Bloody Violin von Astre ([SasuxSaku]) ================================================================================ Kapitel 8: Berührung -------------------- Kapitel 8 Endlich wusste Sakura, woher sie die letzten noch benötigten Informationen herbekam. Zwei Tage brauchte sie, um den Mann ausfindig zu machen. Und jetzt, während sie das Kleid, was eher aus einem Stück Nichts bestand, an ihrem Körper zurechtzupfte, da ging sie die Variablen durch. Sie konnte warten, bis der Club in den sie wollte schloss und der Typ dessen Name Otis lautete aus seinem Schneckenhaus kroch. Oder, diese Möglichkeit sagte ihr mehr zu, sie konnte direkt zu ihm gehen. Einmal mehr beobachten, wie Kerle wegen einer Frau alles vergaßen. Sakuras Mundwinkel hoben sich belustigt. „Eine schöne Frau, der Untergang eines jeden Mannes.“ Es würde immer so sein. Ihre Finger wanderten an ihrem Körper hinab, zogen das Strumpfband sanft zurecht und befestigten die Waffen sicher an ihrem Oberschenkel. Je stärke und dominanter der Mann war, desto einfacher konnte er manipuliert werden. Ein zartes Lächeln, ein verheißungsvoller Blick oder auch nur ein zufälliges Berühren der eigenen Lippen. Wenn man sich in das vorgegebene Traumbild verwandelte, konnte man alles tun. Sakuras Blick glitt in den hohen Schrankspiegel. Eines fehlte noch, um zu so einer Frau zu werden, erst dann konnte man das Meisterwerk aus Grazie und Verruchtheit perfekt nennen. Der Schmuck. Nicht viel, eine einfache Kette und hängende Ohrringe. Viele Mädchen, man sah sie oft in Einkaufszentren, machten einen entscheidenden Fehler. Zu viel von allem. Es reichte im Grunde wenn man, so fern man schöne Augen besaß, diese mild betonte. Volle Lippen, ein dezenter Rotton. Sakura sah auf, als es klopfte. „Ja?“ Sasuke öffnete die Tür. „Bist du fertig?“ „Ungeduld ist eine schlechte Eigenschaft“, gab sie zurück, legte die Kette um und trat zu ihm. Seine offene Musterung, eine weitere Bestätigung. „So willst du nach Informationen suchen?“ Sasuke wirkte irritiert, seine Augen eine Nuance dunkler. „Ja.“ „Ich...“ Er stockte. Sakura legte ihre Arme um seine Mitte. Ihr Körper schmiegte sich an den Seinen. Ihr Atem ein warmer und feuchter Luftzug an seiner Halsbeuge. „Was wird das?“, fragte er, seine Stimme rauer als zuvor. Ihre Hände fuhren langsam unter sein Hemd. Haut berührte Haut. Und die Gänsehaut huschte über seine Arme. „Dort werden sie ihr Augenmerk haben“, flüsterte sie an sein Ohr, nahm seine dort versteckte Glock und trat einen Schritt zurück. Schmunzelnd reichte sie ihm die Waffe. „Versteck sie vorne. Die an deinem Bein kannst du lassen aber ich glaube du wirst sie heute Nacht nicht brauchen.“ Er brauchte einige Sekunden, um zu verstehen. „Woher...“ „Die meisten Agenten tragen ihre Waffen hinten“, erklärte sie, zwinkerte und ging an ihm vorbei, hinaus in den Gang. „Du musst für heute Nacht deine Gewohnheiten ablegen. Denk und handle nicht wie ein Polizist“, sprach sie weiter, öffnete den Schuhkasten. Schmiss ein paar passende High Heels auf den Boden. „Was willst du mir damit sagen, huh?“ Sakura sah über die Schulter. „Versteh mich nicht falsch. Ich glaube durchaus, du kannst verdeckt arbeiten aber dort wo wir hingehen, gibt es Leute, die darauf geschult sind, verdeckte Agenten zu finden.