Nightmare von Sweden_ (Märchengeschichten mal anders...) ================================================================================ Kapitel 11: Eleventh Laughter: Little Brother and little Sister --------------------------------------------------------------- Eleventh Laughter: Little Sister and little Brother ~~~ Überrascht hatten die beiden Jungen ausgesehen, als sie den Eingang der Höhle mit einem unkonventionellen Spruch freigelegt hatten. Mehr noch aber hatte sie der Anblick der vielen Räuber überrascht, die sich ihnen nun näherten... ~~~ "Nabdil, AbuDun, seid ihrs?", fragte einer der Räuber, der ihnen am nächsten stand. Er schien schon gut angeheitert zu sein. Kain nickte instinktiv und ließ sich in die Höhle winken. Ren folgte ihm aufmerksam, machte jedoch keinerlei Anstalten ebenfalls zu antworten. "Wieso seid ihr so früh wieder hier? Und wo ist der Rest?", hakte nun ein anderer nach, der schon fast schreien musste, um von den anderen gehört zu werden, so weit hinten befand er sich in der Höhle. "Nun...", begann Ren, wurde jedoch von Kain unterbrochen: "Uns ist der Alkohol ausgegangen, da wollten wir Nachschub holen!" Einige Momente lang starrten ein dutzend Augenpaare auf Kain, der unter seinem neuen Mantel erheblich zu schwitzen begann, dann jedoch brach schallendes Gelächter aus und der Mann vom Anfang klopfte ihm kräftig auf die Schulter. "Ja, das war ja klar, dass ihr wieder sauft, wie die Schweine!" Kain lachte. "Soll ich euch jetzt auch noch helfen, oder schafft ihr es wenigstens alleine die Kisten zu schleppen?", hakte der Räuber weiter nach und stieß Kain nach vorne, um ihm zu zeigen, dass er sich endlich in Bewegung setzen sollte. "Ach, schleppen geht wohl alleine, aber könntest du zwei Angetrunkenen ein Händchen sein und uns zum Alkohol führen?", mischte sich nun auch Ren ein und spielte dabei nahezu perfekt den bereits zu beschwipsten starken Mann, der es zwar aussehen lassen wollte, wie einen Scherz, es aber doch bitterernst meinte. "Oh, Nabdil! Das klingt ja fast, als hättest du die ganzen Kisten alleine leer getrunken! Na, komm, ich werde euch geleiten!", witzelte der Mann und führte sie weiter in die Höhle. An einer Gabelung bog er nach rechts ab. Ren konnte mehrere Männer beisammen stehen sehen, als er kurz den linken Weg musterte. "So!", rief der Mann übertrieben laut aus, als sein Arm ausschwenkte und auf die Kisten deutete. "Danke, Alter", antwortete Kain grinsend, hob eine der Kisten auf und wollte sie gerade gegen den Schädel des Mannes donnern, als ein weiterer Räuber aufgeregt auf sie zugestürmt kam. "Rahim! Rahim! ...Nabdil und AbuDun, du sollst sie sofort zum Boss bringen!", rief der Mann außer Atem und kam kurz vor den dreien zum Stehen. Kains Blick glitt erschrocken zu Ren, dieser jedoch konnte seine Fassung nach Außen hin gut wahren und sah den Mann nur minder verwirrt an. "Was ist denn?" "Der Boss meint Rahim solle euch zu ihm bringen! Er müsste euch etwas fragen... Fragt mich nicht was, ich weiß es!", erklärte der Mann kopf schüttelnd und machte schon wieder auf dem Absatz kehrt. "Beeilt euch lieber! Er sah nicht sehr erfreut aus!" Kurz tauschten die beiden Jungen Blicke aus, ehe Ren sich an Rahim wandte und schulterzuckend sprach: "Dann wollen wir ihn auch nicht warten lassen" Rahim führte