The Destiny of a Beast von Hana_no_Kon (Wie ein Kriegstrauma aus Frauen Bestien macht) ================================================================================ Kapitel 1: Laughing Octopus --------------------------- Hi, Leute, Ich hab mich mal an eine MGS FF versucht. Ich habe den 4. Teil durchgezockt und gemerkt, dass jede der BB Corps ein schlimmes Geschehnis erlebte, was aus ihnen diese Biester gemacht. Daher habe ich mir gedacht, ich schreib diese Ereignisse aus der Sicht der vier Soldatinnen. Also dann, hoffe, einigen gefällt es. Hier jetzt das erste Mitglied und damit die erste Geschichte. -------------------------------------- Kapitel 1: Laughing Octopus “Guten Morgen, mein Kind. Na, möchtest du mal unseren gebratenen Kraken probieren. Ein Prachtexemplar! Heute erst gefangen.” “Hört sich lecker an. Ja, ich nehme mal welche. Vielen Dank”, antworte ich Eric, der Verkäufer meines Lieblingsstandes. Er hat immer den besten und frischesten Fisch im ganzen Dorf. Krake ist seine Spezialität. Ich und meine Familie essen sehr gerne seine Ware. Ich bezahle den angemessenen Preis und nehme die Tüte mit der gebratenen Krake an mich. Ich bedanke mich noch mal herzlich und gehe weiter. So ein Spaziergang durch das Dorf tut richtig gut. Mit Freuden atme ich die frische Luft ein. Eine sanfte Brise weht mir um die Nase. Ach ja, ich wüsste keinen Ort an dem ich lieber leben würde. Mein Dorf liegt in Skandinavien und ist recht klein, aber hier lässt sich es am Besten hausen, finde ich. Ich lebe hier schon seit meiner Geburt. Das Dorf wird auch “Teufelsdorf” genannt. Warum man dem kleinen Fleckchen Land so einen Namen gibt, weiß ich nicht so genau. Ich glaub niemand weiß das wirklich. Aber eigentlich ist das Dorf wegen der Kraken so berühmt. Weit und breit ist das der einzige Ort, in dem Krake die Hauptspeise ist. Ja, mir geht’s gut. Und bald bin ich 15 Jahre alt. Ich bin schon ganz gespannt, was sich mein Vater diesmal als Geburtstagsgeschenk für mich einfallen lässt. Er überlegt sich immer etwas ganz Tolles für mich. Letztes Jahr war es eine kleine Expedition durch die tiefen Wälder Skandinaviens. Vorletztes Jahr hat er mir beigebracht, wie man wilde Hirsche am Besten zähmen kann. Er ist ein toller und begabter Mann und ich bin stolz drauf, seine Tochter zu sein. Ob ich jetzt schon nach Hause gehen sollte? Hm … nö, ich gehe noch erstmal zu meinem Lieblingsplatz. Da war ich heute noch gar nicht. Schnell laufe ich rüber zu den Klippen am Rande des Dorfes. Dort bleibe ich auch stehen. Heute ist wirklich strahlendes Wetter. Blauer Himmel mit schneeweißen Wolken. Auch wenn es noch viel zu kühl ist, um meine Jacke auszuziehen, ist es ein fantastischer Tag. Ein etwas stärkerer Wind weht mir entgegen. Genau deswegen habe ich die Klippen zu meinem Lieblingsplatz auserkoren. Hier oben ist der Wind um einiges stärker als im Dorf. Ich liebe es, wenn er mir entgegen bläst und meine weißen, kurz geschnittenen Haare in Bewegung bringt. Ich lass mich einfach ins Gras fallen. Ich glaub, es gibt nichts, was mit diesen Tag vermiesen könnte. Völlig entspannt schließe ich meine Augen und beginne vor mich hin zu dösen. Erst durch irgendeinen Lärm werde ich aus meinen Träumen gerissen. Was ist das? Das hört sich an, als ob jemand schreien würde. Vielleicht hat jemand zu spät gemerkt, dass der gefangene Krake nicht richtig tot