Die neue Hüterin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Die Suche nach den restlichen Seishi kann beginnen ------------------------------------------------------------- Hallo! Ja, ich weiß, dieses Kapitel habe ich vor ein paar Tagen schon angekündigt. Sorry, daß es da nicht geklappt hat. Aber mir hat das Ende des Kapitels nicht gefallen, deshalb habe ich es ein wenig überarbeitet. Außerdem ist mir kein Kapitel-Titel eingefallen, und... ach Mist, irgendwie ist es überhaupt nichts geworden. Total fade und mega doof.*schnüff* Aber irgendwie mußte ich es machen, damit ich von Punkt A nach Punkt B komme. Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten. ^----^ Naja, genug geschwatzt, bildet euch selber eine Meinung. Ein paar Kommis währen nett, damit ich weiß, wie euch die Story gefällt. So jetzt gehts los Viel Spaß Kapitel 5 +Die Suche nach den restlichen Seishi kann beginnen+ Die Wochen zogen ins Land, ohne, dass etwas Erwähnenswertes geschehen wäre. Mai und Chichiri waren nun schon beinahe ein Jahr lang auf dem Mount-Reikaku und es war eine tägliche Routine eingekehrt. Mai hatte sich schon eine gute Kampftechnik angeeignet, aber gegen Tasuki hatte sie noch immer so gut wie keine Chance, und konnte wenn sie genügend Zeit hatte schon einige Stunden am Stück meditieren, ohne dass sie am einschlafen war, außerdem hatte sie sich angewöhnt, mit Kouji auf die Jagd zu gehen. Sogar mit Tasuki hatte sich im laufe der Zeit ein Waffenstillstand ergeben. Beide wussten nun, was sie sich bei dem anderen Erlauben konnten und was nicht. Als sie eines Morgens mit Tasuki trainierte, und zum wiederholten Male auf den Boden befördert wurde, brachte Mai das Gespräch auf den unheilvollen Tag, an dem er sie gerettet hatte. "Du Genrou, wieso hast du mir damals geholfen?" "Kouji meinte am Tag davor, dass er dich mag, und dass ihr Freunde seid. Koujis Freunde sind natürlich auch meine Freunde." Kaum hatte Tasuki den Satz vollendet, als er bewusstlos zusammen brach, und ein schwarzer, durchscheinender Schatten sich aus seinem Körper herauswand. Geschockt sah Mai wie sich der Dämon mit lautem Gebrüll manifestierte, bis er in voller Größe vor ihr stand. "Ich habe es ja geahnt. Du bist also wirklich die Suzaku no Miko. Dein Pech ist es aber, dass deine Seishi nicht bei dir sind. Jetzt wird es ein leichtes für mich sein dich zu vernichten." Der Dämon brach in ohrenbetäubendes Gelächter aus. Mai klingelten die Ohren und ein leichter Schmerz begann hinter ihrer Stirn zu pochen. Um sich einen Fluchtplan zu Recht zu legen blieb ihr keine Zeit mehr, denn der Dämon holte mit seiner Krallenbewehrten Pranke aus und schlug blitzschnell zu. Mai konnte gerade so im letzten Moment ausweichen, dennoch verletze der Dämon sie mit seinen messerscharfen Krallen am Bein und sie stürzte. Vor Angst erstarrt blickte sie in die Rotglühenden Augen ihres Angreifers. In der Erwartung auf den Todesstoß schloss Mai ihre Augen und dachte an Chichiris Rat, den er ihr am Vortag nach ihrer gemeinsamen Meditation gegeben hatte, °dein Körper muss immer bereit sein zu sterben, dann hast du keine Angst vor dem Tod° und diese Worte gaben ihr einen gewissen Trost. "REKKA SHINEN!" Erstaunt öffnete Mai ihre Augen und was sie sah verblüffte sie vollends. Tasuki stand hinter dem Dämon und hatte ihn mithilfe des Harisen in ein magisches Feuer gehüllt. Das Schmerzgeheul der Bestie war fürchterlich, doch es sah nicht so aus, als könnte das Feuer dem Biest wirklich schaden. "Los Mai, Lauf weg. Beeil dich. Schnapp dir Chichiri und dann verschwindet so schnell ihr könnt. Beeil dich. Ich halte dir das Monster solange vom Hals." "Aber Genrou...," "Jetzt verschwinde endlich. Sag Chichiri, er soll dich soweit es geht weg bringen und auf dich Aufpassen. Ich komme nach, wenn das da weg ist." Mai standen die Tränen in den Augen, doch sie wandte sich vom Kampfgeschehen ab und lief zum Gebäude zurück. "Chichiri, wo bist du? CHICHIRI!!" Der Seishi kam ihr entgegen geeilt. "Da bist du ja. Ich habe dich schon überall gesucht. Ich spüre Gefahr." "Chichiri, Tasuki kämpft bei den Stallungen mit dem Dämon. Du musst ihm helfen, alleine schafft er es nicht." "Kouji, warte! Pass auf Mai auf." Kouji der gerade an den beiden vorbeigekommen war blickte den Seishi verwirrt an, bevor er eine Erklärung verlangen konnte war Chichiri schon zu den Stallungen unterwegs. Doch bevor Mai Chichiri hinterher eilen konnte packte Kouji sie am Arm. "Warte, dein Bruder hat dich mir anvertraut. Ich kann dich nicht gehen lassen." "Aber Genrou braucht Hilfe." "Genrou? Was ist eigentlich los?" "Das erkläre ich dir, wenn alles vorbei ist." "Hey warte!" Mai hatte sich losgerissen und war einfach los gerannt. Kouji versuchte sie einzuholen, und als er es geschafft hatte packte er sie wieder am Arm. "Du bleibst hier. Ich schau nach ob ich Genrou helfen kann." "Ich bleibe auf keinen Fall alleine hier. Mach dir keine Mühe, du kannst mich nicht umstimmen." Stur wie sie war ging sie neben Kouji her. Ein rascheln ließ Mai aufhorchen, sie spürte wie ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief, und war in diesem Moment sehr froh, dass Kouji bei ihr war. "Hast du das gehört?" "Ja, ich habe ein Geräusch gehört, es klang wie das Rascheln eines Tieres im Gebüsch. Wir sollten ein bisschen aufpassen. Du brauchst keine Angst haben Mai. Ich passe auf das dir nichts geschieht." Plötzlich sprang ein Mann aus dem Gebüsch. Es war der Selbe, der Mai beinahe vergewaltigt hatte, und den Tasuki danach aus der Bande rausgeworfen hatte. "Shibata! Was willst du hier?" "Ich habe noch eine Rechnung mit dem Boss offen und mit diesem Biest auch." "Lass deine Finger von ihr, sonst..," "Was sonst?" "Ich warne dich, wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du dir wünschen ich hätte dich getötet." "Du unterschätzt mich Kouji, und das ist ein großer Fehler. Fehler können einem das Leben kosten." Als währe es ein Stichwort gewesen, sprangen von dem Baum, der seine Krone über ihnen erstreckte, sieben Männer. "Das ist meine Räuberbande. Diese sieben haben auch eine Rechnung mit deinem Boss offen. Nun was wirst du tun?" "Ich habe keine Angst vor dir und deiner Gruppe von Halsabschneidern. Ich sage es nur einmal. Verschwinde, und nimm deine verlausten Idioten gleich mit, sonst wirst du es bereuen." "Los Leute schnappt euch den Kerl." Kouji wehrte sich so gut er konnte, doch dieser Übermacht war er einfach nicht gewachsen. Mai erkannte die Lage augenblicklich und mischte kräftig mit. Zusammen schafften sie es die Männer ins Land der Träume zu befördern. Nun gingen sie auf Shibata zu, um ihn durch den Fleischwolf zu drehen. Leider hatten sie nicht mit der Verschlagenheit des Kerls gerechnet, denn gerade als sie nur noch einen Schritt von ihm entfernt waren sprang ein weiterer Mann aus dem Baum und schlug Kouji hinterrücks zusammen. Mai spürte wie die Wut in ihr hoch stieg. Sie stürzte sich erst auf den einen Kerl, dann verprügelte sie den Chef der Gruppe. Als die letzten beiden am Boden lagen versuchte sie Kouji wieder wach zu bekommen. Langsam öffnete er die Augen. "Mai, ist alles in Ordnung?" "Ja, es ist alles bestens. Da schau mal, dahinten kommen Genrou und Chichiri. Chichiri, dann erinnere ich mich doch Richtig. Er ist auch einer der sieben Seishi. Aber seit wann hat er denn eine Schwester?" "Das ist so. Er hat keine Schwester. Wir haben euch betrogen, sonst würden wir jetzt nicht mehr Leben. Genrou war von einem Dämon besessen, deswegen benahm er sich auch so seltsam. Und der Dämon hat es auf mich abgesehen, denn ich bin die neue Suzaku no Miko." "Du bist die neue Miko?" Mai nickte nur und blickte betreten zu Boden. "Aber warum hast du mir denn nichts gesagt?" "Es tut mir leid, aber Chichiri und ich haben es für besser gehalten, dass niemand etwas erfährt. Immerhin hat er auch dich kontrolliert." "Ich habe aber nicht gemerkt, dass mich etwas kontrolliert hat." "Wieso hast du dann nicht von Anfang an gewusst, dass Hou..., Chichiri ein Seishi ist?" "Hhmm, da ist etwas dran." Er lächelte Mai leicht an und nun wusste sie ganz Sicher, dass er ein echter Freund war. "Wie geht es deinem Kopf?" "Es geht schon, mir ist nur etwas schwindelig, aber das vergeht wieder." Aus den Augenwinkeln konnte Mai eine Bewegung ausmachen, sie drehte den Kopf und blickte Chichiri und Tasuki entgegen, die ihr entgegengelaufen kamen. "Achtung Mai!" "Was wollen die beiden?" Bevor sie eine Antwort bekommen hatte, packte Kouji sie an den Schultern und warf sich mit ihr herum so, dass sie unter ihm zu liegen kam, denn er hatte gesehen, dass Shibata wieder zu sich gekommen war und ein Messer gezogen hatte um Mai von hinten zu erdolchen. Kouji lächelte sie an. "Ich habe doch gesagt, dass ich