Verletzungen der Seele heilen nie oder nur langsam von chrono87 ================================================================================ Kapitel 4: Verschiedene Wege ---------------------------- Verschiedene Wege Rosette liegt erschöpft auf Chrono. Dieses Mal war es anders, als beim ersten Mal. Sie hat es viel intensiver gespürt und Chrono hat sie sehr verwöhnt, wobei er ihr jede Bitte erfüllt hat. Bei dem Gedanken muss sie schmunzeln. Vorsichtig steht die junge Nonne auf und zieht sich an. „Musst du schon los, Liebste?“, fragt eine sehr müde und erschöpfte Stimme hinter ihr. Schmunzelnd dreht sich Rosette zu ihrem Teufel um. Sie beugt sich über ihn, wobei sie sich mit den Händen abstützt und küsst ihren Teufel. Dieser schlingt seine Arme um die junge Frau und erwidert ihren Kuss zärtlich. Es vergeht eine halbe Ewigkeit, eher sich die Beiden von einander lösen. Sanft streicht sie Chrono einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Ich muss leider los. Tut mir Leid, Chrono.“, flüstert sie ihm zu. Dieser streichelt zärtlich über ihre Wange. „Dir muss nichts Leid tun. Ich werde warten. Warten, bis du mir am Telefon sagst, dass ich zu dir kommen soll. Und dann, mein Schatz, holen wir alles nach.“, haucht er ihr ins Ohr. Begeistert nickt Rosette und steht auf. Sie will sich schon vom Bett entfernen, als Chrono sie am Handgelenk packt und festhält. Erstaunt dreht sie sich zu ihm um. „Ich kann warten. Ich habe dir versprochen, mit niemand anderem zu schlafen, als mit dir. Bitte versprich mir, dass du auch warten kannst. Und keine andere Beziehung eingehst.“, erwidert Chrono schon fast flehend. Rosette lächelt ihn sanft an. Vorsichtig legt sie sich auf ihn. Sie küsst erst ihn und dann arbeitet sie sich zu seinem Ohr vor. „Ich habe so lange auf dich gewartet, da halte ich es auch noch etwas länger aus. Ich bleibe dir treu. Ich liebe dich viel zu sehr, als dass ich einen Anderen nehmen würde. Und außerdem hat es mir sehr gefallen mit dir zu schlafen und deshalb freue ich mich schon jetzt auf das nächste Mal.“, haucht sie ihm ins Ohr. Bei diesem Satz muss Chrono lächeln. „Du hast mich ja auch ganz schön gefordert und außerdem bist du sehr gut im Bett.“, wispert er ihr ins Ohr, wobei er merkt, dass sie knallrot anläuft. Sie hebt ihren Kopf und sieht ihn, mit ihren meeresblauen Augen, an. „Ich muss dann. Pass gut auf dich auf.“ Chrono richtet sich mit ihr etwas auf. Er legt eine Hand auf ihren Bauch und schließt die Augen. Als Rosette dies merkt, ist sie im ersten Moment etwas verwundert, doch dann kann sie sich ein Reim auf sein Verhalten machen und ist dann erleichtert. Der Teufel öffnet zufrieden seine Augen und strahlt die Nonne an. „Noch haben wir sehr viel Zeit für uns allein. … Weißt du, es ist gar nicht so ungefährlich, wenn wir mit einander schlafen, wenn ich meine wahre Form angenommen habe.“, erklärt er seiner hübschen Freundin, als er in ihr fragendes Gesicht sieht. „Lange wird es aber nicht so bleiben. Ich möchte Kin …“ Weiter kommt sie nicht, denn Chrono legt ihr eine Hand auf den Mund. Leidenschaftlich verwöhnt er ihren Hals und hinterlässt mehr als nur einen Knutschfleck. „Sie werden mit der Zeit verblassen.“, haucht Rosette, doch Chrono schüttelt mit dem Kopf. „Sie sind durch mich entstanden. Es sind ganz besondere Male. Sie zeigen dir, wie es mir geht. Wenn sie rot sind, denke ich an dich und freue mich, dich bald wieder zu sehen. Die Farbe blau steht dafür, dass ich in Gefahr bin.“, erklärt er ihr, als auch sie anfängt seinen Hals mit Knutschflecken zu bedecken. Nachdem sie ihr Ziel erreicht hat steht sie auf und verlässt das Zimmer. An der Tür dreht sie sich noch einmal kurz um. „Du kannst ruhig hier im Zimmer bleiben. Ach und noch etwas. Ich habe einige Sachen von mir hier gelassen.“, sagt sie schmunzelnd und schließt dann die Tür. Auf Chronos Gesicht breitet sich ein Grinsen aus. ` Du hast wirklich an alles gedacht, mein Engel. So werde ich dich bestimmt nicht vergessen. ´, denkt er und legt sich auf die Seite. In Gedanken an den Geschlechtsverkehr mit ihr, von vorhin, schläft er schließlich erschöpft ein. Rosette sitzt im Auto, zusammen mit Remington. Von Asmaria hat sie sich schon längst verabschiedet. Rosette musste ihr allerdings versprechen, dass sie sich meldet und das Asu und Chrono zu Besuch kommen dürfen, wenn sie es wollen, davon weiß Chrono widerrum nichts. Bei dem Gedanken, dass Chrono eines Tages in ihrem Büro in San Fransisco stehen würde, muss sie unwillkürlich lachen. „Rosette schnall dich an. Jetzt geht es los!“, sagt der Pater mit einmal und drückt auf das Gaspedal. Damit hat die Nonne nicht gerechnet, weshalb sie sich jetzt in den Sitz krallt. „Seid wann rasen Sie denn so, Pater Remington?“, fragt Rosette, die sehr um ihr Leben bangt. Über diese Worte überrascht, sieht Remington die Nonne an. „Kann es sein, dass du Angst hast Rosette?“, fragt er belustigt. „Nein, das nun wieder nicht, aber ich habe Angst davor, daran zu denken was passiert, wenn ich sterbe, Sie überleben und Chrono davon erfährt.“, sprudelt es aus ihr heraus. Dies amüsiert den Pater. „Ach komm schon, Rosette. Wenn wir uns nicht beeilen verpassen wir unseren Flieger. Und dass wollen wir beide doch nicht, oder?“ Für einen Augenblick spielt Rosette mit dem Gedanken, „Das ist überhaupt nicht tragisch!“, zu sagen, doch dann siegt die Vernunft. „Dann drücken Sie mal auf die Tube, sonst verpassen wir nicht nur unseren Flieger, sondern auch noch die gute Laune von Pater Gilliam.“ Als sie das sagt, müssen beide schlucken. „Du hast Recht!“, erwidert Remington ganz knapp und gibt so richtig Gas. ` Bitte Herr, lass mich noch nicht sterben. Chrono macht Pater Remington dafür nur die Hölle heiß. ´, betet sie und kneift die Augen zusammen, um nicht zu sehen, wohin der Pater fährt. Die junge Nonne wird ganz blass. „Wenn Sie weiterhin so schnell fahren, muss ich mich übergeben.“, sagt Rosette, die sich eine Hand vor den Mund hält. Der Pater lacht los. „Seid wann hast du dich denn so zimperlich? Du bist es doch, die ständig wie eine Irre durch die Straßen heizt.“ „Das ist überhaupt nicht witzig.“, faucht Rosette drauf los. Der Pater verstummt sofort und konzentriert sich gleich wieder auf die Straße. Rosette sieht aus dem Fenster. Ihre Stimmung sinkt ins bodenlose und das scheint der Pater auch zu merken. „Rosette wir sind gleich da. Dort steht schon das Flugzeug.“, sagt er, wobei er mit dem Finger auf den Flugplatz zeigt. Rosette folgt einem Blick. Ihr klappt der Unterkiefer herunter, als sie die Maschine erblickt. „Ich habe doch noch gar keine Lebensversicherung abgeschlossen!“, sagt sie verzweifelt, denn das Flugzeug scheint, so wie es aussieht, vom Schrottplatz zu kommen. „Ach komm schon, Rosette. Oben geblieben ist noch keiner. Als haben wir nichts zu verlieren.“ „Außer unser Leben!“, zischt Rosette gefährlich. „Reg dich ab. Wir werden heil und an einem Stück in San Fransisco ankommen.“ „Nun bin aber beruhigt!“, sagt die Nonne sarkastisch. Remington gibt es auf, Rosette abzulenken. Er sucht einen Parkplatz, stellt das Auto dort ab und geht mit Rosette zum Flugzeug. Nachdem er nun vor der Rostlaube steht, muss auch er schlucken. „Ich glaube, du hattest Recht, Rosette. Lass uns auf den nächsten Flieger warten.“ „Das kommt ja gar nicht in Frage. Pater Gilliam wartet auf uns. Und der nächste Flug geht erst in 24 Stunden.“, erwidert Rosette, bevor sie einsteigt. Widerwillig folgt Remington der Nonne. Gleich als er seinen Platz erreicht, schnallt er sich aus Sicherheitsgründen an. Die beiden Militiamitglieder sitzen gerade bequem, wenn man es denn so nennen kann, auf ihren Stühlen, als ein junger Mann zu ihnen stößt. „Herzlich Willkommen auf dem Flug von New York nach San Fransisco. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug.“ Der Pilot verneigt sich und verlässt die Ordensmitglieder. „Der schneit ja sehr gelassen zu sein.“, zischt Rosette aus den Mundwinkeln dem Pater zu. „Hoffentlich fliegt er auch nicht so, sonst sind wir tot, bevor wir überhaupt gestartet sind.“, erwidert dieser ebenfalls zischend. Nach diesen Worten sehen sie sich beide eindringlich, mit panischen Ausdrücken, an. Beide fangen an, heftig an ihren Sicherheitsgurten zu hantieren, als sich der Flieger in Bewegung setzt. „Na toll. Es war schön Sie gekannt zu haben, Pater Remington.“, sagt Rosette und kneift sich die Augen zusammen. „Geht mir genauso, Rosette.“, erwidert der Pater und hält sich schlagartig eine Hand vor dem Mund. Beide versuchen auf ihre Weise zu vergessen, dass sie vielleicht nicht überleben. Während Rosette ihre Augen zukneift, denkt sie an die letzten Stunden mit Chrono. Ihr kommt dadurch in den Sinn, nicht aufzugeben und unter allen Umständen zu überleben, weil sie es ihm schuldig ist. Nachdem sie diesen Entschluss gefasst hat, öffnet sie ihre Augen und sieht aus dem Fenster. „Was für eine herrliche Landschaft. … Wo sind wir jetzt eigentlich?“ „Wir fliegen gerade über Californian.“, erwidert der Pilot. Rosette dreht ihm sofort den Kopf zu. Als sie sieht, wer vor ihr steht, bleibt ihr Herz fast stehen. „Sie? Was machen Sie hier hinten? Und wer fliegt das Flugzeug?“, fragen Rosette und Juan wie aus einem Mund. „Uppsi!“, kommt es vom Pilot. „Scheren Sie sich sofort nach vorne und fliegen Sie weiter, bevor wir auf die Erde knallen oder ich schmeiße sie hier raus!“, knurrt Juan gefährlich aber auch Panik ist dabei. Der Pilot setzt sich augenblicklich in Bewegung, was Rosette und Remington etwas beruhigt. Doch wenige Augenblicke später erscheint der junge Mann, der sich als Pilot ausgibt, erneut bei den beiden Ordensmitgliedern. „Ähm, wir haben da ein Problem!“, sagt er kleinlaut. Rosette sieht ihn versteinert an. „Und was für eines?“, fragt sie, als wenn sie eine Maschine wäre. Plötzlich holt der Pilot den Steuerknüppel hervor. „Oh mein Gott! Sie haben den Steuerknüppel in der Hand! Ist Ihnen klar, dass wir dieses Flugzeug nun nicht mehr steuern können?“, fragt Juan am Ende seiner Nerven. Rosette bricht der Angstschweiß aus. Nervös rennt sie auf und ab und dann im Kreis. „Können Sie fliegen, Pater Remington?“, sagt sie panisch. Dieser nickt. „Worauf warten Sie denn noch? Ran an die Maschinen!“, brüllt sie in ihrer Panik. Sofort setzt sich der Pater in Bewegung. „Den haben Sie aber wirklich gut dressiert.“, sagt der Pilot ehrfürchtig. Rosette sieht ihn kurz mit einem, ich fresse dich auf, Blick an und der junge Mann hält schlagartig die Klappe. Aion landet mit Sathela in den Armen auf Eden. Sheeda rennt zu ihm und begrüßt ihn mal wieder sehr stürmisch. „Was willst du denn mit dieser Menschenfrau?“, fragt sie ihn verwirrt. Aion funkelt sie an und schon hat er seine Ruhe. „Ich habe da so meine Pläne!“, erwidert er knapp und geht mit Sathela in das Haus, welches auf Eden steht. ` Wieso muss ich eigentlich immer Rechenschaft ablegen? Können sie nicht einmal die Klappe halten? Ich bin der mächtigste Teufel von ihnen und muss mich rechtfertigen. Die spinnen doch. ´, denkt er, als er auf dem Weg zu seinen Privaträumen ist. Der Weg dorthin ist lang und erfordert sehr viel Zeit. Aion ist erleichtert, dass er von niemandem gesehen wird, denn er hat keine Lust erneut über seine Pläne zu reden. Er wäre jetzt lieber allein mit Sathela. Sie ist der Schlüssel zum Erfolg, denkt zumindest Aion. Er gelangt zu seinen Räumlichkeiten. Der weißhaarige Teufel drückt mit seinem Gewicht die Tür auf und tritt ein. Nachdem er Sathela vorsichtig auf sein Bett gelegt hat, schließt er die Tür und setzt sich in einen Sessel. Vorher genehmigt er sich dein Glas Wishky. Während er an seinem Glas nippt, überlegt er, ob er sich ein Buch nehmen soll, damit er was zu lesen hat, doch da klopft es an der Tür. Grimmig, wie der Teufel nun einmal ist, steht er auf, geht zur Tür, öffnet diese und starrt in zwei blaue Augen. „Oh, Joshua. Was kann ich für dich tun, mein Lieber?“, fragt er sofort und schon ist seine miese Laune verflogen. „Ich wollte dich nur fragen, ob du meine Schwester mitgebracht hast.“ Aion schüttelt mit dem Kopf. „Hab noch etwas Geduld. Ich habe dafür gesorgt, dass sie schon bald hier bei uns ist. Und diese junge Frau wird uns helfen.“, erwidert Aion und zeigt auf Sathela. „Sie sieht aus wie Fiore.“, meint Joshua verträumt. „Das ist auch kein Wunder, denn die junge Frau ist ihre Schwester Sathela. Ebenfalls eine Juwelenhexe und weitaus sehr stark.“, erwidert Aion mit einem bösartigen Grinsen. Joshua sieht den Teufel kurz an, lacht dann aber auch. „Soll ich Fiore zu dir schicken?“, fragt er schließlich, wobei er aufhört zu lachen. „Ja, schick sie ruhig her. Ich kann ihr ja nicht verbieten ihre Schwester wieder zu sehen. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie reagiert.“, gibt Aion nachdenklich von sich. Joshua geht wieder zu Fiore und Aion schließt die Zimmertür. Der Teufel geht auf das Bett zu, wo er auch stehen bleibt. Der weißhaarige Teufel streichelt seiner schönen Gefangenen über die Wange. „Du verstärkst meine Macht. Durch dich kann ich endlich Joshuas Schwester holen und Chrono damit vernichten.“, flüstert er ihr zu. Er will die gerade streicheln, als die Tür aufgeht und Fiore in den Raum tritt. „Ihr habt gerufen, Herr Aion?“, fragt sie, wie immer emotionslos. Der weißhaarige Teufel wendet sich der Frau zu. „Ja, ich habe dich rufen lassen, weil ich deine Schwester hier habe. Willst du sie sehen?“, fragt er gelassen. Fiore geht auf das Bett zu. Erst sieht sie in das schlafende Gesicht ihrer Schwester und dann in das von Aion. „Wozu braucht ihr sie, Herr?“, fragt sie gleichgültig. „Sie ist der Schlüssel, um Chrono zu vernichten. … Ich möchte dich darum bitten, dass du dich um sie kümmerst, wenn ich nicht da bin. Immerhin ist sie deine Schwester und ihr habt euch ja nun schon weniger als zehn Jahre nicht mehr gesehen.“ Aion grinst über das ganze Gesicht und verlässt den Raum. ` Kümmere dich gut um deine Schwester. Bald wird sie auf unsere Seite stehen und an meiner Seite kämpfen. Sie wird ihre Liebe zu Chrono in Hass verwandeln und sich in mich verlieben. Wenn das geschehen ist, kann mich niemand mehr aufhalten. Nicht einmal der Herr höchstpersönlich. ´, denkt Aion schadenfroh und stolziert zu Sheeda und den Anderen, die sich im Labor befinden. Asmaria klopft vorsichtig an der Tür von Rosettes altem Zimmer, in dem Chrono schläft. Chrono schreckt aus dem Schlaf und lässt ein „Herein.“, verlauten. Asu öffnet als die Tür und geht in den Raum hinein. „Hallo Chrono. Wie geht es dir denn so?“, fragt sie ruhig. Der angesprochene Teufel dreht sich zu ihr um und lächelt. „Nur weil meine Rosette nicht bei mir ist lasse ich den Kopf doch nicht hängen. Außerdem gibt es doch sicher genug Arbeit um sich abzulenken und sie hat mir ja noch versprochen, dass wir jeden Abend telefonieren.“, erwidert der Teufel freudestrahlend. „Apropos Arbeit. Wir haben einen Auftrag von Schwester Kate erhalten. In Texas ist ein Kind entführt worden, das aller Wahrscheinlichkeit nach ein Nachkomme von einem Apostel ist. Es waren Teufel. Wir beide und Sathela sollen gehen, aber …“ Chrono sieht die junge Frau an. „Was aber?“, fragt er dann. „Ich kann Sathela einfach nicht finden. Sie ist vorhin in ihr Zimmer gegangen und nun ist sie verschwunden.