ist. Über diesen Gedanken muss ich kichern. Das muss sicher zum Brüllen komisch aussehen. Aber diese Vermutung wird schnell über Bord geworfen, weil ich wieder Schreie höre. Schmerzensschreie. Zudem höre ich Jubelrufe. Was geht denn bitte im Dorf vor? Langsam mache ich mir Sorgen … Ich stehe hastig auf, nehme meine Tüte und laufe zum Dorf. Was ich da sehe lässt mich förmlich erbleichen. Mein Gesicht müsste jetzt so weiß wie meine Haare sein. Alle Häuser stehen in Flammen, hier und da liegen tote Menschen, an den Wänden klebt gespritztes Blut, überall riecht es nach verbranntem Fleisch. Ein Bild des Grauens. Vor wenigen Minuten war noch alles so schön friedlich und jetzt? Nichts mehr ist davon übrig. Nur Tod. Bei dem Anblick wird mir schlecht … “Hey, sehr mal! Da ist noch eine! Schnappen wir sie uns!”, höre ich eine unbekannte Männerstimme sagen. Mein Blick wendet sich zu der Richtung, aus der die Stimme kommt. Jemand mit einem langen Messer, an dem noch Blut klebt. Er starrt direkt zu mir und läuft auf mich zu. Da realisiere ich, dass er mit dieser Aussage von vorhin, mich damit gemeint hat. Von Panik gefangen laufe ich ganz schnell weg, zurück zu den Klippen. Das ist bloß ein Traum, ein böser Traum! Und gleich werde ich aufwachen! Nur leider ist das kein Traum, wie ich feststellen muss … Da kommt mir ein Gedanke! Meine Eltern! Meine Familie! Hoffentlich ist ihnen nichts passiert. Ich muss zurück. Aber ich habe Angst, dass ich auf dem Weg einen von diesen Männern begegnen könnte. Also beschließe ich um das Dorf herum zu laufen. Mein Haus liegt auf der anderen Seite am Rand. So schnell wie ich nur kann renne ich. Ich kriege schnell vom Rennen Seitenstechen, aber das hält mich nicht auf, weiterzulaufen. Ich darf keine Zeit verlieren! Als ich die Hälfte des Weges geschafft habe, höre ich einen Schmerzensschrei und ich bleibe abrupt stehen. Direkt vor meine Füße fällt etwas vom Dach eines neben mir stehenden Hauses auf den Boden, oder besser gesagt jemand. Geschockt von der Erkenntnis, um wen es sich hierbei handelt, stoße ich einen hallenden Schrei voller Entsetzen aus. Es ist Eric! Der Eric, bei dem ich heute noch mit Fröhlichkeit den gebratenen Kraken in der Tüte gekauft habe. Und jetzt ist er tot. Sein ganzer Körper ist versehen mit Stichen, aus dem Blut fließt. Zudem fehlt ihm auch noch eine Hand. Man hat ihm die Hand abgeschnitten! Wie können sie nur so grausam sein? Es bilden sich Tränen in meinen Augen, die sofort über meine Wangen fließen. Warum, warum tun sie so was Schreckliches? Wieso nur? Bevor ich meinen Weg fortsetze und weiterlaufe, lasse ich schnell ein Stoßgebet zu Gott senden, dass meiner Familie nichts passiert ist. Geschafft, jetzt stehe ich vor meinem Haus. Zum Ausruhen bleibt mir keine Zeit. Sofort reiße ich die Tür auf und rufe mit verzweifelter Stimme: “Mutter! Vater! Großvater! Wo seid ihr?!” Keine Antwort. Zudem wurde das ganze Haus vollkommen verwüstet. Glasscherben liegen auf dem Boden, in den Wänden sind Einschlaglöcher, Schlamm, Wasser und Blut auf dem Boden. Oh nein, bitte nicht … Bitte nicht, nein … Ich bin zu spät … Plötzlich höre ich ein Poltern. Es kommt aus dem Wohnzimmer. Ich stürme auf der Stelle dorthin. Da sind sie! Auf dem Boden, an der Wand gelehnt, sitzen meine Eltern, mein Großvater und alle meine Freunde. Sie sind gefesselt, sie haben schlimme Fleischwunden