Glück mit Hindernissen? von MrsJuliaNanba (Alte Bekannte, Ex-Freunde und Gefühlschaos XD) ================================================================================ Kapitel 6: Aussprache mit Folgen -------------------------------- Soichi saß mal wieder alleine in seinem Labor und versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Er war sich noch immer nicht im Klaren was er empfand und weshalb er dies alles empfand. Dass er und Morinaga sich nun schon seit ein paar Wochen nicht gesehen haben, sei es nun absichtlich oder nicht sei nebensächlich, half ihm, wenn er ehrlich zugab, nun auch nicht wirklich. Es verschlimmerte sein Gefühlschaos eher. Seit er Morinaga mit diesem Kerl gesehen hatte, fühlte er einen stechenden Schmerz in seiner Brust, sobald er daran dachte. Besonders Morinagas glückliches Gesicht verletzte ihn sehr. Aber er konnte dieses Gefühl einfach nicht zuordnen, oder er konnte es, wollte es sich aber nicht eingestehen. Als er erneut ein Experiment ruiniert hatte, entschied er in der Mensa etwas zu essen, da ihn diese Tätigkeit ziemlich gut von seinen Gedanken ablenkte. Er machte sich also auf den Weg, und achtete dabei weder auf die Uhrzeit noch auf die Studenten dort. Erst als er sich an einen Tisch gesetzt hatte, bemerkte er, dass auffällig viele Stundenten da waren, und nun merkte er auch, dass gerade die Mittagspause war. Eigentlich mochte er es nicht zu dieser Zeit in die Mensa zu gehen, jedoch war es nun zu spät. Aber auch eine andere Tatsache sprang ihm nun ins Auge. Keine drei Tische von ihm entfernt saß Morinaga mit seiner Begleitung von damals, und Soichi musste sich zwingen nicht zu ihnen zu sehen. Jedoch gelang ihm dies nicht so wie er es gerne hätte. Anstatt weg zu sehen, starrte er sie schon fast ununterbrochen an, zu seinem Glück waren sie so aufeinander fixiert, dass sie ihn gar nicht bemerkten. Sie saßen sich gegenüber und schienen sich gut zu unterhalten. Ihre Hände haben sich ineinander verflochten und sie schienen den Anderen auf keinen Fall loslassen zu wollen. Hin und wieder warfen sie sich ein Lächeln zu oder küssten die Hand des anderen. Soichi ordnete dieses Verhalten sofort und ohne Zweifel der Kategorie 'Turteln' zu. Und das, was er da sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Vor allem ein Gedanke überraschte ihn, kam ihm aber recht logisch vor: Morinaga gehört mir! Logisch war es für ihn in sofern, da er die letzten Jahre mit Morinaga verbracht hatte und sogar ziemlich an ihm hing. Warum er es aber bei diesem Anblick dachte, wollte und konnte er sich nicht eingestehen. Ihm gefiel dieser Anblick einfach nicht, die Gründe waren ihm nun reichlich egal. Am liebsten wäre er auf die Beiden zugestürmt, hätte sie auseinander gerissen und Morinaga mitgenommen. Aber das konnte er, nachdem er Morinaga die unmöglichsten Dinge an den Kopf geworfen hatte, nicht tun und versuchte ruhig zu bleiben und sich auf sein Essen zu konzentrieren. Als er endlich fertig war, standen nun Morinaga und sein Freund auf und machten sich ebenfalls in Richtung Ausgang auf. Als Soichi die Mensa verließ, lief er in irgendjemanden rein. Zuerst wollte er seiner Wut freien Lauf lassen, dann merkte er jedoch, dass dies nicht sehr angebracht wäre. Vor ihm stand Morinaga und hielt seine Begleitung an der Hand, verstört blickten sich die beiden Zerstrittenen an. "Senpai...", mehr brachte Morinaga in dieser Situation nicht über die Lippen. "Sie sind also der Senpai, bei dem Tetsuhiro ausgeholfen hatte?" Jetzt erst wurde Soichi aus seinen Gedanken und seiner Starre gerissen und sah nun den etwas Älteren an. "Ja, das bin ich. Und Sie sind?" Der Andere hielt ihm die Hand entgegen und meinte nur beiläufig "Ich bin Masaki. Soweit ich weiß, hat Tetsuhiro Ihnen von mir erzählt." Soichi blieb fast der Mund offen stehen, hätte er nicht so eine gute Selbstbeherrschung. "Ja, das hat er. Freut mich Sie kennen gelernt zu haben. Wenn ihr Beiden mich nun