Gemeinsames Ziel von leenrei (~*~Fremde werden Feinde, doch Feinde können Freunde werden~*~) ================================================================================ Kapitel 16: Freund oder Feind? ------------------------------ Ranpah ging mit Shiva und dem Fremden in den Besprechungsraum, indem die Anderen sich noch befanden. Takuto war erleichtert, als er den Prinzen gesund und munter vorfand. Dr. Kela jedoch war ziemlich wütend auf die Zwei, denn eigentlich sollten Beide das Bett hüten. „So hält man sich an das, was erfahrene Leute sagen, nicht Majestät? Ich hatte Ihnen ausdrücklich gesagt, dass Sie das Bett um keinen Umständen verlassen dürfen! Es ist viel zu gefährlich! Wir wissen nicht, wie der Virus reagiert!“, meckerte die Ärztin, weshalb sie auch von allen verwundert angeguckt wurde. Normalerweise lies der Prinz sich nicht gefallen angeschrieen zu werden und man konnte auch sehen, dass der Junge kurz vor dem explodieren stand. Der Blondhaarige war ein wenig irritiert und sagte nichts dazu. Er wusste auch nicht, was er durfte und was nicht, denn als die Ärztin noch im Zimmer war, war er nicht bei Bewusstsein. Shiva knurrte: „Ich habe dir schon ganz oft gesagt, dass ich mich nicht anschreien lasse! Wenn du so weiter machst, dann komme ich gar nicht mehr auf die Krankenstation!“ „Sie setzten Ihre Gesundheit aufs Spiel! Ist es Ihnen das Wert? Sie sollten in so einer Situation auf erfahrene Leute hören!“, bat die Ärztin, hatte aber dennoch einen lauten Ton. Takuto unterbrach die Streiterei: „In einem hat Dr. Kela Recht, Majestät. Wenn es Ihrer Gesundheit schadet, sollten Sie sich lieber noch etwas hinlegen. Mich würde aber vielmehr interessieren, wo Sie waren und warum der Junge bei Ihnen ist.“ „Ist ja gut. Du hast gewonnen, Takuto… Ich leg mich gleich hin, aber erst will ich bei der Besprechung dabei sein. Unser Besucher hat nämlich ganz viel zu erzählen“, meinte der Prinz und setzte sich erschöpft auf einen Stuhl. Man konnte erkennen, dass er ein wenig müde war und wahrscheinlich auch Fieber hatte, aber dennoch versuchte der Junge sich nichts anmerken zu lassen. „Dann setzten wir uns doch alle wieder hin und lassen unseren Gast erzählen“, lächelte Takuto und setzte sich neben Shiva, obwohl da eigentlich nicht sein ursprünglicher Platz war. Auch die Anderen begaben sich auf ihre Plätze. Der Fremde blieb vorerst stehen, bis Takuto ihm einen Platz zuwies, auf diesen er sich dann setzte. Es dauerte eine Weile, bis alles ruhig war und die Blicke richteten sich zum Jungen. „Zuerst wäre es schön, wenn du uns deinen Namen nennen könntest. Mein Name ist Takuto Meyers, ich bin der Kommandant dieses Schiffes und leite die Angel-Truppe“, lächelte er freundlich, um dem Jungen etwas Mut zu geben. Der Junge erhob ruckartig seinen Kopf, den er bisher nach unten gerichtet hatte: „Angel-Truppe?“ Verwundert sah der Kommandant ihn an und fragte: „Du kennst uns? Woher, wenn ich fragen darf? Obwohl ich auch gerne deinen Namen wüsste. Und sag uns auch woher du kommst, ja?“ „Ich heiße Erts Virny Cocteau und komme von GOA, einem Raumschiff, dass sich auf den Kampf gegen die Victims spezialisiert hat, die alle Planeten außer Zion zerstört haben…“, begann der fremde Junge, wurde aber unterbrochen. Forte fragte verwundert: „Nur noch ein Planet? Etwas weiter aus diesem Gebiet raus gibt es noch ganz viele Planeten. Diese Victims sind wahrscheinlich diese Wesen, die uns angegriffen haben und ich gehe davon aus, dass sie nur hier ihr Unwesen treiben.