Starlight Express-Die Abenteuer von Casey Jones & Rusty von Vegetale (Nach Motiven des Musicals) ================================================================================ Kapitel 4: 4. Die Aufnahmeprüfung --------------------------------- Starlight Express Kaptitel 4: Die Aufnahmeprüfung Am nächsten Morgen wurde Casey durch ein lautes Geräusch geweckt. Er sprang aus dem Bett und lief zum runden Fenster, das sich in seinem Zimmer befand. Dabei knarrten jedesmal die Dielenbretter. Digger hatte Ihm eines von seinen Pyamahemden ausgeborgt, das dem Jungen bis zu den Knien reichte. Casey stieß das Fenster auf und suchte nach der Quelle des Geräusches. Zwischen zwei Bäumen gab es eine größere Lücke und konnte er die Gleise des Bahnhofs erkennen. Dann entdeckte er Krokodil, der gerade mit Bella vorbeifuhr. Lok und Waggon befanden sich gerade im Maschinenmodus und es war der laute Elektromotor, der Casey geweckt hatte. Der Junge reckte seinen Arm und rief, so laut er konnte: „Hey! Gute Fahrt, Loisel!“ „Loisel, da am Fenster des alten Lokschuppens! Da ist Casey! Er winkt uns zu!“ vernahm der Lehrling die Stimme von Krokodil. Er steckte seinen Kopf aus dem Fenster des Führerhauses und sah seinen neuen Freund winken. Lachend winkte er zurück und Krokodil stieß einen kurzen Pfiff aus. Casey blickte den davonfahrenden Zug nach, bis er hinter den Bäumen nicht mehr zu sehen war. „Na, schon ausgeschlafen?“ Digger betrat das Zimmer. In den Händen hielt er ein Tablett mit einem Frühstück, das er auf dem kleinen Tisch absetzte. „Morgen, Digger!-Ich habe gerade Loisel zugewinkt. Er hat gerade den Bahnhof verlassen.“ „Ach ja, die Krokodile von Rätina haben nun mal laute Motoren. Daran erkennt man sie sofort.“ „Rätina?“ „Es ist Loisels Heimatland. Der größte Teil besteht aus Bergen. Die Hauptstadt ist Emmenthal.“ „Habt Ihr eigentlich auch Landkarten? Mit dem ganzen dazugehörigen Schienennetz?“ „Natürlich. Vom ganzen Kontinent.“ „Dann muß ich mir als Erstes so eine Karte besorgen.“ „Als Lehrling wirst Du einen ganzen Streckennetzatlas bekommen. Und noch einige Handbücher.Und Du wirst auf den Bahnhöfen lernen, mit dem Dienstplan umzugehen.“ „Prima.“ „Und jetzt lass Dir dein Frühstück schmecken. Danach machen wir uns auf den Weg zu Mr. Corell.“ „Okay.“ nickte der Junge und setzte sich an den Tisch. Auf dem Weg zum Verwaltungstrakt des Bahnhofsgebäudes kam Digger und Casey Mr. Loghead entgegen. „Ja, sag einmal, Francis, ich denke, Du bist mit Greaseball unterwegs nach Portho!“ „Bobetta Flint vertritt mich. Ich hatte gestern dringend noch in der Stadt zu tun. Und Greaseball ist es wohl eh lieber, wenn meine Kollegin Ihn fährt.“ „Ach so, verstehe.“ „Und wer ist dieser junge Mann hier? Ich habe Ihn gestern schon in Begleitung von Rusty gesehen! Er war sehr hilfsbereit und sieht aus, als wüßte er bereits gut über Loks Bescheid.“ „Ich heiße Casey Jones. Ich will Lokführer werden und mich gerade bei Mr. Corell bewerben.“ „Ah, ein neuer Lehrling! Ich werde euch begleiten.“ lächelte Loghead und schloß sich den beiden an. Mit einem Fahrstuhl fuhren sie in die obere Etage. Ein langer Gang führte zum Büro des Bahnhofsvorstehers. Der Boden war mit einem dicken roten Teppich ausgelegt, der jeden Schritt des Trios dämpfte. „Mann, richtig vornehm!“ staunte Casey, der die Bilder und Ausschmückungen an den Wänden betrachtete. „Ja, Kommoran ist eine wohlhabende Stadt. Genauso wie unser Land Ruthia.“ erklärte Digger. „Aber bei eurem Lokschuppen und Rustys Instandhaltung wird geknausert!“ „Unser Boß denkt nun mal, das es sich nicht mehr lohnt, hier noch mehr Geld hineinzustecken.“ seuftze Loghead. „Man kann von Glück sagen, das unsere beiden Dampfloks nicht verkauft wurden! Mr. Corell behält sie der Tradition wegen. Und eine bestimmte Summe wird auch jeden Monat dafür eingeplant. Aber es reicht eben nur, um den Schuppen einigermaßen in Schuß zu halten und eine Lok zu warten. Bei Rusty reicht es nur für die notwendigsten Reparaturen.“ erklärte Digger. „Ich finde das ungerecht!“ „Mr. Corell nennt es unrentabel.-So, da wären wir.“ Der ältere Lokführer klopfte an. „Herein!“ Digger öffnete die Tür und die Drei traten ein. Mr. Corell war ein rundlicher Mann von etwa fünfzig Jahren, der hinter einem wuchtigen Schreibtisch saß und die Besucher einer nach dem anderen musterte. Er trug einen grauen Anzug im Stil des neunzehnten Jahrhunderts, mit einer schweren, goldenen Uhrenkette. Das Büro war groß und genauso großzügig ausgestattet. „Guten Morgen, Mr. Corell.“ grüßte Digger und nahm seine Mütze ab, Francis tat es Ihm gleich. „Was führt euch zu mir?“ fragte der Bahnhofsvorsteher. „Dieser Junge hier möchte gerne Lokführer werden und eine Lehre bei uns beginnen.“ erklärte Digger. „Aha.“ Mr. Corell erhob sich von seinem Platz und kam hinter seinem Schreibtisch hervor. Vor Casey blieb er stehen und musterte Ihn eingehend. „Wie heißt Du, mein Junge?“ „Casey Jones, Sir!“ „Digger, sag mal, hat der Junge keine Schuhe? Wieso läuft er barfuß?“ „Äh-verzeihen sie, Boß, er hat schon welche, aber...“ begann Digger, doch Loghead sprach schnell weiter: „Die sind leider gerade kaputt, aber ich werde Ihm nachher sofort ein Paar Neue besorgen!“ „In Ordnung, Mr.Loghead.-Du willst also Lokführerlehrling werden. Bist Du nicht noch etwas zu jung?“ meinte Mr. Corell. „Ich bin schon vierzehn!“ log Casey ungerührt .“Das ich etwas klein geraten bin, dafür kann ich nichts!“ „Wo ist denn deine Mutter? Warum hat sie dich nicht herbegleitet?“ „Ich habe keine Mutter mehr...“ „Und dein Vater?“ „Der ist weit, weit weg....“ „Ein Waisenkind? Wo kommt er her? Der Kleidung nach bestimmt nicht von hier!“ „Ist das so wichtig Boß? Der Junge hat gute Anlagen, ein Lokführer-Lehrling zu werden. Ich habe es gestern gesehen, als er dem Jungen aus Emmenthal geholfen hat! Er weiß schon sehr viel und ist technisch sehr begabt!“ erklärte Loghead. Der Stationsvorsteher überlegte. „Mr.Corell! Da Casey anscheinend Niemanden hier hat, werde ich die Rolle seines Vormundes übernehmen! Ich werde mich um Ihn kümmern!