Dimension zur Vergangenheit! von Cassie (eine LoK Geschichte) ================================================================================ Kapitel 13: 13. Kapitel ----------------------- Ein klopfen weckte mich aus meinem traumlosen Schlaf. Noch müde erlaubte ich den Einlass, woraufhin ein paar Dienerinnen eintraten mit einigen Utensilien. Cassie: „Was ist denn los?“ Dienerin: „Das Fest hat schon begonnen. Wir sollen ihnen helfen und sie herrichten.“ Erschrocken fuhr ich hoch, stand auf und öffnete das Fenster. Es war schon tiefe Nacht, ich hatte wohl etwas zu lange geschlafen. Dienerin: „Gnädige Frau, bitte, wir sollten uns beeilen.“ Ich nahm das Kleid entgegen, zog mein Schlafhemd aus und meine Unterwäsche an. Da wurde ich von ihnen Umringt und sie nahmen mir alles andere ab. Ein Korsett wurde mir umgelegt und zu geschnürt. Darüber dann das Kleid. Ich strich über den feinen Stoff. Es war ein schönes Kleid in schwarz rot gehalten und mit goldenen Verziehrungen am Rock entlang. Nun steckten sie mir meine langen Haare hoch und richteten eine edle Frisur her. Einige Strähnen wurden geflochten und nach hinten festgesteckt, während andere kurze Strähnen lose an meinem Gesicht herunter hingen und es umrahmten. Noch ein paar ebenfalls schwarz schimmernde Handschuhe verdeckten meine Arme bis über die Ellenbogen, da das Kleid Schulterfrei war und nur durch ein paar Träger an den Oberarmen gehalten wurde. Fertig betrachtete ich mich im Spiegel, als sie mit einer komischen Paste ankamen, die sie als Make- up in mein Gesicht schmieren wollten. Cassie: „Moment! Das hab ich selbst, danke.“ Ich holte aus meinem Rucksack meine Schminke und stellte mich selbst vor den Spiegel und legte es auf. Damit fertig kam nun der Schmuck dran. Ein paar silberne Ohrringe stachen durch meine schwarzen Haare hervor. Als nächstes legte mir eine Dienerin ein Ledernes Band, mit einem Blutroten Stein in der Mitte und goldenen Buchstaben darunter, um den Hals. Dienerin: „Ein Geschenk unseres Herren.“ Ich betrachtete die Buchstaben, die eingeprägt im Leder hervorstachen. Cassie: „Konnte ich mir denken, immerhin steht dort sein Name. Sozusagen hab ich jetzt also ein Halsband.“ Na ja das störte mich nun weniger, da ich diese eng anliegenden Bänder mochte. ‚Solange er mich nicht wie ein wildes Tier behandelt, das er zähmen will, soll es mir egal sein.’ Bereit für das Fest, führte mich eine der Dienerinnen zu der Halle, wo ich schon auf dem Fenster gehockt habe und zum Garten raus schaute, die nun voller Leute war und gefeiert wurde. Vom Geländer aus schaute ich auf die Leute herunter. ‚Alles Vampire. Oh man, mich verlässt gerade der Mut.’ Nervös und aufgeregt ging ich auf die Treppe zu. Da mich anscheinend niemand bemerkt hatte, schritt ich die Treppe hinunter. Doch ich täuschte mich, denn ein Vampir hatte mich sehr wohl bemerkt. Vorador, der erste Mensch der zum Vampir gemacht worden war, betrachtete mich. Als ich das Ende der Treppe erreicht hatte, empfing mich dieser auch gleich. Vorador: „Sie müssen die berühmte Cassie sein, von der hier die ganze Zeit erzählt wird. Man erwähnte gar nicht, das sie so wunderschön sind.“ Erschrocken und überrascht schaute ich dem Vampir in die Augen und merkte wie ich schüchtern wurde. Cassie: „Ich wüsste nicht warum ich berühmt sein sollte, hatte ich doch nur Glück und dazu übertreiben sie, was meine ‚Schönheit’ angeht.“ Ich war unsicher, wie ich dem fremden Vampir gegenüber treten sollte, doch der hielt mir nur seine Klaue entgegen. Vorador: „Ich erlaube mir ihnen zu widersprechen, da ich ihre Bescheidenheit für Fehl am Platz halte. Sie sind wunderschön und ich würde mich freuen wenn sie mir ihren ersten Tanz schenken würden.