Happy School Life von PewPew_Productions (Tengen Toppa Gurren-Lagann Gakuen Adventures) ================================================================================ Kapitel 10: Kamina - 1st Chapter: "NANI DESU KAAAAAAAA~?!" ---------------------------------------------------------- "Yahoooooo! Endlich Sommer, yeah, Baby!" Kamina reckte und streckte sich in alle Richtungen, dabei die Sonnenstrahlen genießend. Es tat gut, endlich die doofe und viel zu enge Winterjacke gegen das lockere Hemd der Sommeruniform zu wechseln. Aber das allein war es nicht, weshalb Kamina sich so sehr über den Uniform-Wechsel freute - natürlich war das Hemd um einiges bequemer und auch lockerer als die Winterjacke, aber deshalb allein sich wie ein Schlosskönig freuen? Nein. Auch die immer näher rückenden Sommerferien waren nicht allein Grund genug für seine ausgelassene Stimmung. "Worauf warten wir, Aniki?" Simon zappelte ungeduldig neben ihm hin und her, aber das juckte Kamina herzlich wenig. "Wart's ab!", gab er leicht genervt zurück. Stattdessen starrte er auf den Schuleingang - fast so, als könne er mit diesem penetranten Starren schneller das erreichen, worauf er schon den ganzen Tag wartete. "Maaaa~n, Aniki", quängelte Simon indess weiter, "mach mal hinne... ich hab Hunger..." Kamina warf seinem Soul Brother einen verwunderten Blick zu. "Eh..? Seit wann spricht du eigentlich so mit mir?" Erschrocken fuhr Simon zusammen. "G-gomen ne, Aniki..." Doch gerade, als er noch was sagen wollte, erschienen zwei kichernde Gestalten im Schuleingang. "... und dann wollte sie doch wirklich, dass..." Yoko hielt mitten im Satz, ja sogar mitten im Schritt inne, als sie Kamina - und allen vorran seinen Blick - bemerkte. "Uah, K-kamina!" Neben ihr hielt auch das Mädchen mit den rosa Haaren, welches vor einiger Zeit von der Coppamijin-Bande gefangen geworden ist (sie war zwar in Kaminas Klasse, aber er konnte sich auf Teufel komm raus nicht ihren Namen merken, deshalb nannte er sie in Gedanken heimlich "Coppamijin-Opfer Nummer 1") und nun anscheinend zu Yokos bester Freundin geworden ist. "Oh... Takahashi-kun und Kakihara-kun..." Verlegen blickte sie sich um, aber Kamina war zu sehr beschäftigt, um den Coppamajin-Opfer allzu große Beachtung zu schenken. Stattdessen... gaffte er unentwegt Yoko in ihrer Sommeruniform an. "Uuuuh, nice Body daa!" Yoko ballte die Hand zur Faust, während Kamina sie weiterhin von oben bis unten musterte und dabei wirklich jede Fläche ihres Körpers unter Augenschein nahm. Der Rock war bei der Sommeruniform um einiges kürzer als bei der Winterversion, und auch das Oberteil war ein wenig kürzer und enger als das der Winteruniform. Und dann platzte ihr allen Anschein nach der Kragen. "Genug gespannt!", schrie sie, und ihm nächsten Moment hatte sie ihm mit der geballten Faust eine runter gehauen! "Elender Spanner, elender!" Zu Darry gewandt meinte sie: "Komm, lass uns gehen!" Kamina lag einige Sekunden ausgeknocked am Boden. Yoko zuckte nur mit den Schultern, dann nahm sie Darry an der Hand und wollte um Kamina herum gehen. Doch genau in dem Moment, in dem sie an ihm vorbei ging, schlug Kamina die Augen auf und erhaschte somit einen unbezahlbaren Blick auf ihr Höschen. "W...WUHUUU?!", rief er begeistert und überrascht auf, und im nächsten Moment bahnte sich eine wahre Sturmflut Blutes seinen Weg durch die Nase an die Oberfläche! "Ieeeh!", kreischte