“ „Und ich sowieso!“ nickte Digger. „Danke, Mr. Loghead!“ sprach Casey gerührt. Er schämte sich, zuerst so schlecht über diesen Mann gesprochen zu haben. „Nenn´ mich einfach Francis. -Der Junge wird die Prüfungen bestehen, da bin ich mir sicher! Lassen Sie Ihn den Lehrgang durchlaufen!“ „Also gut. Wir werden sehen. -Und auf welcher Lok willst Du lernen? Weißt Du das schon?“ fragte Mr. Corell. „Klar! auf Rusty!“ rief Casey. Der Stationsvorsteher hob erstaunt die Augenbrauen. „Ausgerechnet Rusty? Er hat aber überhaupt keine Erfahrung mit Lehrlingen! Außerdem ist die Arbeit alleine auf einer Dampflok am schwehrsten! Und schmutzig!“ „Das weiß ich, Sir! Aber ich bin kräftig genug, es zu schaffen!“antwortete Casey. „Und wann hat Rusty seinen letzten großen Check-up gehabt?“ „Keine Sorge, Boß, darum kümmere ich mich schon. Es wird Zeit, das der Kleine etwas richtiges zu tun kriegt.“ erklärte Digger. „Dann muß er den Lehrgang im Betriebswerk absolvieren. Lohnt sich der Aufwand überhaupt? Warum willst Du nicht einen von unseren Dieseln als Lokpartner? Die sind moderner und einige haben schon mit Lehrlingen Erfahrung!“ „Ich will aber Rusty! Er ist mein Freund! Wir gehören zusammen! Und ich werde mit Ihm auf Reisen gehen! Und mit Ihm für die Renn-Liga trainieren!“ „Das soll wohl ein Witz sein!“ „Nein, es ist mir ernst! Rusty wird Ihnen beweisen, das er noch nicht auf das Abstellgleis gehört! Er ist genauso gut wie Greaseball!“ „Jetzt übertreibst Du aber! Beleidige nicht unseren Champion!“ mahnte Mr. Corell und wies auf ein großes, eingerahmtes Foto über seinem Schreibtisch. Darauf war Greaseball zu sehen, wie er sich stolz in Pose warf. Typisch für diese Angeber-Lok. „Entschuldigung, Sir. Aber geben Sie uns beiden bitte eine Chance! Wir werden Sie nicht enttäuschen!“ „Also gut, mein Junge. Ich sehe an deinen Augen, das Du es ehrlich meinst. Du sollst Rusty als Lokpartner bekommen!“ „Danke, Mr. Corell, Sir!“ „Digger, Loghead, Ihr werdet alles in die Wege leiten. Zuerst werdet Ihr bei Mrs. Alpa die ganzen Formalitäten erledigen. Ich spreche mit Eisenbahnergilde, wann der nächste Lehrgang abgehalten werden kann.“ „Jawohl, Sir.“ „Und dann kauft Ihr dem Burschen zu allererst ein paar ordentliche Schuhe!“ „Alles klar, Boß!“ grinste Digger. Die drei verließen wieder das Büro und begaben sich zwei Türen weiter in die Personalabteilung. Hier begegneten sie dem Assistenten und Stellvertreter des Bahnhofsvorstehers, Mr. Banner, der sich gerade mit Mr. Alpa, der Sekretärin, unterhielt. Casey stellte fest, das es hier bereits auch Computer gab. Zwar noch recht altertümliche Modelle, aber immerhin. „Guten Tag, Mr. Banner. Wir wollen einen neuen Lehrling eintragen lassen.“ grüßte Digger. Der Assistent des Stationsvorstehers war ein Mann von etwa Ende Dreißig. Er war ähnlich wie sein Vorgesetzter gekleidet, nur trug er einen blauen Anzug und eine ebensofarbige Schirmmütze. „Das bist dann wohl Du. Wie ist dein Name?“ „Casey Jones, Sir.“ „Willkommen bei den Eisenbahnern, mein Junge. Mrs Alpa wird nun deine Personalien aufnehmen und dann werden wir sehen, wie Du die Aufnahmeprüfung bestehst.“ „Okay.“ nickte Casey. „Mrs. Alpa, ich bin in meinem Büro!“ „Jawohl, Mr. Banner.“ Der Assistent verließ wieder das Büro. „Und nun zu Dir, mein Junge. Dein Name ist also Casey Jones.“ sprach Mrs. Alpa. „Ja, Mam.“ Die Sekretärin tippte den Namen in Ihren Computer ein. „Und wo wohnst Du?“ „Drüben, im alten Lokschuppen.“ „Wie bitte? Du wohnst nicht bei deinen Eltern?“ „Er hat keine Eltern mehr. Deshalb bin ich sein Vormund. Und Digger.“ antwortete Loghead. „Na schön. Wie alt bist Du, Casey?“ „Vierzehn!“ log der Junge wieder. Bis zu seinem Geburtstag waren es zwar noch gut acht Monate, aber warum sollte die Sache an acht Monaten scheitern? Dann folgten noch verschiede Fragen und Casey musste seinen Lokpartner nennen. „Digger, Du weißt, das der Junge noch vom Bahnarzt untersucht werden muss. Die Ergebnisse soll er dann an mich übersenden. Hier sind die Unterlagen für den Doc.“ sprach die Sekretärin, als sie mit der Aufnahme der Daten fertig war und reichte dem Lokführer eine Akte. „Okay. Wiedersehen, Mrs. Alpa.“ „So und jetzt gehen wir hinunter zum Doktor. Jeder große Hauptbahnhof hat einen eigenen Arzt für seine Belegschaft und für kranke Reisende.“ erklärte Loghead. „Du hast doch hoffentlich keine Angst vor Ärzten.“ „Nicht die Spur.“ „Okay.“ In der großen Empfangshalle, die sie durchqueren mussten, herrschte reges Treiben. Reisende, Gepäckträger mit Ihren Karren und fliegende Händler boten ein buntes Bild. Casey war begeistert von der Architektur und der prachtvollen Ausstattung. Man hatte sich hier wirklich etwas Besonderes geleistet. Verzierte Säulen stützten die hohe Decke der Halle, ebenso wie den Gang vor dem Prachtbau. Rings um die Halle reihten sich die verschiedensten Geschäfte und ein Restaurant aneinander. Digger und Loghead bogen in einen Seitenflügel des Bahnhofs ein. Hier befanden sich die Gepäckaufbewahrung und die Fahrkartenschalter, zehn an der Zahl. Einige waren geöffnet, andere geschlossen. Der Junge stellte fest, das die große Halle und alle anderen Teile des Bahnhofs peinlich sauber gehalten wurden. Nirgendwo gab es Schmierereien an den Wänden oder beschädigtes und beschmutztes Interieur. Die Leute hier wissen noch, was sich gehört, dachte Casey und empfand großen Respekt für diese Leute. Im hinteren Teil dann hatte der Doktor seine Praxis. Casey kam gleich dran und der freundliche Doktor untersuchte Ihn von Kopf bis Fuß, testete seine Reflexe und besonders sein Seh-und Hörvermögen. Dazu gab es verschiedene Tests, die er bei allen Lehrlingsanwärtern durchführen musste. „So, jetzt kannst Du dich wieder anziehen.“ sagte er dann schließlich. „Ist alles okay bei mir?“ „Alles bestens. Du bist kerngesund und hast die richtigen Voraussetzngen für eine Lokführer-Laufbahn.“ „Klasse!