Au Clair de la Lune von QueenLuna ================================================================================ Kapitel 8: La Transformation ---------------------------- Chapitre VIII La Transformation (Wandlung) Langsam öffnen sich seine Augen. Ohne sich zu bewegen, versuchte er etwas Bekanntes zu erkennen. Wo war er? Noch leicht benebelt schaute er sich um. Irgendwie kam ihm der Raum bekannt vor. Es war ein Schlafzimmer. Er lag auf einem schwarz bezogenen Bett, unter sich breitete sich fein säuberlich das schwarze Bettlaken aus. Neben ihm stand eine halb abgebrannte Kerze, die ihr warmes und flackerndes Licht durch den Raum warf. Die Fenster waren von langen schwarzen Vorhängen verdeckt, wie fast überall im Haus. Vorsichtig versuchte Juka sich aufzurichten, allerdings blieb es bei dem Versuch, denn sein Körper schmerzte zu stark, so dass er sich wieder zurück in die Kissen sinken ließ. Seufzend schloss er die Augen. Wie war er hierhergekommen? Müde fuhr er sich mit einer Hand durch sein Gesicht und sog die Luft ein. Ein ihm sehr vertrauter Duft breitete sich in dem Zimmer aus. Der Duft, von dem er nun schon seit fast einem Jahr umgeben war. Langsam hoben sich seine Augenlider und sein Blick wanderte zur Tür. Im Türrahmen lehnte jemand, besser gesagt die Person, der dieser Duft gehörte. „Mana...“, flüsterte Juka mehr zu sich selbst. Dieser betrat nun vollends den Raum. Sein Kleid raschelte leicht, als er hinter sich leise die Tür ins Schloss zog. Dann stand er erneut mit verschränkten Armen,bewegungslos wie eine wunderschöne Statue an die Wand gelehnt und musterte Juka aus unergründlichen Augen. Juka, der immer noch unverändert auf dem Bett lag, musste schwer schlucken. Obwohl es nur wenige Tage her war, vielleicht drei oder vier, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten, wurde Juka bewusst, wie sehr er diesen Anblick Manas vermisst. Diese Art, in der er immer da stand, wenn er aus einem der Fenster blickte und draußen die Umgebung beobachtete, während er dabei in Gedanken versank. Wie oft hatte Juka hinter ihm im Hintergrund gestanden und ihn dabei beobachtet... Und jedes Mal hatte Mana ihn wissen lassen, dass er ganz genau wusste, wer ihn da betrachtete, egal, ob Juka sich zu verbergen versuchte oder nicht. Mana spürte sein Beisein meist sofort. In gewisser Weise hatte Juka dieses Wissen damals zufrieden, fast schon glücklich gestimmt. Denn unweigerlich hatte dieses Verhalten Manas Juka gegenüber eine Art Vertrauen vorausgesetzt. Doch ob er sich jetzt nach seinem Handeln noch glücklich darüber schätzen sollte, war fraglich. Denn dass er, dem Mana vertraute, eine andere Person vor dessen Augen tötete und damit wahrscheinlich sogar ausdrückte, dass ihn auch so ein Schicksal ereilen könnte wie dem Mädchen... Das konnte nicht in Manas Willen und Vertrauen gelegen haben. Diesem Vertrauen hatte der Vampir höchstwahrscheinlich mehr als nur ein paar Risse zugefügt. Es lag nahe, dass auch Verachtung daraus eine Folge war. Doch leise Worte rissen Juka aus seinen wehmütigen Gedanken. „Wieso hast du das getan?“ Jukas Kopf fuhr zu Mana herum. Keine Spur von Verachtung. Es klang eher müde und kraftlos. Was war geschehen, dass Mana solch eine Schwäche zeigte, die bisher noch nie da gewesen war...? Juka hatte erwartet, dass Mana, sollte er überhaupt mit ihm sprechen, emotionsloser klingen würde, als sonst, doch nun... Mana seufzte kaum merklich auf, wie als hätte er schon erwartet, dass keine Antwort kommen würde. Erschöpft fuhr er sich mit einer Hand über das Gesicht, bis er sich schließlich erneut mit verschränkten Armen an die Wand lehnte und kurz die Augen