dich beschütze." Dann brach er zusammen, denn die Klinge hatte sich tief in seinen Rücken gebohrt. Tasuki der gesehen hatte was geschehen war sofort auf den Mörder zugelaufen und schlug blindlings auf ihn ein. Er war rasend vor Wut und wollte den Kerl nur noch solange es ging leiden lassen, bevor er ihn endgültig ins Jenseits schickte. "Mai, halte ihn auf. Er ist jetzt sauer, wenn erst zu ihm durchsickert, was er da macht wird er sich für den Rest seines Lebens Vorwürfe machen." "Shhh, du musst deine Kräfte sparen. Ich tu was ich kann." Mai bettete den Verletzten vorsichtig auf das Moos das unter dem Baum wuchs und lief die wenigen Schritte zu den Kämpfenden hin. "Tasuki, bitte hör auf, du weißt nicht was du tust." Shibata am Kragen gepackt wandte er sich mit wütend funkelnden Augen zu ihr um. "Ich weiß ganzgenau, was ich tue. Darauf kannst du Gift nehmen. Ich lasse nicht zu dass der Mörder meines besten Freundes lebend davon kommt." "Tasuki, Kouji will es aber so. Er möchte, dass du aufhörst." "Das glaube ich nicht. Du lügst. Vielleicht steckst du ja mit dem Kerl unter einer Decke." "Sag einmal spinnst du jetzt völlig? Wie kannst du nur meinen, dass ich mit dem Mistkerl unter einer Decke stecke?" "Ich...," Tasuki packte Shibata fester am Kragen, hob ihn etwas hoch und schlug ihn so kräftig gegen den Stamm des Baumes, dass er die Besinnung verlor. Dann eilte er zu dem Verletzten, um den sich, während Mai versucht hatte Tasuki vor einem Mord abzuhalten, Chichiri gekümmert hatte. "Wie geht es ihm?" Chichiri schüttelte schweigend den Kopf. "Was soll das heißen?" "Das heißt, dass ich es nicht schaffen werde." "Was sagst du denn da? Natürlich schaffst du es. Hör nicht darauf, was Chichiri sagt, er hat doch keine Ahnung." "Genrou, es tut mir leid, dass ich nicht länger auf dich aufpassen kann." Koujis Blick brach und sein Körper wurde schlaff. Kouji war tot. Chichiri bettete ihn wieder auf den Boden und schloss langsam die Augen des Verstorbenen. "Kouji? Mach keinen Scheiß. Los du Idiot, mach sofort die Augen wieder auf. Ich habe dir doch gesagt, dass ich so was nie wieder erleben will. Hörst du? NIE WIEDER!!!" Chichiri nahm Tasuki, dem die Tränen wie Sturzbäche über die Wangen liefen in den Arm und strich ihm tröstend über den Rücken. Mai stand wie versteinert da und kämpfte gegen die Tränen an, doch das leichte Beben ihrer Unterlippe verriet ihre wahren Gefühle. Als eine Träne sich aus ihrem Auge schmuggelte wischte sie diese verstohlen weg. Sie wandte sich ab und ging den Weg zum Gebäude zurück. Dort setzte sie sich in die Küche und blickte sich um. Jeder Gegenstand erinnerte sie an Kouji und sie ließ die Erinnerungen auf sich wirken. Nach einer Stunde, die ihr endlos vorgekommen war betrat Chichiri den Raum. "Ich dachte mir fast, dass du hier bist." "Ich versuche mir Kouji ins Gedächtnis zurückzuholen, und das funktioniert hier einfach am besten. Wie geht es Tasuki?" "Es geht wieder. Er sitzt in seinem Zimmer und brütet vor sich hin. Und wie geht es dir?" "Es geht schon." Sie versuchte zu lächeln, was aber total misslang. "Mai, weinen hilft über den Schmerz hinweg." "Ich kann nicht weinen. Ich schaff das auch so." Chichiri nahm ihre Hand. "Deine Hand zittert." "Mir ist nur etwas Kalt. Chichiri, wieso? Es ist so ungerecht. Wieso ausgerechnet er? Wieso ziehe ich immer das Unglück an? Warum müssen die Menschen die mir etwas bedeuten immer in Gefahr kommen oder sogar sterben?" Bevor Chichiri auf ihre Fragen eine Antwort geben konnte brach Mais Aufgebauter Schutzwall zusammen und ihre bisher zurückgehaltenen Tränen brachen hervor, und sie weite hemmungslos, während sie in Chichiris Armen lag. Als ihre Tränen wieder versiegt waren und sie sich einigermaßen beruhigt hatte, ging sie ans Fenster und blickte gedankenverloren hinaus. Nach einigen Minuten des Schweigens wandte sie dem Fenster den Rücken zu. Entschlossenheit stand in ihrem Gesicht geschrieben, doch in ihren Augen spiegelte sich die Trauer um den verlorenen Freund. "Chichiri, wir werden Morgen aufbrechen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Außerdem bin ich schon auf die anderen Seishi gespannt." "Bist du dir sicher, dass du schon Morgen los willst?" "Ja, was hält mich denn noch hier? Ich habe über diesen Ort nur Unheil gebracht. Ich will einfach nur weg, damit Tasuki und seine Männer wieder in Ruhe leben können. Auch wenn es nicht mehr so sein wird, wie zuvor." "Von mir aus können wir schon Morgen aufbrechen, aber wir sollten Tasuki fragen, ob es ihm auch Recht ist." "Das wird nicht nötig sein. Er wird bestimmt nicht mitkommen." "Wie kommst du denn jetzt darauf?" "Tasuki hasst mich." "Wieso sollte er dich hassen?" "Weil ich schuld bin an dem Tod seines besten Freundes. Tasuki wird mich dafür genauso hassen und verachten wie ich mich selbst dafür hasse." "Aber Mai, das darfst du nicht einmal denken. Er hasst dich nicht, und du darfst es auch nicht. Es war Schicksal." "Schicksal, was für eine tolle Ausrede. Währe ich nicht hier gewesen, währe es gar nicht so weit gekommen." "Du bist und bleibst ein Sturkopf. Du verrennst dich in eine Meinung, und dann lässt du nicht mehr los. Egal ob du Recht hast oder nicht." Mai wurde langsam auf den Seishi wütend und Tränen des Zornes standen ihr in den Augen. Konnte oder wollte er sie nicht verstehen. Die beiden begannen eine heftige Debatte, die langsam zu einem Streit eskalierte. Sie waren so darin vertieft, dass sie überhaupt nicht bemerkt hatten, wie Tasuki die Tür geöffnet hatte und eingetreten war. Der sah sich die Szene der beiden Streitenden an und schüttelte den Kopf. "Also Chichiri, ich habe noch nie erlebt, dass du ein Weib zum heulen gebracht hast. Was geht hier überhaupt ab? Wieso führt ihr euch auf wie ein altes Ehepaar?" Perplex blickten die Beiden zuerst auf Tasuki, dann sich gegenseitig an, und dann wieder zu Tasuki zurück. Da beiden keine anständige Antwort einfiel schwiegen sie und blickten beschämt zu Boden. "Na, bekomme ich jetzt eine Antwort oder nicht? Nein? Auch gut. Ich bin eigentlich hier um euch zu Fragen, was ihr jetzt vorhabt. Wann werdet ihr weiterziehen um die anderen von ihrem Dämon zu befreien?" "Ich dachte, Morgen währe ein guter Tag zum aufbrechen." Mit geröteten Wangen blickte Mai Tasuki an. Dieser nickte nur, wandte sich ab und trat aus dem Zimmer. In der Tür blieb er noch mal kurz stehen und sprach die beiden Zurückgebliebenen noch einmal an ohne sich zu ihnen umzuwenden. "In einer Stunde geben wir Kouji das letzte Geleit. Es währe nett, wenn ihr auch kommen würdet." "Natürlich kommen wir." "Ach Chichiri, könntest du mir einen Gefallen tun?" "Natürlich." "Als Nuriko damals von Ashitare getötet wurde, da hast du doch für ihn..." Tasuki versagte die Stimme und die Tränen brachen wieder heraus, doch Chichiri hatte ihn auch so verstanden. "Ich werde mein bestes tun." "Danke. Ich hole euch nachher ab und dann gehen wir gemeinsam zu dem Grab in dem schon unser früherer Boss liegt. Das ist die letzte Ehre, die ich meinem Freund erweisen kann." Eine knappe Stunde später kam Tasuki zurück und holte Mai und Chichiri ab. Schweigend gingen die drei einen schmalen Pfad entlang, der vor einem igluförmigen Gebäude endete. Dort hatten sich schon die anderen Banditen versammelt. Allen standen die Tränen in den Augen, und niemandem war es peinlich. Während Chichiri sich neben Koujis Leichnam setzte und einige Gebete, die dem Geist den Übertritt ins Jenseits erleichtern sollte rezitierte standen alle wie Salzsäulen erstarrt da. Die einzigen Bewegungen die man ausmachen konnte waren vereinzelte Tränen, die über Wangen kullerten. Mai ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie wollte es eigentlich nicht, doch sie konnte nichts dagegen unternehmen, dass eine Träne nach der anderen aus ihren Augen kamen, über ihre Wangen kullerten und dann fielen, bis sie fast unhörbar auf den Steinboden auftrafen. Ein Bandit nach dem Anderen verlies das Gebäude, bis nur noch Mai und die beiden Seishi anwesend waren. Mai wollte eigentlich auch zurück in das Zimmer und sich etwas ausruhen, denn während sie hier herumgestanden war, hatte sie bemerkt, dass die Wunde, die der Dämon ihr zugefügt hatte höllisch weh tat, doch sie konnte sich nicht von dem Ort der Trauer losreißen. Sie fühlte sich schwach und hilflos und hatte nicht mehr die Kraft sich zu bewegen. "Mai, was hast du? Du bist blass." "Es ist nichts. Ich bin nur müde." "Wann brecht ihr Morgen auf?" "Bei Sonnenaufgang." "Ich komme mit. Ich möchte meine Seishi-Freunde wieder sehen. Außerdem kann ich dich nicht mit dem Weib allein lassen, sonst treibt sie dich noch in den Wahnsinn." Tasuki lächelte Chichiri an, dieser legte Mai die Hand auf ihre Schulter und sie unterdrückte ihre