Starlight Express-Die Abenteuer von Casey Jones & Rusty von Vegetale (Nach Motiven des Musicals) ================================================================================ Kapitel 22: Die erste Zwischenprüfung ------------------------------------- Kapitel 22: Die erste Zwischenprüfung Wenn Casey keinen Dienst hatte, lernte er für seine Zwischenprüfung. Meistens saß er dabei draußen vor dem Lokschuppen auf einer alten Öltonne oder unter einem Baum im Gras, studierte sein Lehrbuch und machte sich Notizen. Manchmal fragten ihn Pop oder Rusty ab. "Hohoho! Alles richtig! Ich sehe keine Probleme für deine erste Prüfung! Du kennst inzwischen alle Signalschilder, Zeichen und Hinweistafeln und hast auch den übrigen Stoff fast intus."lachte Pop. "Wenn es einen wirklich interessiert, lernt man auch leichter und schneller." lächelte Casey. Francis unternahm in seiner Freizeit auch viel gemeinsam mit Casey. Jetzt, im Sommer, fuhren beide oft an einen großen See nicht weit von Kommoran. Meist begleiteten sie noch andere Kollegen. Diese gemeinsamen Ausflüge liebte Casey am Meisten. Rusty blieb oft traurig im Depot zurück und wünschte sich mehr als einmal, er könnte wieder ein Mensch wie damals sein und seinen Lehrling begleiten. Pop hatte diese unglaubliche Gesichte zuerst für einen Scherz gehalten, als Rusty ihm davon berichtet hatte. "Beim Starlight! Ihr habt ja wirklich tolle Sachen erlebt!" Plötzlich war in der Ferne das dumpfe Grollen eines Donners zu hören. "Oh, es zieht ein Gewitter auf! Da werden Casey und die Anderen bald zurückkehren." sagte Pop. "Und es gibt wieder Pfützen..." "Hoho, denkst Du wieder an das, was kurz nach deiner Rückkehr passiert ist?" Rusty nickte und begann plötzlich zu grinsen, als sie sich an diese Begebenheit erinnerte.. Natürlich war die kleine Dampflok auch wieder Greaseball uns seiner Bande über den Weg gerollt. Zwei Tage nach seiner Rückkehr nach einem sommerlichen Gewitterschauer fuhr Rusty wieder seit langer Zeit alleine auf die freie Strecke hinter dem Bahnhof, wo er früher immer hinwar, wenn er alleine sein wollte. “Hey, nun sieh mal, wer wieder zurück ist! Unser kleiner Rusty!” rief plötzlich eine Stimme. Lead war hinter dem Gebäude aufgetaucht. “Ja, genau! War ja sehr lange weg, der Kleine!” Diese Stimme gehörte Copper. Mit ihm traten noch Steel und Brass hervor. “Uh-äh, hallo Jungs.” sagte Rusty nervös und wich etwas zurück. Na toll, Greaseballs Bande, die haben mir grade noch gefehlt, dachte er. Die vier Diesel musterten die kleine Dampflok. “Nun seht euch den Kleinen nur an! Der hat ja nen neuen Anstrich gekriegt!” bemerkte Copper. “Aber da fehlt ja noch ein bischen! Heh, typisch für Lehrlingsarbeit! Sollen wir dich jetzt “Flecki” nennen?” “Wage es ja nicht, schlecht über Caseys Arbeit zu reden, Brass! Er hat immer nur gute Noten bekommen! Alle Betriebsmeister waren zufrieden mit ihm!” knurrte Rusty. “Und ihr wisst, das ich schon immer Rusty heisse, wegen meiner rostbraunen Haare!” “Ho! Der Kleine wird aufmüpfig!” “Und was machen wir mit aufmüpfigen, kleinen Dampfloks?” “Na was schon! Unser Begrüssungsritual!” rief Copper grinsend. “Oh nein...” stöhnte Rusty. Er machte kehrt und versuchte zu türmen, doch da warf sich bereits Copper auf ihn und beide gingen zu Boden. Und Rusty landete wieder mal bäuchlings in einer matschigen Pfütze! “Auf ihn, Jungs!” rief Lead und die restlichen drei Diesel warfen sich ebenfalls bäuchlings auf das Opfer. Rusty wurde mit jedem Gewicht mehr auf sich immer tiefer in den Matsch gedrückt. Stöhnend versuchte Rusty seinen Kopf zu drehen, als er noch ein fünftes Gewicht auf sich bekam! "AAH! Auah!" “Hallo, Rusty-Boy.” “Greaseball! Das hätt ich mir denken können!” ächzte die kleine Lok. Der Diesel thronte sitzend auf dem Rücken des zuoberst liegenden Diesels und blickte lässig auf Rusty hinab. “Willkommen zuhause, Kleiner.” grinste der Favorit von Kommoran. “Und-hast Du den Einstieg in die Renn-Liga geschafft?” Jetzt war es Rusty, der etwas grinste. “Hab ich. Ich hab sogar schon sechs Plaketten gewonnen!” “Hah, erzähl keine Märchen! Das glaub ich Dir nicht! Du würdest nicht mal gegen den schwächsten F-Ligisten