schloss. Vorsichtig versuchte sich Juka aufzusetzen, was er zwar auch schaffte, allerdings nicht ohne einmal scharf die Luft eingezogen zu haben. Die Schmerzen in seinem Körper hatte er schon wieder vollkommen vergessen, besonders weil er es nicht gewohnt war, irgendwelche Schmerzen zu haben. Wenn er sich mal verletzt hatte, heilten die Wunden binnen weniger Minuten, wenn nicht gar Sekunden, je nach Schwere der Verletzung. Er spürte Manas Blick auf sich ruhen, sodass er, nachdem er sich vollends aufgerichtet hatte und an das Bettende gelehnt hatte, seine Aufmerksamkeit nun ebenfalls wieder dem Anderen schenkte. Dieser musterte ihn intensiv, was Juka ein wenig frösteln ließ, bis er zum ersten Mal selbst das Wort ergriff. „Entschuldige...“ Mana zog eine Augenbraue nach oben. „Wofür?“ „Dafür, dass ich dich enttäuscht habe ...“ Mana legte kurz den Kopf ein kleines Stück schief, bis er schließlich den Kopf schüttelte. „Du hast mich nicht enttäuscht ...“ Nun war es an Juka verwirrt und fragend dreinzublicken. Mana stieß kaum hörbar die Luft aus, ehe er einatmete und im gleichen Atemzug ruhig hinzufügte. „... nicht in diesem Sinne, indem du meinst mich enttäuscht zu haben ...“ Wieder herrschte einige Sekunden Pause. Schließlich schickte Juka sich an, genauer nachzufragen. „Wie meinst du das?“ „So, wie ich es sagte.“ Mana schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen die Wand. „Dass das Mädchen unter deiner Hand starb, ist zwar für die Dorfbewohner schmerzlich, aber es ist nicht zu ändern. Außerdem wird es dich vielleicht interessieren und überraschen, dass mir die Dorfbewohner überhaupt nichts bedeuten und mich von daher ein Verlust auf ihrer Seite herzlich wenig interessiert… Es berührt mich einfach nicht und es erscheint mir als sinnlos irgendwelches Mitgefühl zu heucheln für Leute, die ich nicht einmal kenne und für die ich auch nichts empfinde, weder Verbundenheit noch Vertrauen oder ähnliches.“ Mit diesen Worten verstummte Mana schließlich und sah wieder zu Juka auf. Jener hatte diesem etwas überraschenden Wortschwall aufmerksam gelauscht. Nun zierte ein leichtes Lächeln seine Lippen. Einerseits beruhigte ihn die Aussage ungemein, dass der Tod des Mädchens Mana nicht wirklich etwas ausmachte, jedoch stellte sich nun die Frage, in welchem Sinne er Manas Enttäuschung auf sich gezogen hatte. Diese Frage verließ seine Lippen. „Es hat mich mehr verärgert, dass du nie gesagt hast, dass du kein Mensch bist.“ Er hob abwehrend die Hand, als Juka etwas sagen wollte. „Natürlich liegt es nahe, dass du zwar einem Fremden nichts sagst, aber wir leben nun mal seit fast einem Jahr zusammen in diesem Haus. Du wirst wahrscheinlich auch gemerkt haben, dass ich dem Thema Vampire nicht sehr negativ gegenüberstehe. Von daher habe ich auch nach einiger Zeit gemerkt, dass du nicht als Mensch bezeichnet werden solltest. Eine Bestätigung wäre dennoch schön gewesen. Dass du nach deiner Tat einfach verschwunden bist, war auch nicht sonderlich toll.“ „Die Dörfler hätten mich getötet und dich gleich mit, wenn sie bemerkt hätten, dass du nichts in ihrem Sinne tust!“ Mana runzelte leicht die Stirn. „Du siehst dich nicht in der Lage, dich gegenüber Menschen zu behaupten?“ Daraufhin lachte Juka trocken auf. „Doch. Natürlich sehe ich mich dazu in der Lage. Wenn du mich aber so schon fragst... ich kann dir keine Antwort darauf geben, warum ich geflohen bin. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass es in solch einer Situation normal ist, zu verschwinden, da die Wahrscheinlichkeit einer negativen Reaktion, auf eine solche Tat durchaus angebracht wäre.