Ein Wunsch wird wahr...? von Misses_McFlausch (Weihnachten mit Shao & Co.) ================================================================================ Kapitel 2: Taa-samas Vorlieben ------------------------------ „Warum mussten wir denn extra so weit hierher laufen?“ murrte Tasuke, als er endlich mit seinen beiden Feen am Schrein angekommen war. „Wir hätten doch nur drei Straßen weit gehen müssen, dann wären wir schon an dem in unserer Nachbarschaft gewesen. Was ist denn an dem Schrein hier so besonders? Die Neujahrsfeste sind doch an jedem gleich!“ regte er sich weiter auf und sah von einer Fee zur anderen. „A-aber Tasuke-sama! Das ist der Miyauchi-Schrein. Hier arbeitet doch Izumo-san. Wir wollen ihm doch schließlich auch ein frohes neues Jahr wünschen“, antwortete Shao ihrem Sensei lächelnd. „A-ach ja? Wollen wir das?“ fragte dieser nur mit wenig begeistertem Gesichtsausdruck. „Ja, ja! Das wollen wir!“ flötete Ruan anstelle von Shao. Dass ihr Gesicht dabei von einem verschwörerischem Grinsen und einem ebenso unheilvollem Blick in seine Richtung geziert war, gefiel Tasuke allerdings gar nicht. Ebenso wenig, wie die Tatsache, dass Ruan dabei ungewöhnlich nah an ihn heranrutschte. „Oh, ich wusste gar nicht, dass du Izumo-san so gerne magst Ruan.“ Tasuke ließ den Kopf hängen. Shao hatte mal wieder gar nichts verstanden. ‚Na das kann ja was werden.’ Er blickte zu der fröhlich dreinblickenden Ruan. ‚Und ich dachte schlimmer geht es nicht mehr.’ Seufzend kniff er die Augen zusammen und ließ den Kopf hängen. „Habt ihr etwas Tasuke-sama? Geht es euch nicht gut?“ fragte Shao besorgt. Der Anblick ihres so niedergeschlagenen Meisters bereitete ihr Kummer. „Vielleicht benötigt Ihr etwas warmes zu trinken? Nicht, dass sich eine Erkältung bei Euch anbahnt.“ Mit besorgter Miene betrachtete sie Tasuke eingehend. „A-ach was. Das geht schon. Ist nur halb so schlimm“, versuchte dieser seine Mondfee sofort zu beruhigen. „Da bin ich mir aber nicht so sicher. Ihr seht ziemlich traurig aus. Gibt es nicht doch etwas , das ich für Euch tun kann?“ „Nein, kannst du nicht!“, mischte Ruan sich im nächsten Augenblick auch schon ein. „Wer ist hier die Glücksfee? Genau: Ich!“ zeterte sie drauf los und schob sich zwischen Shao und Tasuke. „A-aber wenn er krank ist, muss ich ihn doch vor seiner Krankheit beschützen!“ beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Ach was! Taa-sama geht es gut. Nicht war mein Süßer?“ sie kniff ihrem Meister in die Wange, als wenn das Beweis genug wäre, dass er gesund sei. Zärtlich schlang die Schwarzhaarige dem Jungen ihre Arme um die Schultern und schmiegte sich an ihn. „Siehst du, ihm geht es blendend“ meinte die Sonnenfee dann zu Shao, während Tasuke dunkelrot anlief. „Und glaub mir, Ruans nächtliche Wunscherfüllungen können so manche Krankheit vertreiben und fernhalten.“ Ein keckes Augenzwinkern unterstrich die Bedeutung ihrer Worte noch. Um von dem peinlichen Augenblick abzulenken, hüstelte Tasuke. „Siehst du! Er ist doch krank! Ich hatte recht!“ zeterte Shao sofort. Sie ging zu ihrem Sensei hin, um ihm ihre Hand gegen die Stirn zu halten. „Hmmm…Warm ist deine Haut aber nicht.“ Verwundert blickte sie Tasuke an. „Hmhm. Nein, warm ist er ganz bestimmt nicht“, mischte Ruan sich nun wieder ein. „Ich würde es eher heiß nennen.