The Way of Death von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Uschtenheim ---------------------- Nosgoth – Uschtenheim- Materielle Welt Ein starker Wind durchstrich die wenigen freien Zentimeter der sonst dicht an dicht stehenden Backsteinhäuser Uschtenheims. Die mit Pflastersteinen verlegten Wege boten gerade einmal Platz für eine kleine Kutsche, doch trotzdem herrschte an jedem Tag ein reger Menschenverkehr. Auch zahlreiche Pilger verschlug es so manches Mal in die gut besuchten Schenke, die Uschtenheim zu bieten hatte. Folgte man den genau durchdachten Wegen, so gelangte man schließlich an einen etwas größeren Platz, um den sich mehrere größere Häuser befanden. Den zentralen Mittelpunkt bot ein riesiger Brunnen, aus dem tagein und tagaus frisches Wasser hervorsprudelte, das Lebensexil der Bewohner Uschtenheims. Um den Brunnen versammelten sich in regelmäßigen Abständen kleine Stände, gespickt mit den unterschiedlichsten Obst- und Gemüsesorten, die außerhalb des kleinen Dorfes auf den fruchtbaren Böden gediehen. Gerade an diesen Markttagen, an denen sich viele Menschen um den Brunnen versammelten, galt besondere Vorsicht. Egal ob Waldläufer oder einfacher Dieb, Uschtenheim war geradezu Dreh- und Angelpunkt so manch schmutziger Geschäfte. Seit der letzte König gefallen war, hatte sich das gesamte Leben der Bürger und einfacher Handelsleute schlagartig verändert. Klerus und Adel verstärkten ihre Steuereinnahmen und der Druck auf die einfachen Bauern nahm rapide zu. Dies führte auch zum sprunghaften Anstieg des Schwarzmarktes. Um diesen zu unterjochen, wurden die Wachen und Schutztruppen verstärkt. Auffällige Personen wurden sofort abgeführt oder verhört. Andere aber, so erzählt man, sah man nie wieder. Und so schien Uschtenheim ein scheinbar friedliches Dasein zu fristen, in dem Gerechtigkeit und angebliche Ordnung zu herrschen schien. Die Bedürfnisse der einfachen Menschen jedoch schienen Klerus und Adel wenig zu kümmern. Selbst kleinste Aufbegehren gegen die Hochrangigen, von denen nur die wenigsten wussten, um wen es sich bei dieser neuen Regierungseinheit handelte, wurde mit Höchststrafen belegt. Mit der Zeit entwickelte sich Uschtenheim mehr und mehr zu einer Stadt. Viele Backsteinhäuser wurden über die Jahre hinweg rings um das einstige Dorf herumgebaut und auch der Brunnen wurde vergrößert. Die nahe gelegenen Felder wurden ebenfalls vergrößert, sodass auch der Ertrag gesteigert werden konnte, was den Menschen wiederum zu Gute kam. Hinzu kam auch, dass die Kriminalität sprunghaft sank, da überall in der Stadt gut ausgerüstete Wachen vertreten waren. So war ihr muskulöser Körper von Kopf bis Fuß bedeckt mit einer schweren Rüstung, die so ziemlich jede erdenkliche Körperregion zu schützen vermochte. Auch hatten sich über die Jahre hinweg ihre Waffen verändert. Ihre Schwerter waren robuster geworden und mussten seltener erneuert werden. Die Ranghöchsten besaßen sogar Schwerter, die bei Nacht im Mondschatten zu glühen schienen. Doch wozu? Wozu diese so sonderbaren Waffen? Was trieb die Menschen dazu? Der Vampirismus war doch so gut wie vergessen. Dahin die Tage, in denen die Menschen, egal ob Mann oder Frau des Nachts in Angst und Schrecken lagen und um ihr Leben bangen mussten! Das Zeitalter der Vampire war längst vorbei und es schien, als sei dieses dunkle Kapitel so langsam aber sicher aus den Köpfen der Menschen verbannt worden sein. Doch gab es sie wirklich nicht mehr, diese Vampire? Wer konnte denn schon mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass wirklich alle vernichtet worden waren? Niemand. Und so blieb dieses dunkle Kapitel des Vampirismus trotz Verdrängung in den Köpfen jener Hochrangigen, deren Gesicht nicht einmal ihre Diener erhaschen konnten. Uschtenheim – Schenke „Mitwissen behaupten, dass es insgesamt 9 dieser Hochrangigen gibt, jedoch weiß niemand wie ihre wirklichen Namen lauten. Kluge Köpfe, die sich jedoch all zu intensiv mit dieser Thematik auseinandersetzten, verschwanden meist spurlos.“, sagte ein wohlgenährter Mann zu seinem ganz in Schwarz gekleideten Gegenüber. Als er ihm eines seiner Getränke anbieten wollte, wurde dankend abgelehnt. „ Glauben Sie mir, kümmern Sie sich lieber um andere Angelegenheiten. Es ist nur zu Ihrem und meinem Besten, bevor Sie da noch in etwas hineingeraten, das Ihnen ziemlichen Ärger bereiten könnte!“, fügte der Wirt noch hinzu, bevor er sich wieder seinen anderen Gästen widmete. „Selenia! 2 Gläser Wein für unsere Stammgäste am Fenster dort drüben!“ Ohne auch nur ein Wort zu sagen, verließ die in Schwarz gekleidete Person die Schenke. Dabei nahm die Gestalt sehr wohl wahr, wie sich die Blicke einzelner Gäste tief in ihren Rücken zu bohren schienen. Fürwahr schien sie aufgrund ihrer Größe aufzufallen, denn große Menschen traf man in Uschtenheim nur selten an. So galt also äußerste Vorsicht. Jeder Schritt wurde abwertet oder missbilligend beäugt. Das fahle Mondlicht ließ die Person scheinbar eins mit der Dunkelheit werden und so erschrak so manche Frau, wenn sie an ihr vorbeiging. Als die Person schließlich am Marktplatz ankam, durchfuhr ihr plötzlich ein stechender Schmerz in der Herzgegend und sie musste sich an einer Häuserwand festhalten um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Vorbeigehende Menschen wandten ihre Blicke ab. So schnell der Schmerz gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder, kehrte aber schon nach den nächsten Paar Schritten wieder. „ Argh, verdammt!!“, verkrampfte sich die Person. Sie spürte förmlich, wie das Blut in ihren Adern immer langsamer durch ihren Körper strömte. „Ich brauche, ich brauche…!“ „Entschuldigen Sie, junger Mann, geht es Ihnen nicht gut?!“, lies ihn eine Stimme zusammenzucken. Vor ihm stand eine Frau, die ihn besorgt musterte. Ihre Blicke trafen sich, Braun traf leuchtendes Blutrot. Die einzigen Worte, die der Mann nach eine kurzen Rundumsicht noch hervorbringen konnte, waren: „ Blut, Blut…“ Die Augen der Frau weiteten sich vor Entsetzen. Der Mann im schwarzen Gewand, richtete sich mit letzter Kraft auf und packte die Frau an ihrem Hals, zog sie an die Häuserwand und strich mit seiner einen Hand die große Kapuze zur Seite. In ihrer Panik begann die Frau wie wild um sich zu treten, doch nichts half. Selbst ihr letztes Wort „ Vam...pir..!“ wurde von der Dunkelheit verschluckt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)