gewinnen!” “Dann frag doch Casey! Der kann sie Dir ja zeigen!” “Hey, Big G! Kann das sein?” fragte Copper von unten. Der grosse Diesel erhob sich von seinem “Thron” und seine Kumpane mit ihm. “Rusty-Boy, ich warne dich! Flunkern kann ich gar nicht leiden! Schon gar nicht von Dir!” Die kleine Dampflok erhob sich aus ihrer Pfütze und wischte sich den Matsch aus dem Gesicht, was ihr nicht ganz gelang. Und zur Ueberraschung aller Diesel wurde ihr Grinsen immer breiter. “Das gibts doch nicht! Der grinst einfach zurück! Sonst ist er nach unserer “Begrüssung” immer heulend weggerollt!” staunte Copper. “Dieser Bengel hat irgendwas mit ihm gemacht!” knurrte Steel. “Tja, was soll ich sagen, ich müsste euch ja inzwischen kennen. Ihr seid eben so.” grinste Rusty weiter und kratzte sich nervös am Hinterkopf. Früher hätte er sich nie getraut, Graseball und seinen Kumpels auch nur einmal zu widersprechen. Hoffentlich gabs jetzt keine Kloppe! Die hatte er früher von den Dieseln oft genug bekommen. Plötzlich aber wurde hoch oben im Stellwerksgebäude ein Fenster geöffnet und ein Mann steckte seinen Kopf heraus. “He! Ihr da! Habt ihr nichts Besseres zu tun? Ihr solltet euch lieber um euren Dienstplan kümmern, statt immer nur den Kleinen zu ärgern! Der tut wenigstens brav seine Arbeit!” rief der Stellwerksmitarbeiter herunter. Greaseball erkannte ihn sofort. “Ah, Mr. Keith! Wir haben nur eine kleine Wiedersehensrunde gefeiert!” lächelte Greaseball unschuldig. “Dann bewegt eure Hintern zurück in den Bahnhof, wo ihr hingehört! “ “Sofort, Boss!” nickte Copper und salutierte. “Kommt, Jungs.” gab Greaseball seinen Kumpels ein Zeichen und die ganze Bande trollte sich in Richtung Bahnhof. “Alles okay, mit Dir, mein Kleiner?” “Alles bestens.” grinste Rusty zurück. Es störte ihn nicht mal, das er schon wieder “Kleiner” genannt worden war. Dann rollte er ebenfalls in Richtung Bahnhof davon. “Haben sie den kleinen Burschen wieder geplättet, Bill?” fragte Mrs. Flemming, seine Kollegin. “Es ist immer das selbe. Das macht mich immer stinksauer, wie die mit dem Kleinen umgehen! Er hat schon genug schlimmes durchgemacht und wird immer noch gemobbt! Aber diesmal schien Rusty anderes. Als hätte es ihm gar nichts ausgemacht. Er hat einfach nur gegrinst.” “Die Reise hat ihn wohl verändert.” Das Gewitter hatte nur wenig Abkühlung gebracht. Aber Casey wusste sich zu helfen. Er hatte eine alte Zinkwanne unter den Wasserkran gestellt, sie gefüllt und sich hineingesetzt. Jetzt hockte er im kühlen Nass und lernte für seine erste Zwischenprüfung. So bemerkte er nicht den lautlosen Schatten zwischen den Bäumen und die Hand, die langsam nach dem Zugseil griff... Ein Schwall Wasser riss Casey unsanft aus seinen Gedanken! Prustend sprang er aus der Wanne, schüttelte sich und hustete. “Greaseball!” rief er wütend. Der grosse Diesel hielt sich den Bauch vor Lachen. “Wollte nur mal Hallo sagen, little Boy.” grinste er. “Tolle Begrüssung! Du hast mein Lehrbuch gewässert!” knurrte der Junge und hob das durchweichte Buch auf. Dann legte er es zum Trocknen auf eine alte Tonne. “Was willst Du?” “Nun...Rusty hat mir erzählt, ihr hättet es geschafft, in die Renn-Liga einzutreten und hättet sogar schon sechs Plaketten gewonnen!” tat Greaseball ganz beiläufig. “Rusty? Habt ihr ihn wieder geärgert, Du und deine Bande? Greaseball, ich warne dich! Lasst meinen Partner in Ruhe!” “Es gab nur das übliche Begrüssungsritual unter uns.” “Was für ein Begrüssungsritual?” knurrte Casey. “Nichts ernstes, kleiner Lehrling. Aber könnte ich bitte einen Blick auf eure errungenen Plaketten werfen? Ich glaubs nämlich erst, wenn ich sie sehe.” “Ah, ich verstehe.” grinste Casey. “Warte hier.” Der Junge warf sich sein Handtuch über und eilte in den Lokschuppen. “Na, da bin ich aber mal gespannt...” Halbwegs trocken und mit einer braunen Ledermappe kam er wieder heraus. Greaseball traute seinen Augen nicht. Der Junge hatte wirklich eine offizielle braune Ledermappe der Rennliga! Das war der erste Beweiss, das sie in der Liga waren und mindestens 1 Plakette gewonnen hatten. “So. Und jetzt schau und staune!” lächelte Casey und öffnette die Mappe. Die Einsteckhülle klappte