The Queen of Death von Sushi-Fish (Kayako's Secret) ================================================================================ Kapitel 1: The Beginning ------------------------ Manchmal hasste ich sie. In Momenten wie diesem. Denn irgendwas auf meine Kosten hatten sie wieder ausgeheckt, das sah ich ihnen an. Sie liefen einige Meter von mir entfernt tuschelnd auf dem Schulhof umher. „Na Masami? Vermisst du nicht zufällig was?“, rief Keiko mir feixend zu. Sie und Akane liefen nun zu mir und schnitten mir den Weg ab, sodass ich sie unmöglich hätte ignorieren können, denn auch sie hatten bemerkt, dass ich auf diesem Gebiet besser geworden war. Eigentlich kam ich ganz gut mit den beiden aus, eine Zeit lang waren wir sogar gut befreundet gewesen. Allerdings bestand Keikos liebstes Hobby- und Akane unterstützte sie nach Kräften- darin, nervige Sprüche in meine Schulhefte zu kritzeln, mich in der Pause mit Kastanien zu bewerfen, in der Sportstunde meine Klamotten zu stehlen oder mein Spielzeug heimlich verschwinden zu lassen. Letzteres war diesmal allem Anschein nach der Fall und es tröstete mich wenig, dass ich keineswegs die Einzige war, an der die beiden ihren kindlichen und unangenehmen Humor auslebten. „Was wollt ihr?“, fragte ich ziemlich schroff. Keiko lächelte. „Ob du was vermisst habe ich gefragt!“ Ich überlegte. „Nicht, dass ich wüsste.“ Beide brachen in schrilles Gelächter aus. Der halbe Schulhof verstummte und sah in unsere Richtung. Ich wurde rot. „Sag es ihr, Aki!“ Keiko lächelte genüsslich. Akane grinste. „Also, wir haben deinen Gameboy.“ Ich wurde blass, denn keineswegs alle Gegenstände überlebten die Entführung der beiden. „Den DS?“, keuchte ich. „Ganz genau den!“, flötete Akane. Mein Entsetzen verwandelte sich in Wut. „Und was zum Teufel wollt ihr jetzt von mir?“ Ich brüllte fast. Beide hatten sich was das Lachen angeht halbwegs beruhigt. „Kennst du das Haus einige Straßen weiter?“ Sehr witzig. „Ich wüsste nicht, dass es da nur ein Haus gibt.“, brummte ich. „Na das Leerstehende.“ Akane und Keiko wechselten einen Blick. „Nein, kenne ich nicht.“ Das war die Wahrheit. Mir war nie ein leerstehendes Haus aufgefallen. „Okay. Komm mit. Wir zeigen es dir!“ Sie zogen von beiden Seiten an meinen Ärmeln. „Aber wir haben gleich noch eine Doppelstunde Kunst!“, sagte ich schnell. Keiko machte eine wegwerfende Bewegung. „Ach, was soll‘s...auf die beiden Stunden kommt es jetzt auch nicht mehr an.“ Das fand ich schon, denn obwohl ich keineswegs das war, was der Mensch im Durchschnitt als ´´Streber´´ bezeichnen würde, fand ich doch, dass Schwänzen weit über das Maß hinausging. Allerdings wollte ich meinen DS möglichst schnell wiederbekommen und Keiko und Akane waren schon dabei, mich auf die Straße zu bugsieren. Den ganzen Weg über schwiegen wir. Ich überlegte, was sie wohl für mich vorgesehen hatten und was ich am besten tun sollte. Mir viel nicht ein, was ich in einem Haus tun könnte. Hoffentlich nicht eine Hetzjagd mit den beiden durch den Keller. Bei Keiko wusste man nie, und wenn man die beiden sah, hatte man das Gefühl, Akane wäre ihre Sklavin. Sie tat alles für Keiko, die sie zutiefst bewunderte. Als wir vor dem Haus ankamen, wurde meine Vorahnung bestätigt, das Haus nicht zu kennen.Es war durchaus nicht gerade klein und man musste um hineinzugelangen zuerst eine Einfahhrt passieren. Ich blieb vor der Einfahrt stehen und wartete ab. „Was ist jetzt?“, fragte ich ungeduldig, als keiner ein Wort sagte und wir einige Zeit schweigend vor dem Haus gestanden hatten. „Wir dachten uns, du musst in dieses Haus gehen und deinen Gameboy suchen. Den haben wir nämlich irgendwo dort versteckt.“ Akane sah mich gespannt an. Anscheinend wartete sie auf eine Reaktion meinerseits. Aber den Gefallen tat ich ihr nicht. Innerlich jedoch regte ich mich über ihre Kindlichkeit auf. Wieso sollte ich möglicherweise stundenlang durch ein altes, vermutlich spärlich beleuchtetes Gemäuer kriechen? Ich hatte nicht die Absicht, mit den Spinnen und Asseln, die es dort zweifellos gab, Bekanntschaft zu schließen. „Und wo genau? In welchem Stockwerk?“ Akane lachte und warf ihr Haar mit einer raschen Bewegung in den Nacken. „Das musst du schon selber herausfinden!“ „Und ihr seit euch auch sicher, dass dort niemand wohnt? Dass die Tür offen ist?“, fragte ich, jetzt doch etwas besorgt. „Na klar. Alles überprüft. Und jetzt geh schon! Wir warten hier auf dich.“ „Was? Ihr kommt nicht mit hinein?