Die Wanderschaft von abgemeldet
(Chichiri & Tasuki)
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Kapitel 1: Das Kloster
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Da bin ich wieder^--^
Langsam wird es ja richtig kompliziert eine Ff zu veröffentlichen, was die
alles wissen wollen. Ich raffe es nicht. Was soll das mit der % Angabe? Ich
weiß doch jetzt noch garnicht, wie lange die gesammte Geschichte wird.
Jetzt aber genug gejammert.
Hier kommt das wichtige.
Nein, nicht der Anfang der Geschichte. Das könnt ihr auch noch erwarten.
Also, das ist die Fortstzung von "Chichiri wieder verliebt" Und deshalb bedanke
ich mich auf diesem Wege bei allen, denen das Ende gefallen hat, auch wenn es
kein Happy-End gegeben hat.
Schnell noch bevor es los geht eine kleine Warnung.
Ich versuche eine Abartige Idee zu Papier zu bringen, und das ist das erste Mal,
daß ich mich auf so ein heißes Pflaster traue. Und ein Teil wird nicht
Jugendfrei sein soviel schon mal im Vorraus.
Bei den anderen Ffs hab ich kein Wort darüber verloren, weil ich dachte, es ist
Klar, aber bevor ich mal eine auf den Deckel bekomme mach ich es jetzt, und ich
hoffe daß es einmal reicht.
Also, die Seishi inclusive der Umgebung gehören nicht mir sondern Yuu
Watase.*snief* Die Unwichtigen Orte und Personen sind aber meins.^--^
Ich muß leider zugeben, daß ich mir eine Anregung bei Ji-chan geholt habe.
Jeder der ihre Ff "Samui" Wird in den nächsten Teilen merken was ich meine.
Ach ja, und ich verdiene hiermit kein Geld. *Spenden sind aber willkommen*
Bei entdeckten Rechtschreibfehlern bitte die Morddrohungen und Briefbomben an
meine Tastertur schicken. Ihr könnt die Fehler auch behalten und an eine Wand
kleben als gutes Beispiel wie man es nicht macht.
So, nun aber genug geplauscht Hier ist meine Story. Viel Spaß.
Seit Sonokos Tod waren schon mehrere Wochen vergangen, Wochen in denen Chichiri
oft an seine Frau gedacht hatte und dabei immer wieder in der Trauer versank.
Außer Tasuki gelang es niemandem ihn wieder aus der Melancholie
herauszureißen, und manches Mal half nur ein gewaltiger Wutausbruch von dem
Rotschopf. Doch nun ging es Chichiri wieder besser. Er war gerade auf dem Weg
ins Arbeitszimmer des Kaisers um ihm seinen Entschluss mitzuteilen, als er
Nuriko über den Weg lief. "Hallo Chichiri, wie geht es dir?" "Gut Danke."
"Wirklich?" Nuriko blickte ihn regelrecht misstrauisch an, denn er konnte
Chichiris Gefühle nicht in dessen Gesicht ablesen, denn er hatte es sich wieder
angewöhnt fast ununterbrochen seine Maske zu tragen. Um Nuriko abzulenken
wechselte er schnell das Thema. "Nuriko, du könntest mir einen Gefallen tun.
Würdest du die anderen bitte in einer Stunde im Speisesaal versammeln? Ich bin
gerade zu Hotohori unterwegs, und danach habe ich euch etwas mitzuteilen."
"Natürlich wir werden alle da sein." Nuriko wandte sich ab und eilte den Gang
der zu den Schlafräumen der anderen Seishi führte entlang. Chichiri blickte
ihm noch einige Zeit nach, ging dann aber weiter zum Arbeitszimmer. Dort klopfte
er an die Tür und wartete mit dem Öffnen, bis er ein JA hörte und trat ein.
"Oh Chichiri, was gibt es denn?" Der Kaiser sah erschöpft und gestresst aus.
Irgendetwas machte ihm Sorgen. "Hotohori-sama, was bedrückt euch?" "Ach
Chichiri, ich weiß nicht wie es weiter gehen soll. Seit jenem verhängnisvollen
Tag gibt Kutou zwar Ruhe, aber wer weiß wie lange?" Chichiri nahm die Maske ab
und blickte den Kaiser ernst an. "Hotohori-sama, wie währe es, wenn ihr Miaka
fragen würdet, ob sie sich nicht von Suzaku ewigen Frieden wünschen könnte?"
