Glück mit Hindernissen? von MrsJuliaNanba (Alte Bekannte, Ex-Freunde und Gefühlschaos XD) ================================================================================ Kapitel 8: Versöhnung? ---------------------- Nun waren schon ein paar Wochen nach dem unvermeidlichen Kuss zwischen Soichi und seinem ehemaligen Kohai vergangen, und sie gingen sich immer noch aus dem Weg. Leise seufzte Soichi. Er fragte sich wie lange er diese Situation wohl noch aushalten musste, beziehungsweise konnte. Er wollte einfach mit ihm reden und ihn um sich haben, ihn zu sehen reichte ihm vollkommen. Aber er hat anscheinend alles vermasselt... Leise klopfte es an der Tür und eine Studentin kam herein. "Entschuldige bitte Senpai, wenn ich dich störe, aber ich habe gehört, dass du eventuell Hilfe brauchen könntest, weil Morinaga nicht mehr dein Kohai ist." Soichi hob eine Augenbraue an und betrachtete das Mädchen etwas skeptisch. Sie war etwa so alt wie Morinaga und strahlte Wärme und Freundlichkeit aus. Das war schon mal ein positiver erster Eindruck, denn er wollte keine Hilfe, wenn diese erzwungen wurde oder wenn die Person nur auf ihren eigenen Vorteil aus war. "Wie gut kennst du dich auf diesem Gebiet aus?" "Ich hab ziemlich gute Zensuren und mein Professor meinte, ich wäre der Aufgabe eines Kohais gewachsen." Sie strahlte ihn an und sah ihm erwartungsvoll direkt in die Augen. Irgendwie kamen ihm dieses Auftreten und diese Verhaltensweise sehr bekannt vor, und er wusste schnell, an wen ihn diese erinnerten. "Gut, dann fängst du morgen an. Und sei ja pünktlich!" Sie strahlte nun über das ganze Gesicht und man meinte, sie würde gleich vor Freude platzen. "Alles klar, also bis morgen!" Fröhlich vor sich hinsummend lief sie auf den Gang und ließ Soichi alleine. Dieser musste nun erstmal wieder seine Konzentration zurück erlangen. Dieses Mädchen erinnerte ihn mit ihrer Art zu sehr an seinen letzten Kohai, und dies ließ ihn vorerst wieder in Gedanken versinken. Er wollte seine Gedanken einfach nicht in Ruhe lassen und schwirrte ihn Soichis Kopf nun schon seit Wochen rum. Jetzt konnte er sich in etwa vorstellen, wie schwer es für Morinaga gewesen sein muss, fast fünf Jahre lang solch eine Situation auszuhalten. Man hatte praktisch etwas vor sich, das man einfach nicht haben konnte, und das war unerträglich. Um einen freien Kopf zu bekommen, ging Soichi spazieren, setzte sich auf eine Parkbank und zündete sich eine Zigarette an. Um ihn herum spielten kleine Kinder, wessen Mütter immer darauf aus waren, dass den Kleinen ja nichts passiert, das wäre für sie der Weltuntergang. Hinzu kamen die zwitschernden Vögel in den Bäumen, welche Soichi Passenderweise Schatten spendeten, und viele verliebte Pärchen kreuzten seinen Blick. Eigentlich störte es ihn nicht wirklich, bis er ein schwules Pärchen erblickte. Sie haben sich auf eine Bank niedergelassen, welche nur einige Meter von ihm entfernt war. Einer von beiden nahm seinen Freund in den Arm und küsste ihn sanft. So sehr Soichi seinen Blick von ihnen auch wenden wollte, es gelang ihm einfach nicht. Jetzt wurde ihm nämlich bewusst, was Morinaga sich von ihm erhofft hatte. Er wollte, dass Soichi zu ihm stand, und nicht versuchte ihre Beziehung geheim zu halten. Als Soichi seinen Fehler einsah, merkte er auch, dass Morinagas Vorstellungen in einer Beziehung dieser Art unausweichlich waren, außerdem gefiel ihm sogar