Wut, die in ihrem innersten zu brodeln begonnen hatte. "Ich würde sagen wir gehen jetzt. Wenn wir bei Sonnenaufgang los wollen sollten wir uns zur Ruhe begeben. Tasuki, komm jetzt, es ist spät geworden, außerdem kann Mai sich kaum noch auf den Beinen halten." "Wie kommst du denn darauf? Mir geht es gut." Ihr Einwand wurde von den beiden Männern einfach ignoriert, denn ihre Stimme hatte schwach und erschöpft geklungen, was ihr selbst aufgefallen war, deswegen schwieg auch sie. Als Mai und Chichiri in dem Zimmer, dass sie sich teilten angekommen waren, setzte Mai sich ans Fenster und blickte hinaus. "Hou..., Ähm, Chichiri, wie soll es jetzt weitergehen?" "Wie du schon gesagt hast, wir werden Morgen aufbrechen um den nächsten Seishi zu finden." "Meinst du, dass es wieder besser währe, wenn wir uns wieder als Geschwister tarnen?" "Ich denke schon. Bei Tasuki hat es ja gut geklappt." "Aber Tasuki wird niemand abnehmen, dass er mit uns verwandt ist." "Er ist einfach ein Begleiter, ein Freund der Familie oder so etwas." "Hhmm, Ok, das hört sich unverdächtig an." Mai gähnte und rieb sich unbewusst über die Verletzung am Bein. "Was ist los Mai? Hast du Schmerzen?" "Nö, hab ich nicht. Ich bin nur müde, ich lege mich jetzt hin. Morgen heißt es früh aufstehen. Gute Nacht Houjun. Ich meine natürlich, Gute Nacht Chichiri." "Schlaf gut Mai, und sag ruhig weiter Houjun. Ich habe mich wieder an den Namen gewöhnt. Außerdem bin ich ab Morgen wieder dein Bruder. Mai lächelte den Seishi noch mal kurz an, zog sich schnell um, kuschelte sich in ihre Decke und schlief kurz darauf ein. Mai erwachte davon, dass in dem Zimmer jemand herum ging. Verschlafen sah sie sich um und entdeckte Chichiri, der durch das Zimmer wanderte und sehr beschäftigt aussah. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass es noch dauern würde, bis die Sonne sich am Horizont zeigen würde. "Houjun, was machst du denn da?" "Ich bereite alles Vor. Es sind nicht mal mehr zwei Stunden, bis wir aufbrechen wollen." "Ach so. Wo ich schon mal wach bin, kann ich dir irgendwie helfen?" "Ja, du könntest anfangen, deine Sachen zu packen und dich einer Reise entsprechend ankleiden. Ich kümmere mich jetzt um die Pferde. Wenn ich damit fertig bin komme ich um dein Gepäck zu holen." "Ist gut." Mai blickte dem Seishi noch nach, als der das Zimmer verließ, dann wusch sie sich mit dem kalten Wasser, das in einem Eimer hier im Zimmer war, damit sie richtig erwachte und zog ihren Kimono an. Danach dachte Mai lange darüber nach, was sie auf der Reise anziehen sollte, da ihr nichts einfiel, begann sie jedes Kleidungsstück, das sich in ihrem Besitz befand nebeneinander auf den Boden zu legen. Bedächtig ließ sie den Blick über ihre Garderobe gleiten und führte bei jedem Stück das für und wider auf. Einige der auffälligen Sachen ließ sie stillschweigend in den Taschen verschwinden. Nachdem nur noch wenige Sachen auf dem Boden verstreut lagen, trat Chichiri in das Zimmer. "Bist du fertig? Weshalb liegt deine Kleidung hier auf dem Boden?" "Ich weiß immer noch nicht was ich anziehen soll." "Wie währe es mit deinem Kimono?" "Nein, der ist zu unbequem, es sollte...," Mai ließ den Satz unbeendet, während ihr Blick zum wiederholten Male über die Wäschestücke wanderte. Dann schielte sie verstohlen zu dem Seishi, der noch immer an der Türe stand und darauf wartete, dass Mai sich entscheiden würde, damit er ihr Gepäck zu den Pferden bringen konnte, und sie begann schelmisch zu grinsen. "Jetzt habe ich eine grandiose Idee." Schnell schnappte sie sich ein paar Teile, kramte in ihrer Schmuckschatulle, und warf die Sachen inklusive Schmuck hinter den Paravent. In Windeseile sammelte sie ihre restliche, auf dem Boden verstreute Habe ein und stopfte diese rücksichtslos in die Taschen. Mit einem strahlenden Lächeln übergab sie Chichiri ihr Gepäck. "Ich bin in fünf Minuten beim Stall." Flink wie ein Wiesel schlüpfte sie hinter den Raumteiler und begann sich umzuziehen, während der Seishi leicht verwirrt auf die Trennwand blickte und sich dann kopfschüttelnd umwandte, um den Raum zu verlassen. "Houjun?" "Ja?" "Stopfst du die Sachen noch irgendwo mit rein?" Noch bevor er antworten, oder sich richtig umdrehen konnte, hatte Mai ihren Kimono schon zusammengeknüllt und ihn schwungvoll über den Rand des Paravent geworfen. Chichiri war zu überrascht, um zu reagieren, außerdem hatte er beide Hände mit Mais Gepäck voll, deshalb konnte er das Kleidungsstück weder auffangen, noch ihm ausweichen, und so traf ihn der zerknuddelte Kimono mitten im Gesicht und fiel mit leisem Rascheln zu Boden. Abwechselnd blickte Chichiri auf den Paravent, hinter dem Mai sich zu recht machte, und auf den Kimono, der vor seinen Füßen im Staub lag. Wieder einmal schüttelte der Seishi nur schweigend den Kopf, nahm das Kleidungsstück, schüttelte es aus und legte es ordentlich zusammen, bevor er den Kimono in eine der Taschen legte. "Ich bringe dein Gepäck raus." "Ist gut. Ach Houjun?" "Ja, was gibt es?" "Danke." "Du brauchst dich nicht zu bedanken, doch beeil dich ein wenig. Tasuki wartet bestimmt schon." "Ich mach doch schon so schnell es geht." Mai kicherte leise vor sich hin, als sie ihre Kette anlegte. " Da wird er Augen machen. Aber ich habe ja eine Super Idee. So wird es noch glaubhafter." Noch immer vor sich hin grinsend verließ Mai das Zimmer und ging leise vor sich hin summend durch das Haus. Kaum hatte sie es durch den Eingang verlassen, begann sie den Weg zu den Ställen entlang zu laufen. Etwas außer Atem betrat sie den Stall. Die beiden Seishi waren noch damit beschäftigt die letzten Reisevorbereitungen zu treffen und wandten ihr deshalb den Rücken zu. Als erste wandte sich Tasuki zu ihr um und sein °Na, auch schon da?° blieb ihm im Hals stecken. Sprachlos und mit großen Augen ließ er den Blick über Mai wandern, was ihr schon beinahe unangenehm wurde, dann fasste er noch immer sprachlos über den Anblick, der sich ihm bot , zu Chichiri und packte ihn an der Schulter. Dieser blickte von dem Sattelgurt, den er gerade auf seinen Sitz geprüft hatte auf, und sah Tasuki fragend an. "Was gibt es denn? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen." Tasuki schluckte hart, bevor er zu einer Antwort ansetzte und auf Mai deutete. "Schau selber." Nun war es Chichiri, der Mai schweigend von Kopf bis Fuß musterte. "Was ist denn? Gefällt es euch nicht?" "Das ist's nicht, aber hättest du dir nicht etwas anderes aussuchen können?" "Ich weiß worauf du hinaus willst Tasuki, aber mit so farbenfrohen Klamotten wie deinen kann ich nicht mithalten. Außerdem würde ich so was eh nie im Leben anziehen." "Was soll denn das wieder heiß'n?" "Och, nichts besonderes, nur dass mit Chichiris Outfit besser gefällt." "Was ist denn an dem einfachen Zeug so toll?" "Was heißt hier einfaches Zeug? Hast du eine Ahnung, was das für eine Arbeit war es so hinzubekommen?" Mai wandte sich von Tasuki ab und stellte Chichiri eine Frage, die ihm zuerst nur ein leichtes Kopfschütteln entlockte. "Du Houjun, wie bekomme ich diese Falten so gleichmäßig hin wie du?" Ein weiteres Mal wurde Mai von Chichiri begutachtet. Die Schuhe, die Hose, das Hemd, der Gürtel, alle das hatte Mai etwa so angezogen wie er es trug. Nur eine Kesa hatte sie sich nicht umgelegt, und einen Rosenkranz hatte sie auch nicht, dafür trug sie eine Halskette mit kleinen weißen, und einigen größeren, schwarzen Perlen. "Mai, wieso trägst du diese Sachen?" "Es gefällt dir nicht?" "Oh doch, du siehst sehr hübsch darin aus, und ich bin stolz dass dir meine art mich zu kleiden gefällt, trotzdem wüsste ich gerne den Grund." "Na ja, ich dachte, da wir uns doch wieder als Geschwister tarnen, währe es gut, wenn ich mich so kleide. Die Leute und vor allem die anderen Seishi werden denken, dass ich deine abgelegte oder für die Reise von dir geliehene Kleidung trage. Aber wenn dir nicht Recht ist, dass ich so rumlaufe, dann ziehe ich mich wieder um." "Aber Mai, ich hab doch schon gesagt, dass dir die Sachen stehen. Wegen mir kannst du sie ruhig anlassen. Außerdem muss ich dich wieder einmal loben. Du hattest eine gute Idee. Diese Kleidung macht es wirklich glaubwürdiger. Und mit dem Oberteil machst du es am besten so." Chichiri steckte mit wenigen Handgriffen Mais Oberteil perfekt in ihren Gürtel. Mai spürte seine Finger durch den Stoff des Hemdes und merkte wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Rot bis über beide Ohren stieg Mai auf ihr Pferd auf. "Hier nimm den." Chichiri hielt Mai einen Strohhut hin, denn sie mit einem fragenden Blick entgegen nahm. "In der größten Mittagshitze wird dir dieser Hut gute Dienste leisten." Lächelnd setzte Mai ihn auf, und ihr lächeln wurde noch breiter, als sie sah, dass auch Chichiri sich einen