Twilight in the Shadow von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 13: Erstes Buch des älteren Gottes ------------------------------------------ Erstes Buch des älteren Gottes Ich stand auf dem Balkon meines Zimmers und versuchte mein Gespräch mit der Hohepriesterin zu vergessen, was mir aber einfach nicht gelingen wollte. Selbst der Wind der mir die Haare um den Kopf wehte konnte diesen einen Gedanken nicht vertreiben, der sich immer und immer wieder durch mein Unterbewusstsein an die Oberfläche schlängelte. Was war, wenn sie recht hatte? Was war, wenn alles was sie gesagt hat gestimmt hatte? Was war, wenn ... Ein klopfen an meiner Zimmertür ließ den unliebsamen Gedanken abbrechen. „Komm rein Atrieleges.“ Er öffnete die Tür und ich drehte mich um und blieb für einen Augenblick wie angewurzelt stehen. Die untergehende Sonne schien in mein Zimmer und ihre roten Strahlen vielen an mir vorbei direkt auf ihn und für einen Augenblick hatte es den Anschein, als währe seine ganze gestallt in die Farbe von Blut getaucht. Ich schüttelte den Kopf und sah wieder hin und die Illusion verschwand. Aber trotzdem blieb ein ungutes Gefühl zurück. „Ist etwas nicht in Ordnung?“ Ich sah auf und stellte überrascht fest, das er näher getreten war. Ich hatte ihn gar nicht gehört. „Nein, es ist nichts. Ich bin nur etwas müde, das ist alles.“ Er sah mich skeptisch an. „Was ist heute bei dieser Priesterin passiert?“ ‚Er wird von deiner Hand sterben’ Ich schüttelte den Kopf. Warum kam mir dieser Gedanke gerade jetzt? „Sie hat mir einiges über die Geschichte von Nosgoth und über die Geschichte der Säulen erzählt. Und auch die Geschichte von Kain und ich glaube, dass ich das alles erst mal ordnen muss.“ Atrieleges nickte zwar, aber dabei sah er mich mit einem Blick an, der deutlich machte, dass er mir nicht glaubte. Aber er beließ es dabei. „Du wolltest, das ich zu dir komme.“ Ich nickte. „Kain hat mir eine Frisst von zwei Wochen gegeben dich wieder zurück zu bringen.“ Atrieleges versteifte sich. „Was willst du damit sagen?“ „Das was ich gemeint habe. Ich werde morgen mit dir aufbrechen und dich so weit in das Land der Menschen bringen, bis ich mir sicher bin, dass dir von Seiten der Vampire keine Gefahr mehr droht. Dann werde ich hier her zurück kehren.“ „Aber ... .“ Ich schnitt ihm mit einer herrischen Geste das Wort ab. „Es ist beschlossen Atrieleges. Wir werden morgen aufbrechen. Ich bin froh, dass mir Kain überhaupt diese Chance gibt dich in Sicherheit zu bringen.“ Atrieleges wollte noch etwas sagen, nickte dann aber nur stocken. „Also ist es beschlossen, wir brechen morgen auf.“ Als ich geendet hatte drehte er sich um und verließ ohne ein Wort mit schnellen Schritten mein Zimmer. Ich wusste, dass ich ihm weh getan hatte. Ich wusste auch, dass das ein böser Schnitt in unsere Freundschaft war ihn so zu behandeln. Aber es war einfach besser so. Er musste langsam einsehen, dass ich nicht der Vampir war, den er kennen gelernt hatte. Das Meridian und jetzt zwei völlig verschiedene Welten wahren, die einfach nicht zusammen passten und je ehr er das begriff um so besser war es für ihn. Um so besser war es für uns beide. Um so schneller würde ich ihn vergessen können. Aber warum tat dann dieser Gedanke so weh? Der nächste Morgen kam und mit ihm ein fast undurchsichtiger Nebel, der sich über das gesamte Tal gelegt hatte, wie ein grauer Schleier und den Tag noch dunkler erscheinen ließ, als er es sowieso schon war. Ich legte mir meinen Umhang um die Schultern und verließ mein Zimmer. Als ich durch mein Schloss lief viel mir die gedrückte Stimmung auf, die überall zu herrschen schien und die konnte nicht nur von dem schlechten Wetter kommen. Langsam schritt ich auf den Hof hinaus und das ungute Gefühl verstärkte sich. Ich begrüßte Atrieleges mit