Adventskalender 2010 von Walpurgisnacht (One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 12: 12. Dezember - Der Beschützer (Harry Potter) -------------------------------------------------------- Der Beschützer Verträumt blickte ich aus dem Fenster, sah dem ersten Schneefall des Winters Flocke für Flocke beim Fallen zu, konnte mich nicht losreißen, da es einfach zu faszinierend für mich war. Auch wenn es jedes Jahr schneite, hatte doch der erste Schneefall einen besonderen Zauber an sich, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte und so beschloss ich einen Spaziergang durch den Wald zu machen. Denn trotz meiner Bemühungen bekam ich keinen vernünftigen Job und schon gar nicht eine Wohnung in belebten Teilen der Stadt. So musste ich notgedrungen diese Hütte mitten im Wald kaufen. Aber im Endeffekt machte es mir nichts aus. Hier hatte ich meine Ruhe, meinen Frieden, konnte mich frei von jedweder Beobachtung bewegen und wenn es mir wirklich zu einsam wurde mich mit jemanden in Verbindung setzen. Wozu gab es schließlich Eulen? Ja, hier konnte ich Ich sein. Schnell war der Schal, die dicke Winterjacke und die Schuhe anzogen. Meine gefütterten Handschuhe streifte ich über, nachdem ich meine Tür abgeschlossen hatte und der Schlüssel gut verstaut war. Vor mich hin lächelnd lief ich ohne groß nachzudenken los, egal wo meine Füße mich hintrugen. Verlaufen konnte ich mich nicht. Denn dafür hatte ich einfach schon zu oft den Wald durchstreift. Wie lange ich so marschierte, wusste ich nicht mit Gewissheit zu sagen, aber endlich traf ich auf meine Lieblingslichtung auf der ein schöner, alter Baum sein trostloses Darsein fristete, Tag ein Tag aus. Ich hatte mir die dumme Angewohnheit zugelegt, egal zu welcher Jahreszeit dort einen Teil meiner Freizeit zu verbringen. Das schloss alles ein, lesen, schreiben, essen, schlafen. Selbst bei Vollmond in meiner Wolfsgestalt Moony besuchte ich diesen wundervollen Ort, als wenn ich hier meinen Seelenfrieden finden würde. Entschlossen ging ich auf den Baum zu und lehnte mich mit dem Rücken dagegen, um einen Augenblick meine Augen zu schließen und meine Sinne zurückzuschrauben. Ein fataler Fehler, den ich auch nur wenige Augenblicke später zu tiefst bereute. Denn ich wurde plötzlich mit so einer gewaltigen Kraft am Kragen meiner Jacke gepackt und hochgerissen, sodass ich instinktiv meine Hände um das Handgelenk schlang und versuchte mich loszureißen, weil ich gerade an akute Atemnot litt und keuchend den wertvollen Sauerstoff in meine Lungen zog. Die Augen kniff ich durch den Schmerz an meinen Hals zu, als wenn sich dieser dadurch auflösen würde. „Was?!“, presste ich nach einigen Sekunden durch meine Zähne hindurch, in der Hoffnung mein Angreifer würde sich dazu herablassen, mir entweder eine Antwort zu geben, oder mich wieder auf meine eigenen Füße stellen. langsam bekam ich wirklich Probleme, die sich darin äußerten, dass mir das Denken immer schwerer fiel. „Tz, Tz, Tz. Ich hätte mehr von dir erwartet, Remus. Wann hast du aufgehört vorsichtig zu sein?