entschuldigen würdet, ich habe viel Arbeit vor mir." Mit diesen Worten kehrte er den Beiden den Rücken zu und versuchte möglichst ruhig von ihnen wegzulaufen. Er konnte einfach nicht glauben, was er da eben gehört hatte. Masaki, derselbe Masaki, der Morinaga als Ersatz für seinen Bruder benutzt hatte und nach einem Selbstmordversuch alle hat glauben lassen, Morinaga wäre an allem schuld. Mit diesem Kerl war er wieder zusammen? Und dann war er auch noch sehr glücklich, zumindest machte er solch einen Eindruck. Nun fuhren Soichis Gefühle Achterbahn und er versuchte verzweifelt sich wieder zu fassen, was ihm nicht wirklich gelang, denn er konnte sich nun noch weniger auf seine Arbeit konzentrieren als vorher. Warum war er verdammt noch Mal so sehr auf Morinagas Nähe angewiesen?! Währenddessen saß Besagter mit Masaki auf einer Parkbank, die Mittagspause dauert noch eine Weile. Schweigend saßen sie nebeneinander und Morinaga schämte sich, warum genau konnte er jedoch nicht sagen. "Dieser Mann hat dich also die letzten fünf Jahre beschäftigt?" Als Bestätigung bekam Masaki nur ein Nicken. "Tja, er sieht nicht schlecht aus, das muss ich zugeben. Ist sogar richtig attraktiv." "Der Schein trügt..." Überrascht sah Masaki seinen Freund an. "Warum denn?" "Er ist ein Egoist und macht alles nur aus Eigennutz. Außerdem ist er gefühlskalt, alles was ihn interessiert ist seine Arbeit und seine Geschwister. Alles andere ist ihm egal..." "Vielleicht habe ich ja etwas falsch verstanden, aber warst du nicht in ihn verliebt?" "Ja, und das obwohl ich seinen Charakter durchaus genau kannte. Komisch, jetzt erst merke ich, wie sehr mich sein Verhalten wirklich verletzt hat..." Nun drückte er die Hand seines Freundes fester und dieser beugte sich vor, um seinem Geliebten einen Kuss zu geben. "Ich denke, es ist an der Zeit, dass ihr euch aussprecht. Sonst bleibt diese Spannung zwischen euch, und glaub mir, die ist nicht auszuhalten." Sanft lächelte Masaki sein Gegenüber an und gab ihm einen weiteren Kuss. Etwas skeptisch stimmte Morinaga nach einigem Einreden Masakis Vorschlag zu und nahm sich vor, zu Soichi zu gehen, sobald er Schluss hatte. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend stand Morinaga nun vor der Tür zum Labor, in welchem Soichi immer arbeitete. Zögernd klopfte er und kam herein, nachdem er die Erlaubnis bekam. Soichi ließ fast das Reagenzglas fallen, als er sah, wem er gegenüberstand. Mit einem Male war all Farbe aus seinem Gesicht gewichen und er stand wie zu einer Salzsäule erstarrt mit aufgerissenen Augen da. Ernst langsam löste er sich aus seiner Starre und versuchte wieder seine Fassung zu finden. "Was willst du? Willst du wieder als mein Kohai arbeiten?" Mit diesen Worten widmete er sich wieder seiner Arbeit. Zumindest versuchte er dies, denn Morinagas Gegenwart machte ihn ziemlich nervös. "Nein, eigentlich bin ich hier, weil ich mit dir reden wollte." "Worüber denn?" "Du bist doch nicht dumm, du weißt genau worüber. Ich will, dass diese Spannung zwischen uns sich wieder legt." "Und wie stellst du dir das vor?" "Deshalb bin ich ja hier, damit wir eine Lösung finden." "Wir sind doch bis jetzt recht gut zu Recht gekommen mit der derzeitigen Situation, warum also etwas ändern." "Weil ich dich als Freund sehr schätze und gerne wieder normal mit dir umgehen möchte." "Daraus wird wohl nix." "Wie?!" Etwas verwundert sah Morinaga Soichi an, dieser jedoch vermied jeden Blickkontakt zu dem Jüngeren. "Hast du etwa vergessen, wie unsere Beziehung war? War das normal? Willst du wieder so mit mir umgehen?" "Nein, das meinte ich nicht... Ich meinte, dass wir wieder miteinander reden und ausgehen können, wie Freunde es eben tun." "Und du glaubst, dass dann alles wieder in Ordnung ist?" "Natürlich weiß ich, dass dieser Streit damit nicht vollkommen aus der Welt geschaffen ist, aber es wäre ein Anfang." "Und wenn ich diese Art von Beziehung nicht will?" Bei diesem Satz staunte nicht