einem wortlosen nicken, dass er aber nicht erwiderte und ging zu Midnight, der mich freudig begrüßte. Offenbar schien ihm das schlechte Wetter nichts auszumachen. Ich schwang mich in den Sattel und nickte Reag noch einmal zu, der uns im Abstand von einem Tag folgen würde um sicher zu gehen, dass uns Niemand folgte. Dann lenkte ich Midnight Richtung Tor und Atrieleges folgte mir. Als wir unter dem Torbogen durchritten lief mir ein kalter Schauer den Rücken herunter und ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Aber als ich mich umdrehte, flogen nur ein paar Krähen von den Zinnen auf und zogen weiter. Seltsam, warum überkam mich beim Anblick meines Schlosses eine dunkle Vorahnung, die mir sagte, dass ich nie wieder hier her zurück kehren sollte? Es war bereits dunkel, als wir an einem der Fallgitter von Uschtenheim ankamen und genau wie beim ersten mal, musste ich mich erst mit einem der Wachposten unterhalten, bevor dieser die Gitter öffnete und wir in die Stadt konnten. Kaum war das Fallgitter wieder hinter uns herunter gelassen worden, da erschien aus der Dunkelheit vor mir ein Soldat, der mich bat mit ihm zu kommen ich drückte ihm die Zügel meines Pferdes kommentarlos in die Hand, was ihm zu einem giftigen Blick verhalf und gab Atrieleges ein Zeichen es mir gleich zu tun. Dann steuerten wir das große Gebäude rechts des Tores an, in dem der Verwalter der Stadt saß. Diesmal wartete ich nicht, bis mir der Soldat aufmachte, sondern öffnete den Eingang, lief durch die Halle und drückte die Klinke der kleinen Tür herunter. Ich wurde von einem erschrockenen und zugleich zornigen Blick des Soldaten belohnt, der mich bei meinem ersten mal hier empfangen hatte. Er wollte schon ansetzen um etwas zu sagen da musste er mich erkannt haben, den er runzelte die Stirn und als sein Blick dann ein Stück tiefer rutschte und das Wappen auf meinem Brustharnisch erblickte riss er ungläubig die Augen auf und ich nutze diese Verwirrung um ohne ein weiteres Kommentar an ihm vorbei zu gehen und in das Zimmer des Stadtverwalters zu treten. Der drehte sich bei meinem erscheinen um, wollte etwas sagen und setzte dann wieder ab. Und wie der Soldat vor ihm, riss er erstaunt die Augen auf, als sein Blick auf mein Wappen viel. Augenblicklich trat er an mich heran und verbeugte sich. „Statthalter Raziel. Es ist mir eine Freude euch kennen zu lernen. Ruhm und Ehre euch auf allen euren Wegen.“ „Euch auch.“ Ich gab ihm ein Zeichen, dass er sich erheben konnte und als er dies getan hatte und mir in die Augen sah, erkannte er mich. „Ihr ... . Ihr seid ... .“ Er brach ab und verneigte sich erneut. „Verzeiht meine Unhöflichkeit. Ich verdiene den Tod. Als ihr hier ward habe ich euch nicht den nötigen Respekt entgegengebracht. Ich bin bereit jede Strafe auf mich zu nehmen mein Herr.“ Ich hörte, wie Atrieleges hinter mir die Luft einzog. „Erhebt euch, ihr habt euch nichts zu schulden kommen lassen, denn ich wollte nicht erkannt werden und ich habe euch damals gesagt, dass eure Treue nicht unbelohnt bleiben wird und das wird sie auch nicht. Sobald ich meinen Freund zurück in seine Heimat gebracht habe werde ich zurück kehren und euch belohnen.“ Er verbeugte sich abermals. „Natürlich steht euch mein Heim zur Verfügung mein Herr. Euch und eurem Freund.“ Aber ich schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig. Wir werden uns in der Schenke einquartieren.“ „Mein Herr ... .“ Fuhr er auf setzte dann aber hinzu. „Selbstverständlich. Kann ich euch dorthin geleiten?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“ Damit drehte ich mich um und verließ das Haus wieder. Langsam liefen Raziel und ich durch die dunkle Straße von Uschtenheim, wobei ich um die sogenannte Kirche den größt möglichen Bogen schlug und kehrten in die kleine Schenke am Dorfeingang ein, in der mich der alte Vampir mit einem nicken begrüßte. „Ich habe mir gedacht, das ihr es seid. Solch ein edles Tier wie das eure gibt es nur einmal.