Der Bluterbe (Tanz der Vampire FF) von namenlos (Wie schon der Titel sagt, ne FF zu Tanz der Vampire mit Herbert als Schwerpunkt ^^) ================================================================================ Kapitel 1: Von den Anfängen bis zum Ende des Films... ----------------------------------------------------- Leicht klopfte sie an das riesige Tor. Der Kleine in ihren Armen zitterte. „Alles wird gut….“, versuchte die Mutter ihr Kind zu beruhigen, während sie ihn sanft streichelte, „wir sind ja schon da.“ Plötzlich öffnete jemand die Tür. Die Dame erschrak sichtlich vor der Person – war das überhaupt ein menschliches Wesen? Er oder es hatte einen Buckel, weit vorstehende Vorderzähne, sah sehr ungepflegt aus und er besaß riesige Hände, die den Pranken eines Tieres glichen und mit festem Griff einen Kerzenleuchter umklammerten. „Was wollen Sie?“, ächzte dieser dann. Die Frau sah, bevor sie eine Antwort bekam, zu dem Kleinen. Doch dieser schien keine Angst zu haben – im Gegenteil – er streckte dem Fremden seine kleinen Händchen entgegen und lächelte. „Was wollen Sie?“, fragte der Bucklige ungeduldig. „Ich … ich denke, ich bin hier falsch“, begann sie dann, „ich wollte zu Breda. Entschuldigen Sie…“ Die Dame wollte schon gehen, doch der Fremde widersprach: „Sie sind hier richtig, wenn Sie Graf Breda von Krolock suchen…“ „Wirklich? Er ist hier? Breda ist hier?“, freute sie sich. Der Bucklige nickte. „Treten Sie ein. Der Graf braucht dringend Gesellschaft, obwohl er versucht den Kontakt mit Menschen zu meiden, da er nicht in Versuchung kommen will.“ „Bitte?“ Die Frau schien verwirrt. „Folgen Sie mir einfach!“ Die Dame trat zusammen mit ihrem Kind ein. „Es ist Besuch für Sie gekommen, werter Graf!“ „Besuch?“, wunderte sich der Graf. „Diese Person behauptet Sie zu kennen.“ „Ich komme sofort, Koukol!“ „Ah. Koukol heißt der Bucklige also“, dachte sich die Frau. Ihr Kind blickte und fuchtelte freudig herum und gab quietschende, vergnügte Laute von sich. Koukol warf einen angsteinflößenden Blick auf das Kind und zeigte ihm zur Drohung seine Zähne. Doch das störte den Kleinen nicht im Geringsten. Er war genauso gelassen und vergnügt wie zuvor. Der Graf kam hinunter. „Du bist es wirklich, Breda!“, freute sie sich dann und umarmte ihn stürmisch – so gut es mit dem Kleinen möglich war. Koukol ging fort und ließ die beiden – na ja eigentlich die drei – allein. „Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen“, bemerkte der Graf. „Du klingst nicht sehr erfreut“, wunderte die Frau sich sichtlich enttäuscht. „Es hat einen Grund: Es wäre zu … gefährlich für dich hier zu bleiben. Bitte gehe wieder nach Hause!“, ersuchte er sie ohne Umschweife. Die Dame lächelte. „Du wirst deine Meinung schon noch ändern!“ „Warum?“, wollte der Angesprochene neugierig wissen. „Deshalb!“ Die Dame streckte ihm das Kleinkind entgegen. Der Graf hatte zwar eine Vorahnung, was den Kleinen betraf, schwieg aber. „Das ist dein Sohn: Graf Herbert von Krolock!“, erklärte sie voll Freude. Der Graf war so erstaunt, dass er anfangs nichts bemerkte. Doch dann bat er sie: „Nimm du Herbert und schenke ihm ein normales Leben.“ „Aber…“ Die Frau war verwirrt. „Du weißt doch noch, als ich die Nachricht erhielt, mein Vater würde im Sterben liegen“, begann er zu erklären. Sie nickte. „Damals habe ich noch nicht gewusst, dass ich ein Kind erwarte. Aber als ich dann Herbert zur Welt brachte, eilte ich sofort los, um dich zu suchen, was aber ganz schön schwierig war. Ich meine, wer wohnt schon in so einem unzugänglichem Schloss?“ Breda fuhr ohne Umschweife fort: „Ich bin dann natürlich sofort zu meinem Vater geeilt und er erklärte mir, dass ich die Familientradition fortsetzen müsse… dass er nicht der Letzte von Krolock sein wollte.“ „Und jetzt hast du sogar ein weiteres Mitglied der Krolocks!“, erklärte sie freudig. Der Kleine blickte währenddessen eifrig hin und her und wollte mit seinen Händchen seinen Vater anfassen. „Dann hat er mir sein Schicksal gegeben“, setzte er etwas traurig seine Erzählung fort, „er hat mich gebissen und so zu einem Vampir gemacht.“ Die Dame erschrak sichtlich und klammerte Herbert fester an sich. „Also geh bitte. Ich habe zwar nie die Absicht einen Menschen zu töten, ich nähre mich von den Wölfen, aber ich weiß nicht wie sehr ich das kontrollieren kann…“ Sie nickte und begann zu weinen. „Sag tschüss zu deinem Papa…“, bat sie Herbert dann. Dieser verstand zwar die Bedeutung des Satzes nicht, aber er merkte, dass seine Mutter traurig war und piepste irgendetwas Unverständliches. Plötzlich sank der Graf zu Boden. Er merkte, wie ihm das Atmen schwer fiel, er wusste, dass seine Seite als Vampir sich nach ihrem Blut sehnte. Er starrte zu seiner Liebsten, die gerade gehen wollte und keuchte, sie solle schneller rennen, doch das war leider so unverständlich, dass sie sich umdrehte, da sie um die Gesundheit ihres Liebsten sorgte. „Was ist mit dir los?“, fragte sie besorgt. Hundertstelsekunden später ging sie vor Schmerzen schreiend zu Boden. Das Blut spritzte aus ihrem Körper, als der Graf ihren Körper wie vom Teufel besessen zerfleischte. Voll Blut erhob sich Krolock von ihr – zitternd und weinend. Er war still. Nichts und niemand gab einen Laut von sich. „Diese verdammte unstillbare Gier“, fluchte Krolock noch immer weinend, während er sich über ihre Leiche beugte. Es bestand keine Aussicht auf Rettung. Als gläubige Christin trug sie stets einen Anhänger mit einem Kreuz um den Hals, was ihr die Verwandlung in einen Vampir verwehrte. „Wääh!“, heulte der Kleine, der neben seiner Mutter auf dem Boden lag – ebenfalls voll von ihrem Blut. Krolock sah ihn an. „Nein, bitte … mein Kind will ich nicht verlieren, bat er sich selbst, doch seine Gier nach Blut ließ ihn den wehrlosen Kleinen attackieren, doch etwas war seltsam. Als er den Kleinen mit seinen Zähnen gebissen hatte, merkte er, dass der Junge einfach weiterheulte und es trat kein Blut aus seinem Körper. Als er seinen Sohn darauf genauer untersuchte, merkte er, dass dieser ebenfalls außergewöhnlich lange Eckzähne hatte. Er war wie er ein Vampir. Das hatte er höchstwahrscheinlich von Bredas Vater geerbt – wie auch immer – er war ein Vampir. Noch am selben Tag beerdigte er seine Liebste auf dem Friedhof, der vor seinem Schloss lag. Krolock konnte zwar seinen Sohn das Ganze halbwegs vergessen lassen, aber dennoch hatte dieses Ereignis tiefgehende Auswirkungen auf Herbert, was sich aber erst circa zweihundert Jahre später herausstellte… „Papa!“ Herbert hüpfte vom Hocker, den er sich hingestellt hatte um durch das Fenster die Winterlandschaft zu betrachten. Dann lief er zu seinem Vater, der es bevorzugte sich in dunklen Räumen aufzuhalten. „Darf ich einmal runter ins Dorf!“, bettelte er dann. Graf von Krolock seufzte. „Mein Junge, ich will versuchen, dir mein Schicksal zu ersparen. Denn es ist erträglicher als Sterblicher zu leben, auch wenn das Leben dafür früher beendet ist…“ Herbert blickte zu seinem Vater auf. Er hatte das zwar nicht ganz verstanden, aber er schloss daraus, dass sein Vater nicht ganz zufrieden war. „Was heißt das? Darf ich jetzt, oder nicht?“, erkundigte er sich. „Weißt du, die Leute sind anders als wir…“, begann sein Vater nun zu erklären, „sie müssen täglich essen und trinken, damit sie nicht sterben, sie können sich in einen Spiegel sehen und erkennen sich dort, sie schlafen wenn es dunkel ist und sind wach, wenn es draußen hell ist, außerdem sieht jemand schon nach sechs Jahren genauso aus, wie du jetzt – und du bist schon – na ja eigentlich erst – zweihundert Jahre alt.“ „Bitte Papa!“, bettelte Herbert und blickte in traurig an, „ich langweile mich!“ „Ich habe eine Idee. Du kannst ja zumindest versuchen mit sterblichen Kindern deines Alters … ich meine deiner Größe … in die Schule gehen…“ Herbert klatschte freudig. Irgendwie bereute er seine Worte bereits. Aber was konnte er schon verlieren. Also schrieb er einen Brief, in welchem er bat Herbert in die Schule aufzunehmen. Außerdem legte er noch etwas Geld bei um sicher zu gehen, dass sie seinen Sohn aufnehmen würden. „Tschüss Papa! Ich gehe dann!“, rief Herbert zu seinem Vater, als er das Schloss verließ. Doch sein Vater schlief in der Gruft und hörte ihn nicht. Herbert hingegen gab einen Teil seines ewigen Lebens auf, um das Licht sehen zu können, oder hatte das Schicksal doch anderes mit ihm vor? Als es dämmerte, erhob sich Breda aus seinem Steinsarg und ging hoch zu dem Zimmer seines Sohnes, um sich von ihm nach dem ersten Schultag zu erkundigen. „Es war echt toll! Ich habe so viele Leute kennen gelernt!