“ „Es gibt noch mehr Planeten? Wo?“, wollte Erts wissen und sah zu ihr. Takuto lächelte leicht: „Ich glaube das können wir danach klären. Wichtiger ist für mich noch, wieso du so verwundert reagiert hast, als ich sagte, dass ich die Angel-Truppe leite.“ „Auf unserem Raumschiff ist ein kleines Mädchen. Sie erzählte davon. Ihr Name war Mint…“, begann der Junge wieder, wurde aber erneut unterbrochen. Ranpha stand ruckartig auf: „Ihr habt Mint?! Was habt ihr mit ihr gemacht?!“ „Ranpha! Jetzt lass ihn ausreden! Ich möchte nicht, dass der Junge noch einmal unterbrochen wird, sonst kann er kaum unsere Fragen beantworten!“, meckerte der Kommandant leicht. Erts sah zu ihr: „Sie kam einfach so zu uns an Bord. Wir haben sie nicht gefangen oder so, aber Hiead hatte sie gefunden. Na ja, sie half dann ein wenig bei den Maschinenarbeiten und im Kampf hatte sie auch kurz geholfen. Schließlich ist bei uns ja noch dieser Eonia aufgetaucht, der gegen uns gekämpft hat. Warum wir gegen ihn kämpfen weiß ich zwar nicht, aber er hat wohl angefangen uns anzugreifen. Im Kampf wurde ich wohl verletzt und bin abgetrieben wurden. Ihr habt mich dann wohl gefunden.“ „Also seid ihr nicht unsere Feinde. Das ist schon mal gut, dann könntet ihr uns gegen Eonia helfen und wir helfen euch dafür gegen diese Victims zu kämpfen. Aber wir riskieren keine unnötigen Kämpfe, denn unsere Aufgabe ist es auf den Prinzen zu achten“, erklärte Takuto und lächelte freundlich zum Anwärter. Dr. Kela unterbrach das Gespräch: „Wenn es nichts wichtiges mehr geben sollte, würde ich gerne die zwei mit auf die Krankenstation nehmen. Wäre das in Ordnung?“ „Kein Problem. Wenn irgendwas ist, ich bin wieder auf der Brücke. Dann suchen wir mal GOA und nehmen Kontakt zu ihnen auf“, nickte der Kommandant ihr zu. Die Ärztin nahm den Prinzen und ging mit Erts wieder auf die Krankenstation. Shiva legte sich aufs Bett. Er war schwer am atmen, da er durch das Laufen zuviel Kraft verbraucht hatte. Zwar wollte der Junge nicht einschlafen, doch Dr. Kela spritze ihm ein Beruhigungsmittel, weshalb er auch sofort einschlief. Erts legte sich auf ein Bett und sah zur Decke. Er wirkte sehr nachdenklich und die Ärztin stellte sich neben ihn. „Woran denkst du? An deine Freunde?“, fragte sie freundlich. Der Junge sah zu ihr: „Ich frage mich, wann dieses unnötige gekämpfe endlich aufhört. Es sterben so viele… Ich möchte das einfach nicht mehr.“ „Ich kann dich verstehen. Wenn ich bedenke wie die Mädchen manchmal nach einem Kampf aussehen, dann bekomme ich immer wieder Angst, dass es irgendwann zu spät sein wird. Der Prinz hofft auch innig, dass dieser Kampf ein Ende nimmt. Er wollte nie flüchten, sondern sich direkt den Kampf stellen. Ich glaube er hasst es, wenn andere verletzt werden, auch wenn er immer auf hart tut.“ „Zeigt er eigentlich nie Gefühle? Ich meine, es passiert soviel und er ist nun mal noch ein Kind. Trifft es ihn gar nicht?“ „Ich glaube schon, dass es ihn sehr mitnimmt, aber als Prinz hat er viel Verantwortung und ich glaube deshalb versucht er stark zu sein. Für sein Volk und vielleicht auch, um selber darüber zustehen. Irgendwie tut er mir ja Leid.