“ Er setzte zu einem weiteren Satz an, verstummte dann aber und kniff die Augen zusammen. Dann weiteten sie sich und ihm viel das Glas aus der Hand, das er gerade geputzt hatte. „Aber, aber ihr seid ... seid ... .“ Ich legte den Finger auf die Lippen, als sich die Gesichter in der schenke zu mir umdrehten und er nickte, eilte aber auf der Stelle in den angrenzenden Raum um das Zimmer zu richten. Ich setzte mich mit Atrieleges in eine Ecke des Tisches, wobei uns die Blicke der anderen Vampire folgten. Es war ihnen nicht entgangen, dass Atrieleges ein Mensch war und auch ihm schien es nicht entgangen zu sein, dass er angestarrt wurde, sagte aber nichts dazu und versuchte mich wie auch sie zu ignorieren. Gerne hätte ich das Missverständnis zwischen uns aufgeklärt, denn ich wollte mich nicht im Streit von ihm trennen, aber so sehr ich es bereute, es war besser so. Für ihn, für mich, für uns. Wir stammten nun mal von Völkern ab, die miteinander verfeindet wahren und nichts konnte diese Tatsache verschleiern. Gar nichts. „Ich weiß, das es so ist. Aber warum können nicht wenigstens wir Freunde bleiben?“ Ich sah auf und mir wurde erst jetzt bewusst, dass ich den letzten Satz laut gesagt hatte. „Atrieleges. Du bist der König von Meridian. Der Anführer der Menschen und ich bin oberster Statthalter Kains. Was willst du machen, wenn wir uns vielleicht in nicht all zu ferner Zeit in einer Schlacht gegenüberstehen? Nicht gegen mich kämpfen oder zu Feld ziehen, weil ich dein Freund bin?“ Ich sah ihn an. Wir hatten diese Gespräch schon so oft geführt, aber er schien es einfach nicht verstehen zu wollen. „Weder dein noch mein Volk würde das verstehen. Niemand würde es. Ich würde es ja nicht einmal selber verstehen.“ Ich schüttelte den Kopf. „Es mag vielleicht bitter und hart klingen, aber ich wiederhole, was ich in Meridian zu dir gesagt habe. Es war ein Traum Atrieleges sonst nichts. Ein Traum, den wir beide um unserer Selbstwillen vergessen müssen.“ Ich konnte spüren wie sich etwas in ihm versteifte und das er mir eine Antwort geben wollte. Aber dann schüttelte nur den Kopf und stand auf. „Wenn du es so siehst, dann lass uns aber trotzdem als Freunde auseinander gehen und hoffen, das diese Schlacht niemals statt finden wird.“ Damit drehte er sich herum und verließ den Raum. Es sollte unser letztes freundschaftliches Gespräch gewesen sein. Wir brauchten für die Strecke länger als ich erwartet hatte. Das lag zu einem daran, dass es immer öfter regnete, was um diese Jahreszeit eigentlich überhaupt nicht der Fall war und zum anderen daran, das wir je weiter wir uns dem Grenzland näherten vorsichtiger wurden. Hier fanden die Übergriffe der beiden Rassen besonderst häufig statt und ich erkannte die Stelle wieder, an der Atrieleges und ich den Häschern von Belock in die Hände gefallen wahren. Dem entsprechend vorsichtig war ich und dementsprechend früh nahm ich den leichten, aber doch deutlich vernehmbaren Geruch von Menschen und Vampiren war. Ich gab Atrieleges ein Zeichen und wir stiegen von unseren Pferden, die wir zurück ließen und schlichen uns langsam in die Richtung, aus der ich nun auch das klirren von Waffen hören konnte. Ich warf Atrieleges einen Blick zu und er nickte. Leise zogen wir unsere Schwerter und trennten uns. Es war mir eigentlich egal, wer hier wen umbrachte, das ging mich nichts an, aber ich wollte das Atrieleges sicher nach Meridian kam und das konnte ich kaum gewährleisten, wen sich hier zwei Gruppen die Köpfe einschlugen. Unsere Vorsicht war nicht übertrieben. Kaum war ich über die Kuppe eines kleinen Hügels geklettert, da konnte ich unter mir im Tal die Kämpfenden