sie den Weg zur Gabelung zurück und nahm diesesmal den linken Weg, vorbei an den Männern, die Ren vorhin noch gesehen hatte und tief hinein in die Höhle, an weiteren Abzweigungen vorbei. Vor ihnen türmten sich mehrere Berge aus Gold, Geld und Edelsteinen auf. Das Licht der aufgehangenen Fackeln spiegelte sich verzehrt und unheilvoll von den vielen Goldstücken wider und tauchte alles in ein mattes, schwerwirkendes Licht. Inmitten der Berge stand ein kleiner Thron, der zwar über die Jahre hinweg von seinem Glanz eingebüßt hatte, nicht aber seine Authoritätserscheinung. "Danke, Rahim. Du kannst nun gehen" Die Stimme schien von nirgendwoher und von überall zu kommen. Rahim verbeugte sich und verschwand. Ren und Kain sahen sich verwirrt um, bis eine - verglichen mit den arabischen Kolossen - kleine Gestalt hinter dem Thron hervortrat. "Willkommen in meinem Reich" Der junge Mann - Ren schätzte ihn nicht viel älter als sich selbst - verbeugte sich knapp, ehe er seinen Krummsäbel zog und ihn auf die beiden richtete. "Was verschafft mir die Ehre des Besuches?" Instinktiv griff Ren ebenfalls zu seiner Waffe; auch er besaß nun einen Krummsäbel. Jedoch wurde er von Kain daran gehindert seine Waffe zu ziehen. "Herr der Diebe, wir erbitten deine Hilfe!", sprach Kain mit gehobener Stimme und verbeugte sich tief. Ihr Gegenüber stutzte. Seine Klinge glitt zu Boden, doch sein misstrauischer Blick blieb. "Ich kenne dich... Wer bist du und woher kommst du?" Kain sah auf und lächelte. Er nahm seinen Turban ab. "Man nennt mich Kain, und ich komme aus der Welt Hänsel und Gretels! Du wirst dich sicherlich noch an meinen Bruder erinnern - Abel - er hat dich vor Jahren einmal zutiefst beeindruckt" Der junge Mann lachte. "Ja, ich erinnere mich... Damals war ich nichts weiter als ein Laufbursche dieser Räuberbande" "Ich muss sagen, du hast dich gut gemacht, Vaughn!" "Ja, das finde ich auch. Aber sag, wo hast du deinen Bruder gelassen? Ihr ward doch so unzertrennlich? Und wieso schleppst du einen Ranim mit dir herum?" Vaughns Blick glitt zu Ren. Dieser nahm nun ebenfalls seinen Turban ab, erwiderte den Blick jedoch verwirrt. "Ranim?" "Ein Mensch, der nicht aus unserer Welt stammt", erklärte Vaughn lächelnd. "Mein Bruder Abel... starb vor einiger Zeit...", murmelte Kain leise und sah zu Boden. "Wie?", stieß Vaughn entsetzt hervor, steckte sein Schwert weg und lief auf Kain zu. "Das wusste ich nicht! Er wirkte so lebendig!" Vaughn nahm seinen alten Bekannten fest in den Arm und seufzte. "Er erzählte mir noch, wie stolz er darauf sei nun endlich die Portalkarte lesen zu können! Und dass du durch die Prüfung gefallen seist!" Erschrocken stieß Kain den anderen von sich. Seine Augen waren Schreck geweitet und ihren Winkeln bildeten sich kleine Tränen. "Was redest du da!? Abel starb noch bevor er die Karte lesen konnte... Meine Prüfung bestand ich nicht, weil sie mir sinnlos vorkam.. Ohne ihn!" Vaughn runzelte die Stirn. "Aber er war hier! Vor nicht allzu langer Zeit!" Entschlossen schüttelte Kain den Kopf. "Abel starb vor fast einem Jahr! Ich habe ihn zu Grabe getragen! Er ist tot!" Unwillkürlich musste Ren sich an die Krähe erinnern, die Kain die Augen ausgepickt hatte, ihre Augen hatten denen Kains geähnelt. Sie hatte von Abel gesprochen, oder nicht? Irgendetwas