“, erzählte er freudig, „nur ein paar haben mich ausgelacht, weil ich so lange Haare habe. Aber die blöden Mädchen haben teilweise noch längere Haare gehabt und wurden nicht ausgelacht…“ Breda versuchte seinen Sohn zu beruhigen und fragte dann: „Warum sind die Mädchen eigentlich blöd?“ „Weil sie blöd sind! Das ist einfach so!“, gab Herbert als Antwort, als wäre das das Selbstverständlichste der Welt, „aber ich sitze jetzt neben einem lieben Buben. Der heißt Joseph und ist ganz nett zu mir.“ Krolock dämmerte es so langsam. Dadurch, dass er seine Mutter sterben sah, entwickelte er eine Abneigung gegen Frauen. „Na wenigstens hat es dir gefallen“, freute der Graf sich. Herbert ging jeden Tag in die Schule und erfreute sich daran Freunde zu haben, mit denen er spielen konnte. Im Unterricht tat er sich sehr leicht, da er schon längst lesen und schreiben konnte. Doch er war nicht nur in dieser Hinsicht anders als die anderen. Aufgrund seines doch schon für normale Verhältnisse hohen Alters, verspürte er zum ersten Mal, dass er verliebt war… Und dass die Kleinen noch nicht auf so etwas eingestellt waren, war das geringste Übel… Wieder einmal war es Abend, der Schultag für Herbert war vorüber und sein Vater stand gerade auf. Langsam ging er zum Zimmer seines Sohnes, doch es war nicht so wie immer. Die Schulbücher und die Hefte lagen auf dem Gang – brutal dorthin geschmissen. Breda seufzte. Was war denn heute passiert? An der Tür zu Herberts Zimmer angekommen, klopfte er vorsichtig und bat seinen Sohn um Einlass, doch er bekam weder ein Ja noch ein Nein als Antwort. Also betrat der Graf dann behutsam Herberts Zimmer. Er fand seinen Sohn in seinem Himmelbett liegend, sein Gesicht in das Kopfkissen gedrückt und weinend. Breda setzte sich auf die Bettkante und fragte Herbert, was mit ihm los sei. Als Vampir ist man so alt, wie man sich fühlt und Herbert schien plötzlich erwachsen zu sein. Vom Aussehen hätte man ihn als Mensch wahrscheinlich um die 20 Jahre eingestuft. Breda fragte sich, welches Ereignis bei seinem Sohn wohl dieses bewirkt hatte. Der Graf selber wirkte alt, sehr alt und das war aufgrund seiner Frau. Als er sie verloren hatte, fühlte er sich älter und wurde es auch… Herbert setzte sich langsam auf. Er sah sehr traurig aus. An seinen Lippen, am Gewand, welches im Moment nur aus Unterwäsche und einem (nicht mehr) weißem Hemd bestand, den Haaren und auch über das Bett verteilt war Blut. Seine Gesichtsfarbe war zwar weiß wie eh und je und keine Träne ergoss sich über sein Gesicht, da er ja ein Vampir war – ein lebend Toter – eine Leiche, die nicht weinen konnte – nicht so, wie man es versteht, aber dennoch war ihm anzumerken, dass er zu Tode betrübt war. „Komm erzähl, was passiert ist!“, forderte ihn sein Vater auf. „Ich … ich…“ Herbert rang nach Luft und brachte keinen gescheiten Satz heraus. Sein Vater schaffte es, ihn zu beruhigen. Dann begann Herbert mit seiner Erzählung: „Du weißt ja noch von Joseph, oder?“ Breda nickte. „Dein Freund, oder?“ Herbert seufzte. „Ja, war er.“ Breda nahm seinen Sohn liebevoll an sich. „Warum? Warum war?“, fragte er Herbert dann. „Ich habe ihm gesagt, dass er für mich sehr wichtig ist und dann habe ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe.“ Breda war erstaunt, unterbrach seinen Sohn aber nicht. „Er hat irgendwie nichts damit anfangen können und ist dann weggerannt.“ Breda versuchte ihn zu beruhigen, indem er erklärte: „Du musst wissen, dass die Sterblichen deiner Größe noch nicht deine … wie soll ich sagen … geistige Reife erlangt haben. Sie reagieren eben entsprechend… Mach dir nicht allzu viel daraus. Außerdem ist bei den Sterblichen die Liebe … na ja … Manche denken eben, dass ein solches Verhalten, wie deines nicht ganz normal ist…“ ~Ich danke allen, die meine FF bis hier hin verfolgt haben und ich hoffe, dass euch die Geschichte gefällt und dass ihr sie weiter mitverfolgt. P.S.: Bitte nehmt euch ein Beispiel an "blutiger-engel" und schreibt mir einen Kommi dazu. Das baut mich auf und garantiert, dass die Story bald weitergeht!~ „Aber das Schlimmste … das Schlimmste…“ Herbert schaffte es nicht, sich zu beruhigen. „Was ist denn Schlimmes passiert, mein Liebling?“, wollte Breda wissen. „Aber das Schlimmste war ja, dass Joseph es dann der Frau Lehrerin erzählt hat.“ „Oh!“ Breda war erschrocken. „Das heißt, du bist von der Schule geschmissen worden?“ Herbert schüttelte den Kopf. „Aber wegen Liebeskummer muss man doch nicht gleich versuchen Selbstmord zu begehen?“ Herbert sah verwundert zu seinem Vater auf. „Moment! Du bist doch – auch wenn ich dich wie einen Sterblichen erziehe – noch immer ein Vampir…“, bemerkte Breda voller Entsetzen, „aber … aber von wem ist dann das Blut?!“ „Ich … ich … ich bereue es nicht“, begann Herbert mit zittriger Stimme, schrie aber dann: „Diese Schlampe hat es verdient!“ „Oh nein. Du bist jetzt auch ein Untoter, du hast menschliches Blut gekostet…“, folgerte Breda. Herbert nickte nur. „Aber warum?“ „Nachdem Joseph unserer Frau Lehrerin von meinen Annäherungsversuchen erzählt hat, wollte die mich kurz allein sprechen. Und dann hat sie mich gefragt, warum ich das getan habe. Ich habe ihr gesagt, dass ich … dass ich ihn von ganzem Herzen liebe.“ „Und wie hat sie reagiert?“, erkundigte sein Vater sich. „Sie hat gesagt, dass das etwas außergewöhnlich sei und dass sie dich deshalb sprechen wollte.“ Herbert legte seine Hände auf sein Gesicht. „Wie hast du reagiert?“, erkundigte Breda sich. „Ich habe diese … ich habe sie angeschrien und gefragt, ob sie mit dem außergewöhnlich meint, dass ich abnormal sei. Sie hat zwar abgestritten, aber ich habe gewusst, dass sie das meinte. Ich war außer Kontrolle – so wütend, dass ich versucht habe sie zu attackieren, aber sie hat mich davon abgehalten und wollte mich beruhigen.“ Herbert atmete tief durch. „Ich habe sie dann in die Hand gebissen…“ „Das ist aber keineswegs für einen Menschen tödlich“, bemerkte Breda. „Nein, aber ich habe dann gemerkt wie köstlich Blut schmeckt und habe ihr dann dorthin gebissen, wo viel Blut rauskommt…“ „Wohin?“, fragte sein Vater, „bis zum Hals reichst du doch noch nicht, oder?“ „Ja, aber ich habe ihre Hand genommen und ihr in die Pulsadern durchgebissen. Sie ist zu Boden gegangen und ich habe sie ausgesaugt. Aber sie hat es verdient!“ „Dann wirst du ab sofort so leben wie ich. Ich werde Koukol damit beauftragen, dir einen Sarg zu bauen.“ „Aber mein schönes Himmelbett!“, seufzte Herbert. „Da ist es zu hell!“, argumentierte Breda. „Aber ich … ich wollte so gerne einmal, wenigstens einmal mit jemandem hier in diesem wunderbaren Himmelbett zusammen…“ „Du kannst dich die ganze Nacht hier aufhalten, wenn du willst…“, erklärte sein Vater. „Aber was nützt mir das? Ich kann mich im Dorf nie wieder blicken lassen. Ich werde nie jemanden finden…“ „Wer sagt, das?“ Herbert war erstaunt. „Na ja … da du jetzt nachts wach bist, kannst du ja beim Mitternachtsball, den ich jedes Jahr für Vampire veranstalte, dabei sein und eventuell auch jemanden finden, der ebenfalls schwul ist und dir vielleicht sogar gefällt.“ „Echt?“, fragte Herbert erfreut nach. „Natürlich!“, begann Breda, „Und du hast sogar großes Glück. In drei Wochen und zwei oder drei Tagen ist Ball, wenn ich mich richtig erinnere.“ Herbert war sehr glücklich – keine Spur mehr traurig. An sein „früheres“ Leben, wie er es seit diesem Zeitpunkt bezeichnete, erinnerte ihn nur das Blut, das aus seinem ehemalig weißen Hemd nicht mehr herauswaschen ging. Ob das nun an dem Material oder an Herberts Künsten, die Wäsche zu waschen, lag, ist nicht bekannt. Herberts erstes Problem war jedoch, dass er selbst ja auch voller Blut war – auch wenn der Ball voller Vampire war – so etwas gehörte sich doch nicht. Also richtete er sich unter größten Umständen ein Bad. Er schleppte Kübel voll heißem und kaltem Wasser zur Badewanne. Eigentlich hätte er sich ja von Koukol helfen lassen können, aber Koukol war eben Koukol und in keinster Weise für solch eine Tätigkeit geeignet – diese Angelegenheit war einfach zu intim. Als ihm sein Vater begegnete und fragte, warum er sich nicht von Koukol helfen lassen wollte, erklärte Herbert eben, dass er sich lieber nicht baden würde, als dass er sich von Koukol beim Schleppen des Badewassers helfen ließe. „Und was hältst du davon, dass ich eine Zofe einstelle, die dir dabei helfen würde und auch putzen könnte?