der Gedanke daran, allen zu zeigen, dass er mit Morinaga zusammen war, denn er wusste diesen durchaus zu schätzen. Plötzlich fiel ihm etwas ein. Zwar war es eine 50%-ige Chance, dass dieser Plan aufgehen würde, aber diese 50% wollte er nutzen. Die nächsten Tage verliefen relativ normal, nur dass Soichi seiner neuen Gehilfin doch einiges erklären musste. Man merkte, dass sie im praktischen Bereich noch nicht so viel Erfahrung besaß, aber sie eignete sich Wissen sehr schnell an und konnte das Meiste sofort umsetzten. Während Soichi jedoch alleine war, weil er sie zum Kaffee holen geschickt hatte oder sie Vorlesungen gehabt hatte, versuchte er seinen Plan auszureifen. Es würde schwierig werden, diesen in die Tat umzusetzen, aber wenn er dies nicht versuchte, würde er Morinaga vielleicht vollkommen verlieren. Leise seufzte er und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er hoffte inständig, dass sein Plan aufginge. Leise lief der Fernseher im Hintergrund, während Masaki seinem Freund das Essen servierte. Dieser liebte es von seinen Liebsten bekocht zu werden und genoss es in vollen Zügen. Masaki war ein begabter Koch und Morinaga wusste das durchaus zu schätzen. Sie aßen zusammen und redeten über ihren Tag. Plötzlich unterbrach das Telefon ihre Unterhaltung. "Ja, Masaki am Apparat. Hallo Mutter! Nein, du störst doch nie. Ja, es ist alles in Ordnung, ich komme zurecht. Ich habe hier sogar einen Freund gefunden. Nein, du kennst ihn nicht." Beim letzten Satz stockte Morinaga in seiner Bewegung. Wie war das? Leugnete er gerade ihre Beziehung? "Ja, er ist sehr nett, wir verstehen uns SEHR gut. Gut, grüß bitte alle von mir, und sag Shizuki, dass ich sie bald anrufen werde. Bis dann!" Masaki legte auf und ging wieder an seinen Platz. "Warum hast du ihnen nicht von mir erzählt?" Morinaga senkte seinen Kopf und wich Masakis Versuchen, Blickkontakt herzustellen, gekonnt aus. "Nun ja, sie nehmen den Namen 'Morinaga' ungern in den Mund, und verlangen von mir das Selbe. Ich weiß, dass es dir gegenüber nicht fair ist, aber es ist besser so, glaube mir." "Und was passiert, wenn sie es doch herausfinden?" Noch immer sah Morinaga sein Gegenüber nicht an. "Na ja, ich fürchte, dass ich dann verstoßen werde, was meinem Ansehen ziemlich schaden würde. Außerdem wird es schlimme Konsequenzen nach sich ziehen, wenn meine Verlobte das rauskriegen sollte." Nun war Morinaga endgültig zur Salzsäule erstarrt. "Du...hast eine...Verlobte?" Man konnte ihm anhören, wie sehr ihn diese Tatsache traf. "Ja, meine Eltern bestanden damals, als ich aus dem Krankenhaus kam, darauf, dass ich mich verloben sollte. Sie wollten sicher sein, dass ihr Sohn nicht schwul ist, beziehungsweise bleiben wird, und eine Familie gründet. Ich bin immerhin der Nachfolger meines Vaters, der älteste Sohn." "Du willst mir also tatsächlich weiß machen, dass dir dein Ansehen und dein Erbe wichtiger sind, als die Tatsache, dass du mit mir eine Beziehung hast?" "Das habe ich nicht gesagt!" "Aber du hast es so gemeint!" "Nein, das habe ich auch nicht!" "Natürlich, du hast mich verleumdet, indem du mich nicht erwähnt hast!" "Es geht nun mal nicht anders, versteh das doch!" "Und wie soll es dann gehen? Dass du später irgendwann heiratest und mit dieser Frau Kinder kriegst, und mich als Ablenkung brauchst, dass ich dann nur eine billige Affäre bin?!" Diese Worte schienen in Masaki etwas