Am Donnerstag um 12 Uhr am Bahnhof? von abgemeldet (ein wagemutiger Schmetterling auf Reisen) ================================================================================ Kapitel 1: einziges Kapitel --------------------------- ++ One Shot ++ „Donnerstag um 12 Uhr am Bahnhof?“ „Yuki? Kommst du mal? Nakahara ist am Telefon.“ „Hm? Ja, ich komme!“ Eilig stürmte Yuki Kojima die Treppe herunter zum Telefon. „Hallo, Nakahara.“ °Hi, Kojima. Wie geht’s?° „Klasse, und dir? Auch alles in Ordnung bei dir?“ °Jap. Du...Sag mal, hast du am Donnerstag vielleicht Zeit?° „Donnerstag? Ja, ich glaub schon. Warum denn?“ °Ich...vermisse dich.° „Ich dich auch, Nakahara. Wann wollen wir uns denn treffen?“ °Wie wäre es mit 12 Uhr am Bahnhof? Schaffst du das?° „Natürlich! Ich freu mich schon total auf dich! Willst du bei mir übernachten oder musst du gleich wieder weg?“ °Ich denke, ich würde bei dir übernachten, wenn das geht. Das klappt doch, oder?° „Warte mal kurz, ja? Ich frag schnell Mum.“ Rasch hielt Kojima den Hörer ein wenig weg, um mit seiner Mutter sprechen zu können, ohne das Nahakara noch denken würde, er war gemeint. „Mum?“ „Ja?“ „Sag mal, kann Nakahara am Donnerstag bei uns übernachten?“ „Hm? Natürlich, warum denn nicht? Ich freue mich, dass er uns mal wieder nach so langer Zeit besuchen kommt. Bestell ihm mal schöne Grüße, okay?“ „Gut, mache ich. Nakahara, bist du noch da?“ °Jap.° „Du kannst bei uns übernachten, ist kein Problem. Mum freut sich auch schon auf dich und lässt dir schöne Grüße ausrichten.“ °Oh, danke. Grüß sie zurück. Wir sehen uns dann ja am Donnerstag, ne?° „Haha. Ich freu mich schon total drauf! Warum kann nicht jetzt schon Donnerstag sein?“ °Tja...na dann, machs gut. Bis Donnerstag. Tschau.° „Tschüss.“ Und schon war das kurze Gespräch beendet. Aber innerlich wartete Kojima schon sehnsüchtig auf den herannahenden Donnerstag, den Tag, an dem er endlich seinen Freund nach fast einem Monat wieder sehen und auch wieder spüren konnte. Gefühle, die er schmerzlich vermisst hatte, sodass er sich auf jeden Telefonanruf oder kleinen Brief freute wie über ein vorgezogenes Weihnachtsfest. ~+~ Am Donnerstag um 12 Uhr am Bahnhof ~+~ „Nakahara! Hierher, hier bin ich!“ Aufgeregt fuchtelte der Fünfzehnjährige mit den Armen in der Luft herum. Dieser konnte diese Gebärden natürlich nur schwerlich übersehen und kam mit festen Schritten, die Reisetasche sichernd unter den Arm geklemmt, auf seinen Freund zu. „Kojima!“ Lachend umarmte Nakahara seinen jüngeren Freund. Dieser warf sich ihm fast stürmisch in die Arme, sodass Nakahara beinahe umgefallen wäre, hätte er nicht im letzten Moment noch an einem kleinen Pfosten halt gefunden. „Haha. Nicht so stürmisch, sonst landen wir gleich beide auf dem Boden.“, lachte Nakahara fröhlich, widerstandslos ließ er sich von seinem Freund kräftig durchknuddeln. „Oh Nakahara...ich hab...dich so vermisst!“ Schniefend schaute der Jüngere auf. Seine Augen waren tränenüberströmt, er hickste immer wieder leise. Nur mit Mühe konnte Kojima sich beherrschen, seinen Freund nicht in aller Öffentlichkeit zu küssen. „Ach Kojima...glaub mir, nicht nur dir ging es so. Aber jetzt sind wir ja wieder zusammen... Hör auf zu weinen, ja? Tränen stehen dir nicht!“ Ganz zärtlich, mit einer unglaublichen Sanftheit küsste Nakahara die Tränen von den geröteten Wangen seines Geliebten. Dieser schloss ganz entspannt die Augen, genoss mit allen seinen Sinnen die Berührungen auf seiner Haut. „Komm, lass uns gehen, ja? Mir ist kalt.“ Leicht fröstelnd zog Nakahara seine Jacke enger um die Schultern. Kojima blinzelte überrascht. „Aber es sind 20 Grad. Wie kann dir da kalt sein?“, fragte der Blonde verwundert. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er seinen Freund, konnte allerdings nichts Auffälliges finden. Nur eben, dass Nakahara trotz der Wärme eine etwas dickere Jacke trug. Angesprochener zuckte nur stumm mit den Schultern und sah verlegen weg. Bei den Kojimas angekommen, begrüßte Nakahara erst mal die Eltern seines besten Freundes, ehe er sich zusammen mit diesem ins Zimmer zurückzog. „Sag mal, wie geht es eigentlich Sugisaki-san und deiner Mutter? Ist mit ihnen alles in Ordnung?“ „Hmhm...Mutter macht schon ein paar Fortschritte. Als ich sie vor einer Woche besucht habe, da hat sie jedenfalls nicht ständig von Atsushi erzählt. Das hat die Sache schon mal sehr vereinfacht. Aber sie hat sich anscheinend total in ihren Pfleger verknallt...