“ Erts sah zu ihm rüber. Es sah aus, als wenn er schlecht träumen würde, aber in dieser Situation würde auch der Anwärter nicht ruhig schlafen können. Er konnte nicht verstehen, wie man einem kleinen Jungen so viel Verantwortung aufhalsen konnte. Takuto kam auf die Brücke, auf der Lester schon auf ihn wartete. „Ist viel passiert?“, fragte er, als der Kommandant gerade den Raum betrat. Takuto sah ihn verwundert an: „Warum soll was passiert sein?“ „Mir war ja klar, dass du gerne trödelst, aber du bist ganz schön lange weg gewesen.“ „Der Fremde ist wach gewesen und war mit dem Prinzen verschwunden, aber keine Sorge, sie sind wieder aufgetaucht. Der Junge heißt Erts und seine Freunde sind auf einem Schiff mit dem Namen GOA. Auf diesem befindet sich nach seiner Aussage auch Mint. Wenigstens hat er ihren Namen genannt und ich glaube auch nicht, dass er zu Eonia gehört. Seine Freunde kämpfen auch gegen ihn, also sollten wir uns zusammen tun, was meinst du?“ „Ich traue ihm kaum so schnell wie du, aber da ich nicht mit ihm geredet habe, kann ich es auch nicht beurteilen. Wir sollten aber vorsichtig sein. Was sagt der Prinz dazu?“ „Er hat nicht viel gesagt. Ihm scheint es wieder schlechter zu gehen. Aber er war mit dem Jungen unterwegs und ich glaube er vertraut ihm. Wir können das morgen vielleicht klären. Die zwei Jungs sollten sich nur ein wenig ausruhen.“ „Ich hoffe morgen ist nicht zu spät. Wir haben ein fremdes Schiff entdeckt, aber von der Form und Größe ist es wahrscheinlich nicht Eonia. Was ist dein Plan?“ „Es könnte das Schiff von Erts sein. Wir sollten Kontakt aufnehmen, wenn wir in Reichweite sind. Wir sollten aber auch ihre Reaktion abwarten. Sie hatten es auch mit Eonia zu tun, also wenn es die Leute von Erts sind.“ „Ich vertraue dir, also werden wir nur kämpfen, wenn das andere Schiff uns angreift. Dennoch sollten die Mädchen sich ausruhen, bis wir in Reichweite sind. So für den Notfall.“ „Das tun sie eh, Lester. Ich meine, heute war auch ein anstrengender Tag für sie. Auf jeden Fall sollten wir den Kurs zum fremden Schiff behalten. Ich gehe mal zur Dr. Kela und gucke, wie es dem Prinzen geht.“ „Immer dasselbe mit dir. Bleib aber nicht zu lange weg.“ Als Takuto nur abwinkte und die Brücke verließ, schüttelte Lester den Kopf und seufzte. Zwar war er etwas müde, aber der Kommandant war ja nicht da und er musste sich solange um die Arbeit kümmern. Die Mädchen hatten sich in Ranphas Zimmer begeben und dort ein wenig zu ruhen. Chitose hatte sich an die Wand gelehnt und war direkt eingeschlafen. Milfeulle meinte: „Wenn der Junge Recht hat und Mint bei seinen Freunden an Bord ist, dann werden wir sie bald wieder sehen. Ich finde das so toll. Wenn sie ihnen beim Kampf geholfen hat, dann geht es ihr sicherlich gut.“ „Aber wenn sie zu ihnen an Bord ist, ohne das sie es wussten, dann muss sie ja von hier ganz freiwillig weg sein. Warum hat sie uns dann nichts gesagt“, fragte sich Ranpha und blickte in die Runde, ob jemand eine Antwort hatte. Forte sah nachdenklich an die Decke: „Vielleicht hatte sie eine Spur, war sich aber nicht sicher und wollte es einfach nur überprüfen. Dabei hat sie sich zu weit von uns entfernt und konnte nicht mehr zurück. Deshalb ist sie an das andere Schiff, um es zu untersuchen und sich auszuruhen. Wenn es Eonia gewesen wäre, dann hätte sie es manipulieren können und so konnte sie Verbündete finden.