Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 79: "Ich habe vor, ihm den Auftrag zu geben, auf Schuldig aufzupassen" ------------------------------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 79/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Dieses Mal kein Nagi, dafür aber noch ein bisschen mehr von Farfarello ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Nun, ich konnte ihn schließlich nicht außen vor lassen. Auch wenn es in dieser Geschichte Schwarz wie wir es kennen nicht geben wird, so gehört Nagi auf jeden Fall dazu ^^ @all: Schönen 2. Advent ^__________^ ~ „Schuldig wird tun, was ich ihm sage. Und seine Aufgabe wird es weiterhin sein, sich um Farfarello zu kümmern.“ ~ (Crawford zu Schneider, Close Distance, Teil 184) Teil 79 „Ich habe vor, ihm den Auftrag zu geben, auf Schuldig aufzupassen“ „Und, was sagst du zu Farfarello?“ Michaels Mundwinkel bogen sich in ein leichtes Lächeln. „Nun, wenn man so etwas über ein Talent sagen kann, so würde ich es als introvertiert bezeichnen. Es ist zweifellos da, aber kaum in der Lage, andere zu stören – solange sie nicht absichtlich versuchen, auf Farfarello zuzugreifen.“ Letzteres kam eindeutig amüsiert heraus. „Du wirst ihn also empfehlen?“ „Du gibst vorher ja sowieso keine Ruhe.“ „Hör auf, dich über mich lustig zu machen“, legte er seine flache Hand gegen Michaels Bauch, der genau vor ihn getreten war, und versuchte ihn von sich zu schieben. Der amüsierte Funken verließ die eisblauen Augen, aber das Lächeln blieb. „Natürlich. Und ich werde ihn empfehlen, weil du Recht hast, nicht, weil du mich überredet hast.“ Damit beugte Michael sich zu ihm herunter und küsste ihn. Diese Art von Entschuldigung nahm Brad natürlich gerne an und ein kleiner Teil von ihm bedauerte, dass sie jetzt keine Zeit für mehr hatten. So aber startete er kurz darauf einen zweiten Versuch, Michael zurückzuschieben und dieses Mal folgte der Ältere mehr oder weniger bereitwillig. „Arbeit, ja?“ „Ganz genau.“ Brad lächelte und wandte sich dann wieder dem auf der anderen Seite verspiegelten Glas zu. Michael brauchte nicht mehr lange, um seine Arbeit zu beenden und schien bereit, allen Schülern die Freigabe zu erteilen, als ihm Brads Stirnrunzeln auffiel. „Hast du etwas gesehen, was ich berücksichtigen sollte?“ Sein Stirnrunzeln wurde ausgeprägter, bevor sich seine Züge wieder glätteten. „Es ist mehr ein Gefühl als eine Vision. Wahrscheinlich liegt es zu weit in der Zukunft, als dass ich darauf Zugriff hätte.“ Seine erhobene Hand wies auf ein Mädchen in der ersten Reihe, das eifrig die Fragen beantwortete, anscheinend ohne lange nachdenken zu müssen. „Könntest du dir sie vielleicht noch einmal ansehen? Ein bisschen gründlicher?“ Eine Augenbraue wanderte in die Höhe, bevor Michael langsam nickte. „Kein Problem.“ Und schon raubte Konzentration dem Gesicht des Älteren jeden Ausdruck, als dieser tiefer in sein Talent sank. Brad war in dieser Zeit sehr still, sowohl innerlich als auch äußerlich, beobachtete einfach nur das Mädchen, das offensichtlich nichts von dem Scan mitbekam. Schließlich schien Michael ganz zu ihm zurückzukehren und erwartungsvolle braune Augen richteten sich auf den Älteren. „Sie ist sehr ehrgeizig“, wurde leise festgestellt. Michaels Blick schweifte nachdenklich zu ihm, dann zurück zu dem Mädchen. „Was natürlich kein Makel ist.“ „Aber?“, hakte er nach. Ein schmales Lächeln ohne Humor, er konnte es erkennen, obwohl Michael zur Scheibe sprach. „Ihr Ehrgeiz hat dafür gesorgt, dass sie bisher nur Erfolgserlebnisse hatte. Und es beginnt ihr bereits zu Kopf zu steigen.“ Die eisblauen Augen wandten sich wieder ihm zu und in ihnen stand kühle Überlegung. „Sie könnte später Dummheiten machen, aber ich werde dafür sorgen, dass sie vorher zurechtgestutzt wird.“ Sein Talent erhob keinen Einspruch und so spiegelte sein Lächeln das von Michael. „Sehr gut, vielleicht wird sie auf diese Weise noch sehr gute Arbeit leisten.