Gedankenverloren blickte der junge Kaiser ihn an. "Darf ich das überhaupt? Darf
ich ihr diesen Wunsch aufdrängen?" "Fragt sie doch einfach. Ich bin mir sicher,
dass sie euch den Wunsch gerne erfüllt." Der Kaiser seufzte. "Ihr liebt sie
sehr." "Ja, und ich möchte, dass sie glücklich ist. Und das ist sie nur
Tamahome. " Den letzten Satz hatte er nur vor sich hin gemurmelt, dennoch hatte
Chichiri ihn verstanden, doch er schwieg. Verträumt blickte Hotohori aus dem
Fenster. Ein Vögelpaarchen saß am Fensterrahmen und zwitscherte ein lustiges
Liedchen. Der Kaiser beobachtete die Tiere, und als sie davonflogen blickte er
ihnen sehnsüchtig nach. Dann konzentrierte er sich wieder auf den Seishi der
vor ihm stand. "Chichiri, wieso bist du zu mir gekommen?" "Ich wollte mit euch
etwas besprechen." Hotohori blickte den vor ihm stehenden an und wartete
schweigend darauf, dass er weiter sprach. "Hotohori-sama, ich habe lange
darüber nachgedacht und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich wieder auf
Wanderschaft gehen werde." "Und was ist mit deinem Sohn?" "Seki nehme ich
selbstverständlich mit." "Denkst du, dass das eine gute Idee ist?" Diese Frage
hatte er sich in den letzten Tagen bestimmt tausendmal gestellt, aber er war nie
auf eine zufrieden stellende Antwort gekommen. "Was sollte ich denn sonst
machen?" "Wir finden schon eine Lösung." Erst jetzt bemerke Chichiri, dass er
seine Gedanken laut ausgesprochen hatte. Hotohori kam auf ihn zu und legte ihm
aufmunternd eine Hand auf die Schulter. "Ich denke das bester wird sein, wenn
wir uns mit den anderen beraten. Ich lasse sie sofort von einem Diener
benachrichtigen." "Das wird nicht nötig sein. Ich habe Nuriko vorhin gebeten
alle im Speisesaal zu versammeln." Erstaunt blickte Hotohori Chichiri ins
Gesicht, doch dieser lächelte nur und setzte seine Maske wieder auf. Schweigend
gingen die Beiden den Gang zum Speisesaal entlang, dort angekommen hörten sie
schon aufgeregtes Gemurmel durch die verschlossene Tür und traten ein. Sofort
verstummten alle Gespräche und sechs Augenpaare hefteten sich auf die
Eintretenden. "Nun Chichiri, was gibt es denn?" Tasuki sah den anderen fragend
an, doch dieser Antwortete nicht sofort, sondern blickte von Einem zum Anderen.
Jedem in dem Raum stand die Neugierde ins Gesicht geschrieben und erneut wurde
der Mönch sich bewusst, dass diese sieben Personen wirkliche Freunde waren.
Nach langem Schweigen atmete er tief durch und begann seine Freunde über sein
Vorhaben aufzuklären. "Mina, ich habe nach reiflicher Überlegung den
Entschluss gefasst den Palast zu verlassen um auf Wanderschaft zu gehen. Meinen
Sohn werde ich mitnehmen." "Das kannst du nicht machen. Die Strapazen einer
Wanderschaft sind zu viel für einen Säugling." "Aber Nuriko, hast du einen
besseren Vorschlag?" "Hhmm, mal überlegen..., genau, das ist die Lösung. Der
Kleine bleibt bei uns im Palast. Wir werden uns gut um ihn kümmern solange du
nicht da bist." "Er könnte aber auch auf dem Mount Reikaku untergebracht
werden." "Damit er so ein Großmaul wird wie du?" "Ich geb dir gleich ein
Großmaul. Du willst wohl, dass er so ein warmer Bruder wie du wirst." "Jetzt
reicht es aber mit euch Beiden!" Verdutzt blickten alle auf Tamahome. Der war so
schwungvoll von seinem Stuhl aufgesprungen, dass dieser laut polternd umfiel und
hatte so kraftvoll mit der Faust auf den Holztisch geschlagen, dass der einen
Riss bekam der sich quer durch die Platte zog, bevor er die beiden Streithähne
anschrie. Dann wandte er sich an Chichiri, der bei Tamahomes Gesichtsausdruck am
liebsten einen Schritt zurück gewichen wäre. "Und was dich angeht, ist es
verantwortungslos, dass du den Kleinen mitnehmen willst. Kinder brauchen ein
Heim. Denk nur daran, wie oft du schon frierend unter freiem Himmel zugebracht
hast. Seki würde bestimmt an Unterkühlung sterben." Langsam beruhigte er sich
wieder und seine Stimme wurde ruhiger. "Ich denke Nuriko hat Recht. Du solltest
ihn hier bei uns lassen. Während deiner Abwesendheit können wir uns um ihn
kümmern. Er hat dann sechs Väter." "Nein, er hat nur fünf." "Wie meinst du
das Tasuki?" "So wie ich es sage." " Was meinst du genau?" "Ich werde Chichiri begleiten. So einfach
ist das. Irgendjemand muss doch auf ihn Acht geben." "Aber Tasuki...," "Kein
Aber Chichiri, ich werde dich begleiten, egal, was du sagst." Und schon ging
Tasuki aus dem Zimmer heraus. Verblüfft blickten ihm alle nach. Chiriko brach
die eingetretene Stille. "Chichiri-san, was wirst du nun tun? Lässt du Seki
hier bei uns?" "Ich denke, dass ihr Recht habt. Seki ist einfach noch zu klein
um das zu schaffen. Es ist bestimmt besser wenn er hier im Palast bleibt." "Ich
hätte eine Idee." Erwartungsvoll blickten alle auf den bis jetzt schweigenden
Mitsukake. "Ich würde gerne Shouka hier her bringen. Sie könnte sich um das
Kind kümmern. aber nur mit deiner Erlaubnis." Nun hing alles von Hotohori ab.