“ Während der Junge sich ankleidete, winkte der Arzt die beiden Lokführer zu sich. „Was ist Doc? Ist der Kleine gesund?“ „So weit ist mit Ihm alles in Ordnung. Aber er ist noch keine Vierzehn! Ich habe Ihn genau untersucht. Laut seiner körperlichen Entwicklung dürfte er erst dreizehn, höchstens dreizehneinhalb sein!“ „Dieser Schlingel! Ist das von großer Bedeutung ? Muß er jetzt noch ein halbes Jahr warten?“ fragte Digger besorgt. „Ich denke nicht. Er ist für sein Alter geistig schon sehr weit entwickelt und kräftig genug.Ich sehe keine Probleme, schon jetzt mit der Lehre zu beginnen.“ lächelte der Arzt. „Und sein Lokpartner wird Ihm ja helfen.“ „Hey, danke Doc!“ „Ich bin fertig!“ rief Casey und kam angelaufen. „Gut! Dann gehen wir jetzt einkaufen! Du brauchst dringend ein Paar Schuhe, wie Mr. Corell schon sagte.“ bemerkte Loghead. „Und ich muß zurück zu Pop! Wir müssen in einer Stunde im Bergwerk sein, den Schutt abholen!“ sagte Digger. „Viel Spaß beim Einkaufen, Ihr Beiden!“ War der Bahnhof schon aufregend für Casey, so war die Stadt es erst richtig. Der Junge konnte sich nicht satt sehen an den vielen prächtigen Häusern und Geschäften. Es gab auch eine Straßenbahn und Loghead erklärte, das auch sie im Humanoid-Modus existieren konnte. Zuerst bekam Casey seine Schuhe. Sie waren aus braunem Leder und dreiviertel hoch, dazu noch von erstklassiger Qualität. Dazu bekam er noch zwei Paar Socken. „Das ist echt toll, das Du mir das alles spendierst, Francis.“ „Na ja, der Lokführer von Greaseball zu sein, hat auch seine Vorteile. Doch ein Teil meines Vermögens gebe ich gerne für junge Lehrlinge, die Hilfe brauchen. Ich sehe es auch immer wieder gerne, wenn sie sich über ein Geschenk freuen. So wie Loisel gestern. - Hey, möchtest Du ein Eis?“ „Gerne.“ „Dann laß uns an dem Tisch Platz nehmen.“ Die beiden ließen sich an einem der Tische eines Straßencafes nieder. Der Junge suchte sich einen Eisbecher aus und Loghead bestellte sich einen Kaffee. „Du bist ein echt toller Kerl, Francis! Schade, das Greaseball das nicht sieht.“ „Greaseball war nicht immer so. Ich habe Ihn als Partner bekommen, als ich mit meiner Lehre fertig war. Ich habe erst sehr spät als Lehrling angefangen, mit sechzehn. Das kam daher, weil ich in der Schule nicht gerade der Hellste war. Ich musste die letzte Klasse einmal wiederholen. Und ich hätte beinahe auch nicht die Aufnahmeprüfung geschafft. Doch ich biß die Zähne zusammen und büffelte! Und zur Überraschung aller schaffte ich es. Als ich mit meiner Lehre fertig war, war ich Zwanzig. Auch für die Abschlußprüfung musste ich hart arbeiten! Es ist schlimm, wenn man geistig etwas einfältig ist.“ „Und wenn schon! Nicht jeder kann ein Superhirn sein! Dafür hast Du andere Qualitäten. Nämlich ein Herz so groß wie der ganze Bahnhof! Und Du liebst Kinder und sie dich! Das ist etwas ganz Tolles!“ Francis wurde ganz verlegen über Caseys Lob. „Nun-wie auch immer. Ich und Greaseball haben zusammen trainiert und sind auf Reisen gegangen. Er und ich haben gemeinsam ein spezielles Krafttraining absolviert. Das Ergebnis bei mir siehst Du ja. Und Greaseball wurde immer stärker und hat sich schließlich weiterentwickelt.- Weißt Du, das sich jede Lok weiterentwickeln kann?“ „Weiterentwickeln?“ „Es ist ein besonderer, aber auch schwieriger Prozess. Nicht jede Lok schafft das. Aber wenn es Ihr gelingt, ist sie größer und stärker als vorher!“ „Wahnsinn! Könnte das auch Rusty?“ „Es wäre möglich. Wie gesagt, jede könnte es, aber nur wenige schaffen diese Entwicklung. Pop und Greaseball waren einige dieser Wenigen. Sie waren früher kleiner und nicht so stark. Greaseball sah früher aus wie einer von den schwarz-roten Dieseln. Dann hat er trainiert und schaffte die Weiterentwicklung in die Form, wie Du sie heute kennst.“ „Also auch eine Art Transformation! Wow!“ „Aber leider hat das auch seinen Charakter verändert! Er ist hochmütig und eigensinnig geworden! Doch er war nicht immer so. Wir waren früher die besten Freunde. Doch ich bleibe bei Ihm, in der Hoffnung, das er sich eines Tages besinnt. Du mußt darauf achten, das mit Rusty nicht das selbe geschieht, sollte er es eines Tages schaffen, sich weiterzuentwickeln!“ „Das werde ich, verlass dich darauf, Francis!“ Gegen Mittag kehrte Casey in sein neues Zuhause, den alten Lokschuppen zurück. „TA-DAA!“ rief er und reckte seinen rechten Fuß. „Oh, neue Schuhe! Die sind aber schön!“ rief Pop. „Francis hat wieder mal seine Spendierhosen angehabt! Ein prima Bursche!“ „Das ist er.“ nickte der Junge. „Jetzt mußt Du wenigstens nicht mehr barfüßig herumlaufen.“ lächelte Rusty. Digger kam die Treppe herab. „Hallo, Casey. Das Mittagessen steht oben auf dem Herd. Ich muss gleich mit Rusty und Pop los zur Konservenfabrik und dann muß ich deinen neuen Partner ins Betriebswerk bringen. Dort kriegt er seinen längst fälligen Rundum-check und die Schulung zur Lehrlingslok! Und Morgen früh beginnt dein Lehrgang. Er geht einen ganzen Tag und Übermorgen ist dann die Aufnahmeprüfung. Pop wird dich hinbringen und am Abend wieder abholen.“ erklärte er. „Und schau Dir das Buch auf dem Esstisch an. Es ist mein altes Lehrbuch.“ „Alles klar.-Rusty, sei fleißig und hör gut zu, damit Du auch deine Prüfung bestehst.“ „In Ordnung.“ nickte die kleinere Dampflok und schloß sich Pop und Digger an. Oben im Wohnquartier verstaute Casey seine Sachen und sah dann in den Topf. Das Essen war noch warm und er schöpfte sich einen Teller voll Eintopf heraus. Auf dem Esstisch entdeckte er das Buch, von dem Digger gesprochen hatte. Es zeigte starke Gebrauchsspuren und auf dem Einband waren Ölflecken und rußige Fingerabdrücke zu sehen. Ein Beweis, das Digger es in seiner Lehrzeit immer dabei gehabt hatte. Die Seiten waren bereits etwas vergilbt, aber man konnte trotzdem noch alles lesen. Während der Junge aß, blätterte er interessiert in dem Buch. Da stand alles über den Betrieb einer Dampf- und Diesellok, über Signale, Weichen und Verkehrsregeln auf den Gleisen. Und die ganzen Vorschriften und Zeichen. „Oh Mann, das ist ja ne´ ganze Menge Stoff! Da muß ich ganz schön büffeln! Aber das gehört auch dazu bei einer Lehre! Nur gut, das Dad mir schon so viel beigebracht hat!