“ Sasuke atmete schnaufend aus, knurrte; „Es würde einiges erleichtern, wenn du mir endlich sagen würdest, wohin wir gehen!“ Seine Lederjacke nehmend, reichte er ihr die am Boden stehende Handtasche und fügte trocken hinzu; „Wenn ich mehr weiß, kann ich ja probieren nicht zu wirken wie ein Polizist.“ „Sobald wir bei...“ Naruto, der aus dem Wohnzimmer kam, unterbrach sie. „Ihr geht?“ „Danach siehts aus oder?“, gab ihm Sasuke zurück. Er winkte ab, musterte Sakura und grinste; „Gut siehst du aus.“ „Danke.“ Sie öffnete die Haustür. „Seid vorsichtig.“ „Bis später“, überging Sasuke die Aussage, hob zum Abschied die Hand und folgte Sakura hinaus in die Dunkelheit. Es war eine angenehme Sommernacht, in der die Grillen zirpend über die Wiese hüpften und der Wind durch die Baumkronen zog. Der Weg durch den Wald, der Mond schaffte es kaum hinab auf den Boden, so dich standen die Bäume. „Es ist eine Diskothek, in die wir wollen“, begann Sakura irgendwann auf halber Strecke. „Dort werden mehr Drogen ausgeteilt, wie Alkohol ausgeschenkt. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Agent dort verschwindet. Deswegen sagte ich dir das vorhin.“ „Und du glaubst, ich bin ein normaler Beamter?“ Sakura lachte. „Um Himmels willen nein! Ich kenne Leute, die würden sich nach dir die Finger abschlecken.“ Er hob die Augenbrauen, stieg über einen Baumstamm und drehte sich zu ihr um, weil sie durch die Schuhe langsamer, als er ging. Seine Hand nach ihr ausstreckend, half Sasuke ihr über das Holz. „Soll das ein Kompliment sein?“, wollte er, sobald sie festen stand, wissen. „Nimm es, wie du möchtest, es ist eine Tatsache. Pain hat einen Grund, warum er bei dir das Kopfgeld dreimal so hoch angesetzt hat, wie bei Hinata oder Kakashi.“ Sasuke ließ ihre Worte in der Luft schweben. „Und welche Informationen suchen wir genau?“ „Die Grundrisse von Pains Anwesen. Der Mann, den ich ausfindig gemacht habe, ist ein alter Verhandlungspartner von ihm. Anscheinend sind sie nicht im Guten auseinandergegangen.“ Sakura schmiss ihm ihren Autoschlüssel zu. „Fahr du.“ „Und der Kerl lebt noch?“, meinte er überrascht, betätigte die Automatik. Sie ging zu dem Wagen, nickte und sah zu ihm. „Sein verschwinden würde auffallen.“ „Ein Grund, kein Hindernis.“ Er stieg in den Mercedes ein und stellte mit geübten Griffen den Innenraum auf sich ein. Sakura nahm neben ihm Platz. „Genau deswegen“, lachte sie. Sasuke startete den Motor, fuhr auf die Hauptstraße und schlug den von ihr angegebene Richtung ein. „Genau deswegen was?“, fragte er. Sakura überschlug die Beine, zog das Kleid weit hinauf, um die umgeschnallten Waffen zu kontrollieren. „Genau deswegen bist du so interessant. Diese Aussage würde keinem normalen Beamten mit Gewissen über die Lippen kommen“, lächelte sie kurz zu ihm hinüber. Sie hatte nicht viel dabei, ein Messer, ihre USP und ein zusätzliches Magazin im Handschuhfach. Alles saß dort, wo es sein sollte. Gut versteckt. „Interessant, hm?“ Sakura nickte. „Das ist der einzige Grund, weshalb ich eingewilligt habe dich mit zu nehmen. Alles an dir fasziniert mich, ich will wissen, wie du dich in einer solchen Umgebung verhältst.