“ Herbert nickte. „Das wäre wirklich eine Erleichterung!“, freute er sich, „aber nur wenn die Zofe männlich ist!“ Breda seufzte. Normalerweise war eine Zofe ja weiblich, da er Herbert aber nicht deprimieren wollte, sagte er einfach: „Das wird zwar etwas kompliziert werden, aber ich werde auf jeden Fall mein Möglichstes geben…“ Herbert bedankte sich noch schnell und nahm dann wieder die zwei Kübel voll heißem Wasser, um sie weiter zum Badezimmer zu transportieren. Als er dann nach einiger Zeit genügend Badewasser zusammen hatte, wollte er nun beim Baden seine wohlverdiente Entspannung finden. Natürlich badete er auch der Hygiene wegen, aber nach dieser großen Anstrengung des Wasserschleppens war ihm die Entspannung viel wichtiger. Also zog er sich aus, legte sein Gewand schön zusammen und stieg dann in das angenehm warme Wasser. Herbert badete nicht oft, da es ihm eine zu große Anstrengung war, das Wasser zu erwärmen und dann den langen Weg zu tragen. Deshalb genoss er das Baden auch sehr. Insgesamt planschte er über zwei Stunden darin. Als er dann auch die Haare gewaschen hatte, stieg er aus der Wanne, ließ das Wasser abfließen, da er wusste, dass sein Vater nie badete, weil es ja nach seiner Ansicht sowieso egal wäre – der verwesende Geruch, den ein Toter nun einmal hat, bleibt ohnehin erhalten. Dennoch badete Herbert, da er sich einfach wohl fühlte. Darauf zog er sich seinen hellblauen Bademantel an und band sich ein Handtuch um die Haare. So schnell er konnte stürmte er vom Bad ins Nebenzimmer – also sein Zimmer – und kuschelte sich schnell in sein Himmelbett, da er barfuß war und da sein Bademantel nur spärlich seine Beine bedeckte, nicht einmal bis zu den Knien reichte er. Im Bett träumte er dann, während er sein Haar kämmte – er konnte sich zwar in keinem Spiegel sehen, aber irgendwie war er schon gewöhnt sich zu kämmen – jedenfalls träumte er mit offenen Augen von dem Ball und von sympathischen Gästen (ich glaube, jeder kann sich denken, was Herbert unter „sympathisch“ versteht). Nach dem Baden im Bett liegen war nach Herberts Ansicht so bequem, ja so bequem, dass er sogar einschlief. Nur mit Mühe und dem Argument, dass die Sonne bald aufgehe, schaffte Breda es, sich mit seinem Sohn rechtzeitig in die Gruft zu begeben. Also musste Herbert sich (noch immer in seinem Bademantel) in den kalten, unbequemen Sarg legen, da es dort für Vampire dunkel genug war. Zum Glück hatte Herbert sich seinen Sarg schon mit einer Decke und einem Kopfpolster ausgestattet – sonst hätte er wohl die ganze Nacht … äh pardon … natürlich den ganzen Tag keinen Schlaf gefunden. Es dämmerte. Gähnend erhob sich Herbert aus seinem Steinsarg – natürlich nachdem Koukol den Sargdeckel entfernt hatte und streckte sich. Schnell verbarg er noch seinen Teddybären unter dem Kopfpolster, da er unter keinen Umständen wollte, dass sein Vater oder Koukol jemals erfahren, dass er ein solches Kuscheltier besitzt und hüpfte dann mit einem Satz aus dem Sarg auf den kalten, steinernen Fußboden. Leider vergaß er, dass er noch immer in seinem Bademantel und barfuß war, was ihm jedoch sofort im nächsten Moment bewusst wurde. „Waah! Kaaaaalt!“, schrie er, als er den kalten Boden spürte und rannte so schnell wie möglich weg davon – in sein Zimmer. Dort angekommen, kramte er in seinem begehbaren Kleiderschrank, um irgendetwas „Schönes“ zu finden. Dass die Auswahl recht groß war, erschwerte die Sache um einiges. „Papa!“, rief er, doch sein Vater war anscheinend fort, da er nicht antwortete. Herbert seufzte. „Und wenn er sich im Dorf wieder ein köstliches Opfer aussucht, darf ich natürlich nicht mitentscheiden…“, dachte er sich ein wenig gekränkt, während er begann die verschiedensten Kleidungsstücke auf seinem Himmelbett aufzulegen. Danach betrachtete er die, die ihm am besten gefielen, noch einmal ausführlich. Nach reiflicher Überlegung schaffte er es zwar einige auszusortieren, aber leider war immer noch viel zu viel übrig. Aber er konnte ja nicht den ganzen Tag im Bademantel verbringen – oder? Seufzend sah er durchs Fenster nach draußen. Wirklich eine schwere Entscheidung. Hellblau war zwar die schönste Farbe, die es gab, aber der blassviolette Anzug betonte die Figur eben um einiges besser, was Herbert natürlich auch sehr wichtig war. Plötzlich erblickte er draußen eine Fledermaus – nein nicht irgendeine, es war ja Winter, also hielten die Fledermäuse ja Winterschlaf – Herbert war sich sicher, dass das sein Vater war. Schnell öffnete er das Fenster (was, wenn man nur im Bademantel ist, sicher sehr unangenehm kalt ist) und deutete Breda, er solle durch das Fenster kommen. Dieser tat, wie ihm geheißen und landete gut kalkuliert auf dem Fußboden. Herbert schloss das Fenster, während sein Vater sich wieder in seine normale Gestalt zurückverwandelte. „Danke, dass du mich hereingelassen hast!“, bedankte Breda sich. „Was hast du denn draußen gemacht?“, fragte Herbert seinen Vater, während er diesem seinen durchnässten Mantel abnahm. „Das Übliche, wie immer einige Zeit vor dem Ball…“, antwortete Breda. „Ich verstehe nicht ganz…“, musste Herbert gestehen. „Ich kann den Ball schwer allein eröffnen“, erklärte sein Vater, „außerdem ist dann auch schon für das Buffet gesorgt.“ Breda grinste. „Also praktischer geht es nicht, oder?“ Herbert nickte zustimmend. Breda wollte schon gehen, doch Herbert bat ihn noch kurz zu bleiben. „Was ist?“ Schnell nahm Herbert die beiden Anzüge samt Kleiderbügel in je eine Hand. „Welcher, findest du, schaut besser aus?“, fragte er seinen Vater. Dieser sah sich jedoch nicht im Stande eine Entscheidung zu treffen, da ihm so etwas nicht gerade wichtig war. Da er seinen Sohn aber nicht kränken wollte und auf keinen Fall in eine Diskussion in Sachen Mode kommen wollte, sagte er einfach: „Es sehen beide gut aus und du siehst in jedem sicher wunderbar aus, da bin ich mir sicher.“ Dann verließ er langsam das Zimmer. Morgen sollte es endlich soweit sein – der Mitternachtsball. Ein Treffen von allen möglichen Vampiren und Herbert konnte sich noch immer nicht entscheiden, was er zum Ball anziehen sollte. (Selbstverständlich hatte er sich schon etwas anderes angezogen, er kann doch nicht ewig im Bademantel herumrennen) Während er noch immer überlegte, was denn nun besser sei, hörte er Stimmen, was bedeuten musste, dass das „Buffet“ schon eingetroffen war. Schnell öffnete Herbert die Türe einen Spalt breit und sah eine anmutige junge Dame. (Anmerkung: Das „anmutig“ wurde von der Autorin ergänzt, nicht von Herbert) „Wie heißt die noch mal?“, fragte Herbert sich, „Chagal mit Nachnamen, das habe ich mir gemerkt, aber…“ „Wenn Sie mir bitte folgen würden, Mademoiselle Chagal!“, hörte er seinen Vater. „Ach, Sie können Sarah zu mir sagen“, erklärte diese. „Ja genau! Sarah heißt das „Buffet“ mit Vornamen…“, fiel es Herbert plötzlich wieder ein. Doch er hatte noch eine schwere Entscheidung vor sich. Was sollte er denn anziehen? Nach ausführlichem Betrachten und Anprobieren konnte sich Herbert dann endlich für den hellblauen Anzug entscheiden. Darunter natürlich ein weißes, sehr aufwendig verziertes Hemd mit weiten Ärmeln, wobei die Enden gerüscht waren, elegante Schuhe natürlich und ein wenig Parfum. Es war zwar erst morgen Ball, aber Herbert war so aufgeregt, dass er einfach einmal proben musste. Natürlich musste er das Gewand sofort seinem Vater zeigen. Schnell öffnete er die Tür und rechnete selbstverständlich nicht, dass er damit fast jemanden treffen würde. „Dies ist mein Sohn Herbert!“, wurde er sofort vorgestellt. „Professor Abronsius!“, stellte sich einer der Gäste vor. Herbert nickte nur und sagte dann höflich: „Sehr erfreut.“ Doch sein Blick hing an jemand anderem. Neben dem kauzigen alten Herrn stand ein Jüngling. Herbert konnte seine Augen nicht von ihm nehmen. Er wusste sofort, dass er sich verliebt hatte. Mit schmachtendem Blick musterte er ihn von oben bis unten. „Darf ich vorstellen: Mein Assistent Alfred!“, erklärte der Professor nun, da Alfred aufgrund Herberts lüsternen Blicken sprachlos war. Professor Abronsius merkte nur, dass Alfred erschrocken aussah, doch Breda wusste sofort, was mit seinem Sohn los war. Deshalb stieß er diesen leicht mit seinem Schuh und wisperte: „Halt dich zurück! Wir wollen unsere Gäste nicht vergraulen. Wenn er dann tot ist, darfst du ihn haben…“ Herbert verstand das und wollte Alfred dann einfach nur seine Hand zur Begrüßung reichen, doch Alfred wich ängstlich zurück. Wenn er einen Schritt nach hinten machte, ging Herbert einen weiter auf Alfred zu. Das wäre ewig so weiter gegangen, wäre Alfred nicht nach drei Schritten bei der Wand gewesen. Herbert stand ihm so nahe (bitte wörtlich zu nehmen), dass sich ihre Gewänder berührten. Alfred zitterte. „Was hat der mit mir vor?