Ver(w)irrt von Rose-de-Noire ================================================================================ Kapitel 10: Krankenpflege ------------------------- rose_de_noire@all: Hier mal wieder ein neues Kapitel. wenn hier überhaupt noch jemand liest *schmoll* gebt uns doch mal wider ein Lebenszeichen,büdde... ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Future hatte sich einen Stuhl neben das Bett gezogen. Da sass er nun, und betrachtete das blasse Gesicht auf dem dunklen Kissen. Er hatte es frisch bezogen und den Patienten umgezogen. Curtis griff nach Harlocks Hand, drückte sie sachte und flüsterte leise: „Schlaf dich ruhig aus, ich bleibe hier und passe auf dich auf.“ Er liess die Hand nicht wieder los. Als Harlock erwachte, fühlte er wie jemand seine Hand hielt; sanft und warm. Er wandte den Kopf um zu sehen, wer das wohl sein könnte. Sein Blick traf auf Curtis. Der in einem Stuhl, neben seinem Bett sass, und von oben bis unten mit Blut besudelt war. Erschrocken wollte er aufschreien aber nur ein leises „Curtis!“ kam über seine Lippen. «Mist...» dachte Harlock. Curtis beugte sich über ihn. „Das Blut...“ bekam Harlock heraus und hob mühsam die Hand um auf Futures Brust zu zeigen „…verletzt?“ Curtis blickte an sich hinunter und riss die Augen auf: „Nein, mach dir keine Sorgen, mir fehlt nichts. Möchtest du was trinken?“ Er hielt bereits ein Glas Wasser in der einen Hand, die andere stützte Harlocks Nacken, während dieser gierig trank. „Nicht zuviel, sonst wird dir übel.“ Erst jetzt wurde Harlock bewusst, dass sein Kopf schmerzte. „Ist das mein Blut? Und was ist mit der Arcadia?!“ kam es panisch von ihm. „Einige Schwer-, etliche Leichtverletzte, keine Toten und die Beschädigung hält sich in Grenzen!“ leierte Future hinunter. „Und das Blut?“ „Ach ja. Ich würde mich ja umziehen, nur hab ich nichts zum Wechseln dabei, kann ich mir was von dir leihen?“ Mit einem leicht entnervten Unterton antwortete der im Bett liegende: „Dahinten in der Kommode hat’s was. Nimm was du magst…“ „Danke!“ Future wühlte in der Kommode herum. „Suchst du was bestimmtes?“ kam es – nun entgültig - genervt vom Bett her. „Nein, nein - hast du Socken?“ «Socken?!» dachte Harlock und musste unwillkürlich lachen. Future grinste und dachte: «Ziel erreicht. Er hat gelacht und denkt nicht mehr übers Blut nach.» „Unterste Schublade.“ „Darf ich dein Bad benützen?“ fragte Future der bereits auf dem Weg dorthin war. „Mach doch was du willst…“ grummelte Harlock, der versuchte sich aufzusetzen. Nach dem dritten Versuch gab er jedoch auf. Sein Kopf musste ganz schön lädiert sein. Stattdessen, rückte er sich nun so zurecht, dass er die Badezimmertür im Blick hatte. Überrascht stellte er fest, dass sie nicht geschlossen war. Er wollte sich gerade abwenden, als er einen Blick auf Curtis’ muskulösen Rücken erhaschte. Er presste sein Gesicht, ins Kissen und hielt die Luft an. Das durfte ja wohl nicht war sein, wie konnte er nur so etwas denken. Als Future frisch und sauber gekleidet das Badezimmer verliess und zum Bett hinüber blickte, sah er, dass Harlock sein Gesicht im Kissen vergraben hatte. Panisch stürzte er hinüber: „Was hast du? Ist dir übel?“ „Nein!“ kam aus dem Kissen. «Ertappt» dachte Harlock als er sich wieder richtig hinlegte. „Gut, dann gebe ich jetzt Yuki und Yattaran bescheid, dass du wach bist. Und du bleibst liegen. Das ist eine ärztliche Anordnung!“ Future wirkte äusserst kompetent bei diesem Befehl. „Bist du etwa Arzt, Curtis?“ fragte Harlock interessiert. „Ja, bin ich!“ Future öffnete die Türe und wurde erwartungsvoll von der halben Mannschaft angestarrt. Erschrocken machte er einen Schritt zurück und prallte gegen die geschlossene Tür. «Was für ein Aufmarsch, die machen sich richtig Sorgen!» dachte er. „Wie geht es ihm?