Der Kaiser nickte. "Das ist eine Gute Idee Mitsukake. Wann kann sie denn hier
eintreffen?" "In drei Tagen könnte sie hier sein." "Drei Tage. Kannst du noch
solange warten." "Ja, natürlich." Chichiri wandte sich ab und verließ den Raum
um auf sein Zimmer zu gehen. "Was hat er nur?" "Er braucht etwas Abstand. Der
Palast erinnert ihn an Sonoko, sogar sein Sohn erinnert ihn an sie. Chichiri
braucht einfach Zeit um alles zu verarbeiten." "Warum Tasuki wohl mit will?"
"Tasuki hat es bis jetzt immer wieder geschafft ihn aus seiner Trauer
herauszureißen. Er macht sich Sorgen um ihn, deshalb wird er ihn begleiten."
Die Seishi und Miaka besprachen sich noch bis spät in die Nacht. Mitsukake
schrieb einen Brief an Shouka, und schickte einen Boten nach Choukou. Drei Tage
später traf Shouka ein. Am darauf folgenden Tag kurz nach Morgengrauen
verabschiedeten sich Chichiri und Tasuki von ihren Freunden und ritten los.
Lange Zeit ritten beide schweigend nebeneinander her, bis Tasuki das Schweigen
brach. "Dir ist es nicht recht oder?" "Was sollte mir nicht recht sein?" "Dass
ich mitkomme." "Was redest du denn da? Wieso sollte es mir nicht recht sein?"
Abschätzend blickte Tasuki ihn von der Seite her an, und Chichiri war froh,
dass er seine Maske trug, denn so konnte der Bandit nicht erkennen dass dieser
Blick ihm unter die Haut ging und ihm die Röte ins Gesicht trieb. "Was weiß
denn ich? Das ist nur ein Gefühl. Wir sind jetzt schon seit Stunden unterwegs,
und du hast noch kein Wort gesagt." "Oh, ich wusste nicht, dass dir mein
Schweigen so aufs Gemüt schlägt. Nun, worüber möchtest du mit mir sprechen?"
"Hmm,... also..., ich wüsste zum Beispiel gerne wohin wir reisen." "Tja, ich
habe eigentlich kein Ziel." "Kein Ziel?" "Nein, ich reise immer dorthin, wohin
mich mein Weg führt." In Tasukis Gesicht erschien ein Ausdruck der totalen
Verwirrung und Chichiri beobachtete seinen Begleiter wie dieser schweigend über
seine Worte nachdachte. Es wurde später Nachmittag und Chichiri begann sich
nach einem Platz zum Übernachten umzusehen. Die nähere Umgebung kam ihm
seltsam vertraut vor, doch er konnte sich einfach nicht erinnern, erst als sie
in einem kleinen Tal ankamen wusste er wo sie sich befanden. Sie durchquerten
das Tal und kamen an einen schmalen Pfad, der sich einen Steilhang
hinaufschlängelte. Diesen Pfad ritten sie entlang und kamen an einem Klostertor
an. Das Kloster klebte an der braunen Felswand und seine weißen Mauern waren
von saftiggrünen Büschen umstanden. Chichiri stieg von seinem Pferd ab und
klopfte an das große Holztor, dieses wurde nach kurzer Zeit mit lautem
Quietschen langsam geöffnet. Ein alter Mönch stand vor dem offenen Eingang und
blickte die beiden Reisenden fragend an. "Entschuldigt unsere späte Störung,
wir sind Reisende und suchen einen Platz zum übernachten." "Ich bringe euch zu
unserem Abt, er wir entscheiden ob ihr hier nächtigen dürft. Folgt mir."