Yoko ob der gewaltigen Massen Blutes, während Simon sofort auf Kamina zusprang und versuchte, dem irgendwie das Nasenbluten zu stoppen. "Halte durch, Aniki!" Doch Kamina wimmelte seinen kleinen besten Kumpel nur seelig grinsend weg. "Ich habe gerade eben einen Engel gesehen... also lass mich bitte abkratzen, Simon..." "Heeeeey~ Kamina-kuuun~" Als Kamina diese Stimme hörte, sprang er jedoch wie von der Tarantel gestochen auch, und alles Blut, welches sich bis eben im Kopf angestaut hatte, verließ diesen sofort, während es ihm eiskalt den Rücken hinunter lief. Er kannte diese Stimme... - und er hatte ein gesundes Maß an Angst davor. "Nani?", fragte Yoko, sah sich um, bis sie schließlich nach oben, zum Schulgebäude sah. Kamina tat es ihr gleich, und entdeckte da Leeron, der ihnen vom Fenster aus zuwinkte. "Und sieh mal einer an,der kleine Simon ist ja auch dabei!", sagte er mit einem schmierigen Grinsen. "Was willst du?", rief Kamina mürrisch zum Fenster hinauf. Gleichzeitig musste er gegen die mordlüsternen Gedanken ankämpfen. "Das erfährst du, wenn du deinen süßen Hintern zu Leeron-sama bringst." Er zwinkerte, um seine Worten den passenden Nachdruck zu verleihen, was bei Kamina aber nur nen eisigen Schauer hervor rief. "Wieso...SOLLTE ICH?!" "Naja, du kannst dir auch das, was ich dir zu sagen hätte, vom Rektor bei einem schönen, gemütlichen Nachmittag des Nachsitzens anhören...~" Kamina wollte daraufhin was erwidern, doch Leeron hatte sich bereits abgewandt und das Fenster geschlossen. "Das darf doch nicht...-" Hmpf. Nun gut, ließ sich nicht ändern - wollte er mega ätzendem Nachsitzen entfliehen, musste er wohl in die Hölle der "Kranken"-Schwester. Eine Quahl im Austausch für die andere. Wunderbar, awesome, wieso auch nicht? Kamina wollte gerade schon zu Simon "Komm, lass es uns anpacken" sagen, doch dann hielt er inne. Simon, mitnehmen, zu Leeron-sensei? Das war ja so, wie wenn man einem Kind, das Süßigkeiten liebt, zur Strafe Süßigkeiten mitbringen würde! Aber alleine würde ihn nichts und niemand zu Ron-sensei bringen! "Hnnngh" Er überlegte noch kurz, dann fiel sein Blick auf Yoko - und ehe sie sich versehen konnte, hatte er sie schon bei der Hand gepackt. "W-was?!" Kamina antwortete erst, nachdem sie im Schulgebäude waren. "Ich brauch Unterstützung, will ich Leeron überleben!" "A-aber wieso nimmst du dann nicht Simon mit? Ich wollte zusammen mit Darry...-" Aber der blauhaarige Stachelkopf ließ sie erst gar nicht aussprechen: "Simon mit zu Ron schleppen? Kleine Jungs wie Simon verspeist Ron zum Frühstück! Der wär mir keine Hilfe, sondern eher ne zusätzliche Gefahrenquelle, weil ich dann alle meine Macht darauf verwenden müsste, Simon vor Leeron zu beschützen!" Yoko sagte nichts mehr - schien, als hätte sie verstanden. Aber es war auch mehr nötig, was zu sagen. Sie waren da. Vor ihnen lag das "Kranken"-Zimmer, welches aber für jeden männlichen Schüler dieser Schule eher "Hölle" heißen müsste. "Da sind wir...", sagte Yoko überflüssigerweise. Kamina sagte nichts dazu. Er schluckte stattdessen mehrere Male, ehe er all seinen Mut zusammen nah, die Klinke berührte, sie langsam runterdrückte... - und eintrat. "DA bin ich!", schrie er in den Raum hinein, bevor er überhaupt die Tür ganz offen hatte, und null Rücksicht auf eventuelle anwesende Schüler, denen es gegebenfalls nicht gut ging und die deshalb auf der Krankenstation