“ Jetzt wurde ich richtig rot. Cassie: „Tut mir leid, aber ich kann nicht tanzen.“ ‚Zumindest hab ich seit 10 Jahren nicht mehr getanzt geschweige denn mit einem Partner.’ Vorador: „Vertrauen sie mir und lassen sie sich einfach führen.“ Entschlossen nahm er sanft meine Hand und zog mich mit sich auf die Tanzfläche. Die anderen Vampire wurden auf uns Aufmerksam was mir ein höllisches Lampenfieber verpasste. Ich hatte Angst mich zu blamieren, doch ich merkte das sich mein gegenüber die Idee mit dem Tanzen nicht ausreden lassen würde. Er umschloss meine Hüfte und nahm meine rechte Hand, während ich die Linke an seine Schulter lehnte. Langsam führte er mich zu den ersten Schritten und ich merkte sowohl, dass er ein guter Tänzer war, als auch dass ich bei weitem nix verlernt hatte. Als bald wurden meine Schritte sicherer. Vorador: „Also entweder ihr lernt schnell oder ihr seit ein Naturtalent.“ Cassie: „Sagen wir ich kann mehr als ich mir zutraute.“ Das Lampenfieber schwand und unserem Tanz fügte er noch ein paar Figuren hinzu. ‚Eigentlich gar nicht mal so schlecht, auch wenn mich Vampire beobachten macht das Spaß.’ Cassie: „Ihr habt mir noch gar nicht euren Namen verraten.“ Vorador: „Verzeiht, wo sind nur meine Manieren geblieben. Mein Name lautet Vorador.“ ‚Wo hab ich den Namen schon mal gehört? … Vorador…’ Vorador: „Zu schade dass euch Kain für sich beansprucht. Zu gerne würde ich euch in die Nacht entführen.“ Ernst schaute ich ihm in die Augen, während ich überlegte wie er das meinte und verdaute das Kain mich für sich beansprucht. Hatte ich diesen doch schon seit Tagen nicht gesehen und auch jetzt noch nicht erblickt. Cassie: „Ihr kennt Kain?“ Vorador: „Ich war vor Jahrhunderten sein Mentor. Damals als er ein Jungvampir war.“ Das beeindruckte mich nun schon. Cassie: „War er schon immer so herrisch?“ Mein gegenüber lachte und sah mich, ja fast liebevoll an. Vorador: „Das war er, doch fällt mir auf, das eure Augen leuchten wenn ihr von ihm sprecht.“ Unweigerlich wurde ich rot. Cassie: „Man könnte sagen, dass ich nicht schlau werde aus ihm und neugierig bin.“ Vorador: „Ich würde es anders bezeichnen, doch das solltet ihr selber herausfinden.“ Fragend schaute ich ihm in die Augen, während er auch an den meinen hing. Vorador: „Ihr habt wunderschöne Augen.“ Verlegen schaute ich zur Seite. Cassie: „Danke, wobei ich sagen muss, dass ihr zu viele Komplimente verschenkt.“ Vorador: „Bisher nur an euch.“ Enger drückte er mich an sich heran, was mir dann doch etwas unangenehm wurde, doch verließ ich mich darauf das er sich nicht an Kains ‚Eigentum’ vergreifen würde. Unser Tanz endete dann auch schon, doch ausruhen konnte ich mich nicht. Eine Klaue berührte meine Schulter und Raziel stand vor mir. Raziel: „Ich darf ablösen?“ Fragte er zu Vorador, der etwas enttäuscht nickte. Vorador: „Ich hoffe euch noch mal entführen zu können.“ Cassie: „Ich denke schon.“ Sagte ich nur und ließ mich nun von Raziel führen. Vorador hingegen ging zur Seite und stellte sich neben seinen Beobachter, der nun Raziel ins Visier nahm. Vorador: „Eifersüchtig?“ Kain: „Unsinn, warum sollte ich?“ Vorador: „Nun ja. Sie mag zwar ein Mensch sein, doch ist sie wirklich sehr hübsch, klug und redegewandt. Wenn du sie nicht willst, nehm ich sie dir gerne ab.“ Kain: „Rede nicht so ein wirres Zeug. Die Sarafanen sind hinter ihr her, sie hat noch einen Wert für mich.“ Sein gegenüber musste lachen und schaute zu Kain herüber. Vorador: „Wenn es nur das ist, warum beobachtest du sie dann so ernst, wenn sie mit jemanden tanzt?“ Kain: „Sie ist hier unter Vampiren.“ Vorador: „Damit weiß sie umzugehen, wie ich merkte und trotz dessen ist sie ja nun sicher, durch ihr Band. Ausserdem, warum hast du dich die letzten Tage bei mir, vor ihr versteckt?