Like falling snow on my dark wounds von Hime (Yami and Setsuna) ================================================================================ Kapitel 4: Moon and stars- the darkness knows them well. -------------------------------------------------------- "Meine Schwäche ist eine Ausrede und meine Stärke ist falscher Stolz." Kyoko ___________________________________________ (Anm. der Autorin zu diesem Kapitel: Ja, es ist Absicht, dass alle Kapitel hin und wieder in verschiedenen Stilen geschrieben sind. XD Sie bleibt allein dort stehen. Sie bleibt allein. So wie der Mond am Himmel. Auch wenn sich die Sterne sich noch so zahlreich am Nachthimmel um ihn sammeln. Sie können dem Mond nicht das Wasser reichen. Er übertrifft die Sterne bei weitem. Die Sterne sind tot. Als erloschene Planeten gefangen in Raum und Zeit, verglühen sie ewig; als niemals rastlose Gebilde, irren sie umher. Der Mond ist anders. Der Mond ist ein beständiger Planet. So sanft. Sein Licht ist so sanft. Es spielt mit der Dunkelheit der Nacht und den Schatten, es passt sich ihr an. Der Mond ist weise und schön. Pastellfarben. Er macht seine Schönheit nur Nachts für uns sichtbar. Tagsüber ist er nicht zu sehen. Aber dennoch ist er immer da. Luna, der Mond ist eine Frau. Sicherlich eine stolze Frau. Ein eitles Kind der Dunkelheit. Aber noch ist es Morgen. Und es gibt keinen Grund Sie hat es schon wieder getan. Aus Einsamkeit? Nein nicht bei ihm. Nicht aus Einsamkeit, so ist das doch? So ist das. Beim ihm ist es etwas anderes, hat es einen anderen Grund. Aber sie ist trotzdem einsam. Jetzt schämt sie sich. Sie schämt sich in diesem Moment sehr. Also schlägt sie beschämt die Augen nieder, starrt auf den kalten, nackten Steinboden unter ihren Füßen. Ein kurzer Wisch mit der offenen Hand über ihren Rock, wodurch sie den Stoff zurecht rückt und ihrem Gewand die ursprüngliche erhabene Form wiedergibt. Ein Seufzen. Für ein paar Minuten schließt sie die Augen. Genießt die Dunkelheit und Stille um sie herum. Es ist in Ordunng, nun kann sie den Kopf wieder heben. Sich aufrichten. Als sie die Augen wieder öffnet sieht sie ihn. Sie sieht im direkt in die Augen. In diese hellen, klaren Augen, die wie Sterne funkeln. Dort steht er. Am anderen Ende des Hofes. Unter der Linde. Beim den Gärten. Aufregung. Mit einem Mal ist Yami von heller Aufregung erfasst. Wie ein reißender Strom fließt sie durch ihre Adern kriecht ihr von den Zehenspitzen den Nacken hinauf und bis sie von jedem einzelnem Körperteil besitzt ergriffen hat. Wie lange steht er schon da? Hat er sie beobachtet? Sie macht einen Schritt nach vorne, tritt aus dem Schatten der Säulen, in den Hof, ins Licht der Morgensonne, das einen hell erleuchteten Pfad zu den Gärten auftut. Dort muss sie ihn. Wie ohnmächtig vergisst sie alles andere um sich herum, lässt ihren Blick nicht von ihm weichen. Das feuchte Gras kitzelt ihre Füße, aber das merkt sie ja gar nicht. Sie merkt es ja nicht. Sie ist nur auf ihn konzentriert. Schritt für Schritt geht sie auf ihn zu. Wie in Trance. Setzt einen Fuß vor den anderen. Der untere Rand des Kleides vom Tau schon ganz durchnässt. Es sind nur wenige Meter bis zu dem Baum unter dem er steht. Doch es kommt ihr vor als bräuchte sie Jahre dorthin. Der Weg dorthin ist endlos. Es kommt ihr auch so vor als wandere sie auf etwas Mystisches hin. Sie hat ihr Ziel deutlich vor Augen. Ein unglaublich schönes Licht. Etwas unglaublich Schönes. So