lagen. "Aaaaah~, schön, du bist gekommen..." Als Ron jedoch merkte, dass außer Yoko niemand mehr in Kaminas Begleitung war, schien es, als würde er vor Enttäuschung fast platzen. Tat er aber leider nicht. Schade eigentlich, wäre bestimmt lustig gewesen mitanzusehen. Nur die Sauerei wegzumachen, das wollte sich Kamina lieber nicht vorstellen... "Wolltest du nicht Simon mitbringen?" "Dude... du hast nicht gesagt, dass ich ihn mitbringen soll...", meinte Kamina gelangweilt, während er in den Ohren grub. Nun, wo Yoko dabei war, würde Ron nen Teufel tun und ihm mit irgendwelchen Annäherungsversuchen zu kommen. "... und selbst wenn, ich hätt ihn trotzdem lieber irgendwo an nem Baum festgebunden und diesen Baum dann angezündet, als ihn mit hierher zu bringen. Wär allemal sicherer gewesen." "Aber, aber...", meinte Leeron-sensei nur geheimnisvoll lächelnd, dann verschwand das Lächeln jedoch. "Kommen wir zu den wichtigen Dingen, für die ich bezahlt werde~: Es geht um dein Zeugnis. Dein zweites Trimester-Zeugnis scheint wieder eine Entenparade zu werden, wenn du so weiter machst~" "Entenparade?" Er wandte sich an Yoko. "Was für eine Sprache spricht der?" Doch das rothaarige Mädchen zuckte nur mit den Schultern. "Weiß nicht" "Oh man, nicht einmal Umgangssprache raffst du..." Ron schüttelte ob so viel Unverständnis nur den Kopf, ehe er weiter sprach. "Das bedeutet, dass dein Zeugnis nur aus 2er besteht." "Zweier? Und wann kommen die unerfreulichen Nachrichten?" Der Denkfehler fiel ihm erst auf, als Yoko ihn in die Seite stuppste und leise meinte: "Duu... du weißt schon, dass wir hier in Japan sind?" "Korrekt", wandte sich nun auch Leeron-sensei ein. "Und in Japan entsprechen 2er dem Maß "Mangelhaft", wie du eigentlich wissen solltest." "Mist... naja, war nen Versuch wert." Kamina grub weiterhin gelangweilt in den Ohren rum, fand aber nur Dreck, den er dann gelangweilt gegen den Medizini-Schrank schnippte. "Und was ist daran nun so bedeutsam, dass du mich her rufen musstest?" "Wie du dann auch sicherlich weißt, wirst du am Ende des Trimester im Frühling des nächsten Jahres sitzen bleiben, wenn sich deine Noten nicht verbessern." Kamina merkte, wie Yoko neben ihm erschrocken die Luft einzog, aber ihn kümmerte das nicht sonderlich. "Ja und? Auch das sollte nichts neues sein." Einmal mehr oder weniger sitzen bleiben - was machte das schon für nen Unterschied? Zugegeben: Würde er nochmal sitzen bleiben, wär sogar Simon schon ne Klasse über ihn, und er war mittlerweile ja schon 16, und mit 17 dann immer noch in der Mittelstufe rumzuginken war schon dezent uncool - aber wenn es sich nicht ändern ließ, konnte man das Ganze Tamtam auch genauso gut unter Wayne abheften. "Nur dass es kein drittes Mal Sitzenbleiben gibt..." Leeron starrte immer noch gelangweilt auf seinen Block, ehe er sich zurück lehnte und Kamina musterte. Dieser wirkte plötzlich um einige Nuancen erblasst. "Wie... es gibt kein drittes Mal sitzenbleiben?" "Das heißt, was es heißt: Wer droht, ein drittes Mal sitzenzubleiben, wird statt der Ehrenrunde der Schule verwiesen. Die Regel ist neu - wahrscheins, weil der Direktor nicht will, dass du in 6 Jahren immer noch hier rumginkst...