“, erzählt Asmaria sorgenvoll. Chrono überlegt kurz. „Ich denke nicht, dass wir uns Sorgen machen brauchen. Sathela ist sicher noch wütend auf mich und Rosette und macht nun einen Spaziergang um sich abzureagieren und damit wir uns Sorgen machen. Asu, ich bitte dich. Sathela ist eine erwachsene Frau, die sehr mächtig ist. Sie kann auf sich allein achten. Du machst dir zu viele Gedanken.“, erwidert Chrono. „Ja, vielleicht hast du Recht. Sathela ist nicht jemand, der es lange mit einer Person unter einem Dach aushält. Dann erledigen wir den Auftrag eben allein. Oder was meinst du?“, fragt sie verunsichert. Chrono nickt, steht aber nicht auf. „Asu, könntest du schon mal nach unten gehen? Ich zieh mich nur schnell an und dann folge ich dir.“ Das Mädchen läuft rot an. „Ja, natürlich.“, stottert es und verlässt fluchtartig das Zimmer. Über dieses Verhalten kann Chrono nur kopfschüttelnd schmunzeln. Er zieht sich schnell an, bewaffnet sich und folgt dann Asu, die draußen am Auto wartet. „Mal so eine dumme Frage, aber wer fährt das Auto?“, fragt Chrono das Mädchen. Diese haut sich gegen die Stirn. „Stimmt ja. Ohne Rosette und Sathela kann von uns keiner fahren. Wir sind total aufgeschmissen.“ „Seid ihr nicht.“, ertönt eine Frauenstimme, die den beiden nur zu bekannt ist. Asmaria und Chrono drehen sich um und sehen, wie eine junge Nonne mit hellbraunen Haaren auf sie zukommt. „Claire! Was machst du denn hier?“, fragen der Teufel und die Apostel im Chor. Claire bleibt vor den Beiden stehen und verzeiht das Gesicht. „Ich bin in euer Team geschickt worden. Da Rosette nach San Fransisco gegangen ist und von Sathela jede Spur fehlt, musste ja jemand einspringen und da hat sich Schwester Kate für mich entschieden. Als, wo soll es hingehen?“, fragt sie ruhig. Chrono und Asmaria haben der Nonne gut zugehört. „Woher wisst ihr, dass Sathela verschwunden ist?“, fragen sie gemeinsam. „Das ist ganz leicht. Wir haben ein gutes Überwachungssystem, welches von Aion übergangen wurde.“ „WWWAAASS???!“, schreien Asu und Chrono. „Richtig gehört. Aion ist aufgetaucht und hat sie entführt.“ Chrono wird total blass und Asmaria ist zu geschockt um etwas zu erwidern. „Leute, kommt mal in die Gänge. Wir haben einen Auftrag.“, ruft Claire die Beiden zur Ordnung, was Chrono schmunzeln lässt. „Du hörst dich wie Rosette an.“, gibt der Teufel von sich. „Echt?“ „Aber ja.“, stimmt nun auch Asu zu, die sich vom Schock erholt hat. „Oh Gott, ihr habt Recht.“ Claire wird klar, dass sie zu Rosette mutiert. „War da nicht etwas von, wir haben einen Auftrag?“, fragt Chrono grinsend. „Na dann. Alles einsteigen.“ Asmaria ist die Erste, die im Wagen sitzt. Dann erst folgen Chrono und Claire. Letztere wirft den Wagen an und drückt leicht aufs Gas. Claire fährt so langsam, dass Chrono und Asmaria einschlafen. Chrono grinst beim Schlafen. Er denkt an seinen Plan. ` Ich habe es endlich geschafft. Sie frisst mir aus der Hand. Jetzt werde ich nur noch dafür Sorgen, dass sie mir ein Kind schenkt und dann ist meine Aufgabe erfüllt. Sorry, Rosette, aber du hast es ja so gewollt. … Ein Glück weiß sie nicht, dass ich mit ihr spiele. Auch wenn der Sex mit ihr wahnsinnig gut ist und ich sie gerne mehr verführen würde. Wie heißt es doch so schön? Man soll nicht mit der Tür ins Haus fallen. Ich habe Geduld, da sie mir ja sowieso aus der Hand frisst. ´ Sein Grinsen wird breiter. Plötzlich meldet sich sein Gewissen. ` Du liebst diese Frau. Du kannst dir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen und doch willst du sie verletzen und somit riskieren sie für immer zu verlieren? ´, fragt das Gewissen in seinen Gedanken. ` Was willst du mir nur wieder einreden? Teufel müssen sich fortpflanzen. Sie dürfen sich nicht verlieben. ´ Genau als er dies, in Gedanken, zu seinem Gewissen sagt, erscheint ein Bild vor seinen Augen. Das Bild von Rosette. Chronos Herz fängt an wie wild zu klopfen. ` Hör auf damit! Quäl mich nicht! ´, fleht Chrono sein Gewissen an, doch dieses stellt auf stumm. Stattdessen zeigt es immer mehr Bilder von Rosette. Nach einem angstvollen Flug landet Remington die Maschine auf dem Flugplatz. Die Landung ist etwas schwer und nicht ganz ohne Komplikationen. Nachdem das Flugzeug steht gehen die Türen auf und eine Treppe wird ans Flugzeug gestellt. Der Erste, der aussteigt, ist der Pilot. Als er auf festen Boden steht bricht er zusammen. Rosette ist die Nächste, die aussteigt. Erschöpft und mit vielen Prellungen, die von der Landung herrühren, nimmt sie kaum den festen Boden unter ihren Füßen wahr. Nach nur drei Schritten bricht sie in sich zusammen und sinkt auf die Knie. Doch der schlimmste ist Juan Remington. Er ist total blass, hat mehrere Schnittverletzungen und schwankt ganz schön. Pater Gilliam, der die Beiden abholen will, sprintet zu Remington und stützt ihn. „Was habt ihre denn gemacht, dass ihr so fertig seid?“, fragt Gilliam. „Frag lieber nicht. Der Pilot ist total unfähig.“, sagt Juan und zeigt auf den Steuerknüppel, der noch immer in der Hand des Piloten ist. „Na dann kommt erstmal mit zum Orden. Dort ruht ihr euch erst einmal aus und dann reden wir über alles andere.“ Juan nickt und geht mit Gilliam zu Rosette. Diese rappelt sich auf und folgt den Männern zum Auto. Nachdem alle drin sitzen, fährt Gilliam los. Da die Fahrt sehr lang ist schläft Rosette ein. Sie ist sehr erschöpft, aber unsagbar glücklich. Sie träumt nicht, aber ihr Hirn arbeitet trotzdem. ` Er ist ein einfühlsamer und zärtlicher Mann. Ich vermisse ihn jetzt schon, aber ich selbst habe diese Entscheidung gefällt. Unsere Beziehung hält diese Entfernung aus. ´, denkt sie, doch auch bei ihr meldet sich das Gewissen. `Denkst du wirklich, dass er dich liebt? Er spielt nur mit dir! ´ ` Das ist nicht wahr. Chrono würde mich nie ausnutzen. ´, denkt Rosette, die ihrem Gewissen nicht glauben will. Das Gewissen lässt ihr vorläufig ruhe. Gut zwei Stunden später kommen sie im Orden an. Juan trägt Rosette in ihr Zimmer, das schon vorher bereitgestellt wurde. Rosette schläft tief und fest, so dass sie nichts mitbekommt. Sie wird ins Bett gelegt und dann verlässt Remington das Zimmer. Er geht mit Gilliam in den Gemeinschaftsraum, wo sie sich auf einige Stühle setzen und erzählen. „Was hast du denn mit Rosette vor?“, fragt Juan plötzlich. Gilliam lächelt leicht. „Ich werde ihr eine eigene Einheit geben. Sie wird für die Stadt San Fransisco verantwortlich sein. Ich denke, dass es Rosette gut tun wird und es lenkt sie ab.“, erwidert Gilliam. „So wie ich das sehe, hast du viel vertrauen in meine Schülerin.“, erwidert Juan lächelnd. Gilliam grinst. „Na ja, ich habe nur gutes von ihr gehört und außerdem ist sie eine sehr erfolgreiche Exorzisten, die noch dazu eine Militiaschwester ist. Und da ich jede Verstärkung gebrauchen kann, kommt mir diese Chance sehr günstig.“ „Ich sollte mich auch ausruhen. Wir reden Morgen weiter.“, meint Juan, der todmüde aussieht. „Nach allem was du heute durchgemacht hast, ist es nur verständlich, dass du dich ausruhen musst. Schlaf dich aus. Alles andere hat bis Morgen Nachmittag Zeit.“, erwidert Gilliam, der sich erhebt. Auch Juan erhebt sich. Er hat Mühe um die Augen aufzuhalten, so erschöpft ist er. Der Pater schafft es gerade noch ins Bett, doch dann fallen ihm die Augen zu und er schläft wie ein Baby. Gilliam geht in sein Büro. Dort setzt er sich auf seinen Stuhl, nimmt eine Tasse Tee, welchen er trinkt und auf die Stadt sieht. „Was für ein herrlicher Abend.“, murmelt der Pater verträumt. Nachdem er den Tee ausgetrunken hat, greift er zum Telefon und wählt die Nummer des Magdalenen-Ordens in New York. Gilliam muss nicht lange warten, denn Schwester Kate scheint auf seinen Anruf gewartet zu haben, denn sie nimmt ab, bevor es überhaupt klingelt. „Ja bitte?“, fragt sie sofort. „Schönen guten Abend, Schwester Kate. Ich wollte nun sagen, dass Pater Remington und Schwester Rosette gesund gelandet sind.“ „Das ist ja mal eine gute Nachricht. Kann ich dann mal mit beiden reden?“, fragt Kate. Pater Gilliam seufzt kurz. „Tut mir Leid, aber das geht nicht. Sie sind total erschöpft und schlafen schon. So wie es aussieht und vor allem so wie die Beiden aussehen, war der Flug alles andere als Erholsam. Remington hat sich über den Piloten beschwert. Er hat den Steuerknüppel abgebrochen. Mich wundert es, dass die Beiden überhaupt sicher gelandet und nicht abgestürzt sind.“, erzählt der Pater. Schwester Kate seufzt. „Das sind ja keine guten Nachrichten. Aber die Hauptsache ist ja, dass sie gut angekommen sind. Würden sie den Beiden sagen, dass ich mich freuen würde, wenn sie anrufen? Ich denke, dass sich da noch mehr Menschen mit ihnen unterhalten wollen.“, sagt die Nonne ins Telefon. Auf Gilliams Gesicht huscht ein Lächeln. „Ich sage ihnen Morgen früh sofort, dass sie anrufen sollen. … Und was gibt es sonst noch neues in New York?“ „Ach hier ist alles ruhig. Ab und zu gibt es einige Teufel, die Ärger machen, aber sonst ist alles ruhig. Und bei Ihnen?“, fragt Kate interessiert. „Hmmm … Bei uns ist es ähnlich, nur das die Teufel ständig Ärger machen. Na ja. So gesehen haben wir aber alles im Griff und Rosette wird sicher eine Verstärkung für uns sein.“, erwidert Gilliam überzeugend. „Das wird sie sicher. Sie ist der ganze Stolz des New Yorker Magdalenen-Orden. Man darf natürlich nicht vergessen, wessen Wiedergeburt sie ist und was sie für Kräfte besitzt. Leider kann sie sie noch nicht kontrollieren.“, sagt Schwester Kate schwer seufzend. „Machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich werde Schwester Rosette helfen ihre Kräfte zu beherrschen. Schon in einem halben ja wird sie kaum noch Probleme mit ihren Kräften haben.“ „Das freut mich zu hören, aber vergessen Sie nicht, dass alle Teufel hinter ihr her sind, sobald man merkt, was sie für Kräfte besitzt. Bei uns gab es auch schon viele Übergriffe. Rosette konnte sich aber immer behaupten, aber meistens war sie auf die Hilfe von Chrono oder Remington angewiesen, doch jetzt ist sie allein. Das kann zu einem Problem werden.“, meint Kate nachdenklich. „Ihre Sorgen sind vollkommen berechtigt.“, erwidert Gilliam und sieht nach draußen. „Wie haben die Anderen denn reagiert, als sie erfahren haben, dass Rosette weggeht?“, fragt er dann, um das Thema ein bisschen abzuwenden. Schwester Kate überlegt kurz. „Sie haben es recht vernünftig aufgenommen. Ich hatte schon mit einem Aufstand gerechnet, aber alles blieb ruhig.“ „Das ist gut. … Okay, ich melde mich dann Morgen noch einmal, denn es ist schon sehr spät und wir brauchen alle unseren Schlaf.“, sagt Gilliam, der einen Blick auf die Uhr geworfen hat. „Sie haben Recht. Also dann bis Morgen.“ Beide legen gleichzeitig auf und gehen schlafen. Rosette schläft tief und fest. Sie ist noch nicht einmal aufgewacht. Plötzlich klingelt ein Telefon, das auf dem Nachttisch neben ihr steht. Die junge Exorzistin schreckt aus den Schlaf. Verschlafen greift sie nach dem Telefon. „Ja, bitte?“, fragt sie schläfrig. „Guten Morgen Rosette. Geht es dir gut? Ich habe von deinem Flug gehört.“, ertönt eine Stimme, die Rosette hellwach macht. „Chrono?“, fragt sie freudig. Dieser lacht. „Ich habe dich wohl endlich wach gekriegt. … Wenigstens hat sich in dieser Hinsicht nichts geändert. Also, wie geht es dir?“, fragt er noch einmal. „Na ja. Der Flug hat mich wirklich geschafft. Außer einigen Prellungen geht es mir ausgezeichnet. Und wie geht es dir, Liebster?“, fragt sie sanft. „Mir geht es gut. Wir hatten gestern einen Auftrag. Es ist alles gut gegangen. Claire ist nun in unserem Team. Ach noch etwas. Sathela ist von Aion entführt worden.“ „Was? Wie konnte das denn nur passieren? Wir müssen sie finden!“ „Rosette. Konzentriere dich auf San Fransisco und überlass uns den Rest. Du kannst nicht jeden retten.“, sagt Chrono ohne zu überlegen. „Schön, dass du so denkst. Es ist meine Bestimmung alle zu retten. Wenn du mich nicht mehr unterstützen willst musst du es nur sagen. Für heute ist das Telefonat beendet!“, sagt sie niedergeschlagen und legt auf ohne auf Chronos Reaktion zu warten. Rosette winkelt ihre Beine an und legt ihren Kopf rauf. Nur mit aller Kraft kann sie verhindern, dass sie weint. Plötzlich klopft es an der Tür. „Ja?“, fragt Rosette traurig. „Ich bin es, Rosette. Komm doch mal bitte in den Gemeinschaftsraum. Wir haben etwas zu besprechen.“, ertönt die Stimme von Gilliam. „Ist gut. Ich bin gleich da.“, erwidert die Nonne, welche aufsteht und sich anzieht. Nachdem sie fertig ist, verlässt sie ihr Zimmer und geht zum Gemeinschaftsraum. Unterwegens trifft sie auf viele männliche Exorzisten. ` Hoffentlich bin ich nicht die einzige Frau. ´, denkt sie krampfhaft. Nach einigen Metern kommt sie bei den Patern an, die auf sie warten. „Guten Morgen“, sagt die junge Exorzistin zu den Herren. „Guten Morgen, Rosette.“, antworten diese. Die Nonne setzt sich auf einen Stuhl und sieht die Männer an. „Was gibt es denn so wichtiges?“, fragt sie ungeduldig. Gilliam sieht ihr in die Augen. „Ich möchte dich als Leiterin einer Sondereinheit für eine reine Exorzistinneneinheit. In unserem Orden ist die Anzahl der Frauen relativ gering, wie du sicher schon gemerkt hat.“ Rosette nickt. „Deine Aufgabe wird es sein, dich um das Training, die Einsätze und die Waffen zu kümmern. Euer Einsatzgebiet ist ganz San Fransisco.“, sagt Gilliam und zeigt auf eine Karte. Rosette schluckt. ` Ganz San Fransisco? ´, fragt sie sich selbst. „Aber die Stadt ist riesig. Das werden wir nicht allein schaffen!“, murmelt die Nonne. „Seid wann gibst du auf, ehe du es probiert hast?“, fragt plötzlich Remington. Rosette zuckt zusammen. So gesehen hat der Pater Recht und dass wird Rosette auch langsam klar. „Okay, Sie haben Recht!“, sagt Rosette neu motiviert. Gilliam lächelt Remington dankend an. „Also, dass hier …“ Er zeigt auf die Karte. „… ist San Fransisco. Ihr seid für diese Stadt verantwortlich. Wenn ihr nicht allein fertig werdet, schicke ich euch Verstärkung. Das war zu deinen Aufgaben. Kommen wir nun zu deinem Training.“, sagt Gilliam, der Rosette nicht aus den Augen lässt. Diese schluckt und rutscht nervös auf ihren Stuhl hin und her. Nun fährt Pater Gilliam fort. „Pater Remington hat mir erzählt, dass du außergewöhnliche Kräfte besitzt, sie aber noch nicht beherrscht.“ Nun antwortet Rosette. „Ja, habe ich. Ich bin zur hälfte ein Engel, der gleichzeitig ein Apostel ist. Meine Kräfte übersteigen jedem Vorstellungsvermögen, aber ich kann sie nicht richtig beherrschen.“, erklärt Rosette. Den Herren bleibt die Spucke weg. Sie haben nicht erwartet, dass die junge Frau so mächtig ist. Nun herrscht eine bedrückende Stille. Die Herren der Schöpfung starren Rosette ununterbrochen an, was die junge Nonne nervös macht. Gilliam erholt sich schnell von dem Schock und redet weiter. „Ich möchte dich jeden Abend trainieren. Bei uns gibt es eine neue Trainingstechnik, die sich bei dir besonders gut machen wird. Es handelt sich um seine Raumkugel.“ „Was kann sie?“, fragen Rosette und Juan im Chor. Gilliam grinst. „Sie kann andere Orte erschaffen, der das genaue Gegenteil zu den Kräften der trainierenden Person bildet. So werden die Kräfte richtig gefordert, was zur Folge hat, dass die zu trainierende Person ihre Kräfte beherrschen lernt.“, schließt Pater Gilliam ab. Rosette und Juan sind begeistert. „Endlich mal ein Trainingsprogramm das auch etwas taugt.