“ Meine Stimme hörte sich gegen meinen Willen etwas zittrig an. Alte Gebäude und Dunkelheit hatten es mir wirklich nicht angetan. Ich bekam schon von dem kleinsten Ausschnitt eines Horrorfilms Alpträume. Was blieb mir also übrig? Anstatt zu antworten nickte Keiko auffordernd mit einer Spur von Ungeduld in den Augen zur Einfahrt. Ich lief also langsam auf die alte Tür zu, nicht ohne mich mehrmals mit einem Blick über die Schulter zu vergewissern, dass beide Mädchen noch hinter dem Gartentor standen. An der Tür blieb ich stehen. Eine Klingel oder auch nur ein Namensschild oder einen Briefkasten schien es tatsächlich nicht zu geben. Ich holte tief Luft und stieß die Tür auf. *** Keiko sah begeistert zu wie Masami zögernd auf das Haus zulief. Die Geschichte hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Masami sah so aus, als würde sie vor Angst zittern und vielleicht tat sie es auch. Jedenfalls war es eine geniale Idee gewesen, ihr das mit dem Gameboy zu erzählen. Ein wenig Mitleid empfand sie gegenüber Masami aber schon. Im Prinzip mochte sie sie sogar ganz gern. Sie war nicht so eingebildet wie die anderen Mädchen in der Klasse. Aber für ein solches Unternehmen eignete sie sich nun einmal am besten, denn sie war die Ängstlichste von allen. Natürlich war die ganze Sache fies, aber nur so würden sie ihren Spaß haben. Sie entschloss sich jedoch nach ungefähr einer Stunde in das Haus zu gehen und Masami darüber aufzuklären, dass sich der Gameboy keineswegs im Haus befand, sondern sicher in ihrer Schultasche verstaut war. Akane war der Meinung gewesen, sie sollten den DS tatsächlich im Gebäude verstecken, aber Keiko war dagegen gewesen. Was nützte das schon? Und ihren Vorschlag, selbst ins Haus zu gehen und ihn zu verstecken hatte sie abgelent. Dabei war nicht zu übersehen, dass es auch Akane nicht wohl war, in verlassenen Häusern herumzuspuken. Keiko sah auf die Uhr. Masami war jetzt schon zehn Minuten im Haus verschwunden. Es wunderte sie, dass sie es überhaupt so lange darin ausgehalten hatte. Sie hätte es ihr nicht zugetraut. Mal sehen, ob sie die Stunde überhaupt durchhielt. *** Akane hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Ihr Unterbewusstsein sagte ihr, dass mit diesem Haus etwas nicht stimmte. Und auf ihr Unterbewusstsein konnte sie sich meistens verlassen. Fast hätte sie Keiko davon erzählt, doch dann verkniff sie es sich. Sie würde sie ja doch wieder nur auslachen und feststellen, dass sie selber auch nicht besser wäre als Masami. Und das wollte Akane auf gar keinen Fall. Denn tief in ihr musste sie sich eingestehen, dass sie tatsächlich genau so viel Angst davor hatte das Gebäude zu betreten wie Masami anscheinend. Aber jetzt konnte sie ihr auch nicht mehr helfen. Und wenn Keiko meinte es wäre eine gute Idee, dann war es wohl auch eine. Allerdings fand sie sich selbst unendlich mies und eigentlich war das ganze total unangebracht. Gerade weil Masami so viel Angst hatte. Sie spürte einen Stich bei dem Gedanken, an Masamis Stelle ins Haus gehen zu müssen, um nach einem nicht vorhandenen Gameboy zu suchen. Sie hätten ihn wenigstens im Haus verstecken müssen, damit das ganze zumindest etwas fairer wurde. Aber jetzt war es zu spät. ______________________ So das erste Kapi^^ Sorry für diverse Rechtschreib-, und Komma-setz-Fehler, ich habe zwar versucht die meisten zu entdecken, aber es gibt ja fast immer ein paar Fehler... Übrigens: Es wird wahrscheinlich noch interessanter (naja, das hoffe ich zumindest;) hab ja noch nicht weiter geschrieben...) Aber ich finde echt, dass in dem Kapi die Gefühle von Keiko und Akane zu ausführlich beschrieben sind, das bremst das ganze iwie ein bisschen >_< Eigentlich war das auch nicht so vorgesehen, ich wollte zuerst nur in der ich-Form, also aus der Sicht Masamis schreiben. Aber dann habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie es weitergeht und da bot es sich an, diese Dreier-Sicht (ich nenns jetzt einfach mal so XD) zu nehmen. Und außerdem wollte ich jetzt am Anfang nochmal ein bisschen auf die beiden Figuren eingehen, damit man wenigstens ein bisschen merkt, dass sie nicht unbedingt so die typischen Streich-Spieler sind, und dass Akane von der Sache keineswegs so überzeugt ist, wie Keiko... Wie auch immer, ich hab im Urlaub angefangen das zu schreiben und dachte mir jetzt, dass man das ja weiterführen könnte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)