~" Kamina starrte ihn an. Erst eine Sekunde. Dann zwei. Dann drei und vier. Und dann fing er an zu lachen. "Loooool, Dude! Danke, ich hab echt gut gelacht - made my Day!" Der Typ war eigentlich echt funny, wenn man nicht befürchten musste, dass er einem in der nächsten Sekunde an die Wäsche ging! Aber Leeron lachte nicht, und auch Yoko war plötzlich kreidebleich geworden. "Das... ist kein Scherz...", sagte sie langsam. "Ich hab das gelesen. Es stand in der Schul-Ordnung, die ich bekommen habe, als ich an diese Schule kam..." Ron nickte. "Stimmt. Seit diesem Jahr gibt es diese Ordnung, weil du" - er deutete bei diesen Worten auf Kamina - "hier schon viel länger bist, als du sein solltest. Und deshalb gilt nun: Wer droht, ein drittes Mal sitzen zu bleiben, wird stattdessen der Schule verwiesen. Oder anders ausgedrückt: Der fliegt. So einfach ist das." Kamina brauchte einige Sekunden, um das sacken zu lassen. "A-aber... wie soll ich das denn schaffen, verdammt nochmal?!" Er wurde immer lauter, bis er am Ende schrie: "Kannst du olle Triene mir das vielleicht mal sagen?!" Ron schwieg erst. Dann warf er nen Blick zu Yoko. Aber stattdessen was zu ihr zu sagen, meinte er dann wieder an Kamina gewandt: "Du könntest zur Abwechslung mal versuchen, zu lernen, oder? Ich mein, du hattest dir doch mal so große Ziele gesteckt, und dein Vater...-" Doch weiter kam er nicht, denn in dem Moment, als Ron das Wort "Vater" in den Mund nahm, platze Kamina der Kragen und schrie: "Schluss! Sag kein Wort mehr!" Dann wandte er sich um, und bevor Ron oder Yoko noch was sagten konnten, war er schon hinaus und hatte die Tür hinter sich zugeknallt. Yoko war die erste, die es wagte, was zu sagen. "W-was... was war das?", fragte sie verstört. Doch Ron-sensei zuckte nur die Schultern. "Du hast ihn gehört. Und von mir erfährst du nichts... Aber ich kann dir verraten, dass deine Noten ausgesprochen gut sind - und das, obwohl du nichtmal lernst, richtig?" Yoko, die eben ebenfalls das Krankenzimmer verlassen wollte, verharrte an der Stelle. "W-woher wissen Sie das alles?" Im Gegensatz zu Kamina wusste sie zumindest, dass man Lehrer und dergleichen zu Siezen hatte. "Tja... du wärst erschrocken, wenn du wüsstest, was ich alles weiß... es gibt nicht umsonst das Sprichwort "Die Wände haben Ohren", weißt du?" Yoko ließ es eiskalt den Rücken runter, dann beeilte sie sich, aus dem Krankenzimmer zu kommen und Kamina einzuholen. Es gelang ihr erst beim Haupteingang der Schule. "Hey! W-was war das eben? Wieso wurdest du plötzlich so sauer, als es um deinen Va...-" Doch auch sie ließ Kamina nicht aussprechen. "Was geht dich das an?!", schnauzte er sie an - viel barscher, als gewollt, aber nun wars zu spät: Die Worte waren heraus, und Yoko offensichtlich darüber verletzt. "S-sorry... ich...-" Doch auch jetzt ließ er sie nicht aussprechen: "Wie wärs, wenn du dich zur Abwechslung mal um deinen eigenen Kram kümmern würdest?" Er wusste, dass das nicht fair war, aber er war nun einfach in diesem Schema drinnen. Der einzigste Weg, Yoko nicht noch mehr zu verletzen, war, indem er sie einfach stehen ließ und davon stiefelte. Als Simon sich ihm anschließen wollte, bedachte er den kleinen Jungen mit einem solch eisigen Blick, dass Simon sofort stehen blieb und ihm verwirrt hinter her starrte. Aber das war ihm momentan gleich. Er wollte grad nur allein sein. Aber wie immer hielt er das Allein-sein nicht aus, allen voran nicht in der Wohnung. Die Wohnung wurde immerhin von seiner Ollen bezahlt, und das widerrum erinnerte ihn an Dinge, an die er lieber nicht denken wollte. Also zog es ihn, wie immer eigentlich, zum Combini, vor dem er dann anderen Jugendgangs auflauerte und diese vermöbelte. Doch ausgerechnet heut wollte sich niemand blicken lassen, und so verschwendete er seine Zeit - und sein Geld - damit, sinnlos Gurren-Coke in sich hinein laufen zu lassen, die Sterne anzustarren und mit sich und dem Schicksal zu hadern. Das tat er solang, bis...