People never go von abgemeldet (OTH Brucas) ================================================================================ Kapitel 1: Sadness ------------------ Wie soll man das Leben noch zu schätzen wissen, wenn einem das wichtigste im Leben genommen wurde? Wie soll ich lachen? Wie soll ich weiterleben, wenn ich in jeden kommenden Tag keinen einzigen Sinn mehr sehe? Wie soll ich das nur ohne dich schaffen? Ich vermisse dich. Warum musstest du gehen? Ich verstehe es nicht. Wie konnte es sein, dass du sterben musstest? Wie soll ich aufwachen, lachen und leben, wenn du nicht mehr bei mir bist? Sechs Wochen sind vergangen. Nur sechs Wochen, dabei kam es ihr wie eine Ewigkeit vor und doch manchmal auch so, als wäre kein einziger Tag vergangen. Sie konnte nicht glauben, dass sie auch nur einen Tag ohne ihre beste Freundin sein konnte? Sie vermisste einfach alles. Schrecklich alles. Die Telefonate. Die Nachrichten. Ihre Bilder. Ihr Lachen. Ihre Stimme. In der erste Woche, war sie wie tot. Sie fühlte sich als wäre sie gestorben und nicht Peyton. Sie fühlte sich innerlich leer. Da war einfach nur ihre Hülle. Sie kümmerte sich nicht um ihr Label oder um den Laden. Sie saß einfach nur da und starrte vor sich hin. Sie ließ es sich nicht anmerken, aber in ihrem Inneren war sie verdammt traurig. Sehr traurig sogar. Sie konnte es sich aber nicht leisten, ihre Gefühle nach außen zu zeigen. Es würde nicht gut sein. Für keinen. Also behielt sie all ihren Kummer, ihre Trauer und ihre Sorgen in sich. Sie musste das einfach tun. Lucas versuchte doch auch stark zu sein. Also sollte sie das doch auch sein. Zumindest versuchen sollte sie es. Und doch war es so schwer. Und doch war sie wütend auf Lucas, dass er es anscheinend irgendwie schaffte. Es gab einfach keine Möglichkeit für sie, wirklich stark zu sein. Es gab da ein großes Loch in ihrem Herzen und sie wusste, dass es nicht mehr heilen würde. Es war zerstört, so viele Male wurde es verletzt und gebrochen. Sie hatte wirklich geglaubt, dass das nicht mehr passieren würde. Nur hatte sie dieses Mal ein sehr wichtiger Mensch verlassen, von dem sie hoffte, nie verlassen zu werden. Sie waren beste Freundinnen und sie hatte geglaubt, dass diese Freundschaft für die Ewigkeit sein würde. Aber sie fühlte sich leer, schrecklich leer. Und sie war nicht die Einzige, das wusste sie. Aber sie konnte auch nicht stark sein. Nicht wirklich. Und dann kam der Brief. Sie hatte es gerade geschafft, nicht mehr zu weinen und endlich wieder in den Spiegel schauen zu können, ohne sich zu erschrecken, als dieser Brief ankam. Peyton musste ihn vor ihrem Tod geschrieben haben und anscheinend hatte der Brief sehr lange gebraucht, bis er bei Brooke ankam. Es war komisch ihn zu öffnen und zu lesen. Und als sie die vertraute Schrift sah, hatte sie den Brief fallen gelassen und war in sich zusammen gesunken. Das konnte nicht sein. Das durfte kein Brief von Peyton, ihrer besten, aber verstorbenen Freundin sein. Das war irre, verrückt, makaber. Aber der Brief war da. Nachdem Brookes Tränen fürs Erste versiegt waren, nahm sie den Brief wieder in die Hand und schluckte schwer, als sie anfing Zeile für Zeile, Wort für Wort zu lesen: Brooke Davis, die Einzige, die mich nie verlassen hatte und immer für mich da war, wie ein Fels in der Brandung, meine geliebte