auszulösen, anscheinend hat er es noch nie so gesehen. "Kannst du dich denn nicht entscheiden? Bedeute ich dir denn so wenig?!" Doch auf diese Frage bekam Morinaga keine Antwort. Er stürmte aus der Wohnung und lief zu einer bestimmten Bar, in welcher sein bester Freund jobbte. Dort angekommen, suchte er Hiroto auf und schüttete ihm sein Herz aus. "Dann wärst du doch lieber bei deinem Senpai geblieben. Ich habe schon so was geahnt, nach allem, was du mir von Masakis und deiner Vergangenheit erzählt hast. Aber ich muss zugeben, er kann sich anscheinend ziemlich gut verstellen." "Das ist nicht das, was ich hören wollte, das weißt du ganz genau." "Na und, du hörst sonst nie auf mich, vielleicht hilft es ja diesmal: Geh zu deinem Senpai zurück! Glaub mir, mit dem hast du eher eine Zukunft, als mit diesem geldgeilen, bisexuellen Arschloch." Leicht verwirrt sah Morinaga Hiroto an. Aus seinem Mund klang es ziemlich logisch, was er da sagte, aber in Morinagas Kopf wollte es noch nicht wirklich ankommen. Gerade als er zu einer Antwort ansetzen wollte, klingelte sein Handy. "Ja, Tetsuhiro hier!" "Hallo Morinaga!" Die Augen des angesprochenen weiteten sich. Das konnte doch kein Zufall mehr sein. Gerade eben haben sie über Soichi gesprochen und nun war er am anderen Ende der Leitung. "Hallo Senpai." "Ich dachte, wir könnten uns vielleicht kurz treffen. Hast du Zeit? Ich möchte gerne mit dir reden." Langsam ließ sich Morinaga die Worte seines Senpais durch den Kopf gehen. Er sah zu Hiroto, kritzelte auf einen Zettel 'Soichi -> treffen?' und bekam ein Grinsen samt Nicken von seinem Freund. "OK. Wo und Wann?" "Von mir aus jetzt, wo bist du denn, es scheint ziemlich laut zu sein." "Ähm, ich bin in einer Bar. Weißt du was, komm doch einfach her!" "OK, warum nicht, je mehr Leute, desto besser!" Morinaga beschrieb seinem Senpai wie er zur Bar kommen konnte, und verabschiedete sich. "Er kommt her." "Ich hab es mitgekriegt, war die ganze Zeit anwesend." "Deinen Sarkasmus brauch ich nicht. Sag mir lieber was ich tun soll." "Schieß Masaki in den Wind und krall dir deinen Senpai! Mehr kann ich dir dazu auch nicht sagen." "Du scheinst zu denken, das wäre ziemlich einfach." "Ist es doch auch, Sei ehrlich, du bist nicht mit Masaki zusammen, weil du ihn liebst. Er hat einfach alte Erinnerungen in dir geweckt, die schön waren. Außerdem brauchtest du da eine starke Schulter, und er bot sich dir an. In Wirklichkeit liebst du eigentlich nur deinen Senpai, Masaki ist nur eine schöne Erinnerung, an der du dich versuchst zu klammern, weil du meinst, er wäre die einzige Möglichkeit um glücklich zu werden." Nun ließ sich Morinaga langsam die Worte seines Freundes durch den Kopf gehen. Anscheinend hatte Hiroto Recht, denn eigentlich war er nicht wütend auf Masaki, weil er sich betrogen fühlte, sondern weil dieser genau das tat, was Soichi früher immer tat: Er wollte nicht, dass jemand über ihre Beziehung wusste. Masaki war zwar die Öffentlichkeit egal, aber gegenüber seiner Familie wollte er alles verheimlichen. Theoretisch gesehen war es noch schlimmer als das Verhalten Soichis. Gerade als er wieder das Gespräch zu Hiroto aufnehmen wollte, setzte sich eine ihm wohl bekannte Person neben ihn. "Dir ist klar, wohin du mich gelotst hast.", knurrte leise der Langhaarige. "Ja, ist es. Aber du meintest doch, dass du reden willst, die Umgebung spielt hierbei doch keine Rolle." "Na