“ Inzwischen, im Betriebswerk am Ostbahnhof... „Wer hätte das gedacht, das unser kleiner Rusty nach so langer Zeit doch noch eine Lehrlingslok wird!“ sprach Mr. Kelmon, der Betriebsmeister, der den Rundumcheck an der Dampflok durchführte. Rusty zog eine saure Miene. Er mochte es nicht, wenn man Ihn „Kleiner“ nannte. Aber leider überragten Ihn alle anderen Loks an Größe. So war Rusty also bei allen immer der „Kleine“. „Also, Rusty, hör gut zu, was Mr. Kelmon Dir erklären wird! Morgen kommt dann die Prüfungskommission von der Eisenbahnergilde und wird dich testen!“ „Verstanden, Digger.“ „Keine Sorge, wir machen das schon!“ lächelte der Betriebsmeister. Digger und Pop ließen die beiden alleine. „Das wichtigste ist, das Du Dir der großen Verantwortung bewußt sein mußt, die Du von nun an übernehmen wirst. Du bist für deinen Lehrling verantwortlich und mußt Ihm all das beibringen, was Du bereits gelernt hast. Denn Du bist schon lange im Einsatz und kennst die Regeln für den Eisenbahnverkehr. Vor allem musst Du Ihm in der ersten Zeit viel helfen, denn so ein Junge von Vierzehn Jahren hat nicht so viel Kraft, um alle Hebel immer richtig und rechtzeitig bedienen zu können. Später, wenn er genügend Kraft entwickelt hat und er sicherer geworden ist, kannst Du Ihn auch selber fahren lassen. Aber Du musst immer ein Auge auf deinen Lehrling halten und auf den Bahnverkehr!Ihr müsst immer zusammenarbeiten. Denn am besten lernt ein Lehrling in der Praxis, die Bücher sind nur eine Hilfe.“ „Ich verstehe. Ich werde gut auf meinen Partner aufpassen und Ihn vor Gefahren schützen.“ „Außerdem mußt Du auf bestimmte Dinge deines Menschenpartners achten. Sein Verhalten, seine Körpersprache. Du mußt erkennen, wenn er zum Beispiel krank ist, um dann die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, falls Ihr weit enfernt vom nächsten Bahnhof seid. Das ist sehr wichtig, das Leben deines Partners kann manchmal davon abhängen! Wie gesagt, Du bist in der ersten Zeit sein Lehrer, wenn Ihr auf Wanderschaft seid. Du mußt Ihm all das beibringen, was Du in deiner langjährigen Dienstzeit an Erfahrung erworben hast.“ Bis zum Abend hörte Rusty geduldig zu, was Mr. Kelmon Ihm erklärte. Dann testete er noch sein Wissen über die Verkehrsregeln. „Und Ihr wollt euch wirklich für die Liga qualifizieren und für die große Meisterschaft?“ „Es ist Caseys Wunsch. Und da er mir geholfen hat, will ich es versuchen.“ „Das bedeutet viel Training. Kennst Du auch die Wettkampfregeln?“ „Die habe ich mir nach und nach angeeignet.“ „Du weißt, das Mr. Corell erst seine schriftliche Zustimmung geben muß, bevor Ihr gegen andere Loks antreten könnt. Und Du brauchst einen Waggonpartner, der dich auf der Reise begleitet. Ob unser Boß dafür Einen abstellt, weiß ich nicht. Auf jedenfall mußt Du und der Junge ersteinmal die Prüfung bestehen.“ Die Nacht blieb Rusty im Betriebswerk und versuchte all das zu wiederholen, was morgen abgefragt werden konnte. Und für Casey begann am nächsten Morgen der Lehrgang. Pop brachte Ihn in den Westteil der Stadt, wo sich die Büros und die Schulungsräume der Eisenbahngilde befanden. Es wurden hier nicht nur Lehrlinge geschult und geprüft, sondern auch Kurse für Lokführer abgehalten, wenn es Neuerungen im Bahnbetrieb gab oder jemand auf eine andere Lok umgeschult werden sollte. „Haha, schneller Pop!“ rief der Junge, welcher wieder seine Inliner an den Füßen hatte und sich von der alten Dampflok ziehen ließ. Seine neuen Schuhe hatte er in einem Rucksack bei sich, ebenso Schreibzeug und Papier. Währed Casey also die Schulbank drückte und die wichtigsten Grundlagen für seine Lehre paukte, wurde es für Rusty ernst. Eine dreiköpfige Prüfungskommission war angetreten, die als erstes Mit der Hauptuntersuchung der Dampflok begann. Sie nahm jedes Teil im Maschinenmodus genau unter die Lupe und dann wurde sein Zustand im Humanoid-Modus untersucht. Und diesmal hatte die kleine Dampflok Ihren Helm dabei, denn es war Vorschrift, während der Arbeit einen Helm zu tragen. Er sah aus wie der Deckel einer Mülltonne, rund, flach gewölbt, mit einem Knauf in der Mitte. Zwar gab es einige Kleinigkeiten zu bemängeln, vor allem die Roststellen, doch Rusty bestand die große Untersuchung und erhielt seine neue Plakette. „Jetzt hast Du wieder für 3 Jahre Ruhe.“ erklärte Mr. Kelmon. „Im Großen und Ganzen bist Du trotz der Rostflecken noch gut in Schuss. Dann stellte Ihm die Prüfer die verschiedensten Fragen und notierten Punktzahlen. „Sehr schön, Rusty. Über die Verkehrsregeln auf den Gleisen weißt Du Bescheid. Und nun erkläre uns, welche Pflichten Du als Lehrlok gegenüber deinem Lehrling hast.“ Auch Casey wurden die verschiedenen Pflichten gegenüber seinem Lokpartner aufgezählt. Es folgten kurze Beschreibungen über die Führerstände der verschiedenen Loktypen, wie Dampf, Diesel und Elektrizität und was jeweils zu beachten war. Vor allem die Sicherheitsvorschriften wurden genau besprochen. Bald rauchte dem Jungen der Kopf, doch zum Glück gab es eine zweistündige Mittagspause. Nach der Befragung mußte Rusty zeigen, was er konnte. Zuerst mußte er seine Transformation in den Maschinenmodus und zurück demonstrieren und dann mehrere Testläufe, auf denen zwei der Prüfer mitfuhren. Der Dritte beobachtete das Ganze vom Bahnsteig aus. Einfahrt in den Bahnhof, Verhalten an Weichen, vor Tunnels, An- und Abkoppeln der Waggons, all das mußte Rusty richtig machen, wie bei einer Fahrschulprüfung. Vor allem seine Bremsmanöver wurden genau getestet. Auch hier wurden die Sicherheitsvorschriften nicht außer Acht gelassen. „Sehr gut, Rusty! Du hast die Prüfung bestanden. Morgen wird sich zeigen, was dein neuer Lehrling kann und dann müßt Ihr beiden noch eine praktische Fahrprüfung ablegen, um zu sehen, wie gut Ihr schon miteinander harmoniert.