Schwester. Ich liebe dich, B. Davis. Und ich weiß, wie sehr du mich liebst. Ich weiß, und ich habe es immer gewusst, dass die einzige Person, die du mehr liebst als mich, Lucas Scott ist. Er ist auch der Einzige, den ich mehr geliebt habe, als dich. Und genau deshalb schreibe ich dir diesen Brief, anstatt ihm. Ich weiß, du wirst dich um ihn kümmern. Ich weiß, dass du mein Kind lieben und schätzen wirst, als wäre es dein eigenes Kind. Ich weiß es, mit jeder Faser meines Wesens. Ich weiß es in all meinen Knochen. Es tut mir Leid, dass mein letztes Schreiben an dich, auch eine Bitte an dich sein wird. Ich möchte dich um einen Gefallen bitten, anstatt dich richtig von dir zu verabschieden. Du und ich, Brooke, wir brauchen uns nicht zu verabschieden. Ich werde immer bei dir sein. Ich war es immer, bei jedem Herzschmerz und Kummer und jedem Erfolg. So wird es auch nun sein. Ich werde immer bei dir sein. Und nun kommt der Gefallen, um den ich dich als Letztes bitten möchte. Du solltest dich hinsetzen, bevor du es ließt, denn die Bitte ist groß. Das ist der größte Gefallen, um den ich dich je gebeten habe. Bist du bereit? Natürlich bist du das. Das warst du schon immer. Ich brauche dich um, in meine Rolle zu treten. Ich bitte dich und ich weiß der Gefallen ist groß. Der Verlust wird sehr groß für ihn sein und er wird dich brauchen. Schrecklich brauchen. Du musst seine Mauer durchbrechen. Du musst für Lucas da sein. Ihm Halt geben. So wie bei meinem Kind. Ich will dass du meinen Platz einnimmst. Du kannst mich nicht ersetzen, aber du kannst es besser als ich machen. Ich weiß dass du das kannst und ich weiß, dass du es tun wirst, weil ich weiß, wer du bist. Bitte achte auf sie. Pass auf sie auf. Die Beiden benötigen deine Kraft, deine Liebe, dein Gutes Herz und deinen Schutz. Sie benötigen Dich. Und es mich umbringt, bitte ich dich, meine Rolle an ihre Seite einzunehmen. Ich würde es gerne machen, aber du wirst es besser machen. Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ich war immer so stolz auf meine beste Freundin, meine Schwester. Ich liebe dich Brooke Davis. Für immer und ewig. In Liebe, P. Sawyer Die zweite Woche verbrachte sie damit, dass sie Angst um Lucas und dem Baby Sawyer Brooke hatte. Sie hatte Angst, dass er nicht stark genug sein würde. Aber sie ging auch nicht zu Lucas um nach zu sehen. Sie traute sich nicht. Sie hatte Angst, Lucas zu sehen, der es schaffte. Und das wollte sie nicht sehen. Allerdings wollte sie auch keinen leidenden Lucas sehen. Sie wollte ihn gar nicht sehen. Die dritte Woche, fühlte sie sich endlich stark genug, um ihn endlich anzurufen. Siebzehn Nachrichten hatte sie ihm dann hinterlassen. Und das war nur in den ersten drei Tagen gewesen. Er ging nicht ans Telefon und beantwortete auch ihre Nachrichten nicht. Aber sie würde nicht aufgeben. Sie machte sich aber nun so langsam begründet Sorgen. Was war, wenn ihm und Sawyer etwas passiert war? Die vierte Woche, suchte sie ihn zu Hause auf. Brooke hämmerte gegen die Tür und schaute durch die Fenster. Sie fand das Haus aber dunkel und in einer erschreckenden Stille vor. Alle Fenster waren verdunkelt und die Türen verriegelt. Es war still. Wie die Stille in einem Grab. Niemand antwortete ihr, als sie klopfte und klingelte. Brooke lief zu Haley, in der Hoffnung, dass sie wusste wo Lucas