“ hörte er die besorgte Stimme Yukis. „ Den Umständen entsprechend gut. Sie beide“, er blickte Yuki und Yattaran an, „können rein, aber passen sie auf, dass er liegen bleibt!“ „Danke!“ erwiderte Yuki. „Ich gehe mal in die Krankenstation; nachsehen ob ich was helfen kann.“ Future ging davon: „Ich sehe dann später nochmals nach ihm.“ «Was mach ich nur? Was mach ich nur? Ich bin vor Sorge fast umgekommenen als ich ihn so liegen sah. Das geht doch nicht… Ich werde mich doch nicht..» Haderte Future in seinen Gedanken, auf dem Weg zur Krankenstation. Kaum angekommen wurde er schon wieder mit Fragen bestürmt: „Wie geht es ihm?“ „Ist er bei Bewusstsein?“ „Ruhe!“ kommandierte er. „Ihrem Captain geht es den Umständen entsprechend gut. Er wird bald wieder auf den Beinen sein.“ Docktor Zero klopfte ihm auf den Arm: „Danke Kollege!“ Mime sagte von weiter hinten: „Habe dir doch gesagt, dass er in guten Händen ist!“ Future, beschämt über so viel Lob, wandte sich an Zero: „Kann ich ihnen noch was helfen?“ „Wir sind eigentlich soweit mit allem durch. Wollen sie nicht mal eine Pause machen und einen Sake trinken?“ Zero streckte ihm eine Trinkschale hin und Future ergriff sie beherzt. Mime hob eine Flasche hoch und verkündete: „Auf die beiden Captains!“ die anderen Mannschaftsmitglieder vielen begeistert mit ein. Future wurde rot und trank die Schale in einem Zug leer. Dann schnappte er sich wortlos eine volle Sakeflasche und wollte schon zur Tür raus, als Zero ausrief: „He! Was wollen sie mit meiner Flasche?“ „Ach, ein bisschen Medizin für meinen Privatpatienten!“ gab Future mit einem breiten Grinsen zur Antwort, während er eilig davon ging. Der Docktor blickte ihm kopfschüttelnd hinterher, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Der Auflauf vor Harlocks Quartier hatte sich zu Futures Erleichterung aufgelöst. So kam er ungehindert zur Tür. Er klopfte und trat ein. „Schon wieder da?“ kam es vom Bett her, in dem Harlock - erstaunlicherweise immer noch ruhig lag. „Ein Wunder ist geschehen!“ stellte Curtis fest. „Willst du mir damit was sagen?“ „Ja, du liegst noch im Bett!“ Harlock erwiderte: „Du hast ja gesagt, ich soll liegen bleiben…“ Future fing an zu grinsen. «Das ist bestimmt nicht alles» dachte er, als von dem liegenden noch der Zusatz kam: „Ausserdem hab ich’s nicht hinbekommen.“ Future liess sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett fallen: „Wo sind eigentlich deine Leutnants?“ „Bei der Arbeit – hoff ich. Was hast du denn da?“ Ein neugieriger Blick fiel auf die Flasche in Futures Hand. „Ach ich dachte… ach, vergiss es…“ er öffnete die Flasche und hielt sie Harlock vor die Nase. Dieser griff entschlossen danach und nahm einen grossen Zug, bevor er sie wieder an Curtis reichte. Mürrisch blickte Harlock Curtis an: „Wie lange soll ich denn noch nutzlos hier rumliegen?“ „Bis ich sicher bin, dass du keine Gehirnerschütterung hast!“ antwortet dieser bestimmt. „Dann kannst du mich wenigstens unterhalten und mir was von dir erzählen! Sonst stehe ich auf und gehe zur Brücke!“ «Tolle Drohung!» lachte Curtis in sich hinein. «Er hat mir eben selbst gesagt, dass er nicht aufstehen kann.» Laut sagte er: „Was möchtest du denn wissen?“ „Alles natürlich!“ „Na gut, aber nur wenn du verspricht mich nicht auszulachen..“ «Ihn auslachen wieso denn?» überlegte Harlock noch, als Future peinlich berührt weiter sprach. „…in Meinem Universum werde ich als Held verehrt!