Langsam schlurfte der Mönch davon und die beiden Seishi folgten ihm.
Tsun Rimpotsche, der achtunddreißigjährige Abt des Klosters Dordsche Ri-gon,
stand allein auf dem Balkon vor seinem Zimmer über dem Steilhang, der zu dem
200 Meter tiefer liegenden Tal abfiel. Tsun hatte den beschlossen der zweiten
Nachmittags-Tee-Zusammenkunft, die in dem großen Tempel über ihm stattfand,
nicht teilzunehmen. Stattdessen lauschte er dem getragenen, rhythmischen und
einschmeichelnden Gesang der Mönche, der zu ihm herunter hallte. Er hatte
alleine sein wollen und blickte nun hinaus über das breite Tal als es an der
großen Zedernholztür klopfte und der alte Mönch mit den beiden Reisenden
eintrat. "Ehrwürdiger Rimpotsche, es sind zwei Reisende da die um Unterkunft
bitten." Der Abt wandte der Landschaft den Rücken zu und musterte die beiden.
Auf seinem Gesicht erschien ein nachdenklicher Ausdruck, der sich in freudiges
Wiedererkennen wandelte. "Chichiri, schön dich wieder zu sehen. Es ist lange
her dass du uns verlassen hast." Chichiri verneigte sich tief vor dem Abt.
"Rimpotsche, ich und mein Begleiter bitten euch uns Unterkunft für diese Nacht
zu gewähren." "Natürlich, ihr dürft bleiben solange ihr wollt." "Vielen
Dank." "Nun Chichiri, ich habe von deinen Taten gehört. Und doch weiß ich
nichts Genaueres. Würdest du und auch dein Begleiter mir beim Abendessen
Gesellschaft leisten und mir erzählen wie es dir in den vergangenen Jahren
ergangen ist." "Rimpotsche, das ist uns eine Ehre, aber es währe nicht sehr
unterhaltsam. Es ist nichts Besonderes geschehen." Tsun blickte ihn nachdenklich
an, was Chichiri unangenehm war, denn er konnte spüren dass der Abt ihn
Durchschaut hatte und wusste, dass er untertrieben hatte und ihm etwas
verschwieg, doch dieser nickte nur und wechselte das Thema. "Kesang hat oft nach
dir gefragt." Der Gedanke an den kleinen Kesang ließ Chichiri lächeln. "Ich
hab mich oft gefragt, wie es Kesang geht." "Das wird er dir am besten selber
sagen, er ist im Nebenzimmer." Tsun ging auf eine kleine Holztür zu und
öffnete sie. "Kesang, kommst du bitte zu mir rein?" "Ja Tsun, ich komme." Ein
10 jähriger Junge mit Kahlgeschorenem Kopf und wie ein Mönch gekleidet kam in
das Zimmer gelaufen. Er lächelte Tasuki der sich bisher schweigend im
Hintergrund gehalten hatte freundlich an. Dann wandte er sich dem anderen
Besucher zu. Seine Augen wurden groß und ungläubig sah er Chichiri an, doch
dann begann er zu lachen und warf sich in seine Arme. "Chichiri, endlich bist du
wieder da. Du bleibst doch jetzt bei uns, oder?" "Es tut mir leid Kesang, aber
ich bin nur auf der Durchreise. Morgen früh reise ich wieder weiter, ich muss
meinen Weg gehen." Der Junge sah ihn mit Tränen in den Augen an, nickte dann
aber und versuchte zu lächeln, was ihm aber nicht ganz gelang. "Kesang,
Chichiri und sein Begleiter haben einen weiten Weg hinter sich, sie möchten
sich bestimmt vor dem Abendessen etwas ausruhen." "Du hast Recht Tsun. Wir sehen
uns dann beim Abendessen." Der Junge lief wieder in das angrenzende Zimmer.
Chichiri verneigte sich vor dem Abt und folgte dem alten Mönch der sie durch
das Kloster zu ihrer Unterkunft führte. Kaum hatte der Alte die Tür hinter
sich geschlossen als Tasuki Chichiri mit Fragen bestürmte. "Woher kennst du
diese Mönche?" "In diesem Kloster war ich zwei Jahre lang Novize, und Tsun
Rimpotsche war mein Lehrmeister." "Und wer ist der Junge?" "Wie meinst du das?"