“ „Hey, gut gemacht, mein Junge!“ „Danke, Mr. Kelmon!“ Gegen Abend holte Pop dann Casey wieder ab. Diesmal ließ sich der Junge auf die Schultern des stämmigen Oldtimers heben. „Na, wie wars?“ fragte dieser und setzte sich in Bewegung. „Mann, mein Kopf ist bis zum Rand vollgestopft mit Lehrstoff! Noch ein wenig mehr und er platzt!“ stöhnte Casey. „Rusty hat es geschafft. Er hat seine neue Zulassungsplakette erhalten und seine Prüfung zur Lehrlingslok soweit bestanden. Aber endgültig wird die Sache erst nach eurer gemeinsamen praktischen Abschlussprüfung. Er erwartet uns bereits zu Hause. Und morgen ist deine Schriftliche und mündliche Prüfung im Prüfungsraum des Gebäudes der Eisenbahnergilde.“ „Das stimmt. Ich muß um neun Uhr dortsein.“ „Keine Sorge. Rusty bringt dich morgen pünktlich hin. Denn ich muß schon um sieben in der Frühe wieder auf die Strecke. Drei Waggonladungen Kohle in die Nachbarstadt Rondoran bringen. Das sind fünfzig Kilometer von hier.“ Schließlich waren beide vor dem Lokschuppen angelangt. Pop hob Casey wieder von seiner Schulter und schob dann das Tor auf. Rusty hatte sich in seiner Box in seinem Sessel gelümmelt und blätterte in einer Zeitschrift. Hin und wieder griff er in einen Eimer mit Koksstücken, der neben der Lehne stand und holte ein Stück heraus, das er sich in den Mund schob und ganz normal verspeiste. „Hallo, Casey! Ich hab bestanden!“ sagte er, als der Junge zu Ihm kam und legte das Magazin weg. „Und für mich wird’s morgen ernst! - Aber jetzt habe ich einen riesen Kohldampf!“ „Digger macht gerade das Abendessen. Ich würde Dir ja gerne etwas von mir abgeben, aber Kohle ist nicht für euch Menschen geeignet.“ antwortete die Dampflok und deutete auf den Eimer, der auf dem Boden stand. „Wow! Du isst die Kohle, wie ich einen Apfel?“ „Klar. Ich kann sie essen oder man füllt sie hinten in meinen Tender Dann rollt sie von selbst in meinen Kessel. Ich vertrage auch Holz und sogar andere brennbare Materialien. Greaseball kann nur Diesel schlucken und die E-Loks können auch mal in ne´Steckdose fassen.“ „Das ist aber gefährlich!“ „Nicht für die Elektrischen, wie z.B. Krokodil. Uns anderen Loks würde es schlecht bekommen! Meine Schlacke, also die Brandrückstände, werden durch diese kleine Tür an meinem Bauch entfernt. Das kann ich in meinem jetzigen Zustand auch selber machen, warte ich damit zu lange, kriege ich Bauchweh!“ „Echt krass! Aber Du bist dafür von allen anderen Loks am wenigsten abhängig! Was zum Verheizen und Wasser findet man fast überall!“ „Das stimmt.“ „Aber da ist noch etwas. In meiner hinteren Heizkammer brennt immer eine Flamme. Diese Flamme darf niemals ausgehen, denn sie tut das für mich, was bei euch Menschen das Herz. Sie erhält mich am Leben!“ „Das bedeutet, sie muss immer brennen?“ „Stimmt. Erlöscht diese letzte Flamme, ist es aus! Ein völlig erkalteter Kessel wäre mein Tod! Aber es müssen schon extreme Dinge passieren, damit meine Lebensflamme erlischt! Große Kälte, z. Beispiel. Oder viel Wasser in der Feuerbüchse! Oder tagelang absolut keine Nahrung, wie Kohle, Holz oder anderes Brennmaterieal.“ „Kann man diese Flamme sehen?“ Rusty nickte und öffnete die massive Feuerklappe auf seiner Brust. Dahinter befand sich die Feuerbüchse und im hinteren Teil eine kleine Gittertür, hinter welcher die etwa tellergroße Flamme leuchtete. „Wow! Das ist also dein Herz!“ staunte Casey. „Im Ruhezustand füllt sie nur die hintere Schutzkammer. Aber wenn ich arbeite, lodert in der ganzen Feuerbüchse das Feuer! Wird meine Lebensflamme immer kleiner, bedeutet das Gefahr!“ „Ich verstehe! Gut, das Du mir das gesagt hast! Deshalb hast Du so viel Angst, in einen Fluss zu fallen!“ Rusty verschloss seine Feuerbüchse wieder. In diesem Moment betrat Digger die Box. „Ah-Casey, Du bist zurück. Ich habe gerade das Abendessen fertig, Du hast sicher Hunger.“ „Na klar!“ „Dann komm mit mir. Ich hoffe, Du magst Fisch.“ „Kein Problem.“ „Du solltest heute früher ins Bett gehen, damit Du für den morgigen Tag ausgeruht bist.“ riet Digger. Casey nickte. Nach dem Essen half er dem Lokführer mit dem Abwasch und begab sich dann nach unten. Der alte Pop stand draußen vor dem Schuppen mit dem Rücken zur Wand und beobachtete die Sterne. „Zu dieser Jahreszeit sind die Sterne in klaren Nächten immer am Besten zu sehen.“ sagte er, ohne seinen Blick zu senken. „Bist Du oft hier?“ fragte der Junge. Der Oldtimer nickte. „Rusty hat mir seine Lebensflamme gezeigt. Sie brennt ganz im Innern hinter der Feuerbüchse.-Hast Du auch so eine Flamme in deinem Inneren?“ „Aber natürlich.“ nickte Pop und sah Ihn an. „Dann müsst Ihr wirklich gut aufpassen, denn wenn ein Wasserstrahl diese Flamme trifft und sie ausgeht-nicht auszudenken!“ „Hohoho! So schnell geht die Lebensflamme einer Humanoid-Dampflok nicht aus! Du mußt wissen, eine Lebensflamme ist keine normale Flamme, die sich so einfach auslöschen läßt! Und sollte das der Fall sein, dann merke Dir gut: So lange noch ein Stückchen Glut dort vorhanden ist, kann die Lebensflamme wieder entfacht werden!“ „Ich werde es nicht vergessen! -Aber was ist dann mit Greaseball und den E-Loks? Die haben bestimmt keine Lebensflamme.“ „Nein, aber bei einer Diesel- und E-Lok ist es ein Lebensfunke, der sich im Innern befindet.“ „Irre! -Und wie es dann bei den Waggons?“ „Dort ist es ein kleines Licht im Innern.“ erklärte Pop geduldig. „Du weißt wirklich viel!“ „Ich habe ja auch die meisten Kilometer auf meinem Kessel!“ lachte der Oldtimer. „Und Du hast sicher gesehen, das wir Loks und Waggons wenn wir nicht arbeiten oder etwas transportieren müssen, lieber im Humanoid-Modus sind. Es macht uns eben mehr Spaß wie die Menschen zu sein!“ „Das habe ich bemerkt! Besonders bei Greaseball!-Aber eine Frage beschäftigt mich noch, seit ich hier bin. Ihr kommt doch sicher auch irgendwo her. Pop, weißt Du, wie Ihr so lebendig geworden seid? Wie ist das entstanden? Wart Ihr immer so?