“ „Sie hätte uns aber trotzdem was sagen können. Ich meine, ihr muss doch klar sein, dass wir uns Sorgen machen, wenn sie nicht da ist, oder?“, meinte Chitose und sah in die Runde. Die Rothaarige nicke: „Eigentlich schon, aber man kann es nun mal nicht mehr ändern. Wenigstens wissen wir jetzt, dass es ihr gut geht. Das ist erst mal die Hauptsache. Meckern können wir ja mit ihr, wenn sie wieder da ist.“ Die Mädchen entspannten noch ein wenig, denn sie konnten nie wissen, wann sie das nächste Mal in den Kampf mussten. Takuto ging auf die Krankenstation. Dr. Kela war nicht im Raum, Shiva lag schlafend auf dem Bett und Erts saß aufrecht. Der Blondhaarige blickte zum Kommandant als er die Krankenstation betrat und musterte ihn verwundert. Er war es nicht gewohnt, dass der Kommandant des Schiffes Krankenbesuche machte. Auf GOA wurden sie wenn nur von ihren Freunden oder Lotsen besucht. Ihm war jedoch klar, dass es hier um den Prinzen ging, obwohl er nicht glaubte, dass es bei ihm auf dem Schiff ähnlich ablaufen würde. „Wie geht es dir? Konntest du dich ein wenig erholen?“, fragte Takuto ihn und lächelte freundlich zu ihm. Erts nickte überrascht: „Ja, es geht mir schon viel besser. Danke der Nachfrage.“ Der Anwärter wollte eigentlich noch etwas fragen, traute sich aber nicht. Er wusste nicht, wie der Kommandant reagieren würde, wenn er sich einfach erlauben würde etwas zu fragen. Erts senkte seinen Blick und richtete ihn leicht zur Seite. Takuto erkannte, dass er etwas wollte: „Wenn dir was auf dem Herzen liegt, dann sag es oder frag. Ich kann mir danach immer noch überlegen ob ich antworten werde oder nicht. Du würdest es aber bereuen nicht gefragt zu haben.“ „Das ist zwar nicht meine eigentliche Frage, aber warum sind Sie so nett zu mir? Ich meine, Sie trauen mir, obwohl Sie ja eigentlich gar nichts von mir wissen“, meinte Erts leise. Der Kommandant lachte leicht: „Gibt es etwa einen Grund, warum ich dir nicht trauen sollte? Du kannst gar nichts für den Krieg in dem wir uns befinden und auch wenn Eonia nicht davor zurückschreckt Kinder in den Kampf zu schicken, vertraue ich dir. Genauso wie der Prinz dir zu trauen scheint.“ „Wenn sie mir die Frage dann erlauben… Was passiert jetzt mit mir? Und was haben Sie als nächstes vor?“, fragte der Junge ein wenig ängstlich. Takuto lächelte und setzte sich auf einen Stuhl, den er zum Bett schob: „Wir haben Kurs auf ein Raumschiff genommen, mit dem wir in den nächsten Stunden Kontakt aufnehmen werden. Vielleicht sind es ja auch deine Freunde. Du wirst solange hier beim Prinzen bleiben, damit er nicht immer auf die Brücke kommt. Ihm scheint es ja nicht so gut zu gehen.“ „Die Ärztin gab ihm eine Spritze, wahrscheinlich zur Beruhigung. Sein Zustand scheint schlecht zu sein. Was ist denn passiert, wenn ich fragen darf?“ „Wir hatten ein merkwürdiges Virus an Bord und irgendwie hat es einen Narren an den Prinzen gefressen. Ranpha, das blondhaarige Mädchen mit dem roten Kleid, und ich hatten auch diesen Virus. Aber bei uns ist er wesentlich schneller verklungen. Vielleicht liegt es aber auch am Alter. Der Kleine ist ja auch erst zehn Jahre alt.