heraus und gab den Blick auf sechs Plaketten frei. “Holy Crap!” entfuhr es Greaseball. “Na? Glaubst Du uns jetzt?” grinste Casey. Der Rosteimer hat also nicht gelogen! Was hat der Bengel nur gemacht, das sie soweit gekommen sind! Und was hat dieser Idiot Red Caboose gemacht! Und wo steckt dieser Versager nur? Er ist noch nicht zurückgekehrt, dachte sich der gelb-schwarze Diesel. “Rätina....Eulenstein...Taiga Drubania....Arrosia ...Kotar..Lunia..nicht schlecht für den Anfang. Aber ihr müsst noch hart arbeiten, bis ihr in die Oberliga kommt.” meinte Greaseball gleichgültig. Aber in seinem Inneren Brodelte es. Warte nur, Red, bis ich dich in die Finger kriege, dachte er. “Es dauert nicht mehr lange. Nur noch eine Plakette. Espresso will Rusty eine zweite Chance geben. Und Rusty hat zugesagt, es nächstes Jahr nochmal zu versuchen.-Ach übrigends: Ich wollte dich auch etwas fragen, Favorit von Kommoran. Wo steckt eigentlich Red Caboose? Hab ihn seit unserer Rückkehr nicht mehr gesehen.” “Der rote Bremser? Woher soll ich das wissen? Schliesslich bin ich nicht sein Kindermädchen.” “Du weisst also gar nicht, das er uns die letzten Monate, während wie unterwegs waren, uns heimlich verfolgt hat und uns immer Steine in den Weg geworfen hat?” “Was?-Moment, jetzt, wo Du es ansprichst...ich hab mich manchmal echt gewundert, wo der Kerl abgeblieben ist. Auch die Rockies, Tank und Cablu haben darüber geredet. Sein Bruder macht sich natürlich die meisten Sorgen um ihn. Aber ich hab das nur am Rand mitgekriegt, ich als Superiror-A Favorit hab doch nichts mit Güterzügen zu tun.” “Wir dachten schon, ob Du nicht dahintersteckst und Red Caboose befohlen hast, uns zu verfolgen.” setzte Casey jetzt alles auf eine Karte. Er wollte wissen, wie der Diesel darauf reagierte. “Wie bitte? Ich hör wohl nicht recht! Willst Du mir etwa unterstellen, CB wäre mein Handlanger? Das wäre unter meiner Würde! Ich regle Probleme grundsätzlich selbst!” “Natürlich. Du würdest so etwas nie wagen. Vor allem wegen dem Aerger, den so etwas einbringen würde.” antwortete Casey und dachte sich:” Wers glaubt, wird seelig.” “Jetzt muss ich aber los. Danke fürs Zeigen, kleiner Lehrling.” lächelte der grosse Diesel unschuldig und rollte davon. Als er weit genug weg war, stiess er einen saftigen Fluch aus. Dieser Bengel ahnte etwas. Er war ja nicht dumm und konnte sich leicht eins und eins zusammenreimen. Hoffentlich hatte Red das Maul gehalten und nicht seinen Auftraggeber genannt. Casey räumte die Tasche wieder auf und brachte sie zurück in sein Zimmer. Dort hatte er ein besonderes Versteck für die Trophäen, falls irgend jemand auf dumme Gedanken kommen sollte. Dann kehrte er wieder nach draussen zurück. Im Lokschuppen war es zu heiss und zu stickig. Seufzend sah er sich sein durchweichtes Lehrbuch an, als Pop angerollt kam. Neben ihm ging Digger. “Oh, was ist mit deinem Lehrbuch passiert?” fragte letzterer. “Dieser doofe Greaseball! Ich räkelte mich gemütlich in meiner Wanne und habe gelernt, da hat er einfach am Seil des Wasserkrans gezogen und mich fast ertränkt! Aber dem ist das Lachen vergangen, als er unsere Plaketten gesehen hat!” Jetzt begann Pop herzlich zu lachen. “Das geschieht diesem Burschen recht! Jetzt weiss er, das Rusty ihm doch Konkurrenz machen kann!” “Hallo, Leute.” “Rusty! –Wie siehtst Du denn aus? War das dieses komische”Begrüssungsritual”? Alle auf Dir drauf und ab in den Matsch?” fragte Casey, als er die schmutzige kleine Dampflok erblickte. “Greaseball und seine Kumpels mal wieder.” seufzte Rusty, doch dann grinste er plötzlich wieder.”Ist eben ihre Art, Hallo zu sagen.” “Hey, sehe ich richtig? Du grinst?” “Ja, Pop. Es ist komisch, aber es ärgert mich nicht mehr. Ich habe es einfach akzeptiert. Und Dreck kann man ja abwaschen.” “Hohoho! Das stimmt, mein Sohn!” lachte Pop. “Siehst Du, Digger? Der erste Erfolg hat sich eingestellt.” lächelte Casey. “Gut gemacht, mein Junge.” nickte Digger. “Komm, Rusty. Ich mach dich sauber.” lächelte der Junge, lief los und holte einen Schwamm und eine Flasche Seifenlauge. Die Wanne war ja schon gefüllt. “Dann will ich aber auch.” “Okay. Ich hol noch einen Schwamm.” Rusty