“ Kain: „Ich war nur bei dir um das Fest in ruhe zu planen. Wie kommst du darauf das ich mich vor ihr verstecke?!“ Vorador: „Du hast die ganze Zeit von ihr gesprochen und wirktest recht verwirrt.“ Kain: „Das kam dir nur so vor.“ Schmunzelnd ließ nun auch Vorador seinen Blick zu mir wandern. Vorador: „Sie hat mich etwas über dich gefragt.“ Kain: „Ach? Und was?“ Vorador: „Ob du schon immer so herrisch warst.“ Kurz rümpfte Kain die Nase, während ich nun zu einem anderen, mir unbekannten Vampir gereicht wurde und mir langsam doch etwas mulmig wurde, da ich mich etwas fehl am Platz fühlte. Vorador: „Kain, du solltest dir ihren Blick mal genau ansehen.“ Kain: „Was soll damit sein?“ Vorador: „Meinst du nicht dass sie dir anders in die Augen sieht als jetzt Makar?“ Kain: „Natürlich, immerhin sollte sie auch vor mir Respekt haben.“ Versonnen lachte sein Gesprächspartner. Vorador: „Du solltest dir ihren Blick doch noch mal genauer betrachten, bist doch sonst auch so ein guter Beobachter.“ Er ging und ließ Kain etwas zweifelnd zurück. Ich wurde während dessen von einigen Vampiren umringt. ‚Scheint was Besonderes zu sein, mit einem Menschen tanzen zu können. Anders kann ich mir das grad nicht erklären.’ Nach einigen Tänzen, war ich erstmal fertig. ‚Ist das heiß hier! Was zu trinken wäre eigentlich nicht schlecht.’ Einer der Diener ging an mir vorbei mit einigen Gläsern auf einem Tablett. Eines davon nahm ich mir, doch wunderte ich mich gleich. ‚Das ist ja warm? Warmer Wein?’ Ich schaute mich um. ‚Vertragen das Vampire?’ Da begriff ich erst dass in den Gläsern, auch in meinem, Blut war. ‚Verdammt! Wie werde ich das nun wieder los?’ Etwas hilflos sah ich mich um, in der Hoffnung irgendwo ein Tisch zu finden wo ich das Glas wieder abstellen konnte. Ein Arm fuhr um mich herum und hielt mir ein anderes Glas vor mein Gesicht. Überrascht drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah Kain direkt in die Augen. Ich sah ihn an und musste zugeben, dass ihm dieser Anzug stand. Er war ebenso in schwarz rot gehalten wie mein Kleid und konnte aber nicht seine Muskeln verbergen, über die sich der leichte Stoff spannte. Kain: „Ich glaube nicht dass dir Blut unbedingt bekommen würde.“ Er nahm mir mein Glas ab, und gab mir seins dafür in die Hand. In diesem war wirklich Wein. Cassie: „Wo habt ihr das denn her?“ Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich prüfend an. Kain: „Seit wann siezt du mich?“ Cassie: „Ist während den Tänzen zur Gewohnheit geworden. Sorry.“ Kain: „Hätte mich auch gewundert, wenn das so bleiben würde.“ Cassie: „Nein, damit kann ich nicht dienen. Aber sag mal, wo warst du die letzten Tage? Und wo kamst du plötzlich her? Ich hab dich den ganzen Abend schon gesucht.“ Kain: „Ich habe den Abend in ruhe geplant und war die ganze Zeit schon hier. Warum hast du mich gesucht?“ Cassie: „Ich bin deiner Einladung gefolgt, da dachte ich dass du mich hier erwartest. Stattdessen aber begrüßte mich Vorador.“ Ich sah zu diesem hinüber, der gerade in einem Gespräch vertieft war, dann aber seinen Blick zu mir wand und mir zu zwinkerte. Verlegen sah ich wieder zu Kain. Kain: „Scheint dir doch nix ausgemacht zu haben, ausserdem: Warum sollte ich dich in empfang nehmen?“ Skeptisch sah ich ihn an. Ich tippte auf seine Stirn. Cassie: „Deine Idee.“ Ich schwenkte den Arm leicht in den Raum. Cassie: „Deine Feier.“ Jetzt faste ich an das Band um meinen Hals. Cassie: „Dein ‚Eigentum’. Deswegen dachte ich das.“ Sanft sah er zu meinen Hals, strich über meine Hand und über das Band. Kain: „Es steht dir.“ Ich wurde verlegen und strich an seiner Klaue entlang. Cassie: „Es gefällt mir ja auch, da muss es mir doch stehen.