nur Morinaga, auch Soichi erstarrte auf einmal. Was hatte er eben gesagt? Ihm kamen diese Worte richtig vor, aber er wusste nicht, wieso er etwas Derartiges sagen sollte. Hatte er seine Beherrschung nun verloren? "Wie meinst du das...?" Verwirrt sah Morinaga ihn an. Als Soichi den Jüngeren nun doch ansah, verlor er seine Beherrschung vollkommen. Er stürmte auf Morinaga zu und drückte seine Handgelenke gegen die Wand. "Was glaubst du?" "Wie?" "Was glaubst du denn, was ich damit meine?" Nun war Morinaga noch verwirrter. Was wollte Soichi damit bezwecken? Doch er konnte Soichis Gesicht und dessen Augen nicht sehen, somit konnte er nicht in dessen Ausdruck lesen. "Ich weiß es wirklich nicht..." Nun wandte auch Morinaga den Blick von seinem Senpai ab. "Bist du glücklich mir ihm...?" "Was?" "Mit Masaki... Ich habe euch beobachtet, ihr scheint glücklich zu sein." "Ja, das sind wir." "Trotz dessen, was er dir angetan hat?" "Er hat sich aufrichtig bei mir entschuldigt und gibt mir das Gefühl wichtig zu sein. Er liebt mich, daran zweifle ich nicht. Er gibt mir etwas, das ich nie von dir bekommen werde..." "Warum ausgerechnet er...?" "Er war für mich da, als du mich kaltherzig abserviert hast! Er hat mir zugehört und mich getröstet! Außerdem hast du doch selber zu mir gesagt, ich solle ihn suchen und neu anfangen!" "Und du hast gesagt, dass du mich liebst! Zählt das nicht?!" Nun sah Soichi Morinaga endlich an, und dieser konnte Tränen im Gesicht seines Senpais erkennen. "Das ist jetzt egal..." Langsam sank Morinaga wieder seinen Blick und wich Soichis aus. "Dann ist auch egal, was ich gesagt habe. Vergiss es einfach, OK?!" Verzweiflung war in Soichis Stimme zu erkennen und nun drückte er Morinaga nicht mehr gegen die Wand sondern krallte sich in dessen Hemd. Morinaga jedoch blieb kalt. "Das kann ich nicht... Ich kann nicht einfach alles vergessen, was du mir an den Kopf geworfen hast, das hat mich zu sehr verletzt." "Es tut mir Leid, es tut mir ehrlich Leid! Bitte vergiss alles, ich will, dass alles ist wie früher. Bitte!" Tränen liefen unaufhörlich Soichis Gesicht runter, doch ihm war dies nun ziemlich egal. Zum ersten Mal dachte er, er tue das Richtige, was Morinaga und ihn betraf. "Es ist nicht so einfach wie du denkst..." "Bei ihm hast du doch auch vergessen können! Warum nicht bei mir?!" "Weil er mich liebt, verdammt! Er würde mich nie verlassen, nur damit die Welt nicht rauskriegt, dass er schwul ist!" "Aber er hat dich ausgenutzt, das ist doch viel schlimmer!" "Er liebt mich... und das hast du nie... du hast mir nie das Gefühl gegeben wichtig zu sein...du..." Weiter kam Morinaga nicht. Zuerst realisierte er gar nicht, was gerade passierte, da er viel zu überrascht war. Doch nun merkte er, dass Soichi ihn küsste. Er küsste ihn so voller Leidenschaft, dass es Morinaga nun egal war, dass er mit Masaki zusammen glücklich war. Er wollte diesen Moment vollends auskosten und erwiderte den Kuss. Eine Weile standen sie im Labor und küssten sich, bis Morinaga wieder zur Vernunft kam. Er stieß Soichi so schnell es ging von sich. "Was soll das?! Ich bin mit Masaki zusammen! Und du hast mich kaltblütig abserviert, schon vergessen?!" Mit diesen Worten stürmte er aus dem Raum, ohne eine Antwort seitens Soichis abzuwarten. Dieser stand nun betreten in seinem Labor, und ließ alles noch mal in seinem Kopf abspielen, was gerade passiert war. Erst jetzt realisierte er, was er getan hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich melde mich mal wieder ^^ Und bringe ein neues, für meine Verhältnisse recht langes, Kapi mit ^^ Ich wollte mich zwar jetzt eher auf die Schule konzentrieren, aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehehn, ein neues Kapi zu schreiben ^^° Ich bin ja so böse XD Wie immer hoffe ich, dass es euch gefallen hat =) Nun muss ich aber wieder, hab noch ne Fahrstunde un die Dusche wartet auf mich XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)