und sie bluten ununterbrochen. Aber was eine Erleichterung für mich ist, sie leben noch! Gott sei Dank! Ich muss ihnen helfen. Ich will sofort zu ihnen gehen, aber Vater schaut auf und ruft mir zu: “Pass auf! Hinter dir!” Ich halt inne und will mich umdrehen. Aber da werde ich schon von hinten angegriffen. Ein scharfes Messer wird mir brutal und ohne Vorwarnung in die Schulter gerammt. Zudem will der Angreifer versuchen, das Messer zu drehen, während es noch in meinem Körper steckt. Ich stoße einen gequälten Schmerzensschrei aus. Tränen laufen mir übers Gesicht. Diesmal weine ich aber vor dieser höllischen Pein. Das Messer wird mir aus der Schulter gezogen und ich sacke zu Boden. Der Mann liebt es wohl, mich leiden zu sehen. Während ich blutend da liege, tritt er mir mehrmals in die Magengegend. Nach wenigen Tritten schon habe ich diesen eisernen Geschmack im Mund und direkt danach spucke ich Blut. “Das reicht! Hör auf!”, höre ich jemanden ganz ruhig sagen. Der Angreifer stoppt auch tatsächlich. Ich versuch mich wieder aufzustellen, aber das will mir nicht so wirklich gelingen. Meine Schulter brennt von innen wie Feuer. Nach weiteren vergeblichen Versuchen, stellt sich jemand vor mich. Ich schaue auf. Ein Mann mit einer schwarzen Skimaske. “Möchtest du am Leben bleiben?”, fragt mich dieser. Das ist die gleiche Stimme, die dem Angreifer befohlen hat, mich zu treten. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Mir tut alles weh. Er wiederholt seine Frage: “Noch mal, willst du am Leben bleiben?” Diesmal nicke ich benommen. “Schön, wenn dem so ist”, beginnt er weiter zu reden, “musst du dafür allerdings tun, was wir dir befehlen, verstanden?” “Ja, an deiner Stelle würde ich das lieber machen, sonst endest du genau, wie derjenige, dem dieses reizende Händchen hier gehört”, kommentiert mein Angreifer und wedelt mit einer abgetrennten Hand vor mein Gesicht. Aber nicht irgendeine Hand. Erics Hand. Diese Monster … Versuchend meine Tränen zu unterdrücken, stimme ich ihrer Forderung zu. Ich will nicht auch sterben … Der Mann mit der Maske, anscheinend ist das ihr Anführer, hilft mir wieder auf die Beine zu kommen. Danach holt er sich ein Messer, eins, was noch völlig unbenutzt und sauber aussieht, und drückt es mir in die Hände. Danach sieht er zu meiner Familie, die immer noch gefesselt auf dem Boden sitzen und dann wieder zu mir. Mit einer mehr als widerlichen Stimme gibt er mir meinen ersten Befehl: “Jetzt, töte diese Leute auf dem Boden!” Geschockt weiten sich meine Augen. Was?! Wie kann er das von mir verlangen?! Ich will das nicht! Verzweifelt schüttle ich heftig mit dem Kopf. “Du willst nicht?”, fragt er mich und zückt ein kleines Taschenmesser aus seiner Hosentasche. Die Klinge hält er mir ganz nah an meine Kehle. Mir stockt der Atem, Kalter Angstschweiß benässt meine Haut. Ich halt es nicht mehr aus … Mit langsamen Schritten gehe ich rüber zu den Menschen, die mir so viel bedeuten. “Ach ja, noch etwas!”, ruft mir der Anführer noch zu, “ich will, dass du dabei lachst! Lache über den Schmerz dieser Leute! Ich will das Heulen des Teufels aus deiner Kehle hören!” Ich soll lachen, während ich meine Familie und Freunde umbringe … Eins steht fest, er ist der Schlimmste von allen. Aber ich habe keine Wahl, wenn ich mich nicht seinem Willen beuge, bin ich auch tot. Ich stehe jetzt direkt vor meinem Vater. Ich