“ Kurz blickte er zu ihr. „Deine Schulter ist zweitrangig, was?“ Seine Augen streiften über die nackten Beine, bevor er sich erneut der Straße widmete. Bilder ihrer Gestalt, als sie vor einer Woche aus dem Wasser kam, blitzten vor ihm auf. Die unzähligen Wassertropfen, die über ihre Haut perlten. Ihre Bewegungen, die Haare in ihrem Nacken. Sein Kiefer verspannte sich. Nein, verdammt! „Meine Verletzung ist kaum der rede wert. Da vorne rechts“, antwortete Sakura. Ihr Oberkörper regte sich nach oben, die Beine nach vorne und die Hände wanderten entspannt nach hinten über die Kopfstütze. Ruhe senkte sich über beide, die erst nach einer halben Stunde durchbrochen wurde. Von Sasuke, der den Mercedes herunter drosselte und ruhig verkündete; „Wir kommen in eine Ortschaft.“ Sakura öffnete die Augen, betrachtete die Umgebung. „Wir sind bald da. Dort vorne links und dann halt an.“ Sasuke spürte den Umschwung in ihrem Verhalten. Aus der lockeren Haltung, welche in des Öfteren die vor ihm liegende Straße vergessen ließ, wurde wieder reine Berechnung. Selbst ihre Augen kamen ihm kälter vor. Er parkte neben einem kleinen Geschäft. Die Stadt, in der sie nun aus dem Auto ausstiegen, war nicht schön oder wie alte Städte sein sollten. Eingeschlagene Fenster, bemalte Wände. Jugendliche schrien aus einer entfernten Seitengasse irgendetwas Unverständliches. „Seltsamer Ort“, meinte Sasuke abschließend. „Er gehört dem hiesigen Drogenring.“ Sakura ging vor und er folgte ihr. Sein Blick wurde dunkler. Auf offener Straße, vielleicht zehn Meter von ihm entfernt, saß ein junges Mädchen. Der Typ neben ihr setzte die Spritze gekonnt an. Sanfte Hände schlangen sich um seinen Arm. Seine Aufmerksamkeit huschte zu ihr hinab, weil sie trotz hoher Schuhe noch immer etwas kleiner, als er war. Ihre Wange schmiegte sich an seine Haut, dann sah sie auf, lächelte kalt. „Das Spiel beginnt.“ Mit sachtem Ziehen führte Sakura ihn die Straße entlang. Der Eingang der Diskothek kaum zu übersehen. Helle Scheinwerfer strahlten hinauf in den Himmel. Waffen und große bullige Männer an der Eisentür, aus der irgendein Lied der momentanen Charts dröhnte. „Das erste Mal hier?“, hielt einer der Männer sie auf. Er stellte sich so hin, dass sie beide einen prächtigen Blick auf seine Walther werfen konnten. Eine fantastische Handfeuerwaffe, sofern man damit umgehen konnte. „Ja das erste Mal“, schmunzelte Sakura. „Wir haben einiges in unseren Kreisen gehört, und da wir auf der Durchreise sind, wollten wir uns von der Qualität überzeugen.“ „Ah und die genannten Kreise wären wer?“, gab er gelangweilt von sich. Seine Augen blieben ein paar Sekunden länger an ihrem Körper hängen, bevor sie weiter zu ihrem Begleiter glitten. Sehr gut. Der Idiot kannte Sasuke nicht. Kein einziges Zeichen von Erkennen in dem molligen Gesicht. „Das geht dich insofern was an?“, gab Sasuke kalt zurück. Seine linke Hand lässig in der Hosentasche. Ein hässliches Grinsen. „Ich will nur sichergehen. Ihr kommt mir nicht bekannt vor und zu Fremden sind wir ein wenig grob.