“ „Du wirst auf jeden Fall genug Gelegenheit haben, vorherzusehen, ob sie tatsächlich Ärger macht.“ Michael warf noch einen letzten Blick auf die Kinder. „Sonst noch etwas?“ „Ich möchte mit Farfarello reden, bevor wie gehen.“ „Hm, darf ich fragen warum?“ „Solange du keine Antwort erwartest?“ Weiße Zähne blitzten kurz auf. „Aber Scherz beiseite. Ich habe vor, ihm den Auftrag zu geben, auf Schuldig aufzupassen.“ Michael sah aus, als wüsste er nicht so ganz, was er davon halten sollte. „Du weißt, dass du noch nicht die Autorität dafür hast.“ „Das ist in diesem Fall belanglos. Er wird trotzdem auf mich hören. Und notfalls kannst du mir den Rücken decken.“ „Natürlich“, schüttelte der Ältere belustigt den Kopf. „Ich bin wie immer gerne von Diensten“, wurde dann eine Verbeugung angedeutet. „Farfarello.“ Er nickte dem Jungen zu, der als Letzter aus dem Raum herauskam. Der Ire schien gar nicht überrascht, ihn zu sehen, sondern schenkte ihm ein schnelles Grinsen. „War ich deinetwegen beim Test dabei?“, wurde er als nächstes gefragt. Und ein Lächeln geisterte in Antwort über seine Lippen. „Ich habe darum gebeten, ja“, bestätigte er. Farfarello strich beinahe gedankenverloren über seinen bloßen Arm, zeichnete alte Linien nach. Laut seiner Akte hatte er bereits nach den ersten paar Monaten aufgehört, sich selbst verletzen zu wollen, auch wenn niemand bestreiten konnte, dass er immer noch eine Vorliebe für Messer hatte. „Was soll ich für dich tun?“ Sein Lächeln war zurück, ausgeprägter dieses Mal. „Was würdest du davon halten, schon diesen Sommer nach Rosenkreuz zu wechseln?“, reagierte er dann mit einer Gegenfrage. Etwas blitzte in dem bernsteinfarbenen Auge auf, das er nicht gleich entziffern konnte, aber die nächsten Worte machten ausgesprochen klar, worum es dem Jungen ging. „Ich kann bei Schuldig bleiben?“ Sein Nicken ließ ein weiteres Grinsen aufblitzen, das ganz aus entblößten Zähnen bestand. „Darum geht es mir“, erklärte er. „Ich möchte, dass du auf ihn aufpasst.“ Brad hatte nie vorgehabt, um den heißen Brei herumzureden. „Damit Er es nicht schafft, ihn von uns wegzuführen.“ Farfarello nickte verstehend. „Ich werde sehr gut auf ihn aufpassen.“ Seine Mundwinkel wollten zucken, aber er hielt sie unter Kontrolle. „Ich bin mir sicher, dass du das ohne Probleme schaffen wirst. Ich habe deine Zensuren gesehen, also sollte das fehlende Jahr auch kein Hindernis sein. Aber du kannst mich gerne um Hilfe bitten, falls es mal erforderlich sein sollte.“ Er wurde neugierig gemustert. „Du bist Lehrer?“ „Das auch“, gab er belustigt zurück. Dann bot er Farfarello seine Hand an. „Crawford, mein Hauptfach ist Mathematik.“ So anders als bei ihrer ersten Begegnung. Der Jüngere grinste schon wieder, als dieser seine Hand ergriff und sie schüttelte. „Ich bin auf deinen Unterricht gespannt.“ Doch statt ihn anschließend loszulassen, betrachtete Farfarello seine Handfläche. „Man kann die Stelle noch sehen…“, wurde interessiert festgestellt. „Ja“, stimmte er einfach zu. Er hatte damals mit Absicht darauf verzichtet, den Schnitt heilen zu lassen. Für ein paar Tage war es ein wenig unbequem gewesen, doch es war ein Zeichen, das Farfarello an ihn band. Und dafür hatte er nun wirklich einen geringen Preis gezahlt. Der Junge sah aus, als würde er sich an den Anblick von Brads Blut erinnern und die Hand wurde freigegeben, als Farfarello sich unbewusst wieder über den eigenen Arm strich. „Herr Rudert wird dich sicher auch unterrichten. Seine Lieblingswaffen sind Messer“, warf er ein und sofort hatte er wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit des Jüngeren. „Versprochen?“ Und weil er es in diesem Moment sehen konnte, antwortete er ohne zu zögern. „Versprochen.