“ „Nun, mein Junge, „antwortete die große Dampflok, stieß sich von der Wand ab und ließ sich im Gras nieder. Mit einer Geste bedeutete er Casey, sich auf seinen Schoß zu setzen. „Ich werde es Dir erzählen.“ „Da bin ich aber gespannt.“ „Unter den Menschen erzählt man sich die Legende, das der Starligt Express uns zum Leben erweckt hat. Es geschah zu der Zeit der ersten Dampfloks. Zuerst waren wir auch nur leblose Maschinen ohne eine Seele, von Menschen erbaut. Aber die Lokführer hatten ein gutes Verhältnis zu Ihnen, einer ganz besonders. Für Ihn war sie mehr als nur eine Maschine, für Ihn war sie ein Freund. Und er wünschte sich nichts sehnlicher, als das er mit seiner Lok wie mit einem Menschen sprechen könnte. Diesen Wunsch hörte der Starlight Express und er beschloss, den Wunsch dieses einsamen Lokführers zu erfüllen. In einer sternenklaren Nacht wie dieser jagte er über den Himmel und ließ einen Teil seiner Seele als helle Sterne auf diese Welt niedergehen. Jede Lok und sogar jeder Waggon empfing ein Stückchen dieser Seele und begann zum Leben zu erwachen! Und seitdem erwacht jede Lok und jeder Wagen, die von den Menschen erbaut wird, zum Leben. Wir wissen nicht wie, aber es geschieht, sobald eine Lok oder ein Waggon fertiggestellt ist. Zuerst waren die Menschen sehr erschrocken und überrascht, doch sie gewöhnten sich rasch an uns und wir wurden ein Teil Ihres Lebens. Und seitdem heißt es bei uns, der Starlight Express könnte Wünsche erfüllen.“ „Ich glaube nicht mehr daran! Es ist nur ein Märchen für Kinder und einfältige Loks!“ bemerkte Rusty, der hinzugekommen war. „Was redest Du da! Meinen und deinen Wunsch, Rusty, hat er erfüllt! Er hat uns zusammengebracht! Ich sage Dir, der große Sternenzug ist irgendwo da oben! Und irgendwann werden wir ihn finden! Vielleicht können wir nur an einem bestimmten Ort Kontakt mit Ihm aufnehmen! Denn er muß mir zeigen, wie ich eines Tages wieder nach Hause in meine Welt komme!“ Rusty seufzte. „Verliere nie deinen Glauben an dich selbst, mein Sohn.“ sprach Pop. „Du brauchst keinen Starlight, um das zu werden, was Du willst, nur Selbstvertrauen und Mut! Dann kannst Du all das vollbringen, wovon Du träumst!“ „Ach Pop! Seit Greaseball Champion ist, machen er und seine Kumpel mir das Leben zur Hölle! Davor war dieser Diesel eine Nullacht-fünfzehn-Lok wie wir alle!“ „Aber er hat etwas aus sich gemacht! Und das kannst Du auch, Rusty! Du darfst dabei nur nicht dein gutes Herz verlieren! Francis hofft immer noch, das Greaseball sich eines Tages wieder besinnt und von seinem hohen Ross heruntersteigt! Vielleicht, wenn Du Ihm eines Tages zeigst, das auch er geschlagen werden kann! Das auch eine andere Lok Champion werden kann!“ sprach Casey eindringlich. „Wir werden hart daran arbeiten und wir werden die benötigten Plaketten erringen, eine nach der anderen! Und dann treten wir beim großen Rennen an, Du wirst sehen!“ „Casey!“ seufzte Rusty. „Du wirst sehen!“ nickte der Junge, hopste von Pops Schoß und begann zu singen: „Jede Lok würde gern Meister werden Jede will beweisen was sie kann Jede träumt davon, die allererste Bei dem großen Finalrennen zu sein. Jedes Training Bringt dich schon dem Sieg viel näher Was Du erreichst Ist deine Chanche beim nächstenmal Diese Welt in der Ihr lebt Ist für mich noch völlig neu Diesen Kontinent Haben wir noch nicht erforscht Ziehn wir los und entdecken Ihn. Reisen das macht spaß! Reisen das macht Spaß! Jeder von uns will sein Zeichen setzen bringt dabei seine Stärken ein Jede Lok wünscht sich die Chance zu kriegen Um am Ende der Sieger zu sein Zeig wer Du bist! Du bist der geborene Sieger! Zeig was Du kannst Was Du gelernt hast gibt Dir Power! Diese Welt in der Ihr lebt Ist für mich noch völlig neu Diesen Kontinent Haben wir noch nicht erforscht Ziehn wir los und entdecken Ihn. -Reisen das macht spaß! Reisen das macht Spaß! Diese Welt in der Ihr lebt Ist für mich noch völlig neu Diesen Kontinent Haben wir noch nicht erforscht Ziehn wir los und entdecken Ihn. -Reisen das macht spaß! Reisen das macht Spaß! Macht Spaß, yeah!“ (Die Melodie ist das Titellied zum Pokemon-Film „Die Macht des Unbekannten“ Mir hat die Melodie gut gefallen und den Text etwas umgedichtet) Rusty warf dem alten Pop einen zweifelhaften Blick zu. Dieser nickte Ihm aufmunternd zu. „Immer wieder habe ich in sternenklaren Nächten zum Himmel gesehen und meine Bitte zu den Sternen geschickt, in der Hoffnung, der Starlight würde erscheinen und mir die Courage und Kraft geben, damit ich gegen diese Angeber-Loks antreten könnte! Ich wünschte, ich hätte seine Macht! Aber er ist nicht gekommen!“ seufzte die jüngere Dampflok. „Vielleicht wirst Du Ihm eines Tages begegnen, mein Sohn. Hab nur Geduld, Rusty. Ich glaube, dein Zusammentreffen mit Casey war nur der Anfang davon. Er wird Dir dabei helfen.-Oh, und nun ist er eingeschlafen. Es war auch ein langer Tag für Ihn. Und morgen hat er seine wichtige Prüfung.“ Der Junge war in Pops Schoß eingeschlummert. Vorsichtig hob Ihn der Oldtimer hoch und reichte ihn an Rusty weiter. Der war zuerst etwas verunsichert, als er den schlafenden Casey in den Armen hielt. „Bring Ihn nach drinnen und sag Digger bescheid, damit er Ihn ins Bett steckt.“ „Ist gut.“ nickte Rusty und mußte plötzlich lächeln. “Ich habe auf einmal so ein seltsames Gefühl in mir. Was ist das nur?“ „Es ist die Zuneigung zu Ihm.“ lächelte die alte Dampflok. „Eine sehr wichtige Empfindung, die dich und Casey für immer verbinden wird.“ Rusty betrat den Lokschuppen und rief leise nach Digger. „Was ist los?-Ah, unser kleiner Lehrling ist eingeschlafen.“ lächelte er. „Na, gib Ihn her, ich bringe Ihn nach oben ins Bett.“ Rusty und Pop sahen Ihrem Lokführer nach, wie er mit dem schlafenden Casey langsam die Stufen hinaufstieg. „Gute Nacht, Casey. Bis morgen.“ murmelte die kleine Dampflok. Am nächsten Morgen wurde Casey von Digger geweckt. „Steh auf, mein Junge! Dein Frühstück wartet schon und dann mußt Du los!“ sprach er. „Stimmt! Meine Aufnahmeprüfung!