“ Kain: „Wusstest du das Vorador, eigentlich keine Menschen mag?“ Fast schon geschockt sah ich in seine gelben Augen, die noch immer auf dem Band und meiner Hand ruhten. Cassie: „Echt? Das kann ich nicht glauben. Er war doch so freundlich zu mir.“ Kain: „Du scheinst eine Ausnahme zu sein. So wie bei mir.“ Vorador: „Ich stör doch nicht, oder?“ Erschrocken drehte ich mich um, er stand hinter mir und lächelte. Kain: „Warum solltest du stören?“ Vorador: „Das hört man. Ich wollte deine Cassie noch mal zum Tanz entführen, bevor du sie von hier verschleppst und ich dann keine Gelegenheit mehr habe.“ Kain: „Du redest schon wieder wirres Zeug.“ Verärgert ging er von uns weg. Cassie: „Was hat er denn nun?“ Vorador: „Er ist sich seiner Gefühle noch nicht bewusst oder er will sie einfach nicht wahr haben.“ Cassie: „Welche Gefühle?“ Mein Gegenüber lächelte wieder und nahm sacht meine Hand. Vorador: „Das wird er euch schon irgendwann erzählen. Wenn ich nun bitten darf?“ Wieder wurde ich auf die Tanzfläche gezogen, nur mein Glas konnte ich noch schnell abstellen, auch wenn ich es wohl nicht wieder finden werde, da es auf einem der Tabletts steht welches die Diener die ganze Zeit herumtragen. Ich wurde wieder von Vorador geführt, doch waren meine Gedanken nicht wirklich beim tanzen. Cassie: „Verratet mir bitte von welchen Gefühlen ihr gesprochen habt. Ich bin doch so neugierig.“ Vorador: „Wenn es um meine Gefühle ginge, würde ich sie euch verraten, doch da es sich dabei um Kain handelt muss ich schweigen. Ansonsten bin ich meines Lebens nicht mehr sicher.“ Er lachte mich an und sah mir dann wieder fest in die Augen. Cassie: „Ist er denn so gefürchtet?“ Vorador: „Oh ja. Immerhin hält er sich gut gegen die Sarafanen. Er ist auch der einzigste der es ihnen so schwer macht. Wir anderen Vampire verstecken uns vor ihnen, doch er bekämpft sie, ganz offen. Er hat sehr wohl die Macht, Herrscher über ganz Nosgoth zu sein und das wird er auch werden wenn die Sarafanen besiegt sind.“ Ungläubig sah ich im in die Augen, was ihn nur wieder lächeln ließ. Vorador: „Ihr kennt seine Macht nicht?“ Cassie: „Schon, immerhin war ich dabei als er die Krieger zur Strecke brachte aber das dass etwas besonderes ist und die anderen Vampire ihn auch fürchten, wusste ich nicht.“ Vorador: „Seine Telekinese ist schon mächtig genug aber seine Stärke ist für jeden Furcht einflößend.“ Ich war nun wirklich schwer beeindruckt. Das Kain so mächtig war, war mir bisher nicht ganz klar gewesen. Vorador: „Ich wollte euch jetzt aber keine Angst machen.“ Cassie: „Das habt ihr nicht. Ich bin nur überrascht, da ich nicht gedacht hätte das Kain so mächtig ist.“ Vorador: „Ach wirklich? Das ist bemerkenswert.“ Cassie: „Wieso?“ Vorador: „Weil ihr selbst jetzt keine Angst vor ihm habt. Aber wie mir scheint habt ihr sehr wohl vor mir und den anderen hier anwesenden Vampiren Angst. Wie kommt das?“ Cassie: „Na ja. Angst hab ich nur vor euch, weil ich nicht weiß, wie ich euch einschätzen soll. Ich habe immer noch das Bild im Kopf, dass Vampire kaltblütige Jäger sind.“ Vorador: „Und Kain ist das nicht?“ Jetzt stockte ich. So direkt habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht oder ich habe meine Angst ihm gegenüber einfach vergessen, nur warum? Cassie: „Doch ist er. Aber irgendwie hab ich wohl meine Angst bei ihm verloren.“ Er kam mit seinem Gesicht dicht an meines. Vorador: „Und darüber solltet ihr mal weiter nachdenken.“ Flüsterte er mir ins Ohr, als dann wieder unser Tanz endete. Doch bevor ich wieder von Vampir zu Vampir übergeben wurde, huschte ich schnell von der Tanzfläche zum Gartenfenster hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)