stellte sich brav hin und liess sich saubermachen. Nach einer Weile bückte er sich und fing mit seinem Schwamm bei Casey am Rücken an. “Nun sieh Dir das an. Ist das nicht allerliebst? Die beiden seifen sich gegenseitig ein.” grinste Digger. “Wundert euch nicht. Unterwegs haben wir das manchmal so gemacht, wenn wir im Freien übernachtet haben und es warm genug war.” grinste Casey. “Okay, Rusty. Geh in die Hocke.” “Hallo, ihr Beiden, was geht denn hier ab?” Francis Loghead kam auf den Lokschuppen zu. Er hatte seine Uniformjacke aufgeknöpft, die Mütze abgenommen und wischte sich gerade den Schweiss von der Stirne. “Hallo Francis! – Das siehst Du doch. Grosse Wäsche.” grinste Pop. “Hey, Francis!” rief Casey und winkte. “Da kriegt man doch glatt Lust, mitzumachen.” “Dann tus doch!” grinste der Junge herausfordernd. “Okay.” nickte Loghead und schon flogen Jacke, Mütze, Hemd und Hosen auf eine Kiste. Die Schuhe und Strümpfe landeten daneben. “Das darf doch nicht...also früher hätte sich das unser Francis nie getraut.” grinste Digger. “Schön, das der Junge wieder da ist. Da kommt richtig Leben in die Bude!” lachte Pop. Amüsiert beobachteten die Beiden, wie nun Zwei an Rusty herumschrubbten und es am Ende noch eine wilde Wasserschlacht gab. “Sieh Dir das nur an. Unser Rusty scheint gar keine Angst mehr vor Wasser zu haben.” “Kein Wunder, bei seinem neuen, fast fertigen Anstrich.” Am Abend berichtete Casey Rusty von seinem Gespräch. “Greaseball bestreitet natürlich alles. War ja klar.” “Der Kerl ist schlau. Er wird sich hüten, Aerger zu provozieren.” meinte Rusty. Die Gedanken der kleinen Dampflok wurden unterbrochen und kehrten in die Gegenwart zurück, als das Tor aufgeschoben wurde und Casey und Francis hereinstürzten. Draußen hatte es inzwischen in Strömen zu regnen begonnen. "Puah, so ein Pech! Der Tag hat so schön angefangen und nun das!" schnaufte Loghead und schüttelte sich. "Ich glaube, die warmen Tage sind vorbei, der Wetterbericht hat gesagt, das es die nächsten Tage kälter wind. Der Herbst steht vor der Tür." erklärte Pop. Zur selben Zeit, in einem alten, halb verfallenen Schuppen, nicht weit vom Güterbahnhof... In einer trockenen Ecke lag ein Haufen alter Kartoffelsäcke. Plötzlich begann sich der Haufen zu bewegen und ein strubbeliger Haarschopf mit einer roten Mütze kam zum Vorschein. Es war Red Caboose, der ebenfalls wieder seinen Weg nach Hause gefunden hatte. Doch er getraute sich nicht auf das Bahnhofsgelände, den Ärger, der ihm dann blühte, wollte er nicht über sich ergehen lassen. "Sauwetter!" fluchte er wütend und schleuderte einen Sack zur Seite. "Wenn ich doch nur ins Depot zu Cablu und den anderen Güterwaggons zurückkönnte! Dort ist es wenigstens schön warm und trocken. Aber ich mag mir nicht Mr. Corells Strafpredigt anhören! Sicher werd ich dann zum Straßenkehrer verdonnert! Und von Grease würde ich auch eine Abreibung kriegen! Er weiß sicher schon vom Erfolg der Beiden! Und als ich das noch mit Rustys Augen gelesen hab...Big G würde sich niemals für mich einsetzen! Und wenn ich ihn als Drahtzieher des Ganzen verpfeife, bin ich meines Lebens nicht mehr sicher!" Nachsinnend starrte er hinaus in den Regen. Seit er nach Ruthia und Kommoran zurückgekehrt war, hielt er sich ständig versteckt und bewegte sich nur nachts. Er wusste inzwischen, das er offiziell als Streuner gebrandmarkt war, in Vivania hatten ihn einige Loks erkannt und wollten ihn festsetzen, doch er konnte ihnen noch entkommen. "Wie soll das nur weitergehen? Ob ich mich vielleicht doch kurz bei Grease melden soll? -Lieber nicht, der Spott der Diesel ist das letzte was ich brauche! Ich warte erst mal ab. Der Bengel geht sicher nächstes Jahr wieder auf Reisen. Dann könnte ich es ja wieder versuchen. Doch wo bleibe ich so lange? Ich muss mir einen besseren Unterschlupf suchen." In der Nacht ließ der Regen nach und Red Caboose machte sich auf die Suche nach einem neuen Unterschlupf außerhalb von Kommoran... Der Herbst kam und es wurde immer kälter. Casey überarbeitete die Notzen, die er sich aus Vincenzos Tagebuch notiert hatte. Plötzlich wurde das Tor derb zur Seite gestoßen und ein ziemlich übellauniger Rusty stapfte herein. Dabei grummelte er immer wieder Sätze wie:"Das werde ich melden!" "Die habens schon wieder getan!"