The X-Files - Last Smile von Kakeru (Der Todessong) ================================================================================ Kapitel 2: Special Agents - Special Orders ------------------------------------------ Mittwoch, 27. Februar 2008 11:23 Uhr Anwesen der Stringinis, Wheaton, Illinois Scully las sich noch die letzten Stichpunkte der Akte durch. Sobald sie fertig war, konnten sie aus dem Mietwagen aussteigen und die Zeugen befragen. „Warum ist dies eine X-Akte?“ fragte Scully gelangweilt ihren Partner. „Der Vater des Jungen ist Anwalt und hat einflussreiche Freunde. Ein sehr guter Freund des Herrn Anwalts ist wiederum mit Skinner befreundet. Und so...“ „... dürften wir jetzt Geistern hinterher jagen“ schloss Scully fest. Mulder hätte es wohl nicht ganz so ausgedrückt, aber im Grunde hatte sie recht. Scully war schon sehr verwundert. Da glaubt ein Teenager einen Geist zu sehen, und weil der Vater glaubt für den Bruchteil einer Sekunde ebenfalls etwas gesehen zu haben sollten sie ermitteln. Zeitverschwendung. In dieser Kategorie ordnete Scully diesen Fall ein. Reinste Zeitverschwendung. Mulder und Scully standen im Zimmer des jungen Musikers. Allein zu diesem Zimmer zu kommen war bei dem überdimensioniertem Haus kein leichtes. Mulder ließ sich genau erklären wo der Blonde war und wo er seine Erscheinung im Zimmer sah. Er fotografierte alle Winkel des Zimmers. Scully vernahm inzwischen den Vater. „Mr. Stringini, hier ist unsere Nummer.“ wendete sich Mulder an den Vater des Jungen, als Scully fertig war mit ihrer Befragung. Sie verließen das Haus rasch. Erst mal wollte Scully ins Motel fahren. Und bis dorthin stand wieder eine Diskussion an. „An dem Fall ist rein gar nichts dran“ erklärte Scully ihrem Partner. „Wieso? Schau mal was wir verpassen nur weil wir den falschen Beruf erlernt haben. Ein Haus mit mehr Zimmern als wir brauchen, ein riesiger Garten, Beziehungen in die Direktionsebene des FBI“ scherzte Mulder munter zu seiner Freundin. Aber dann wurde er wieder ernst. Die Fotos die er gemacht hatte wollte er sich im Labor genauer anschauen. Die Außenstelle in Chicago hatte dazu die nötige Ausstattung. 12:10 Five Bears Lodge Scully schloss die Tür des Motel-Zimmers auf und trug ihre Tasche hinein. Es sah hübsch aus, für so ein Motel. Scully sah zur Tür heraus, die direkt zu einer Veranda führte, die an den Parkplatz grenzte. „Mulder, macht es dir was aus alleine in unsere Außenstelle zu fahren und die Fotos zu prüfen?“ fragte Scully ganz vorsichtig an. Sie hatte auf diesen Fall eigentlich keine Lust, und würde ihn lieber so schnell wie möglich als faules Ei enttarnen. Mulder erstaunte die Frage nicht sonderlich, schließlich merkte er sofort, dass seine Weggefährtin auf diesen Fall keine wirkliche Lust hatte und konnte dies in Anbetracht der Umstände, wie sie an den Fall gekommen waren sogar nachvollziehen. „Gut, bleib hier und versuch bitte mehr über unsere beiden Zeugen herauszufinden. Vielleicht ist dein Verdacht ja durchaus berechtigt“ antwortete er trocken. Scully glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, dachte sie doch eben noch an eine harte Diskussion um sich zu rechtfertigen. Und ehe sich Scully versah, war Mulder auch schon im Mietwagen unterwegs. „Na dann, forschen wir mal ein wenig nach.