Romance assistance von CuthbertAllgood ================================================================================ Kapitel 1: Part One. -------------------- „Hoi, Stein.“ Der Teenager hob den Kopf, als seine Waffe den Klassenraum betrat und sich neben ihm auf die Bank sinken ließ. Der angehende Doktor hatte bis eben die Stirn auf seinem Unterarm ablegt gehabt und war beinah eingeschlafen – immerhin hatte er das die gesamte vergangene Nacht über nicht getan, weil er in ein überaus faszinierendes Studium des Aufbau eines Katzenkörpers vertieft gewesen war. Nicht grade zum Erfreuen der betreffenden Katze. „Yo, Senpai.“ Spirit warf ihm einen langen, prüfenden Blick zu. „Du siehst krank aus.“ „Ist das was Neues?“ „Uhm… nicht wirklich, stimmt.“ Der Rothaarige zuckte mit den Schultern. „Wollen wir schwänzen?“ „Das hab ich gehört!“ Mit einem Ruck saßen beide Jungen kerzengrade und drehten sich um. „Och noes. Yumi, musst du immer den Streber raushängen lassen?“ Spirit seufzte übertrieben und machte dann eine wegwerfende Handbewegung. „Das meinte ich doch gar nicht ernst…“ „Natürlich nicht…“, unterbrach Yumi ihn spitz, doch er fuhr ungehindert fort. „Im Übrigen einen wunderschönen guten Morgen, Ladies.“ Er schenkte ihren beiden blonden Begleiterinnen ein strahlendes Lächeln, stand auf und deutete eine Verbeugung an. Kami erwiderte das Lächeln ein wenig gequält – sie sah kaum wacher aus als Stein – während Marie das Thema offenbar schon für abgehakt hielt und sich auch nicht mit einer Begrüßung aufhielt. „Wisst ihr zwei, was morgen für ein Tag ist?“ „Freitag“, entgegnete Stein ein wenig verwirrt. „Freitag, der vierzehnte. Hast du keinen Kalender?“ „Baka.“ Marie schüttelte heftig den Kopf. „Das Datum kenn ich auch.“ „Warum fragst du dann?“ Mit einem leisen Seufzen setzte Kami sich auf die Tischreihe. „Überleg mal scharf, du bist doch sonst so ein Genie. Es ist der vierzehnte Februar. Klingelt was?“ „Oh! Ich weiß es, ich weiß es!“ Wie ein übereifriger Erstklässler reckte Spirit seinen Arm in die Höhe und wedelte damit. „Bitte, Frau Sensei, darf ich’s sagen?“ „Nein, Spirit-kun!“ Wie es schien, hob sich Kamis Laune nun ein wenig, sie nahm Yumi ihre Brille gegen ihr Protestieren ab und setzte sie sich zusammen mit dem strengsten Blick ihrer Klassenlehrerin auf. „Stein-san! Würden Sie mir wohl die Frage meiner Kollegin beantworten – was ist morgen für ein Tag? Und Spirit, wenn Sie’s ihm vorsagen, können Sie sich auf Nachsitzen gefasst machen!“ Der Rothaarige ließ den Arm wieder sinken und sah genauso aufmerksam zu seinem Freund wie Kami und Marie (Yumi sah ohne ihre Brille nichts, und auch nicht mehr besonders respekteinflößend aus). Der schwieg einen Moment lang und starrte angestrengt vor sich hin. „Nuun…“, begann er schließlich langsam. „Wie bereits gesagt, ist es Freitag, der vierzehnte Februar. Das lässt darauf schließen, dass wir uns in der siebten Kalenderwoche befinden. Sternzeichen ist Wassermann. Desweiteren ist es dann zwei Tage vor Neumond. Sowie der zweite Freitag im neuen Halbjahr. Prüfungen finden nicht statt, genauso wenig hat irgendwer hier Geburtstag. Weihnachten war gerade, Ostern kommt noch und Karneval ist erst in zwei Wochen…“ Er blinzelte kurz und schob sich die Brille hoch. „Hab ich’s mittlerweile genannt?