“, fragte er sich angsterfüllt. Herbert streckte ihm seine Hand entgegen. Doch Alfred wagte es nicht, diese zu ergreifen, also nahm Herbert einfach die Hand seiner neuen Liebe. „Gute Nacht!“, sagte er mit einem Lächeln, während er mit seinen beiden Händen Alfreds warme Hände hielt. Dieses Gefühl war so angenehm (selbstverständlich nur für Herbert), dass er ihm am liebsten gleich einen Antrag gemacht hätte. Doch plötzlich begann Breda: „Die beschwerliche Anreise muss doch ermüdend gewesen sein. Ruhen Sie sich etwas aus…“ Breda führte die beiden in separate Zimmer, was Alfred jedoch überhaupt nicht recht war, da er sich fürchtete – und genau diese Angst, das machte ihn für Herbert so interessant. Erst mit dem Argument, dass die Zimmer eine Verbindungstür hätten, schaffte es Breda, Alfred zu überzeugen in sein eigenes Zimmer zu gehen. Nachdem Breda den Gästen die Zimmer gezeigt hatte, ging er zurück zu seinem Sohn. „Herbert“, begann er mahnend, „welchen Teil von „Halt dich zurück“ hast du nicht verstanden?“ „Tut mir wirklich Leid“, entschuldigte sich Herbert, „aber ich habe mich Hals über Kopf in Alfred verliebt. Hast du dieses Gefühl denn noch niemals verspürt?“ „Doch…“, gab Breda nur als Antwort. Das erinnerte ihn an seine Frau. Er war damals auch unsterblich in sie verliebt. „Ich werde noch ein paar Vorbereitungen für den Ball treffen“, schweifte Breda dann schnell vom Thema ab und wandte sich von seinem Sohn ab. Als er sich schon einige Schritte entfernt hatte, dreht er sich noch einmal zu Herbert um: „Ach ja! Bitte besuche Alfred nicht! Noch braucht er nachts seinen Schlaf…“ „Wo schläft er denn?“, erkundigte sich Herbert und versuchte eine unschuldige Miene aufzusetzen. „Nein, Herbert! Es dauert doch nur mehr ein wenig über einen Tag. Das wirst du aushalten…“ Herbert seufzte. Irgendwie hatte ihn sein Vater durchschaut. „Also dann noch viel Spaß beim Suchen. Das Schloss ist riesig…“, sagte Breda noch mit einem Grinsen, bevor er sich dann endgültig von seinem Sohn abwandte. „Ich finde dich schon, Alfred … und wenn es die ganze Nacht dauert!“, machte Herbert sich neuen Mut. Doch wo sollte er anfangen zu suchen? Da Herbert (leider) nicht viel von systematischem Absuchen hielt, spazierte er einfach kreuz und quer durchs Schloss und öffnete hier und da eine Tür, um nachzusehen. Schnell machte er die Tür rechts auf und entdeckte einen voll von Spinnweben bedeckten Keller. Herbert seufzte. „Koukol sollte wirklich einmal putzen… Ach, wir brauchen einfach eine Zofe. Notfalls wäre ich ja sogar mit einer Frau einverstanden, wenn ich den Schmutz überall so ansehe… Die können ja wenigstens solche Sachen … putzen, kochen, nähen, Wäsche waschen, Kinder kriegen… Tja.“ Rasch griff er im Gehen wieder nach einer Türklinke, doch die Tür ging nicht auf. Also versuchte es Herbert mit aller Kraft noch mal. Doch auch diesmal ließ sich die Tür nur einen ganz kleinen Spalt weit öffnen. Doch das war wenigstens genug, um hineinsehen zu können. Herbert spähte hinein. Ja, da war ein Bett und darin war auch jemand. Wirklich, es war Alfred. Er lag da – anscheinend ziemlich ängstlich, da er ein Kreuz und eine Knoblauchzehe umklammert hielt und die Tür hatte er verbarrikadiert. Herbert versuchte abermals die Tür irgendwie aufzubringen, doch er schaffte es nicht. „Moment…“ Herbert schien ein Detail einzufallen: „Dieses Zimmer hat eine Verbindungstür zum Nachbarzimmer!“ Sofort eilte er zum Nebenzimmer und betrat es. Diese Tür war (zum Glück) offen. Doch als er das Zimmer betrat, begann ihm übel zu werden, nein, übel war kein Ausdruck – ihm war zum Kotzen. Was war das? Vampire konnten doch nicht krank werden. Hustend und nach Luft ringend rannte er aus dem Raum. Doch da ging es ihm auf einmal viel besser. Vorsichtig öffnete er die Tür und sah sich um. Da schlief dieser Professor, der bei Alfred war. „Buäh!“ Herbert verzog angewidert sein Gesicht. Der Professor hatte es doch tatsächlich gewagt, das Zimmer mit Knoblauch zu behängen. Schnell verschloss er die Tür. Es war leider unmöglich zu Alfred zu gelangen, ohne vorher vor lauter Gestank in Ohnmacht zu fallen. So gut es ging, spähte er noch einmal durch den Türspalt in Alfreds Zimmer. „Gute Nacht, mon chèrie!“, wisperte er noch zu Alfred und gab ihm eine Kusshand. Er beobachtete den Jüngling noch einige Zeit mit verliebtem Blick. Plötzlich bemerkte er, wie ihn eine Hand von hinten hochzog und aufstellte. „Tut mir Leid, Papa!“, entschuldigte er sich. Doch statt der wütenden Stimme seines Vaters vernahm er ein Schnauben. Herbert blickte nach hinten. „Ah, du bist es nur, Koukol…“, freute sich Herbert erleichtert. „Was machst du hier, Herbert?“, ächzte Koukol. „Äh…“ Herbert überlegte. Er konnte doch nicht sagen, dass er Alfred beobachtete und sofern die Tür offen gewesen wäre, nicht sogar … na ja. Doch da kam ihm eine Idee. „Ich habe zufällig bemerkt, dass einer der Gäste die Tür verbarrikadiert hat, ja und dann bist du gekommen.“ Koukol schien Herbert zu glauben. Er versuchte die Tür von außen zu öffnen, schaffte es aber ebenfalls nicht. Wütend knurrte er. „Ich glaube, dass das Zimmer eine Verbindungstür mit dem Nachbarzimmer hat…“, bemerkte Herbert dann mit gespielt nachdenklicher Stimme und setzte eine Unschuldsmiene auf, als wäre er ein Engel. Also humpelte der Bucklige zum Nebenzimmer und ging hinein. Da ihm der Knoblauch nichts ausmachte, konnte er das Zimmer ohne Umstände durchqueren. Herbert machte währenddessen vor Alfreds Schlafzimmertür Freudensprünge und wartete, bis Koukol die Tür öffnete. Kurze Zeit später hatte Koukol die Barrikade entfernt und öffnete von innen die Tür. Auf dem Gang angekommen, machte er die Tür leise zu, dankte Herbert noch für diese Information und trottete dann weiter durchs Schloss. Als er außer Sichtweite war, blickte sich Herbert noch einmal prüfend um, bevor er die Türklinke zu Alfreds Zimmer niederdrückte und freudig hineinschlich, da er nicht wollte, dass irgendjemand davon Wind bekommen würde – vor allem nicht sein Vater. Das Zimmer war zwar stockdunkel, aber Herbert war gewohnt, im Dunklen zu sehen. Langsam ging er auf Alfred zu, der natürlich schlief und von alledem nichts mitbekam. Herbert setzte sich auf die Bettkante. „Ich kann nicht bis morgen Abend warten, da stimmst du mir doch zu, oder?“, wisperte Herbert. Selbstverständlich bekam er von Alfred keine Antwort. Frei nach der Redewendung „Wer schweigt, stimmt zu“, deutete Herbert das als Ja. „Magst du zuerst von mir einen Kuss oder einen Biss erhalten? Keine Angst. Ich beiß dich nur ganz kurz und schmerzlos. Du spürst fast nichts, aber dafür hast du dann ewiges Leben…“, erklärte Herbert. Dann lächelte er. „Ja, dann hast du ewiges Leben … mit mir. Und du gehörst nur mir ganz allein…“, sagte er mit fest überzeugter Stimme, „und lass dir gesagt sein: Ich bin sehr eifersüchtig, Liebster.“ Langsam bewegte er seine Zähne zu Alfreds Hals und wollte ihn schon beißen, doch plötzlich überkam ihn wieder dieses üble Gefühl. „Oh nein, du kannst dich doch nicht Knoblauch-verseuchen…“ Herbert verzog das Gesicht. Alfred hatte es doch tatsächlich gewagt, sich in die Brusttasche seines Nachthemdes eine Knoblauchzehe einzustecken. „Pfui!“, schimpfte Herbert, „und wie man riecht, hast du sogar welchen gegessen!“ Auch wenn er in Alfred verliebt war, er hielt diesen Knoblauchduft nicht mehr länger aus. „Tja. Dann musst du dich leider eben noch bis morgen gedulden. Ich wünsche dir noch wunderschöne Träume…“ Mit diesen Worten war Herbert auch schon aus dem Zimmer geeilt, da er den Gestank nicht mehr eine Sekunde länger aushielt. Zur Erholung von diesem üblen Geruch wollte er sich noch kurz in sein Himmelbett legen. Doch als er in seinem Zimmer angekommen war, erblickte er Sarah in seinem Bett schlafend. Herbert tobte innerlich. „Dieses verdammte Buffet hat es doch tatsächlich gewagt mein Bett zu benutzen – mein Bett!!!“ Am liebsten hätte er sie durchs Fenster „entsorgt“ – also rausgeworfen, aber dann wäre sie ja tot und was wäre dann das Buffet für den Ball? Also wollte er schnell seinen Vater finden, um sich zu informieren, wo er sie hingeben sollte. Nach langem Suchen hatte er endlich seinen Vater gefunden – in der Gruft, da es bald hell wurde. „Papa, es ist etwas ganz Schreckliches passiert!