schien faul. "Moment.. Soll das heißen..?", stammelte Vaughn verwirrt. "Wir sind hier, um das Portal zu finden, um Abel wiederzubeleben!", schluchzte Kain, wobei Ren überging, dass er HoroHoro vergessen hatte. "Achso...", murmelte Vaughn leise und schnippte in die Finger. Um sie herum versammelten sich die Räuber mit ihren gezogenen Klingen. Diesesmal hinderte Kain den Chinesen nicht daran sein Schwert zu ziehen, tat es ihm jedoch nicht gleich. "Verdammt, was soll das!?", keifte Ren aufgebracht und stieß Kain an. Dieser taumelte erst einige Schritte, ehe er sich fing und sich an Vaughn warf. "Wieso?! Was haben wir dir denn getan!?" "Oujo-sama will es so" Kain sah erschrocken sich hinab. Er fühlte es. Langsam glitt das Schwert aus seinem Bauch und ein Blutschwall ergoß sich am Boden. Hustend würgte er Blut hervor und sah Vaughn verzweifelt an. "Heißt das... er lebt...?", keuchte Kain hervor, ehe sein Blick sich trübte und er zu Boden fiel; inmitten seiner Blutlache. "Kain!", rief Ren aus und drängte Vaughn mit einem lauen Schwerthieb zurück, der nicht zum Treffen gedacht war, dennoch den Anführer der Diebe zurückstolpern ließ. Überrascht verlor Vaughn sein Gleichgewicht und fiel auf seinen... Anstatt auf den Thron zu fallen, glitt er durch ihn hindurch und war verschwunden. "Das Portal!", presste Ren hervor und packte Kain unter dem Arm, um ihn zum Thron zu ziehen. Natürlich reagierten die Räuber schneller. Einer stellte sich ihm frontal in den Weg und zwei weitere flankierten seine Seiten, um ihn auch an einem Rückzug zu hindern. "Verdammt...", zischte Ren und ließ Kain noch einmal zu Boden gleiten, um sich den dreien entgegenzustellen.Den ersten konnte er noch mit einer gezielten Hiebfolge niederstrecken, die anderen beiden jedoch griffen ihn gleichzeitig an und rissen ihn zu Boden. Die Klinge des einen traf nur Millimeter von Rens Gesicht entfernt auf den Boden und Ren spürte die Hitze, als sich die kleinen Funken in seine Haut fraßen, sie entstanden. Er rollte sich herum und stieß noch in der Bewegung sein Fuß gegen das Knie des Angreifers, was diesen in die Hocke zwang und Ren aus seiner Aufwärtsbewegung heraus gestattete ihn zu enthaupten. Blieben noch fünf Räuber in seiner unmittelbaren Umgebung und der Rest der Bande, der sich in der Höhle befand und bald auftauchen musste - laut genug war der Kampf. "Rahim!", rief einer der Männer, Ren war sich nicht sicher welcher. Gehetzt überdachte Ren die Situation. Rahim musste der stärkste der Krieger sein, den Eindruck hatte er schon gemacht, als er sie am Höhleneingang in Empfang genommen hatte. Ein Wunder eigentlich, dass Rahim nicht längst hier war. Wieder packte er Kain und riss ihn herum. Mit einem Ächzen gelang es dem Chinesen den schlaffen Körper über die Leiche vor ihnen zu hieven und dafür zu sorgen, dass Kain durch das Portal hindurch verschwand. Ihm selbst jedoch wurde von einer Klinge der Weg versperrt, die sich knapp vor seinem Gesicht an ihm vorbei in den Körper der Leiche bohrte, der zu seinen Füßen lag. Die letzten fünf hatten sich eindeutig besser geordnet, als ihre Vorgänger und kreisten Ren systematisch ein, um ihm keinerlei Entkommensmöglichkeiten zu lassen. Er musste sich beeilen, sonst wäre es um ihn geschehen. Gerade als er sich einen Plan zurechtgelegt hatte, hörte