war. Doch Haley wusste auch nichts und es ging ihr ebenfalls nicht gut. Sie hatte selber mit ihrer Trauer zu kämpfen. Aber nach wie vor weigerte sich Brooke einfach aufzugeben. Das würde sie nicht tun. Das konnte sie einfach nicht tun. Die Angst, dass den Beiden etwas passiert war. Sie musste einfach ein Lebenszeichen von ihnen bekommen. Das war sie Peyton schuldig. In der fünften Woche bekam sie endlich ein Zeichen von Lucas. Auch wenn es nur eine SMS war. „Es tut mir Leid…“ Das war es. Es war nur eine einfache Nachricht, doch war der Inhalt immens. Es waren nur drei Worte, doch sie bedeuteten so viel. Sie bedeuteten ihr, dass er lebte, es ihm vielleicht sogar gut ging, er nur Zeit brauchte. Um zu trauern. Um damit fertig zu werden. Wie sie. Aber er hatte sie nun nicht vergessen. Er wusste nun, dass sie da war. Für ihn und für seine Trauer. Brooke ging zum Friedhof. Sie war fast jeden Tag da und stand an dem Grabstein ihrer besten Freundin. Es war komisch den kalten Stein anzusehen oder das Bild, was darauf stand. „Peyton Sawyer-Scott“ Die Brünette holte oft Luft und somit auch etwas Mut. Sie wollte nicht an dem Grab ihrer Freundin weinen, auch wenn es ihr verdammt schwer fiel. „Ich vermisse dich P.“ Sie sah auf die frischen Blumen, die vor dem Grabstein lagen und wusste, dass sie von Lucas waren. Es lagen viele Blumen dort. Alle waren von ihren Freunden und Brooke hoffte, dass Peyton jeden Tag Besuch bekam, damit sie nicht so alleine war. „Lucas hat sich bei mir gemeldet“, erzählte sie ihr. „Ich glaube, er will mich noch nicht sehen. Aber ich gebe nicht auf. Ich muss doch nach ihm schauen, nicht?“ Sie lächelte etwas, dann holte sie den Brief aus ihrer Jackentasche, den sie eigentlich immer bei sich trug. Es waren die letzten Worte ihrer besten Freundin an sie. Es war kein schöner Brief, er war traurig und doch wusste Brooke, dass Peyton sich auf ihre Freundin verlassen konnte. Brooke würde das schon hinkriegen. Irgendwie. Die sechste Woche war noch nicht ganz angebrochen, als sie ihn an einem Freitagmorgen sah. Sie wachte mit einem schrecklichen Gefühl in der Brust auf. Es war verrückt, dass wusste sie selber. Und eigentlich glaubte Brooke an so eine Vorahnung nicht. Aber dieses Gefühl war einfach da. Sie aß wie immer ihr Müsli und trank einen Kaffee. Der Kaffee sorgte dafür, dass sie zusätzlichen Mut in sich aufnahm, auch wenn es nur eine dunkle Flüssigkeit war. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und starrte auf die vielen verstreuten Skizzen, die man ihr überreicht hatte. Es war komisch, die Bilder von Peyton anzusehen. Es gab zwei Arten in den sie ihre Zeichnungen unterteilen konnte. Die einen waren golden, wie ein Engel in prunkvollen Kleidern geschmückt. Die Bilder waren offen und fröhlich, heiter und ehrlich. Und dann gab es noch die anderen Bilder, sie waren düster und dunkel. Wie ein gefallener und leidender Engel. Sie konnte sich nicht entscheiden, was ihr besser gefiel. Natürlich wusste sie, dass Peyton, ihre liebevolle und schöne Freundin ein fröhlicher Mensch war. Aber sie kannte auch der dunklere, missmutige P.Sawyer-Scott. Sie kannte beide Seiten und wusste, dass die eine Seite nie ohne die andere existieren konnte. Sie gehörten zusammen. Es war wie mit den beiden Seiten einer Medaille. Gerade als sie den letzten Tropfen der