“ Sakura spürte, wie sein Brustkorb vibrierte, als er belustigt das Lachen unterdrückte. Verblüfft stellte sie im selben Moment fest, sie mochte wie es sich anfühlte an seinem Arm zu lehnen. „Soll das heißen, du willst dich mit mir anlegen? Ernsthaft?“ Seine Stimme, ein dunkles Grollen. Angenehm klar aber einschüchtern, so dass ihr Gegenüber und sein Kollege sich anspannten. „Volatilizzarsi“, sprach Sakura plötzlich auf Italienisch. In einem Tonfall, der sämtliche Aufmerksamkeit einforderte. Weil er nicht kühl oder dunkel klang. Sondern in einer Kälte ausgesprochen wurde, der Eis hätte schmelzen können. „Falls ihr mich nicht verstanden habt. Es heißt: Verschwinde von der Bildfläche. Ansonsten werdet nicht ihr Probleme bekommen, sondern Otis. Mit Leuten, denen selbst Pain ausweicht.“ Sie nahm Sasuke Hand in die ihre, führte sie an die Lippen. Ein Kuss, während sie ihren Kopf an seine Schulter schmiegte. „Außerdem.“ Ein weiterer Kuss. Langsam und anrüchig. „Mein Begleiter mag es nicht zu warten. Er kann sehr ungehalten sein und damit wäre mein Abend ruiniert. Was wiederum bedeutet, dass ich sehr mh...“ Sakura suchte nach dem richtigen Wort und kicherte; „Ja, radikal sein kann.“ Der Kerl musterte sie beide. Die sachte Liebkosung, als Sasuke seine Hand in der Ihren umdrehte und mit dem Zeigefinger über ihre Unterlippe strich. Dann plötzlich fing er an seine Mundwinkel nach oben zu ziehen. Er wandte sich Sasuke zu, öffnete die Tür und nickte. „Du hast eine sehr ansprechende Partnerin. Nimm sie an die Leine, bevor sie läufig wird.“ Sie ignorierte diese niveaulose Bemerkung, zog ihn mit sich hinein und wurde durch sein Stehen bleiben zurückgehalten. Sasuke legte lässig den Kopf schief. Grinsend sagte er; „Hüte deine Zunge, bevor du sie verlierst.“ „Amore“, sprach Sakura. Er nickte, ließ sich nun von ihr die Treppe hinunter führen. Der Lärm verhinderte mit Bravour eine normale Unterhaltung. Und der Gestank. Eine Mischung aus abgestandenem Rauch, Erbrochenem und Schweiß. Ekelerregend. An einem freien Platz an der Theke blieben sie stehen. Sakura ließ ihn los, lehnte sich weit hinüber und rief mit einer harschen Armbewegung den Barkeeper. Dieser Verstand sofort. Wie selbstverständlich berührte er ihre nackte Schulter. „Was kann ich dir bringen?“, rief er gegen den Lärm an. Sie deutete ihm, näher zu kommen. In sein Ohr sagte sie; „Ein Bier, und wenn du deine Hand nicht von meinem Körper nimmst, dann schneide ich dir jeden einzelnen Finger mit einem Brotmesser ab.“ Er stolperte abrupt zurück, bevor er nickend verschwand. „Nette Vorstellung. Du kannst Italienisch?“ Rau und unheimlich nah an ihrem Ohr. Der Körper der zu der Gänsehaut auslösenden Stimme gehörte berührte einkeilend ihren Rücken. Gefangen zwischen Sasuke und der Theke legte Sakura den Kopf in den Nacken. Sah so weit wie möglich zurück. „Nicht viel. Nur ein wenig.“ „Ich frage mich, wie viel Überraschungen du noch beherbergst“, murrte Sasuke gegen ihren Hals. Sie verstand ihn kaum. Die heiße Luft an ihrer empfindlichen Haut aber ließ ihre Nerven angenehm kribbeln. Ähnlich eines kleinen Vogels, der aufgeregt mit den Flügeln schlug. Daher brauchte sie auch einige Sekunden um das nun vor ihr stehende Bier zu realisieren. Sakura atmete tief aus, nahm die Flasche und drehte sich windend zu ihm um. Seine Hände an ihren Seiten ließen ihren Standort, wie ein Gefängnis wirken. Er nahm ihr eine Flasche ab. „Wo genau finden wir diesen Typen?