“, sagen sie im Chor. Chrono liegt im Bett, das in Rosettes altem Zimmer steht. In seinen Armen hält er das rosafarbene Kleid, welches sie trug als sie Asu befreiten. Er schnuppert daran. ` Ihr Geruch ist in dem Kleid. Es duftet einfach göttlich. ´, denkt er und seufzt schwer. In diesem Zustand ist er schon, seitdem Rosette den Hörer aufgelegt hat. Das Telefonat lief bei weitem nicht so gut, wie er es sich erhofft hatte. Nun muss er Geduld haben und abwarten bis sie sich meldet. Und so wie Chrono sie kennt, kann das lange dauern. Doch dieses Mal irrt er sich. Er ist so in seinen Gedanken vertieft, dass er das Klingeln des Telefons erst überhört. Nach dem dritten klingeln geht es endlich ran. „Ja bitte? Hier spricht Chrono.“, sagt er gelangweilt. „Entschuldige bitte, wenn ich störe. Ich wollte mich nur bei dir melden und mich wegen heute früh entschuldigen.“, ertönt Rosettes Stimme, die sich verletzt anhört. Chrono gerät in Panik. Er will nicht schon wieder das Gespräch verbocken, wie beim ersten Mal. „Nein, du störst überhaupt nicht, Liebste. Tut mir Leid, dass ich eben so gelangweilt geantwortet habe, aber ich habe nicht mit deinem Anruf gerechnet. … Du musst dich für heute Morgen nicht entschuldigen. Es war meine Schuld. Verzeihst du mir?“, fragt er sanft. „Klar verzeihe ich dir.“, erwidert Rosette erleichtert. „Was ist denn der Grund deines Anrufes?“, fragt Chrono interessiert. „Stell dir mal vor. Ich habe meine eigene Einheit. Ich leite eine Gruppe von Frauen und bin für ganz San Fransisco verantwortlich. Außerdem werde ich mit einer neuen Trainingsmethode trainieren, um meine Kräfte kontrollieren zu können. Ist das nicht toll?“, erzählt Rosette freudig. Ihre Begeisterung scheint abgefärbt zu sein, denn auch Chrono freut sich wie ein Schlosshund. ` Das läuft ja bestens. Wenn sie ihre Kräfte völlig Entfalten kann und wir miteinander schlafen, wird unser Kind stärker als Gott. ´, denkt Chrono begeistert. Durch seine Gedanken vergisst er sich zu melden. „Hey, hörst du mir überhaupt zu?“, fragt sie etwas lautstark. „Entschuldige bitte. Ich war gerade nicht bei der Sache. … Das sind wirklich gute Neuigkeiten. Ich wünsche dir viel Glück, Liebste.“ „Danke, mein Liebster. Ich muss leider aufhören, Pater Gilliam holt mich zu meiner ersten Trainingsstunde. Bitte sei mir nicht böse. Ich liebe dich.“, sagt sie freudig ins Telefon. „Viel Spaß, Schatz. Ich liebe dich auch.“, erwidert Chrono und legt auf. ` Liebe, das ist was für Weicheier. Ich bin ein Mann! ´, denkt er knurrend. Der Teufel verstaut Rosettes Kleid wieder im Kleiderschrank und geht an das Fenster. „Wieso ist sie nur so fröhlich? Ich kann das einfach nicht verstehen. Ich bin so weit weg von ihr und doch hat sie Spaß. Das könnte meinen Plan zerstören. Was wenn es um einen anderen Mann geht?“, murmelt er vor sich hin. Innerlich zerfrisst ihn die Angst, dass Rosette etwas mit einem anderen Kerl haben könnte. Doch äußerlich lässt er sich nichts anmerken. Es klopft an der Tür und Chrono schreckt auf. „Ja, bitte?“, ruft er laut. Die Tür geht auf und Asmaria und Claire betreten den Raum. „Guten Morgen Chrono. Hast du gut geschlafen?“, fragen die Frauen gleichzeitig. „Ja, habe ich. Und ihr?“, erwidert der junge lilahaarige Teufel. „Ich habe sehr gut geschlafen. Nur mache ich mir Sorgen um Rosette. Sie hat sich noch nicht gemeldet und ich …“ „Ich habe schon mit ihr telefoniert, Asu. Du musst dir also keine Sorgen machen. Sie ist gut gelandet. Sie hat dort ihr eigenes Einsatzkommando. Außerdem gibt es dort ein Spezialtrainingsprogramm, dass Rosette bei trainieren hilft. … Allem in allem würde ich sagen, sie nicht mehr zu uns zurückkommen wird. Ihr geht es dort sehr gut und sie lebt dort mit wesentlich mehr Verantwortung.“, flüstert Chrono, dem anscheinend bisher noch nie in den Sinn gekommen, dass seine „Rosette“ nie mehr zu ihm zurückkommen würde. „Was willst du damit sagen?“, fragt Asmaria entsetzt. „Sie wird nicht zurückkommen.“, erwidert Claire, die Chrono verstanden hat. Dieser sieht auf den Boden und nickt. Asmaria setzt sich fassungslos auf das Bett und sieht in die Runde. „So was dürft ihr nicht denken! Ihr müsst daran glauben, dass Rosette wiederkommt. Sie würde uns nie im Stich lassen. Wieso habt ihr nur so wenig vertrauen in sie?“ „Asmaria, merkst du es denn immer noch nicht? Unser Team fällt auseinander. Rosette ist in San Fransisco, Sathela ist bei Aion und wir sind hier. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir uns auch trennen. Und glaub mir, der Tag wird kommen!“, sagt Chrono. ` Ja, der Tag wird kommen. Sofern ich meine Aufgabe erfüllt habe, werde ich verschwinden. ´, schießt es ihm durch den Kopf. Claire setzt sich in einen Sessel und sieht Chrono an. „Ich kann mich ja irren, aber kann es sein, dass es dir nicht gut geht, Chrono?“, fragt Claire und fixiert Chrono ganz genau. Dieser zuckt zusammen. „Doch, doch. Mir geht es sehr gut. Ich bin nur etwas nervös, weil ich mir auch erst gerade darüber im Klaren geworden bin, dass sie nicht wieder zurückkommt. Doch um ehrlich zu sein, gönne ich ihr ihren Ruhm. An ihrer Stelle würde ich auch so handeln.“, gibt Chrono offen zu. Aion rennt im Labor auf und ab. Sheeda wird nervös. „Würdest du bitte aufhören, mich nervös zu machen? Ich habe zu arbeiten!“, brüllt sie rum. Aion ist von ihrer Reaktion mehr als nur Überrascht. Er zuckt zusammen und geht auf Abstand. „Na bitte. Geht doch. Warum muss ich auch erst schreien? … Also, was kann ich für dich tun?“, fragt sie freundlich. „Du bist ja furchteinflössender als ich! … Nun gut. Ich brauche ein Mittel, dass mir hilft die Juwelenhexe Sathela unter Kontrolle zu bekommen.“ Sheeda starrt ihn an. „Wieso machen wir es nicht so, wie wir es bei ihrer Schwester getan haben?“, fragt sie. „Das geht nicht. Ich will ja, dass sie sich in mich verliebt. Sie hat sehr viel Macht. Wenn diese mit meiner kombiniert wird, sind wir unbesiegbar.“, erklärt Aion. Er wirkt nervös und sieht sich ständig um. „Erwartest du noch etwas?“, fragt sie, weil seine Nervosität abfärbt. Aion sieht die Teufelin an. „Na ja, ich habe das Gefühl, dass wir beobachtet werden.“ Sheeda grinst. „Diese Hexe scheint dich ja völlig verhext zu haben.“ „Das ist überhaupt nicht witzig.“, zischt Aion. „Ich mache mich sofort an die Arbeit. Ich rufe dich dann, wenn ich etwas habe.“, erwidert Sheeda und scheucht den weißhaarigen Teufel aus dem Labor. Seufzend ergibt sich dieser in seinem Schicksal. Sheeda geht wieder ins Labor. Erleichtert wendet sie sich ihrer Arbeit zu. Sie arbeitet an einem System, dass den Teufel ermöglicht, die Kräfte der Apostel in sich aufzunehmen. Diese Arbeit ist sehr anstrengend und sie hatte schon zwei Fehlschläge. Seufzend sieht sie sich ihren dritten Anlauf genau an. Plötzlich beschleicht sie ein Gefühl, dass ihre sagt, sie habe etwas vergessen. Sofort kramt sie nach den Vorgängern des Systems. Es dauert nicht lange und sie findet, was sie sucht. Nachdem er die Vorgänger neben dem dritten Versuch stellt und alle drei öffnet, bestätigt sich ihr Gefühl. Aion sitzt im Wohnzimmer. Er hat sich an die Lehne gelehnt und hat die Augen geschlossen. In seiner Hand hält er ein Glas Whisky, dass er immer zu hin und her schwenkt. In seinen Gedanken ist er bei seinen Plänen, doch weit kann er nicht nachdenken, weil die Tür geöffnet wird und ein blondhaariger junger Mann rein schleicht. Seine meeresblauen Augen sind auf den weißhaarigen Teufel gerichtet, die soeben seine Augen geöffnet hat. „Was kann ich für dich tun, Joshua?“, fragt er freundlich und bittet den Knaben, sich zu setzen. Der Apostel mit den Hörnern nimmt die Bitte an und setzt sich. „Ich habe gehört, dass du in einigen Tagen auf die Erde gehst.“, erzählt er und sieht Aion an. „Ja, das ist richtig. Ich habe geschäftlich zutun und das wird wohl zwei oder drei Wochen dauern. Wieso fragst du?“ Der Teufel sieht den Jungen an. Er ist körperlich sehr geschwächt, was er wohl zum Teil den Hörnern zu verdanken hat. Aber seine Anfälle sind weg und nur das nützt Aion etwas. „Ich möchte gerne mitkommen.“, sagt Joshua. Aion stellt sein Glas ab und sieht den Jungen genau an. „Das geht nicht. Du bist noch zu schwach. Es wäre zu riskant dich jetzt schon mitzunehmen. Du willst doch deine Schwester wieder sehen, oder?“, fragt Aion nach. Von Joshua kommt nur ein Nicken. Er hat anscheinend nicht damit gerechnet, dass Aion seinen Wunsch nicht entsprechen würde. „Wenn ich dich jetzt mit mir nehme wirst du sie nicht mehr treffen können. Sheeda arbeitet schon Tag und Nacht an einer Möglichkeit, um deinen Körper stabil zu halten, doch noch hat sie nicht alle Möglichkeiten gefunden. Sie kann sich bei dir nicht auf eine festlegen, weil sich dein Körper ständig ändert. Mal hast du zu viel und mal zu wenig Energie. Hab etwas Geduld und du wirst mich begleiten können.“, sagt der Teufel und legt Joshua eine Hand auf die Schulter. Dieser schmollt. „Das ist nicht fair. Ich habe keine Lust mehr, hier zu bleiben und mich zu langweilen. Ich möchte mit Fiore an den Strand. Bitte Aion, gib uns wenigstens zwei oder drei Tage.“, fleht Joshua. Aion ist klar, dass er seiner Bitte nachkommen muss, wenn sie ihn noch weiter zur Zusammenarbeit bewegen wollen. Leider sind sie auf Joshua angewiesen und können sich so nicht leisten ihn zu verlieren. Widerwillig gibt Aion nach. „Meinetwegen, aber nur zwei Tage, ist das klar?“, fragt er streng. Joshua strahlt ihn an. „Es ist klar.“, erwidert Joshua und verlässt das Wohnzimmer. Die Tür fällt ins Schloss und Aion atmet auf. „Ach sind Menschen lästig. Wenn wir nicht auf sie angewiesen wären, würden sie schon gar nicht mehr leben.“, murmelt er vor sich hin. Er nimmt sein Glas in die Hand und führt es zu seinen Mund. Der Teufel trinkt gerade, als die Tür auffliegt und Wido laut verkündet: „Chrono und das Mädchen haben sich getrennt!“ Aion spuckt den ganzen Whisky in Widos Gesicht, so erschreckt er sich über diese Worte. Diese Worte schmeißen nämlich seinen ganzen Plan durcheinander und er muss sich wieder etwas Neues einfallen lassen und das ist weiß Gott nicht leicht, denn sie müssen wieder anfangen zu beobachten und Aufzeichnungen tätigen. „Es ist doch zum Haare raus reißen. Müssen die mir immer wieder die Pläne zerstören? Ich habe es so satt, mir ständig etwas einfallen zu lassen. Das ist harte Arbeit.“, murrt und schreit er rum. Wido verlässt schlagartig das Zimmer. In diesem Moment ist mit Aion nicht gut Kirschen essen. Da heißt es wohl eher in Deckung, wenn euch euer Leben lieb ist. Wido rennt im Flur mit Sheeda zusammen, die gerade auf dem Weg zu Aion ist. Beide fallen scheppernd zu Boden. „Wieso rennst du so durch die Gänge?“, fragt Wido, als er sich stöhnend aufrappelt. Sheeda sieht den dicken Teufel an. „Aion hat mir einen Eilauftrag gegeben, den ich jetzt fertig habe. Ich muss ihm die Ergebnisse mitteilen, sonst wird er wütend.“ Wido schüttelt mit dem Kopf. „Ich würde jetzt nicht zu ihm gehen. Er ist bereits auf stinksauer.“ Sheeda zieht ein Gesicht, das Bände sprechen kann. „Das hat mir ja gerade noch gefehlt!“, lässt sie verlauten. Sie steht auf und will gerade in ihr Labor zurück, als … „SSSHHHEEEEEDDAA!“, brüllt ein wütender Aion durch Eden. Diese angesprochene Teufelin zieht ihre Ohren ein. „Ich wünsche dir viel Glück.“, sagt Wido noch, bevor Sheeda mit hängendem Kopf ins Wohnzimmer marschiert. Doch Aion hält sich dort nicht mehr auf. Rosette folgt Pater Remington und Pater Gilliam in den Keller. „Warum ist es hier so dunkel? Ich kann ja gar nichts sehen.“, beschwert sie sich. Gilliam verdreht die Augen. „Die Glühbirne ist kaputt. Ich habe sie noch nicht ausgewechselt, weil hier momentan viel Arbeit ist. Halte dich einfach an uns und dir wird nichts passieren.“, sagt Gilliam genervt. „Tut mir ja Leid, aber ich hasse die Dunkelheit. Im Gegensatz zu euch muss ich mich nicht nur mit Aion sondern auch mit einem Schatten rumärgern, der mich zu einem gefallenen Engel machen will.“, erwidert Rosette. Sie konzentriert sich und verwandelt sich in einen Engel. Sofort wird der Gang erhellt. „So ist es doch gleich viel angenehmer.“, sagt sie zufrieden und fliegt voran. „Hast du das gesehen? Sie hat sich einfach in einen Engel verwandelt?“, stottert Gilliam zu Recht. Remington zuckt mit den Schultern. „Was erwartest du sonst? Sie hat uns doch gesagt, dass sie ein Engel ist. … Nun reiß dich aber wieder zusammen.“, erwidert Remington und schleift seinen Freund mit sich nach unten. Rosette steht in der Zwischenzeit schon vor der Trainingsmaschine. Diese sieht aus, wie eine kleine Kugel, in der nur eine Person Platz hat und das nur, wenn sie sich einengt. Das Engelsmädchen fliegt um die Kugel und untersucht jeden einzelnen Zentimeter der Kapsel. „Sie ist gut gesichert. So weit ich das sehen kann, kann nichts von außen eindringen. Die Konsule, dort, steuert die Kugel und sichert das Training ab. … Ja ich muss schon sagen, dass ist eine tolle Erfindung. Wenn Senior das sehen würde, würden wir ihn hier wohl nicht wieder raus bekommen.“, sagt Rosette lächelnd. „Da könntest du Recht haben, Schwester Rosette, aber leider muss ich dir mitteilen, dass ich der Erfinder dieser Maschine bin.“, ertönt eine vertraute Stimme hinter Rosette. Diese dreht sich um und nimmt ihre normale Gestalt wieder an. „Ich wusste ja gar nicht, dass Sie auch in San Fransisco sind, Senior. Seid wann sind Sie denn hier?“, fragt die Nonne interessiert. „Ach das ist ganz leicht zu sagen. Ich bin seid ungefähr vier Monaten hier. Schwester Kate hat mich auf Grund von Gilliams Bitte hergeschickt.“ Nun begreift Rosette einiges. „Deshalb habe ich Sie schon so ewig lange nicht mehr gesehen. Und wie lange bleiben Sie noch hier?“, fragt Rosette. Der Senior kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Ich bin solange hier, wie Pater Remington hier ist.“ „Warum hat man mir nicht gesagt, dass Sie auch hier sind?“ „Das ist leicht zu erklären. Wir waren im Stress und unser Pilot war so unfähig, dass wir selbst Hand anlegen mussten, da blieb gar keine Zeit zu erwähnen, dass Senior hier ist und mit mir zurückkommt.“, antwortet Remington, der gerade mit Gilliam zu der kleinen Gruppe, die aus zwei Personen besteht, stoßen. „Genug geredet. Rosette setzt dich bitte in die Kugel. Senior wird dir alles Weitere erklären.“, befiehlt Gilliam, der zu der Konsule mit den Kontrollgeräten geht. Rosette tut was man ihr sagt. Während Senior die Tür für sie öffnet, legt Rosette alle Waffen ab, denn in dieser Kugel soll sie ja ihre Kräfte trainieren und nicht ihre Schusstechnik, die ja keine Verbesserung braucht, weil sie alles trifft, auf das sie zielt. Die Tür ist auf und Rosette setzt sich rein. Senior kniet sich vor die Tür und redet mit Rosette. „Hör gut zu. Du musst dich unbedingt entspannen. Das ist sehr wichtig.“ Rosette nickt kaum merklich. „Was passiert eigentlich, wenn ich mich nicht entspanne?“, fragt Rosette. Irgendwie kann sie sich vorstellen, was dann passiert, aber sie hofft, dass sie sich irrt und nichts dergleichen passiert. Senior sieht Rosette warnend an. „Glaub mir, du willst es nicht wirklich wissen. Für uns alle hoffe ich, dass du dich entspannst. Sonst gibt es eine Katastrophe die ein nie dar gewesenes Ausmaß hat.“, erwidert der Senior. Die junge Nonne schluckt schwer. „Bist du bereit, Rosette? Kann ich die Maschinen starten?“, fragt Pater Gilliam. „Ja, ich denke schon.