“ rief der Junge und sprang aus dem Bett. In Windeseile hatte er sich gewaschen und angezogen. Dann setzte er sich an den Frühstückstisch. Wenig später stand er bereits abfahrbereit mit Rusty vor dem Lokschuppen. „Also: Alles gute, Casey! Wenn Du gestern aufgepasst hast, kann eigentlich nichts schiefgehen.“ bemerkte Digger. „Klar, ich bin zuversichtlich. Also, bis heute Abend!“ Der Junge hatte sich wieder an Rusty gehängt und ließ sich ziehen. Lächelnd winkte er den Zurückbleibenden nach. Vor dem Gebäude der Eisenbahnergilde wechselte Casey in seine normalen Schuhe und verstaute seine Inliner in seinen Rucksack, den Digger Ihm geschenkt hatte. „Viel Glück, mein Freund. Wir sehen uns dann heute nachmittag zur gemeinsamen Abschlußprüfung.“ „Alles klar!“ Auf Caseys Platz befand sich diesmal ein Packen Blätter mit den unterschiedlichsten Fragen, wie bei einer Klassenarbeit. Diese mußte der Junge zuerst beantworten. Es waren genau achtundsiebzig Fragen aus allen Gebieten des Bahnwesens. Einige waren leicht, andere schwieriger. Doch Casey fand zu allen eine Antwort. Danach gab es eine halbstündige Pause. Als nächstes musste der Junge vor einem dreiköpfigen Prüfkomitee verschiedene mündliche Fragen beantworten und auch Aufgaben lösen. Oder es wurden Schilder hochgehalten, deren Bedeutung er erklären musste. „Was ist vor einem unbeschrankten Bahnübergang zu tun, bevor man Ihn passiert?“ wurde er z. B. gefragt. „Geschwindigkeit verlangsamen und mehrmals Signal geben durch Pfiff. Dreihundert Meter und hundert Meter vor dem Übergang. Und am besten nocheinmal zur Sicherheit kurz vor der Überquerung.“ Nach jeder Antwort Caseys machte einer der Prüfer sich Notizen. Zusätzlich wurde das Wissen des Jungen über Dampfloks getestet. Welche vorbereiteten Arbeiten waren nötig, welche Arbeiten nach dem Betrieb, usw. Um die Mittagszeit war die Prüfung beendet. Dann durfte der Junge mit den Mitarbeitern in der Kantine zu Mittag essen. „Wann erfahre ich, ob ich bestanden habe?“ „Das Ergebnis wird Dir erst morgen mitgeteilt. Dazu wirst Du von Mr. Corell in sein Büro gerufen. Er sagt Dir dann, wie es aussieht.“ „Aha.“ Am Nachmittag war es dann soweit. Die letzte, gemeinsame Prüfung mit Rusty stand an. Das Arbeiten im Bahnhof unter reellen Bedingungen. Dies sollte größtenteils im Maschinenmodus geschehen. Wer von den Loks oder Waggons gerade nichts zu tun hatte, sah interessiert zu. „Nun seht euch das an! Dieser Bengel will doch tatsächlich mit Rusty als Partner eine Lehre beginnen! Bin gespannt, was „Big G“ dazu sagen wird!“ knurrte Steel. „Mal sehen, wie der Kleine sich macht.“ lächelte Red Caboose, welcher lässig an einem Lampenpfosten lehnte. „Alles Gute, mein Sahneschneckchen!“ wünschte Buffy in Ihrer unvergleichlichen Art und drückte dem Jungen einen Kuss auf die Backe. „Uff, danke, Buffy!“ lächelte Casey etwas gequält. „Du schaffst das schon!“ sagte Digger zuversichtilich. „Ich sehe da auch kein Problem.“ nickte Loghead. Er hatte Ihm einen alten Overall besorgt, damit er sich nicht zu schmutzig machte. Denn die erste Aufgabe lautete: Die Lok im Maschinenmodus prüfen und vorbereiten zur Abfahrt. Das bedeutete als erstes Anfeuern des Kessels. Normalerweise dauerte so etwas bei einer Lok mit kalter Feuerbüchse mehrere Stunden. Aber bei den hiesigen Dampfloks war das anders. Casey schaufelte die benötigte Menge Kohle in die Feuerbüchse und Rusty ließ seine Lebensflamme auflodern und überspringen. Als das Feuer soweit war, ging es ans Wasserfassen. Ohne Mühe erkletterte Casey den Wasserkran und schob das Rohr in Position. Als nächstes folgte ein Rundgang um die Lok und die Prüfung aller wichtigen Stellen, wie Fahrwerk, Radlager, Gelenkstangen und Ventile. Rusty durfte nicht vorsagen. Jeder der drei Prüfer beobachtete genau Caseys Vorgehen und machte sich wieder Notizen. „Abschmieren der Gelenke und Radlager, damit sie nicht heißlaufen...“murmelte Casey und ging mit der Schmierölkanne und Pinsel herum. Er war zwar nervös, ließ sich aber nichts anmerken. Um eine Dampflok abfahrbereit zu machen, bedurfte es der meisten Vorbereitung. Und Casey war hier Heizer und Lokführer. Bei einer Diesel- oder E-Lok hatte ein Lokführer es da wesentlich einfacher. Dann endlich ging es ans Abfahren. Diesmal fuhr ein Prüfer auf dem Führerstand mit. Jetzt mußten Fahrer und Lok zusammenarbeiten. „Jetzt die Einfahrt in den Bahnhof. Auf Gleis 3a.“ Die Weichen wurden gestellt, die Signale schalteten auf freie Fahrt und Rusty dampfte los. „Der macht das gar nicht so schlecht.“ bemerkte Red Caboose. „Der Kleine hat echt was auf dem Kasten.“ Das rechtzeitige Abbremsen machte Casey noch Schwierigkeiten, aber Rusty glich es aus. „Sehr gut. Dein Partner hat den Fehler korrigiert. Hab keine Angst, wenn es aus Kraftgründen noch nicht richtig mit dem Bremsen klappt. Dein Lokpartner hilft Dir immer dabei, er ist in der ersten Zeit dein Lehrer. Und jetzt geht es wieder hinaus zum Rangieren und Ankoppeln.“ „Gut so, Junge...weiter so! Du machst das sehr gut, Rusty.“ murmelte Digger, der alles genau aus der Ferne beobachtete. Neben Ihm stand Francis und drückte die Daumen. Als Waggon hielt sich Buffy bereit. Sie stand bereits transformiert auf einem Nebengleis und wartete. „Casey, stell die Weiche um!“ sagte Rusty und hielt. „Ach ja! Die Weichen für die Nebengleise müssen von Hand gestellt werden!“ Also kletterte der Junge aus dem Führerhaus und legte den Hebel um. Er brauchte dazu einiges an Kraft, doch er schaffte es. Dann fuhr Rusty auf Buffy zu. „Langsamer, Casey, wir sind zu schnell!“ „Okay-Hopps!“ Etwas heftig stießen die Puffer der Lok gegen die des Waggons. Buffy gab ein „Au!“ von sich. „Tut mir leid, Buffy!“entschuldigte sich Casey. „Kein Problem, mein Schneckchen! Das passiert jedem Lehrling am Anfang! Laß dich nicht aus der Ruhe bringen, Schätzchen!“ „Hui, das war wirklich etwas zu hart! Aber das macht nichts...mach einfach weiter, Junge...