schön wie das Funkeln des Schnees wenn das Mondlicht in sternenklaren Nächten auf ihn fällt. So steht auch er dort unter dem Baum. Schneeweißes Haar, klarer Blick, zarte Haut, so rein, so weiß. Gottesgleich. Wie ein Engel aus einer anderen Welt. Rein wie Schnee, rein wie das Mondlicht, so klar. Auch sein Blick hält ihren gefangen. Er wendet sich nicht ab. Noch wenige Meter dann wird sie bei ihm stehen. Unter dem Baum. Bei ihm im Schatten des Baumes. Ein Schritt noch. Ein Schritt. Jetzt ist sie bei ihm. „Schön dich zu sehen.“ Sie lächelt. Ein Lächeln das wohl aus ihrem tiefsten Herzen kommt. Keine Antwort. Kein Wort. Kein einziges. Nicht einmal ein Lächeln. Nicht einmal ein Zucken seiner Mundwinkel. Er bleibt wie zuvor. Seine Mimik ändert sich nicht in geringster Weise. Er starrt sie nur weiterhin wortlos an. Bin ich dir nicht einmal ein Wort wert? Bin ich dir so lästig, dass du nicht mit mir sprichst? „Du bist hier? Warum?“ Eine dumme Frage, nicht wahr? Warum ist sie in seiner Gegenwart immer so verloren. Wie der Mond am Nachthimmel. Er wendet den Blick, starrt in die lichtdurchfluteten Baumkronen über ihm. Es tut weh, aber sie versucht es abermals: „Magst du diesen Ort hier?“ Wiederum Stille. Nur das Rauschen des Windes, der die Wipfel der Bäume sanft streichelt. Blätter rascheln. Er sieht so verträumt aus. Als gehöre er nicht hier her. Als wäre er zu gut für diesen Platz. Und plötzlich weiß sie es: Sie dachte sie wäre wie der Mond. Aber sie ist es nicht. Er ist es. Sein Licht so sanft. Aber sie ist es nicht. „Sieh an, sieh an, die Hex' is' auch schon da!“ Abermals an diesem Tage reißt eine Stimme sie aus ihren Gedanken. Dieses Mal eine die ihr nicht behagt. Hizuki, unterm Arm „Li Night“, das Schwert das Dämonenkirit tötet. „Hier treffen wir uns, hab ich gehört. Wo sind die anderen? Noch nicht da, was? So, so wo treiben die sich wieder rum?“ (Eine Hexe muss die Sterne kennen. Seit Urzeiten weiß eine Hexe immer mehr über die Sterne und ihre Konstellation als normale Menschen.) Kein Wort. Von beiden nicht. Sie gibt ihm keine Antwort. Was sollte sie auch mit ihm reden? „Ah ja, beide bekannt für ihre Verschwiegenheit. Seltsames Volk“ Bekannt für meine Verschwiegenheit? Hizuki, du Narr, du weißt nicht was du da sagst! Sataki kommt hinzu. „Nun da bin ich.“ „Ja mein Bruder, da bist du.“ „Kyoko ging vor raus. Sie ist noch nicht da?“ Yami blickt ihn wortlos an. Sataki:“Bruder ich bitte dich, gib mir das Schwert und lass mich den Dämonen an deiner Stelle töten.“ Hizuki:“Wieso sollte ich, Bruder? „Li Night“ ist mein Schwert. Sataki: „Ich mache mir Sorgen um dich“ Hizuki: „Das gleiche könnte ich dir sagen, würdest du an meiner Stelle in den Kampf ziehen.“ Sataki: Der Dämonenkirit tötet Menschen; Frauen und Kinder, so wie Männer gleichsam auf grausamste Weise. Hizuki: „Ich weiß wie grausam SO ETWAS sein kann, Bruder, weißt du das nicht mehr? Sataki: „Hör auf! Das will ich nicht hören!“ Sind die Sterne verzweifelt? Weil sie niemals vollkommen sind? Weil sie unaufhaltsam ihrem Ende entgegen fliegen? Hizuki: „ Aber darum geht es ja auch nicht. Die Hexe hier wird mir helfen, das weist du doch.“ Sataki: „Was ist mit ihm da, Setsuna? Warum darf er dich begleiten aber nicht dein eigener Bruder? Was nützt einem schon das Licht des Mondes wenn man die Sterne nicht sehen kann? Wenn man die Sterne nicht sehen kann, kann man ihre Konstellation nicht deuten. Kann man ihre Konstellation nicht deuten, woran soll man sich orientieren? Wohin soll man gehen, kann man die Sterne nicht sehen? Hizuki: „ICH habe ihn nicht um seine Hilfe gebeten. Ich weiß nicht warum er hier ist.