-"Diese kleinen Mistdiesel!" "Hä? Sag mal, was ist Dir denn passiert?" wunderte sich Casey, als er in Rustys Gesicht sah. Sein Gesicht zierten mehrere bunte Farbkleckse. "Das waren Brass und Pewter! Ich musste an einem Signal vor dem Tunnel zum Güterbahnhof halten! Und plötzlich landete ein Farbbeutel auf mir!-Jemand war oben auf dem Tunnelportal und hat ihn heruntergeworfen!" "Aber Rusty! Wie sollen die zwei da oben hinaufkommen?" "Das waren sie auch nicht! Die haben zwei Bengels angeheuert, die ich schon oft auf dem Berg über dem Tunnel spielen habe sehen!-Letzten Herbst war es ein Kürbis, der in meinem Schornstein gelandet ist und jetzt ein Farbbeutel! Und ich habe Pewter und Brass von einer Brücke hinter mir mitlachen hören! Sie stiften immer diese Burschen an, weil Mr. Corell es ihnen verboten hat!" "Die beiden jüngsten Brüder von Grease scheinen ja wahre Lausbuben zu sein!" "Das kannst Du laut sagen! Ich sah schon schlimmer bekleckert aus, als heute!" "Erzähl mal! Was haben die zwei so getrieben, um dich zu triezen?" wollte Casey wissen. "Das war vor zwei Jahren. Am Hafenkai führt die Strecke doch unter drei Brücken hindurch. Und auf einer dieser Brücken haben mir diese kleinen Biester immer wieder aufgelauert und mir "Überaschungen" von oben beschert! Am liebsten taten sie es von der Brücke, wo ich immer halten musste, wenn die Lastkähne aus-und beladen wurden. Ich bin oft in den Humanoid-Modus transformiert, am Kai gesessen und habe auf den Fluss hinausgesehen, bis die Waggons beladen worden waren. Und einmal machte ich den Fehler, zu nahe an einem der Brückenpfeiler zu sitzen..." "Achtung-jetzt!" Brass gab ein Zeichen und Pewter stiess schnell die vier Kübel vom Geländer. Kurz darauf hörte man ein schepperndes und klatschendes Geräusch, begleitet von einem lauten Aufschrei! "UAAHH! PEWTERRRR!!!" schrie Rusty wütend. Rote, gelbe, grüne und blaue Farbe begann von seinen Schultern und seinem Haarschopf nach unten zu laufen. "Hahaha! Bunt steht Dir echt viel besser als der ganze Rost! Sieht doch gleich besser aus." kicherte Brass von Brücke herab. "Ihr kleinen-" "So, da bin ich wieder-beim Starlight, wie siehst Du denn aus, Rusty! Was ist passiert?" "Das waren Pewter und Brass! Sie haben die Farbkübel von der Brücke geworfen!" zeterte Rusty und wies nach oben. Aber die beiden Diesel waren schon verschwunden. Digger seufzte. Die beiden jüngsten Diesel trieben es manchmal wirklich zu bunt. Als beim letzten Wort der Blick auf den versauten Rusty fiel, der versuchte, das inzwischen völlig ineinandergelaufene Farbgemisch abzuwischen, musste er ungewollt grinsen. "Na komm, wir fahren zurück. Ich helf Dir auch beim Saubermachen." "Na toll! Schon wieder waschen! Das machen die mit Absicht! Damit ich noch mehr roste!" "Tja, Casey. Und so gings weiter. Immer wieder wenn ich unter einer Brücke durchfuhr oder neben einer Mauer stand oder vorbeifuhr, immer wieder mal kam etwas von denen auf mich heruntergeflogen. Mal ein alter, ölgetränkter Lappen, mal ein gefüllter Wasserballon, oder eben eine Farbbombe. Einmal hab ich Pewter erwischt und ihm ordenlich den Hintern versohlt! Der hat dann ganz schön gejammert und geschrien! Leider bekam ich das fünffach von Greaseballs Brüdern zurück! Doch als Mr. Corell von den Streichen erfuhr, war damit Schluss. Es handelte sich ja hier um eine Behinderung des Bahnverkehrs. Die Zwillinge erhielten eine Strafe für ihre Streiche und wurden angewiesen, mich in Zukunft in Ruhe zu lassen. Aber jetzt stiften sie andere an!" "Soll ich mal mit Grease oder den Zwillingen reden? Sie müssten doch auf mich hören." "Auf einen Lehrling sicher nicht! Die würden dich nur verspotten!" winkte Rusty ab. "Wer sind meistens die Lokführer von den Zwillingen?" "Meistens Mr. Shosey und Mr. Ballantine. Aber das bringt auch nichts, wenn Du mit denen redest! Brass und Pewter machen eh nur, was sie wollen, wenn sie keinen Dienst haben. Oder das zu was Greaseball sie anstiftet." „Ich frage mich, wie konnte Greaseball nur alle Diesel auf seine Seite bringen?