“, begann Herbert. „Was?“, erkundigte sich Breda. „Dieses Buffet … diese Chagal hat es gewagt sich in mein Himmelbett zu legen!“, beklagte sich Herbert. „Es wird doch sowieso gleich hell“, begann Breda, „du wirst es heute ja sowieso nicht mehr in Anspruch nehmen.“ „Und morgen?!“ „Morgen Abend wird sie wieder nach Hause gehen, denn da werde ich sie beim Ball … äh … da werde ich ihr zu ewigem Leben verhelfen.“ Herbert schien jedoch immer noch ein wenig wütend. „Und mich fragst du natürlich nicht, ob mir das recht ist.“ ~Ja, endlich hab ich mich wieder dazu aufgerafft die ganzen Fehler in meinem Geschreibsel zu suchen, auszubessern und schließlich auch noch die Story hier hochzuladen. ^^ Ich würd so gern einen kleinen Kommi von euch haben *alle Leser anfleh* Dann hab ich auch Motivation was hochzuladen. Oder ist die Story so mies... -.-' ~ „Aber Herbert…“, versuchte Breda seinen Sohn zu beruhigen. „Was bildest du dir eigentlich ein? Einer Frau mein Bett zu geben?!“, schrie Herbert seinen Vater an. „Mir tut es Leid. Ich habe nicht gewusst, dass das so schlimm für dich ist“, entschuldigte Breda sich, „kannst du mir denn noch verzeihen?“ Herbert nickte. Langsam bewegte sich Herbert zum Fenster und blickte verträumt nach draußen. Mit seinen Gedanken war er immer noch bei Alfred. Er war so unübertrefflich schön. Auch wenn er sehr ängstlich und schüchtern war, Herbert konnte keine Sekunde verbringen, ohne seine Gedanken bei Alfred zu haben. Herbert war sich sicher: Das musste einfach sein Auserwählter sein. Als er immer noch gedankenversunken aus dem Fenster starrte, tippte ihm sein Vater leicht auf die Schulter. Dann deutete er mit seiner rechten Hand auf den Sarg und sagte, dass es Zeit wäre, sich in den Sarg zu begeben, da es bald Tag werde. Wie gewohnt bestieg Herbert seinen Sarg. Nachdem er sich sein Gewand glatt gestrichen hatte, legte er sich in den Sarg und schloss die Augen. Sofort kam Koukol und legte den steinernen Deckel auf den Sarg. ... Es war wieder einmal Abend. Gähnend setzte Herbert sich in seinem Steinsarg auf und streckte sich, bevor er langsam aus dem Sarg stieg. „Was soll ich denn bloß bis Mitternacht machen?“, fragte er sich dann etwas verzweifelt, da er immer noch voll und ganz mit seinen Gedanken bei Alfred war. Da kam ihm eine gute Idee. Er wollte noch einmal baden, um sich für Alfred schön zu machen. Doch als er zu seinem Zimmer schlenderte, fiel ihm ein, dass das „Buffet“ (also Sarah) ja immer noch in seinem Zimmer war – vielleicht war sie aber auch woanders, ging durchs Schloss oder so. Also riskierte Herbert einmal einen Blick. In seinem Zimmer war keiner – gut so. Schnell öffnete er die Badezimmertür, um nachzuschauen, ob sie ein Bad nahm. Es wäre ihm nicht peinlich gewesen, wenn er Sarah jetzt nackt gesehen hätte, denn was sollte er tun? Draußen warten bis vielleicht jemand rauskommt? Und bei einer Frau wäre ihm das sowieso egal gewesen. Also warf er schnell einen Blick hinein und merkte, dass niemand darin war. Aber seltsamerweise war ein Bad eingelassen – das Wasser war schön warm. Womöglich wollte diese Chagal sich gerade baden und suchte nach ein paar Handtüchern. Doch selbst wenn sie im nächsten Moment gekommen wäre, das war Herbert egal. Er beanspruchte das warme Badewasser für sich. Es war schließlich sein Zimmer. Fröhlich ein paar Lieder summend begann er sich auszuziehen. Sorgfältig legte er sein Gewand zusammen – er wollte es schließlich auch noch zum Ball anziehen. Nur noch mit seinem Hemd und der Unterwäsche bekleidet ging er noch schnell einmal ins Bad, um das Badewasser zu überprüfen. Das Wasser war angenehm, aber Herbert fand ein paar Haare darin – lange braune Haare. „Oh nein, dann hat diese Chagal also vor mir gebadet“, seufzte er. Aber das war ihm jetzt egal. Hauptsache er konnte endlich baden, das war Herbert im Moment am Wichtigsten. Während er noch ein wenig Wasser nachpumpte, versuchte er einfach zu vergessen, dass Sarah vor ihm gebadet hatte und widmete seine Gedanken lieber Alfred. Plötzlich öffnete jemand die Tür zum Badezimmer. Herbert sah schnell zur Tür. War es etwa dieses „Buffet“? Nein, Alfred trat ein. „Sarah!“, rief er, als er eintrat. Herbert war zwar erstaunt, dass Alfred den Namen des „Buffets“ nannte, aber er war so glücklich, dass Alfred gekommen war. Es war Herbert wirklich vollkommen egal, dass er nur im Hemd vor Alfred stand, doch Alfred starrte Herbert mit offenem Mund an und lief rot an. „Sind Sie krank?“, fragte Herbert. Alfred schüttelte den Kopf und wollte sich entfernen, da er diese Frage anders interpretierte, als Herbert sie gemeint hatte. Alfred dachte, dass das etwas wie „Sind Sie jetzt total deppert? Sehen Sie nicht, dass ich baden will? Raus hier!“, sei. Doch Herbert hatte die Frage genauso gemeint, wie er sie gesagt hatte. Herbert ging auf Alfred zu und betrachtete ihn, nein, betrachten war untertrieben, er durchbohrte ihn regelrecht mit Blicken. „Wie blass er ist…“, bemerkte Herbert. „Ich bin nicht blass“, widersprach Alfred ihm. „Doch“, entgegnete Herbert etwas geistesabwesend, während er ein wenig an Alfreds Gewand herumfummelte, „richtig krank…“ Während Alfred sich anscheinend etwas ängstlich fühlte, da er ja von einem Mann so abgegriffen wurde, tastete Herbert noch ein wenig auf Alfred herum, als hätte er zum ersten Mal einen Menschen gesehen, während er sich schon in seiner Fantasie ausmalte, was er jetzt mit Alfred machen wollte. Alfred schluckte, bemerkte aber gar nichts dazu. Schnell sah Herbert auf sein Himmelbett, wo noch sein Gewand lag. Also ging er zu seinem Bett, nahm das Gewand vorsichtig, da er ja auf keinen Fall wollte, dass es Falten bekommen würde, und legte es auf einen Sessel, der im Zimmer stand. Als er sich zu Alfred umblickte, merkte er, dass dieser ihm entweder entgegenkommen wollte, oder flüchten wollte, wobei Herbert natürlich das Erste um einiges lieber gewesen wäre. Aber Herbert war es im Moment egal, was Alfred jetzt wollte, er schob ihn einfach zum Bett und drückte ihm sanft auf die Schultern, um ihm klarzumachen, er solle sich setzen. Als Alfred sich hingesetzt hatte, nahm Herbert neben ihm Platz und rutschte noch einmal nach, da er Alfred so nahe wie möglich sein wollte, was diesen anscheinend nicht sehr erfreute. „So, jetzt geht es dir schon viel besser, nicht wahr?“, fragte Herbert mit lieblicher Stimme, während er Alfred tief in die Augen sah. „Findet hier nicht heute Nacht ein Ball statt, nein?“, versuchte Alfred verzweifelt vom Thema abzulenken, was man an seiner zittrigen Stimme erkennen konnte. Doch Herbert beachtete Alfreds Worte gar nicht. „Nein, wie lang sie sind!“, begann Herbert mit einem Kompliment, während er seinen Geliebten anstarrte, „sie sehen ja wie Goldfäden aus.“ Alfred wusste nicht so recht, was mit diesem Satz gemeint war und fragte deswegen, wen Herbert mit „sie“ meine. „Deine Wimpern!“, erklärte Herbert mit charmanter Stimme. Alfred war verwirrt. Von einem Mann hätte er nie solche Komplimente erwartet – schon gar nicht über seine Wimpern. „Goldfäden…“, wiederholte Alfred nur und versuchte Herberts Blicken auszuweichen, was zur Folge hatte, dass er in einen Spiegel gegenüber dem Bett starrte. Entsetzt stellte er fest, dass dort er war – und zwar nur er, obwohl Herbert direkt neben ihm saß. Nun wurde Alfred klar, dass Herbert ein Vampir war. Doch dieser achtete nicht auf den Spiegel, nicht auf irgendetwas anderes, sondern nur auf Alfred. „Wer hat dir denn gesagt, dass heute Nacht ein Ball stattfindet?“, erkundigte Herbert sich, während er Alfred weiter betrachtete. „Niemand“, stotterte Alfred, „ich hab’s nur so geraten…“ Herbert wusste zwar, dass das gelogen war, wie hätte Alfred denn das erraten können? Aber im Moment wollte sich Herbert keine Gedanken machen, ob Alfred nun gelogen hatte, oder nicht. Also versuchte er Alfred durch Komplimente weiter die Gefühle, die er mit ihm verband, auszudrücken. „Och, er hat’s nur so geraten…“, begann Herbert lächelnd, „was für ein kluger Jüngling … und so hübsch obendrein. So was trifft man sehr selten. Ja in der Tat, wir geben heut Nacht einen Ball, Alfred. Und wenn du willst, kannst du auch tanzen…“ Langsam erhob Herbert sich vom Bett und begann Alfred zu zeigen, wie man auf dem Ball tanzen sollte, der Tanz war nämlich nicht sehr leicht zu verstehen. Ob Alfred eigentlich ihn anstarrte, weil er fand, dass er gut tanzte? Oder war es eher der Spiegel auf den seine Blicke gerichtet waren, oder war es etwa wegen Herberts „leichter“ Bekleidung? Während der Vorführung fiel Herbert auf, dass Alfred irgendetwas ganz fest in seinen Händen umklammert hielt. „Was hast du denn da?