“ „Ich weiß noch nicht genau“, antwortete sie. Sasuke setzte das Bier an. Ein langer Zug, den sie mit angenehmer Intensität beobachtete. Sakura lächelte. „Schmeckt es?“ Er hob die Augenbrauen. Einen flüchtigen Moment huschte seine Aufmerksamkeit zu ihren Lippen, bevor er die Flasche hinter ihr abstellte. „Es geht. Was willst du jetzt...“ Er stockte, als ihr Zeigefinger über seine Unterlippe strich. Sie diesen danach langsam in den Mund nahm. „Angenehm herb“, murmelte sie, obwohl er wahrscheinlich kein Wort verstand. Dieser Mann, im Augenblick ein einziger Angriff auf ihre Sinne. Vielleicht lag es an der bevorstehenden Jagt, die Erkenntnis, nicht mehr viel und Pain würde sterben. Es könnte auch diese Umgebung sein. Die Gefahr entdeckt zu werden. Oder einfach nur, weil er ihr von Anfang an gefiel. Egal was es letztendlich sein sollte, sie wollte wissen, wie er schmeckte. Ganz und gar. Abermals schmunzelte sie. Dann beugte Sakura sich vor. Küste ihn. Einfach so, ohne irgendeine Warnung. Sekunden verharrte er reglos. In denen sie mit der Zunge über seine Lippen strich, daran knabberte und ihre Hand streichelnd auf seine Brust wanderte. Nur Sekunden, dann ging ein Zittern durch seinen Leib. Er zog sie an sich. Zahlte das, was sie ihm gab, bereitwillig zurück. Seine Hand fuhr ihren Rücken hinauf zu ihren Haaren. Ohne, dass sie etwas daran ändern konnte, wurde Sakura in die Defensive gestoßen. Aggressiv und ohne ein Funken Reue. Überrascht keuchte sie auf. Oder war es ein Stöhnen? Ihre Hüften pressten sich gegen die Seinen. Sasuke stieß ein heiseres Geräusch aus und sein Atem, er ging heftiger. Irgendwo in der Nähe wurde ein Glas zerstört. Das war der Punkt, an dem ihr Verstand wieder einsetzte. Sie riss sich los, berührte mit ihrem Mund sein Ohr. „Ein Orkan ist ein Dreck gegen dich.“ Sein Körper stahl hart, vergrub er sein Gesicht in ihren Haaren. Er rührte sich nicht, hielt weiterhin ihren Körper gefangen. „Ein Orkan, huch? Was bist dann du?“ Unwillkürlich zogen sich ihre Mundwinkel nach oben. „Lass uns das hier zu Ende bringen“, gab sie zurück. Widerwillig, was Sakura selbst verblüffte. Sasuke stieß die Luft aus, rückte steif von ihr ab. „Wo finden wir den Kerl jetzt?“, seufzte er. „Ich hab bereits eine Idee. Komm.“ Sakura ging voraus. Sie spürte, wie er ihr durch die Menge hinterher kam. Sie wollte mehr von ihm. Der dominanten Art, seiner ja fast schon groben Vorgehensweise. Unbewusst leckte sie über ihre Oberlippe. Eine Gänsehaut erfasste ihren Leib. Er schmeckte fantastisch. Nach Bier und irgendetwas, dass sie nicht richtig zu fassen bekam. Sakura schüttelte den Kopf. Genug dachte sie ließ ihren Blick durch die Halle schweifen. Erst musste sie Otis finden, ihm einen Grund geben, ihr das zu geben, was sie wollte. Und, als Sakura die Anhöhe, die durch eine Treppe mit dem unteren Teil verbunden wurde, sah, da kühlte ihr Gemüt wie auf Befehl ab. Von hieraus konnte man gut die Couch erspähen auf der Otis mit einer seiner Frauen saß. Sakura blieb stehen, wandte ihren Kopf zu Sasuke um und wartete, bis dieser näher trat. „Siehst du ihn? Dort oben“, wies sie darauf hin. Er blickte kurz hin und nickte. „Es wird auffallen, wenn wir zu ihm gehen. Freiwillig wird er uns die Informationen kaum geben.