“ Nach einigen Sekunden des Schweigens stimmte Mana ihm schließlich zu. Juka lachte erneut leise und streckte Mana seine Hand entgegen. „Komm bitte zu mir, Mana.“, meinte er lächelnd. Nach kurzem Zögern wurde die Hand genommen, die Mana nun vor Juka auf die Bettkante hinunterzog. Jener musterte Mana sanft von der Seite, welcher den Blick nicht erwiderte und nur geradeaus in Richtung Wand schaute. Sein Profil schimmerte stolz im Flackern der Kerze. Eigentlich wollte Juka die Stille, die dieser Anblick ausstrahlte, nicht brechen, aber er wollte diese eine unbedeutend erscheinende Frage stellen, weshalb er mit gesenkter Stimme fragte: „Wie komme ich eigentlich in dein Schlafzimmer?“ Mana schwieg kurz, ehe er antwortete: „Vor einigen Stunden habe ich dich schwer verletzt unter einem der zerbrochenen Fenster deines Schlafzimmers gefunden.“ Nach kurzer Bedenkzeit fuhr er fort. „Deine Wunden wollten nicht heilen.“ Jukas Brust entkam ein Seufzer. Er hatte schon lange bemerkt, dass die Verletzungen nicht so verheilten wie sonst, denn sein Körper tat merklich weh. Er richtete sich weiter im Bett auf, um so federleicht über Manas Haut streichen zu können. Der Andere bedachte ihn jedoch ausschließlich mit einem kurzen Seitenblick, dann saß er wieder angespannt da. Juka ließ sein Finger über Manas Nacken streifen, während er wieder das Wort ergriff. „Weißt du, Mana, an dem Tag, als wir uns das erste Mal trafen, war ich schon fasziniert von dir.“ Seine Finger glitten über die weiche und kühle Wange. „Die Art, wie du lebst, wie du dich bewegst und dich gibst...sie passt so wenig zu einem Menschen...“ Mana erstarrte merklich unter seinen Berührungen. „Jedes Mal, wenn ich dich beobachtet habe, hast du mich sofort bemerkt, was eigentlich unmöglich ist...zumindest für einen einfachen Menschen...“ Juka hielt kurz in seinen Berührungen inne, um näher an Mana zu rutschen und dann fortzufahren. Seine Finger fuhren behutsam über den Hals bis hin zur Schulter Manas. „Um ehrlich zu sein...als ich das erste Mal deine Anwesenheit in diesem Haus spürte, dachte ich, du wärest irgend so ein törichter Mensch. Es wunderte mich, dass du als Fremder den Weg hierher unbeschadet überstanden hattest und nicht schon vorher von den anderen Vampiren in Stücke gerissen wurdest.“ Jukas eine Hand legte sich von hinten vorsichtig um Manas Schulter, während die andere auf der anderen Seite weiter mit der weichen Haut des Halses spielte. Jukas Stirn legte sich sanft in die sich unter ihm befindende Halsbeuge. Genüsslich roch er an Manas Haut und prägte sich seinen Duft regelrecht ein. Eine leichte Gänsehaut ließ Manas Körper erzittern. Mit leiser Stimme fuhr Juka fort. „Und natürlich hatte ich auch Hunger. Doch leider scheint dein Blut zu wertvoll, denn ich konnte dir noch nicht mal nahe genug kommen, um auch nur ansatzweise zu versuchen von deinem Blut zu kosten. Das fand ich allerdings etwas schade...“ „Ich weiß.“ Der sanfte Hauch der Worte ließen Juka aufblicken und kurzweilig in Manas Gesicht sehen, der den Kopf für einen kleinen Moment in Jukas Richtung gedreht hatte. „Ich habe es bemerkt...einige Male sogar... deine Versuche schlugen fehl, oder?“ Der Angesprochene musste bei diesen Worten schmunzeln. Leise murmelte er ein „Ja, habe ich...doch du hast es nicht zugelassen, oder?“, gegen den Hals des Anderen. Mana spürte sanfte Küsse die seinen Hals hinab glitten. Schlagartig saß er stocksteif da. „Würdest du es jetzt zulassen?“ „Wieso mein Blut?“ „Du sagtest doch, meine Wunden wollen nicht recht heilen...Die Wahrscheinlichkeit, dass Wunden, die durch Silber zugefügt wurden, wie Ukashi es gern verwendet, überhaupt heilen, ist gering. Allerdings beschleunigt Blut der eigenen Linie die Heilung wieder...