solchen Hut aufs Haupt setzte. Kurz nachdem das erste Licht des neuen Tages die Welt in einem roten Schimmer getaucht hat, brachen die Drei auf. Sie ritten den ganzen Tag, nur mit einigen kurzen Unterbrechungen, in denen gegessen wurde und die Tiere etwas Erholung fanden. So ging das schon fast eine Woche lang, ohne, dass sie ein Zeichen von den anderen Seishi entdeckt hatten. Während dieser Tage musste Mai sich sehr zusammen nehmen, damit keiner von ihren Begleitern ihre Wunde am Bein bemerkte, denn diese hatte sich kurz nach ihrem Aufbruch entzündet, zu eitern begonnen und tat teuflisch weh, doch Chichiri spürte, dass Mai ihm etwas verheimlichte, jedoch nicht was es war. Selbst nachdem er sie auf sein Gefühl angesprochen hatte erwiderte sie nur, dass er sich tauschen müsste. In der Nacht des fünften Tages nach ihrem Aufbruch vom Mount Reikaku spielte die Natur ihnen einen gemeinen streich. Alle drei waren in einen tiefen Schlaf gefallen, deswegen bemerkte niemand die dunklen Wolken die sich am Himmel verdichteten und die Sterne verdeckten. Nach wenigen Augenblicken hatten sich die Wolken soweit verfestigt, dass die ersten Tropfen auf dem Boden aufschlugen. Diesen folgte ein regelrechter Wolkenbruch. In sintflutartigen Schauern ergoss sich der Inhalt der schwarzen Wolken auf die Erde, begleitet von hellen Blitzen und tiefem, ohrenbetäubenden Donnergrollen. Der Wind fuhr mit ungeheuerer Wucht über das Land und schüttelte die Bäume wie Farnwedel. Innerhalb weniger Augenblicke war alles klitschnass. Mai und die Seishi waren von dem plötzlichen Regenguss geweckt, und noch bevor sie richtig wach waren, bis auf die Haut durch nässt worden. "Igitt, ich bin total nass, Houjun, was sollen wir jetzt machen?" "Wir müssen uns einen Trockenen Unterstand suchen." "Aber Chichiri, das wird nicht so einfach, selbst unter dem dichtesten Blätterdach ist der Boden nass. Wir müssen in eine Höhle, und das am besten, bevor wir uns den Tod holen." "Das weiß ich selber, aber Tasuki, haben wir nicht heute Nachmittag eine Höhle gesehen?" "Stimmt, das ist höchstens eine Stunde scharfer Ritt von hier entfernt. Los Mai, rauf auf deinen Gaul und dann nichts wie los." "Aber Tasuki, wenn wir so schnell reiten, werden wir uns eine Erkältung zulegen." "Mach dir darüber mal keine Gedanken. Wir werden das Überleben und für dich trockne ich auf die Schnelle eine der Decken." Tasuki nahm Mai ihre Decke an, zog den Harisen und bevor Chichiri ihn aufhalten konnte begann er die Decke zu trocknen. "REKKA SHINEN!" Die Decke hatte keine Chance gegen das Feuer und verbrannte innerhalb weniger Sekunden zu Asche. "Ups, das war jetzt nicht geplant." "Tasuki, das hättest du dir aber denken können. Idiot." Bevor Tasuki sich an Mais Kehle werfen konnte, ging Chichiri beschwichtigend dazwischen. "Lasst uns jetzt aufbrechen. Wir müssen aus dem Regen raus. Ein solches Unwetter habe ich noch nie erlebt." Die beiden Streithähne nickten nur und stiegen auf die Pferde, dann ritten sie den Weg den sie gekommen waren wieder zurück. In unregelmäßigen Abständen zuckten Blitze über den pechschwarzen Himmel und tauchten den Waldweg für Bruchteile von Sekunden in gleißende Helligkeit, ehe die Dunkelheit zurückkehrte. So schnell wie sie gedacht hatten kamen sie aber nicht voran, denn der Regen hatte den Waldboden aufgeweicht und die Pferde versanken bei jedem Schritt wie in einem Sumpf tief im Morast. Als sie endlich bei der Höhle angekommen waren, waren die Tiere sehr erschöpft. Die letzten Schritte führten die drei ihre Pferde am Zügel. Bis zu den Knöcheln vom Schlamm verdreckt, standen sie in der Höhle. Mai fror erbärmlich, doch sie wollte es ihren Begleitern nicht zeigen, und sobald Tasuki ein Feuer entfacht hatte wurde es wärmer und behaglicher. "Mai, du musst aus den nassen Sachen raus. Hier ist dein Gepäck. Zieh dir etwas Trockenes an." "Danke Houjun." Mai kramte in ihren Sachen, die obersten Kleidungsstücke waren von Regen feucht geworden, aber weiter unten in der Ledertasche fand sie noch einige trockene Sachen. "Hey Tasuki, nimm dir ein Beispiel an Houjun und dreh dich um, und ich warne dich, dreh dich ja nicht zurück, sonst werde ich...," Tasuki unterbrach Mai mit einem wirschen °ist ja gut.° und wandte sich von Mai ab, diese schlüpfte aus den nassen Sachen raus und zog in Windeseile die trockenen an. "Fertig." Langsam wandten sich die beiden Seishi zu Mai um. "Jetzt müsst ihr aber auch aus euren Klamotten raus, sonst erkältet ihr beiden euch noch." Die Beiden Seishi nickten und begannen sich ihre nassen Oberteile auszuziehen. Mais Augen wurden groß und in ihre Wangen schoss die Schamesröte. Zu ihrem Leidwesen wurde Mais flehen nicht erhört, und so musste sie mit ansehen, wie Chichiri ein Seil Quer durch die Höhle spannte und sein Oberteil, seine Kesa und seine Schuhe daran aufhängte und Tasuki es ihm mit seinen Sachen gleich tat. Nur mit Hosen bekleidet setzten die Seishi sich ans Feuer. Tasuki blickte Mai abschätzend an, während sie ihren Blick scheu zwischen den Beiden wandern lies. "Was hast du denn? Macht dich unsere Anwesendheit etwa so nervös." "Nein, wo denkst du hin?" "Es ist wohl das erste Mal, dass du einen so Gutaussehenden Mann wie mich so spärlich bekleidet siehst." Tasuki grinste, wobei er seine spitzen Zähne zeigte. Bevor Mai ihm eine pampige Antwort geben konnte mischte Chichiri sich ein. "Entschuldige Mai, aber ich besitze nur dieses eine Gewand." Mai schluckte schwer und räusperte sich bevor sie ihm antwortete, dennoch hörte sich ihre Stimme rau und kratzig an. "Ist kein Problem. Aber was tust du wenn es irgendwie kaputt geht?" "Das kann ich problemlos wieder herrichten." "Aha, und wieso trocknest du das Zeug dann nicht?" "Das steht nicht in meiner Macht." Mai schüttelte ihren Kopf, damit ihre wirren Gedanken verschwanden. "Wir..., ich..., es währe wahrscheinlich besser, wenn wir wieder, ähm..., wenn wir uns hinlegen. Wenn es Morgen wieder trocken, ähm, also..." "Es ist wirklich besser, wenn wir versuchen noch etwas zu schlafen." Chichiri lächelte Mai freundlich an, und sein lächeln wurde intensiver, als er die Röte auf Mais Wangen sah, die sich dort hingeschlichen hatte, und sich nun noch um eine Nuance verdunkelte. Schlagartig legte sie sich auf den Boden und schloss die Augen, und obwohl sie ziemlich aufgeregt war, schlief sie nach wenigen Augenblicken wieder ein. Auch Tasuki fielen nach kurzer Zeit die Augen zu, und Chichiri blickte noch einige Zeit auf die beiden Schlafenden, dann erhob er sich von seinem Platz, nahm Mais nasse Kleidung, die sie auf den Boden liegengelassen hatte und hängte sie zum trocknen auf. Als am nächsten Morgen die Wolken sich verzogen und die ersten Strahlen der Sonne die Luft erwärmten und die Feuchtigkeit des vergangenen Unwetters vertrieben wachte Mai von Gesang der ersten Vögel geweckt auf. Verschlafen wischte sie sich die Augen und blickte sich in der Höhle um. Die zwei Seishi schliefen noch, was Mai erleichterte. Schnell wickelte sie ihr Bein aus den Provisorischen Verband, den sie aus einem Seidentuch gemacht hatte, und blickte auf die Wunde. Leise seufzend band sie ihr Bein wieder ein und zog sich schnell und leise an. Als sie in Kompletter Montur dastand weckte sie die Männer und nach einem kleinen Frühstück brachen die drei wieder auf. Als die Sonne an diesem Tag kurz vorm untergehen war, hielten die Drei in einem Tal mit einem kleinen Wäldchen, durch das sich ein Bach schlängelte an um ihr Nachlager aufzuschlagen. Tasuki machte ein großes Lagerfeuer, an das sich Mai setzte, da ihr etwas kalt war. Chichiri setzte sich etwas weiter vom Feuer entfernt unter einen Baum und begann zu meditieren, aber nicht ohne Tasuki zu sagen, dass er nicht gestört werden wolle, denn die letzten Tage hatte Tasuki ihn nie in Ruhe gelassen. Immer wenn er gerade in sich versunken war kam er mit einer anderen Lappalie an und störte ihn. Heute hoffte er würde es nicht geschehen. Ein kühler Wind wehte durch das Tal, ließ das entzündete Feuer flackern und Funken in den sternenklaren Himmel stoben. Die Miko saß am Feuer und blickte wie hypnotisiert in die tanzenden Flammen. Sie spürte die Hitze des Feuers auf ihrem Gesicht und obwohl sie leicht vor Kälte zitterte fühlte ihr Körper sich an als würde er brennen. Sie fror, versuchte es aber zu verbergen, deswegen kauerte sie sich etwas stärker zusammen und rutschte näher an die wärmenden Flammen. Doch richtig helfen tat es nicht. In Gedanken verfluchte sie sich zum hundertsten Mal innerhalb weniger Minuten, dass sie nichts wärmeres zum anziehen mitgenommen hatte, doch hätte ihr damals jemand gesagt, dass sie in ein Buch gezogen würde, währe sie nicht drum herum gekommen ihn in eine geschlossene Anstalt einweisen zu