dunklen Flüssigkeit aus ihrer Tasse trank, klingelt es an der Haustür. Sie stand mit fragenden Gesicht von ihrem Tisch auf, stellte die Tasse auf die Küchentheke und ging zur Tür. Bevor sie die Tür öffnete, fiel ihr auf, dass sie immer nur eine weite Pyjamahose und ein kurzes Tank-Top anhatte. Ihr Schlafoutfit. Ihre Haare waren auch das komplette Chaos und geduscht hatte sie auch noch nicht. Aber dennoch öffnete sie die Tür und erstarrte. Sie konnte nicht glauben, wer da vor ihr stand. „Lucas…“ Sie wusste nicht was sie sagen sollte, sah nur, dass er fertig war. „Ich kann das nicht“, sagte der blonde Scott nur. Er wirkte müde, verwirrt im Türrahmen. Die kleine Sawyer war in einer Decke eingewickelt und lag in der Beuge seines Arms. Er roch so, als hätte er seit Wochen die gleiche Kleidung an und war nicht einmal duschen gewesen. Seine blonden Haare waren fettig, die Pupillen seiner Augen und die dunklen Augenringe zeigten ihr, dass er wohl ewig nicht mehr geschlafen hatte und sich vermutlich nur von Kaffee ernährt hatte. Eine große Last ruhte auf seinen Schultern und er drohte unter dieser Last zusammen zu brechen. Er sah fertig aus, müde, ausgelaugt. Auf der anderen Schulter hing eine große Tasche, mit Windeln und allen anderen Sachen, die für Sawyer waren und die das kleine Wesen brauchte. Sie sah, dass diese Sachen nur achtlos hinein geschmissen waren. Sie trat zur Seite und Lucas trat sofort in die Wohnung. Brooke schloss die Tür und sah ihn an. Er sah schrecklich aus, keine Frage, aber warum war er hier? Sie wusste nicht, welche Frage, sie ihm zuerst stellen sollte. „Lucas, wo bist du gewesen?“, fragte sie ihn vorsichtig. Sie hatte ihn schließlich all die Tage gesucht. Sie hatte sich verdammte Sorgen um ihn gemacht und sie war nicht die Einzige. Sie trat hinter ihm, als er ungeschickt im Wohnzimmer stand. Auch wenn schon so oft bei ihr gewesen war, wirkte er heute so, als gehörte er hier nicht her. Er wirkte unruhig, vollkommen neben der Spur. Sie wollte ihn umarmen, ihn trösten, aber sie wusste nicht, ob sie das wirklich in diesem Moment konnte. Sie wusste gar nichts von ihm. Und erkannte ihren alten Freund nicht mal wieder. „Ich habe…“, sie stoppte ihre Worte, als sie merkte, dass er ihr nicht wirklich zu hören. Sie wollte ihm keine Vorwürfe machen. Nicht von ‚sich‘ reden. Sie wollte für ihn da sein. Nur für ihn. Und Sawyer. Er sah sie an, sah ihr in die Augen und sie erkannte die Müdigkeit in den seinen. Seine sonst so strahlenden Augen, wirkten leer und leblos. Als wäre er nur eine Hülle sich und hatte alles zurück gelassen. Also hätte er den strahlenden Teil verloren und konnte ihn nicht mehr finden. Sie wollte ihm beistehen, aber Lucas war ein komplettes Wrack. Das würde nicht so einfach werden. Sie hatte gehofft, dass sie ihn trösten konnte, aber sie wusste, dass es schwierig werden würde. Doch das hier würde schwieriger werden. Schwieriger, als sie gehofft hatte. „Brooke“, seine Stimme zitterte und brach mitten drin ab, dabei hatte er nur ihren Namen gesagt. Aber alleine wie er ihren Namen sagte, wusste sie, dass er gleich zusammen brechen würde. Sie setzte ihr strahlendes Gesicht auf, versuchte somit Zuversicht und Stärke zu anzudeuten. „Warte einen Moment“, sagte sie langsam. Sie sah zu dem Lagerraum unter der Treppe. „Ich glaube, ich habe noch