“, erwidert sie, was allerdings nicht wirklich überzeugend klingt. Pater Remington geht auf Rosette zu und spricht mit ihr. „Hör zu, Rosette. Es ist völlig normal, dass man Angst hat, aber man darf sich nicht von der Angst beherrschen lassen. … Denk einfach an ein Erlebnis mit Chrono. Das entspannt dich sicher.“, flüstert er ihr ins Ohr. Rosette wird hochrot und ihr Kopf kocht vor Scham. Am liebsten würde sie jetzt im Erdboden versinken, denn es zu offensichtlich, dass der Pater von dem Sex weiß, sonst hätte er ihr ja nicht geraten, an ihren Liebsten zu denken. „Pater, woher wissen sie, dass ich und Chrono …“, weiter kann und will sie nicht sprechen, weil es ihr zu peinlich ist. Der Pater grinst. „Ihr wart nicht zu überhören.“ Das gibt Rosette den Rest. Ihr Kopf droht fast zu platzen. „Bleib ruhig, Rosette. Das ist doch total menschlich und so wie es sich angehört hat, hat Chrono dich ganz schön gefordert. … Kleiner Tipp am Rande. Suche euch doch ein ruhiges Plätzchen, wo niemand wohnt.“, sagt der Pater und zwinkert mit einem Auge. Rosette ist zu perplex um etwas zu erwidern. Das Einzige, was sie hundertprozentig sagen kann ist, dass sie es nie wieder im Orden tut. Jedenfalls nicht, wenn die Wände nicht schalldicht sind. Pater Remington schließt die Tür und gibt Pater Gilliam das Zeichen, damit er beginnen kann. Gilliam schaltet alle Geräte so ein, damit sie anfangen eine neue Umgebung zu schaffen, in der Rosette mit jemandem aus ihrer Erinnerung fertig werden muss. Rosette hingegen entspannt sich. Sie denkt an Chrono. Leider muss sie in der neuen Umgebung gegen ihren Liebsten kämpfen. Die Umgebung baut sich langsam auf und ehe sich Rosette versieht, liegt sie nackt mit Chrono in einem Bett. Sie erkennt die Umgebung sofort wider. Sie befinden sich in ihrem Zimmer im New Yorker Magdalenen-Orden. Weit unter der Erdoberfläche, fast am Erdkern, ist das Versteck des Schattens. Dieser kniet gerade vor einer dunklen Gestalt nieder. Beide sind in einem abgeschotteten Raum, in dem es keine Fenster und Türen gibt. Hier läuft alles über Magie. „Hast du das Mädchen?“, fragt die dunkle Gestalt, mit einer Unheil verkündenden Stimme. Der Schatten fängt an zu winseln, wie ein kleiner Babyhund. „Es tut mir Leid, Hoheit. Sie ist verschwunden. Ich kann sie nicht finden.“, beteuert der Schatten. Der dunklen Gestalt geht bald der Hut hoch. Sie dreht sich von dem Schatten ab und spricht ins Feuer. „Die kleine ist sehr wichtig für uns. Ohne sie können wir uns nicht an die Teufel und den Herrn rächen. Finde sie und sorge dafür, dass sie dir aus der Hand frisst.“ Der Schatten erhebt sich und will den Raum schon verlassen, als die dunkle Gestalt ihren Mantel vom Kopf nimmt. „Hoheit, wieso habt ihr …“ Dem Schatten stockt der Atem. Vor ihm steht eine Frau die fast genauso aussieht, wie das Mädchen, hinter dem er her ist. „Was ist denn? Das hast du wohl nicht erwartet was? Das Mädchen ist meine Wiedergeburt. Sie ist weitaus mächtiger als ich. Ich will nicht, dass sie auch so endet wie ich. Sie ist doch nur ein Spielball in dem Spiel zwischen Teufel und Gott. Aber das lasse ich nicht zu.“, sagt sie und grinst bösartig. Ihr grinsen jagt dem Schatten Angst ein. „Sie leibt einen Teufel!“, sagt er kleinlaut. Die Frau wird aufmerksam. „Wie war das bitte?“, fragt sie nach. Der Schatten schluckt. Da hat er ja was angerichtet. „Sie liebt einen Teufel. Sein Name ist Chrono.“ „Sehr interessant, wirklich sehr interessant.“, lässt die Frau verlauten. „Hoheit kennt diesen Teufel?“, fragt der Schatten vorsichtig und geht schon in Deckung. „Oh ja. Ich kenne ihn. Wir hatten schon das vergnügen uns kennen zu lernen. … Spielt er mit dem Mädchen?“, fragt sie nun gereizt. Der Schatten weiß, wenn er jetzt lügt ist er tot und wenn er ihr die Wahrheit sagt, geht es auch nicht gut. „Er hat Gefühle für sie, die sich selbst aber nicht eingestehen will. Ich schließe also daraus, dass er nur mit ihr spielt.“, antwortet der Schatten kleinlaut. Die junge Frau dreht sich um. Sie hat nur noch einen halben Körper, der total durchlöchert ist. Sie hat eine weiße Haut, meeresblaue leuchtende Augen und langes blondes, locker gewelltes Haar. „Du kannst davon ausgehen, dass er nur mit ihr spielt. Bei mir war es ja auch nicht anders. Doch ich bin der Enttäuschung entkommen, weil ich von der Teufelskönigin, dem Pandämonium, ausgewählt wurde. Ich musste ihr meinen Körper überlassen und bin an den Folgen gestorben. Doch nun werde ich mich an alle rächen. Ich werde keinen Verschonen. Mein erstes Ziel ist das Mädchen. Wir brauchen sie. Dann sind ich mir die Apostel untertan machen. Ohne sie sind die Teufel so gut wie tot. So wie ich Aion kenne, will er ihre Macht benutzen um das Pandämonium wieder zu erwecken, doch ich werde ihm dazwischenfunken. Nachdem das erledigt ist, tritt Plan B in Kraft. Die Zerstörung der Teufel und die Zerstörung des Herrn und dann sind die Menschen schutzlos. Ihnen bleibt dann nichts anderes mehr übrig, als uns zu verehren.“, erzählt sie. „Und nun geh. Geh und bring mir das Mädchen!“, befiehlt sie. Der Teufel macht sich sofort aus dem Staub. Die Frau zieht sich ihren Mantel wieder über den Kopf und setzt sich auf den Stuhl, der extra für sie angefertigt wurde. „Bald schon, sehr bald, werde ich die stärkste Frau sein. Sofern ich mich mit meiner Wiedergeburt vereint habe, ist es aus mit den Feinden. Das verdanke ich alles dem Herrn. Er hängt zu sehr an mich und hat deshalb eine Wiedergeburt erschaffen. Er ahnt ja nicht einmal, dass ich ihn mit seiner naiven und kindischen Einstellung zerstöre.“, murmelt sie vor sich hin. Ein Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen. Sie schnippst mit den Fingern und ein großer Bildschirm wird frei, der ihr die Erde zeigt. Die anderen Wände verwandeln sich in kleinere Monitore die jede einzelne Person zeigen, die die Frau in dem Mantel, braucht oder vernichten will. Schwester Kate sitzt in ihrem Büro. Akten stapeln sich auf ihren Schreibtisch, doch die Nonne ist nicht einmal bei der Sache. Deshalb hat sich nach Anna und Mary gerufen. Die Damen sind gut in der Buchhaltung und sie können wesentlich besser mit Akten und Formularen umgehen. Normalerweise ist das die Aufgabe von Pater Remington, doch der ist in San Fransisco und ehe die Unterladen dort sind ist der Termin abgelaufen und wenn Pater Gilliam erfährt, dass Kate den Buchhalterkram nicht auf die Reihe kriegt, was denkt er dann wohl von ihr? Bestimmt nur negatives. Um das zu verhindern hat sie schon für Ersatz gesorgt. Es klopft an der Tür und holt Schwester Kate aus den Gedanken. „Herein!“, ruft sie etwas unbeholfen. Die Tür geht auf und die zwei gerufenen Nonnen treten ein. „Guten Tag, Schwester Kate.“, begrüßen die Damen ihre Vorgesetzte. „Guten Tag, Anna und Mary.“, erwidert die Nonne höflich. Als die Damen den Aktenhaufen sehen, wird ihnen klar, dass sie nicht vor Morgenfrüh fertig werden. Um nicht unnötige Zeit zu verplempern, machen sich die Damen sofort an die Arbeit. „Sagen Sie mal, Schwester Kate, wann haben Sie zum letzten Akten und Formulare sortiert? Hier sieht es ja schlimmer aus, als auf einem Kriegsschauplatz.“, sagt Anna und stapelt die Akten, die nun schon überarbeitet hat. Schwester Kate überlegt. Es dauert ganze zwei Minuten, ehe sie antwortet. „Ich glaube das liegt nun mehr als 20 Jahre zurück. Ich war damals in dem Alter von Pater Remington. Doch als ich zur Leiterin wurde, habe ich es nicht mehr gemacht.“, gibt die Nonne offen und ehrlich zu. „Ja, so etwas haben wir uns schon gedacht!“, stimmt Mary mit ein. Ihre Akten sind ein einziges Schlachtfeld. Es ist weder etwas sortiert noch nummeriert. Schwester Kate setzt sich zu den Damen und sieht ihnen zu. „Braucht ihr vielleicht noch etwas Hilfe?“, fragt sie hilfsbereit. Die Damen sehen sich mit einem vielsagenden Blick an. „Schwester Kate, könnten sie Claire rufen? Sie ist in solchen Sachen besonders gut und zu dritt geht de Arbeit viel schneller voran.“, fragt Anna höflich. Schwester Kate nickt. Sie geht zur Tür und bittet einen Exorzisten Claire z holen. Dieser macht sich sofort auf den Weg. „Es wird wohl etwas dauern, ehe Claire hier ankommt. Vertreiben wir uns die Zeit noch anders?“, fragt Anna und sieht Mary und Schwester Kate an. Mary lehnt sich zurück. „Was haltet ihr davon, wenn wir uns einfach etwas entspannen? Senior ist weg, Rosette und Pater Remington ebenfalls und die Teufel geben für’ s erste auch Ruhe. Der Papierkrieg ist das Einzigste, was uns zu schaffen macht.“, zählt die Nonne auf. Schwester Kate lehnt sich in ihrem Stuhl zurück und sieht raus. „Was für ein herrlicher Tag. Das Wetter spielt mit, aber wir sitzen hier fest.“, sagt Kate seufzend. „Man muss alles einfach nur positiv sehen, dann wird es schon.“, sagt Anna um die Stimmung ein wenig zu heben. Dann klopft es plötzlich an der Tür. Anna und Mary öffnen diese und sehen erfreut, dass Claire mit Asmaria in der Tür stehen. „Hallo. Es kommt gleich noch mehr Verstärkung, aber das dauert noch etwas. Aber dafür sind wir ja schon hier. Also, wo ist das Problem?“, fragt Claire und geht mit Asmaria in den Raum. Anna führt die Beiden zum Tisch und reicht ihnen einige Akten und Formulare. Sie setzen sich auf die Couch und machen sich wieder an die Arbeit. Sie arbeiten keine fünf Minuten, als es erneut an der Tür klopft. Nun geht Mary zur Tür. Doch ehe sie die Tür geöffnet hat, hat Chrono das schon erledigt. Dieser tritt mit einigen anderen Exorzisten ein, die sich freiwillig zu der Arbeit haben einspannen lassen. Mary schließt die Tür und geht hinter der Meute her. Überall lassen sich die Leute nieder und die Akten und Formulare auf sie verteilt. Alle arbeiten sofort darauf los. So kommt es, dass sie schon nach einer Stunde fertig sind und sich nun angeregt über dieses und jenes unterhalten. Rosette liegt am Boden. Sie muss gegen ihren Liebsten kämpfen, nachdem sie miteinander geschlafen haben. Das ist ganz schön hart, auch wenn das nur eine Projektion ist. Rosette rappelt sich wieder auf und formt einen Energieball. Sie hat ihre Gefühle für ihn zurückgestellt und kämpft nun mit sehr viel Ernst. Sie schleudert die Energiebälle auf Chrono, dieser blockt sie total ab, doch das hat Rosette gewusst. Sie hat jahrelang mit Chrono zusammen gekämpft und kennt jeder seiner Bewegungen auswendig, doch mit einem hat sie nicht gerechnet. Und zwar, dass er sie angreift, sie aber nicht verletzt sondern mit ihr schläft. Chrono kommt auf Rosette zu gerannt. Sie bleibt stehen und bringt sich in Angriffsstellung, doch statt mit ihr zu kämpfen, dringt er in sie ein und schläft mit ihr, ohne ein Vorspiel zu machen. Doch Rosette sieht das etwas anders. Sie konzentriert sich und drückt ihn von sich. Die Tatsache, dass sie Chrono so vernichtet hat, ist momentan nicht so wichtig. Noch nicht. Ihre Umgebung löst sich auf und als sie ihre Augen wieder öffnet sitzt sie eingeengt in der Kugel. Die Tür geht auf und Pater Remington sieht sie an. „Ich bin stolz auf dich. Dafür, dass du es zum ersten Mal bemacht hast, hast du dich gut geschlagen.“, lobt Remington Rosette und hilft ihr aus der Kugel. Mit wackeligen Beinen steht sie auf dem Boden. „Dankeschön. Ihre Meinung ist mir sehr wichtig.“ Pater Gilliam und Senior stellen sich ebenfalls zu den Beiden. „Du solltest dich ausruhen. Morgen wird es härter werden und deine Einheit wartet auch auf ein Training und Einsätze wird es sicher auch genug geben.“, meint Gilliam. Rosette nickt und geht langsam auf ihr Zimmer. Unterwegens muss sie mehrmals an einer Wand Pause machen, sonst wäre sie umgekippt. Irgendwie schafft sie es bis ins Bett. Total kaputt schließt sie die Augen und schläft ein. In ihrem Träumen spielt sich die Szene der Trainingskapsel immer wieder ab. Schweißnass schreckt Rosette in den frühen Morgenstunden aus dem Schlaf. Die Sache mit der Trainingskapsel lässt ihr keine Ruhe mehr. Die junge Nonne steht auf und geht duschen. Dort verbringt sie eine ganze Stunde ehe sie sich anzieht und das Zimmer verlässt. Sie steuert das Büro des Paters an. Dieser scheint aber noch zu schlafen, als geht sie etwas an die frische Luft. Rosette steht im Eingang zum Orden. Sie hat die Augen geschlossen und atmet die frische Luft genüsslich ein. Die Nonne öffnet ihre Augen nach einigen Minuten wieder. „Was für ein herrlicher Morgen.“, murmelt sie vor sich hin. Dann setzt sie sich in Bewegung. Erst langsam und dann schneller rennt sie einige Runden auf den Ordensgelände. Nach der neunten Runde sucht sie sich ein ruhiges Plätzchen, das etwas abgelegen von den anderen steht. Und schon beim ersten Blick findet sie, was sie sucht. Mit langsamen Schritten nähert sie sich dem Baum, der am Ende des Geländes steht. Sie setzt sich unter den Baum und lehnt sich an seinem Stamm. Rosette beobachtet die Gegend und stellt zu ihrer Verwunderung fest, dass noch niemand vom Orden draußen ist und dabei ist es schon fünf Uhr früh. Da ihr die Sache sehr merkwürdig vorkommt, geht sie wieder ins Ordensgebäude. Komischerweis trifft sie auch dort niemanden an. Deshalb macht sie sich erneut auf den Weg zu Pater Gilliams Büro. Dort klopft sie an der Tür, die sofort von dem Pater geöffnet wird. „Guten Morgen, Pater Gilliam.“, sagt Rosette sofort, mit ihrer freundlichsten Stimme. „Guten Morgen. Bist du aus dem Bett gefallen?“, fragt der Pater verschlafen. „Nein, nicht direkt. Ich habe nur schlecht geträumt. … Mir ist aufgefallen, dass noch niemand wach ist. Wann steht denn hier alles auf?“, fragt Rosette, der das ganze spanisch vorkommt. Gilliam bittet Rosette in sein Büro. Diese geht hinein und setzt sich auf einen Stuhl. Der Pater setzt sich hinter seinen Schreibtisch und sieht die Nonne an. „Ich hätte dir schon längst sagen sollen, wie es hier bei uns an der Westküste läuft.“, sagt Gilliam. Rosette nickt und sieht ihn an. „Also. In unserem Orden beginnt die Arbeit erst morgens um neun Uhr, da wir meistens bis spät in die Nacht mit Teufeln beschäftigt sind.“, erwidert Gilliam. „Aha. Wann lerne ich die Damen kennen, die unter meiner Führung stehen?“, fragt sie dann. „Ich habe ihnen gesagt, dass ich sie um neun in meinem Büro erwarte.“, erwidert Gilliam mit einem Lächeln. „In der Zwischenzeit können wir uns ja deinem Spezialtraining widmen.