"Na ja, mir ist aufgefallen, dass er der einzigste ist der den Abt mit Tsun
anspricht." "Gut aufgepasst Tasuki. Kesang ist die Wiedergeburt des Gründers
von Dordsche Ri-gon." "Die Wiedergeburt?" "Ja, er ist mit vier Jahren hier ins
Kloster gekommen. Nach vielen Tests waren wir uns alle Sicher, dass er die
Reinkarnation des Dordsche Rimpotsche ist. Er konnte sich damals an vieles
erinnern." "Dein Lehrmeister mag dich wohl sehr gern." "Ich weiß nicht, aber er
war mir damals eine große Hilfe und ich habe viel von ihm gelernt." "Was kann
man von einem Mönch lernen?" "Die Lehren des Buddha. Und vieles mehr." Tasuki
schwieg, legte sich auf die vorbereitete Schlafstelle her und dachte über das
gehörte nach, bis ihm die Augen zufielen und er einschlief. Chichiri setzte
sich auf einen der vielen Teppiche die in dem Zimmer ausgebreitet waren und
begann zu meditieren. Tasuki erwachte vom klopfen an der Zimmertüre.
Verschlafen blickte er auch den am Fenster sitzenden Seishi der offenbar nichts
vom klopfen mitbekam. Vor sich hin murrend schlurfte er langsam zur Türe und
öffnete sie. Vor ihm stand Tsun Rimpotsche und lächelte ihn an. "Ich hoffe ich
habe euch nicht geweckt." Tasuki schluckte ein schlechtgelauntes -doch- noch
schnell herunter und begnügte sich mit einem gemurmelten -ist nicht schlimm-,
dann ging er zu Chichiri. "Chichiri, aufwachen." Verwundert sah er den noch
immer meditierenden an. Er kniete sich vor ihn hin und legte ihm eine Hand auf
die Schulter, als Chichiri darauf nicht reagierte begann er ihn leicht zu
schütteln, doch auch das half nicht. Tasukis Verwunderung schlug in blankes
Entsetzten um. "Du brauchst dir keine Sorgen um ihn machen. Er ist komplett in
der Meditation versunken. Komm mit, das Essen wird gleich angerichtet. Und er
kennt sich aus. Wenn sein Geist bereit ist wird er uns folgen." Misstrauisch sah
Tasuki zwischen seinem Freund und dem Abt hin und her, doch als sein Magen
lautstark nach Nahrung verlangte begann er verlegen zu grinsen und folgte dem
Mönch. Während sie zum Speisesaal gingen konnte sich der rothaarige eine Frage
nicht verkneifen. "Mögt ihr Chichiri eigentlich?" "Er war damals mein bester
Schüler. Jemanden wie ihn lehrt man nicht alle Tage. Während der kurzen Zeit
die er mit uns verbracht hat ist er mir wie ein Sohn ans Herz gewachsen,
deswegen kränkt es mich, dass er kein Vertrauen zu mir hat." "Wie kommt ihr
darauf?" "Ich spüre, dass er mir heute etwas verheimlicht hat." "Eigentlich
darf ich mich ja nicht in seine Angelegenheiten einmischen, aber das Schicksal
hat ihm sehr viel Leid beschert." "Der Buddha, der Weise des Sakya-Stammes
lehrte zweierlei; Leiden und Befreiung vom Leiden. Das sind die Grundlagen."
Tasuki sah den Abt nur an und schwieg, denn das war ihm dann doch etwas zu hoch.