einen Stubenwagen. Ich hatte ihn vor ein paar Monaten gekauft“, sie stoppte ihre Worte. Sie wollte den Stubenwagen Peyton schenken. Aber sie sprach es nicht aus. Sie konnte es nicht sagen. Nicht ihren Namen. Lucas reagierte nicht, sah ihr auch nicht hinterher, als sie den Raum kurz verließ und dann eine kleine Wiege ins Zimmer schob. Das Holz war weiß lackiert und der Stubenwagen war mit einer wundervollen weiß-rosa-karrierten Decke ausgestattet. Sie trat vorsichtig an Lucas heran, sagte kein Worte, aber griff unter Sawyers Körper. Sie wollte das Kind in den Wagen legen. Sie hatte zuerst Zweifel gehabt, ob Lucas das Kind los lassen und Brooke überlassen würde. Aber dann gab er es ihr. Brooke lächelte, wickelte geschickt Sawyer Brooke aus der warmen Decke und legte sie in das Innere des Stubenwagens. Sie sah das Neugeborene an und sah, dass es gleich einschlummerte. Anscheinend hatte er sich so gut es ging um das Kind gekümmert, auch wenn er dabei sich ganz vergessen hatte. Brooke war erleichtert, dass sie das Kind in den Wagen gelegt hatte. Sie wusste nicht, wie lange Lucas das Kind schon so gehalten hatte und ob sein Arm schon steif geworden war. Als sie wieder zu ihm trat, sah sie ihm lange in die Augen. Keiner der Beiden sagte etwas, sie sahen sich nur an. Auch wenn Lucas den Blick nie lange stand halten konnte. Sie trat einen Schritt näher an ihn heran und nahm ihm die Tasche von der anderen Schulter. Kaum hatte sie die Tasche auf den Boden gelegt, drückte er sie einfach an sich. Zuerst war sie etwas überrascht, doch dann erwiderte sie die Umarmung. Es war so, als hätte Brooke ihm alle Last von den Schultern genommen und er konnte endlich seine Schleuse öffnen und ließ sie ins ich hinein schauen. Es geschah so plötzlich, dass sie ein wenig überrascht war. Er schluchzte, aber es kamen keine Tränen. Er weinte still und stumm, ohne Tränen fließen zu lassen. Vermutlich hatte er die letzten Wochen einfach zu oft geweint gehabt, so dass die Tränen versiegt waren, wie ein Brunnen in dem kein Wasser mehr zu holen war. Als er sich ein wenig beruhigt hatte und die Erschöpfung über ihn hereinbrach, führte Brooke ihn zu dem Sofa und löste sich aus seiner Umarmung, auch wenn ihr das mehr als nur schwer fiel. Er fiel zurück, in die Lehne und hatte sofort die Augen geschlossen. Seine Hände waren zu Fäuste gepresst und sie wollte ihn gerade fragen, gegen welchen inneren Dämon er gerade ankämpfte. Aber sie ließ es sein. Brooke beobachtete ihn für einen Moment, ganz still und rieb ihm dann über den Arm. Das Streicheln und Reiben, alleine ihre Berührung beruhigte ihn etwas und sein Körper entspannte sich etwas. Die Fäuste lockerten und öffneten sich. „Ich kann das nicht, Brooke…“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Brooke schüttelte den Kopf und lächelte ihn sanft an. „Du kannst. Ich weiß, dass du das kannst“, sagte sie mit ruhiger und ehrlicher Stimme zu ihm. Sie wusste, dass er stark war und verdammt viel Kraft in sich hatte. Aber er glaubte momentan einfach nicht an sich. Sie nahm sein Kinn und zog sein Gesicht zu sich, damit er sie ansah. „Du kannst das, Lucas Scott. Du kannst das schaffen.