“ „Hah! Der kann jedem das Gehirn so lange weichreden, bis sie nicht anders können, als ihm zu folgen. Und sie finden es voll „cool“, wie sie das sagen, ihn als Anführer zu haben. Er ist auch der Stärkste von allen. Steel hat ihn mal herausgefordert. Er ist kläglich gescheitert und hat von Grease ganz schön den Frack vollgekriegt!“ erklärte Rusty. „Brass und Pewter, diese beiden Wuschelköpfe, sind die wirklich Zwillinge? Die gleichen sich nicht gerade wie ein Ei dem Anderen." „Sie sind aber Zwillingsbrüder. Wurden am selben Tag fertiggestellt und erhielten fast gleichzeitig Leben vom Starlight eingehaucht, behauptet Pop. Er war bei der ersten Tranformation der Beiden dabei." „Also so etwas wie zweieiige Zwillinge." lächelte Casey. „Auf jeden Fall sind sie die Jüngsten in Greaseballs Gang. Pop hat zuerst versucht, sie als Freunde zu gewinnen, keine Chance. Grease hat ihnen das gründlich ausgeredet und uns Dampfloks mehr als schlecht gemacht. So war es eigentlich immer, wenn ein neuer Diesel bei uns dazukam. Jeder stellte sich auf Greaseballs Seite. Aber egal, wie frech oder abweisend sich Greaseballs Brüder verhalten, der gute alte Pop ignoriert alles und bleibt immer freundlich.“ „Verstehe. Er hat wirklich ein Herz aus Gold. Und scheinbar immer gute Laune.“ „Ja, ich hab ihn nur einmal richtig wütend gesehen. Das war da, als sie mich in die Schlackegrube geschubst haben. Da hat er richtig Feuer gespuckt und die Bande verjagt.“ "Hehe, selbst er läßt den Burschen nicht alles durchgehen!" Casey versuchte trotzdem, mit Brass und Pewter zu reden. "Ph! Von einem Lehrling lass ich mir doch nichts sagen!" rief Pewter und streckte frech die Zunge heraus. "Du hast wirklich keinen Respekt!" knurrte Casey. "Hat man Dir nicht beigebracht, das man auf Ältere hören soll?" fragte plötzlich eine Stimme hinter dem Diesel. Pewter fuhr herum und sah zuerst nur den unteren Rand einer Feuerbüchse. Sein Blick wanderte nach oben, er musste seinen Kopf in den Nacken legen, um in das Gesicht seines Gegenüber sehen zu können. Es gehörte zu einer großen, grünen Dampflok. "He, wer bist Du denn? So einen Riesen wie dich hab ich hier noch nie gesehen!" "Cyrill!" rief Casey erstaunt. "Was? Der, von dem Du das Grabmal gefunden hast? Aber der ist doch tot!-Moment....wäääh! Du bist ein Geist!" "Sehr richtig! Und wenn Du kleiner Ölfleck nicht aufhörst Rusty zu ärgern, kommt der da und holt dich! Und der bringt dich nicht zum Starlight Express, sondern dahin, wo alle unartigen Loks und Waggons hinkommen!" sagte Cyrill drohend und wies auf einen weiteren Geist der hinter ihm erschienen war und ziemlich furchterregend aussah. Doch Casey erkannte ihn sofort und versuchte, nicht zu grinsen. Es war Jerome, Zebulons Bremser. "Buuh...wo ist der kleine Frechdachs, den ich mitnehmen soll?" fragte der Alte und sein Gesicht verzog sich zu einer schaurigen Fratze. "UWWÄÄÄH!" begann Pewter plötzlich zu heulen und rollte, so schnell ihn seine Räder trugen, davon. Er hatte bestimmt noch nie Geister gesehen und vielleicht hatten ihn seine Brüder sogar mit Gruselstories Angst gemacht. "Nun sieh Dir den Kleinen an! Jetzt hat er auf einmal die Hosen voll!" grinste Cyrill. "Danke, Jerome." "Keine Ursache!" lächelte der alte Bremser und nach einem kurzen Nicken in Caseys Richtung löste er sich wieder auf und ein winziger, heller Stern flog in Richtung Himmel. "Danke, Cyrill. Ich wünschte, die Diesel würden auf mich hören. Aber die denken, als Lehrling bin ich zu dumm." "Daran ist nur ihr schlechtes Vorbild schuld. Jede Lok und jeder Lokführer verdient es, mit Respekt behandelt zu werden!" erklärte Cyrill. "Du hast recht. Ich hoffe, wir werden uns mal wiedersehen." "Ich halte von da oben ein wachsames Auge auf euch." hörte Casey die Lok noch sagen, während sie sich vor seinen Augen auflöste und der Seelenstern wieder in den Himmel stieg. Mit dem Herbst kamen auch die Stürme. Der Wind rüttelte an den Fensterläden und dem Tor des alten Lokschuppens. In der Frühe war es jetzt empfindlich kalt und Rauhreif bedeckte die Gleise und Pflanzen. Wenn Rusty die Schienen entlangschnaufte, war er jetzt immer von weißen Wolken umgeben, da der Dampf jetzt in der