Ver(w)irrt von Rose-de-Noire ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15: Sorgen ------------------------------- Harlock Universe 1 Kapitel 15: Sorgen Harlock stand da, wie vom Donner gerührt. Der Schmerz, den er bei Curtis’ letztem Blick empfand, war schlimmer als der, jeder Wunde, die er je erlitten hatte. Sein Atem stockte und er klammerte sich verzweifelt an den Knauf seines Laserdegens. Er biss die Zähne so fest zusammen, dass es knirschte, wandte sich um und schritt aus dem Hangar ohne ein Wort zu verlieren. Der Vogel auf seiner Schulter heulte herzzerreissend, dicke Tränen kullerten über seinen Schnabel und tropften auf Harlocks Cape. Jener marschierte zielstrebig zu seinem Quartier. Seltsamerweise stand er, als er den nächsten bewussten Gedanken faste, in Curtis’ Quartier. „Was…“ „Curtis weg!“ „…Ja, Curtis ist weg.“ Harlock starrte auf das leere Bett, den Schrank – riss jenen auf: «Irgendwas, muss doch hier sein!» Doch nirgends fand sich eine Spur. Future musste alle Kleider zum reinigen gegeben haben; selbst das Bettzeug war nicht mehr da. Harlock war geschockt, zwang sich in sein Quartier. Wollte sich aufs Bett werfen; und erstarrte mitten in der Bewegung. Denn auf seinem Kissen lag etwas Silbernes von der Länge seines Unterarms. Bei näherer Betrachtung entpuppte es sich als Modell eines Raumschiffes. Ein Zettel hing daran: Mein Schiff, für meinen Piraten. Harlock registrierte, dass etwas auf das Modell tropfte: „He Vogel…“ „Krächts!“ machte es vom Betthaupt her. Erst in diesem Moment bemerkte er, dass es seine eigenen Tränen waren. Das Modell sicher in seinen Armen geborgen, vergrub er sich in die Decke. „Yatta-chan hast du in letzter Zeit mal den Captain gesehen?“ Jener antwortete nachdenklich: „Jetzt, wo du es sagst… Nein. Seit Futures Abreise nicht mehr.“ „Aber der ist doch schon seit vier Tagen weg!“ stellte Kei schockiert fest. „Meinst du wir sollten mal nach ihm sehen?“ „Keine schlechte Idee Yattaran…“ Yuki erhob sich, „…lass uns mal nach sehen!“ Die beiden Leutnants verliessen gemeinsam die Schiffsküche. Sie hörten die traurigen Klänge der Harfe bereits, als sie noch zwei Biegungen von Harlocks Quartier entfernt waren. Mime sass an die schwere Holztür gelehnt, auf dem Boden und spielte unermüdlich. Sie hörte auch nicht auf, als Yattaran und Kei Yuki auftauchten. Kei blickte besorgt und beunruhigt auf Mime hinunter: „Warum sitzt du hier und bist nicht beim Captain, Mime?“ „Er will mich nicht sehen…“ „Was?!“ kam es erschrocken von den beiden Leutnants. „…Um genau zu sein, will er niemanden sehen.“ Stellte Mime nüchtern fest. „Seit wann?“ Yattarans Stimme klang besorgt. „Seit ein paar Tagen...“ kam die Antwort von Mime. „Seit Curtis weg ist!“ präzisierte sie ihre Antwort. „Was hat das mit Future zu tun?“ fragte Yattaran erstaunt. Kei und Mime wechselten einen schnellen Blick. „Yatta-chan, jemand von uns beiden, sollte auf der Brücke nach dem Rechten sehen...“ „Aye, Yuki-chan!“ Yattaran machte sich auf zur Brücke. „Mime, denkst du das selbe wie ich?“ fragte Yuki, während sie sich neben Mime niederliess, jene spielte immer noch. „Wieso? Was denkst du denn Yuki?“ „Ich denke, Curtis hat bei unserem Captain einen tieferen Eindruck hinterlassen, als Harlock sich das je gewünscht hat…“ sie liess den Satz ausklingen. „Dann hast du es also auch bemerkt?“ „Man müsste blind und taub sein; oder ein Mann, um es nicht bemerkt zu haben…“ Ein leichtes lächeln umspielte ihre Lippen. „Ja – Ich habe ihn nicht mehr in so einem Zustand gesehen, seit seine Verlobte starb…“ Mimes Stimme klang bedrückt. „Aber…“ Yuki klang als hätte sie gerade eine grossartige Idee. „Ja?“ Mime blickte das erste mal seit beginn ihres Gespräches auf. „In diesem Fall gibt es einen gravierenden Unterschied: Future ist nicht tot…“ „Nur weg!“ vollendete Mine den Satz deprimiert. „Ja, aber das Gerät ist noch hier!“ stellte Yuki fest. Die beiden Frauen blickten sich durchdringend an, erhoben sich und starrten entschlossen auf die geschlossene Tür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)