flüstere ihm ein leises “Vergib mir bitte” zu, bevor ich ihn am Arm packe und ihn zum Aufstehen zwinge. Ich hol mit dem Messer in meiner Hand aus und lasse meinen Mund langsam zu einem Lächeln wandeln. Ein künstliches Kichern entflieht mir, was sich nach und nach, immer mehr in ein bösartiges Lachen steigert. Nach meinem ersten Lachen schlage ich zu! Ich habe meinem Vater das Messer in die Brust gerammt und dabei gelacht. Nach und nach bringe ich auch alle anderen, die mir so viel bedeuten auf diese Weise um. Ihr Blut spritzt mir entgegen. Mein Lachen verstummt nicht, als ob mir das Ganze Spaß macht. Nach jedem Hieb, brüllt der Mann mit der Skimaske: “Ja, Kind des Teufels, weiter!” Nachdem alle abgestochen sind von mir, tritt der Anführer neben mich und meint: “Das hast du gut gemacht! Braves Mädchen.” Über seine Aussage lache ich nur als Antwort. Nach einiger Zeit des Schweigens sagt er dann: “Dein nächster Befehl, Kind des Teufels. Ich will die Körper in Stücken sehen!” Ich begreife schnell, was er damit meint. Ich nehme das Messer und zerstückle alle Leichen, immer noch lachend. Es tut weh, es tut so weh, ihnen das antun zu müssen … und darüber auch noch schamlos zu lachen. Nach vollenden meines Werkes befiehlt der Anführer mir zum Abschluss, im Blut meiner Lieben zu baden. Ich gehorch aufs Wort. Lachend lass ich all das Blut über meinen Körper fließen. Dabei stelle ich fest, wie sich die Farbe des Blutes ändert. Von Rot zu Schwarz. Es wirkt auf mich nicht mehr wie das Blut meiner Familie und Freunde, sondern wie Tinte. Tinte eines Kraken. Ich werde nie wieder aufhören können zu lachen. Dieses Trauma wird mich auf ewig verfolgen. Dieses Ereignis hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Eine Krake, die über das Leid und den Schmerz anderer Leute lacht. Kapitel 2: Raging Raven ----------------------- Hallo, Leute, Hier ist jetzt das neue Kapi meiner MGS FF zu der BB Corps. @Altair_tue_assassin: Danke für deinen Kommi! ^^ Freut mich, wenn es gelungen ist ^^ @Jillard: Dir auch ein Dankeschön ^^ Jep, wie gut, dass es Drebin gibt xD Also dann, das nächste Mitglied ist Raging Raven. Ich weiß nicht … liegt es an mir, oder ist mir das Kapi nicht wirklich gelungen … Naja, urteilt selbst! ^^ ----------------------------------- Kapitel 2: Raging Raven Es ist kalt … Es ist so kalt … Wie soll es mir auch anders gehen. Meine Klamotten sind zerrissen und hier herrschen jede Nacht eisige Temperaturen. Aber ich glaub, dass kommt vom Schimmel an der Decke. Das letzte was ich von meinem Vater erfahren durfte: Schimmel bringt Kälte mit sich. Wie lange bin ich hier schon eingesperrt? Ich weiß es nicht mehr … mein Zeitgefühl hat mich verlassen … Aber ich glaub, ich bin nicht die Einzige, der es so geht. Außer mir sind noch viele andere Kinder hier und werden wie Tiere in Käfigen festgehalten. Wie war das bei mir … Ich war auf dem Weg vom Spielen nach Hause. Aber ich wurde von hinten gepackt und man hat mir ein Tuch vor die Nase gehalten. Dann wurde ich plötzlich müde … Als ich wieder aufwachte, war ich hier. Ob die anderen Kinder genauso entführt wurden? Eine Hand, genau so klein wie meine, packt mich an die Schulter. Blitzschnell drehe ich mein Gesicht zu der Person. Niki. Sie zittert am ganzen Körper, ihr braunes Kleid ist zerfetzt und eingerissen. Was mich am meisten schockt ist ihr Gesicht. Ihre