“, fragte Herbert interessiert. Da Alfred keine Anstalten machte zu zeigen oder zu sagen, was er da in Händen hielt, forderte Herbert ihn mit strengem, befehlendem Ton auf: „Alfred, gib es her!“ Mit etwas Gewalt schaffte Herbert es Alfreds Händen den Gegenstand zu entreißen – ein Buch. „Ratgeber für Verliebte“ stand da auf dem Buchdeckel. Herbert lächelte. War Alfred denn auch in ihn verliebt und nur zu schüchtern, um das zuzugeben? „Und schon liegt das Geheimnis offen vor uns. Wir sind also verliebt…“, bemerkte Herbert und warf einen lieblichen Blick zu Alfred hinüber, wobei dieser ein wenig rot wurde. Herbert blätterte ein wenig in dem Buch herum. „17. Methode“, murmelte er dann, „du musst den linken Arm um den Hals der Geliebten legen und deine Hand auf ihre linke Schulter, sanft wie ein Vögelchen, das sich auf einem Zweig niederlässt“, las Herbert vor und praktizierte das auch gleich bei Alfred, da er ihn als seinen Geliebten sah. „Sehr gut, ausgezeichnet“, bemerkte er dann noch, während Alfred den Anschein machte, als möchte er um jeden Preis so schnell wie möglich von Herbert fort. „Dann beuge dich vor zu den Locken des geliebten Wesens und berühre sie mit deinen Lippen…“, las Herbert weiter. Rasch schloss er das Buch und gab es Alfred, welcher es ängstlich annahm. Herbert wollte Alfred zwar küssen, aber zuerst wollte er ihn lieber zu einem Vampir machen – ihm ewiges Leben schenken. Also riss Herbert den Mund auf und zielte auf Alfreds Hals. Schnell biss Herbert zu. Doch plötzlich merkte er, dass er keineswegs in Alfreds Hals gebissen hatte. Dieser hatte ihm nämlich etwas anderes vor seine Zähne gehalten: den Ratgeber für Verliebte. Verzweifelt versuchte Herbert seine Zähne aus dem Buch herauszubekommen, was gar nicht so einfach war. Während Herbert sich noch immer darauf konzentrierte das Buch irgendwie herauszuziehen, flüchtete Alfred so schnell ihn seine Beine trugen – irgendwohin, Hauptsache weg von Herbert. ~Ja, endlich zwei Kommentare!!! *feier* Der zweite übrigens von _Becks_ ^^ Danke dir! Alle TdV Fans wissen ja sicher schon, wies weiter geht, oder? Ich werd mich bemühen weiterzuschreiben. Ach ja: Ich warte sehnsüchtig auf den 3. Kommi! ^-^~ Als Herbert endlich das Buch entfernt hatte, dachte er nicht lange nach, sondern stürmte einfach Alfred nach, obwohl das barfuß sicher unangenehm kalt war. Dieser hatte zwar ein gutes Stück Vorsprung, aber Herbert kannte sich in dem Schloss viel besser aus. Plötzlich blieb Herbert stehen und grinste. „Gleich wirst du wieder da sein…“, murmelte er freudig und wartete auf Alfred. Dieser stürmte schnell den Gang entlang, bog rechts ab, da es keinen anderen Weg gab, dann noch mal rechts, wieder rechts und dann zum letzen Mal – wieder nach rechts. Außer Puste sah er nach, ob Herbert ihm gefolgt war. Freudig und erleichtert stellte er fest, dass ihm niemand nachgefolgt war. Also drehte er sich um und wollte schon gehen, doch plötzlich bemerkte er, dass Herbert direkt vor ihm stand. „Du bist im Kreis gelaufen!“, erklärte der Vampir dann freundlich, bevor er Alfred zu Boden stieß. Dieser war zwar stärker und konnte sich schon nach wenigen Sekunden aus Herberts Klammergriff befreien, aber Herbert hielt Alfreds Beine fest. Das hatte zur Folge, dass Alfred wieder zu Boden stürzte. Blitzschnell zog Herbert ihn zu sich und versuchte nun zum zweiten Mal ihn zu beißen. Ein gellender Schrei erklang. „Aua, mein Ohr!“, schrie Herbert und griff mit beiden Händen auf sein wehes Ohr. Alfred hatte es doch tatsächlich gewagt, ihn zu beißen, nicht umgekehrt. Doch schon war Alfred wieder fort, auf der Flucht vor Herbert – und diesmal anscheinend in keine Sackgasse. Doch Herbert hatte sofort wieder die Verfolgung aufgenommen und war Alfred bereits dicht auf den Fersen. Dieser stolperte aber und schlitterte nun auf dem Bauch ein paar Meter bis in die Bibliothek. „Jetzt habe ich dich!“, freute Herbert sich, während er Alfred rufen hörte: „Die Tür zu, schnell Professor, die Tür zu!“ Professor Abronsius war aber so verwirrt, dass er Alfred zuerst fragte, warum er denn die Tür zumachen sollte. Und schon war Herbert in der Bibliothek, stolperte jedoch über Alfred und fiel über das Geländer, da sie sich im oberen Stockwerk der Bibliothek befanden. Er fiel hinunter auf einen Haufen Bücher, die der Professor anscheinend dort platziert hatte, um sich aus diesen vielen, verschiedenen Lektüren Notizen zu machen, da willkürlich Seiten aufgeschlagen waren. Doch das war Herbert egal. Er musste Alfred um jeden Preis finden. So schnell ihn seine Beine trugen rannte er nach oben, doch Alfred und der Professor machten keine Anstalten auf ihn zu warten, sondern rannten davon. Also ging die Verfolgungsjagd weiter und weiter, bis die beiden plötzlich verschwunden waren. Herbert sah sich um. Gerade eben hatte er ja noch ihre Schritte gehört. Das gibt es doch nicht! „Ich finde dich Alfred, darauf kannst du dich gefasst machen!“, dachte sich Herbert noch und wollte sich damit Mut machen, doch Alfred war nicht da – einfach futsch. Also beschloss Herbert doch lieber die Suche aufzugeben und sich statt- dessen zu baden – immerhin war schon in zwei Stunden Ball! Dann genoss er das Bad und hoffte insgeheim, dass Alfred sich zufällig noch einmal ins Bad verirren würde, deshalb ließ er auch die Tür offen – also schon zugemacht, aber nicht zugesperrt. Das Bad war zwar wunderbar, mit wohltuenden Ölen für die Haut im Wasser, die Temperatur war angenehm und es roch selbstverständlich auch angenehm. Aber da Herbert andauernd an Alfred denken musste, war es nicht halb so schön wie normalerweise. Herbert dachte nach – wie würde der heutige Ball denn bloß verlaufen? Würde er Alfred dort wieder sehen? Vielleicht sogar mit ihm tanzen… Und die anderen Gäste? Er seufzte. All das würde er erst in ungefähr einer Stunde erfahren – eindeutig zu spät, aber glücklicherweise war es nicht in so weiter Ferne, oder doch? Vorsichtig stieg Herbert aus der Badewanne auf ein Handtuch, das er sich bereitgelegt hatte, da die Fliesen des Badezimmerfußbodens sehr kalt waren. Dann griff er nach einem großen Badetuch und begann sich abzutrocknen. Da er sich nicht die Haare gewaschen hatte, musste er auch nicht ewig abtrocknen, denn das hätte entschieden zu lang gedauert. Denn wer wäre schon begeistert, wenn man mit nassen Haaren zum Ball kommen würde. In seinem Zimmer suchte Herbert dann noch sein schönstes Gewand, das er sich extra für den Ball bereitgelegt hatte, legte es an und bewegte sich dann langsam zum Ballsaal, wo sein Vater mit einem Haufen von Zetteln in seinen Händen anscheinend noch eine Generalprobe für seine Rede hielt. Koukol blickte und humpelte noch umher. „Sehe ich gut aus, Papa?“, fragte Herbert seinen Vater, während dieser ihn anscheinend noch gar nicht bemerkt hatte, dass sein Sohn gekommen war. Breda sah auf und blickte Herbert an. Dann lächelte er. „Du siehst bezaubernd aus, mein Junge. Aber ich muss noch ein bisschen für meine Rede üben, weißt du, ich will mich auf keinen Fall blamieren…“, erklärte er ein wenig nervös. „Okay. Ich schau mich ein bisschen um“, begann Herbert, „und ich bin mir sicher, dass du das heute schaffst, Papa!“ Doch Breda konzentrierte sich schon wieder voll und ganz auf seine Rede und achtete nicht auf seinen Sohn. Herbert ging ein bisschen umher. Er bemerkte, dass das Klavier, das normalerweise in einem extra Zimmer neben der Bibliothek stand, ebenfalls in dem Saal war – vielleicht wollte Breda ja für etwas Musik … Doch plötzlich stoppte Herbert abrupt. „Papa, sag bloß du willst, dass ich beim Ball was vorspiele, aber du hast mich doch gar nicht gefragt, ich meine … ich kann schon spielen, aber ich … ich meine…“, rief Herbert sichtlich erschrocken. Er hatte zwar so zwei bis drei Jahre spaßhalber regelmäßig Klavier geübt, aber... Breda sah von den ganzen Zetteln auf und seufzte. „Nicht du, mein Junge, Koukol spielt. Wer denkst du hat all die Jahre die Musik für den Ball geliefert? Wer hat Klavier gespielt?