“ „Glaub mir, es wird nicht auffallen.“ Skeptisch zog er die Stirn hinab. Sakura zwinkerte weggehend. „Bleib hier. Ich werde gleich zurück sein.“ Otis war kein großer Mann. Ein Kopf kleiner, als sie selbst und die Brille auf seiner krummen Nase, trug nicht dazu bei irgendwie attraktiv zu wirken. Er trug ein dreckiges T-Shirt, über dessen Flecken Sakura nicht weiter nachdenken wollte. Die ablehnende Haltung der freizügigen Dame bei ihm erstaunte sie daher nicht. Sie lachte zwar, streichelte ihm über die fettigen Haare aber ihr schmunzeln wirkte viel zu angestrengt. Die Wachleute stellten sich ihr in den Weg. Nur kurz, weil sie den Kopf schief legte und meinte; „Ich bin beordert worden.“ Bei einem schöneren Mann hätte sie wohl kaum auf diese Tarnung zurückgegriffen. Es wäre nicht aufgefallen, wenn eine hinreisende Dame dessen Gesellschaft suchte. Aber hier? Keine Frau würde freiwillig Hand an den Kerl legen. Sie auch nicht. Otis entdeckte sie, bekam große Augen und grinste bei ihrem Näherkommen wie ein Kind, das Geburtstag feierte. „Heute muss mein Glückstag sein!“ Sakura schmunzelte. Forderte es heraus, als sie sich mit ihrem Decknamen vorstellte. „Ich bin Selene.“ Dass er nicht kreidebleich aufsprang, verdeutlichte ihr nur noch einmal, welch kleiner Welpe vor ihr saß. Genauso mickrig wie Pain selbst. „Selene“, rollte er ihren Namen. „Ein schöner Name.“ Sie kam näher, sah zu der überraschten Frau und meinte; “Ich bin die Ablöse für heute Abend.“ Verwirrung spiegelte sich in dem angepinselten Gesicht und Erleichterung. Sicherlich war ihr klar, es gab keinen Wechsel. Das hinderte die Dame aber nicht daran zu nicken; „Verstehe. Otis deine Gesellschaft erwies sich wie immer angenehm schön.“ Sie stand auf, verbeugte sich mit einem Blick zu Sakura und setzte hinzu; „Ich wünsche eine erfüllte Nacht.“ Damit verschwand die Frau seine verabschiedenden Worte ignorierend. „Den werden wir haben, nicht wahr?“, schnurrte sie, ging weiter. Dicht vor ihm blieb sie stehen. Sah verheißend zu ihm herab. Hungrig musterte er ihren Körper. „Oh ich denke auch.“ Was für ein Kontrast dachte Sakura, während er sie grob auf seinen Schoß zog. „Du bist so schön“, murmelte er in ihr Ohr. Seine Stimme rief Übelkeit in ihr hervor, genauso wie sein Mundgeruch. Nichts erinnerte an die dunkle Seide und den Whisky, der an Sasukes Stimme haftete. Sie lachte, als er mit seinen Fingern über ihre Brust strich, den Rücken berührte und dann versuchte an ihrem Bein unter den Stoff zu kommen. Scheu berührte sie seine Brust. Wanderte daran herunter zu seine ausgebeulten Hose. Er knurrte, riss an ihren Haaren. Ein verzweifelter Versuch irgendwie dominant zu wirken. „Du willst mich oder?“, keuchte er. Sie stöhnte. „Ja.“ Spreizte ihre Beine und dann erstarrte er abrupt. Sakura lachte leise. „Das an deinem Schwanz ist nicht mein Fingernagel.“ Sie beugte sich zu ihm hinab, drückte mit dem Messer fester an seine empfindliche Stelle. „Was willst du?