“ dachte sich Scully als sie zu ihrem Laptop griff um mit ihren Nachforschungen zu beginnen. Mulder kam in dem beengend wirkenden Büro an. Hier wollte er sich die Fotos genauer anschauen. Würde er etwas erkennen können, etwas, das unnormal erschien, eine Verzerrung im Bild, ein Rauschen, ein Schleier, irgendetwas, das ihm Auskunft darüber geben würde, was der Junge gesehen haben mag. Tausende Fragen schossen Mulder jetzt durch den Kopf, ja, er war vollständig in seinem Element. Auf der Suche nach dem unbekannten, konnte ihn fast nichts aufhalten. Und dann erschien das erste Bild schon auf dem Monitor. Jetzt wurde es wirklich spannend. Währenddessen versuchte Scully ihr Glück in Nachforschungen. Wer war der Junge Sänger und Tänzer. Das würde ein leichtes werden, schließlich gab es heutzutage zu jedem x-beliebigen Künstler eine Seite im Internet. 'Christoph Stringini' tippte sie in die Suchmaschine ein. Ein Klick und schon setzen sich Tausende Bits und Bytes in Bewegung um ihr die gewünschten Inhalte zu geben. Und schon spukte der Bildschirm die ersten Links aus. An die 17.000 Seiten könnte Scully jetzt durchforsten. Aber sie war sich sicher, so viele brauche sie nicht. Schon der erste Klick offenbarte ihr dass sie richtig war, er war einer der 5 Jungs die die Seite schmückten. 12:59 Uhr FBI-Dienststelle Chicago. Seit Stunden war Mulder in dem mehrstöckigen Glasbau in Chicago und er hatte immer noch nichts entdeckt. Vermutlich hatte Scully recht. Vielleicht sollte das ganze auch einfach nur ein PR-Gag sein, damit junge Mädchen was zum Lesen haben, und vielleicht sogar Mitleid mit ihrem Star. Mulder rieb sich das Nasenbein. Er war müde vom überprüfen der Fotos. Nicht ein Hinweis auf eine Geisteraktivität. Doch blitzschnell wurde Mulder aus allen Gedanken gerissen. Schuld war wie so oft sein Handy. Vielleicht hatte Scully ja etwas raus gefunden. „Hier ist Mulder“ begrüßte er den Anrufer. „Agent Mulder? Hier ist Agent Oakley.“ erklärte sie und wirkte auf Mulder dabei hektisch „Agent Mulder, wir brauchen ihre Hilfe, bitte kommen sie sofort nach Los Angeles...“ 13:15 Uhr Wheaton Jaycees Haunted House Scully stieg aus dem schwarzen Ford aus. Mit freundlicher Stimme bedankte sie sich beim Fahrer für das vorbeifahren. „Kein Problem, das ist schließlich meine Bürgerpflicht“ erklärte der Geschäftsführer des Motels. „Es wäre übrigens nett, wenn sie dem Laden ein paar Dollar spenden würden, die haben's echt verdient. Sind sehr engagiert diese jungen Leute.“ erklärte der Betreiber des Motels war ein seelenguter Mensch. Das Wheaton Jaycees Haunted House war vor allem um die Halloweenzeit ein Publikumsmagnet. Hier sollte Richie angeblich mal zum Team gehört haben. Mit schnellem direktem Schritt ging sie Richtung dem, was wie ein Eingang wirkte. Doch dann die Ernüchterung. „Abgeschlossen – na toll“ murmelte Scully vor sich hin. Hatte das blöde Haus doch nur Saisonal geöffnet und nicht ganz jährig. Sie hatte also die Wahl aufs nächste Halloween-Fest zu warten oder einen Zuständigen zu finden. Sie beschloss sich auf der Außenanlage umzusehen. Vielleicht war ja zufällig jemand da. Ein lächeln formte sich auf den Lippen der FBI-Agentin als sie sah wie jemand aus der Hintertür mit einer Kiste herauskam. „Hey Mister!“ rief sie dem Typen im blaukarriertem Hemd zu. Auch wenn seine Mütze es nicht zulassen wollte, sein Gesicht schrie danach, dass der junge Mann vielleicht fünfundzwanzig war. Jetzt kam einer ihrer Lieblingsaktivitäten. Sie zückte ihren Ausweis und klappte ihn völlig mühelos und professionell mit einer Handdrehung aus. „Ich bin Special Agent Dana Scully vom FBI“ stellte sie sich vor. Schlagartig wurde er nervös, auch wenn er nichts unrechtes getan hatte, es war eine ungewohnte Situation für Jack, wie der junge Mann hieß, vom FBI befragt zu werden. „Arbeiten Sie schon länger für das Geisterhaus?