Das Abendessen verlief ereignislos. Als die
Mönche sich zurückgezogen hatten bat der Abt Tasuki ihn in seine Privaträume
zu begleiten. Dort sprachen Kesang, Tsun und Tasuki über den letzten Kampf der
Suzaku-Seishi gegen die Seiryuu-Seishi der jetzt schon drei Monate her war. Es
war schon sehr spät und Tasuki bemerkte dass der Junge sich nur noch mit Mühe
die Augen offen halten konnte, deshalb wünschte er den beiden eine Gute Nacht
und ging in das Zimmer dass er und Chichiri sich teilten zurück. Er war zwar
müde, doch er konnte einfach nicht einschlafen. Er musste immer wieder zu dem
noch immer meditierenden Chichiri hinüberblicken. Sein Herz klopfte ihm bis zum
Hals und in seinem Magen machte sich ein flaues Gefühl breit. Wütend über
seine verwirrten Gefühle löschte er das Licht und drehte sich im Bett um, doch
nur um sich wieder zurück zu drehen und den anderen Seishi dessen Siluette er
aufgrund des hellen Mondlichts gut erkennen konnte weiter anzustarren. Langsam
erhob er sich von seinem Lager und schlich zu Chichiri hinüber. "Chichiri, bist
du bald fertig? Chichiri, hörst du mich?" Als der angesprochene kein Zeichen
von sich gab kniete sich Tasuki vor ihm auf den Boden. Langsam näherte sich
sein Gesicht dem seines Gegenübers, als nur noch wenige Millimeter ihre Lippen
voneinander trennten stand Tasuki schwungvoll auf und verließ das Zimmer. Er
war verwirrt und wusste nicht, was er von seinen Gefühlen halten sollte. Tasuki wusste nicht wo er hin sollte, deshalb ging er zurück
zum Zimmer. Leise öffnete er die Tür und steckte den Kopf durch den Spalt um
nachzusehen, ob Chichiri noch immer meditierte, doch dieser hatte ein Licht
entzündet, stand am Fenster und lächelte. "Hallo Tasuki, wo bist du solange
gewesen?" "Ich habe nur etwas frische Luft geschnappt." Verlegen betrat der
Bandit das Zimmer. "Was ist los?" "Nichts, was soll schon sein?" "Ich weiß
nicht, aber mir scheint es, als währe dir irgendetwas unangenehm." "Du musst
dich täuschen." Tasuki versuchte von dem ihm unangenehmen Thema abzulenken.
"Ich habe nach dem Abendessen mit dem Abt und dem Jungen gesprochen. Die beiden
sind etwas gekränkt, weil du ihnen offensichtlich nicht vertraust." Traurig
blickte Chichiri aus dem Fenster. Tasukis Worte hatten ihn tief getroffen. "Was hast du ihnen erzählt?"
"Nichts über dich, nur über den letzen Kampf, aber ich habe Sonoko nicht
erwähnt." "Danke." "Wofür?" Verständnislos blickte Tasuki den noch immer aus
dem Fenster sehenden an. "Dafür, dass du mir die Augen geöffnet hast."
Chichiri kehrte dem Fenster den Rücken zu, sah den jetzt total verwirrten
Tasuki an und begann zu lächeln. "Es ist spät. Wir sollten uns zum Schlafen
legen." Tasuki nickte und legte sich wieder auf seine Schlafstätte, während
Chichiri das Licht löschte und sich auf sein Lager niederlegte. Die beiden
fielen schnell in einen traumlosen Schlaf. Erst als es an der Tür klopfte
wachte Chichiri wieder auf. Durch das Fenster fiel das rote Licht der
aufgehenden Sonne und er ging um die Türe zu öffnen. "Guten Morgen Chichiri,
Tsun schickt mich um euch beide zu wecken, in einer Stunde gibt es Frühstück."
"Guten Morgen Kesang" "Hat dir die Meditation geholfen?" "Auch." Kesang blickte
Chichiri fragend an, dieser lächelte ihn an. "Den Ausschlag gaben aber die
Worte eines Freundes. Ich würde gerne nach dem Frühstück mit euch etwas
bereden, denkst du Rimpotsche hat Etwas Zeit?" "Bestimmt hat er für dich Zeit,
doch frag ihn besser selbst. Ich muss jetzt los, die Morgenandacht beginnt in
wenigen Minuten. Bis nachher." Der Junge rannte den Gang der zum großen Tempel
führte entlang und Chichiri blickte ihm nach bis er verschwunden war, dann ging
er in das Zimmer zurück um den noch immer schlafenden Tasuki zu wecken. "Tasuki
aufstehen." Tasuki brummte etwas, und drehte sich auf die andere Seite um weiter
zu schlafen. "Tasuki, jetzt steh endlich auf." Er packte den jüngeren Seishi an
der Schulter, doch kaum hatte er ihn berührt, als Tasuki hochschreckte und ihm
mit einer fahrigen Bewegung die Hand von einer Schulter schob. "Ich bin wach."
Als Tasuki registrierte, was er gerade getan hatte spürte er wie sich seine
Wangen vor Scham röteten. Seine Schulter brannte dort wo die Hand des anderen
Seishi seine Haut berührt hatte wie Feuer, und unbewusst strich er über die
Stelle. Er blickte Chichiri an der ihn verstört musterte. "Entschuldige bitte
Chichiri, aber ich hatte einen seltsamen Traum, und hab mich erschrocken."