“, krähte er. Bleich, mit aufgerissenen Augen. „Informationen.“ Sakura leckte sich über die Lippen. „Ich will die Grundrisse von Pains Anwesen.“ Wenn möglich wurde er noch bleicher. „Das geht nicht! Er bringt mich um.“ „Und ich kastriere dich. Glaub mir, es tut furchtbar weh, das Messer ist zum Sägen entworfen worden“, sagte sie mitleidig. „Ich will nicht viel wissen. Im Grunde würde es reichen, wenn du mir erzählst, wie der Aufbau des Gebäudes ist. Gibt es viele Räume. Kommt man einfach so hinein oder braucht man einen Schlüssel?“ „Ich sage nichts!“ „So tapfer?“, schnurrte sie. Er piepste schrill auf. Die Spitze bohrte sich unangenehm in sein Fleisch. Ihre freie Hand legte sich auf seinen Hals. „Ich kann kreativ sein. Ich schneide dir zuerst deinen Schwanz ab, du wirst nicht schreien können, weil ich dir vorher die Luft abdrücken werde. Danach falls du wirklich beschließt nicht zu singen, schneide ich dir dein restliches Gehänge ab. Du wirst verbluten und ich werde mir einfach jemanden anders suchen.“ Sie drückte in seine Kehle. „Und ich weiß irgendwo in New York sitzt deine Nichte. Dieses Jahr kommt sie in die Vorschule. Wie glaubst du, wird sie reagieren, wenn dein Kopf in ihrem Bett liegt?“ Er erstarrte. „Das tust du nicht...“ „Es wäre nicht das erste Mal, dass ich einem Kind leid zufüge.“ „Monster!“ Sakura schmunzelte. „Ich weiß. Nun?“ „Es ist ein umgebauter Lagerkomplex. Mit vielleicht 40 Räumen. Die Hälfte ist nicht brauchbar aber der Westflügel ist Pains Reich. Dort laufen alle Geschäfte ab“, erzählte er. Der Druck auf seiner Kehle ließ nach. „Schlüssel?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, aber Hunde und Wachpersonal. Genug um dich umzubringen.“ „Braver Junge.“ Sakura griff in ihr Dekolleté. Sie zeigte ihm eine kleine Karte, auf der lediglich eine anonyme E-Mail-Adresse draufstand. „Du wirst mir schreiben. Heute noch. Treib die Grundrisse auf, schick sie mir und ich werde vergessen, wo deine Nichte wohnt. Überschreitest du das Zeitlimit, werde ich der Kleinen einen Besuch abstatten. Dasselbe gilt auch, wenn du deinen Mund nicht halten kannst. Verstanden?“ Er biss sich auf die Lippen, nickte dann jedoch. „Ja.“ „Gut.“ Sakura stand fließend auf, steckte das Messer zurück unter ihr Kleid. „Es wäre schade um Lily.“ Es dauerte nicht lange, da stieg sie die Treppe hinab und fand Sasuke mit verschränkten Armen an einer Wand lehnend. „Fertig, ja?“ Überrascht stockte sie. Sein Ton, seine Haltung. Alles schrie nach unterdrückter Wut. „Ja, was...“ Er stieß sich ab. Kein Blick zu ihr, kein warten oder irgendein Indiz auf Wertschätzung. Genau so, wie bei ihrem ersten Treffen. Er schwieg, die ganze Zeit. Auf keine ihrer Gesprächsannäherungen reagierte er. Wenn, nur einsilbig. Den ganzen Weg bis zu ihrem Haus und das war lange. Eine Zeit, in der Sakura auffiel, wie wenig sie dieses Verhalten ihr gegenüber mochte. Dann, als er die Haustür aufmachte, seine Jacke auf hing. Gehen wollte ohne eine Silbe, erhob sie kalt ihre Stimme. „Warum bist du wütend auf mich, Uchiha?“ Er stoppte. „Wie kommst du drauf?