Lippe ist aufgerissen, rote Flecken zieren ihre Wangen und ununterbrochen laufen Tränen aus ihren Augen über ihre Haut. An ihren Beinen kann ich eine Blutspur erkennen. “Oh Gott, was ist passiert, Niki?”, frage ich von Angst und Sorge um das Mädchen gepackt. Aber eigentlich kann ich mir das auch denken. Niki ist erst seit kurzem bei uns und die Männer, die uns hier eingesperrt haben, haben sie für den Anfang in Ruhe gelassen. Aber jetzt sind sie wohl aktiv geworden … Schwer schluchzend fällt sie mir um den Hals. Ihr Griff ist krampfhaft und zittrig. “Sie … sie haben … sie haben mich … mich …”, versucht Niki zu erklären was passiert ist, aber besonders weit kommt sie nicht. Stattdessen wird ihr Wimmern nur noch lauter und verzweifelter. Arme Niki, das hat sie nicht verdient. Sie ist so ein nettes Mädchen, lieb, schüchtern, kann keiner Fliege was zu Leide tun … und jetzt, jetzt hat sie Angst. Wer hätte denn keine Angst, wenn man von Männern mit Gewähren und Messern in Käfigen eingesperrt wird, nur Abfall als Nahrung bekommt und auch noch jeden Tag von ihnen vergewaltigt wird? Jeder von uns kam Tränenüberströmt, zitternd und mit zerrissenen Kleidern, nach einem weiteren Moment der Schmerzen und Demütigung, in den Käfig zurück. Da bin ich keine Ausnahme. Auch ich werde von ihnen immer missbraucht. Daher kann ich verstehen, wie es Niki jetzt geht. Verständnisvoll lege ich meine Arme um ihren zuckenden Körper. Ich will ihr Kraft geben, soviel, wie ich nur kann. “Es wird alles wieder gut … ich bin da”, rede ich mit sanfter Stimme auf sie ein. “Ich habe Angst … ich weiß nicht, ob ich das noch mal überstehe …”, erwidert sie weinerlich und mit ängstlicher Stimme. “Ich weiß, es ist furchtbar … aber gib die Hoffnung nicht auf”, sage ich, “ich bin mir ganz sicher. Jemand wird kommen und uns retten, irgendwann. Aber wir müssen durchhalten. Also müssen wir zusammen halten.” Wir lösen uns wieder voneinander. Niki versucht sich zu einem schüchternen, kleinen Lächeln und meint: “Danke … du bist immer so stark und selbstbewusst. Ich wünschte, ich wäre wie du …” Auf diese Aussage wende ich traurig meinen Blick zur Seite und fahre mit meiner Hand durch meine langen, rabenschwarzen Haare. Genauso wie meine Augen es sagen, wispere ich: “Du irrst dich. Ich bin nicht so stark, wie du glaubst …” “Hey, du mit dem Pferdeschwanz!” Ich und Niki wenden unsere Blicke erschrocken zu dem Mann, der gesprochen hat. Er meint mich. “Du kommst jetzt mit”, erklärt er mit einem widerlichen Grinsen und packt mich brutal am Arm. Fest zieht er mich zu sich und im nächsten Moment spüre ich einen entsetzlichen Schmerz in meiner Schulter. Ich glaub, er hat mir den Arm ausgerenkt. Ich schreie auf und kassiere dafür eine Ohrfeige von dem Mann. “Sei gefälligst ruhig! Schreien kannst du später!”, brüllt er mich an uns schleift mich schon direkt woanders hin. Bevor ich mich richtig orientieren kann, hat er mich schon auf den steinharten Boden geschmissen und sich über mich gebeugt. Ich bin völlig wehrlos. Mein einer Arm ist ausgerenkt und den anderen hält er fest. Er reißt mein Shirt auf und verteilt seine widerlichen, schmierigen Küsse auf meinem Oberkörper. Davon kriege ich eine entsetzliche Gänsehaut und fange vor Angst an zu zittern. Mir laufen verzweifelte Tränen über die Wangen und ich wimmere: “Bitte nicht! Warum macht ihr das? Was haben wir euch