“, setzt er noch ran. Rosette nickt. Alles ist ihr lieb, solange sie nicht mehr an diese andere Szene denken muss. Die Beiden gehen wieder in den Keller. Dort klettert Rosette in die Kugel. Sie hat sich vorgenommen nicht noch einmal an Chrono zu denken, wenn sie hier drin ist. Nachdem die Tür der Kapsel zu ist, schaltet Pater Gilliam die Geräte ein und startet das Training. Rosette denkt dieses Mal an den Schatten. Zwar ist das auch nicht gerade erfreulich, aber wenn sie ihn hier drin besiegen kann, dann kann sie ihn auch in der Realität schlagen. An diesen Gedanken hält sie fest, als sie sich kampfbereit macht und den Schatten angreift. Chrono geht durch die Gärten, die auf dem Ordensgelände stehen. Er ist noch etwas von dem Papierkram erschöpft, aber er hätte es keine Minute länger in dem Gebäude ausgehalten. Wenn er könnte, würde er sich verwandeln und zu Rosette fliegen, aber das geht nicht, egal wie sehr er sie vermisst. Vermisst er sie denn wirklich? Oder vermisst er es nur, sie spüren zu können? Diese Fragen beschäftigen den Teufel schon lange. Das schneit wohl dadurch zu kommen, dass sein Gewissen ihn nun Tag und Nacht quält. Leider hat diese Sache auch Auswirkungen auf seinen Gemütszustand. Wenn man ihn anspricht geht er fast an die Decke, so erschreckt er sich. Oft ist er mit den Gedanken ganz weit weg und wenn man ihn dann anspricht reagiert er erst nach dem 20. Versuch. Ständig zieht er ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Wenn man sich mal mit ihm unterhält, wenn er auch bei der Sache ist, seufzt er sehr oft und fast bei jedem Wort fängt er an zu knurren, wenn ihm der Ton nicht gefällt. Jedem ist seine Veränderung schon aufgefallen nur ihm selbst noch nicht. Schwester Kate und Asmaria haben schon mit ihm über sein Verhalten geredet und das hat auch nichts gebracht. Schwester Kate musste ihm sogar schon damit drohen, dass sie Rosette etwas von seinem Verhalten erzählt, damit er sich wenigstens ein bisschen am Riemen reizt. Und das scheint gewirkt zu haben. Niemand hat erwartet, dass er schon so ein Theater macht, wo Rosette doch erst seid drei Tagen weg ist. Als Chrono an die letzten Tage denkt, muss er sich schon eingestehen, dass er etwas neben sich steht. Ihm ist nicht entgangen, dass die Anderen darauf bedacht sind äußerst ruhig und vorsichtig mit ihm umzugehen. Und das passt ihm gar nicht. Er ist immerhin ein sehr mächtiger Teufel und möchte wie alle anderen behandelt werden, aber dass ist im Moment nicht nötig und das liegt sicher nicht an den Anderen. Der Teufel setzt sich auf eine Bank, mitten in die Sonne und starrt Löcher in die Luft. Er ist mal wieder, mit seinen Gedanken, ganz weit weg. Er denkt in letzter Zeit viel über seinen Plan nach. Er wägt immer zu seine Möglichkeiten und vor allem seine Chancen bei ihr ab. Aber er kommt immer wieder zu der einen Erkenntnis. Wenn er seinen Plan durchzieht, egal wieso oder warum, verliert er sie für immer. Will er dieses Risiko eingehen? Eigentlich nicht, denn er musste einsehen, dass sein Gewissen die Wahrheit gesagt hat. Er hat sich aufrichtig in seine Partnerin verliebt. Doch seine Aufgabe ist es Nachkommen zu zeugen. Teufel haben kein Recht sich zu verlieben und wer es trotzdem tut, wird von den Teufeln als Schwächling abgestempelt. Und Chrono ist weiß Gott kein Schwächling. Im Gegenteil. Er ist der Stärkste von allen. So gar weit aus stärker als Aion, doch weil dieser eine, nein zwei Juwelenhexen hat sieht es etwas anders aus. Doch das schüchtert den lilahaarigen Teufel nicht im Geringsten ein. Er hat seine Partnerin, die er liebt und die er mehr vertraut als alle anderen zusammen. Chrono seufzt schwer und denkt an etwas anders. Zumindest versucht er das, denn seine Gedanken werden durch den Ruf seines Namens verwirrt. Langsam senkt Chrono seinen Blick und sieht in zwei Augenpaare, die ihn fast mit ihren Blicken durchbohren. Chrono weicht bis an die Lehne der Bank zurück. „Hört auf mich so anzustarren. Das gefällt mir nicht!“, sagt der Teufel sofort. Asmaria und Claire hören auf den Teufel anzustarren und setzen sich neben ihm. „Tut uns Leid, Chrono. Wir wollten dich nicht so anstarren.“, sagen die Damen. „Das sah aber ganz anders aus!“, mault Chrono rum und verzieht sein Gesicht. „Es tut uns wirklich leid.“, sagen die Damen im Chor. „Ist ja gut. Ich nehme eure Entschuldigung an. Seid ihr jetzt zufrieden?“, fragt er Teufel in die Runde. Er sagt zwar, dass er ihnen verzeiht, aber so hört sich das ganze gar nicht an. Dies fällt auch den beiden Damen auf. „Wieso seid ihr eigentlich hier? Ist etwas passiert? Sonst meidet ihr es doch immer in meiner Nähe zu sein.“, sagt Chrono plötzlich. Asmaria sieht in verletzt an. „Das ist nicht wahr. Und das weißt du auch, Chrono!“, sagt sie empört. Chrono sieht sie abschätzend an. „Ach, weiß ich das? Ich denke nicht. Hier sind mir alle aus dem Weg gegangen seid Rosette weg ist. Ich weiß ja, dass ich mich verändert habe, aber deshalb bin ich noch lange nicht böse oder habe es verdient von euch ignoriert zu werden.“, sagt der Teufel knurrend. „Beruhige dich doch erst einmal. Es ist nicht so, wie es aussieht. Es stimmt. Wir sind dir aus dem Weg gegangen, aber nur, damit du auch mal für dich warst.“, erklärt Claire, die diese Geschichte nun lange genug mit angehört hat. Der Teufel sieht die Nonne genau an. „Stimmt. Mir hat etwas nachdenken und allein sehr gut getan. So bin ich mir einige Dinge richtig bewusst geworden. Aber lassen wir das. Also, was führt euch zu so später Stunde noch raus?“ Chrono sieht die Damen der Reihe nach an. Sie erwidern seinen Blick. „Na ja, Schwester Kate meinte, dass wir mal nach dir sehen sollen. Sie macht sich auch große Sorgen um dich. Sie sagte uns, dass du den Abschied von Rosette wohl nicht ganz so einfach angenommen hast, wie du uns allen weiß machst.“, erwidert Claire. Chrono seufzt schwer. „Na ja, ich habe mich damit abgefunden. Außerdem hat sie mir versichert, dass sie auf mich warten wird und telefonieren tun wir ja auch jeden Tag. Es renkt sich alles wieder ein. Ich habe nur etwas gebraucht um das einzusehen, aber nun bin ich darüber hinweg.“, sagt Chrono, aber wirklich glaubhaft hört er sich dabei nicht an. Asmaria und Claire tauschen viel sagende Blicke aus. Ihnen ist klar, dass Chrono nicht wirklich von seinen eigenen Worten überzeugt ist. Plötzlich springt der Teufel aus. „Bitte entschuldigt mich, aber ich habe ein wichtiges Telefonat zu führen. Die Damen sehen sich überrascht an, doch Chrono stürmt los. „Der Mann kann einen ganz schön wahnsinnig machen. So ein krasser Themenwechsel ist nicht normal.“, lässt Claire nachdenklich verlauten. Asmaria sieht Chrono noch etwas nach und hört somit ihrer Partnerin gar nicht zu. „Wen will er eigentlich weiß machen, dass er sich damit abgefunden hat?“, fragt sie ganz ruhig. Claire zuckt mit den Schultern. „Ich bezweifele, dass er es selbst weiß. Wahrscheinlich will er sich und uns davon überzeugen. Doch er scheint zu vergessen, dass er uns nicht überzeugen kann, wenn er selbst nicht davon überzeugt ist.“, sagt Claire und sieht in den Himmel. Asmaria folgt ihrem Blick und murmelt: „Du hast Recht. Ich würde ihm so gerne helfen, aber er lässt einfach niemanden an sich ran. Es ist schon fast zum verzweifeln.“ Claire sieht die junge Nonnenanwärterin kurz an, dann lächelt sie. „Wenn man dem Herrn nicht helfen kann, weil er es nicht zulässt, sollten wir versuchen ihn zu stützen. Momentan hat er kein Vertrauen, aber irgendwie werden wir ihm helfen, dieses Vertrauen wieder zu erlangen. Und dann retten wir Sathela. Ich bin sicher, dass Rosette zu diesem Zeitpunkt auch bei uns ist. Tja, dann wird es richtig lustig.“, lächelt Claire und erhebt sich. Asu sieht ihre Freundin erst verwirrt an, doch dann erhebt auch sie sich. „Lass uns rein gehen. Wir haben noch viel zu tun.“, sagt die Apostel und geht vor. Claire folgt ihr erst langsam, doch dann beschleunigen sich ihre Schritte, bis sie mit Asmaria auf gleicher Höhe ist. Gemeinsam gehen sie dann ins Ordensgebäude. Die Damen haben nicht den geringsten Verdacht geschöpft, dass sie belauscht worden sind. Der Schatten, welcher Rosette ständig angegriffen hat, steht hinter einem Busch und lauscht dem Gespräch der Damen. ` Sehr interessant. Sie ist also nicht mehr hier im Orden und wie ich höre auch nicht mehr die Dame, die mit dem Teufel geschlafen hat. Das wird meiner Meisterin sicher gefallen. ´, denkt der Schatten, doch da hat er sich leicht geirrt. Magdalena, welche die Fäden hinter dem Schatten zieht, erscheint plötzlich, wie aus dem Nichts, hinter dem Schatten. „Und, was gibt es an Nachrichten?“, fragt sie ohne Rücksicht zu nehmen. Der Schatten dreht sich schlagartig zu ihr um und verneigt sich. „Hoheit, ich habe raus gefunden, dass sowohl diese Sathela, als auch das Mädchen nicht mehr im Orden sind.“ Magdalena verzieht das Gesicht. „Hast du herausfinden können, wo das Mädchen ist?“, fragt sie den Schatten. Ihre Augen blitzten gefährlich auf. Der Schatten wimmert und schüttelt den Kopf. Zu seiner Überraschung, bring sie ihn nicht um. „Das macht nichts. Ich habe meine Pläne geändert. Du kannst, für erste, gehen. Das hier erledige ich selbst.“ Kaum hat sie diese Worte ausgesprochen, ist sie verschwunden. Der Schatten sieht ihr mit offenem Mund nach. Er bleibt nicht sehr lange auf der Stelle stehen, denn auch wenn seine Herrin jetzt alles allein macht, muss er ihre Befehle ausführen und das heißt, dass er dazu verpflichtet ist, in das Erdreich zurückzukehren. Magdalena taucht plötzlich im Büro von Remington auf. Sie sieht sich verwundert um. Er ist ja nicht da. Nachdem dies auch der Frau klar wird, verlässt sie sein Zimmer wieder und macht sich auf die Suche nach Senior. Der ist ja mal ihr Mentor gewesen und außerdem ist er der Einzige, der sie wirklich versteht. Doch leider hat sie auch bei ihm kein Glück. Schwer seufzend bleibt ihr nichts weiter übrig, als zu der Ordensleiterin zu gehen. Sie weiß, dass es eine Ordensleiterin sein muss, weil dieser Orden nur von Frauen geleitet wurde. Schon früher, als der Orden noch in den Kinderschuhen steckte, war es eine Frau, die die Zügel in der Hand hatte. Magdalena geht also zu dem Büro, in dem Schwester Kate sitzt. Da diese Magdalena nie kennen gelernt hat, weiß sie ja nicht mit wem sie es zu tun hat, denkt die Frau, die in dem Mantel eingehüllt ist. Doch da liegt sie falsch, denn Kate war damals schon im Orden, als Magdalena darin lebte. Daher kennt sie Magdalena. Die Tür geht auf und Schwester Kate sieht auf. Sie sitzt hinter ihrem Schreibtisch und ist völlig in ihren Akten vertieft, doch das Öffnen der Tür hat ihre ganze Aufmerksamkeit bekommen. Langsam geht Magdalena in den Raum und sieht sich um. ` Hier hat sich vieles verändert. Es ist so modisch eingerichtet. Das gefällt mir. ´, schießt es ihr in den Sinn. Dann wendet sie ihren Blick zum Schreibtisch, der in der Mitte des Raumes, vor einem großen Fenster, der das Licht rein scheinen lässt, steht. Dann widmet sich Magdalena der Frau, die hinter diesem Schreibtisch sitzt. Die Blicke der Damen treffen sich. Beiden bleibt die Spucke weg. Sie haben sich gegenseitig erkannt. Noch sagt keiner von beiden auch nur ein Ton. Das ist auch kein Wunder, wenn sie wissen nicht, was sie sagen sollen. Schwester Kate fängt sich als erstes. „Ma … Magdalena?“, fragt sie vorsichtig und sehr leise. Sie weiß, wenn man sie hört, wird man sie für eine Verrückte halten, die mit Tote sprechen kann. Dann könnte sie ihre Karriere in den Wind schießen und nicht nur das. Sie würde nie wieder einen Job finden und wenn sie Pech hätte, würde man sie in die Irrenanstalt einliefern und den Schlüssel wegschmeißen. Magdalena lächelt die Nonne vor ihr an. „Ja, ich bin es. Es überrascht mich etwas, dich auf diesen Stuhl zu sehen. Du warst nie eine verantwortungsbewusste Nonnenanwärterin und nun sitzt du hier sogar als Leiterin. Wie sich die Dinge doch ändern können.“, flüstert Magdalena, wobei sie ihren Mantel ablegt. „Ja, es hat sich einiges geändert. Doch es mag viel Zeit vergangen sein, aber dein toter Körper bleibt tot und das weißt du! Also, was kann ich für dich tun?“, erwidert Kate etwas angespannt. Magdalena lässt Kate nicht aus den Augen. „Ich will wissen, wo sich meine Wiedergeburt aufhält! Ich brauche sie.“, sagt Magdalena nun eiskalt. Schwester Kate horcht auf. „Du meinst Rosette Christopher?“, harkt sie nach. Die Dame, welche der Schwester gegenüber sitzt, nickt. „Verstehe.“, ist das Einzigste, was Schwester Kate sagen kann. Magdalena gefällt es ganz und gar nicht, wie Kate rumduckst. „Würdest du nun bitte die Freundlichkeit haben und mir sagen, wo sie ist? Ich brauche sie.“ Ehe Schwester Kate etwas antworten kann, klopft es an der Tür. Niemand sagt ein Ton und doch wird die Tür geöffnet. Es ist Chrono, der einfach reinplatzt. „Ich habe es mir also wirklich nicht eingebildet. Du bist es wirklich Magdalena.“, sagt der Teufel freudig. Doch diese sieht das Ganze ein wenig anders. „Tu nicht so scheinheilig.“, zischt sie und steht auf. Dann wendet sie sich noch einmal an Schwester Kate. „Ich komme in zwei Tagen wieder und dann will ich eine Antwort auf meine Frage.“ Mit diesem Satz verschwindet Magdalena und lässt einen blöde aus der Wäsche guckenden Chrono zurück. Nachdem er sich wieder erholt hat, wendet er sich an Schwester Kate. „Was wollte sie von Ihnen?“ Kate holt erst einmal tief Luft. Nachdem sich ihre Nerven wieder beruhigt haben sieht sie Chrono eindringlich an. „Bitte setz dich. Ich will nicht, dass du umkippst.“, sagt die Nonne und zeigt auf einen Stuhl, der vor dem Schreibtisch steht. Chrono setzt sich hin und sieht seine Vorgesetzte angespannt an. „Magdalena wollte von mir wissen, wo sich Rosette befindet. Sie sagte mir, dass unsere Rosette ihre Wiedergeburt ist und das sie deren Kräfte braucht.“ Chrono schluckt schwer. „Das hatte ich befürchtet. Der Schatten, der Rosette ständig angegriffen hat, kam von ihr. Sie will sich an uns rächen. An uns allen.“, sagt der Teufel aufgeschmissen. Kate sieht ihn geschockt an. „Sag das bitte noch einmal.“, erwidert Kate und erhebt sich. Chrono wiederholt das eben Gesagte und sieht sie nervös an. „Wir dürfen ihr unter keinen Umständen sagen, wo sich Rosette befindet. Um ihrer und unserer Willen.“, sagt Kate und Chrono stimmt ihr zu. „Ich werde Rosette nachher anrufen und ihr von dem Vorfall berichten. Es ist wichtig, dass sie vorgewarnt ist.“, meint Chrono. Schwester Kate ist ganz seiner Meinung. Nachdem das alles geklärt ist verlässt Chrono das Zimmer. Er sieht auf die Uhr. ` Es ist noch zu früh um anzurufen. Sie wird sicher noch in einer Besprechung hängen oder vielleicht auch einen Auftrag haben. Ich werde wohl noch ein bisschen Geduld haben müssen. ´, denkt Chrono. Sofort verfinstert sich seine Miene und er geht mit schlechter Laune auf sein Zimmer. Dort packt er sich ins Bett. Doch vorher holt er sich das roasfarbene Kleid aus dem Schrank. Er kuschelt sich an das Kleid und schläft friedlich ein. Rosette sitzt mit Pater Gilliam und Pater Remington im Büro. Es ist kurz vor neun. Rosette hat das Trainingsprogramm für den heutigen Tag schon absolviert. Wie nicht anders zu erwarten war, hat sie sich von heute auf gestern sehr verbessert. Ihre Leistungen haben sich um ein vielfaches gesteigert und sie hat viel weniger Kraft gebraucht. Pater Gilliam ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden, auch wenn sie noch lange nicht am Ende angelangt sind. So ist dies doch ein Schritt in die richtige Richtung. Und das wissen beide sehr zu schätzen. Pater Remington hat von alle dem herzlich wenig mitbekommen, denn der hat wie ein Stein geschlafen. Pater Gilliam und Rosette haben ihm freudestrahlend erzählt, wie das Training gelaufen ist. Im ersten Moment hat Juan den Beiden nicht glauben wollen, doch dann hat Gilliam ihm die Trainingsergebnisse unter die Nase gehalten und schon war er still. Es klopft an der Tür. Sofort springt Rosette auf. Sie will gerade zur Tür gehen, als Gilliam sie zurückpfeift. ` Ich bin doch kein Hund! ´, kommt es ihr in den Sinn, doch sie beschwert sich nicht. Der Pater räuspert sich und ruft: „Herein.“ Die Tür geht auf und an die zehn Frauen werden sichtbar. Der Reihe nach treten die Damen ein und stellen sich in einer Reihe auf. „Guten Morgen, die Damen.