- - er an der Seite angetippt wurde, was ihn beinahe vor lauter Schreck von der Stange, auf der er saß, fallen ließ! "WER ZUR HÖLLE...?!" Doch als er sah, dass es Yoko war, schluckte er den Rest hinunter. "Yoko?! Erschreck mich doch gleich zu Tode!" "Ich hab dich mehrere Male angesprochen, aber du warst so mit vor dich hin träumen beschäftigt, dass du mich nicht bemerkt hast." Sie sah ihn mit beleidigter Schnute an, musterte seine Kampfkleidung. "Was machst du eigentlich hier vorm Combini?" Sie zeigte auf den Convenience Store hinter ihnen, der immer noch taghell erleuchtet war, obwohl es draußen schon dämmerte. Sie fröstelte leicht. Dafür, dass sie heut schon auf Sommeruniformen umgestellt hatten, wurde es nachts aber immer noch recht kalt... "Auf potenzielle Gegner warten, die ich vermöbeln kann.", antwortete Kamina leicht mürrisch. "Aber ausgerechnet heut, wo ich Ablenkung mehr als dringend nötig hab, lässt sich keine Sau hier blicken - tzz!" Als Yoko daraufhin etwas erwidern wollte, fragte er: "Und du? Was willst du zu der Uhrzeit noch unterwegs?" Er warf ihr nen Blick zu, und zum ersten Mal mustertete er sie auch. Sie trug Freizeitklamotten - es war das erste Mal, dass Kamina sie nicht in der Schuluniform sah - bestehend aus kurzen Shorts und einem engen Top. Dafür, dass sie wegen der Uniform so nen Schiss gemacht hat, läuft sie in ihrer Freizeit aber freizügig rum!, schoß es ihm durch den Kopf, aber er behielt seine Gedanken für sich - vorerst zumindest. "Ich wollte mir gerade was fürs Abendessen holen, da meine Mutter mal wieder arbeiten ist. Wart mal eben hier." Kamina wollte erwidern, dass er sich erstens keine Befehle geben ließ (allen vorran nicht von ner Frau, wie sie sich selbst immer bezeichnete), und dass er zweitens eh nicht vorhatte, in absehbarer Zeit von hier zu verschwinden, aber da war sie bereits im Inneren des Combinis verschwunden. Als sie einige Minuten später zurück kam, hatte sie eine Einkaufstüte in der linken und zwei Getränkedosen in der rechten Hand untergebracht, wovon sie eine Kamina reichte. "Hier" Mit leicht zufriedenem Nicken bemerkte Kamina, dass sie für ihn brav Gurren-Coke mitgebracht hatte - etwas anderes hätt er ihr wohl vor die Füße geschmissen. Für sich selbst hatte sie allerdings - wie immer - Erdbeer-Cola mitgebracht, welche noch noch King Cokes rausgebracht wurden. Aber Kamina sagte nichts dazu - und genau das weckte Yokos Argwohn. "Nanu? Willst du mir keine stundenlange Predigt halten, dass King Cokes nur was für Affen ist?" Aber Kamina zuckte nur mit den Schultern. "Das weißt du doch bereits. Und nicht mehr lang, dann ist King Cokes eh nur noch Affendreck, und Erdbeer-Cola trägt dann endlich ebenfalls den Namen "Gurren-Cokes" - wozu also aufregen?" "Hmmm... Da fällt mir aber ein: Dieser seltsame Steuerberatungsfutzie oder was auch immer das war... der hat sich seitdem nicht mehr blicken gelassen, ne?" Aber Kamina antwortete darauf nicht, und so herrschte lange Zeit, die Yoko fast wie eine halbe Unendlichkeit