denn getan?!” Er hört prompt auf und sieht mich nur grinsend an. Während er seine Hose öffnet, antwortet er nur: “Es macht nur Spaß, euch Abfall fressenden Raben es ordentlich zu besorgen!” Ich kneif mir nur noch meine Augen zusammen und mach mich auf die kommenden Schmerzen gefasst. Ich bin vor Schmerzen ohnmächtig geworden. Man hat mich einfach wieder in den Käfig geschmissen, als wäre ich ein kaputtes Spielzeug, dass man nach einpaar Mal spielen einfach wegwirft. Dort kam ich auch wieder zu mir. Mein Arm und mein Unterleib brennen wie die Hölle und meine Stimme ist heißer vom vielen Schreien. Ich nehme einen alten Stofffetzen und benutze es als Verband für meinen Arm. Während ich mich selber so kuriere, wie ich in der Lage bin, höre ich zwei Wachen miteinander sprechen. Der eine sagt: “Ich hab mal so ein Gerücht gehört. Es heißt, wenn ein Rabe zu krähen anfängt, wird ein Mensch sterben. Gruselig, oder nicht?” “Und diesen Scheiß glaubst du auch noch? Du liest zu viele Horrorgeschichten …”, erwidert der andere. Wenn ein Rabe kräht, stirbt jemand … Mein Käfig wird aufgeschlossen und ängstlich schaue ich zu der Person. Was hat er jetzt vor? Was soll ich machen??? Langsam kommt er auf mich zu, mit einem Tuch in der Hand. Ich versuche verzweifelt aufzustehen, aber meine Beide wollen nicht. Dafür sind sie noch zu schwach … Kaum hat er sich vor mich gekniet, presst er mir schon das Tuch vor die Nase. Hastig atme ich ein und aus. Dann werde ich müde, immer müder … Bis mir die Lider zufallen … Ich komme langsam wieder zu mir. Ich stelle erschreckend fest, dass ich gefesselt bin. Völlig verwundert schaue ich mich um. Was ich sehe, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Überall liegen die Kinder, mit denen ich gefangen gehalten wurde. Tot. Alle sind tot … Ich bemerke etwas Schwarzes an den Körpern der Mädchen und Jungen. Das sind Raben, pechschwarze Raben, die das Fleisch der Leichen anpicken und langsam fressen. Eins der Raben schaut direkt zu mir. Sofort fängt er laut an zu krähen. Als wäre es ein Kommando zum Angriff, lassen die anderen Vögel die Kinder liegen und fliegen auf mich zu. Oh nein! Sie wollen mich auch fressen! Ich will nicht!!! Alle Raben fangen an mich anzupicken, um so an ihre Nahrung zu kommen. Es tut weh! Sie sollen aufhören! Ich will nicht sterben! Wieso? Da fällt mir ein, was passiert sein könnte. Mir ist schon aufgefallen, dass niemand hier ist. Keine Menschenseele ist zu vernehmen. Der Käfig steht offen, überall nur Kinderleichen und krächzende Raben. Diese Männer haben sich einfach aus dem Staub gemacht. All die Momente voller Pein und Demütigung habe ich ihnen zu verdanken. Und jetzt sind sie weg und überlassen uns alle den Tod. Aber nicht mit mir!!! Eins der Raben zerteilt mit seinem Schnabel unbewusst meine Fesseln. Jetzt bin ich frei. Sofort stehe ich auf und versuche etwas Abstand zu den Raben zu bekommen. Erst jetzt merke ich alles … Wie egoistisch alle Menschen sind … Diese Bastarde haben mich die ganze Zeit über gefoltert, missbraucht und sich über mich lustig gemacht … So lange habe ich auf Rettung gehofft, aber meine Erwartungen wurden enttäuscht … niemand kam … In mir hat sich was aufgestaut, Gefühle, sehr starke sogar, die jetzt, in voller Stärke austritt. Wut und Hass gegenüber den Menschen, die mir das angetan haben! Das werde ich ihnen niemals