er ein Krächzen. Zusammenzuckend sah er an die Decke der Höhle. Etwas blitzte ihm entgegen, so unheilvoll. Erstaunt sah er in die schwarzen Knopfaugen eines Rabens. Mehr als eine Sekunde gestatteten ihm die Räuber nicht; zwei von ihnen stürzten sich auf ihn und Ren wich einen Schritt zurück, um dem ersten auszuweichen und riss seinen Krummsäbel in die Höhe, um den Hieb des zweiten zu parieren. Keuchend kämpfte er darum nicht in die Knie zu sinken bei der gewaltigen Kraft des Angriffs des Anderen. Als Ren sich aus den Augenwinkeln heraus umsah, war die Krähe verschwunden. Fluchend ließ er sich nach hinten fallen, um dem Mann hinter sich aus einer Rolle heraus das Schwert in den Unterleib zu rammen. Getroffen sackte dieser zusammen und röchelte, zwar war er nicht tot, doch fürs Erste musste Ren sich vor diesem Mann nicht mehr fürchten. Vier übriggebliebene Gegner und Rahim, der bereits angestürmt kam. Nur noch wenige Augenblicke. Ohne es zu realisieren schlug Ren einem Räuber die Schulter ab, hatte jedoch noch immer einen Mann vor sich, der ihm den Weg zum Thron verperrte. Seine Drehung kam gerade noch rechtzeitig, ehe Rahims mächtiger Morgenstern ihn traf. Zwar konnte er sich der Wucht nicht erwehren und taumelte haltlos zur Seite, bis er schließlich zu Boden fiel, konnte aber verhindern, dass ihm der Schädel quer gespalten wurde. Entsetzen machte sich in dem Jungen breit, als Rahim sich über ihn stellte und mit seiner Waffe weit ausholte. Für einen Moment hielt Ren den Atem an und schien den Schmerz bereits zu spüren - doch er blieb aus. Stattdessen hörte er ein Krächzen und er sah, wie der Rabe aufgescheucht vor Rahims Gesicht herumflatterte und ihm ins Gesicht pickte, sodass das Blut spritzte. Ren konnte es kaum fassen, sah jedoch seine Chance und krabbelte an dem Koloss vorbei. Rahims Kameraden hatten längst keine Augen mehr für den Chinesen, sie waren gebannt von dem Raben, der ihren Kameraden so mühelos in Schach zu halten schien. Keuchend schleppte Ren sich zu dem Thron und ließ sich mit einem Blick zurück hindurchfallen. Rahims Morgenstern raste gerade auf den Raben zu und schleuderte ihn zu Boden... "Das meinst du nicht ernst! Du lügst!", schrie Kain verzweifelt und hielt sich seinen Unterleib. Die Wunde verheilte, doch sie war noch immer da. "Wenn ich es dir doch sage, Kindchen!", konterte Vaughn genervt und ließ seinen Säbel kreisen. "Wieso sollte Abel..?" Genau in diesem Moment fiel Ren zwischen die beiden. Überrascht kneite Kain sich neben ihn. "Ren! Alles okay!?" Vaughn lachte. "Na, da hast du aber Glück, ihr könnt doch gemeinsam sterben!" Der Säbel erhob sich und Vaughn war drum und dran die beiden zu zerhacken, als plötzlich ein Schrei durch den Wald hallte. Alle drei zuckten zusammen und Ren nutzte die Chance, um nach Vaughns Bein zu treten, brachte ihn so zwar zu Fall, konnte aber selber nicht viel mehr Tun als dem Fallenden auszuweichen. Kain richtete sich überrascht wieder auf und nahm dem anderen geistesgegenwärtig den Säbel aus der Hand und half Ren dann auf die Beine. "Ich glaube dir kein Wort, Vaughn!", brüllte Kain und sah auf den Säbel, an dem sein eigenes Blut hing. "Kümmere dich nicht um ihn, Kain! Ich muss dir etwas Sagen!", versuchte Ren den anderen von Vaughn loszureißen, doch Kain ließ sich nicht abbringen. Er