“, sagt Gilliam freundlich. Auch die Damen wünschen dem Pater einen guten Morgen. Dann setzen sie sich auf die Stühle, die hinter ihnen aufgestellt sind. Pater Gilliam hat nun ihre gesamte Aufmerksamkeit. Er kommt hinter seinen Schreibtisch hervor und stellt sich vor die Damen. „Ich möchte euch erst einmal dafür danken, dass ihr alle hergekommen seid. Ich möchte euch nämlich jemanden vorstellen.“, sagt Gilliam und sieht die Frauen der Reihe nach an. Dann erst zeigt er mit dem Finger auf Rosette. „Dies hier ist Rosette Christopher. Sie ist Militiaschwester und hat die besten Ergebnisse die es je gab. Sie wird ab heute für euch verantwortlich sein.“ Ein Raunen geht durch die Reihen der Frauen. Alle diskutieren über diese Entscheidung. Als es im Raum zu laut und zu bunt, für den Geschmack des Paters, wird, brüllt er los. „RRRUUHHHHEEE!!!“ Sofort herrscht stille. Niemand sagt auch nur einen Mucks. „Wie ich schon sagte, wird Rosette ab heute eure Leiterin sein. Ihr seid ab heute eine Spezialeinheit, die nur für die Stadt San Fransisco zuständig seid. Schwester Rosette wird sich um euer Training, um die Waffen und um alle anderen Probleme kümmern. Ist das klar?“, fragt er die Damen. Diese nicken stumm. „Da wir das geklärt haben, zeige ich euch nun, wo ihr eure Leiterin findet. Wenn ihr nichts zutun habt, wird sie in einem Büro sitzen, dass euch immer offen steht.“, erklärt der Pater weiter und führt die Damen, samt Rosette und Juan zu einem abgelegenen Zimmer, das nicht weit weg von dem Mädchentrakt ist. Gilliam öffnet die Tür und zeigt ihnen die Räumlichkeiten. ` Von außen hätte ich gedacht, dass hier überall Spinnenweben und andere Sachen rumhängen oder liegen. Aber das Zimmer ist herrlich. ´, denkt Rosette und sieht sich um. Das Büro liegt zur Straßenseite hinaus. Durch die großen Fenster spenden sehr viel Licht, dass sich durch die weißen Wände gut reflektieren lässt. Ein Schreibtisch, mit Stuhl und einer kleinen Couch stehen im Zimmer. Rosette ist von dem Anblick überwältigt. So schön hatte sie sich das Ganze nicht vorgestellt. Geschlossen gehen sie wieder in Pater Gilliams Büro zurück. Dort setzen sich alle wieder und Pater Gilliam stellt Rosette jede einzelne Nonne höchstpersönlich vor. Rosette ist angenehm überrascht. Hier wird sie sofort von jedem respektiert und alle sind so lieb zu ihr. Diese Tatsache spornt sie noch mehr an. Nach der persönlichen Vorstellung übergibt Gilliam Rosette offiziell die Schlüssel zu ihrem Büro. Nachdem diese die Schlüssel in Empfang genommen hat, überreicht ihr Pater Remington auch gleich eine Akte. Rosette ahnt gleich, dass dies ihre Feuertaufe ist. Und sie hat Recht. „Dies ist der erste Auftrag für die neue Spezialeinheit. Ihr habt alle Freiheiten, die ihr braucht. Ich wünsche euch viel Erfolg.“ Mit diesen Worten schmeißt Gilliam die Frauen aus seinem Büro. Die Damen gehen Rosette hinterher, die zu ihrem Büro geht. Erneut schließt sie die Tür auf und lässt die Damen reingehen. Erst als alle anderen drin sind, geht sie hinein. Rosette liest sich die Akte durch und überlegt. Ihr Feind ist ein menschenfressendes Ungeheuer, dass nicht gestoppt werden kann. Sowohl die Sacred als auch die Gospel hat keine Wirkung. ` Das hört sich übel an. Am liebsten würde ich jetzt Chrono fragen, aber das geht nicht. Ich muss lernen auch ohne ihn auszukommen und hier ist der beste Beweis! Was hat mir Pater Remington mal gesagt? ´, fragt sie sich gedanklich und überlegt. ` Ach ja. Er sagte mir, dass ein guter Plan entscheidend für den Ausgang ist. Demzufolge brauche ich nur einen guten Plan, eine neue Munition und viel Glück. ´, denkt Rosette. Dann seufzt sie. Sie kann kein Risiko eingehen, schließlich ist sie für diese Frauen verantwortlich. „Schwester Rosette, was haben Sie denn?“, fragt Schwester Alexandra. Rosette sieht sie abschätzend an, doch dann erzählt sie, was in ihr vorgeht. „Meine Damen, unser Feind ist ein menschenfressender Vampir. Normalerweise kann man sie mit einem Holzpflock vernichten oder mit Knoblauch, doch dieser ist anders. Das schlimmste ist allerdings, dass er gegen das Sacred und die Gospel immun ist. Unsere Einzige Munition, die noch nicht verwendet wurde, ist die Spirit. Unsere Chancen stehen eins zu hundert, das es klappt.“ Das sind keine guten Aussichten, dessen ist sich Rosette sicher, doch sie muss sich und ihrem Team vertrauen, denn sonst vertraut niemand den Damen. „Hört zu, ich habe einen Plan.“, sagt Rosette sofort und alle Augen sind auf sie gerichtet. ` Das klappt ja besser als ich dachte. ´, denkt Rosette freudig. „Was denn für ein Plan?“, wollen alle Schwestern wissen. „Ich werde mit Senior sprechen. Er ist der Waffenschmied in unserem Orden von New York. Ich werde ihn bitten, eine spezielle Munition herzustellen. Das wird etwa drei bis vier Tage dauern. In dieser Zeit müssen wir nur versuchen den Vampir aufzuhalten. Es wird nicht leicht werden, aber wenn er gegen die Spirits keine Chance hat, können wir uns damit zur Wehr setzen. Ansonsten müssen wir uns einen besseren Plan einfallen lassen.“, sagt Rosette. ` Das ist ein wirklich toller Plan! Du machst den Damen nicht gerade Mut. ´, weist sie sich selbst zu Recht. Komischerweise sind die Damen alles andere als verängstigt oder machen sorgenvolle Gesichter. „Habt ihr denn gar keine Angst, dass etwas schief gehen könnte und wir sterben?“, fragt Rosette verwirrt. Die anderen Schwestern lachen. „Ganz und gar nicht. Wir vertrauen auf unser Können und auf die Waffen. Außerdem kann uns gar nichts passieren, wenn Sie uns anführen, Schwester Rosette.“, sagen sie gemeinsam. Rosette muss Lächeln. „Dankeschön. Aber eines müssen wir noch klären.“, sagt sie dann. Die Schwestern sehen ihre Leiterin an. „Und das wäre?“, fragt Schwester Mac. „Ich möchte nicht, dass ihr mich mit „Sie“ ansprecht! Ich bin wie ihr nur einen einfache Schwester. Okay, ich bin eine Schwester vom ersten Rang, aber sonst bin ich wie ihr auch. Und außerdem bin ich erst 16 Jahre alt.“, erwidert Rosette. Zum Anfang sind alle Schwestern geschockt, doch dann sind sie damit einverstanden. „Okay, nachdem das nun geklärt ist, sollten wir erst einmal Pause machen. In dieser Zeit werde ich mit Senior sprechen und meinen festen Freund anrufen. Der kann mir vielleicht sagen, was wir machen können.“, sagt Rosette verträumt und scheucht ihre Mädels vor sich her. Sie schließt das Büro ab und geht den Senior suchen, der im Labor arbeitet. Schon nach einigen Minuten steht sie vor der Tür zum Labor. Sie klopft an und geht rein. „Was kann ich für dich tun?“, fragt Senior sofort. „Ich habe da ein Problem mit einem Vampir. Die Sacred und die Gospel hat keine Wirkung. Ich weiß nicht, ob sogar die Spirit machtlos ist. Kannst du etwas neues erschaffen, dass uns weiter hilft?“, fragt sie mit ihrer ganz sanften Stimme. Senior sieht Rosette an. Mit einem unheilvollem Lächeln erwidert er: „Ich arbeite schon daran. Aber du bist mir dafür etwas schuldig.“ Rosette ahnt übles, aber ihr bleibt keine andere Wahl. „Ist ja gut. Ich bin mit einverstanden. Wann bist du fertig?“ ` Chrono wird mich umbringen, wenn er mich auch nur einmal berührt. ´, denkt Rosette und ihre Gesichtszüge sprechen Bände. „Ich brauche noch etwas 12 Stunden.“, sagt er. Rosette nickt und geht wieder zurück zu ihrem Büro. Dort setzt sie sich auf ihren Schreibtischstuhl und atmet tief durch. Sie greift nach dem Telefonhörer und wählt die Nummer des Magdalenen-Ordens von New York. Ihr Herzschlag verdreifacht sich bei jedem Klingeln, in dem keiner ran geht. Nach dem siebten oder achten Klingeln ertönt endlich eine Stimme. „Ja, bitte?“, fragt eine Frauenstimme, die Rosette sofort erkennt. „Hallo Anna. Ich bin es Rosette. Könntest du mir mal bitte Chrono geben? Es ist wirklich sehr wichtig.“ Anna fällt fast vom Stuhl. „Rosette? Aber … Klar kann ich dir Chrono geben. Aber es wird wohl noch einige Zeit dauern, denn er ist in seinem Zimmer und schläft.“, erwidert Anna. „Das ist kein Problem. Ich rufe dann in zehn Minuten wieder an.“, erwidert Rosette. Anna meint, dass es okay sei und das Chrono holen gehe. Rosette legt auf und erhebt sich. Sie ist total nervös. Um sich abzulenken geht sie auf und ab, doch dann geht die Tür auf und Pater Remington betritt das Büro. „Rosette, ich störe dich doch nicht, oder?“, fragt er. Die angesprochene Nonne dreht sich, wie von der Tarantel gestochen, um. „Pater Remington müssen Sie mich denn so erschrecken?“, fragt sie fassungslos. „Bitte entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagt er und setzt sich auf die Couch. Rosette beruhigt sich wieder und setzt sich auf ihren Stuhl. „Was gibt es denn Pater?“, fragt Rosette. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich morgen mit dem Senior abreise.“ „Was denn? Schon so früh? Sie wollten doch erst in einer Woche zurückkehren.“, sagt Rosette. Juan sieht sie sanft an. „Ich werde im Orden gebraucht und du kommst hier ja auch ohne mich zu Recht.“, erwidert Juan lächelnd. „Das stimmt schon. Trotzdem ist es recht plötzlich.“, meint Rosette schmollend. „Ach komm schon Rosette. Ich bin doch in vier Monaten wieder da. Dann bringe ich Chrono, Asmaria und Claire mit.“, sagt der Pater. Er sieht sein Schützling genau an und stellt erfreut fest, dass sich ihre Laune aufgehellt hat. „Das sind ja sehr gute Nachrichten.“, sagt sie strahlend. „Das freut mich. … Rosette du musst mir versprechen, dass du weiterhin sehr hart trainierst.“ Rosette nickt freudig. „Natürlich trainiere ich sehr hart weiter. Ich möchte Chrono ja in nichts Nachstehen.“, sagt sie lächelnd. Durch einen dummen Zufall sieht sie auf die Uhr. „Oh mein Gott. Ich habe Chrono total vergessen. … Er wird sicher böse sein.“, sagt Rosette. Panisch rennt sie um den Schreibtisch und schnappt sich den Telefonhörer. Der Pater weiß, dass er im Moment stört und verlässt den Raum. Rosette setzt sich nervös auf den Stuhl. Sie hat Angst, dass Chrono vielleicht nicht mehr mit ihr reden will. Mit jedem Klingeln wird sie unruhiger. Sie zählt schon gar nicht mehr mit, wie oft das Telefon schon geklingelt hat. Und dann endlich, nach einer Ewigkeit, so kommt es Rosette vor, geht jemand ans Telefon. „Ja?“, fragt eine verschlafene Stimme. Rosettes Herz macht Luftsprünge, denn es ist Chrono, der am Telefon ist. „Schatz?“, fragt sie vorsichtig. Sie hört schon an seiner Stimme, dass er nun hellwach ist. „Ja, mein Engel?“, fragt er sofort. „Habe ich dich geweckt?“, fragt sie sehr sanft. Chrono erregt diese sanfte Stimme von Rosette sehr, doch er lässt sich nichts anmerken. „Na ja, ich habe zwar geschlafen, aber für dich stehe ich immer auf. Aber sei mal ehrlich. Das ist nicht der Grund wieso du anrufst, oder?“, fragt er sofort. Eigentlich will er lieber über sich und ihre Beziehung reden, aber der Moment ist einfach falsch und so etwas bespricht man nicht am Telefon. „Stimmt. Ich rufe aus einem bestimmten Grund an.“, sagt sie sehr leise. ` Jetzt denkt er sicher, dass ich die Arbeit wichtiger finde als ihn. ´, kommt es ihr in den Sinn, doch diesen Gedanken verdrängt sie. „Was gibt es denn?“, fragt Chrono interessiert. Sofort hebt sich seine Stimmung. Sie gibt ihm das Gefühl doch noch wichtig zu sein. Alle anderen fassen ihn mit Samthandschuhen an, nur Rosette nicht. Sie weiß ganz genau, wie man den kleinen Teufel bei Laune hält und außerdem hat sie so einen Grund um ihn anzurufen. „Wir haben hier ein Problem mit einem Vampir. Die Gospeln und das Sacred sind total wirkungslos und was die Spirits bewirken wissen wir noch nicht.“, erklärt Rosette. Chrono denkt im ersten Moment, dass er sich verhört hat. „Ein Vampir?“, fragt er noch einmal ungläubig nach. Rosette schluckt schwer. Das hat sie geahnt. Jetzt macht er sich Sorgen und wenn er es nicht mehr aushält taucht er noch hier auf und dann gibt es richtig Probleme. „Ja, ein Vampir.“, erwidert Rosette vorsichtig. Sie hört, wie Chrono scharf die Luft einatmet und das gefällt ihr nicht weil dann immer so ein Satz wie: „Rosette, das ist viel zu gefährlich. Dir kann wer weiß was passieren!“, kommt. Und auch dieses Mal ist es nicht anders. Manchmal bekommt Rosette eine Gänsehaut. ` Wie schafft er es nur immer wieder, dieselben Worte zu sagen? ´, fragt sie sich immer und immer wieder. Eine Antwort hat sie bis heute noch nicht. „Chrono bitte beruhige dich. Es ist halb so wild. Ich bin ja nicht allein.“, sagt sie ironisch. Chrono hört diesen ironischen Teil sofort raus. „Was hast du denn, Engelchen?“, fragt er besorgt. Rosette duckst erst rum, doch dann sagt sie: „Ich bin für 20 Frauen verantwortlich, Chrono. Hier geht es in erster Linie nicht um mich allein. Chrono, wie kann ich den Vampir töten, ohne das ich auch nur eine der Damen verliere?“, fragt sie verzweifelt. Von diesem Ton ist Chrono sehr überrascht. Er hat noch nie erlebt, dass sie auch nur ein einziges Mal verzweifelt war. „Rosette beruhige dich doch erst einmal. Alles wird gut, solange du dich beruhigst.“, flüstert Chrono beruhigend. Das hilft. Rosette wird wieder ruhiger und denkt wieder nach. „Es tut mir Leid, Chrono. Ich bin wohl gerade ein wenig durchgedreht. Irgendwie ist es ja auch keine Erholungsveranstaltung.“, sagt sie leicht seufzend. Nun ermahnt Chrono sie aber. „Rosette! Du hast dich versetzen lassen. Du bist nicht nach San Fransisco gegangen um Urlaub zu machen. Dann wäre ich schließlich an deiner Seite!“, knurrt er rum. Rosette seufzt schwer. „Das weiß ich auch. Entschuldige bitte. … Kannst du mir helfen und mir endlich verraten, wie ich diesen Vampir loswerde?“, fragt sie erneut. Chrono atmet tief ein und aus. Ihm passt es nicht, dass er nicht bei ihr sein kann, aber nun braucht sie seine Hilfe. Wenn er ihr nicht hilft, stirbt sie und wenn er ihr hilft, hat sie es nicht aus eigener Kraft geschafft. Was ist also schlimmer? Chrono überlegt nicht lange. „Okay, Rosette. Hör gut zu. Du musst silberne Kugeln benutzen, die du vorher in Knoblauch eingelegt hast. Das ganze dauert etwa zwei bist drei Stunden. Daraufhin nimmst du dir einen schönen spitzen Pflock und rammst ihm den in sein Herz, aber das musst du bei Morgendämmerung machen, sonst bringt es nichts.“, sagt Chrono mit äußerst ernster Stimme. An seiner Stimme kann sie ablesen, dass es sehr gefährlich ist, wenn man sich nicht strengstens an die Vorschriften hält. Und ausgerechnet damit muss Rosette Probleme haben. Während sie in Gedanken ist, vergisst sie zu antworten. „Hey, Rosette! Hörst du mir eigentlich zu?“, fragt er ins Telefon. Rosette schreckt aus ihren Gedanken. „Tut mir sehr Leid, Liebster. Ich war in Gedanken. … Ähm, was passiert eigentlich, wenn man sich nicht genau an den Ablauf hält?“, fragt Rosette. Sie kann sich schon denken, dass dann etwas Schlimmes passiert, aber sie fragt trotzdem. Chrono denkt, er hat sich verhört. „Rosette, kann es sein, dass du etwas aushext?“, fragt er. Rosette seufzt. „Nein das ist es nun wirklich nicht. Du weißt doch, dass ich Probleme darin habe, mich an Regeln zu halten. Ich muss die Konsequenzen kennen.“, sagt sie ernst ins Telefon. Chrono lächelt leicht. „Rosette, du kannst mir glauben. Du willst es nicht wirklich wissen.“, erwidert der Teufel. „Aber …“, fängt Rosette an, doch Chrono fällt ihr ins Wort. „Du kennst doch jetzt eine Technik. Bitte versprich mir, dass du alles so machst, wie ich es dir gesagt habe.