“ „Ich weiß nicht, vielleicht, weil ich es dir ansehe. Deine Haltung ist angespannt, bei jedem meiner Worte wünscht du mir den Tod und deine Augen sind kälter. Also, wieso bist du wütend auf mich?“ Sakura trat an ihn heran. Lehnte sich mit verschränkten Armen an ihre Schlafzimmertür daneben. Er drehte sich ihr zu, grollte; „Du willst wissen warum?“ Sakura nickte und obwohl sie ihn beobachtete, traf sie seine nächste Handlung unvorbereitet. Ihr Rücken prallte hart gegen die verschlossene Tür. Seine Faust schlug neben ihrem Kopf ein. „Ich hasse es, wenn jemand mit mir spielt, so wie du!“, zischte er ihr ins Ohr. Hielt sie allein durch seinen Körper gefangen. „Was meinst du damit?“, wollte sie gepresst wissen. Die Luft, durch seinen Gewicht erschwert. „Deine kleine Vorführung in dem Club. Du bist eine wirklich gute Schauspielerin, Sakura.“ Verblüfft verstand sie und lachte leise; „Deswegen bist du sauer?“ Sie machte die Tür auf, schlüpfte unter seinem Arm hindurch. „Das war kein Spiel, nicht bei dir.“ „Ah“, stieß er herablassend aus, folgte ihr. „Das bei diesem Kerl auch nicht?“ Sakura schüttelte den Kopf, knipste die Nachttischlampe an. Den Reißverschluss ihres Kleides öffnend, drehte sie sich ihm zu. Stand, nachdem der Stoff herunterfiel in Unterwäsche vor ihm. Trotz seiner Wut huschten seine Augen an ihrer Haut entlang. Sein Muskeln verspannte sich noch mehr, als sie näher kam. „Weißt du, an was mich deine Stimme erinnert? An dunkle Seide und Whisky, der Klang bereitet mir eine Gänsehaut. Otis hat lediglich Brechreiz hervorgerufen.“ Höhnend hob er seine Augenbrauen. „So sahst du aus.“ Ihre Hand legte sich auf seine Brust. „Reine Illusion. Ihr Leib drückte sich an den Seinen, während sie mit dem Mund sein Ohr berührte. „Mein Verstand ist viel zu abgelenkt, um dir etwas vorzumachen“, gestand sie ihm. Berührte seinen Hals. Langsam. Kuss für Kuss glitt sie über die Haut. Registrierte, wie seine Wut zwar nicht verschwand aber abklang. Seine Verteidigung, das kühle Verhalten löste sich schrittweise auf. „Ich habe im Club mit dem Gedanken gespielt, einfach zu verschwinden. Irgendwohin, wo wir alleine gewesen wären. Vielleicht das Auto?“ Seine Hand legte sich auf ihren Rücken. „Das Auto?“, murrte er rau. „Ja. Ich hab es noch nicht ausprobiert aber der Händler meinte damals, er wäre bequem, um auch darin zu übernachten.“ Ein unterdrücktes Lachen, dann senkte er seinen Kopf. Fuhr mit seinen Lippen über ihre nackte Schulter. Sakura schloss die Augen. Seufzte genießerisch. Das war richtig. Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar. Ihr Leib presste sich an den Seinen. Aus den anfangs langsamen Liebkosungen wurde schnell ein Sturm. Sasuke drängte sie rückwärts. Der im Weg stehende Nachttisch, er wurde harsch auf die Seite geschoben. Ein Biss, sanft und vielleicht besitzergreifend. Genau konnte sie das aufwallende Gefühl nicht beschreiben. Weil seine Finger über ihren Körper wanderten. Sie streichelten und verwöhnten. Sakura drehte sich, fiel mit ihm auf die Matratze und setzte sich breitbeinig auf seinen Schoß. Gott dieser Mann. Sie würde es genießen. Ich will dich spüren, dich berühren, dich zur Leidenschaft verführen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)