vorkam, Schweigen. Es war Kamina, der das Schweigen irgendwann brach. "So wie ich...", fing er an, "... mich seitdem ich denken kann prügle, so hab ich es von meinem Vater gelernt. Schon seitdem ich ein kleiner Stöpsel war, hat er immer gesagt: "Wenn du was im Leben erreichen willst, wirst du kämpfen müssen!" Und ich dachte immer, dass er damit das Prügeln und die Schlägereien meint, denn ich hab ebenfalls seitdem ich denken kann mich immer nur mit anderen Kindern und dergleichen geschlagen, weil er es mir so beigebracht hatte und selbst sich auch mehrmals am Tag prügelte." Yoko erkannte sofort, dass die Worte von Kaminas Vater die selben waren, die Kamina auch ihr bei ihrem ersten Treffen gesagt hatte. "Ich mein: Wie soll man bei so einem Satz ausgehen, dass der Mann, der sein ganzes Leben lang mit Schlägereien zubrachte; der jede Auseinandersetzung mit den Fäusten beendete; mit diesen Worten etwas anderes meinen könnte als Kämpfen im Sinne von 'Mit den Fäusten aufeinander los gehen'? Doch schon lang frag ich mich, ob er nicht vielleicht doch was anderes gemeint hat; eine andere Art von Kampf, auf waffenloser Ebene, nur mit den Worten, oder so Stuff..." Und noch ehe Kamina recht wusste, wieso er das tat, begann er, Yoko von all dem, was in seinem Leben geschehen war, zu berichten: Vom Verschwinden seines Vaters, von dessen Unterfangen, ein angesehener Student an der Toudai zu sein, von dem ganzen Ärger, den er, Kamina, deshalb mit seiner Mutter hatte, und schlussendlich sogar von den widersprüchlichen Gefühlen, die seine Gedanken an seine Eltern begleiteten. Als er schlussendlich geendet hatte, herrschte lange Zeit Schweigen. Dann, nach einer halben Ewigkeit, meinte Yoko: "Nee... kann es sein, dass du mir diese Geschichte schon einmal erzählt hast?" "Natürlich...", fing Kamina an, denn er hatte ihr diese Geschichte schon einmal erzählt: Damals, als sie sich auf der Baustelle nach Yokos Niederlage so unverhofft wieder begegnet waren. Doch dann brach er ab. Yoko hatte damals wohl was auf den Kopf bekommen und erinnerte sich heute nicht mehr daran, dass sie ihm dort begegnet war - davon, dass sie es auch gar nicht verkraften würde, heraus zu finden, dass ausgerechnet er sie in diesem vermeintlichen Moment der Schwäche gefunden hatte, ganz zu schweigen. Also schluckte er kurz und setzte neu an: "Natürlich nicht. Wann soll das auch passiert sein?" Daraufhin machte sich wieder für einige Zeit Schweigen zwischen ihnen breit. Kamina, weil er eh schon viel zu viel gesagt hatte - welcher Affe hatte ihn dazu geritten, ihr seine ganze verdammte Lebensgeschichte zu erzählen?! - und Yoko, weil sie schlicht und ergreifend nicht wusste, was sie dazu sagen sollte. Sie hatte nicht damit gerechnet, urplötzlich Kaminas Lebensgeschichte zu erfahren, und noch weniger, dass seine Geschichte alles in allem eigentlich genauso schlimm und verwirrend war wie ihre eigene. "D-du... du hast schon ziemlichen Schrott erlebt...", sagte sie deshalb leise. Doch der blauhaarige schüttelte nur den Kopf. "Du doch auch...", gab er mürrisch zurück. Wieder Schweigen. Und wieder war es Yoko, die es unterbrach: "Und... wieso willst du an die Toudai? Oder hast du diesen Wunsch nun abgeschrieben?" Kamina warf ihr einen undeutbaren Blick zu, ehe er mit den Schultern zuckte. "Um meinem Vater eins in den Allerwertesten zu verpassen. Keinen anderen Grund dazu hab