“, fordert Chrono. Rosette hört einen flehenden Unterton raus. Erst denkt sie, dass sie sich das nur eingebildet hat, doch dann fällt ihr ein, dass sie schon einmal so einen Ton bei ihm gehört hat und das war, als beide das erste Mal miteinander geschlafen haben. „Beruhige dich bitte wieder, Liebster. Ich werde alles so machen, wie du es gesagt hast. Aber ich habe auch eine Bitte an dich.“, sagt sie, mit ihrer liebenswerten Stimme. Chrono wird hellhörig. „Und welche Bitte?“, fragt er sanft. „Denk erst gar nicht daran, hierher zu kommen und mir zu helfen! Das würde uns einige Problem machen.“, erwidert Rosette ernst, aber doch liebenswert. Chrono seufzt schwer. „Muss das sein?“, fragt er sie enttäuscht. „Chrono, bitte. Ich liebe dich, aber bleibe bitte in New York. Zumindest so lange bis ich sage, dass ich Urlaub brauche. Dann verbringe ich die ganze Zeit nur mit dir, mein Lieber.“, flüstert sie ins Telefon. Chrono läuft rot an und sein Puls- und Herzschlag vervierfachen sich auf ihre Worte. „Na schön. Ich kann warten, Liebste. Ich muss dann auflegen. Bis später, Schatz.“, erwidert Chrono. „Ja, bis später, Liebster.“, haucht Rosette und legt auf. Auf ihren Wangen liegt ein Rotschimmer. Sie lehnt sich in ihren Stuhl zurück und schließt kurz die Augen. Im Augenblick will sie etwas für sich sein, doch daraus wird nichts, denn es klopft an der Tür zu ihrem Büro. „Herein.“, ruft Rosetten. Sie unterdrückt einen Wutausbruch. Die Tür geht auf und Schwester Mac betritt das Büro. „Bitte entschuldige meine Störung, Rosette, aber ich wollte dich fragen, ob du schon eine Ahnung hast, wie wir den Vampir vernichten.“, sagt Mac und setzt sich auf einen Stuhl, der vor dem Schreibtisch steht. Rosette lächelt sie an. „Ich bin gerade fertig geworden. Ich habe ein wirkungsvolles Mittel gefunden. Hol doch bitte die Anderen zusammen, damit wir uns um die Munition kümmern können.“, erwidert Rosette. Mac nickt und verlässt das Büro. Pater Remington sitzt mit Pater Gilliam und dem Senior im Keller. Gilliam hat Remington und Senior zur Abfahrt gedrängt. Er ist der Meinung, dass es das Beste für Rosette ist und da müssen ihm die anderen beiden Herren zustimmen. „Und wie hat sie reagiert?“, fragen Senior und Gilliam gemeinsam. Pater Remington sieht die Herren an. „Naja. Im ersten Moment war sie nicht sehr begeistert, aber ich habe ihr dann etwas versprochen.“ „Und was?“, sagen die Herren im Chor. „Das ist mein Geheimnis.“, erwidert Juan knapp. „Das ist nicht fair, Juan.“, sagt Senior gespielt eingeschnappt. Juan verdreht die Augen. „Nun sei mal nicht eingeschnappt. Ich habe Rosette nur versprochen, dass wir bald wieder hier sind. Sie hat aber keine Ahnung, warum wir hier sind. Ich habe ihr dann noch gesagt, dass Chrono, Asmaria und Claire mitkommen.“, erklärt Juan und seufzt. Gilliam sieht Juan genau an. „Wieso hast du ihr nicht gesagt, dass wir euch dann brauchen. Das sie dann so weit ist, um den Einsatz gegen die Teufel zu leiten.“, erwidert Gilliam. Er versteht nicht, dass Remington so etwas Wichtiges für sich behalten kann. Juan grinst. „Wenn ich es ihr gesagt hätte, würde sie sich zu sehr in die Arbeit steigern und das würde unseren ganzen Plan zerstören. Rosette wird so einer Belastung nicht Stand halten. Und das wissen alle. Ihr Körper wird zerfallen.“, sagt Juan mit einem ernsten Gesicht. „Und ich habe nicht vor, Chrono mitzuteilen, was mit ihr passiert ist. Das könnt ihr ja denn tun, aber dann sucht aber vorher eure Grabsteine aus. Ich gehe nämlich schon zwei Gräber bestellen. Habt ihr einen Lieblingsfriedhof? Oder Wünsche zu dem Begräbnis?“, hängt Juan ran. Gilliam und Senior werden beide ganz blass. „Ich denke, wir sagen ihr kein Wort und warten ab, wie sie sich entwickelt. Wenn sie noch Zeit braucht, werden wir die Aktion verschieben.“, räumt Gilliam ein. Senior nickt und setzt sich erst einmal, auf den Schreck, hin. Gilliam nimmt eine Tasse Tee und nippt ran. Dann sieht er wieder auf. „Das Training wird an sich nicht reichen. Ich hoffe, dass alles nach Plan läuft, aber das wird es nicht. Wir werden und in vier Monaten hier zusammen kommen und eine Zwischenbillianz ziehen. Wir werden dann alles Weitere besprechen.“, sagt er, als wenn der Herr persönlich zu ihm spricht. Die Herren nehmen sich jeweils auch eine Tasse und trinken sie aus. „Damit wäre das abgeschlossen. Hast du schon alles gepackt?“, fragt Senior Juan. Dieser nickt dann steht er auf. „Würdet ihr mich bitte entschuldigen? Ich habe noch etwas zu erledigen.“ Gilliam und Senior sehen sich erst verwundert an, doch dann nicken beide. Juan nickt ebenfalls und verlässt das Büro. Er geht langsam durch die Gänge des Ordens. Er trifft recht viele Bekannt mit denen er sich einige Zeit lang unterhält und dann weiter geht. Sein Ziel ist die Stadt. Dieses Ziel erreicht er mit dem Auto, dass er sich vom Orden leiht. Er hat nämlich vergessen für Schwester Kate den guten Tee zu besorgen, den sie mal von Pater Gilliam geschenkt bekommen hat. Dieser ist alle und er will Gilliam nicht darum bitten, neuen zu besorgen, also macht er das selbst. Doch das hätte er fast vergessen und dann wäre Kate ausgerastet. Gilliam und Senior sind derweilen auch nicht mehr im Büro. Senior ist im Keller und arbeitet weiter an der neuen Munition, um die ihn Rosette gebeten hat. Gilliam sieht ihm über die Schulter und quetscht ihn über ihre Wirkung us. Doch der Senior schweigt wie ein Grab. Doch auch Gilliam kann dickköpfig sein und somit kommen die Herren nicht weiter. „Gilliam für heute ist es ein Unentschieden, okay?“, fragt Senior. Gilliam grinst. „Na schön. Aber beim nächsten Mal gewinne ich!“, gibt er von sich. „Das wollen wir ja mal sehen!“, erwidert Senior. Gilliam grinst. „Nenn mir den Ort und die Uhrzeit und ich bin da!“ Nun ist es Senior der grinst. „Na gut. Hier und jetzt. Also, nenn mir deine Fragen!“, fordert der Senior. „Leute das ist doch totaler Kindergarten!“, ertönt eine Stimme, die hinter den Männern. Diese dreht sich sofort zu der Stimme um und stellen fest, dass die Person die dort steht, nicht hier sein dürfte. „CHRONO!“, sagen sie im Chor. Dieser grinst breit. „Was machst du denn hier?“, fragen sie im Chor. „Na ja, Rosette hat mir eigentlich verboten hier her zu kommen. Aber als sie mir sagte, dass sie einen Vampir als Gegner hat, bin ich unruhig geworden. Also bin ich trotzdem hergeeilt.“, erzählt der Teufel. Gilliam seufzt. „Sie darf nichts davon erfahren, sonst gefährden wir das gesamte Projekt.“, sagt Gilliam. Ihm passt das Ganze überhaupt nicht. Senior schnappt sich Chrono und setzt ihn auf eine Couch. „Du darfst in ihrer Nähe sein, aber du darfst dich nicht zweigen und mit ihr reden. Wir werden ihr sagen, dass du verschwunden bist, falls sie im Orden anruft und nach dir fragt. Und jetzt sollte sich Gilliam mal einfallen lassen, wo wir dich unterbringen.“, meint er und sieht den Pater an. Dieser ergebt sich seufzend in sein Schicksal. „Weiß wenigstens Schwester Kate, dass du hier bist?“, fragt er den Teufel. Dieser nickt. „Ich habe sie darum gebeten.“ „Wenigstens einige gute Nachrichten. … Na dann. Komm, ich zeige dir dein Zimmer.“ Kaum hat er das ausgesprochen, da geht auch schon die Tür und Rosette kommt rein. „Senior, wie weit bist du mit der Munition?“, fragt sie. Gilliam springt im letzten Moment zusammen mit Chrono hinter die Couch. Rosette hat von den Beiden nichts gemerkt oder sie gar gesehen. Senior seufzt. „Fast fertig. Ich hatte dir doch gesagt, dass es noch etwas dauert. Kannst du auch einmal hören?“, fragt der Senior, wobei er seine Augen verdreht. „Ich weiß, aber wir brauchen sie. Der Vampir ist aufgetaucht und wir müssen raus.“, sagt Rosette. Senior versteht sie sofort. „Gib mir mal bitte deine Waffe.“ Rosette sieht ihn erst abschätzend an. Widerwillig gibt sie ihre Waffe aus der Hand. Der Senior nimmt die Waffe an sich und tut Silberpatronen hinein, die mit Knoblauch gefüllt sind. „Diese müssten für’ s erste reichen. Wenn ich fertig bin, komme ich vorbei und bring die Munition mit.“ Rosette nickt und verabschiedet sich. Wie ein Wirbelwind verlässt sie den Orden. Rosette und ihre Einheit sind schnell bei ihrem Auftrag angelangt. Senior sieht ihr kopfschüttelnd nach. „Das Training hat sie anscheinend noch immer nicht k.o. gemacht.“, sagt Gilliam, der samt Chrono aus seinem Versteck raus kommt. Der Senior nickt nur. „Bin den nicht hörenden Teufel auf sein Zimmer. Eben wäre es fast rausgekommen. Das ist zu riskant. Du weißt doch was passiert, wenn sie unseren Plan erfährt. Juan hat es uns vorhin ausführlich genug erklärt.“ Gilliam nickt und führt Chrono zu einem Zimmer, das gleich neben dem von Rosette liegt. Allerdings ist es Schall gedämpft und keiner kann in das Zimmer rein. Chrono ist über dieses Zimmer und vor allem über dessen Lage sehr zufrieden. „Hör zu Chrono. Du kannst dich frei bewegen, aber lass dich von niemanden sehen!“, sagt Gilliam sehr streng. Chrono nickt sofort. Er geht in das Zimmer und wartet bis der Pater die Tür geschlossen hat. ` Mich haben noch nie Wände aufhalten können. Ich werde mal sehen, wie sich meine Liebste so schlägt. ´, denkt er grinsend und springt aus dem Fenster. Natürlich achtet er darauf, dass er nicht gesehen wir. Sathela kommt langsam wieder zu sich. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht richtet sich die junge Frau auf. Eine Hand ruht auf ihrer Stirn. Nur sehr langsam lassen die Schmerzen nach. Mit trübem Blick sieht sich die Juwelenhexe um. Ihr fällt gleich auf, dass sie nicht im Orden ist oder gar bei sich zu Hause. „Wo bin ich hier?“, fragt sie stöhnend. „Sie sind auf Eden. Lord Aion hat sie hergebracht.“, ertönt eine aufgeweckte Frauenstimme. Sathela spitzt die Ohren. Diese Stimme hat sie schon einmal gehört. Sie kann sich nur nicht daran erinnern wo. „Wer sind Sie?“, fragt Sathela nach einigen Minuten, in denen eisige Stille herrscht. „Du erkennst die Stimme deiner eigenen Schwester nicht mehr wieder? Das ist aber sehr traurig. Dabei hast du sie doch seit über zehn Jahren gesucht.“, ertönt eine weitere Stimme. Diese Stimme kann Sathela unter Millionen sofort zuordnen. „Aion!“, knurrt sie. Ihre Augen haben sich wieder normalisiert, was zur Folge hat, dass sie wieder vernünftig sehen kann. „Es freut mich, dass du mich noch kennst. Das hätte ich nämlich nicht erwartet!“, sagt er grinsend. Sathela kocht vor unterdrückter Wut. „Was willst du von mir? Und wer ist die Frau?“, fragt sie knurrend. „Schon wieder diese Fragen. Aber ich werde mal nicht so sein. Das ist Fiore. Ihr früherer Name war Florette Havenheit. Sie ist deine vermisste Schwester. Tja und ich habe vieles mit dir vor. Aber eins nach dem Anderen, sagt man doch bei euch Menschen.“, gibt Aion grinsend von sich. Sathela beachtet ihn aber nicht. Ihre ganze Aufmerksamkeit widmet sie an Fiore. Diese fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut. Sie mag es nämlich nicht, wenn man sie so anstarrt. „Das soll wirklich meine große Schwester sein? Das kann nicht sein!“, bringt Sathela heraus. Sie weiß, dass die junge Frau ihre Schwester ist. Das hat sie schon an der Stimme erkannt, aber sie kann es einfach nicht glauben. Ihre eigene Schwester arbeitet für den Teufel, den Sathela so verachtet. Das bricht der Juwelenhexe fast das Herz. „Was hast du mit ihr gemacht?“, fragt Sathela verzweifelt. „Ich habe sie gerettet. Ohne mich, wäre sie gestorben. Du solltest mir dankbar sein!“, sagt Aion und seine Augen funkeln auf. „Dir dankbar? Dafür, dass du mir meine Schwester genommen hast? Das du sie zu einer willenlosen Puppe gemacht hast?“, fragt Sathela ironisch, mit einem sarkastischen Unterton. Aion verdreht die Augen und verlässt das Zimmer. Im Moment kann er nicht mit ihr vernünftig reden. Er hofft, dass Sheeda dieses verdammte Mittel fertig hat. Er geht zum Labor, doch unterwegens wird er von Jenay und Lizzel abgefangen. Die beiden Teufel haben sich schon sehr früh bei Aion gemeldet. Sie wollen unbedingt mit ihm sprechen. Deshalb schleicht Aion ja eigentlich durch die Gänge. Er hat nämlich keine Luft darauf, sich mit den Beiden zu unterhalten. Das wird immer lächerlich und das muss nicht sein. Nur leider lassen ihm die Teufel gar keine andere Wahl. Seufzend ergibt er sich in sein Schicksal. „Was wollt ihr also von mir?“, fragt Aion ungeduldig. „Wen von uns hast du lieber? Jenay oder mich?“, fragt Lizzel. Aion sieht sie ungläubig an. Er läuft knallrot, vor Zorn an. „SAGT MAL, SPINNT IHR JETZT VÖLLIG? IHR KLAUT MIR MEINE ZEIT NUR, UM MICH ZU FRAGEN, WEN ICH LIEBER HABE? IHR SPINNT DOCH! WENN IHR MICH AUCH NUR NOCH EINMAL SO EIN SCHWACHSINN FRAGT, SEID IHR BEIDE TOT! HABEN WIR UNS VERSTANDEN?“, brüllt der weißhaarige Teufel ganz Eden zusammen. Durch das Gebrüll kommt Sheeda aus ihrem Zimmer. Dieses Gebrüll würde sogar Tote wieder auferwecken lassen. „Sagt mal, geht’ s noch? Ich will noch schlafen. Ich habe 24 Stunden hintereinander gearbeitet, da habe ich jetzt doch wohl etwas Schlaf verdient!“, mault die Katzenteufelin. Nun schnauft Aion verächtlich. „Ich habe vorhin nach dir gerufen und du bist nicht erschienen und jetzt sagst du, dass du ein Recht auf Schlaf hast?“, fragt er noch wütender. Sheeda zieht den Kopf ein. „Ist ja gut. Ich sag ja gar nichts mehr.“, sagt sie kleinlaut. „Also Sheeda kommt mit mir mit und ihr macht euch sofort wieder an eure Aufgaben und wagt es euch ja nicht noch einmal, wegen so einen Mist aufzutauchen!“, droht Aion. Er packt Sheeda am Kragen und schleift sie mit sich ins Labor. Durch seine schnellen Schritte erreichen sie das Labor in Rekordzeit. „Hast du das Mittel fertig? Ich brauche es, sonst drehe ich noch durch!“, sagt Aion knurrend. Sheeda durchsucht ihre ganzen Gefäße. „Ich habe es schon seit einigen Stunden fertig. Frag mich aber nicht wo es ist. Ich brauche etwas Zeit um mich hier durchzuwühlen.“, sagt Sheeda, die damit beschäftigt ist, die richtige Flasche zu finden. Aion knurrt. „Wir haben aber keine Zeit. Mach hin!“, sagt er. Nun wird Sheeda böse. „Weißt du was? Wenn dir so viel an dem Mittel liegt, dann hilf gefälligst beim suchen! Es ist eine roasfarbene Flüssigkeit!“, sagt sie bissig. Aion fackelt nicht lange und sucht mit. Ständig hört man ein Klirren und ein Kreischen von Sheeda. Aion sucht und das gründlich. Er schmeißt alles, was unbrauchbar ist, runter. So dass es zerbricht. Als Sheeda das sieht bekommt sie fast einen Schreikrampf. Ihre ganzen Mixturen, die so wertvoll sind, sind hinüber. „BIST DU NOCH ZU RETTEN?“, brüllt sie Aion an. Sheeda ist auf 180. Ihr Geduldsfaden ist nun endgültig gerissen und das bekommt Aion jetzt zu spüren. Denn er ist für diesen Zustand verantwortlich. Nur leider ist der weißhaarige Teufel nicht gerade einsichtig. Ganz im Gegenteil. Er kann Sheedas Wutausbruch nicht verstehen. „Nun beruhige dich mal wieder. Ich habe dir doch nur beim Suchen geholfen. Das hast du doch so verlangt!“, sagt er und tut so, als wenn er sich keiner Schuld bewusst ist. Diese Auffassung bringt Sheeda fast zur Weißglut. „VERSCHWINDE! FÜR DICH IST DAS LABOR, AB SO FORT, TABU!