Tasuki hoffte, dass Chichiri die Lüge nicht durchschaut hatte und lächelte ihn
an, während er von den Blauhaarigen einen ungläubigen Blick zugeworfen bekam
bevor dieser zurücklächelte. Gemeinsam gingen die Beiden eine Stunde später
in den großen Speisesaal. Vor der Tür trafen sie auf Tsun und Kesang.
Ehrfürchtig verbeugte Chichiri sich vor seinem früheren Lehrmeister und dem
Jungen. "Chichiri, schön, dass du mit uns speist, und wir nicht auf deine
Gesellschaft verzichten müssen." " Ich danke euch führ eure Einladung. Ich
würde später gerne mit euch sprechen, aber nur wenn ihr es einrichten und
etwas Zeit erübrigen könnt, Rimpotsche." "Gerne werde ich meine Zeit mit dir
verbringen, aber jetzt kommt herein. Es wird Zeit." Kesang öffnete die Tür und
ging von Tsun, Chichiri und Tasuki gefolgt in das Zimmer in dem die Mönche
schon warteten. Als sie eintraten verstummten alle Gespräche und Stille
erfüllte den Raum. Schweigend begaben die vier sich zu den freien Plätzen.
Erst als sie saßen und zu essen begannen fingen auch die Mönche mit ihrem
Frühstück an. Chichiri blickte sich im Raum um. Viele der Mönche waren ihm
bekannt, doch einige Gesichter waren ihm fremd und wieder andere, die er gekannt
hatte konnte er nicht entdecken. Doch ihm war klar dass sich in vier Jahren
vieles ändern konnte. Hatte sich in doch diesen Jahren sein Leben fast
grundsätzlich geändert. Nachdem sie mit dem Frühstück geendet hatten ging
Tasuki in das Zimmer um ihre Habseligkeiten zu packen, während Chichiri und
Kesang dem Abt in seine privaten Gemächer folgten. Dort setzten sie sich an
einen hölzernen Tisch. Tsun schlug einen kleinen Messinggong an und ein junger
Novize öffnete die Tür. "Tschampa, bring uns bitte Tee." Der Mönch verbeugte
sich und verließ den Raum. "Worüber wolltest du mit uns reden?" "Ich weiß
nicht, wie ich beginnen soll." "Beginn einfach am Anfang." Ernst blickte
Chichiri in Tsuns lächelndes Gesicht, das Vertrauen erweckte und begann dem Abt
von den vergangenen Jahren zu erzählen. Chichiri wurde nur kurz unterbrochen
als Tschampa den Raum betrat und den Tee brachte, und als er geendet hatte
schwiegen die drei. Gerade als Tsun etwas auf Chichiris Geschichte erwidern
wollte klopfte es an der Tür. Tschampa stand in der Tür. "Entschuldigt bitte
die Störung, aber es gibt Probleme in den Stallungen. Ein Tier ist wild
geworden und lässt sich nicht beruhigen." Chichiri sprang auf. "Das ist
bestimmt Kuro, hol sofort meinen Begleiter, er ist der einzigste, der das Tier
beruhigen kann." Noch bevor Tschampa sich auf den Weg zu Tasuki machen konnte
war Chichiri schon an ihm vorbeigelaufen und eilte zum Stall hinunter. Dort bot
sich ihm ein Bild der Verwüstung. Eine Box war total zerstört, und die
Holzstücke lagen in der ganze Stallung verteilt am Boden, vermischt mit Hafer
und Stroh. In einer Ecke saß ein Junger Mönch mit einer Platzwunde an der
Stirn. Schnell lief Chichiri zu dem Verletzten hin und wischte ihm mit seiner
Kesa das Blut aus den Augen. "Wo ist das Pferd?" "Es ist draußen auf der
Koppel, Dschingme hat es hinaus gelockt." "Kann ich dich alleine lassen, oder
soll ich bleiben?" "Es geht schon, sieh nach ob mit Dschingme alles in Ordnung
ist." Chichiri legte die Blutverschmierte Kesa ab und gab sie dem Blutenden, der
sie sich an die Wunde hielt, und rannte durch den Stall hindurch zum Ausgang.
Dort blieb er kurz stehen, denn das Sonnenlicht blendete ihn. Als er wieder
etwas sehen konnte entdeckte er einen jungen Novizen, der mit aller Kraft
versuchte das Tier festzuhalten. Nur durch viel Geschick gelang es dem jungen
Mann den wirbelnden Hufen auszuweichen, und trotzdem das Pferd an den Zügeln zu
halten. Langsam ging Chichiri auf das wilde Pferd zu und redete beruhigend
darauf ein. "Kuro. Kuro, beruhige dich. Ich bin es. Chichiri. Dein Herr kommt
gleich. Jetzt sein brav. Lass die Zügel los und geh zur Seite" Der Novize ließ
die Zügel locker und ging einige Schritte von dem Tier weg. Kuro tänzelte
nervös auf der Stelle und starrte auf den noch immer näher kommenden Chichiri.