ich... - wobei, einen noch: Um zu beweisen, dass auch strohdoofe Menschen wie ich es schaffen können. Aber nach dem heutigen Gespräch mit Ron kann ich das wohl knicken, huh...?" Er leerte die Dose, ließ sie fallen und verpasste ihr noch im Fall einen Tritt, der sie gegen ein Auto drei Parkreihen weiter schleudern ließ. "So'n Schrott eh...", murmelte er missmutig. All der Driss - umsonst. Und das nur, weil er einfach zu dumm für diese Welt war! Yoko zuckte erschrocken zusammen, schwieg aber fürs Erste. Dann, nach einer weiteren halben Ewigkeit, meinte sie: "I-ich... ich könnte dir doch Nachhilfe geben..." Schweigen. Erst eine Sekunde. Dann zwei, drei, vier, fünf, sechs. Und dann, urplötzlich, fing Kamina - wie von ner Tarantel gestochen - an zu lachen. Richtig laut und schallend, sodass Yoko das Gefühl hatte, selbst das hinterste Eck von Kanagawa musste sie noch hören! Als er schließlich einigermaßen mit Lachen fertig war, brachte er prustend heraus: "Y-yoko... bitte! Mir ist echt nicht nach Lachen zumute!" Dafür hast du aber eben ziemlich ausdauernd gelacht..., dachte Yoko nüchtern, hütete sich allerdings davor, das laut auszusprechen. Laut sagte sie stattdessen: "Das ist kein Scherz, Kamina - ich mein das Ernst!" "Woa, woa, woa... okay... du meinst das Ernst? Dann beantworte mir doch mal zwei Fragen. Erstens: Wieso solltest du so etwas tun? Und zweitens: Wie willst du das anstellen? Welchen Teil an "ich bin strohdumm" hast du nicht verstanden?" "Das... das waren drei Fragen", war Yokos trockene Antwort. "Nani?" Kamina starrte sie verwirrt an. Wovon redete diese Frau denn nun schon wieder?! "Du sagtest, ich solle dir zwei Fragen beantworten. Du hast aber drei gestellt!", meinte Yoko, immer noch todernst. Kamina entriss ihr daraufhin die Dose aus der Hand, zerknüllte sie und kickte sie im hohen Bogen weg. "SPALT DAS HAAR DOCH NICHT IN DREI TEILE!", schrie er wütend. Yoko sah der Dose todtraurig hinterher - da war sicher noch mindestens ein Schluck drin gewesen, wenn nicht gar zwei - wagte allerdings nicht, etwas zu sagen. Sie kannte Kamina aber mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er nicht wirklich sauer war - oder zumindest nicht so sehr, wie er sie glauben lassen wollte. Deshalb meinte sie, um das ursprüngliche Gespräch wieder aufzunehmen: "Erstens: Weil ich nicht will, dass du von der Schule fliegst. Und zweitens: Ich will Lehrerin werden. Also sollte ich es doch schaffen, dir etwas beizubringen. Schaff ich das nicht, kann ich meinen Traum wohl gleich an den Nagel hängen, huh?" Der blauhaarige starrte das rothaarige Mädchen geschockt an. Er wusste nicht so Recht, welche Erklärung ihn mehr schocken sollte: Der Umstand, dass sie ihm so offen und frei heraus gestand, dass sie nicht wollte, dass er von der Schule flog, oder ihren Traum, Lehrerin zu werden! Letztendlich entschloss er, dass er den ersten Grund irgendwie falsch verstanden haben musste. Die Yoko, die er kannte, würde doch niemals offen sagen, dass sie ihn nicht verlieren wollte! Sie war ja immerhin nicht in ihn verknallt oder so, also musste er sie - wieder einmal - irgendwie falsch verstanden haben! Wahrscheinlich wollte sie ihn nur als Leader der Gurren-Dan bewahren oder sowas in der Art. Nun, da klar war, dass er ihren ersten Grund falsch verstanden hatte, war klar, dass ihn der zweite Grund viel mehr schockierte. Deshalb rief er - mit einigen