“ Michael hatte sich im Hintergrund gehalten, aber nahe genug, um das ganze Gespräch verfolgen zu können. Nun trat der Ältere hinter ihn, legte beide Hände auf seine Schultern und sah wie er selbst Farfarello hinterher. „Das ist unerwartet gut gelaufen.“ Er wandte den Kopf, Belustigung in braunen Augen. „Für dich vielleicht unerwartet. Farfarello hat schon die ganze Zeit Interesse an Schuldig gezeigt und er wird alles tun, um unseren kleinen Telepathen auf dem richtigen Weg zu halten. Immerhin sind wir diejenigen, die unsere eigenen Pläne verfolgen, nicht Seine.“ „Hm, muss ich mir Sorgen machen, weil du ihn so gut verstehst?“, zog Michael ihn auf und gleich darauf bekam er einen Kuss auf die Nasenspitze. „Hör auf herumzualbern“, forderte er ihn auf, erwiderte aber gerne den nächsten Kuss, der seine Lippen traf. Der Ältere lachte danach über ihn, verzichtete aber zumindest auf den Versuch, ihm durch die schwarzen Haare zu wuscheln, eine Möglichkeit, die Brad kurz aufblitzen sah. „Der Heimleiter wartet auf unsere Ergebnisse“, wurde ihm danach mit gespielter Ernsthaftigkeit mitgeteilt. „Tatsächlich… Und warum genau bist du dann noch nicht auf dem Weg zu ihm?“ „Weil ich dich doch nicht ganz allein hier zurücklassen konnte“, kam es unbeeindruckt zurück. Michael war eindeutig besser bei diesen Wortgefechten geworden. Und Brad gönnte ihm seinen Sieg. Fast jedenfalls. Mit scheinbarer Hilflosigkeit hielt er ihm seine Hand hin. „Dann zeig mir, wo wir langgehen müssen. Ich würde mich ohne dich ganz bestimmt verlaufen.“ Dieses Lachen funkelte nur in eisblauen Augen auf, bevor die größere Hand fest die seine umschloss. Sie hatten sich schnell ihrer letzten Aufgabe entledigt und während sie zum Auto gingen, zuckten Brads Mundwinkel immer noch in Erinnerung an den erleichterten Gesichtsausdruck des Heimleiters, als dieser hörte, dass er Schuldig endlich los war. „Meinst du, er wird auf Rosenkreuz endlich etwas ruhiger?“ Eine Augenbraue wanderte in die Höhe. „Solltest du das nicht besser wissen als ich?“ „Du warst in seinem Kopf“, gab er unschuldig zurück, was ihm ein Schnauben einbrachte. „Ja, und du hast natürlich nicht gelauscht.“ Doch dann wurde Michael ernster. „Er will auf jeden Fall so schnell wie möglich graduieren. Daher wird er _versuchen_, sich zu benehmen. Die Frage ist nur, wie gut ihm das gelingen wird. Er ist zwar schon im Heim etwas ruhiger geworden, wie du es auszudrücken beliebst, aber dort war er jetzt unter den Ältesten. Ich kann mir vorstellen, dass er leichte Schwierigkeiten haben wird, sich der Autorität der älteren Schüler bei uns unterzuordnen.“ „Das klingt plausibel.“ Er öffnete die Wagentüren. „Das will ich doch hoffen“, reagierte Michael mit einem amüsierten Kopfschütteln. „Aber egal wie viele Schwierigkeiten Schuldig nun haben wird, wir werden ihm zweifellos dabei helfen können, sie zu überwinden.“ Das begleitende Lächeln hätten einige vielleicht als zynisch bezeichnet. Brad hatte nicht vor, Michaels Einschätzung zu widersprechen. „Apropos helfen“, schnitt er stattdessen ein anderes Thema an, während er sich hinter das Steuer setzte. „Könnte nicht jemand Nagi mit einem ‚Sprachpaket‘ helfen? Nicht jetzt, ich weiß, dass er sich dazu noch mehr Grundlagen aneignen muss. Aber für seine zukünftige Ausbildung wäre es sicher von Vorteil, ihm vor Beginn des neuen Schuljahrs einen kleinen Schub zu geben. Immerhin ist er dadurch benachteiligt, dass Japanisch keine Ähnlichkeit mit den typischen Sprachen unserer Schüler hat.“ Michael hatte im Beifahrersitz Platz genommen, dachte sichtlich über seinen Vorschlag nach. „Es wäre grundsätzlich möglich. Allerdings werde ich eher anregen, eine solche Vorgehensweise für alle neuen Talente einzuführen, die wir künftig aus Japan bekommen. Es wäre nicht gut, nur einen einzelnen zu bevorzugen. Und so könnte es vielleicht aufgefasst werden.“ „Umso besser. Es sollte ihnen die Integration erleichtern.