Kälte schneller kondensierte. Eines Tages erhielt Casey einen Telefonanruf, sich bei Mr. Corell zu melden. “In einer Woche ist deine erste Zwischenprüfung zusammen mit zwölf weiteren Lehrlingen von hier und anderen Bahnhöfen. Sie findet wieder bei der Eisenbahnergilde statt. Ich hoffe, Du hast dich gut darauf vorbereitet.” sprach Mr. Corell. “Natürlich, Sir.” nickte Casey. Dann fragte er. “Sagen sie, Mr. Corell, haben sie eigentlich so etwas wie Dokumente über Rusty?” “Aber natürlich. ?ber jede Lok und jeden Waggon führen wir hier eine Akte.” “Wäre es möglich, diese Akte einmal einzusehen?” “Sicher. Du als sein Lehrling hast die Befugnis dazu. Geh nach nebenan zu Mrs. Alpa, sie wird sie Dir bringen lassen.” “Danke, Sir.” Casey erhob sich von seinem Platz und begab sich in das Büro der Sekretärin. “Oh hallo, Casey! Was führt dich zu mir?” “Ich würde gerne die Akte von Rusty sehen.” “Die Akte von deiner Lok? Das haben wir gleich.” Mrs. Alpa drückte einen Knopf auf ihrem Sprechgerät. “Edward, bringen sie doch bitte die Akte von Rusty.” Kurz darauf betrat der Lehrling und zukünftige Assistent des Bahnhofsvorstehers, Edward Tingle das Büro. Unter seinem Arm hielt er einen dicken Ordner. “Danke, Edward. Sie können sie gleich Casey geben.” erklärte Mrs. Alpa. Während Tingle die Mappe an Casey übergab, erklärte die Sekretärin:”Weisst Du, Edward verwaltet die ganzen Akten unserer Loks und Waggons und bearbeitet sie. Wenn Du also etwas wissen willst, geh am besten zu ihm.” “Alles klar.” “Du kannst dich da an den Tisch setzten und sie ansehen.” fuhr Mrs. Alpa fort, während der Assisstent wieder das Büro verliess. Casey nickte und liess sich an dem kleinen Ecktisch nieder. Er schlug den Aktendeckel auf. Auf der ersten Seite befanden sich die “Personalien” der kleinen Dampflok. Wo sie gebaut wurde und wann. Der Junge begann zu rechnen. Rusty war erst achtundzwanzig Jahre alt, wenn er sich nicht verrechnet hatte. Auch zwei Fotos waren vorhanden. Eines im Humanoid-und das andere im Maschinenmodus. Sein Gesicht wirkte auf dem ersten Foto noch jünger. “Herkunftsland: Amazonien?-Es stimmt also. Rusty wurde nicht hier gebaut.” dachte Casey und las weiter. Es folgten technische Angaben über Grösse, Gewicht, Zahl der Achsen, Höchstgeschwindigkeit. und vieles mehr. “Wow, er kann 130km spitze fahren? Für diese Geschwindigkeit ist er ausgelegt? So schnell fuhr bei mir zu Hause nur eine Dampflok. Und die war ziemlich gross.” staunte Casey. “Aber in seinem jetztigen Zustand kann er noch nicht so schnell sein. Er muss weiter trainieren, um zu seiner alten Form zurückzufinden.” Hinter den Personalien war ein grosser Konstruktionsplan von Rusty im Maschinenmodus abgeheftet. “Das ist der Originalplan aus dem alten Werk von Amazonien. Mr. Kelmon hat eine Zweitausfertigung in der Werkstatt. Von jeder Lok und von jedem Waggon.” erklärte Mrs. Alpa, als Casey versuchte, den Plan ohne störendes Rascheln zu entfalten. Es folgten Reparaturberichte aus der Werkstatt und der Unfallbericht. Es waren sogar Fotos von den Schäden vorhanden. “Oh je! Armer Kumpel! Was hast Du nur schon alles mitgemacht.” seufzte Casey. “Ja, wir alle dachten damals, er kommt nicht mehr auf die Räder. Er war durch den Schock in den Humanoid-Modus transformiert und das machte eine Reparatur noch schwieriger. Aber er ist ein unglaublicher zäher kleiner Bursche.” erklärte Mrs. Alpa. “Und er hat so ein liebenswertes Lächeln.” “Das stimmt.” nickte Casey. “Blättere einmal weiter.” Auf der nächsten Seite folgte das Dokument das belegte, das Rusty nun eine Lehrlingslok war. Es gab sogar ein Gruppenfoto von ihm, wo Rusty ihn auf seinen Armen hielt und beide in die Kamera lächelten. Der Junge erinnerte sich noch genau daran, wie das Foto entstand. Ein Abzug hing in seinem Zimmer im alten Lokschuppen an der Wand. “Ja, ihr beide passt wirklich zusammen. Es gibt keinen besseren Lehrling für Rusty.” “Danke, Mrs. Alpa, das ich mir die Akte ansehen durfte.” “Gern geschehen, kleiner Lehrling.” lächelte die Sekretärin. Dann war es soweit. Casey und die anderen Lehrlinge fanden sich im Prüfungsraum der Eisenbahnergilde ein. Casey war tatsächlich der Jüngste von