“ Hätte Tasukes Gesicht noch dunkler anlaufen können, so wäre es in diesem Moment geschehen. „Da wird sich doch nicht etwa jemand zieren?“ neckte Ruan ihn weiter. „Taa-sama, mittlerweile müsstest du doch wissen, dass du dich vor mir nicht zu genieren brauchst.“ Sie hielt kurz inne und betrachtete ihren Meister mit einem Blick, dessen Bedeutung nur schwerlich einzuschätzen war. „Auch wenn ich zugeben muss, dass deine – Ich nenne es mal „Vorlieben“ – nicht ganz ohne sind.“ „Vorlieben?“ Mit ratlosem Gesicht schaute Shao von ihrem Sensei zu ihrer Feengenossin. „Tasuke-sama!“ rief sie dann aus. „Ich finde es nicht sonderlich nett von Euch, dass ihr Ruan verratet, was ihr mögt und mir nicht!“ Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete Ruan ihre Gegenüber geringschätzend. „Ich glaube kaum, dass du Taa-sama seine Wünsche erfüllen könntest.“ „Wieso denn nicht?“ Wie ein kleines Kind stand sie nun vor Ruan und schaute sie trotzig an. „Stehst du jeden Tag in der Küche oder ich? Wenn du schon seine Vorlieben weißt, hättest du mir ja ruhig etwas sagen können, damit ich mir nicht jeden Tag etwas Neues aus den Fingern saugen muss, in der Angst, Tasuke-sama könnte es nicht schmecken!“ Zwei ungläubige Augenpaare sahen auf sie herab. Sogar Ruan war die Kinnlade herunter gefallen. „Ähem…“, gewann Ruan nach einigen Schrecksekunden ihre Fassung wieder. „Gut. Nun hätten wir das Thema auch geklärt.“ Wie konnte ein Wesen nur so naiv sein? „Das tut mir leid Shao.“ Tasuke hatte auch seine Sprache wieder gefunden. „Ich wusste nicht, dass dir das Kochen jedes Mal solche Mühe bereitet. Aber bisher hat mir doch jede Mahlzeit von dir geschmeckt.“ Lächelnd sah er auf seine Mondfee hinab. „Aber wenn du möchtest, kann ich dir ja nachher trotzdem ein paar meiner Lieblings Gerichte sagen. Dann kannst du mir zum Jahresbeginn direkt ein paar Freuden bereiten.“ „Oh“ konnte Shao nur hervorbringen. Ein leichtes Rosa legte sich über ihre Wangen. „Gerne doch. Wenn ich euch damit glücklich machen kann Tasuke-sama, mache ich es jederzeit.“ „Moooooooment mal!“ vermieste Ruan mal wieder die gesamte Atmosphäre. „Ich bin hier die Fee, die Taa-sama glücklich machen soll. Wenn, dann bist du höchstens als Vorkosterin geeignet, um zu testen, ob das Essen von Taa-sama auch nicht vergiftet ist. Ich würde ihm natürlich niemals Gift ins Essen schütten, aber wer weiß, was die Leute im Supermarkt von meinem Sensei halten!“ „Aber…“setzte Shao an, wurde jedoch sogleich von Tasuke unterbrochen. „Ruan, sie macht mich nicht glücklich, sie schützt mich nur vor einem leeren Magen, der mir einen Hungertod bescheren könnte.“ Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Grngh..!“ fluchte Ruan und funkelte ihn wütend an. „Haha! Als ob ich es jemals so weit kommen lassen würde! Was denkt ihr denn nur von mir Tasuke-sama? Ich bin doch keine schlechte Mondfee“, lachend hakte sie sich bei ihrem Meister und der Sonnenfee ein. „Nun haben wir aber lange genug rumgestanden. Wir müssen endlich die Anderen suchen!“ Mit diesen Worten zog sie ihre zwei Gefährten mit sich. Während sie sich in das Getümmel mischten plagten Tasuke und Ruan jedoch ganz andere Sorgen. ‚Wer sind denn jetzt schon wieder „die Anderen“?’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)