Ver(w)irrt von Rose-de-Noire ================================================================================ Kapitel 17: Future Universe --------------------------- Kapitel17: Huch! Verschlafen drehte Curtis sich noch mal im Bett um, streckte mit immer noch geschlossenen Augen, die Hand aus und – berührte Luft?! Erschrocken riss er die Augen auf. Er befand sich in seinem Zimmer auf der Comet. Schon wieder hatte er von der Arcadia geräumt, wie so oft, in den vergangen zehn Tagen. Doch jetzt war er wieder „zu Hause“ – nein, diese Aussage traf nicht zu! Er war zurück, aber wie könnte ein Ort ohne IHN, ein Zuhause sein? Benommen kroch er aus dem Bett. Wieder hatte er im Halbschlaf nach ihm getastet um seinen Arm um ihn zu legen und ihn festzuhalten; so, wie er es an jenem letzten Morgen getan hatte. Harlock hatte sich dabei im Schlaf, an ihn gekuschelt und so lagen sie da. Es war ein so perfekter Moment gewesen. Obwohl er wusste, dass es bald vorbei sein würde, hatte er sich damals gewünscht, ewig so zu liegen. Als ob der Rest der Welt nicht existierte. Aber nun war alles vorbei: «Ob ich mich je wieder an mein altes Leben gewöhne? Will ich das überhaupt? Seit ich zurück bin, fühle ich mich, als fehle ein Teil von mir – von meinem Herzen…» Ein lautes Scheppern riss Future aus seinen trübsinnigen Gedanken. „Sag deinem verzogenen Vieh, dass es meinen armen Yiek nicht so erschrecken soll Gummipuppe!“ „Mein Oak ist kein verzogenes Vieh – du Schrotthaufen…“ Curtis vernahm leise, die sich entfernenden Stimmen seiner Freunde. Ein leichtes Lächeln huschte ihm über die Lippen. «Immerhin scheint bei diesen zwei Streithähnen, alles beim alten zu sein! Zugegeben, dass hatte ich schon fast vermisst…» dachte er, während er sein Quartier verliess. Captain Future war auf dem Weg zum Erdpräsidenten; jener war gerade auf dem Golfplatz, Turniervorbereitungen. „Hallo, Captain!“ säuselte Susan, die Tochter des Präsidenten. «Oh nein, noch so ein Groupie; die hatte ich ja ganz vergessen!» „Hi, Susan, wo ist ihr Vater?“ Future klang so gelangweilt er nur konnte. „Da hinten beim Sandbunker. Stimmt das mit ihnen und Miss Landorn?“ Susan klang äusserst interessiert. „Ja!“ Seine Stimme troff vor Abweisung. „Darf ich sie auf ein Eis einladen?“ sie klang äusserst hoffnungsvoll. „Nein danke. Ich muss unbedingt ihren Vater sprechen; es ist dringend!“ „Was wollen sie denn von meinem Vater?“ „Ach, nichts besonderes. Ich will nur meinen Austritt aus der Raumflotte bekannt geben.“ „WAS?!“ fragten zwei schockierte Stimmen. Future fuhr herum und starrte Cashew an. Jener musste unbemerkt herangekommen sein. „Ja, ich würde gerne, so schnell wie möglich von meinen Pflichten entbunden werden.“ „A…aber wieso? Das können sie uns nicht antun!“ Future grinste verlegen und gab zur Antwort: „Doch kann ich – muss ich wohl…“ „Aber weswegen?“ fragte Cashew erneut, diesmal etwas gefasster. Captain Future dachte kurz nach und gab dann zur Antwort: „Es handelt sich um eine etwas komplizierte persönliche Angelegenheit. Ich bitte darum, mich ein anderes Mal erklären zu dürfen, Sir!“ „Aber, aber natürlich mein Junge!“ Cashew hatte eben einen Geistesblitz: Wahrscheinlich hing Futures Verhalten mit der Auflösung dessen Verlobung zusammen. „Ich werde die Papiere vorbereiten und ihnen zukommen lassen! Sie können sie mir dann bei Ezellas BBQ zurückgeben.“ „Danke Sir!“ Future lächelte. „Viel Glück beim Golfturnier, wünsche ich ihnen, Herr Präsident. Wiedersehen Susan.