“ „Hoffentlich geht es ihm bald besser“, murmelte Erts besorgt und blickte in Shivas Richtung. Der Prinz öffnete langsam die Augen und setzte sich aufrecht hin. Er hielt seinen Kopf und machte kurz die Augen zu. Dann sah er nach oben und merkte, dass Takuto im Raum war. Sofort nahm er die Hand vom Kopf und wollte aufstehen, doch der Kommandant ging zu ihm und drückte ihn auf das Bett zurück. „Sie sollten sich noch ein wenig ausruhen. Wie es scheint haben Sie wieder Fieber bekommen“, lächelte er freundlich, aber man merkte auch, dass er besorgt war. Der Prinz wurde leicht rot, als er zurückgedrückt wurde und drehte sich weg. Ihm gefiel es gar nicht, aber er musste sich erst wieder fangen, bevor er etwas sagen konnte. Takuto fragte verwundert: „Habe ich etwas falsches gemacht?“ „Ich habe dir nicht erlaubt mich anzufassen“, zischte der Prinz leicht, doch es klang mehr verlegen als wütend, wie es eigentlich sein sollte. Der Kommandant musste lächeln und strich ihm leicht über den Kopf: „Werden Sie wieder gesund und dann können wir wieder eine Runde Schach spielen, okay?“ Shiva antwortete ihm nur mit einem Nicken, da er ihn mit dem Streicheln noch mehr in Verlegenheit gebracht hatte. Der Kommandant stand auf und verließ den Raum Richtung Brücke, auf der Lester auf ihn wartete. Erts blickte weiterhin zum Prinzen und fragte: „Was war das denn? Der Kommandant scheint Sie ja sehr in Verlegenheit gebracht zu haben.“ „Das stimmt doch gar nicht!“, zischte Shiva leicht wütend und setzte sich ruckartig aufrecht hin. Sein Blick war wütend, auch wenn er noch leicht verlegen war. Knurrend sah er zu Erts, der ein wenig Angst vor ihm hatte und lieber nichts mehr sagte. Der Anwärter winkte ab: „So war das doch gar nicht gemeint. Sie haben nur so merkwürdig reagiert, das ist alles.“ „Ich mag es nicht, wenn man mich gegen meinen Willen berührt“, fauchte er etwas und ließ sich wieder nach hinten fallen. Shiva war immer noch ein wenig müde und schloss die Augen. Es dauerte eine Weile, bis er eingeschlafen war. Erts sah immer noch in seine Richtung, sagte aber erst nichts. Doch dann murmelte er leise: „Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen er empfindet etwas für diesen Kommandanten…“ „Wer empfindet was für wen?“, fragte Dr. Kela, als sie den Raum betrat. Erts schreckte zurück: „Nichts. Niemand empfindet etwas für wen.“ Die Ärztin sagte nichts mehr dazu, musste aber lachen. Sie ging wieder an ihre Arbeit. Takuto war inzwischen auf der Brücke angekommen. Lester sah zu ihm: „Willst du dich nicht ein wenig ausruhen? In vier Stunden erreichen wir das andere Schiff. Du solltest bei Kräften sein.“ „Und du? Du bist doch schon genauso lange auf den Beinen wie ich“, meinte der Kommandant und setzte sich auf seinen Platz. Der Major lachte: „Ach, was sind schon 24 Stunden wach sein. Wenn ich zu müde werde schlafe ich im Stehen ein.“ „Ich werde später den Mädchen Bescheid geben, dass sie sich bereithalten sollen, falls das Schiff unser Feind sein sollte. Im Falle eines Kampfes wäre es mir Recht, wenn du zum Prinzen und unserem Gast gehen könntest. Da kannst du dich auch ein wenig ausruhen. Bevor der Prinz wieder hier herkommt, sollte lieber jemand zu ihm gehen.“ „Kann ich machen. Aber wir sollten trotzdem eine Pause machen. Falls Eonia noch kommt, sollten wir ausgeschlafen sein.“ „Dann lassen wir die Brücke mal drei Stunden unbesetzt“, meinte der Kommandant und stand auf. Lester musterte ihn mit großen Augen: „Du willst, dass wir beide die Brücke verlassen?