ja, eigentlich wollte ich nicht an so einem Ort mit dir reden." "Du wolltest doch viele Personen." "Aber nicht NUR Schwule." Ging diese ewige Diskussion etwa schon wieder los. "Was willst du nun, Senpai. Ich habe Probleme und würde diese gerne wegtrinken." "Welche Probleme denn?" "In der Liebe." Verwundert blickte Soichi nun Morinaga an, nachdem er seinen Drink von Hiroto entgegen genommen hatte. "Die zwei Turteltauben hatten Krach. Engelchen ist schlecht für Masakis gesellschaftliche Stellung. Außerdem, man möchte fast sagen, hasst seine Familie unseren Kleinen hier, deshalb wird er geheim gehalten." Soichi wäre fast der Mund offen geblieben. Das konnte er doch nicht ernst meinen. "Ist das ein Scherz?" "Sehe ich so aus, als ob ich gerade einen Witz erzählt hätte?" Hiroto hob eine Augenbraue in die Höhe und sah zu Soichi, während er ein Glas mit Bier füllte. Soichi wandte sich nun zu Morinaga und musste sich zusammenreißen, um den nachfolgenden Satz nicht mit zu viel Freude zu äußern. "Habt ihr euch getrennt?" "Inoffiziell schon irgendwie..." "Inoffiziell?" "Von meiner Seite ausgehend ist es aus, bei ihm bin ich mir nicht sicher." Etwas gekränkt lächelte Morinaga seinen Senpai an, wandte sich dann aber gleich wieder seinem Getränk zu. Soichi sah ihm eine Weile zu, wie er ein Glas nach dem Anderen leerte. "Findest du nicht, das reicht?" "Ich vertrag viel." "Trotzdem hattest du schon genug, du hast ja schon getrunken, bevor ich gekommen bin." "Ach ja, genau, du wolltest mit mir reden, also los!" Kurz sah es aus, als ob Soichi zögern würde, doch dann drehte er Morinaga zu sich, griff nach dessen Kinn, zog es zu sich und küsste den Jüngeren. "Na also, geht doch!" Der mehr als freudige Ausruf Hirotos riss beide nun aus ihrem Tun und sie wurden etwas rot um die Nase, während nun die gesamte Bar klatschte. "Stell dir vor, wir wären nicht hier, sondern auf der Straße gewesen..." "Dann bin ich doch ziemlich froh, dass du mich herbestellt hast." "So, da das Dilemma nun geklärt ist, gebe ich allen einen aus, mein Kumpel hat es schließlich verdient." Hiroto grinste die Beiden an und Morinaga formte ein lautloses 'Danke!' mit seinen Lippen. Doch so schnell die Stimmung gestiegen war, genauso schnell fiel sie nun auch. Als Morinaga, Soichi und Hiroto nun in die Richtung blickten, in die alle sahen, lief ihnen ein kalter Schauer über den Rücken, denn Masaki stand nur etwa fünf Meter von ihnen entfernt und sah nicht gerade erfreut aus. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, da wären wir wieder, mit einem, für meine Verhältnisse, recht langen Kapi ^^ Endlich habe ich Geschi-Klausur hinter mir, ihr glaub gar net, was für ne Entlastung des is o.O Auf jeden Fall habe ich mich heut ma an n neues Kapi gesetzt ^^ Ich dachte, das bin ich euch irgendwie schuldig =P Ihr musstet ja lang auf das Hauptereignis warten XP Aber es geht noch bisserl weiter, immerhin wollen wir doch alle, dass Morinaga Masaki endgültig in den Wind schießt ;) Um ehrlich zu sein, finde ich Hiroto ziemlich gut gelungen, der is ja so ein 'ich-geh-fröhlich-druchs-Leben-und-weiß-alles-über-dich'-Sarkast XD (irgend sowas >.<) Also, als nächstes schreibe ich aber erst an meiner anderen FF weiter ^^ Wenn ihr wollt, könnt ihr die auch gern lesen =P (Feeling the same again - JoeyxSeto ^^) Bis dann ^^/ Hosted by Animexx e.V. 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