“, brüllt sie Aion an. Dann packt sie ihn am Arm und schmeißt ihn raus. Nachdem das geschafft ist, schließt sie die Tür zu und knurrt vor sich hin. Aion sieht nicht schlecht aus der Wäsche. So etwas hat er noch nie erlebt. Normalerweise war er es, der sie rausgeschmissen hat. Diese Situation missfällt ihm gehörig. Wütend geht er auf sein Zimmer, in dem noch immer Sathela ist, die auch nicht gerade gut auf den Teufel zu sprechen ist. ` Hat sich die Welt denn total gegen mich verschworen? ´, fragt er sich in Gedanken, als er auf dem Weg zu dem Zimmer ist. Er erreicht das Zimmer und stößt die Tür wütend auf. Dies bringt ihm ein Geschrei von Sathela ein, die nackt im Zimmer steht, weil sie beim umziehen ist. Im ersten Moment hält er sich die Ohren zu, doch dann schließt er die Tür und geht auf die Juwelenhexe zu, die wir angewurzelt in der Mitte des Zimmers steht. Sie hat mittlerweile aufgehört zu schreien. Schwester Kate macht, wie jeden Tag, ihren Kontrollgang durch das Ordensgebäude. Wie schon oft, in letzter Zeit, seufzt sie schwer. Sie würde es nie zugeben, aber ohne Rosette ist es zu still und sehr langweilig im Orden. Der Senior und Pater Remington sind auch nicht hier. So hat sie niemanden, mit dem sie sich unterhalten kann. Und dann ist Chrno auch noch vor kurzem abgehauen. Wenn sie daran denkt, wird ihr noch mehr zum heulen zumute. Was macht sie bloß falsch, dass die Exorzisten, der Reihe nach, von New York weggehen? Wie oft hat sie sich diese Frage schon gestellt? Nie hat sie eine Antwort bekommen und selbst findet sie auch keine. Mit hängendem Kopf geht sie die Gänge ab. Plötzlich wird sie gerufen. Die Nonne dreht sich um und stellt fest, dass Mary sie gerufen hat. „Was ist denn, Mary?“, fragt Kate. Sie ist nun wirklich nicht in der Stimmung, um mit jemandem zu reden. Das ist Mary aber total egal. „Schwester Kate, eben ist ein Schreiben eingegangen, dass für sie ist.“, sagt Mary und reicht der Ordensleiterin von New York einen blauen Umschlag. Schwester Kate nimmt den Umschlag an sich und öffnet diesen. Langsam zieht sie den Brief, welcher im Umschlag steckt, heraus und liest ihn. Vor lauter Schreck lässt sie das Papier fallen. Es handelt sich, bei dem Brief, um eine Beschwerde über unzüchtiges Benehmen. Man hat Pater Niclas und Schwester Patricia beim Sex zwischen den Blumenbeeten erwischt. ` Gott, sind die Beiden dämlich. So was müsst sofort mit einer Zivilstrafe bestraft werden. Jeder kann die Blumenbeete von der Straße aus sehen. ´, denkt Schwester Kate fassungslos. Mary hebt das Papier auf und liest sich dabei das Schreiben ebenfalls durch. „Man sind die doof. Die Beete sind nun wirklich nicht das Ideale. Na ja. Das haben sie nun davon.“, sagt Mary streng. Schwester Kate ist über diesen strengen Ton sehr überrascht. Normalerweise ist Mary zu naiv und hat viel zu viel Verständnis für alles. „Wie kommt es, dass du so wenig Verständnis für die Beiden hast? Sonst nimmst du doch jeden in Schutz!“, sagt Kate und beäugt Mary ganz genau. Diese lächelt leicht. „So etwas kann man aber nicht mehr tolerieren. Die Beiden wussten, dass sie gesehen werden und haben es trotzdem dort getan.“ Schwester Kate nickt nur. Sie muss schon sagen, dass Mary sich ganz schön verändern hat. Sie hat sich den Respekt von Schwester Kate verdient. Plötzlich hören sie ein Scheppern aus der Küche. Sofort rennen die zwei Nonnen dort hin. Als sie in die Küche kommen, stellen sie fest, dass Anna ein Blech mit Keksen fallen lassen hat. Das ist ziemlich untypisch für die sonst so vorlaute Nonne. „Anna, was ist bloß los mit dir? In letzter Zeit passiert dir so etwas immer häufiger?“, stellt Schwester Kate fest. Anna sieht auf den Boden. „Tut mir Lied, Schwester Kate. Ich bin einfach nicht bei der Sache. Ich bin ständig in Gedanken bei den Anderen.“ „Welche anderen denn?“, fragen Kate und Mary im Chor. Anna sieht auf. „Na Asmaria, Claire, Chrono, Pater Remington, Senior und Rosette.”, sagt sie ruhig. “Anna. Asu und Claire sind doch hier im Orden. Um die Beiden brauchst du dir nun wirklich keine Gedanken machen. Bei Rosette und Chrono schon eher. Die Beiden haben ein Händchen dafür, in Schwierigkeiten zu geraten. Pater Remington und Senior sind alt genug. Die wissen wie man mit den Feinden umzugehen hat. Ruh dich einfach mal aus. Du bist doch total überarbeitet. Das sieht jeder hier.“, sagt Kate sanft. Mary starrt die Nonne an. So kennt sie Kate nicht. Als Schwester Kate merkt, dass Mary sie so anstarrt, erwidert sie ihren Blick. „Was ist denn los, Mary? Du sieht mich schon die ganze Zeit so komisch an!“ „Tut mir Leid, Schwester Kate. Aber ich war so über ihren sanften Ton fasziniert, dass ich gar nicht anders konnte, als sie anzustarren.“, sagt Mary wahrheitsgemäß. Alle drei Frauen brechen in Gelächter aus. Rosette und ihre Einheit sind in dem Stadtzentrum angelangt. Sie hocken eng aneinander geschmiegt zusammen und besprechen ihren Einsatz. „Ihr habt alle die Munition des Seniors! Aber denkt daran nicht auf’ s Ganze zu gehen.“, sagt Rosette zu den Damen. Chrono, der ihr gefolgt ist, hat ihre Worte gehört und schmunzelt. ` Du solltest diese Worte lieber zu dir selbst sagen, Liebste. ´, denkt er und beobachtet sie weiter, so dass sie ihn nicht sehen kann. Rosette verteilt die Damen rund um den Marktplatz. Sie selbst bleibt in der Mitte stehen und bereitet eine Barriere vor. Gerade als sie das Vorletzte Kruzifix aufstellen will, erscheint der Vampir. Rosette hat ihn schon längst bemerkt. Sie schmeißt die andern beiden Kruzifixe in die Luft. Sie treffen genau dort in die Erde, an deren Stelle sie auch stehen müssten. Sofort baut sie die Barriere auf und schließt Rosette und den Vampir ein. Die anderen Schwestern kommen aus ihren Verstecken und stellen sich im Kreis um die Barriere. Sie haben den Auftrag zu schießen, wenn Rosette nicht mit dem Vampir zu Recht kommt. Und da sie nun einmal die Leiterin ist, haben die Anderen ihr Folge zu leisten. Rosette atmet tief ein und aus. Ein bisschen Angst hat sie schon, denn sie hat bisher nie gegen Vampire kämpfen müssen. Doch ihr bleibt keine Zeit um Gedanken nach zuhängen, denn der Vampir ist heute sehr angriffslustig. Ohne Vorwarnung rennt er auf Rosette zu, die im letzten Moment noch ausweichen kann. Beim Abfangen des Sturzes zieht sie sich eine Prellung des Schienenbeines zu, womit sie nicht mehr vernünftig auftreten kann. Dem Vampir kommt das nur Recht. Ihm ist ja auch nicht klar, mit wem er sich hier anlegt. Da Rosette nicht mehr ausweichen kann schließt sie die Augen und konzentriert sich. Ihre Hände fangen an zu leuchten. Sie öffnet ihre Fäuste und zwei kleine tennisballgroße Energiekugeln kommen zum Vorschein. Beide Kugeln leuchten silbern auf. Rosette lächelt. „Gute Arbeit, Senior.“, murmelt sie vor sich hin. Der Vampir weicht einige Schritte zurück. „Was hast du vor?“, fragt der Vampir. Rosette lächelt verächtlich. „Ich werde dich jetzt vernichten! Du hast genug Menschen gefressen!“, sagt sie siegessicher. Sie lässt die Kugeln von ihrer Hand rollen. Alle starren die Kugeln an, denn sie schweben nur vor sich hin. Doch dann setzen sie sich in Bewegung, während sich Rosette aufrichtet. Sie konzentriert sich ganz auf diese Kugeln, die immer näher auf den Vampir zufliegen. Dieser starrt die Kugeln total gebannt an. „Denkst du wirklich, dass du mich mit diesen Lichtkugeln besiegen kannst?“, fragt der Vampir grinsend. Rosette erwidert das Grinsen. „Ja, dass denke ich. Denn es sind keine normalen Energiekugel, für die du sie hältst. Nein ganz im Gegenteil. Diese Kugeln bestehen aus Silberpatronen. Durch meine Kräfte habe ich sie in meine Energiebälle eingebaut. Du hast keine Chance!“, erklärt Rosette. Ihre Augen sind eiskalt und ihre Stimme klingt mehr als nur verächtlich. „Wer bist du wirklich?“, fragt der Vampir. Rosette lächelt. „Das ist nicht weiter wichtig.“, erwidert Rosette. Der Vampir sieht das ein wenig anders. Er greift sie hinterhältig an, doch um Rosette erscheint ein Schutzschild. Ihr Körper fängt an zu leuchten. Das Licht blendet alle Anwesenden. Nur sehr langsam lässt das Licht nach. Als man wieder vernünftig sehen kann, sieht man, dass er Vampir vor Angst erzittert. Das Einzige was die anderen sagen können, als sie Rosette erblicken, ist „Wow.“ Rosettes meeresblaue Augen strahlen heller als je zuvor. Ihre Haare fallen locker zu Boden. Sie trägt noch immer die Frisur, die sie auch vorher getragen hat. Nur mit einem Unterschied. Ihre Haare gehen nun bis zum Boden und schimmern golden. Um ihren Hals trägt sie eine blaue Halskette, die eng an ihrem Hals anliegt. Sie trägt blaue Stiefel, die ihr bis zu den Kniescheiben gehen und einen sehr hohen und spitzen Hacken haben. Ihr Gewandt hat dieselbe Farbe wie die Stiefel. Der Stoff liegt eng an und betont so ihre Figur und ihre Rundungen. Dieses Gewandt hat vorne einen sehr tiefen Ausschnitt und am Rücken ist es ganz frei. Der Rock ist sehr kurz. Er geht nur rund 40 Zentimeter über ihren Hintern. Als Chrono Rosettes wahre Gestalt sieht, klappt ihm der Kiefer runter. ` Sehr sexy. So etwas sollte sie öfters tragen. ´, kommt es ihm in den Sinn. Er spielt schon mit dem Gedanken zu ihr zu eilen und sie mit sich zu nehmen, doch dann würde sie böse werden, weil er ihr Versprechen gebrochen hat. Rosette vernichtet den Vampir mit einem Energieball. Nachdem der Vampir nur noch Staub ist, löst sie die Barriere auf. Sie verwandelt sich zurück und geht in die Knie. Sofort eilen Mac und Alexandra zu ihr. „Das war unglaublich. Bist du ein Engel? Wieso hast du nichts gesagt.“ Solche und ähnliche Fragen muss sie über sich ergehen lassen. Nach einiger Zeit brüllt Rosette den Haufen zusammen. Ihr ist die Sache zu bunt geworden und sie braucht ruhe. „Würde mir mal bitte jemand den Sanikasten aus dem Auto holen?“, fragt sie in die Rund. Schwester Yvonne rennt sofort los. Sie greift sich den Verbandskasten und reicht ihn dann an Rosette weiter. Dieser verbindet sich ihr Bein und steht dann wieder auf. „Mädels, dass war gute Arbeit. Für heute machen wir Schluss. Lasst uns zurückgehen.“, sagt sie lächelnd. Alle sind damit einverstanden. Nach einer halben Stunde kommt Rosette im Orden an. Erst geht sie in ihr Büro, um dort die Akten fertig zu machen. Was etwas dauert, da sie diesen Kram hasst. Dann muss sie die Akte zu dem Fall abschließen und verstauen. Seufzend macht sie sich an die Arbeit. Sie ist so vertieft, dass sie das Klopfen an der Tür überhört. Nachdem fünftem Klopfen, bei dem es noch immer keine Antwort gibt, geht die Tür auf und Pater Gilliam kommt hinein. Er schleicht sich so leise an, dass Rosette gar nicht merkt, dass noch jemand im Zimmer ist. Der Pater setzt sich auf die Couch und sieht Rosette beim schreiben zu. Als sie fertig ist sieht sie auf und bekommt einen Schreck. Mit einer Hand auf dem Herzen sagt sie fassungslos: „Müssen Sie mich denn so erschrecken, Pater Gilliam?“ Dieser lächelt sie warm an. „Nein, eigentlich nicht, aber du hast mich ja nicht gehört.“, verteidigt sich der Pater. Rosette seufzt schwer. „Was kann ich für Sie tun, Pater Gilliam?“, fragt Rosette nach einiger Zeit, in der es ziemlich still geworden ist. Gilliam sieht auf und schmunzelt. „Schon vergessen? Du hast gleich Training. Ich bin hier, um dich abzuholen.“ „Das ist aber freundlich.“, erwidert Rosette. Sie verstaut alle abgearbeiteten Akten und steht auf. Sie verlässt das Büro und geht mit Gilliam in den Keller. Rosette geht wieder in die Kugel und Pater Gilliam überwacht die Geräte. Alles ist wie immer, nur mit dem Unterschied, dass Chrono nun anwesend ist. Auch er überwacht das Training. Ab und an fragt er den Pater, ob alles okay ist und dieser nickt dann. Das erleichtert den Teufel. Plötzlich geht die Tür auf und Pater Remington kommt rein. „Ich bin wieder da. Trainiert ihr auch fleißig?“, fragt er die Herren. Noch steht er mit dem Rücken zu dem Raum, weil er die Tür schließt. Als er sich umdreht, bekommt er fast einen Herzanfall. „Was suchst du hier, Chrono?“, fragt er, wie vom Blitz getroffen. „Ich habe mir Sorgen um Rosette gemacht.“, erwidert der Teufel. „AH!“, ist das Einzige, was Remington erwidert. „Chrono, bitte versteck dich. Das Training ist beendet.“, sagt Gilliam auf einmal. Chrono nickt und verschwindet hinter der Couch. Remington sieht Gilliam an. „Wieso ist das Training so kurz?“, fragt er sofort. Gilliam schaltet alle Geräte aus und öffnet die Tür der Kugel. „Weil Rosette leider nicht mehr kann. Sie hat all ihre Kräfte aufgebraucht.“ Remington kniet sich zu ihr runter und hebt sie auf seine Arme. „Ich werde sie in ihr Zimmer bringen.“, sagt er kurz angebunden. Gilliam nickt und schon ist Remington mit Rosette verschwunden. Er legt sie auf ihr Bett und deckt sie zu. Nachdem er sich vergewissert hat, dass sie fest schläft geht er wieder. Rosette bekommt in der Nacht sehr hohes Fieber. Ihr ganzer Körper leuchtet auf. Sie zittert am ganzen Körper und rollt sich von einer Seite zur anderen. Sie träumt wieder von ihrer ersten Trainingsstunde, in der sie Chrono vernichtet hat. Rosette hat Angst vor sich selbst. Sie hat Angst, dass sie Chrono vielleicht wirklich mal töten könnte, wenn sie außer Kontrolle gerät. Sie steigert sich so in diese Angst, dass sie Fieber bekommt. Doch warum ihr Körper leuchtet weiß niemand. Vielleicht ist das ja ein Warnsignal. Das leuchten nimmt zu und erhellt nun das ganze Zimmer. Durch das Leuchten, wird Chrono auf sie aufmerksam, der gerade auf den Weg in sein Zimmer ist. ` Das Leuchten ist doch nicht normal. ´, denkt er, wobei er ihre Tür vorsichtig öffnet, damit er sie wieder schließen kann, wenn Rosette wach ist. Doch das ist nicht der Fall. Der Teufel geht auf seine Geliebte zu. Schon auf den Ersten Blick kann er sehen, dass etwas nicht stimmt. Er legt ihr eine Hand auf die Stirn und verbrennt sich dabei die Hand, so heiß ist diese Stirn. Chrono holt sofort einen nassen Lappen und legt ihr diesen auf die Stirn. Das Fieber sinkt nur sehr langsam. Chrono bekommt Angst. Er bleibt bei ihr um die kalten Umschläge zu erneuern. Diese muss er alle zwei Minuten wechseln, weil die so heiß ist. Chrono merkt schnell, dass sie einen Albtraum hat, denn sie schwitzt sehr stark und wirft sich von einer Seite zur anderen. Der lilahaarige Teufel ist nun schon seid mehr als vier Stunden wach und kümmert sich um Rosette. Diese schläft noch unruhiger als vorher. Chrono holt die Erschöpfung ein. Er bekommt das Fieber nur mühvoll runter. Doch der Teufel kann schon lange nicht mehr, vor Müdigkeit, klar handeln und denken. Es dauert nicht lange und er schläft an der Bettkante von Rosette ein. Diese ist total in ihren Albtraum gefangen. Sie wirft sich immer mehr hin und her. Dadurch steigt das Fieber wieder. „CCCCHHHRRROOONNOOOO!!!!“, schreit Rosette plötzlich sehr laut auf, wobei sie senkrecht im Bett sitzt. Sie ist schweißnass, hat Tränen in den Augen und ihr Herz rast wie wild. Sie legt eine Hand auf ihr Herz und versucht sich zu beruhigen, doch das gelingt ihr nicht. Augenblicklich schlingen sich zwei starke Arme um ihren Körper und ziehen Rosette in eine geborgene Umarmung. Im ersten Moment erschreckt sich Rosette, doch dann ist es ihr egal. Ihr wäre jetzt jeder Hautkontakt recht, der ihr Schutz und Geborgenheit bietet. Noch hat sie keine Ahnung, dass Chrono sein Versprechen gebrochen hat und sie nun fest in seine Arme schließt. Fortsetzung folgt Puh, endlich bin ich mit dem langen Kapitel durch. Ich habe sehr lange daran gearbeitet und bin sehr erleichtert, dass es fertig ist. Zum Anfang wollte ich das Kapitel nur 20 Seiten lang machen und nun sind es sogar 21 Seiten geworden. Somit habe ich mein eigenen Rekord geschlagen. Ich hoffe ihr freut euch auf die Fortsetzung. Bis zum nächsten Mal. Chrono87 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)