“ „Ihr ruft mich, wenn was ist, ja?“, fragte er. Von einem Kollegen bekam er direkt eine klare Antwort: „Natürlich. Sobald was ist, werden wir uns bei Ihnen melden.“ „Dann komm, Lester. Wir brauchen ein wenig Schlaf“, lächelte Takuto und wartete, bis sein Freund die Brücke verlassen hatte. Dann ging er hinterher und Beide legten sich in ihren Quartieren hin, um ein wenig Schlaf zu finden. Die Mädchen waren währenddessen auch eingeschlafen und lagen bei Ranpha im Zimmer. Die Blondhaarige lag auf ihrem Bett, während die Anderen auf dem Boden verteilt schliefen. Da es Mint gut ging, konnten sie auch einigermaßen gut schlafen und erholen. Forte war die Erste, die wach wurde. Sie streckte sich und setzte sich an den Tisch, auf dem noch etwas Tee stand. Er war zwar nicht mehr warm, aber sie schenkte sich dennoch einen Schluck ein, um etwas zu trinken. Als Chitose wach wurde, fragte die Rothaarige: „Gut geschlafen?“ „Ein bisschen unbequem der Boden, aber sonst ja. Der Gedanke daran, dass es Mint gut geht, hat den Schlaf noch besser gemacht. Ob wir bald wieder kämpfen müssen?“, fragte die Blauhaarige noch ein wenig verschlafen. „Bestimmt. Der letzte Kampf ist schon lange her und ich glaube nicht, dass die Ruhe bleibt. Vor allem wegen diesen Wesen, die Victims genannt werden.“ „Wir sollten vielleicht Takuto mal dazu fragen“, meinte Milfeulle und rieb sich die Augen. Vanilla stand auf: „Dann kommt.“ „Ich will aber noch schlafen“, murmelte Ranpha die auf ihrem Bett lag und sich in die Decke kuschelte, da sie nicht aufstehen wollte. Forte lachte: „Wir sollten aber mal fragen gehen. So wissen wir wenigstens, ob wir noch ein wenig entspannen können oder bald einen Kampf vor uns haben.“ Während die Mädchen sich unterhielten kamen Takuto und Lester wieder auf die Brücke. Sie waren zwar noch nicht ausgeschlafen, hatten aber wieder ein wenig Kraft getankt. „Wieder fit?“, fragte der Major und lehnte sich an die Wand. Der Kommandant nickte: „Ein wenig. Auf jeden Fall genug für die nächsten paar Stunden. Falls das Schiff friedlich ist, werden wir uns auch noch etwas danach ausruhen können. Wir sollten die Mädchen auf die Brücke rufen.“ Takuto nickte einer Kollegin zu, die sofort eine Durchsage startete: „Die Angel-Truppe bitte auf die Brücke. Ich wiederhole: Die Angel-Truppe bitte auf die Brücke.“ „Ist etwas passiert?“, fragte Erts als er die Durchsage hörte. Dr. Kela schüttelte den Kopf: „Ich glaube nicht. Wenn sie kämpfen müssten, würden sie in den Hangar gerufen werden. Vielleicht ein neuer Auftrag, wer weiß.“ „Wie lange muss ich denn noch hier bleiben“, fragte Shiva, der nun auch wieder wach war. Die Ärztin seufzte: „Die Durchsage hat Sie wohl geweckt, was? Ihr Fieber ist immer noch relativ hoch. Sie sollten sich noch einige Zeit ausruhen und nicht so viel rum rennen. Sonst sinkt das Fieber nicht und sie müssen noch länger hier bei mir bleiben. Ich weiß ja auch wie sehr Sie das lieben.“ „Ist okay. Solange Takuto noch kommt und mit mir Schach spielt… Obwohl, eigentlich will ich ihn heute gar nicht sehen“, murmelte der Prinz. Dr. Kela sah ihn verwundert an: „Warum? Hatten Sie Streit mit ihm? Oder wollte er, dass Sie das Bett hüten?