“ „Haha. Na, das ist doch gut, oder nicht?“ „Vielleicht...“ Bedrückt ließ Nakahara sich auf das Bett sinken und sackte geradezu in sich zusammen. Er zitterte ganz leicht. „Hey, mach dir mal keine Sorgen. Das wird schon wieder, da bin ich mir sicher. Jetzt bist du ja bei mir, also vergiss das alles erst mal eine Weile. Das brauchst du einfach.“, flüsterte Kojima ermutigend. Schützend nahm er seinen Freund in den Arm, um ihm einfach ein wenig Geborgenheit und Liebe zu vermitteln. Er spürte jetzt das Zittern ganz deutlich. „Hmhm...danke Kojima. Was wäre ich ohne dich?“ Entspannt ließ Nakahara sich zurücksinken. Lehnte seine Stirn an Kojimas Halsbeuge, genoss den sanften Atem auf seinen Haaren. „Nakahara, deine Stirn ist ganz heiß! Du hast Fieber!“, rief der Jüngere erschrocken und fuhr hoch. Der Ältere knurrte unwillig. „Ist nich schlimm...das geht schon wieder weg.“ „Nichts da! Du legst dich jetzt sofort ins Bett! Das kann ja wohl nicht sein! Rennt hier ganz seelenruhig mit Fieber durch die Gegend, als wäre das das normalste der Welt! Ausziehen und ab ins Bett, aber plötzlich!“ Nakahara, total überrascht von diesem strengen Ton, tat erst einmal gar nichts. Er provozierte es geradezu, dass sein Kleiner noch einen Rappel bekam, aber irgendwie wollte er das sogar. „Hey, ich hab gesagt, du sollst dich hinlegen! Na, wird’s bald?“ Vorsichtig stieß Kojima seinen Freund aufs Bett. Dieser wehrte sich noch immer nicht. „Ziehst du mich aus? Ich fühl mich so schlapp...“, hauchte der Ältere süffisant grinsend zurück, was Kojima einen zarten Rotschimmer auf die Wangen zauberte. Aber diesmal ließ er sich auf das kleine Machtspielchen ein. Aber anders als erwartet. „Du fühlst dich schlapp? Dann zieh dich mal schnell aus, ich hole Mum, okay? Sie kann dir bestimmt helfen!“ „Pff...hey, Kojima! Ich bin nicht jeden Tag krank, also pflegst du mich, ja? Das ist sonst nicht fair...“ Fröhlich beobachtete der Blonde seinen Freund beim Schmollen. Er hatte gar nicht vorgehabt, seine Mutter zu holen, das wäre ihm selbst zu dumm gewesen. Jetzt wollte er erst einmal seine nächtlichen Sehnsüchte nach seinem Geliebten wieder erfrischen, indem er ihn pflegte und umsorgte, wo er nur konnte. Schließlich wurde Nakahara wirklich nicht jeden Tag krank! „Haha. Schon gut, das hätte ich eh nie vorgehabt. Ich werde dich verwöhnen, dass du dir wünschen wirst, nie wieder gesund zu werden...“ „Haha. Also Kojima, weißt du denn nicht, dass Sex mit Fieber nicht sonderlich wirksam ist? Aber wenn du unbedingt willst...“ Verlangend streckte der Kranke die Arme aus, wollte seinen Freund empfangen. Aber dieser lächelte nur weiterhin so seltsam. „Nein nein, daran habe ich nicht gedacht. Glaub mir, den Drang zu unterdrücken ist zwar schwer, aber wenn du wieder gesund bist, dann wirst du mich nur umso mehr heiß machen, nicht wahr?“ „Hm...du klingst älter als du bist, Kojima. Du bist wirklich reifer geworden in dem Monat.“, meinte Nakahara nachdenklich. Schwach ließ er die Arme sinken, lehnte sich gegen die Wand in seinem Rücken, um ein wenig gestützt zu werden und nicht zu zeigen, wie schlapp er sich wirklich fühlte. „Warte, ich helfe dir. Du siehst wirklich k.o. aus. Ich will doch nicht, dass du mir hier noch wegklappst!“ Ganz vorsichtig, Nakahara immer schön festhaltend, weil dieser mittlerweile dermaßen schwach war, dass er sich kaum noch aufrecht halten konnte, zog Kojima ihn aus und deckte ihn fürsorglich zu. „Schlaf ein wenig, Nakahara. Ich werde schon auf dich aufpassen, das verspreche ich dir.“ Sanft strich Kojima seinem Freund durch das dichte schwarze Haar und entfernte ein paar Strähnen aus der heißen Stirn. „Hm...danke...“ „Keine Ursache. Ich werde Sugisaki-san anrufen und ihm erklären, dass du hier bleibst, bis du wieder gesund bist, ja? Das wird er schon verstehen, da bin ich sicher. Aber jetzt schlaf. Ich bleibe bei dir.“ Gehorsam schloss der Ältere die Augen. Schon nach ein paar entspannten Minuten driftete er ab in tiefe Fieberträume, Kojima ließ sich von seiner Mutter eine Schale Wasser und Tücher bringen, damit er sich um seinen Freund kümmern konnte... „Egal was passiert, ich freue mich auf jedes Zusammensein mit dir...auch wenn du krank bist. Das ist nur ein weiterer Vertrauensbeweis untereinander...“ ++ Owari ++ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)