“ murmelte Digger. Die Dieselloks, welche zusahen, begannen hämisch zu lachen. „Das sieht diesem doofen Dampfer ähnlich!“ frozzelte Steel. Casey stieg aus, hing den Waggon an die Lok und kletterte dann wieder in den Führerstand von Rusty. „Jetzt langsam anfahren!“ erklärte sein Freund und der Junge betätigte die nötigen Hebel. “Weniger Dampf...gut so.“ Aber es tat trotzdem noch einen ordentlichen Ruck. „Das weiche Anfahren ist immer das Schwierigste. Aber das lernst Du noch. Kein Grund nervös zu werden.“ erklärte Rusty. Casey war erstaunt, wie sein Partner gerade jetzt so ruhig und gelassen sein konnte. „Und jetzt fahren wir bis zur nächsten Haltestelle und zurück. Das bedeutet einmal als Zuglok und zurück als Schiebelok. Und immer auf die Signale achten.“ erklärte der Prüfer. „Alles klar.“ Zuerst musste Casey warten, bis er freie Fahrt hatte. Als das Signal dann auf Grün umschaltete, löste er die Bremse und ließ Rusty anfahren. „Gut so, mein Freund. Es wird immer besser. Denk daran, ich kenne das Streckennetz von Kommoran in-und auswendig!“ ermunterte er den Jungen. “Wir sind ein Team, wir arbeiten zusammmen.“ „Gut so, Rusty! Das ist für dich ja ein Klacks!“ rief Loghead. Langsam nahm die Lok an Geschwindigkeit zu. Casey hatte sich aus dem Fenster gebeugt, um zu sehen, ob vor Ihm alles frei war. Dann entdeckte er die Arbeiter, welche am Nebengleis zu tun hatten. Schnell zog der Junge an einem aufgespannten Seil und Rusty gab zwei Warnpfiffe ab. Sofort gingen die Männer auf die Seite und ließen Lok und Waggon passieren. „Gut erkannt, mein Junge. Konzentration ist sehr wichtig, besonders im Bahnhofsbetrieb!“ „Gut gemacht! Hier machen viele Lehrlinge oft den Fehler und vergessen den Warnpfiff!“ dachte Digger erleichtert. Nach einigen hunderte Metern entdeckte Casey ein besonderes Signal. Er wußte sofort, was er zu tun hatte. „Bremsen, Rusty, da kommt ein Halte-Signal!“ „Habs schon gesehen! Zieh die Bremse an!“ Die kleine Dampflok kam vor dem Haltsignal zum Stehen.“ „Sehr gut! Das wichtigste Signal von allen hast Du beachtet! Vor einem Halte-Signal muß jede Lok immer stehenbleiben! Man darf niemals einfach durchfahren!“ bemerkte der Prüfer. „Das kenne ich von Zuhause. Ist wie ein Stopp-Schild auf der Straße.“ Schließlich war die erste Haltestelle, Kommoran-Süd, erreicht. Nun hieß es wieder warten, bis im Stellwerk die Weichen für die Rückfahrt gestellt wurden und das Signal die Fahrt frei gab. Dann mußte Rusty rückwärts zurückfahren und Buffy vor sich herschieben. Eine Aufgabe mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Um etwas zu sehen, musste Casey sich weit aus dem Fenster beugen und Rusty nun mit Kommandos steuern. „Okay, Partner. Langsam anfahren. Es ist grün.“ Und Rusty setzte sich in Bewegung und schob Buffy vor sich her. Vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof sprang ein Signal auf Rot. „Bremsen, Rusty! Wir haben rot!“ rief Casey und sein Partner brachte sich und den Waggon mit kreischenden Bremsen vor dem Signal zum Stehen. Zuerst mussten sie zwei Personenzüge passieren lassen, ehe sie wieder Grün hatten. „Okay! Es geht weiter!“ Langsam fuhr Rusty wieder an und sie fuhren unter den aufmerksamen Augen der Prüfer wieder in den Bahnhof ein, diesmal war Gleis 1 Ihr Ziel, auf welchem sich etliche Leute versammelt hatten. Und auch in diesem Fall wußte Casey, was zu tun ist. Er gab der Dampflok die Anweisung, zwei Warnpfiffe auszustoßen, damit die Versammelten von der Bahnsteiggkante zurücktraten. Dann begann das Einweisen. „Langsamer werden...es sind noch ca. 100 Meter bis zum Prellbock....weiter, weiter..“ Casey winkte mit seinem freien Arm und gebrauchte die Handsignale, die man Ihm gestern gezeigt hatte. „Und Stop!“ Einen halben Meter vor dem Prellbock kam Rusty zum Stehen. Der Prüfer im Führestand zog an dem Seil für die Pfeife und beendete damit die Prüfungen. Einige der Anwesenden begannen zu applaudieren, Buffy transformierte und begann ebenfalls kräftig zu klatschen. „Bravo, mein Zuckerschneckchen!“ rief sie. Casey und der Prüfer stiegen aus und auch Rusty transformierte. „Und? Habe ich bestanden?“ fragte der Junge nervös. „Das wirst Du morgen von Mr. Corell erfahren. Aber es sieht gut aus, so viel kann ich Dir schon sagen.“ antwortete einer der drei Prüfer. „Danke, Sir.“ Dann wurde Rusty von seinen Freunden umringt. „Tut mir leid, Buffy, das ich Rusty so an dich auffahren ließ.“ „Hey, kein Problem, Schätzchen! Mein Hintern verträgt noch viel stärkere Stöße!“ grinste das Waggonmädchen keck und zwinkerte mit Ihrem rechten Auge. „Du warst sehr gut, Casey! Und auch Du, Rusty! Ihr seid schon ein gut eingespieltes Team!“ lobte Digger. Und Pop hob den Jungen hoch über seinen Kopf und lachte: „Aus Dir wird noch ein prima Lokführer!“ „Hah, die machen einen Wirbel....bin gespannt, was Greaseball dazu sagen wird!“ knurrte Steel verächtlich. „Aber er hat sich wacker gehalten...“ bemerkte Red Caboose und gähnte. „Wann wird „Big G“ eigentlich zurück erwartet?“ fragte Iron, eine andere Diesellok. „Eigentlich heute Abend. Wenns keine Verspätung gibt.“ An diesem Abend gab es im alten Lokschuppen eine kleine Feier. Rusty, Casey, Pop, Digger, Francis und Dustin hockten um einen großen Tisch, den Digger zusammengezimmert hatte, im Freien und stießen auf den neuen Lehrling und seinen Partner an. Für die Menschen gab es Limonade, für die Loks und den Waggon einen Becher Öl. „Ein Hoch auf Casey und Rusty!“ rief Pop und hob seinen glänzenden Chrombecher in die Höhe. Die Übrigen taten es Ihm gleich. „Und viel Glück auf eurem weiteren Weg.“ wünschte Loghead. Dann wurden die Becher geleert. Plötzlich drang vom Bahnhof her eine laute Sirene zu den Versammelten herüber. „Aha, Greaseball kehrt aus Portho zurück. Dann wird es für mich Zeit. Ich muss am Bahnsteig Bobetta ablösen!“ „Alles klar. Und lass Dir von Greaseball nicht auf der Nase herumtanzen!“ rief Pop. Francis konnte als Antwort nur gequält lächeln. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)