“ Nach einem kurzen Moment des Schweigens fügte Juka hinzu: „Würdest du mir helfen wollen?“ Mana spürte die Bitte hinter dieser Frage, woraufhin er mit einem kaum erkennbaren Nicken sein Einverständnis mitteilte. Juka seufzte leicht auf und Mana spürte deutlich, wie sich ein mildes Lächeln über die Züge des hinter ihm Befindenden stahl. „Wirklich?“ Mana schwieg einfach. Eine Antwort war überflüssig. Er hörte das Rascheln eines Gewandes und wenig später ein Lachen. „Wie du meinst. Aber dann gehörst du mir...“ Bevor Mana überhaupt noch etwas sagen konnte, spürte er den Atem des Anderen an seiner Halsbeuge und gleich darauf ein kurzes schmerzhaftes Ziehen. Die Hand auf der anderen Seite, die ihn beruhigend über die Haut streichelte, bemerkte er kaum mehr. Das Blut rauschte in seinen Ohren. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihm breit, als ob er schweben würde. Alles kam ihm so unwirklich vor. Mana spürte seine Glieder kaum mehr. Sein Blick war leer geworden, der sich um ihn drehende Raum begann leicht unscharf zu werden und ging mehr und mehr in einer Art Schleier unter. Als er nach hinten umkippte, fing ihn Juka auf und schloss ihn schützend in seine Arme. Die sanfte Zunge, die noch ein letztes Mal über die Wunde glitt, nahm er schon gar nicht mehr wahr. Juka zog den Bewusstlosen gänzlich auf das Bett, dann legte er ihn behutsam hin und ordnete seine Kleider. Lächelnd strich er Mana einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er streckte sich neben ihn aus und stützte sich auf einem Arm ab, um weiterhin das friedliche und schlafende Gesicht neben ihm beobachten zu können. Von irgendwoher hörte er stampfende Schritte, doch es interessierte ihn nicht. Diese Geräusche zogen an ihm vorbei. Sanft strich er mit seinen Fingerkuppen Manas ebenmäßiges Gesicht entlang. Es war kühler als vorher. Diese Erkenntnis ließ ihn mild lächeln. Er würde so werden wie er. Dieser Gedanke faszinierte ihn. Er würde ihm gehören und Mana schien auch nichts dagegen zu haben. Die Tür schlug krachend auf. Ein Dörfler stand in dieser, einige andere hinter ihm, ihr Gestank wehte in das Zimmer hinein. „Verzeihen Sie die Störung, aber es ist dringend. Die Vampire si...!“ Endlich schien dieser Störenfried bemerkt zu haben, dass sich Mana nicht allein im Raum befand. Der Dörfler stockte und riss die Augen auf. Gespenstige Stille trat ein, allerdings nur kurz, denn gleich darauf wurde durcheinandergeschrien und gebrüllt. Mussten diese Menschen immer so laut sein, ging das nicht auch leiser? Bevor sich Juka noch weitere Gedanken über das seltsame Verhalten der Menschen machen konnte, wurde Mana aus seinen Armen gerissen, während er unsanft vom Bett gezerrt wurde und von irgendwelchen Dörflern gegen eine Wand gedrückt wurde. Irgendwer trat ihn, doch das war ihm egal. Sein Blick hing wie gebannt an Mana fest, der soeben auf die andere Seite des Bettes gelegt wurde und von irgendwelchen Frauen berührt wurde. Wut stieg in dem Vampir auf. Wie konnten diese dreckigen Menschenweiber es nur wagen seinen Engel anzufassen?! Was taten sie so besorgt, dabei kannten sie den Schwarzhaarigen noch nicht einmal. Sein Körper zitterte vor Zorn. Die Frauen riefen etwas. Gleich darauf traf ein Faustschlag sein Gesicht. Tiefrotes Blut tropfte zu Boden, aber nur wenig, denn die Wunde begann sich bereits schon wieder zu schließen. Wütend wandte Juka seine Aufmerksamkeit demjenigen zu, der ihn geschlagen hatte. Dieser Jemand, ein älterer bärtiger Dörfler, schrie ihn ohne Unterbrechung an, faselte irgendetwas, das klang wie: „Du hast ihn umgebracht!