“ Harlock versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. „Alles begann damit das Dr. Vul Quolon meine Eltern umbrachte als ich acht Jahre alt war…“ Und Curtis Newton begann Harlock sein Leben zu erzählen. Nach einer geraumen Weile blickte Future zu Harlock. Er unterbrach abrupt seine Erzählung. Der Andere war in die Kissen zurück gesunken und hatte die Augen geschlossen, ein sanftes Lächeln lag auf seinen Zügen. «Ist der etwa eingeschlafen?» Curtis beugte sich nach vorn. Wie von selbst strichen seine Finger über Strähnen die das vernarbte Auge verbargen und schoben sie zur Seite. Curtis seufzte leise: „Wie viele Narben du hast. Ob du mir auch mal erzählen wirst woher sie stammen?“ Seine Hand wurde gepackt, eisern. War der andere etwa erwacht? Future erschrak. Nein er schlief tief und fest, er konnte es an den ruhigen regelmässigen Atemzügen ausmachen. Nur, jetzt hatte er ein anderes Problem: «Wie komme ich jetzt weg?» Versuchshalber zog er seine Hand etwas zurück. «Oh, nein!» Das war keine sehr gute Idee gewesen. Der Schlafende packte noch fester zu und drehte sich mit Schwung. Was zur folge hatte, dass Curtis jetzt auf dem Bett lag, den Arm um Harlocks Schulter gelegt. „Mist!“ stellte Future leise fest. „Was mach ich jetzt?“ Als Harlock erwachte, fühlte er etwas warmes weiches, das sich an ihn kuschelte. Ebenso erstaunt wie schockiert stellte er fest, dass er mit seiner Linken eine Hand umklammert hielt, der dazugehörige Arm war um seine Schulter gelegt. Er liess die Hand los. Hinter ihm erklang ein leises Grummeln. Harlock versuchte sich umzudrehen, der Arm begann zu klammern. «Und jetzt?» schoss es ihm durch den Kopf, bevor er erneut wegdämmerte. „Guten Morgen Captains!“ Harlock war von einer Sekunde auf die andere hellwach. Er schob das kuschelnde Etwas entschieden aus dem Bett. „Autsch!“ kommentierte Curtis als er unsanft Bekanntschaft mit dem Boden schloss. „Was ist denn los, Joan?“ kam es vom Boden her. «Och», dachte Mime, «dabei waren sie so niedlich.» „Ist etwas passiert, Mime?“ fragte Harlock angespannt. „Nein, ich wollte nur endlich mal nach euch sehen. Wie geht es deinem Kopf Captain?“ „Schmerzt noch ein bisschen!“ Future rappelte sich auf. Sein Gesicht hatte einen leicht rosa Schimmer angenommen. „Guten Morgen!“ konstatierte er. „Morgen Curtis, legst du dich immer zu fremden Leuten ins Bett?“ fragte Harlock schelmisch. „Nur wenn sich mich nicht loslassen!“ antwortete Future mit einem breiten Grinsen. „Wer hat hier wen nicht losgelassen?!“ schmollte Harlock. Mime schaute vom einen zum anderen. «Was ist den hier los, die zoffen sich ja wie alte Freunde.» „Schön, dass ihr beide euch wieder verstehet.“ Beide, Harlock und Future, starrten Mime entgeistert an. Diese sprach weiter: „Und Future wie weit seit ihr gekommen – Yattaran und du – bei euren Experimenten?“ Future sah kurz zu Harlock, dieser erwiderte den Blick mit einem kurzen Nicken. Curtis setzte zum sprechen an: „So wie’s aussieht, komme ich schon bald wieder nach Hause.“ Harlock zog scharf die Luft ein, keiner der anderen schien es zu bemerken, und wurde noch etwas blasser, als er durch den Blutverlust sowieso schon war. „Das freut mich für dich Curtis!“ sagte er gepresst mit einem erzwungenen Lächeln. Warum fühlte es sich nur gerade so an, als hätte man ihm den Boden unter den Füssen weggezogen. „Ich gehe dann mal, du bleibst liegen!“ Future machte, dass er davonkam. Kaum war die Tür hinter ihm zu, liess er sich gegen sie Wand sinken. Hatte er sich das gerade nur eingebildet, oder hatte der Andere sich wirklich erschrocken? Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Er stiess die Tür zu seinem Quartier auf und liess sich aufs Bett fallen. „Mist, das ist alles Mist…!“ „Was ist Mist?“ kam es von der offen gebliebenen Türe her. „Ach, einfach alles! Gehen wir arbeiten Yattaran…“ fauchte Future. «Nicht mal in Ruhe fluchen kann man auf diesem Schiff.» Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)