lassen. Je länger sie darüber nachdachte umso verwirrter wurde sie, darum war sie Tasuki beinahe dankbar als er sie ansprach und sie damit ablenkte. "Was ist los Mai? Ist dir kalt?" "Nein, na ja, ein bisschen." "Soll ich dir eine Decke bringen?" Mai war nahe daran sein Angebot anzunehmen, doch bevor sie nicken konnte fiel ihr wieder ein, dass sie seit dem Unwetter der letzten Nacht nur noch zwei Decken besaßen, da Tasuki unbedingt seine Decke trocknen wollte, diese aber in Brand gesteckt hatte und da sie nicht wollte dass ihre Begleiter froren schüttelte sie nur den Kopf, was sie gleich wieder bereute, denn die leichten Kopfschmerzen, die sie seit einigen Stunden quälten wurden dadurch stärker. "Danke Tasuki, aber das Feuer wärmt mich genug." Sie lächelte ihn an und er lächelte zurück, sah sie dabei aber mit ungläubigen Augen an, denn er hatte das leichte beben und die bläuliche Färbung ihrer Lippen gesehen. Er wusste aber, dass es klüger war ihr das nicht zu sagen. "Ich gehe mal schnell zu Chichiri um unser Vorgehen für Morgen zu besprechen, und dann lege ich mich aufs Ohr." "Ist gut. Dann schon Mal Gute Nacht." "Gute Nacht Mai. Leg dich auch bald hin. Du siehst müde aus. Heute war ein anstrengender Tag." Er lächelte sie noch mal kurz an und ging dann zu Chichiri hinüber, der einige Meter entfernt vor einem Baum saß und seinen Geist stärkte indem er seine Gedanken ordnete und meditierte. Ganz in sich versunken bemerkte er den sich nähernden Banditen nicht, ebenso wenig merkte er, dass Tasuki ihn ansprach. Nachdem er Chichiri zum zweiten Mal beim Namen genannt hatte, war es mit seiner Geduld am Ende. Er zog den Harisen, holte aus, überlegte es sich im letzten Moment noch mal und trat dem Meditierenden kräftig ans Schienbein. Der plötzliche Schmerz riss Chichiri aus der Meditation. Sein °Was ist denn jetzt schon wieder° klang ziemlich ungehalten, doch Tasuki überhörte es einfach. "Es ist wichtig. Es geht um Mai." "Was ist mit ihr?" "Ich weiß nicht was sie hat, aber sie friert und lässt sich von mir keine Decke geben. Vielleicht kannst du sie überreden?" "Ich werde mein bestes tun. Danke Tasuki." Langsam näherte er sich Mai von hinten und konnte sehen, wie ihre Hand zitterte als sie mit einem langen Ast im Feuer herumstocherte. Schnell legte er Mai seine Kesa über die Schultern. Langsam wandte sie ihm das Gesicht zu. Ihre glänzenden Augen blickten ihn traurig und müde an. "Nimm deine Kesa wieder. Du wirst sonst frieren. Heute ist es ziemlich kalt." Ihre Stimme klang tonlos und schleppend. "Was ist mit dir? Du hast doch etwas." "Dir kann man aber auch nichts vormachen." Langsam stand sie auf, schwankte, schloss die Augen, damit das Schwindelgefühl verebbte, ging einen Schritt auf ihn zu, bis nur noch wenige Millimeter ihre Körper voneinander trennten und blickte ihren Gegenüber mit geröteten Wangen und verschleierten Augen an, zog seine Kesa von ihren Schultern und hielt sie ihm hin. "Ich bin total fertig. Ich kann nicht mehr, es hat keinen Sinn. Ich werde es nie schaffen die Seishi zu retten. Ich fühle mich so hilflos und...," Bevor Mai den letzten Satz beenden konnte wurde ihr schwarz vor Augen, doch bevor sie das Bewusstsein verlor flüsterte sie seinen Namen. Chichiri fing sie auf, als ihre Beine unter ihr nachgaben und sie zusammensackte. "Mai, was ist mit dir? Sag doch etwas." Als er ihr Gesicht berührte fühlte sich ihre Haut sehr heiß an und er wusste, dass Mai hohes Fieber hatte. "TASUKI! SCHNELL BRING DIE DECKEN ZUM FEUER!" Sofort kam Tasuki mit den beiden Decken. "Hier sind die Decken. Was ist denn passiert?" "Tasuki, ich brauche Wasser, kaltes Wasser. Bringe bitte etwas vom Fluss. Und beeil dich. Ich erkläre dir alles, wenn du wieder da bist." Tasuki nickte und lief in aus dem Lichtkreis des Feuers in die Dunkelheit hinaus, während Chichiri die bewusstlose Mai auf die Kesa bettete, die zu Boden gefallen war und sie mit den Decken zudeckte. Wenige Minuten später kam er mit dem Wasser zurück. "Hier ist das Wasser. Und jetzt klär mich auf. Was ist los?" "Mai hat hohes Fieber. Es ist so hoch, dass sie das Bewusstsein verloren hat." "Was? Das ist ein Witz, oder?" Als Chichiri den Kopf schüttelte, blickte Tasuki ihn entsetzt an. "Was sollen wir nur tun?" "Ich bin kein Arzt, aber wir können eigentlich nur versuchen ihre Temperatur zu senken." "Verdammt, jetzt wären die heilenden Kräfte von Mitsukake nicht schlecht." Chichiri nickte nur zustimmend, während er ein Tuch in das kalte Wasser tauchte und damit ihr erhitztes Gesicht abwusch. "Hey, ich hab eine Idee. Hat Miaka nicht erzählt, dass Amiboshi ihr Fieber mithilfe seines KI gesenkt hat? Kannst du das nicht auch?" "Tut mir leid. Aber Amiboshi hatte einen Vorteil. Er konnte sein KI durch den Mund abgeben, deswegen hatte er auch die Flöte, um es zu verstärken." "Und, was ist daran so besonderst?" "Ich kann mein KI nicht einfach so aus mir herausfließen lassen, ich verstärke damit meine Magie." "Aber als Tamahome von dem Dämon besessen war hast du doch auch dein KI benutzt um das Monster in Schach zu halten, bis dir die anderen...," "Tasuki, das war etwas ganz anderes. Ich habe einen Dämon gehindert sich zu entfalten, und danach mit Hilfe von Chiriko und Hotohori-sama einen Schutzschild errichtet. Ich kann niemanden mit meinem KI heilen." "Verdammt noch mal, warum denn nicht? Sonst kannst du doch auch alles. Wieso kannst du nicht ihr Fieber senken?" "Weil es nicht in meiner Macht steht jemanden zu Heilen." "Versuch es doch wenigstens." "Tasuki, es hat keinen Sinn. Wir müssen es mit den Mitteln versuchen, die uns zur Verfügung stehen und Hoffen, das es so Funktioniert." Als Chichiri nach den Knöpfen von Mais Oberteil fasste schoss Tasuki die Röte ins Gesicht. "AAARGH! WAS TUST DU DA? BIST DU ÜBERGESCHNAPPT?" "Ich muss ihr das Oberteil ausziehen, damit ich ihren Körper abkühlen kann." "Aber..., aber, sie wird dir den Kopf abreißen wenn sie das mitbekommt. Außerdem kannst du nicht einfach eine Frau auszieh'n." "Du kannst dich ja umdrehen wenn es dir peinlich ist." "Aber...," "Glaubst du mir ist wohl bei der Sache?" Tasuki schüttelte nur noch schweigend den Kopf, dann legte er etwas Holz nach. "Ich gehe und hole noch etwas Brennholz." "Ist gut" Mit zitternden Händen begann Chichiri ihr das Oberteil aufzuknöpfen, dann nahm er ein Tuch und begann ihren Körper mit dem Kalten Wasser abzuwaschen, dabei erinnerte er sich an ein Gespräch, das er mit Mitsukake geführt hatte als die Seishi noch mit Miaka auf der Suche nach dem Shinzahou waren. In diesem Gespräch ging es darum, welche Kräuter gegen welches Leiden helfen, außerdem hatte der Seishi mit den heilenden Kräften ihm einen guten Tipp gegeben, wie er Fieber effizient senken konnte. Schnell tauchte Chichiri zwei Lappen in das Wasser und zog Mai ihre Hose aus. Sein Blick fiel sofort auf ihr Gerötetes, eiterndes Bein und auf etwas das ihn sehr überraschte, doch er hatte jetzt keine Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Während Chichiri weiter versuchte das Fieber zu senken, kam Tasuki mit dem Brennholz zurück. "Tasuki, gut dass du kommst. Versuche weiter die Temperatur zu senken, ich mache mich auf die Suche nach Heilkräutern." "Ist gut, aber wenn sie aufwacht und mir an die Kehle springt, dann werde ich meine Unschuld beteuern." Chichiri blickte Tasuki verwirrt an, doch als er ihn schelmisch grinsen sah, musste auch er unwillkürlich lächeln, dann wandte er sich ab und verschwand in der Dunkelheit. "Mai, jetzt wird es Zeit, dass du dich etwas zusammen nimmst. Chichiri ist schon krank vor Sorge." Tasuki sprach seine Gedanken laut aus, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht hören würde. "Verdammt, wo bleibt er nur? Es kann doch nicht so schwer sein, ein paar Blätter zu sammeln. Ich brauche langsam frisches Wasser, das hier wird schon warm. Und du könntest auch langsam wieder zur Besinnung kommen. Was ist das denn? Das ist doch,... das gibt es doch gar nicht. Ob Chichiri das schon gesehen hat? Und was ist denn das hier? Eine Entzündung? Wieso hast du nichts gesagt? Egoistische Kuh." Tasuki wurde langsam sauer, doch nicht auf Mai oder Chichiri, sondern auf seine verworrenen Gefühle. Vorsichtig als hätte er Angst gebissen zu werden faste er Mai an die erhitzte Stirn. Täuschte er sich, oder war sie schon etwas kühler? Als er ein Rascheln im Gebüsch vernahm, sprang er auf, packte seinen Fächer suchte festen Stand und blickte ins Dunkel hinaus, von wo aus Geräusch gekommen war. "REKKA..." "Tasuki ich bin es." "Chichiri, gut das du wieder da bist. Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?" "Ja, ich habe hier Blätter des Teebaumes. Das Öl soll gut gegen Entzündungen jeglicher Art helfen. Wie geht es Mai?" "Ich glaube das Fieber ist einwenig zurückgegangen, aber Sicher bin ich nicht." Chichiri fuhr Mai mit der Hand über die Stirn. "Du hast Recht, es ist ein bisschen gesunken. Das ist ein gutes Zeichen. Ich zerreibe jetzt die Blätter." Während Chichiri das Teebaumöl bereitete wusch Tasuki weiterhin Mais heißen Körper ab. "Ähm..., du Chichiri, können wir nicht ihr Oberteil wieder zumachen?" "Hhmm..., ich denke schon. Ich hoffe, dass es reicht, wenn wir ihr weiterhin Wickel machen und das Gesicht kühlen." "Könntest du nicht..., ähm..., du weißt schon,...es tun?" Chichiri blickte in Tasukis dunkelrot gefärbtes Gesicht und begann leise zu lachen. "Was gibt's denn da zu lachen?" Tasukis Gesichtsfarbe verdunkelte sich nochmals um eine Nuance, worauf Chichiri zu Schmunzeln begann und schnell Mais Hemd zuknöpfte. "Nichts." Bevor Tasuki sich weiter aufregen konnte, begann Mai sich zu regen. Langsam öffnete sie die Augen. Ein paar Mal musste sie blinzeln, bevor sie ihre Umgebung klar erkennen konnte. Als sie die beiden Seishi, die sie besorgt anblickten sah, begann sie mit leiser, erschöpfter, schleppender Stimme zu sprechen. "Was war denn los?" "Was los war? Du warst kurz davor Kouji Gesellschaft zu leisten. Wieso hast du uns nichts von deiner Verletzung gesagt? Dir ist wohl nicht klar, dass du als Miko eine Aufgabe zu erfüllen hast." "Beruhige dich Tasuki. Das letzte was sie jetzt braucht ist eine Strafpredigt. Ich werde mit ihr reden. Würdest du bitte mit den Teebaumblättern weiter machen?" Tasuki knurrte nur noch ein unwirsches °ja° vor sich hin, bevor er sich den Blättern zuwandte. Kopfschütteln wandte Chichiri sich an die Kranke. "Wie geht es dir?" "Mir ist so heiß." "Das kommt vom Fieber. Deine Wunde hat sich entzündet und dein Körper hat sich mit hohem Fieber dagegen gewehrt. Wie konntest du so verantwortungslos handeln und nichts von deiner Verletzung sagen? Und wieso hast du mich belogen?" Chichiri sprach ganz Ruhig zu ihr, doch als er die letzte Frage stellte, schwang Trauer in seiner Stimme. "Ich wollte euch nicht beunruhigen, und so schnell wie möglich den nächsten Seishi finden. Es tut mir leid, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe. Ich weiß, dass das eine dürftige Entschuldigung dafür ist, und ich hoffe, dass ich dein Vertrauen nicht ganz verloren habe." "Du bist ein dummes Mädchen. Ich hatte eigentlich gehofft, dass du mir vertraust, und dass du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst." "Das weiß ich auch, aber ich habe gedacht, dass es wichtiger ist die Seishi zu finden." Chichiri schüttelte leicht den Kopf. "Aber Mai, nichts ist wichtiger als deine Gesundheit. Überleg einmal, was sollen wir tun, wenn du stirbst? Unsere Freunde können dann nie von ihren Dämonen befreit werden. Mai, du bist unsere letzte Hoffnung. Außerdem, könnte ich es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustoßen würde. Wo hast du überhaupt die Verletzung her?" "Der Dämon hat mich erwischt." "Was? Der Dämon? Das ist nicht gut. Ich nehme sofort Kontakt mit Tai-Itsu auf." Chichiri zog den Spiegel aus seiner Kesa und begann sich zu konzentrieren. Die Spiegelfläche verdunkelte sich und das Gesicht der alten Frau erschien. "Chichiri, endlich. Du hast dich schon lange nicht mehr gemeldet. Was ist los?" "Tai-Itsu-sama, Tasuki wurde von seinem Dämon befreit." "Das ist eine gute Nachricht. Aber wieso schaust du so sparsam? Ist irgendetwas vorgefallen?" "Mai wurde von dem Dämon verletzt. Die Wunde hat sich entzündet und sie leidet an hohem Fieber." "Wurde sonst noch jemand von dem Dämon verletzt?" "Nein." "Das ist wenigstens etwas. Ihr könnt jetzt nichts tun als abzuwarten. Wenn die Verletzung von selber wieder heilt, ist alles gut. Sollte es aber nicht so sein, dann wird sich die Miko in eine sehr bösartige Person verändern. Chichiri, du kennst sie am besten. Beobachte sie und wenn sich ihr Charakter ins negative verändert, dann melde dich bei mir. Ich werde mir zwischendurch einen Ausweg überlegen." "Tai-Itsu, wollt ihr damit sagen, dass sie zu einem Werkzeug des Bösen wird?" "Genau, das will ich damit sagen, doch sie wird es nur, wenn die Wunde nicht verheilt. Die Entzündung wird wahrscheinlich zurückgehen, aber wenn die Verletzung nicht in den nächsten drei Wochen zuheilt, ist alles Verloren. Für euch Seishi gilt natürlich dasselbe. Lasst euch nicht verletzen. Der Dämon ist auf eure Körper abgestimmt. Ihr hättet nicht eine kleine Chance euch der Bosheit zu entziehen. Das gilt auch für dich, selbst wenn du von keinem besetzt gewesen bist." "Tai-Itsu, kann ich euch etwas fragen?" "Was gibt es Mädchen?" "Was ist eigentlich aus dem Dämon der es auf Chichiri abgesehen hatte geworden?" "Das ist eine Frage, die ich lieber nicht beantwortet hätte, doch nun komme ich wohl kaum drumherum. Vor allem wenn ich in dein Gesicht sehe." "Das ist doch nur verständlich, immerhin geht es hier um ihn." "Ach Tasuki, ich hatte beinahe schon vergessen, was du für eine vorlaute Klappe hast." "Jetzt sag uns endlich was mit dem Dämon ist alte Schachtel." "Was heißt hier Alte Schachtel?" "'Schuldigung." "Also, irgendwo lebt der Dämon. Er wartet nur darauf, dass ihm Chichiri in die Finger fällt. Ihr müsst gut auf ihn aufpassen. Wenn er besetzt wird, weiß ich nicht wie es weitergehen soll. Momentan ist er nämlich der Stärkste Seishi, und wenn erstmal der Dämon in ihm steckt, dann hilft auch eure vereinte Kraft nicht. Denn auf Chichiri wurde der stärkste der Dämonen angesetzt und den kann nur die Kraft der Liebe besiegen. Selbst deine Freundschaft zu ihm so innig sie jetzt auch ist, wird ihm nicht helfen können." "Aber Tai-Itsu, ihr habt ihn doch schon einmal beschützt. Wenn er bei euch bleibt, dann währe er außer Gefahr." "Leider nicht. Ich konnte den Dämon mit einem Trick ablenken, ein zweites Mal wird er nicht darauf reinfallen. Und jetzt beruhige dich Mädchen und ruhe dich aus. Du siehst schlecht aus. Wir sprechen uns wieder wenn der nächste Seishi gefunden ist." Der Spiegel wurde dunkel und begann dann wieder das Bild zurückzuwerfen Schweigend saßen die drei an dem Feuer. Alle machten sich wegen dem irgendwo lauernden Dämon Sorgen. Tasuki brach das Minutenlange Schweigen. "Was meine die alte Schachtel eigentlich mit ihrem Momentan sei er der stärkste Seishi?" "Tai-Itsu-sama meint bestimmt den neuen Suzaku-Seishi. Sie weiß genauso wenig wie wir über ihn, deswegen kann sie seine Kraft nicht einschätzen. Vielleicht ist er stärker als ich, vielleicht auch nicht." Chichiri seufzte und wandte den anderen Beiden den Rücken zu. Um irgendetwas zutun nahm Tasuki das Schälchen mit dem Teebaumöl in die Hand. "Mai, zeig mal dein Bein her. Ich reibe dir das Öl auf. Es wird die Entzündung bekämpfen." Mai lächelte ihm dankbar zu, doch dann blickte sie wieder zu Chichiri hinüber und in ihren Augen spiegelte sich Trauer und Angst. "Ob Chichiri sich auch solche Sorgen wegen dem Dämon macht?" "Bestimmt. Er wird es uns nicht zeigen, aber sein Schweigen beweist es." "Tasuki, wie können wir ihn denn beschützen, wenn der Dämon so stark ist, wie Tai-Itsu sagt?" "Ich weiß es nicht. Ich kann nur hoffen, dass Chichiris Geist und sein Wille stark genug sind um sich gegen ihn zu wehren." "Bestimmt." "Das sagst du so, aber ich kenne ihn jetzt lange genug. Er ist ein sehr sensibler und gefühlvoller Mann. Er verbirgt diese Eigenschaften aber und lässt sie nur selten frei." "Tasuki, was redest du denn da no da?" Zu Tode erschreckt und nach Fassung ringend blickte Tasuki den anderen Seishi an. Chichiri hatte sich von dem Schreck der Nachricht wieder erholt, seine Maske aufgesetzt und hatte Tasukis letzten Satz gehört. "Hör auf solche Schauermärchen zu verbreiten. Du machst Mai damit Angst. Denk doch mal an ihre Gefühle no da." "Ach, und deine Gefühle sind unwichtig, oder was?" "Wie kommst du denn auf diese Idee no da?" "Deine Maske ist der Beweis. Du versteckst dich und deine Gefühle dahinter. Und jetzt keine Ausflüchte. Ich habe Recht und basta." Schwungvoll wandte der Bandit sich von Chichiri ab und kümmerte sich weiter um Mais Verletzung. "War das jetzt nicht etwas heftig?" "Irgendjemand musste es jetzt sagen. Und jetzt halte dein Bein Ruhig. Wie soll ich denn dir das Öl draufschmier'n, ohne dir weh zu tun, wenn du nur rumzappelst." "Das ist kein Grund mich anzuschnauzen." "Das tu ich doch überhaupt nicht." "Hör auf mich anzuschreien." "Ich schrei doch überhaupt nicht." "JETZT IST RUHE IHR BEIDEN!!" Erschrocken schwiegen die beiden Streithähne und blickten Schuldbewusst auf den Seishi der nun wieder mit dem Rücken zu ihnen dasaß. "Das letzte was Mai jetzt braucht ist ein Kräftezehrender Streit. Mai, versuch noch einwenig zu schlafen. Du brauchst Ruhe no da." "Du hast Recht." Sie lächelte Tasuki leicht zu, kuschelte