trat nach Vaughn. "Kain!" Wieder trat er nach ihm und Tränen rannen über seine Wangen. Grob packte Ren ihn und zog ihn mit sich, fort von Vaughn, welcher am Boden lag, aus mehreren Wunden blutend, lachend. Sein schrilles Lachen verfolgte sie auch als er längst nicht mehr zu Hören war. Sie kamen an eine Hütte, wo Kain sich endlich losriß und Ren anschrie: "Was sollte das!? Ich wollte mich an diesem Kerl rächen!" "Für was denn!?", heischte Ren zurück und schnaubte. "Was hätte es dir gebracht!? ...Hör mir zu, dein Bruder...!" Erneut ertönte ein Schrei, den die beiden längst vergessen hatten. Entschlossen der Konversation zu entkommen, stürmte Kain der Stimme entgegen und bekam nur am Rande mit, dass Ren ihm nacheilte. Wie von einem Schlag getroffen, prallte Ren zurück als er HoroHoro dort stehen sah. Er wandte ihm zwar den Rücken zu, doch die Haare entlarvten ihn eindeutig. "HoroHoro!", rief Ren aus, doch er reagierte nicht. Stattdessen bückte er sich nach dem Mädchen zu seinen Füßen. Er riss sie grob auf die Beine und krallte sich in ihre Haare. Mit der freien Hand schien er ein Loch in die Luft zu reißen, aus welchem kleine Blitze schlugen, ehe es schwarz wurde. Sein Blick glitt über seine Schulter zu Ren. Ein eiskalter Schauer lief dem Chinesen über den Rücken. Er war es. Ohne ein Wort verschwand der Blauhaarige mit seiner Geisel in dem schwarzen Loch, das sich daraufhin schloß. Ren sank zu Boden. Über seine Wange rollte eine einzelne Träne. "Hau ab!", zischte Ren das Reh an, welches schon seit einiger Zeit um die beiden Jungs herumschlich und immer wieder versuchte einen der beiden abzuschlecken. "Hau ab, hab ich gesagt!", keifte der Chinese noch einmal und schob den weichen Kopf des Tieres von sich. Kain hatte sich unter einen Baum gekauert, die Beine angewinkelt und seinen Kopf darauf gebettet. Er seufzte. Das Reh gab es auf und lief zu Kain. Dessen unendlich trauriger Blick veranlasste das Reh sich neben ihn niederzulassen und ihn mit seiner bloßen Anwesenheit zu trösten. Vorsichtig glitt Kains Hand über das weiche Fell des Tieres. Es beruhigte ihn, so wie Abels Nähe ihn oft beruhigt hatte. Er seufzte leise. Bestimmt war das Reh auch ein Bruder und konnte den Schmerz fühlen. Als Ren merkte, dass Kain mit den Gedanken wieder bei sich war, fragte er leise: "Wo sind wir?" Doch Kain schüttelte nur den Kopf. "Wo ist die Karte?" "In meiner anderen Kleidung..." Nun war Ren es, der seufzte. Sie hatten ihre Sachen in AliBabas - Vaughns - Welt gelassen. Das Reh schnaubte und stubste Kains Hand mit seiner Schnauze an. "Was ist mit diesem Vieh los? Rehe sind doch normalerweise nicht so zutraulich!", beschwerte Ren sich und schnaubte. "Stimmt..." Mit einem Schlag kam es ihm. "Aber natürlich, Ren! Das ist Brüderchen!" Kain ließ seine Knie sinken und sah dem Reh zu, wie es aufgeregt nickte. "Dann weiß ich, wo wir sind! Oh, Brüderchen! Weißt du, wo das Portal ist?" Wieder nickte das Reh. "Brüderchen, willst du uns helfen?" Entschlossen stand Brüderchen auf und bedeutete ihnen ihm zu folgen. "Danke, Brüderchen, vielen lieben Dank!" Ren sah den beiden verdutzt zu, stand dann selber auf und folgte ihnen. "Brüderchen?" "Ja, kennst du das Märchen von Brüderchen und Schwesterchen nicht?" "Nein...", gab Ren wahrheitsgemäß zu, doch Kain winkte