“ Captain Future wandte sich um und ging beschwingten Schrittes davon. „Was ist denn mit ihm los? Und so düster angezogen… findest du das nicht seltsam Papi?“ Cashew enthielt sich jegliche Antwort und tat als wäre sein Golfball das interessanteste auf dem ganzen Planeten. Zurück auf der Comet, liess sich Future mit einem Glas Rotwein in der Hand, in den Pilotensessel sinken. Als Grag und Otho, geraume Zeit später, die Brücke betraten; fanden sie einen tief schlafenden Captain, mit einem leeren Glas zwischen den Fingern. „Er hat schon wieder getrunken!“ Grag sprach so leise er konnte. „Wenigstens, nicht gleich wieder die ganze Flasche…“ Otho sprach genau so leise, wobei er auf eine halb volle Flasche neben dem Captain zeigte, In diesem Augenblick schnellte Futures Hand nach vorne und er rief mit flehender Stimme: „Bleib, bitte, geh nicht weg!“ Otho griff geistesgegenwärtig nach Futures Schultern um zu vermeiden, dass dieser aus dem Sessel fiel. Future wurde mit einem Schlag wach und liess beinahe, sein Glas fallen. „Wo bin… Ach du bist‘s Otho.“ „Du hattest einen Alptraum Captain. Denke ich.“ „Was du kannst denken? Gummipuppe!“ kam es spöttisch von Grag. „Ach halt die Klappe, Blecheimer!“ entgegnete Otho kämpferisch. „Nenn mich nicht so, Plastiktüte!“ „Wie denn: wäre dir Schrotthaufen lieber?“ Future blickte seufzend und immer noch etwas verschlafen, den beiden Streithähnen hinterher, die schon fast zur Tür hinaus waren. „Übrigens, wir lassen dich nicht allein Curtis. Stimmt’s Radiergummi?“ „Ja, du altes Kuchenblech!“ Und fröhlich streitend verliessen die beiden, die Brücke der Comet. Viel später, am selben Abend, betrat Curtis sein Labor. Er wollte an dem Transkontiniumfluktuator, den er begonnen hatte weiterarbeiten. Denn sobald alles geregelt war (was hoffentlich nicht mehr lange dauerte), wollte er bereit sein. Er wollte keine Minute länger als notwendig getrennt von Harlock sein. Abwesend, in Gedanken versunken, erreichte er das Labor. Kaum hatte er die Tür geöffnet, zuckte er erschrocken zusammen. Im hintersten Winkel lag ein schwarzes Etwas. Curtis stürzte darauf zu und drehte es. Sein Instinkt hatte ihn nicht getäuscht: es war sein Pirat, bewusstlos! Curtis’ Gedanken überschlugen sich: «Wieso ist er hier? Ist er verletzt? Was soll ich tun?» Doch schon nach einem Moment hatte er sich wieder etwas gefasst. Ohne weiter gross nachzudenken, hob Future Harlock auf seine Arme. Dieser, erwachte, durch die plötzliche Bewegung, öffnete die Augen einen Spalt und erblickte Curtis. Sogleich krallte er seine Hand in dessen Kragen, klammerte sich fest und murmelte mit flehender Stimme: „Geh nicht wieder weg!“ bevor er erneut das Bewusstsein verlor. Curtis, schüttelte sachte den Kopf und sagte halblaut: „Keine Sorge, mein Pirat, dass werde ich nicht.“ Future hatte Harlock, in sein Bett gelegt und auf Verletzungen untersucht. Glücklicherweise, schien er aber unverletzt zu sein. Nun sass Curtis äussert verwirrt auf dem Bett neben Harlock, betrachtete ihn und strich ihm dabei zärtlich einige Haare aus der Stirn. «Wie kommt er nur auf die verrückte Idee mir zu folgen? Aber ich bin überglücklich ihn wieder zu haben.» Ohne noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden, zog Curtis seinen weissen Raumanzug, den er zum arbeiten angezogen hatte, aus, schlüpfte zu seinem geliebten Piraten unter die Decke und zog ihn in seine Arme. Kommis, wie immer heiss begehrt...Greets Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)