“ „Das geht dich gar nichts an“, zischte er gereizt und drehte sich weg. Erts meinte: „Er ist schon seit dem gestrigen Besuch des Kommandanten so. Ich weiß auch nicht was er hat. Eigentlich war er ganz lieb zu ihm.“ „Vielleicht für seinen Geschmack zu lieb“, überlegte die Ärztin und lachte leicht. Die Mädchen begaben sich wie gerufen auf die Brücke, um den Befehl anzunehmen. „Was habe ich gesagt. Lange kann es ja nicht mehr so ruhig bleiben“, meinte Forte. Chitose nickte betrübt: „Leider eigentlich. Ich wünschte der Kampf würde enden.“ „Dann hätten wir trotzdem noch andere Aufgaben, aber was solls. Ich bin gespannt, was wir wieder machen müssen“, seufzte Ranpha, denn sie hatte eigentlich keine Lust. Als sie die Brücke betraten, stellten sie sich sofort zu Takuto. Der Kommandant lächelte freundlich: „In etwa einer Stunde erreichen wir ein fremdes Schiff. Wir wissen nicht, ob es unser Freund oder Feind ist. Es hat auf jeden Fall eine andere Form und Größe als das von Eonia. Zuerst werden wir versuchen Kontakt aufzunehmen und wenn sie den Angriff starten solltet, dann kämpfen wir auch. Deshalb bitte ich euch kampfbereit zu bleiben. Am besten geht ihr schon in den Hangar und trefft für einen eventuell Kampf Vorbereitungen. Der Prinz muss um allen Umständen beschützte werden.“ „Ey, ey, Sir“, salutierten die Mädchen und begaben sich auch direkt zu ihren Angels. Takuto sah zu Lester: „Mir wäre es auch Recht, wenn du jetzt schon zum Prinzen gehen könntest. Er ist sicher wach und bevor er hier her kommt, geh du zu ihm. Falls er fragt warum, sag ihm was du willst. Aber auch wenn er erst zehn ist, er lässt sich nicht verarschen.“ „Das hatte ich auch nicht vor“, meinte der Major und verließ die Brücke. Takuto widmete sich wieder seiner Arbeit. Nachdenklich sah er auf seine Daten. „Mh… Merkwürdig. Es sieht eigentlich so aus, als wenn sie sich für einen Kampf bereit machen würden. Sicher bilde ich mir das nur ein. Auch wenn es Eonia wäre, würde er Kontakt mit uns aufnehmen. Obwohl, Eonia hätte uns dann schon längst angegriffen. Die Mädchen sind bereit, egal was passiert. Hoffentlich wird es nicht zu einem Kampf kommen“, hoffte der Kommandant und sah sich weiter die Daten an. Lester kam inzwischen auf der Krankenstation an. Dr. Kela war nicht in dem Raum, nur der fremde Junge und Shiva. Der Prinz hatte den Rücken zur Tür gedreht. Als Lester den Raum betrat, bekam er ein Kissen ins Gesicht. „Ich will dich nicht sehen! Verschwinde!“, zischte Shiva, doch als er sah das es Lester war, war es ihm sichtlich unangenehm. Mittlerweile erkannte er, wenn Dr. Kela rein kam, da er es an den Schuhen erkannte. Der Prinz drehte sich wieder weg, während der Major ihn verwundert musterte. Erts erklärte die Situation: „Seit vorhin ist er schlecht auf den Kommandanten zu sprechen. Ich weiß nicht genau warum, bin daraus nicht schlau geworden. Ihm passte wohl seine fürsorgliche Art nicht.“ „Okay. Ich bleib eine Weile bei euch, wenn’s Recht ist“, meinte Lester und setzte sich auf einen Stuhl. Shiva drehte sich zu ihm: „Dann spiel Schach mit mir.“ „Okay“, sagte der Major verwundert und begann ein Spiel. Der Prinz war zwar gut, aber eigentlich hätte Lester ohne Probleme gewinnen können, doch er ließ mit Absicht Shiva gewinnen, was er am Anfang auch nicht merkte. Währenddessen waren sie schon nah an dem fremden Schiff. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)