“ „Ja, schon ein paar Jahre, bin ich ehrenamtlich tätig“ Jacks Puls ging wieder runter, als er merkte, dass es nicht um ihn ging. Nach einigem Smalltalk über das Haus, hatte Scully Jack endlich genau dort wo sie ihn haben wollte, bei einer Privatführung durch das spuckige Anwesen. „Derzeit bauen wir viel um, zur Saison wollen wir unseren Besuchern soviel neues wie möglich zeigen.“ erklärte Jack. 13:30 Five Bears Lodge Mulder klopfte an Scullys Tür. Doch zu seiner Enttäuschung öffnete niemand. Ein Griff zum Handy sollte das Problem jedoch nicht lösen. Klar, immer wenn man die Dinger am dringendsten braucht, wird man mit Meldungen wie 'Der Teilnehmer ist derzeit nicht erreichbar' oder ähnlichem zurückgewiesen. Er hatte keine Wahl, er musste sofort nach LA fliegen. Ob Auftrag von Skinner oder nicht, nachdem was die Fotos im Labor her gaben, hatte Scully anscheinend recht. Und ein Fall von Sailor Pluto, als ob sie und die Sailor Krieger nicht schon ein Fall für sich gewesen wären, hatte durchaus mehr paranormales Bouquett. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Tasche zu holen und den Flughafen anzusteuern. Doch vorher schob er Scully eine kleine Notiz unter der Tür durch. 16:15 Wheaton Jaycees Haunted House Scully hatte genug gesehen um sich ein klares Bild zu machen und so verließ sie zusammen mit Jack das Anwesen. Freundlich wie er war, bot er der rothaarigen FBI-Agentin an, sie im Auto mitzunehmen. „Lassen sie mich doch an einem Internet-Café raus“ bat sie ihn freundlich. Kein Problem, da gab es gleich mehrere Gute. Scully wollte noch einmal nach dem Nachwuchskünstler recherchieren. Mit dem was sie schon wusste, und dem was sie hoffte herauszufinden konnte sie den Fall sicher schnell abschließen, außer Mulder hätte wider erwarten etwas gefunden. Schnell zückte sie ihr Handy und versuchte Mulder zu erreichen und ihn nach dem Stand der Dinge zu befragen. 'Der Teilnehmer ist leider nicht erreichbar' – Fantastisch, immer wenn man die Dinger dringend braucht. PIEP PIEP – zwei kurze Töne rissen Scully aus ihrem Ärger heraus. Jemand hatte versucht sie zu erreichen. 'Anruf von Mulder – 13:32 Uhr' – Jetzt war Scully fast noch mehr gefrustet. Endlich hielt Jack an. Schnell sprang Scully aus dem Wagen, bedankte sich herzlich bei ihm und gab ihm eine Karte. „Wenn ihnen noch was einfällt, erreichen sie mich hier“ fügte sie abschließend hinzu. Ein paar Schritte waren es, und wie von Zauberhand öffnete sich die Glastür. Es war hübsch eingerichtet, die Computer wirkten alle recht neu. Kaum hatte sie sich an den ihr zugeteilten PC gesetzt läutete schon ihr Mobiltelefon. „Hier ist Robert Stringini, Agent Scully? Sind sie es?“ tönte es von der andren Seite. Dana bejahte und der Anwalt fuhr fort. „Ich konnte sie leider nicht erreichen, sie müssen in einem Funkloch gesteckt haben“ erklärte er und fügte hinzu: „Mein Sohn Chris ist vor circa einer Stunde nach Los Angeles geflogen, seine Band ist trifft sich dort.“ Na toll, damit fiel die schon schwache Rechtfertigung für diesen Fall, soweit man es überhaupt Fall nennen konnte in sich zusammen“ „Gut, Mr Stringini, wenn wir noch Informationen brauchen werden wir uns bei ihnen melden.“ Jetzt konnte sich Scully dem Bildschirm zu wenden, die Suchmaschine lauerte schon begierig auf eine Anfrage. Scully tippte schnell 'Richie US5' ein und aktivierte die Suche mit dem Suchbutton. Je mehr sie las, um so mehr schmunzelte sie. Auch wenn nicht alles für den Fall von Bedeutung war, es war lustig das alles zu lesen, sie fühlte sich dadurch gleich richtig jung, fast schon wie ein Teenager, für den die Band anscheinend kreiert wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)