Dieser sprach immer noch beruhigend auf das Tier ein. Wenige Schritte vor dem
Pferd blieb Chichiri stehen. Kuro hatte sich etwas beruhigt und stand jetzt
ruhig da, bis Chichiri einen schwerwiegenden Fehler machte. Er griff nach den
Zügeln. In diesem Moment stieg das Tier hoch und schlug mit den Vorderhufen
aus. Chichiri versuchte noch den Hufen des Pferdes auszuweichen, doch er war zu
überrascht und schaffte es nicht ganz. Mit dem linken Huf streifte das Tier ihn
im Gesicht. Chichiris Maske flog in hohem Bogen durch die Luft, und knapp unter
Chichiris Narbe riss die Haut auf. Etwas Blut trat aus der kleinen Wunde und als
Kuro der Geruch des Blutes in die Nüstern stieg drehte er wieder total durch.
Er riss sich los und preschte im vollen Galopp zum Weidenzaun, doch als ein
schriller Pfiff ertönte blieb das Tier wie angewurzelt stehen. Tasuki stand am
Eingang zum Stall. Schnell lief er auf das verstörte Tier zu, nahm es an den
Zügeln, streichelte ihm leicht über die Nüstern und sprach beruhigend darauf
ein, dann band er es an der Zaun und eilte die wenigen Meter zu Chichiri
hinüber. Dieser hatte sich geschockt in das Gras niedergesetzt und hielt eine
Hand auf die Wunde. Sein Herz raste und seine Wange schmerzte. "Sag mal
Chichiri, bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Du kannst doch nicht
einfach zu Kuro gehen, wenn er durchgegangen ist." Tasuki brüllte den am Boden
sitzenden an, doch dieser sah nur verwirrt auf das friedlich am Zaun stehende
Pferd. "Wie hast du das gemacht?" "Ganz einfach, ich habe gepfiffen. Kuro
vertraut mir und ich vertraue ihm. So einfach ist das. Außerdem rieche ich
nicht nach Blut, so wie du." "Aber zuerst habe ich doch nicht...," "Doch, das
hast du. Du hast dem Mönch im Stall das Blut abgewischt. Deine Hände riechen
bestimmt nach seinem Blut. Kuro hat in dieser Beziehung eine außergewöhnlich
gute Nase." "Wieso ist er aber überhaupt durchgegangen?" "Jemand wird ihm
zunahe gekommen sein. Du weißt, dass er keine Fremden mag. In dieser Beziehung
ist er sehr eigen." "Das wird es gewesen sein." "So, jetzt nimm deine Hand weg,
ich möchte mir die Wunde ansehen." "Die ist nicht schlimm, das ist nur ein
kleiner Kratzer." "Ein kleiner Kratzer also. EIN KRATZER BLUTET NICHT SO STARK
WIE DASS DA!!" Verdattert blickte Chichiri den brüllenden Tasuki an, dann nahm
er seine Hand von der Wunde runter und staunte, als er sah, dass ihm das Blut
schon durch die Finger gequollen und seinen Arm hinunter geronnen war, wo es von
dem mittlerweile rot gefärbten Ärmel seines Hemdes aufgesogen wurde. Tasuki
zog ein Tuch aus seiner Tasche und begann Chichiri das Blut aus dem Gesicht zu
wischen. Der Kratzer entpuppte sich als etwas tiefere Fleischwunde, da die
vernarbte Haut nicht ganz so elastisch und haltbar war und gleich aufriss. Nach
kurzer Zeit versiegte der Blutfluss und nachdem die Beiden nach längerem suchen
die Maske im Gras fanden war Chichiri bereit um aufzubrechen. Gemeinsam
verabschiedeten sie sich von Tsun Rimpotsche und Kesang und ritten los. Sie
ließen das Kloster Dordsche Ri-gon hinter sich und ritten schweigend
nebeneinander her.
Oh Gott ist das ein Käse geworden. Vielen Dank, daß ihr bis hierher
durchgehalten habt. Ich hoffe der nächste Teil wird besser. Hmmm..., vielleicht
ist es aber auch besser diese Vortsetzung unter den Tisch fallen zu lassen.
Nun denn gehabt euch wohl no da.
FY
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