sich, nachdem er ihr einen Verband angelegt hatte in ihre Decken und schloss ihre Augen. Sie versuchte einzuschlafen, doch sie schaffte es einfach nicht, denn ihr ging zuviel durch den Kopf, und vor allem die Sorge um Chichiri ließ Schlaf nicht zu. Nach wenigen Minuten, in denen die Männer nur da gesessen waren, brach Tasuki das Schweigen. "Entschuldige Chichiri, ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist." "Bei Mai ruhig zu bleiben, ist nicht leicht no da. Doch für dich gilt das Selbe. Aber nun zu einem wichtigeren Thema. Hast du das Bild auf ihrem rechten Knöchel gesehen no da?" "Ja, das ist doch ein Bild von Suzaku. Aber was hat dieses Bild zu bedeuten?" "Ich denke, dass es ein Zeichen dafür ist, dass Mai wirklich die richtige ist, um die Suzaku no Miko zu sein no da." "Was sollen wir eigentlich weiter gegen die Wunde machen?" "Wie Tai-Itsu schon gesagt hat. Die Wunde muss in drei Wochen verheilt sein. Sonst ist es vorbei und unsere Freunde können nie von ihren Dämonen befreit werden. Ich glaube aber, das wir sie dabei unterstützen können no da." "Und wie?" "Bestimmt nicht, indem du ihren Zorn auf dich ziehst. Sei freundlich zu ihr. Wenn sie glücklich und fröhlich ist, könnte das von Vorteil sein no da." Chichiri legte noch etwas Holz ins Feuer, und schlief bald darauf im sitzen ein. Tasuki erhob sich und ging ein paar Schritte um seine Blutzirkulation wieder auf Touren zu bringen, dann setzte er sich neben Mai. "Mai, schläfst du?" "Nein, ich kann nicht einschlafen." "Dann hast du unser Gespräch zuvor mitgehört?" "Es tut mir leid, ich wollte euch nicht belauschen." "Ist nicht schlimm. Aber dann kannst du mir vielleicht eine Frage beantworten. Wieso hast du ein Bildnis von Suzaku auf der Haut?" "Du meinst meine Tätowierung? Das war eigentlich nur ein Spiel. Und dieses Bild hat mich fast magisch angezogen. Ich musste dieses Bild unbedingt auf meiner Haut haben. Klingt seltsam oder?" "Nein, ich glaube dass Suzaku seine göttlichen Finger im Spiel gehabt hatte. So, jetzt wird es aber wirklich Zeit, dass du wieder schläfst. Dein Fieber ist zwar gesunken, aber noch nicht ganz verschwunden." "Tasuki, mir schwirrt noch eine Frage im Kopf herum. Was ist, wenn der uns unbekannte Seishi von Chichiris Dämon besessen ist?" "Ich weiß auch nicht, was dann ist, aber eines weiß ich genau. Wenn es so ist, werden wir es nicht herausfinden." "Wieso denn?" "Na ja, Chichiri könnte den Dämon zwar in zu Hilfenahme seiner Fähigkeiten spüren, aber der Dämon dürfte es bemerken." "Moment, wenn ich mich Richtig erinnere, hat Chichiri den Dämon der im Körper des Kaisers schlummert erspürt." "Dann wollen wir mal hoffen, dass der Dämon das nicht mitbekommen hat, sonst haben wir ein Problem mehr." Ganz in ihren Gedanken versunken begann Mai nervös auf ihrer Unterlippe zu knabbern. "Mai, es ist jetzt besser wenn du jetzt schläfst." "Mhm, das werde ich jetzt auch tun. Ich bin ganzschön fertig." "Kein Wunder, mit Fieber ist nicht zu spaßen." "Machst du dir etwa Sorgen?" Mai grinste Tasuki schelmisch an, doch das Grinsen verschwand augenblicklich, als er ernst auf ihre Frage antwortete. "Natürlich mach ich mir Sorgen um dich." "Warum denn? Ich bin nicht das schwache Mädchen, für das du mich hältst." "Ich mache mir keine Sorgen weil du eine Frau bist. Ich mache mir welche, weil du ein Freund bist und um Freunde macht man sich Sorgen. Du machst dir doch auch welche. Stimmt's?" "Ja, es stimmt. Ich mache mir Sorgen um euch beide." "Aber du machst dir um ihn mehr Sorgen als um mich, oder?" Diesmal grinste Tasuki Mai schelmisch an, während er auf den schlafenden Seishi deutete. "Hat es für dich den Anschein, dass ich mich um Chichiri mehr Sorge als um dich?" "Ja, aber das ist auch verständlich, immerhin war er es, der dich von Anfang an beschützt hat und dir ein Freund war." "Das mit dem Beschützen, dass musst du ihm mal sagen. Er macht sich immer noch Vorwürfe, dass er mich damals nicht vor Shibata retten konnte, und dass er mich am Anfang in den Kaiserlichen Palast gebracht hat." "Chichiri hat was?" "Er hat mich in den Palast gebracht, aber da wusste er nichts von dem Dämon." "Ach so ist das. Daran ist nur diese alte Schachtel schuld." "Meinst du mit der Alten Schachtel Tai-Itsu?" "Genau die. Hätte sie ihn zuvor aufgeklärt, dann hätte er dich nie in diese Gefahr gebracht, aber nein, sie lässt ihn ahnungslos in der Welt herum wandern. Die hat es ja noch nicht mal nötig gehabt ihn vor dem Dämon zu warnen, der auf ihn angesetzt ist. Wie soll man da seine Arbeit anständig erledigen?" "Shhh, nicht so laut, du weckst ihn sonst noch auf." "Ist ja gut. Außerdem sollten wir jetzt seinem Beispiel folgen und auch noch schlafen. Gute Nacht Mai." "Gute Nacht Tasuki." Mai legte sich wieder hin und blickte dem rothaarigen Seishi zu, wie er einige Zweige mit Blättern von den in der Nähe stehenden Bäumen abbrach, und sie auf zwei Haufen neben das Feuer legte, und dann zu dem schlafenden Seishi ging. Vorsichtig berühre er Chichiri an der Schulter. Dieser öffnete verschlafen die Augen und blickte Tasuki fragend an. Mai konnte nicht verstehen, was Tasuki Chichiri zuflüsterte, doch nach seinen Gesten zu urteilen, bedeutete er ihm, sich auf einen der Haufen zu legen, doch Chichiri schüttelte nur den Kopf, worauf Tasuki den Harisen zog und ihn bedrohlich unter Chichiris Nase hielt. Chichiri hob beschwichtigend die Hände und lächelte Tasuki freundlich an, dann erhob er sich und legte sich auf den einen der beiden Haufen. Tasuki packte den Harisen wieder weg, legte sich auch den anderen Blätterhaufen. Nach wenigen Minuten konnte Mai an den entspannten Gesichtern ihrer Freunde erkennen, dass diese eingeschlafen waren, dann setzte sie sich wieder auf, nahm die beiden Decken, ging humpelnd auf die beiden Schläfer zu und breite über jeden eine Decke, dann setzte sie sich, nachdem sie sich ihre Hose wieder angezogen hatte vor das Feuer, legte sich Chichiris Kesa über die Schultern und blickte während sie über die letzten Stunden nachdachte in die Flammen. So verbrachte Mai die letzten Stunden dieser Nacht, und hielt dabei das Feuer am Leben. Kurz nach Sonnenaufgang erwachte Chichiri, da ihm die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages im Gesicht kitzelten. Verschlafen blickte er in die Runde und sah, dass Tasuki noch immer schlief und Mai am Feuer saß, dann bemerkte er die Decke, die Mai über ihn gebreitet hatte. Als Schutz gegen die Kühle des Morgens wickelte er sich in diese und ging die wenigen Schritte zu Mai. "Guten Morgen Mai." "Morgen Chichiri." "Wie geht es dir?" "Ich kann nicht klagen. Das Fieber scheint weg zu sein." "Und dein Bein?" "Ach das, an den Schmerz habe ich mich schon fast gewöhnt." "Was hast du?" "Wer ich? Ich hab nichts, was sollte ich schon haben?" "Mai, werde jetzt nicht sarkastisch. Sag mir lieber was los ist." "Na schön, was siehst du, wenn du mich ansiehst?" Verwundert musterte der Seishi die Miko. "Ich sehe die Suzaku no Miko, die schlechte Laune zu haben scheint." "Was heißt hier schlechte Laune?" "Shhh, sei etwas leiser, sonst weckst du ihn noch auf. Und jetzt erzähl mir, was dir auf dem Herz liegt." "Ich will endlich wieder baden." Chichiri blickte sie an und begann zu lachen. "Wenn es weiter nichts ist. Wenn wir dem Bach folgen, müssten wir an einen See kommen. Dort kannst du dich dann waschen." "Ein See? Worauf warten wir dann noch? Nichts wie los!" "Warte Mai, Tasuki schläft doch noch." Mai begann zu grinsen. "Aber nicht mehr lange." Sie schlich zu dem schlafenden Banditen zu und kniete sich neben ihn hin, dann senkte sie den kopf als wolle sie ihn auf die Wange küssen. "Tasuki! AUFWACHEN!" Laut brüllte sie ihm ins Ohr und erschrocken fuhr Tasuki in die Höhe. "Sag mal spinnst du? Willst du das ich taub werde?" "Reg dich wieder ab. Los hoch mit den müden Knochen. Wir wollen weiter." "Ist ja gut. Aber ich hab Hunger, könnten wir nicht erst etwas essen?" "Nein, und jetzt los." Ohne auf den vor sich hin zeternden Tasuki zu achten stopfte Mai ihre Habe wieder in die Taschen und befestigte diese am Pferd, dann stieg sie auf. Der Tag war erst wenige Minuten alt, als sie weiter ritten, immer dem Bach entlang, bis die drei Reisenden an eine Lichtung kamen. "So, da sind wir." Die Sonne stand schon schräg am Himmel und schickte blitzende Strahlen über die Wasseroberfläche des Sees, der in den letzten Augenblicken des Morgenrots mit feurigen Öl übergossen schien. Ein leichter Windstoß kräuselte die sonst glatte Fläche und ließ den See wie von Silberfäden durchwirkt glitzern und glänzen, während die smaragdgrünen Blätter und die noch geschlossenen Blüten der Seerosen, die in Ufernähe wuchsen auf den leichten wellen schaukelten. "Es ist zauberhaft." Von Anblick