Dinge, die ich wissen wollte, bevor ich sterbe. von abgemeldet (Namamekashiki Ansoku, Tamerai ni Hohoemi.) ================================================================================ Kapitel 1: ~*Ich stelle euch einige Fragen...*~ ----------------------------------------------- „Konnichi-wa!“, brachte ich leise hervor, eines der wenigen Wörter, die ich auf Japanisch verstand. Die Anderen antworteten mir mit dem gleichen Wort, fast gleichzeitig, als wäre es bei ihnen schon so etwas wie Reflex. Dann sagte Kaoru irgendwas zu Kyo, der sich kurz darauf aufrichtete, durch die Haare wuschelte und dazukam. Er setzte sich auf den freien Stuhl zwischen Toshi und Die. Der Rest warf mir Blicke zu, die wohl so was wie „Gomen-nasai“ bedeutet sollten, auch eines der wenigen Worte, die ich kannte. „Rei desu.“, sagte ich. Das war mein Name. Ich zeigte auf mich, sie nickten. „Ich bin hier, weil ich mit euch reden möchte.“ Herr Silber übersetzte mich. „Es gibt einige Dinge, die ich so gerne wissen würde… ich werde bald sterben. Und bevor das passiert, wollte ich euch treffen. Gott sei Dank, dass ich das geschafft habe.“ Die Fünf schauten mich erstaunt an. Ich konnte nicht ahnen, was für Gedanken ihnen in dem Moment durch den Kopf gingen. Aber sehen konnte ich, dass sich die Situation geändert hatte. Sie saßen plötzlich mit einer ganz anderen Einstellung da. Vor allem bei Kyo konnte ich das sehen. Er schaute jetzt irgendwie aufmerksam aus. Toshiya konnte man ansehen, dass er irgendwie gerührt war. Das erinnerte mich an die Szene aus ihrem Live-Auftritt, als ihm auf einmal Tränen in den Augen standen, weil die Fans so jubelten. Er schien sich leicht von so was mitreißen zu lassen. Vielleicht hing das mit seiner Vergangenheit zusammen, dachte ich. Und Die, der hörte sofort auf, seine Fingernägel zu begutachten. Stattdessen guckte er mich mit einem sehr ehrlichen Gesichtsausdruck an. Und Shinya, er schien Mitleid zu empfinden. Eigentlich verständlich, aber ich wollte kein Mitleid. Ich hatte mich schon seit zwei Jahren auf meinen bevorstehenden Tod vorbereitet. Trotzdem ging mir dabei nichts wirklich Negatives durch den Kopf, als mich Shin so anschaute. Kaoru dagegen schien wohl ein bisschen verlegen zu sein. Vielleicht, weil er nicht so ganz wusste, wie man einer Person wie mir gegenüber trat. Ich konnte mir auch vorstellen, dass er nicht besonders froh darüber war, dass ich aus diesem Grund noch zu ihnen kam, weil er so nämlich von der Existenz eines Fans bescheid wusste, der jetzt bald sterben würde und ihn in Gedanken vielleicht noch lange verfolgen würde. Wer weiß. „Ich bitte euch, dass ihr mir ehrlich antwortet. Vielleicht verlange ich zu viel. Aber ich möchte es so gerne wissen. Ok?“, sagte ich. Sie schienen wohl halbwegs einverstanden damit zu sein. „Gut, dann fange ich bei Shinya an…“, sagte ich. Shin machte ein Gesicht, als hätte ich ihn gerade bei irgendwas ertappt. Hatte ich natürlich nicht. Aber er merkte wohl, dass ich ihn irgendwie den Anderen vorzog. Dass er etwas Besonderes für mich war. „Ok… das klingt jetzt vielleicht doof, aber was ich schon immer wissen wollte ist, … ob du… verheiratet bist?“ Ich war jetzt diejenige, die sich ertappt fühlte. Wahrscheinlich war ich gerade hochrot, aber das konnte ich ja nicht sehen. Ich schaute schnell wieder nach unten, nach dem Motto, vielleicht sehen mich die Anderen dann ja auch nicht. Aus diesem Grund konnte ich nicht gleich sehen, dass diese nur darüber lächelten. Dir en grey Mitglieder wurden wohl oft solche Sachen gefragt. Erst als ich wieder kurz aufschaute, merkte ich, dass sie meine Frage nicht wirklich als peinlich empfanden. „Nein“, sagte Shinya, „aber ich habe eine Freundin.“ Ich biss mir auf die Lippe. Fühlte mich gerade ziemlich empfindlich. Dann fragte ich: „Und wie ist sie so?“ Shinya lächelte. „Sie würde dir bestimmt gefallen“, sagte er. Das war alles. „Ach so“, sagte ich. Musste dann auch lächeln. Langsam fühlte ich, wie ich ein wenig entspannter wurde. „Und noch was. Magst du Hunde wirklich so gerne oder ist das immer nur so klischeehaft gewesen?“ Die Anderen mussten lachen. Die sagte: „Ja, er liebt die Dinger wirklich.“ Ich hoffte in dem Moment, sie würden ihn jetzt nicht für den Rest seines Lebens für diese Frage dissen. Aber dann lachte er auch. „Ja, sicher mag ich Hunde.“ Ich schaute ihn an und sagte: „Ich würde Miyu unheimlich gerne einmal kennen lernen.“ „Magst du Hunde?“, fragte Shinya. „Ich habe Angst vor Hunden“, sagte ich. Aber eine Zeit lang war diese Angst weg – weil ich so begeistert war von dir, dachte ich. „Oh…“ Shinya hatte jetzt wieder diesen mitleidigen Gesichtsausdruck. „Egal“, sagte ich und lächelte. „Wie schaffst du es, so dünn zu bleiben?“, fragte ich jetzt ganz spontan. „Naja…“, sagte er, „wenn man viel Sport treibt, geht das eben…“ Ich musste grinsen. Stellte mir gerade vor, wie Shinya jeden Morgen mit Miyu drei Stunden durchjoggte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)