“, fragte Breda ein wenig wütend, da er schon wieder den Faden verloren hatte. „Hm…“ Herbert blickte – sich ein wenig schuldig fühlend – zu Boden. Dann warf er noch schnell einen Blick zur großen Standuhr. Es war dreiviertel elf. Und um elf sollte der Ball beginnen. Also sah er sich noch nach irgendwas um, irgendwas Interessantes, das ihm die Zeit vertreiben sollte bis der Ball begann. Und natürlich bis er endlich Alfred wieder sehen würde. Oder? Herbert war etwas nervös. Würde Alfred denn überhaupt kommen? Wo war er? Der Vampir überlegte kurz. Logischerweise musste er irgendwo eingesperrt sein, denn wenn er sich frei bewegen hätte dürfen, dann wäre er ganz sicher nicht mehr hier. Aber wo war er? Herbert sah zu seinem Vater hinüber. Der würde sicher nicht begeistert sein, wenn er mit Fragen überhäuft werden würde, da er sich schon wieder in seine alljährliche Rede vertiefte. Also beschloss Herbert zu warten. Die Zeit verging – langsam, so langsam, wie sie noch nie vergangen war, oder war die Uhr kaputt? Sonst verging die Zeit doch immer so schnell. Wieder fiel ein verzweifelter Blick auf die Uhr: eine Minute war vergangen. Und die anderen 14? Also schritt Herbert schnurstracks zum Klavier und begann ein bisschen zu spielen. Eigentlich wollte er ja nur wissen, ob er überhaupt noch halbwegs einen richtigen Ton treffen würde, doch plötzlich kam ihm ein Lied in den Sinn – eine Musette, die er so gerne gespielt hatte. Also versuchte er zum Spaß noch irgendwelche Töne dieses Stückes zu treffen und er traf nicht nur ein paar, nein, praktisch das ganze Stück konnte er noch. Nur die Fingernägel, die, da er sie in letzter Zeit nicht geschnitten hatte, sehr lang geworden waren, störten ihn ein wenig beim Klavierspielen. Während er gefühlsvoll und halbwegs gut betont die Musette spielte, fragte er sich, warum das so war. Es war unlogisch – er hatte doch mindestens ein Jahrzehnt nicht gespielt… Doch bevor er sich weiter darüber Gedanken machen konnte, bemerkte er, dass sein Vater hinter ihm stand und ihn in höchsten Tönen lobte. Herbert hörte auf zu spielen und drehte sich um. „Oh mein Junge, wenn ich gewusst hätte, dass du so ein Talent zum Klavierspielen hast…“, begann Breda freudig, „Sag, willst du nicht während der Feier ein paar Stücke den Gästen vorspielen?“ Herbert sah seinen Vater perplex an. „Ich soll vorspielen? Vor so vielen Leuten?“ Sein Vater nickte. „Ja, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann, ich meine, das könnte doch auch nur Zufall gewesen sein, dass ich noch…“, versuchte Herbert irgendwie seinen Vater von der Idee abzubringen. ~*freudig herumhüpf* Ich hab wirklich einen dritten Kommi gekriegt! Also danke an alle Leser (ich hoffe es gefällt auch denen, die noch keinen Kommi hinterlassen haben) und ganz herzlichen Dank an Sarg-Discounter. Ich hoffe ja, dass du noch weiter begeistert sein wirst. ^^ ~ „Du hast Talent dafür! Du hast ja mindestens zehn Jahre nicht mehr gespielt und bist jetzt trotzdem noch immer so ausgezeichnet beim Klavierspielen und als du angefangen hast, warst du auch schon so gut…“, wollte Breda seinen Sohn ermutigen. Herbert fühlte sich geschmeichelt. „Aber, woher habe ich das Talent?“, erkundigte Herbert sich, „ich habe ja sehr lange nicht mehr gespielt…“ Sein Vater begann sofort mit einer Antwort: „Also erstens verlernt man aufgrund der hohen Lebenszeit von uns Vampiren das Angelernte sehr langsam und außerdem hast du das Talent fürs Klavierspielen geerbt.“ Herbert lächelte immer noch erfreut über das Kompliment, das ihm sein Vater vorher gemacht hatte und fragte dann: „Das heißt, du kannst auch so gut Klavierspielen?“ Breda schüttelte lachend den Kopf. „Nein, ich habe es zwar sehr oft versucht, aber… Was glaubst du, warum Koukol immer die Musik zum Ball liefert?“ Herbert sah seinen Vater sehr verwirrt an. „Das verstehe ich nicht, ich habe gedacht, ich hab’s von dir geerbt … hast du doch gesagt, wenn ich mich recht erinnere.“ Das Lächeln auf Bredas Gesicht erstarb. Einige Sekunden war es still und sie starrten sich nur an. Plötzlich schlug die Uhr elf. Breda wandte schnell den Blick von Herbert ab und beeilte sich nach draußen mit der Ausrede, die ersten Gäste würden sicher gleich eintreffen. Jetzt war Herbert ratlos. Wollte sein Vater ihm nicht antworten, oder was war los? Nachdem Breda überhastet nach draußen gerannt war und Koukol ihm gefolgt war, öffnete Herbert das Fenster nach draußen, um die ersten Gäste zu beobachten. Koukol hob draußen auf dem Friedhof einige Grabdeckel hoch – anscheinend hatten einige Gäste eine so weite Anreise, dass sie auf dem Friedhof übertagen mussten. Die Vampire hoben auch teilweise selber ihre Grab- und Sargdeckel hoch und stiegen dann aus ihren Gräbern. Da sah Herbert auch schon die ersten Gäste aus der Ferne anfliegen. Breda kam mit dem Begrüßen kaum nach und Koukol führte schon die ersten Gäste in den Saal. Herbert erhob sich von dem Klavierhocker und ging in Richtung Tür, um die Gäste zu begrüßen und unter anderem auch die ersten Bekanntschaften zu machen. Da wirklich sehr viele Gäste kamen, hatte es Herbert auch nicht leicht, alle zu begrüßen. Einige wollten mit ihm reden, also kam er noch weniger mit dem Begrüßen klar. Der Raum füllte sich, alle Leute hatten edles Gewand an – eben so, wie man sich für einen Ball kleidet. Während eine Dame ihm erzählte, wie sehr sie sich freue, dass er endlich einmal zum Ball erschienen war und dass sein Vater ja so viel Gutes von ihm erzählt habe und blablabla. Herbert seufzte. Sein Vater hatte ihn anscheinend über alles gelobt, aber etwas hatte er verschwiegen. Er hatte verschwiegen, dass sein Sohn schwul war. Okay, das war sicherlich ein Detail, das man nicht so gern über seinen Sohn verkündet, vor allem dann nicht, wenn man sich als Vater ein wenig dafür schämt. Das Lob seines Vaters hatte zur Folge, dass Herbert von einigen Frauen, die durchaus attraktiv waren, wenn man an ihnen Interesse zeigen würde, angesprochen oder eher ausgefragt wurde. Da er wirklich nichts von solchem Gelaber und erst recht nichts von Frauen hielt, bot er ihnen an, etwas auf dem Klavier vorzuspielen, da sie da ja hoffentlich nicht dreinquatschen würden. Während Herbert ihnen also etwas vorspielte, suchte er mit den Augen seinen Vater, der ihn ja hoffentlich mit seiner Rede von den vielen Frauen – zumindest für eine Weile – „befreien“ würde – oder zumindest hätte er genug Zeit zum Flüchten. Doch der war nicht im Saal. Herbert war ratlos. Ihm gingen irgendwie bald die Klavierstücke aus und die Damen machten schon solch erwartungsvolle Gesichter – dass sie endlich ihren Kommentar dazu abgeben dürfen. Schnell schweifte der junge Vampir noch einmal mit seinem Blick durch den Saal. Koukol war ja schon da, aber sein Vater war nirgends zu finden. Herbert setzte zum Schlussakkord an. Das Stück war aus und von seinem Vater noch immer keine Spur. Die Damen, die ihm interessiert zugehört hatten, lobten ihn nun sehr für diese wunderbare Interpretation von dem Stück und diskutierten allerlei untereinander und mit Herbert. Dieser wäre am liebsten durchs Fenster rausgeflogen oder hätte sich für krank erklärt oder gesagt, dass er schwul sei. An der ersten Lösung war auszusetzen, dass das sicher keinen besonders guten Eindruck machen würde, an der zweiten, dass er dann nicht mehr Alfred sehen würde und an der dritten, dass er dann mindestens ein paar Jahrzehnte mit seinem Vater verfeindet wäre, denn dieses Detail, dass er an Männern interessiert war, hatte Breda der Öffentlichkeit mit Erfolg verschwiegen. Also beschloss Herbert, sich zum Fenster zu stellen, um angeblich ein bisschen frische Luft zu schnappen (was für einen Vampir ziemlich ungewöhnlich war), aber eigentlich wollte er nur den Damen entkommen und nebenbei auch noch seinen Vater suchen. Der war wirklich draußen und kniete vor einem noch verschlossenen Grab. „Also entweder ein Gast hat verschlafen, oder was war los?“, fragte Herbert sich, „Und warum hielt sich Papa mit einer Person auf, wo doch ein ganzer Saal von Gästen auf ihn wartet? Seltsam…“ Also entschied sich Herbert seinen Vater genauer zu beobachten. „Weißt du, ich kann ihm das nicht antun, das siehst du doch ein…“, hörte Herbert Breda schluchzend erklären, „Ich weiß, dass du so fröhlich über ihn warst und so stolz über unser Kind…“ Herbert schreckte auf. Was hatte Breda da gesagt? Unser was? Doch Breda redete weiter, da er Herbert noch nicht bemerkt hatte: „…aber ich bringe es nicht übers Herz es ihm zu sagen, dass du … ich meine … er hat schon eine seltsame Neigung entwickelt, als er dich sah, wie du gestorben bist, wie ich dich getö…“ Breda schien wirklich verzweifelt. „Ich wollte das nicht! Glaub mir!