des Sees verzaubert starrte Mai Minuten lang auf das Wasser. "wolltest du nicht hinein?" "Ja...,ja..." Mai flüsterte die beiden Worte nur, und ihre Stimme klang verträumt. Wie in Trance begann sie langsam die wenigen Meter zum Ufer zurückzulegen, nur um sich dort angekommen hinzuknien und eine Hand ins Wasser zu halten. Langsam bewegte sie die Hand hin und her, spürte die Temperatur des Wassers, und wie trotz des leichten Widerstandes es durch ihre Finger floss. Sie schöpfte eine Handvoll Wasser aus dem See, blickte auf das schimmernde Nass in ihrer Hand und warf es kraftvoll in die Luft, wo es in viele Tropfen der verschiedensten Größen zerfiel. Diese funkelten in der Sonne wie Diamanten, bevor sie leise platschend auf dem See aufschlugen. "Was ist los?" Mai hatte nicht bemerkt, dass der Seishi sich zu ihr gesellt hatte. Mit Augen in denen der Schalk blitze sah sie Chichiri hinterlistig an. "Nichts, ich habe nur geprüft, wie die Temperatur ist,..." Bevor Chichiri reagieren konnte packte Mai ihn am Arm, schubste ihn ins Wasser und begann zu lachen. Während Mai sich die Tränen, die ihr vor lachen über die Wangen kugelten, wegwischte und japsend nach Luft schnappte, rappelte Chichiri sich langsam wieder auf. Bis auf die Knochen durchnässt, mit triefenden Klamotten, die ihm auf der Haut klebten stand er im kniehohen Wasser. Wieder beruhigt stand Mai am Ufer und grinste den nassen Seishi beim verlassen des Sees frech, beinahe schon boshaft an. Ihr grinsen wurde breiter, als sie ihren Satz beendete."...und ich finde, es hat genau Badetemperatur. Oder was meinst du?" Chichiri stand hinter Mai, und sie wandte sich zu ihm um als er ihr lächelnd antwortete. "Du hast Recht. Aber ich finde du solltest es selbst probierten." Er machte eine schnelle Handbewegung und Mai spürte einen kräftigen, aber nicht schmerzhaften Schlag gegen ihren Körper und fiel mit den Armen rudernd rückwärts in den See. Mit großen Augen saß Mai im Wasser und blickte den noch immer grinsenden Chichiri verblüfft an. "Wie hast du das denn gemacht? Ich bin mir sicher, dass du mich nicht berührt hast." "Das ist schwer zu verstehen, sagen wir der Einfachheit halber, es war einer meiner Tricks." "Ach so. Chichiri, wo ist eigentlich Tasuki?" "Der versteckt sich hinter dem Baum dort." "HEY TASUKI, WAS TREIBST DU DENN DAHINTEN?" "Wer?...Ich?...Ähm..., nichts!" Mai blickte zuerst verständnislos auf Tasuki, der mit einem aufgesetzten lächeln einige Schritte näher kam, dann begann sie geheimnisvoll zu grinsen. "Du hast doch wohl keine Angst vor dem Wasser?" "Wie kommst du denn darauf?" "Ach nur so. Los, komm her. Das Wasser ist toll." "Nee, lieber nicht." "Dann komm wenigstens noch etwas näher, damit wir uns unterhalten können." Er kam noch einige Schritte näher. Jetzt waren zwischen ihm und seinem Verhasten Element nur noch vier Schritte. Fahrig wischte er sich kalten Schweiß von der Stirn. "Tasuki, noch ein bisschen. Ich werde sonst noch heiser von dem Gebrüll." Tasuki atmete tief durch und ging bis zum Ufer. "Was gibt es denn so wichtiges?" "Das hier." Schwungvoll schlug Mai auf die Wasseroberfläche und das Wasser spritze, wovon Tasuki ziemlich feucht wurde. "Sag mal spinnst du? Das..." Weiter kam er nicht, denn Mai hatte ihn gepackt und zu sich in den See gezogen. Hustend zappelte Tasuki im Wasser. "Tasuki, beruhige dich, das Wasser ist nicht tief. Du musst nur auf die Füße kommen." Schnell hastete Chichiri zu Tasuki und half Mai den Banditen auf die Füße zu stellen. Als er stand und sich beruhigt hatte sah Mai Tasuki zerknirscht an. "Entschuldige bitte, ich wusste nicht, dass du nicht schwimmen kannst." "Ist schon gut. War ja auch lustig." Und schon hatte er Chichiri einen solchen Schlag auf den Rücken gegeben, dass er das Gleichgewicht verlor und vornüber ins Wasser fiel, wobei er sich aber noch an dem Rotschopf festhielt und ihn mit zog. Mit einem lauten platsch landeten die beiden Seishi wieder im Wasser. Mai konnte nicht mehr, sie begann wieder zu lachen, was sich die beiden Seishi nicht gefallen ließen und sie Unterwasser tauchten. Daraus wurde eine große Wasserschlacht. Schwer atmend saßen die Drei eine Stunde später am Ufer und blickten über die jetzt wieder glatte Oberfläche. Während ihre Sachen in der Sonne trockneten saßen sie an einem Feuer und Frühstückten. Kaum waren ihre Sachen wieder trocken, ritten sie Weiter. Am frühen Nachmittag kamen sie an eine kleine Stadt. Während die Seishi sich nach einem Quartier für die Nacht umsahen schlenderte Mai durch die Straßen der Stadt. Aus einer Gasse kam das Weinen eines Kindes. Schnell lief sie die Straße entlang und sah zwei breitschultrige Männer, die einen etwa 3-4 jährigen Jungen hinter sich herschleiften. "Ich will zu meiner Mama." "Lasst den Jungen in Ruhe!" Verwundert wandten sich die Kerle zu ihr um. "Du weißt wohl nicht wen du vor dir hast." "Ich sagte ihr sollt den Jungen in Ruhe lassen!" "ziemlich vorlaut die Kleine." "Aber hübsch, sie würde bestimmt eine menge Geld einbringen." Mais Augen weiteten sich. "Du hast Recht. Ein zwei Tage Erziehung und sie ist eine gute Sklavin." "Sklavin?" "Ja, denn wir sind Sklavenhändler." Einer der Händler packte Mai an der Schulter. "Was wollt ihr von dem Kind?" "Das geht dich nichts an." "Ich komme freiwillig mit, und mache auch keine Probleme, wenn ihr den Jungen laufen lasst." "Hhmm, was meinst du Chef?" "Keine schlechte Idee für den Balg würde kaum was gezahlt werden, aber wenn du brav bist, dann bekommen wir mindestens 800 Mon." "Na gut. Verschwinde du Zwerg,..." Der Junge lief so schnell ihn seine kurzen Beine trugen weg und bog um die nächste Ecke. "...und für dich haben wir ein hübsches Schmuckstück." Bevor Mai reagieren konnte hatte ihr einer der Sklavenhändler eine schwere Eisenkette um den Hals gelegt. "Falls du dich unerlaubt bewegst, zieht sie sich zusammen. Also sei brav." Die beiden Männer brachen in lautes Gelächter aus. Als ein dritter Mann erschien, stieg Mai eine vertraute Hitze zu kopf. Wütend brüllte sie den Chef der Bande an. "Ihr habt versprochen, den Jungen laufen zu lassen." "Ich habe ihn doch kaufen lassen. Davon, dass er nicht mehr eingefangen wird, war nie die Rede." Die Sklavenhändler begannen wieder schallend zu lachen, während Mai die Tränen der Wut über ihre geröteten Wangen kullerten. "Es tut mir leid Kleiner." "Ich will zu meiner Mama." "Shhh, nicht weinen, ich verspreche dir, dass du zu deiner Mama zurück kommst." Wie auf Befehl erschienen die beiden Seishi aus dem Nichts. Ein Blick auf die Szenerie brachte ihnen Aufklärung. Die anmutig wirkende Handbewegung, die Mai als die selbige erkannte, mit der Chichiri sie am Morgen in den See befördert hatte, ließ einen der Sklavenhändler ein Stück durch die Luft fliegen, bevor der dann besinnungslos zu Boden fiel, während Tasuki seinen Fächer zog, ihn gegen die anderen Beiden richtete, und mit einem lauten °REKKA SHINEN° eine Feuerwalze auf die jetzt fliehenden Händler zurollen ließ. Kurz konzentrierte er sich auf die Flamme, ließ diese sich teilen und setzte damit die zwei Männer in Brand. Während des Kampfes, der nur wenige Minuten gedauert hatte kniete Mai beidem Jungen und hielt ihn tröstend und schützend im Arm, als sich die Seishi zu ihr begaben. "Alles Ok Mai?!" "Ja, aber nehmt mit bitte dieses Teil hier ab." Chichiri machte eine weitere Handbewegung und die Glieder der Kette zersprangen und die Teile fielen klirrend zu Boden. "Danke Freunde. Aber woher wusstet ihr, dass ich Hilfe brauche?" "Du brauchst doch immer Hilfe." Tasuki begann zu lachen und hob beschwichtigend die Hände, als er Mais funkelnde Augen sah. "War nur Spaß. Chichiri hat es gespürt." "Warum hat es dann so lange gedauert?" "Tasuki glaubte meinen Gefühlen nicht. Er meinte, wenn es um dich ginge, dann spüre ich viel wenn der Tag lang ist, aber als sich das Gefühl verstärkt hatte sind wir mittels Magie sofort hierher gekommen." "Und das keine Sekunde zu früh." "Was macht eigentlich der Kleine hier?" "Er sollte als Sklave verkauf werden. Los, bringen wir ihn heim. Na Kleiner, wo wohnst du denn?" Der Junge hob den Kopf und blickte schüchtern von einem zum anderen, bis sein Blick auf Chichiris Gesicht hängen blieb und ihn durchdringend musterte, während der Seishi erstaunt auf das Kind blickte und ein leise gemurmeltes °das ist doch..., nein, dass kann nicht sein.° über seine Lippen kam. So, das wars für heute. Eigentlich wollte ich dieses Kapitel schon vor der Wasserschlacht beenden, was mich aber dazu gebracht hat bis hierher zu schreiben, ich weiß es nicht. ^--^° Das Kernstück des 6.Kapitel ist schon fertig. Ich muß nur noch die Ausschmückungen machen. Wer wird wohl der Junge sein? Mata ne FY Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)