sehen. Groß wunderte ich mich nicht, als ich in der Partei der Vampire das Wappen von Belock erkennen konnte. Umso größer war der Drang mich in das Kampfgeschehen einzumischen, auch wenn mir die andere Seite total egal war und mich dieser Kampf nicht das geringste anging. Belock zu schaden, auf irgendeine weiße, das war mehr als genug Grund für mich. Trotzdem zögerte ich noch. Warum weiß ich nicht. Vielleicht einfach aus der Tatsache das es mir wiederstrebte Menschen zu helfen. Vielleicht aber auch nur aus dem einfachen Grund, dass ich keine Lust hatte mich mit irgendjemanden herum zu schlagen. Wie auch immer. Meine Unentschlossenheit änderte sich schlagartig, als ich auf der anderen Seite des Hügels Atrieleges wittern konnte, der sich Hals über Kopf in die Schlacht einmischte. Was für ein Idiot, anstatt sich erst in Ruhe das Geschehen anzuschauen um sich dann die beste Taktik zu überlegen, stürmte er einfach drauf los. Nun zog ich auch meinen Dolch aus dem Gürtel und huschte den Hang hinunter, von einer Deckung zur Nächsten und schließlich war ich nur noch eine Hand breit vom Kampfplatz entfernt und in diesem einen Moment sah ich ihn. Nur ganz kurz zwischen den Kämpfenden aufblitzen, aber doch lange genug, um alles was geschehen war mir wieder vor Augen zu führen. Ich umklammerte mein Schwert fester und ließ alle guten Pläne, die ich eben noch gehabt hatte fahren, sprang auf und stürze mich in den Kampf. Es war mir egal wen ich zur Seite stieß und welchen Zweikampf ich unterbrach, es war mir egal, welche Klingen mein Schwert zerbrach. Alles was ich wollte war zu diesem einen Gegner zu kommen. Ein Vampir stellte sich mir in den Weg. Ohne zu zögern hob ich mein Schwert, schmetterte ihm das seine mit einem Strich aus der Hand und sprang an ihm vorbei. Wild flogen meine Augen über den Kampfplatz und wie in Trance parierte ich den Angriff eines Menschen, rammte ihm meinen Dolch zwischen die Schulterblätter und wich einem weiteren Angriff aus. Dann hatten meine vampirischen Sinne ihn wieder entdeckt und ich ließ meinen Gegner einfach stehen und lief auf den Rand des Schlachtfeldes zu. Aber noch bevor ich es erreichen konnte, packte mich jemand am Arm und ich wirbelte herum, bereit diesen Tölpel der es wagte mich zu hindern das Schwert in den Leib zu rammen, aber alles was ich sah, war Atrieleges bleiches Gesicht. „Was soll das?“ Raunzte ich ihn an, während mein Blick wieder zurück glitt und ich ihn gerade noch hinter der nächsten Biegung verschwinden sah. Dann kehrte meine Aufmerksamkeit wieder zu Atrieleges zurück, der immer noch meinen Mantel umklammert hielt. „Lass mich los Atrieleges.“ „Bitte, du musst mir helfen Raziel. Sie haben Liana!“ Die Bewegung um mich loszureisen stockte. „Was?“ Atrieleges nickte. „Ja, ich hab sie vorhin gesehen, wie einige Soldaten versuchten sie vom Kampfgeschehen weg zu bringen. Bitte Raziel, du musst sie finden! Ich weiß das du es kannst!“ Schnell schob ich ihn zur Seite und schmetterte einem Vampir meinen Schwertgriff gegen den Schädel, so das dieser tot zusammenbrach. „Wie stellst du dir das vor?“ Meine Augen wanderten wieder zurück zu der Stelle wo mein verhasster Gegner verschwunden war und erneut kochte in mir eine bestialische Wut nach oben. Wenn er mir wegen Atrieleges entkommen war, dann würde ich ... . Ich dachte diesen Gedanken nicht zuende und mit einer entschlossenen Bewegung riss ich mich einfach von ihm los und ließ ihn stehen. Sollte er sie doch alleine suchen. Mich interessierte nur dieser Vampir. Alle meine Gefühle sagten mir, das ich mich umdrehen und wieder zu Atrieleges gehen sollte, aber da war noch etwas anderes in mir, etwas stärkeres, mächtigeres. Etwas, dass sich nicht kontrollieren ließ und das mit aller macht seinen Willen haben wollte. Und den sollte es haben, den dieser