verzeihen! Niemals! NIEMALS!!!! Ein wütender Kampfschrei meinerseits ertönt und ich ergreife mir einen Stein. Eins mit scharfen Kanten. Mit diesem Stein stürze ich mich auf die Raben, die sich von mir abgewannt haben und wieder die Leichen verzehren. Jeden einzelnen dieser pechschwarzen Vögel ergreife ich mit meiner bloßen Hand und schneide mit dem Stein jedes dieser dünnen Kehlen durch. Als kein einziger Rabe mehr am leben ist, sehe ich das Ausmaß meines Ausbruches. All die Wut, die sich in mir aufgestaut hat, hat das bewirkt. Ja, Wut macht mich stark. Hass gibt mir Kraft. Und diese Kraft werde ich nutzen, um diese Schweine all das zurück zuzahlen, was sie mir angetan haben. Immer noch bewaffnet mit dem Stein verlasse ich mein Gefängnis und mach mich auf die Suche nach den Männern. Nach einigen Metern Fußmarsch finde ich sie auch. Zusammen mit anderen Leuten, die ich nicht kenne. Vielleicht Freunde von ihnen. Sie trinken riesige Mengen an Bier und lachen sich halb tot. Wahrscheinlich lachen sie über mich. Das lässt meine Wut nur weiter steigen. Na warte, euch wird noch das Lachen vergehen, wartet’s nur ab … Den ganzen Tag, lasse ich diese Bastarde von meinem Versteck aus kein einziges Mal aus den Augen. Jetzt ist es Nacht. Sie wollen zu Bett gehen. Ja, sie werden schlafen, aber nie wieder aufwachen! Ich erhebe mich von meinem Platz und renne schreiend vor Wut auf eines der Männer zu! Dieser bemerkt mich und will sein Gewehr zücken, aber ich komme ihm zu vor. Ich werfe mich auf ihn und ramme ihm den Stein mehrmals in die Kehle, bis er aufhört, sich zu bewegen. Sich nicht mehr um ihn kümmernd nehme ich mir sein Gewehr und laufe weiter. Immer weiter laufe ich wutschnaubend durch die Gegend. Mir kamen dabei einige von diesen Dreckskerlen entgegen. Diese erschoss ich, bevor sie auch nur reagieren konnten. Ich bleibe stehen. Vor mir stehen jetzt alle, die noch übrig sind. Die fremden Leute schauen mich nur verdutzt an. Eines der Männer, die mich gefoltert haben, lacht mich aber nur aus. Er meint so was wie: “Hey, eines der Drecksbelger, eine Überraschung, dass sie lebt. Reife Leistung für einen Abfall fressenden Raben!” Diesen Kommentar lässt mich wütend knurren. Von Hass gefesselt richte ich meine Waffe auf ihn und schieße ihm vor Wut aufschreiend mitten in seine widerliche Dreckswissage. Mit blutendem Gesicht fällt er zu Boden. Alle anderen um mich fangen panisch zu schreien an. Jetzt sind sie dran! Auf alle, die ich sehe, richte ich das Gewehr und eröffne das Feuer! Jeder wird von den Kugeln getroffen, worauf er vor Schmerzen aufstöhnend und aufschreiend zu Boden sackt. Keiner kann entkommen! Niemand bleibt verschont! Auch wenn unter den Menschen welche sind, die mir nichts getan haben. Für mich sind alle Schuld! Diese Mistkerle dafür, was sie mir angetan haben und die anderen, fremden Leute dafür, dass sie nicht kamen, um mich zu retten! All meine Wut und meinen Zorn, die sich in mir aufgestaut haben, lasse ich an diese Bastarde aus. Eines der Typen hatte Recht gehabt. Wenn ein Rabe kräht, stirbt jemand. Und dieser Rabe bin ich. Jetzt sind alle tot. Aber mein Zorn hält an. Ich kann nicht aufhören, wütend zu sein. Nur Wut macht mich stark. Und Stärke hält mich am Leben. Denn ich … ich bin kein kleines Mädchen mehr … Ich bin ein von Hass und Zorn zerfressener Rabe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)