“, „Elendiges Vampirpack“ Schon nach kurzer Zeit schalteten Jukas empfindliche Ohren ab. Sollte der Kerl doch reden. Ein wenig leiser wäre besser, denn taub war schließlich hier keiner. Es war sowieso immer das Gleiche, immer wieder kamen die gleichen Anschuldigungen. Zwischendurch traten ihn die Männer einige Male in die Seite. Dass er sie ohne viel Mühe hätte töten können oder ihnen entfliehen könnte, ließ er sich nicht anmerken. Mit gesenktem Kopf versuchte er seine Wut zu unterdrücken. Eigentlich wollte er nur Mana sicher wissen und zwar an seiner Seite. Auf einmal wurde es leiser, fast schon still. Irgendetwas schien die Aufmerksamkeit der Dörfler auf sich gezogen zu haben. Noch bevor er sah, was es war, wusste er es. Mana saß kerzengerade auf dem Bett, noch blasser als zuvor und den Dörflern verachtend entgegen blickend. Die Frauen, die vorher um ihn herum gehockt hatten, waren nun erschrocken zur Wand neben den Fenstern zurückgewichen, manche krabbelten erbärmlich von Panik getrieben zu ihren Gefährten. Manas eiskalter Blick glitt über die erstarrten Gesichter der Dörfler. Ihnen schien es langsam zu dämmern, dass der Schwarzhaarige anders war als sie. Wobei… Menschen waren zu dumm, um Sachen schnell zu erkennen und zu begreifen. Immer noch bewegte sich keiner, auch wenn Jukas kaltes Herz im Inneren vor Freude hüpfte, ließ er sich doch nichts anmerken. Doch auch dieser Moment, der so lang schien und doch nur wenige Sekunden gedauert hatte, verging. Das Klirren von Glas war zu vernehmen. Wenige Zimmer entfernt war ein Fenster zu Bruch gegangen. Unten im Erdgeschoss brach Panik aus. Auch im Obergeschoss fingen sich die Dörfler langsam wieder. Es krachte. Scherben flogen durch die Luft und prasselten auf die geschockten Dorfbewohner nieder. Die Frauen kreischten los, versuchten verzweifelt ihre Gesichter mit den Händen vor den herumfliegenden Scherben zu schützen. Die Männer brüllten, einige rannten auf die Frauen am Fenster zu, um sie fortzuzerren. Jukas Bewacher gehörten zu ihnen. In Mitten des Scherbenregens schossen kleine schwarze Körper durch die Lücken herein und stürzten sich sofort auf die am nächsten stehenden Opfer, um sie sofort hemmungslos ihres Blutes zu berauben. Juka trat inmitten des ganzen Chaos auf das Bett zu und beugte sich zu seinem Engel hinunter. „Komm.“ Mit diesen Worten hielt er Mana seine Hand entgegen, der sie mit einem kurzen Blick in Jukas Gesicht nahm und sich vom Bett ziehen ließ. Der Größere legte einen Arm am Manas Hüfte, um ihn besser stützen zu können, da dieser durch den Blutverlust noch etwas geschwächt war. Zusammen gingen sie zum Fenster. Wenige Augenblicke später ließen sie sich in die Tiefe der Nacht fallen. ________________________________________ „Sie entkommen!“ Die Stimme des bärtigen Dörflers ging in den Hilfeschreien der Anderen und dem Kampfgetümmel unter. Er merkte, dass dies jetzt nicht mehr so wichtig schien. Verzweifelt drehte er sich im Kreis, um vielleicht noch eine Fluchtmöglichkeit zu entdecken. Doch es war bereits zu spät. Er spürte, wie sich etwas an seinem Hals vergrub. Vor Panik schreiend schlug er danach. Gleichzeitig sah er aus dem Augenwinkel, wie weitere kleine Schatten auf ihn zu geschossen kamen. In Todesangst trat und schlug er um sich, versuchte die Biester auf diese Art und Weise abzuwehren. Ein Fehler. Er stolperte über etwas weiches und ging zu Boden. Das Letzte, was er wahrnahm, war eine Wolke aus unzähligen kleinen, schwarzen Körpern um ihn herum. Höllische Schmerzen breiteten sich in seinem Körper aus. Ihm war, als würde sein Schädel bersten. Dann wurde es finster. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)