“ Ihre Zuversicht und ihr Glaube an ihren Freund, waren stark und fest. Sie flüsterte die Worte mit einer Intensität, die den Worten Kraft gab. Sie beobachtete ihn eine Weile, saß einfach nur neben ihn und streichelte ihm über den Arm. Brooke stand nicht auf, sie sah auch so, dass das kleine Mädchen, im Stubenwagen lag und schlief. Sawyer Brooke war so wunderschön. Sie war in der Tat das schönste Baby, das Brooke je gesehen hatte. Das wusste sie einfach. Sie erzählte das auch Lucas, der hinter ihr lag und in Trauer versank. Ihre Stimme war sanft, so sanft dass sie doch zu ihm durchdrang und er nach ihrer Hand griff, die sie drückte. Mit einem tiefen Atemzug – sie hasste, wenn man spürte, dass man die Kraft über die Selbstbeherrschung verlor und die Tränen nahten. Brooke wandte sich ihm mit einem weichen Lächeln zu. „Sag mal, wann hast du das letzte Mal geduscht?“ Doch Lucas antwortete ihr nicht. Brooke nickte und strich ihm über die Haare. „Ja. Du gehst jetzt hoch und gehst dich duschen. Wir werden hier bleiben“, teilte sie ihm mit. „Ich habe hier keine Kleidung“, sagte er untätig. Er wollte nicht aufstehen und wollte sich auch nicht duschen. Aber er wollte auch nicht hier bleiben. Brooke nickte mit einem Lächeln. „Ich habe in der untersten Schublade meiner Kommode, immer ein paar Klamotten für Gäste da. Du findest dort schon was“, erzählte sie ihm und half ihn langsam auf. Ehrlich gesagt, war dort oben ein T-shirt von ihm. Sie hatte es behalten gehabt und wusste nicht mal, warum. Sie wollte jetzt auch nicht nostalgisch werden und in Erinnerungen schwelgen. Dazu war jetzt einfach nicht wirklich der Moment. Als Lucas aufgestanden war und nur widerwillig nach oben gegangen war, bemerkte Brooke, dass das kleine Kind aufwachte und nach Aufmerksamkeit bat. Brooke trat an die Wiege und ließ sie leicht wippen. Sofort beruhigte sich das kleine Mädchen schon und sah Brooke mit großen Augen an. Die Brünette suchte in der Tasche, die Lucas mitgebracht hatte nach einem Schnuller. Als sie einen gefunden hatte, spülte sie diesen aber erst mal mit heißem Wasser ab, säuberte ihn etwas und ließ dann kaltes Wasser drüber laufen, bevor sie ihn der kleinen Sawyer gab. Als Lucas wenig später, frisch und sauber und in einem alten T-Shirt von sich, wieder nach unten kam, saß Brooke auf dem Sofa. Sie bemerkte Lucas nicht, sondern hatte nur Augen für das kleine Mädchen. Sawyer lag an Brookes Brust, ihre Finger hielten die schokoladenbraunen Locken von Brooke fest. Brooke hielt den Schnuller fest und die Kleine lutschte mit Zufriedenheit daran. Mit großen Augen sah sie die Trägerin an und wirkte zufrieden. Anscheinend mochte sie das Heben und Senken von Brookes Brust, denn diese konnte das kleine Mädchen wieder in einen ruhigen Schlaf wiegen. Lucas schluckte. Es war komisch Brooke mit Sawyer Brooke Scott auf den Arm zu sehen. Aber er war auch glücklich, dass sie ihm half, dass sie ihm beistand, dass sie für ihn da war. Seine Muskeln waren schwer und er fühlte sich elend und schlaff. Er ging mit müden Schritten zu ihnen. Brooke wollte instinktiv ihm das kleine Baby zurückgeben. Doch er lehnte sich einfach nur neben sie, zog sie mit sich und wollte sie an seiner Seite haben. Er hatte den Arm um sie gelegt und sah sie an. Beide. So saßen sie einfach auf dem Sofa, gaben sich gegenseitig Halt und Trost, hielten Peytons Tochter in den Armen, bis die Sonne langsam unterging und der Himmel sich orange färbte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)