Sekunden Verspätung, wie er noch merkte: "Du willst was?!" Und diese Sekunden Verspätesns waren es auch, wieso Yoko nicht sofort verstand, worauf er hinaus wollte. "W-was meinst du?" "Dein Traum... - du willst was?!", wiederholte er - in genau dem selbem Tonfall wie just zuvor. Yoko seufzte. "Ich will Lehrerin werden. Was dagegen?" Nun warf ihr Kamina einen Blick zu, der eindeutig an ihrer Verfassung zweifeln ließ. Dann musterte er höchst interessiert ihren förmigen Körper. "Wieso wirst du nicht gleich Krankenschwester oder Ärztin?", fragte er mit einem perversen Grinsen. "Ein Krankenschwesterinnen-Outfit oder ein weißer Kittel würden dir sicher mehr als nur gut stehen!" Im nächsten Moment hatte eine hängen. "Es ist nicht so, als würd ich das werden wollen, weil ich als Lehrerin gut aussehen würde!", keifte sie ihn an. "Sondern, weil ich schon seitdem ich klein bin davon träume, Lehrerin zu werden!" Davon hattest du aber bei jenem Treffen auf der Baustelle nichts erwähnt..., schoß es dem blauhaarigen Leader der Gurren-Dan durch den Kopf, doch das sprach er nicht aus. Stattdessen meinte er: "Und wie stellst du dir das vor? "Du hast die Aufgabe richtig gelöst - dafür verdienst du einen Kuss!" - So in etwa, oder wie?" Er hielt inne, als er sich eben beschriebene Szene bildlich vorstellte, und beinahe kehrte das Nasenbluten vom Mittag zurück. Die Idee an und für sich hatte in der Tat etwas Reizvolles - nur ob er sich dann auch wirklich aufs Lernen konzentrieren konnte, war eine andere Sache. "N-natürlich nicht", rief Yoko errötend aus, und zerstörte damit den ziemlich lebhaften Tagtraum, dem Kamina bis eben erlegen hatte. "Aber ich bin mir sicher, dass ich es schaffen werde, dir etwas beizubringen!" Kamina zuckte darauf die Schultern. Wo nahm sie nur dieses unendliche Selbstbewusstsein her? Ahnte sie denn nicht bereits, wie dumm Kamina war?! Eigentlich nur, um sie zu foppen, meinte er: "Und was, wenn ich keine Lust auf Nachhilfeunterricht habe?" Doch Yokos Reaktion war eine gänzlich andere, als er erhofft hatte. Statt ihn fast weinend darum zu bitten, sich doch bitte ihren Unterweisungen zu beugen, meinte Yoko kaltschnäuzig: "Lust? Meinst du etwa, du hast großartig eine Wahl?" Als er ihr daraufhin einen enttäuschten, aber allen voran verwirrten Blick zukommen ließ, meinte Yoko erklärend: "Es ist bereits entschieden, dass ich dir Nachhilfe erteilen werde - du hast gar keine andere Wahl!" Kamina starrte sie ob dieser Verkündung einige Sekunden fassungslos an. "I-ich hab keine...", fing er stammelnd an, und Yoko vollendete: "Genau: Keine andere Wahl." Daraufhin starrte er sie noch einige Sekunden fassungslos an, darauf wartend, wann sie endlich verkünden würde, dass sie nur einen - durchaus schlechten - Scherz gemacht hatte, doch als diese Offenbarung ausblieb, schrie er: "NANI DESU KAAAAAAAA~?!" ---------------- OOC alias Sinnloses Autorengeblubbere °A< YOSHA! Nach ner halben Ewischkeit konnt ich mich endlich dazu aufraffen, "Happy School Life" weiter zu schreiben - aber nicht gänzlich ohne besonderen Grund oder Anlass, nein... Es gibt einen guten Grund für dieses Chapter, und zwar: HEUTE, AM 07. AUGUST, HAT MINATO AKA KAMINA AKA KAMINATO AKA GEBY WUHUUUUUUU! Und like always ist das hier mein Geby-Präsent für sie Alles Gute, Wasserflohhirn Deine Mitsu aka Yoko aka Mitsuyoko aka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)