“ In der Zwischenzeit hatte auch Yumi ihre Gläser zurückerobert und platzierte sie an ihrem angestammten Platz. „Auf was diese beiden Küken hier herauswollen, ist, dass morgen Valentinstag ist, Franken.“ „Valen…“ „Valentinstag.“ „Und was genau…“ Er machte eine kurze Pause und sah fragend zwischen seinen Mitschülern hin und her. „Ist das?“ Einen Moment lang sahen sie ihn irritiert an, dann ließ Spirit sich auf seinen Platz zurückfallen und begann zu lachen. „YAY! Der Doc geht mal wieder völlig am zwischenmenschlichen Leben vorbei! Jackpot!“ Sein Lachanfall wurde brutal gestoppt, als Kami ihm seelenruhig eins mit ihrem Mathebuch überzog. „Ich finde das eher besorgniserregend als lustig, Senpai. Das ist Allgemeinbildung. Der Tag steht ja sogar im Kalender als Feiertag.“ „Es ist doch einfach nur ein Tag“, bemerkte Stein, immer noch sichtlich verwirrt. „Warum macht ihr denn da so ein Aufhebens drum? Da kann man sich genauso gut den… den Fronleichnam aussuchen.“ „Nein, nein, nein.“ Marie schüttelte heftig den Kopf. „Valentinstag, das ist der Tag, an dem man seinem Herz zeigt, dass man es liebt.“ „Welchen Sinn hat das denn?“ Jetzt war auch der letzte Rest Begreifen verschwunden. „Es ist doch nur eine Pumpe!“ „Ahhh… Mädels, lass das mal den Meister machen.“ Spirit lehnte sich vor und erntete einen weiteren fragenden Blick. „Du bist eine Waffe, kein Meister!“ Kami kicherte leise und zog das zweite Blondchen am Ärmel mit. Zu gern würde sie diese Unterhaltung weiter verfolgen, aber dazu war jetzt leider keine Zeit, sie mussten in ihren eigenen Unterricht. „HEY, KAMI!“, brüllte der Rotschopf ihr nach. „Gehst du mit mir auf den Ball?!“ „Niemals!“ „Gut! Ich hol dich um halb sieben ab!“ Laut lachend wandte sie sich ab, Marie warf Stein noch einen halb enttäuschten Blick zu, den er nicht verstand, und auch Yumi stolzierte hinter ihren Freundinnen her aus dem Raume. Spirit warf ihnen noch einen Moment lang bewundernde Blicke nach, ehe er sich wieder seinem Freund zuwandte. „Tolles Mädchen. Na ja, du hast wirklich keine Ahnung, was Marie-Chan von dir wollte, was?“ Zur Antwort erhielt er ein Kopfschütteln. „Ihr Verhalten hat keinen Sinn ergeben!“ „Natürlich ergibt ihr Verhalten keinen Sinn! Sie ist ein Mädchen, das ist ein Naturgesetz!“ Er zuckte mit den Schultern. „Herrgott, Stein. Valentinstag. Liebe und Herzen und dieser komische Engel, wie heißt er noch gleich…“ „Amor?“ „Ja, genau! Siehst du, du weißt ja doch, was ich meine!“ „Aber das ist kein Engel, das ist ein Gott…“ „Läuft aufs selbe raus. Jedenfalls ist das einer dieser… Schulballtage, wie Weihnachten, oder die Gründung.“ „Aha. Und was hat das mit mir zu tun?“ „Oh, STEIN!“ Die junge Sense stöhnte gequält auf. „Marie wollte, dass du mit ihr hingehst!“ „Oh.“ Für einen Moment schwieg Stein und dachte angestrengt nach. „Aber warum fragt sie denn dann nicht einfach?“ „Franken, halt einfach die Klappe und frag sie nachher.“ „ALBARN! STEIN!“ Beide Jungen zuckten zusammen und sahen schuldbewusst zu ihrer Lehrerin. „Wir regeln das später“, raunte die Waffe seinem Meister zu. So gern er beim Thema bleiben würde – sein Date mit Kami würde er nur ungern gegen Nachsitzen tauschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)