allen. Und der Kleinste. "Sag mal, stimmt das, das deine Lok wirklich sechs Plaketten errungen hat?" fragte einer der Lehrlinge. "Die ist doch ne Dampflok, oder?" Casey nickte. "Warum sollte eine Dampflok nicht auch Plaketten gewinnen können?" "Seit es die Rennliga gibt, war noch nie eine Dampflok continentaler Champion. Die moderneren Loks waren immer besser. Außerdem gab es schon damals kaum noch Dampfloks, die es mit den Neueren aufnehmen konnten." "Ich und Rusty werden den anderen zeigen, was Dampf noch alles kann." "Na, dann viel Glück." "Du bist der Jüngste von uns und warst bereits auf Reisen? Hattest Du nicht Angst, so ganz alleine unterwegs zu sein?" fragte ein Weiterer der Anwesenden. "Ich war nicht alleine. Dinah und Dustin haben uns ja begleitet. Ich sag euch, man kann verdammt viel auf so einer Reise lernen." Der Ablauf war nicht viel anderes als bei seiner Aufnhameprüfung, nur waren die Fragen jetzt schwieriger und komplexer. Wie immer gab es eine gemeinsame schriftliche Prüfung und dann wurde jeder nochmal einzeln in den Raum gerufen und mündlich abgefragt. "Und? Wie ist es gelaufen?" fragte Digger, als Casey zurückkehrte. "Ich denke, ganz gut. Hab mich nur bei einer mündlichen Frage vor Aufregung verhaspelt, doch als der Prüfer nochmal nachgefragt hat, hab ich mich korrigiert. Mal sehen, wie die das bewerten." Drei Wochen später standen die Ergebnisse fest und alle Prüflinge wurden noch einmal zusammengerufen. Diesmal war auch Mr. Corell anwesend. "Zuerst einmal, ihr habt alle Bestanden." lächelte der Stationsvorsteher. Die Lehrlinge seufzten erleichtert. "Am besten haben Michael Wellington mit 95 von 100 möglichen Gesammtpunkten und unser Jüngster, Casey Jones, mit 94 von 100 möglichen Punkten abgeschnitten. Gratuliere!" Der Junge wurde ganz verlegen, als alle Blicke auf ihn gerichtet war. "Ist ja klar. Wer so eng mit Loks und Waggons zusammenlebt, lernt leichter." meinte Wellington. "Aber Du bist trotzdem besser als ich." lächelte Casey. "Ihr erhaltet eure neuen Streifen und Uniformsätze in etwa einer Woche. Von nun an beginnt euer zweites Lehrjahr. Mr. Pudd wird euch gleich eure neuen Lehrbücher aushändigen. Euer Lehrberichtsheft führt ihr weiter wie bisher." "Hohoho! Ich habs ja gewusst! Unser Kleiner ist unschlagbar! Und sogar noch zweitbester bei der Prüfung!" lachte Pop dröhnend und hob Casey hoch über seinen Kopf. "Ja, Casey lebe hoch!" rief Digger. Später kamen auch Dinah und einige der anderen Waggons vorbei um zu gratulieren. "WAS? Bestanden? Und sogar Zweitbester?" rief Greaseball, als Iron ihm die Nachricht überbracht hatte und stiess einen saftigen Fluch aus! "Big G...ich frage mich gerade, was eigentlich aus Red Caboose geworden ist. Ich habe gehört, das er zuletzt versucht hat, im torroischen Delta dem Bengel in die Quere zu kommen." murmelte Iron. "Was geht mich dieser Versager an! Der kann von mir aus bleiben, wo der Pfeffer wächst!" fauchte der große Diesel und hieb mit seiner Faust wütend gegen die Mauer, neben der er stand, sodass der Putz abbröckelte. Zur gleichen Zeit, in Technopolis.... In einem streng bewachten Bereich der Entwicklungsabteilung für Schienenfahrzeuge sass eine Gruppe Ingineure an ihren Computern. Sie gaben Daten ein oder bearbeiteten sie. Auf den Monitoren waren Konstruktionsgrafiken einer Lok und mehrerer Waggons in dreidimensionaler Abbildung zu sehen, im Maschinen –und Humanoid-Modus. Jetzt erhob sich einer der Konstrukteure und alle sahen von ihren Geräten auf. “Werte Kollegen, wir haben es geschafft. Die Entwicklungsphase unserer neuesten Baureihe von Zügen ist abgeschlossen. Serie 2065-00 kann in Produktion gehen.” verkündete der leitende Ingineur. “Diese Baureihe ist unsere bisher grösste Errungenschaft!” Zufrieden betrachteten die Entwickler und Konstrukteure ihre neuesten Schöpfungen auf dem grossen Hauptmonitor. 3-D Modelle von fünf Schienenfahrzeugen bekamen eine “Haut” und nahmen endgültige Gestalt am PC an. “Bald werdet ihr über unsere Gleise rollen, besser und schneller als jemals zuvor. Project “Electra & Components” geht nun in die entscheidende Phase.” Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)