Wille war auch mein Wille. Ich wollte mich rächen. Alles in mir schrie geradezu danach, endlich Rache zu nehmen. Aber unter all diesem Hass gab es noch eine andere Stimme, so verschwinden leise, das man sie eigentlich gar nicht hörte. Und doch nahm ich sie war. Eine Stimme die mir sagte, das dies der falsche Weg war. Eine Stimme die mich warnte, die mir zu schrie umzukehren und tatsächlich wurden meine Schritte langsamer und ich wand mich wieder dem Kampfschauplatz zu, von dem ich mich nun entfernt hatte. Atrieleges konnte ich nicht mehr sehen, aber ich nahm ihn noch war. Ich konnte ihn riechen, wie ich auch all die anderen Vampire und Menschen riechen konnte. Er war mein Freund und ich wusste was ihm Liana bedeutete. Auch ich mochte sie, aber ... . Der Gedanke brach ab, als mir ein anderer sehr viel mächtigerer Geruch in die Nase stieg und alle Gedanken auslöschte, die sich nicht mit dem einen beschäftigten. Rache. Ich sprang herum und folgte der Wegbiegung. Zu sehen brauchte ich ihn nicht, um zu wissen, das er da war. Er hatte eine Spur hinterlassen, der ich blind gefolgt währe. Den dieses Gefühl, das mit jeder verstrichenen Sekunde in mir stärker und stärker wurde, diese Gefühl hätte mich selbst in der Hölle zu ihm geführt. Als seine Spur in den dichten Wald abbog folgte ich ihr, mir bewusst, dass er mich von der Schlacht fort lockte. Es mochte eine erneute Falle sein, es mochte eine Hinterhalt sein, aber all das spielte keine Rolle im Vergleich zu diesem diabolischen Hass, der sich in mir immer weiter aufstaute. Wo war er? Erneut bog die Spur ab und führte nun einen kleinen bewachsenen Hügel hinauf und als ich auf der Kuppe angekommen war und in das kleine Tal unter mir sah nahm ich ihn war, den Geruch des Todes. Deutlich langsamer und vorsichtiger als bisher schlich ich mich den Hang hinunter und erreichte schließlich die Baumgrenze und vor mir breitete sich eine kleine ruhige Lichtung aus. Vorsichtig erhob ich mich aus meiner geduckten Haltung und ließ meine Augen über die freie Fläche vor mir gleiten. Und schließlich konnte ich im grauen Zwielicht der Schatten die dunklen Unebenheiten auf dem Boden ausmachen. Vorsichtig, alle meine Sinne in höchster Bereitschaft wagte ich mich auf die Lichtung hinaus und ließ mich bei der ersten Erhebung nieder. Meine Sinne hatten mich nicht getäuscht, es wahren Menschen. Soldaten. Aber was um alles in der Welt machten sie so abseits des Kampfschauplatzes? Ich legte meinen Dolch aus der Hand und drehte einen von ihnen um. Sie trugen das königliche Wappen von Meridian auf der Brust und noch ein anderes, dass ich nicht kannte, mir aber doch bekannt vor kam und plötzlich wusste ich es. „Liana!“ „Sehr richtig!“ Ich sprang auf und drehte mich um und Augenblicklich wurde aus Vermutung Gewissheit. „Belock!“ Der Hass in meiner Stimme erschreckte mich selbst. „Das ist dein Werk!“ Er grinste. „Natürlich, was dachtest du denn und ich muss dir sagen du hast dich wirklich vorzüglich in die Falle locken lassen! Ich hätte nicht gedacht das es so einfach werden würde.“ Ich funkelte ihn an. „Nenn mir einen guten Grund, warum ich dich nicht gleich in Stücke reisen sollte?“ Er lächelte. „Nun, da währe zum einen dieser hier.“ Er trat einen Schritt zurück und verschwand kurz hinter einem Busch, als er wieder hervortrat zog er jemanden hintere sich her, in dem ich nach kurzer Zeit Liana erkennen konnte. „Du willst doch bestimmt nicht, das ihr irgendetwas zustößt, dass würde deinen kleinen Freund sicher unheimlich traurig stimmen.“ Er lachte erneut und ich musste mich zusammen nehmen um auf die Stimme der Vernunft zu hören und nicht einfach meinem Hass freien lauf zu lassen. Aber ich beherrschte mich. Diese Situation war noch lange nicht ausgestanden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)