“ Was nur gut sein konnte für Rosenkreuz. „Das wird auch meine Argumentation sein. Und da Japan in meine Zuständigkeit fällt, wird sich niemand über einen solchen Vorschlag von meiner Seite wundern.“ Damit richteten sich eisblaue Augen auf ihn. „Aber woher genau rührt eigentlich dein Interesse?“, wollte der Ältere wissen. „Nun, du solltest wissen, warum ich mich für deine Angelegenheiten interessiere.“ Ein Lächeln huschte über seine Lippen, während er das unmittelbare Heimgelände verließ. „Und was Nagi speziell angeht: er ist vielversprechend. Natürlich möchte ich, dass er so gut es geht gefördert wird.“ „Natürlich“, lachte Michael. „Manchmal bekomme ich den Eindruck, dass du mir meinen Job abzujagen versuchst, noch bevor ich ihn freiwillig räumen will.“ Daraufhin sagte Brads nichts, denn die Unterstellung war absurd. Was aber nicht hieß, dass er seine allgemeine Befähigung dazu anzweifelte. Und das zeigte sich in dem belustigten Funkeln in braunen Augen, das dem Älteren verborgen blieb. Dennis hielt nach ihm Ausschau, als sie nach Rosenkreuz zurückkehrten und Michaels Hand legte sich kurz in seinen Nacken, übte sanften Druck aus. „Ich denke, du wirst gebraucht. Ich werde mich mal an den Bericht machen, werde dir aber nicht ersparen, später noch deine eigenen Eindrücke hinzuzufügen.“ „Etwas anderes habe ich von dir auch gar nicht erwartet“, gab er trocken zurück, trat dann einen Schritt in Richtung Dennis, so dass er den Kontakt zu Michael verlor, auch wenn die Wärme sich noch ein bisschen länger hielt. „Bis später“, verabschiedete er sich mit einem Blick über die Schulter, fing noch Michaels Nicken auf, bevor er sich ganz auf Dennis konzentrierte. Der Telekinet winkte ihn mit sich und kurz darauf bogen sie auf einen Seitenweg ein, der sie hin zum See führen würde. „Benötigst du Gesellschaft beim Sonnenbaden?“, fragte er schließlich, als der Ältere sich weiter ausschwieg. Im See Schwimmen zu gehen war den Schülern untersagt. Dennis grinste flüchtig, schüttelte den Kopf. „Ich wollte dein Talent beanspruchen und kann dabei auf neugierige Zuhörer verzichten“, wurde Brad erklärt. „Es geht um meinen potenziellen Nachfolger im Komitee.“ Dennis stockte kurz und runzelte die Stirn. „Allerdings habe ich weder Stephan noch Alexander in Erwägung gezogen“, wurde gleich darauf hinzugefügt. „Das habe ich auch nicht angenommen“, gab er mit leisem Amüsement zurück. Stephan hätte vielleicht Chancen gehabt, aber potenzielle Ex wurden selten gewählt. Das hatte den ganz pragmatischen Grund, dass sie in Zukunft allein arbeiten würden und es war besser jemanden Erfahrung sammeln zu lassen, der später einmal Führungsqualitäten zeigen musste. Eine Hand fuhr durch blonde Haare und Dennis schien über sich selbst belustigt. „Das hätte ich mir denken können“, wurde Brad dann zugestanden. Beide Hände verschwanden in den Hosentaschen, als sie weiterschlenderten. „Ich habe drei Talente im Auge…“ Brad war von den Namen, die er danach zu hören bekam, nicht überrascht. Wie Michael früher einmal zu ihm gesagt hatte, man wurde auf mögliche Kandidaten ganz einfach aufmerksam. „Warum testest du sie nicht alle drei?“ Es war vielleicht nicht das übliche Vorgehen, aber genauso wenig hätte jemand auch nur eine Augenbraue deswegen hochgezogen. „Mm, meine Aufgabe eignet sich nur für einen. Es ist einfach nicht möglich, allen die gleiche zu stellen, doch nur so würde sich eine Vergleichbarkeit ergeben.“ „Du willst wirklich fair sein, ja?“ Grundsätzlich ein lobenswerter Vorsatz. „Also gut, erzähl mir mehr – und vor allem, welche Kriterien du ansetzt. Vielleicht reicht dir ja schon ein einfaches Sounding Board. Und ansonsten werde ich dir gerne verraten, welche Anmerkungen mein Talent hat.“ Dennis schenkte ihm ein dankbares Lächeln. ~TBC~ Mir gefiel der Gedanke, die Rollen von Schuldig und Farfarello im Vergleich zu CD mal ein bisschen umzukehren ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)