“ Die Brüder wenden sich nun mit Misstrauen Setsuna zu. Setsuna bleibt ruhig. Setsuna verflogt noch immer das Spiel des Windes mit den Blättern in den lichten Baumkronen. So als gehöre er nicht hier her. Eine weitere Stimme durchbricht das kurze Schweigen. „Tut mir leid das ihr so lange warten musstet!“ Kyoko kommt nun auf die seltsamen Truppe zugerannt. Mit rotem wehendem Haar. Mit einem fröhlichen Lachen. Ah, der Polarstern. Der Polarstern ist der hellste Stern am Himmel Er ist ganzjährig sichtbar. Er ist beliebt bei Seefahrern und Wanderen. Er weist Verirrten den Weg. Weist mir den Weg. Kyoko scheibt sich an Sataki vorbei in die Mitte der Gruppe. Nun mustert sie die Nämlichen belustigt. Sie lächelt. „Ich war noch bei Vater,“ beginnt sie. „Wir werden alle gehen.“ Eine kurze Pause. Sie wird ernst: „Er hat es uns fünf beauftragt. Wir sind nun alle verantwortlich. Wir fünf werden uns gemeinsam um den Dämonenkirit in Wiede Hagen kümmern, um das Volk zu retten. Wir genießen sein höchstes Vertrauen. Ich hoffe ihr wisst das.“ Soso, sie alle also. Kyoko, Sataki, Hizuki, Sie und Setsuna. Setsuna auch. Das heißt, Sie, das war von vornherein klar, Sie hat sich darauf schon längst eingelassen. Hizuki besitzt nun „Li Night“ natürlich müsste er sie begleiten. Kyoko ist nun einmal Kyoko. Sie hat ihr schon zuvor ihre Hilfe angeboten. Kyoko wird die Gruppe führen, nicht wahr? Sie ist Kyoko dankbar. So wie zuvor. Oder noch viel mehr? Ist sie das wirklich? Sataki geht um Kyokos Willen mit, und um den seines Bruders. Sicher nicht um Sie zu beschützten. Auch wenn er es wohl vorgibt. Aber Setsuna. Aber warum Setsuna? Wieso ausgerechnet er? Was hat er damit zu tun? Ihr ist nicht wohl dabei. Was wenn ihm bei diesem Auftrag etwas zustößt. Wenn ihm etwas zustößt, das könnte sie sich nie verzeihen. Das könnte sie niemals ertragen. Was hat Setsuna für einen Grund? Ein Gedanke. Will er sie beschützten? Ein Gedanke, den sie schnell wieder verwirft. Das wäre zu schön um war zu sein. Sie glaubt nicht mehr an Märchen. Außerdem ist nur einmal im Monat Vollmond. Warum also? Setsuna, bitte sag es mir! „Also gut, wenn niemand etwas dagegen hat, dann ist das jetzt beschlossene Sache.“, so Kyoko. Yami wartet nur auf den euphorischen Jubel von allen Beteiligten, doch er bleibt aus. Das war zu erwarten. Aber es wird noch so einiges beschlossen. Es wird beschlossen noch heute loszuziehen. Und es wird beschlossen sich auf den Weg zu machen noch ehe die Sonne am höchsten steht. Es eilt. Nicht zuletzt wurde beschlossen sich auf dem schnellsten Wegen nach Wiede Hagen zu begeben. Daher wird beschlossen sich in einer Stunde vor dem Schlosstor zu treffen. So wurde alles beschlossen gemacht. Doch Yami hat nichts dazu gesagt. Eben so wenig wie Setsuna. Kyoko lächelt Yami an. Aber das hilft Yami in diesem Moment nicht. Die Sterne haben keinen festen Platz am Himmel, es sieht nur so aus. Es sieht nur so aus als ob. Sie trennen sich hier. Hier unter dieser Linde. Bis in einer Stunde. Und sie Lässt IHN allein zurück. Ohne ein Wort. So wie die Dunkelheit den Mond vor dem Morgengrauen allein zurück lässt, so lässt sie ihn allein. Und er verblasst am klaren Himmel des neuen Morgens, mit ihrem Verschwinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)