ab. "Nicht schlimm. Ich werde es dir bei Gelegenheit erzählen! Jetzt lass uns erstmal Charos und seine Herrin finden..." Brüderchen führte sie zu einem Schloß außerhalb des Waldes. Begrüßt wurden sie von der Königin und ihrem Gemahl. "Brüderchen, du hast Besuch mitgebracht?", fragte die Königin verzückt und bat die beiden sogleich mit sich zu kommen. Brüderchen wurde vom König höchstselbst in den Stall gebracht. Neugierig hörte sich die Königin ihre gesamte Geschichte an, wobei sie immer wieder höflich nickte, lächelte oder erschrocken die Hand vor den Mund hob. "Also seid ihr nun auf der Suche nach Charos?", fragte die Königin abschließend und seufzte. Kain nickte. "Ja, das tun wir" Sie nippte an ihrem Tee, den einer der Diener vor einer geraumen Weile gebracht hatte. "Nun.. Ich kann euch nicht beistehen, Informationen jedoch habe ich für euch", sprach sie leise und sah die beiden prüfend an. "Dann bitte, Schwesterchen, gib sie uns!", flehte Kain und erwiderte ihren Blick entschlossen. Rens Blick hingegen glitt ins Nichts. "Gut, ich will es euch sagen...", seufzte die Königin und lehnte sich zurück. "Charos, das bedeutet in unserer Sprache 'Herr über die Toten'... Er hat die Macht die Verstorbenen zu neuem Leben zu erwecken - verdammt in einem Rabenkörper zu leben" "Also doch", fiel Ren ihr ins Wort und sah auf. "Was?", hakte Kain verwirrt nach und schluckte. Er hatte eine Ahnung, doch wirklich fassen konnte er sie nicht. "Der Rabe, der dir die Augen ausgepickt hat und mir in Vaughns Welt das Leben gerettet hat!", fuhr Ren fort und sprang auf. "Was? Leben gerettet..!?" "Das war Abel! Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er es gewesen ist!", holte Ren weiter aus und lachte Kain an. "Dein Bruder lebt! Und er scheint sich an dich zu erinnern!" Kains Augen weiteten sich und er war nicht im Stande etwas zu Sagen. "Das ist schön zu Hören, doch um ihn aus Charos' Klauen zu befreien, müsst ihr seine Herrin töten", riss die Königin sie wieder aus ihren Gedanken und hatte nun zwei große Augenpaare auf sich gerichtet. "Die Herrin ist das eigentliche Problem..", fuhr sie fort und räusperte sich leise, "...Sie heißt Aschenputtel und..." "Was!?", keuchte Kain und seine Kinnlade klappte ungläubig nach unten. "Das...", stammelte er fassungslos. "Kennt ihr sie? Sie war einmal eine nette, junge Dame, doch... Etwas - oder Jemand - hat sie verändert.." Ren sah erschrocken zu Kain. Er konnte sich vage vorstellen, wie es in dem anderen vorgehen musste. "A-Aschenputtel soll...?", fragte Kain noch einmal ungläubig nach und schüttelte den Kopf. Die Königin nickte betrübt, ihr fiel auf, wie es den Jungen mitnahm. Kains Mundwinkel zuckten wirr, er verlor die Kontrolle über sich selbst und begann zu Zittern. "Nein...", murmelte er schluchzend vor sich hin und mit einem Ruck beugte er sich zur Seite und übergab sich auf den seidenen Teppich unter seinen Füßen. Angewidert wandte die Königin den Kopf ab und seufzte. "Es tut mir Leid für euch" "Schon okay... Irgendwann hätten wir es sowieso erfahren" Ren winkte ab und sah zu Kain. Sie kannten nun ihren Feind, also gab es keinen Grund noch länger in dieser Welt zu verweilen.... The End of my elenth Laughter ->Tanjoubi omedeto gozaimasu, Fokushi-sama!<- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)