“ Und wieder setzte er kurz aus und blickte zum Mond hinauf.“ Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich dich zum letzten Mal gesehen habe … 1617, in der Nacht, im Sommer. Ich habe wirklich geglaubt, dass meine Gier nach Blut, dass ich sie unterdrücken kann … es tut mir Leid.“ „Ach, mein Herbert…“ Er machte eine kurze Pause. „Welch wunderschönen Namen du ihm gegeben hast, Elisabeth, meine Liebste… Ich habe sein Gedächtnis gereinigt, von all den schrecklichen Erinnerungen. Er hasst Frauen und ich bin mir sicher, dass er dich auch hassen wird, wenn ich ihm von dir erzähle und das … und das … nein, das würde ich nicht verkraften.“ Herbert war verwirrt und plötzlich drang ein Schmerz in seinen Schädel, als würde sein Kopf zerplatzen. Und plötzlich tauchten Bilder in seinem Gedächtnis auf. Die Erinnerung kam wieder. „Mama…“ Herbert sank zu Boden. Er erinnerte sich an seine Mutter. „Wie ich ganz klein war“, begann er in Gedanken seine Erinnerung zusammenzufassen, „da hat sie mich immer so lieb herumgeschleppt und sie hat mich nie allein gelassen. Sie war immer so gut zu mir und…“ Herbert schloss die Augen. Er konnte sich noch deutlich erinnern, wie sie aussah. Mit ihren schwarzen, schönen Haaren, ihr Gesicht, immer ein Lächeln aufgesetzt … fast immer. Und dann sind wir zu Papa gefahren und dort…“ „Geht es Ihnen nicht gut, werter Graf?“, fragte eine Dame panisch und half ihm auf, obwohl Herbert lieber alleine, zusammengekauert weiter nachgedacht hätte. Bald hatte sich schon wieder eine Schar nervender Weiber (zumindest für Herbert waren sie nervend) um ihn herum versammelt und sie erkundigten sich, wie es ihm gehe. Herbert erklärte freundlich, dass es ihm gut gehen würde und dass alles in Ordnung sei. Herbert dachte noch mal an seine Mutter. Sie war so ziemlich die einzige Frau, die es verdient hatte, geliebt zu werden. Liebe… Plötzlich kam ihm bei diesem Gedanken wieder Alfred in den Sinn. Wo war er bloß? Und warum war Breda noch immer nicht da? Doch genau in diesem Moment kam Breda hineinstolziert, schritt schnurstracks durch die Menge auf eine Art Anhöhe, wo er vermutlich nun seine Rede halten würde. Er räusperte sich. „Seid willkommen Brüder und Schwestern!“, begann er mit lauter Stimme, man merkte gar nicht, dass er nervös war, „hier, in diesem Saal, wo wir uns all die Jahre versammeln. Ich freue mich, dass Sie wieder so zahlreich erschienen sind und ich freue mich besonders, dass heute zum allerersten Mal mein Sohn an unserem Ball teilnimmt.“ Er blickte lächelnd zu Herbert hinüber und fuhr dann fort: „Ich kann mich an die Enttäuschung letztes Jahr erinnern, da wir leider nur einen Bauern zum Mahl hatten, aber dieses Jahr ist es anders.“ Er blickte in die Runde. „Denn diesmal ist ein Gast eingetroffen, geschmückt und wunderschön.“ Dann fügte er noch mit einem Lächeln hinzu: „Und ich denke, dass sie äußerst köstlich schmecken wird.“ Er grinste. Dann griff Breda mit einer Hand zu dem Vorhang, der sich hinter der Anhöhe befand, zog ihn beiseite und Sarah kam zum Vorschein. Sie hatte ein rotes Kleid an, das äußerst aufwendig verziert war, sie war geschminkt – einfach alles in allem sehr schön verziert. Die Gäste klatschten vor Freude. Sarah war in einer Art Trance – nicht lebendig, aber tot auch nicht. „Und außerdem haben sich zwei weitere Personen in meinem Schloss verirrt, also falls die Lady nicht für alle reichen sollte – es gibt noch Nachschub. Breda nickte Koukol zu, der mittlerweile auf dem Klavierhocker Platz genommen hatte. Dieser begann zu spielen, ein Lied, das Herbert durchaus bekannt war – Gott ist tot, hieß das Lied, sehr passend, da Vampire ja nicht an Gott glauben. Während Breda mit Sarah nun die Tanzfläche betrat, von der alle anderen weggegangen waren, begannen die meisten Vampire den Text des Liedes mitzusingen, so auch Herbert. Plötzlich stimmte Koukol zu einem anderen Lied an. Dieses Lied war recht gefühlsbetont und eher romantisch. Breda und Sarah tanzten nun zu diesem Lied, sie machten keinen einzigen Fehler bei der Schrittfolge, was Herbert doch etwas überraschte. Als dieses Lied ebenfalls vorüber war, verbeugten sich die beiden und ernteten viel Applaus. Dann war der Ball eröffnet und einige tanzten zu Liedern, die Koukol nun spielte, mit, einige unterhielten sich prächtig und Herbert wurde gegen seinen Willen dauernd von irgendwelchen Frauen zum Tanz aufgefordert, warum dachten die eigentlich, dass er tanzen wollte – mit einer Frau noch dazu. Aber da die Anfragen zum Tanzen immer mehr wurden, nahm Herbert nun an und tanzte, wenn auch widerwillig, was man an seinem stetig kühlen Blick bemerkte. Sein Blick schweifte durch den Saal. Die Uhr zeigte schon eine Viertelstunde nach elf an, der Saal war wunderbar geschmückt… Herbert fiel ein Spiegel ins Auge – ein riesiger Spiegel. Wozu eigentlich? Man konnte sich doch sowieso nicht darin sehen… Doch plötzlich … das gab es doch nicht … zwei Gäste zerrten Sarah so gut es ging im Gedränge zum Ausgang und das Merkwürdige war, dass sie ein Spiegelbild hatten. Herbert wusste sofort, wer das sein musste, obwohl sie es anscheinend geschafft hatten, sich zu verkleiden. Die zwei „Gäste“ waren nämlich niemand anderer als Professor Abronsius und Herberts Geliebter, Alfred. Schnell riss Herbert sich von seiner momentanen Tanzpartnerin los, eilte zu seinem Vater und erzählte ihm das. „Darf ich kurz um ihre Aufmerksamkeit bitten?“, fragte Breda mit lauter Stimme. Alle blickten ihn an. „Bitte würden Sie einen kurzen Blick in den Spiegel werfen!“, bat er die Gäste. Diese bemerkten nun, dass zwei Gäste Menschen waren. Alle drehten sich zu den beiden um, Breda schritt zum Professor und zu Alfred hin. Alfred nahm sich schnell einen Kerzenleuchter und wollte sich damit verteidigen. Breda lachte nur. „Darf ich dich erinnern, dass wir unsterblich sind!“ Alfred schluckte. Herbert beobachtete das Ganze aus dem Gedränge. Da war er also, der süße, liebe Alfred. Während Herbert noch verliebt Alfred anstarrte, nahm sich der Professor ebenfalls einen Kandelaber und bildete mit dem von Alfred ein Kreuz. „Nein!“, schrie Herbert und wurde von dem Licht und dem gewaltige Energieschwall, den dieses Symbol der Christen verursachte, nach hinten geschleudert, wie alle anderen. Ein Kreuz war eben eines der besten Mittel, um Vampire zu bekämpfen. „Koukol!“, schrie Breda, während er seinen Arm schützend vor sein Gesicht legte, „Ihnen nach!“ Koukol tat, wie ihm geheißen, sprang vom Klavierhocker auf und eilte den Dreien so schnell er konnte nach. Langsam erhob sich Herbert vom Boden und eilte zu seinem Vater, der keuchend am Boden lag. „Geht’s, Papa?“, fragte Herbert und drückte seinen Vater an sich. „Also überleben werde ich diesen Anschlag sicher, aber ich glaube, ich … ich muss mich ein wenig ausruhen, um das zu verkraften…“, antwortete Breda mit schwacher Stimme, lächelte aber seinem Sohn zu. „Du hast ja auch das Meiste abgekriegt…“, bemerkte Herbert, während er seinen Vater noch immer umarmte. Herbert ließ seinen Vater vorsichtig los. Dieser wurde von den umherstehenden Gästen gehalten und psychisch unterstützt. „Ich nehme die Verfolgung auf!“, rief Herbert seinem Vater entschlossen zu und sprang zum Fenster hinaus, da dies sicher eine große Zeitersparnis war. Doch draußen sah er aus der Luft, dass er ein wenig zu spät war. In beträchtlicher Ferne sah er die Drei mit der Kutsche, die normalerweise nur Breda – vielleicht auch einmal er – benutzte, davonfahren. Koukol hatte mit einem Sarg als Rodel bereits die Verfolgung aufgenommen, aber leider anscheinend ohne Erfolg. ~ Ich schäme mich wirklich, dass ich so lange nicht mehr weitergeschrieben habe. Hoffentlich sind mir jetzt nicht alle Lesen davongerannt ... also allen, die die Geschichte in ihre Favos getan haben, denen hab ich geschrieben dass es weitergeht und wenn es in Zukunft wieder weitergeht, dann benachrichtige ich euch sehr gerne (sofern das überhaupt wer will) Bei Fragen, Unklarheiten, Bitten, Wünschen, Beschwerden oder sonstigem einfach mal ein Kommi oder ENS mir zukommen lassen. So, also um mich kurz zu fassen: Es geht weiter und ich werde in Zukunft regelmäßiger weiterschreiben! ^^ Jetzt sind wir ja eigentlich am Ende des Films angelangt, was aber natürlich noch nicht heißt, dass das hier aus ist nein, jetzt geht's erst richtig los! *grins* ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)