“, ertönte nun eine mir unverwechselbare dunkle, raue Stimme. Greypack stellte ich mit Schaudern fest. Mit ihm hätte ich in diesem Wald als Letzen gerechnet, da sich dieser normalerweise lieber in bewohnbaren Gegenden aufhielt. Ich war nicht in der Lage eine Antwort zu geben, da ich immer noch mühsam versuchte Sauerstoff in meine Lungen zu ziehen, um nicht zu ersticken. Denn das war wirklich das Letzte, was ich mir für heute vorgenommen hatte. „Du bist schwach geworden“, grummelte Greypack wütend zwischen seinen spitzen Zähnen hindurch. „Ein Jammer“, und mit Schwung wirbelte er mich in einer halben Drehung herum und ließ endlich meinen Kragen los. Leider hatte ich viel zu viel Schwung drauf, sodass ich schön im nassen, kalten Schnee landete und erst mal schweratmend am Boden liegen blieb. Erstaunlicherweise gab der Werwolf mir die Zeit, die ich brauchte um wieder auf die Beine zu kommen. Nachdem ich also meinen Atem einigermaßen unter Kontrolle hatte, richtete ich mich stützend auf meine Ellenbogen auf, da ich einfach zu schwach war, um mehr zu tun. Hätte ich doch nur mehr gegessen in der letzten Zeit, aber wie, wenn man als Werwolf keinen gutbezahlten Job fand? Mein Blick begegnete dem von meinem schlimmsten Albtraum. „Was willst du von mir? Und vor allem, was machst du in dieser Gegend? Soweit ich informiert bin bevorzugst du bewohnte Siedlungen“, knurrte ich in an, wollte nicht nachgeben. Meine Reaktion rief bei ihm nur pure Belustigung hervor, die sich als ein breites Grinsen auf seinem Gesicht abzeichnete. Und genau mit diesem Grinsen setzte er sich mit gemächlichen Schritten in Bewegung mit mir als seinen Ziel. Nicht scharf darauf ihn noch näher bei mir zu haben, wich ich mit jedem Schritt, den der Werwolf tat, nach hinten aus, meine Angst langsam steigend. „Was ich will ist einfach: Dich“. Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Ich dachte, dass Thema hätten wir endlich abgeschlossen. Ich komme nicht mit zu deinem Rudel. Versteh das endlich“, muckte ich auf, weil ich nicht wirklich Interesse daran hatte mehr Monster zu werden, als ich eh schon war. „Du wirst mit mir kommen, ob freiwillig oder gezwungen spielt keine Rolle“, antwortete er ohne einen Hauch von zögern. „ICH WILL ABER NICHT“, schrie ich Greypack jetzt wirklich an, da mir langsam der Geduldsfaden riss. Ob aus Überraschung oder Wut blieb er stehen und sein Grinsen verschwand von seinem Gesicht. Stattdessen presste er seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Mir kam nur ein Gedanke: Oh, oh! Bevor ich auch nur einen Gedanken an Flucht verschwenden konnte, befand sich Fenrir bereits über mich, umklammerte meine Handgelenke, damit ich mich nicht wehren konnte und presste mich mit seinem Gewicht weiter in den Schnee. Schmerzvoll winselte ich wegen dem Griff auf, obwohl ich noch versucht hatte es zurückzuhalten, vergebens. Sofort lockerte sich der starke Griff und der Druck wurde erträglicher. Verwundert blickte ich in Greypacks Gesicht, fand dort überraschender Weise nur Wärme und Zuneigung. War der Typ etwa high? „Remus“, flüsterte der Werwolf über mir so zärtlich meinen Namen, wie zuletzt vielleicht Sirius und mir schossen daraufhin Tränen in die Augen. Ich wollte mich abwenden, was Fenrir aber verhinderte, indem er eine Hand löste und zu um mein Kinn legte. „Es kann so nicht weitergehen, Remus. Meinst du ich habe dich all die Jahre aus den Augen gelassen? Ich war immer in deiner Nähe, um auf dich aufzupassen. Und ich habe wirklich lange genug mit angesehen, wie sehr du leidest. Aber das bekommen wir wieder hin, versprochen.“ ch weiß nicht wieso, aber diese Worte lösten in mir eine solche Erleichterung aus, dass ich einfach nur zustimmend nickte, da ich meiner Stimme gerade überhaupt nicht traute und meine Augen schloss, mich ganz auf Fenrir einlassend. Das letzte, was ich spürte, bevor er uns apparierte, waren warme, besitzergreifende Lippen auf meinen. Es stimmt: Der erste Schneefall im Winter ist ein ganz besonderer Zauber. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)