Die neue Hüterin von abgemeldet
================================================================================
Kapitel 9: Die Gruppe wird größer
---------------------------------
Soderla, das 9. Kapitel ist endlich fertig. Das war vielleicht eine Arbeit,
trotzdem finde ich, daß es nicht so sonderlich gut geworden ist. Ich hoffe, es
gefällt euch trotzdem.
Ein riesigen DANKESCHÖN an eulchen(Beschwerde angekommen und registriert.
Vielleicht denke ich deshalb anders darüber, weil ich älter bin. Und
bekanntlich läßt es sich über Geschmach streiten.), Tearless(Sei dir da nicht
so sicher. Ich mag keine Vorhersehbare Enden) und Chichiri-san (ich weiß doch
selber nicht warum er sie geküsst hat. Wie soll ich es dann genau
rüberbringen?), für eure lieben Kommis.*freufreufreumegafreu*
So, und nun viel Spaß
Kapitel 9 +Die Gruppe wird größer+
In den letzten Stunden war Mai während sie geschlafen hatten immer weiter zu
ihm hinübergerutscht, und hatte sich dann an ihn rangekuschelt, während er
unbewusst den Arm um sie gelegt hatte. "Es ist nicht so wie du denkst. Es ist
nichts passiert." Tasuki begann zu lachen. "Schlecht ist wer schlechtes denkt.
Ich sage den anderen bescheid, dass wir etwas später aufbrechen. Es sieht so
aus als währe Mai noch nicht ansprechbar, und es ist wahrscheinlich besser wenn
sie sich ausschläft." Chichiri nickte nur zustimmend, und schon war Tasuki
wieder zur Tür raus. Kurz blickte Chichiri ihm noch nach, doch dann
konzentrierte er sich ganz auf die Frau in seinem Arm. Ihr Haar roch nach den
verschiedensten Kräutern, während ihre Haut nach Sandelholz und ganz leicht
nach Zimt duftete. In ihrem Gesicht stand ein leichtes Lächeln, es schien als
würde sie etwas wunderschönes Träumen. Vorsichtig um sie nicht zu wecken,
nahm er seinen Arm von ihrer Hüfte und rutschte unter der Decke hervor, dann
setzte er sich neben die Schlafende und betrachtete sie, sog jeden Millimeter
ihres hübschen Gesichts in sich auf, und nahm sich vor, sie nicht mehr mit
seinen Gefühlen zu bedrängen. Er hatte zwar selber nicht mehr daran gedacht,
doch in den ersten Tagen, die Mai hier in seiner Welt war, hatte sie ihm doch
anvertraut, dass sie nur Bücher als Freunde hatte. Woher sollte sie denn dann
wissen, was Liebe ist. Der friedliche Ausdruck in Mais Gesicht verschwand, und mit einem
leisen Schrei fuhr sie hoch. Sofort nahm der Seishi sie tröstend in den Arm.
"Mai, es ist alles gut." "Chichiri, ich..., die Zeit wird knapp. Wir müssen uns
beeilen." "Was meinst du?" "Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass wir nicht
unendlich Zeit haben. Wo sind die anderen?" "Tasuki war vorher da und hat den
anderen mitgeteilt, dass du noch schläfst." "Warum habt ihr mich nicht
geweckt?" "Es tut mir leid, wir dachten es währe besser wenn du ausschläfst."
"Wir dürfen nicht noch mehr Zeit verlieren. Ich mache mich schnell fertig und
du sagst den anderen Bescheid." Der Seishi nickte und verschwand zu Tür hinaus,
während Mai sich umzog und ihre Sachen zusammenpackte. Wenige Minuten später
klopfte es an die Tür. "Hey Mai bist du fertig?" "Ich bin's gleich Tasuki, aber
du kannst schon reinkommen." Der Bandit öffnete die Tür und spähte vorsichtig
ins Zimmer herein. "Chichiri sagte ich soll dein Gepäck mitnehmen." "Danke
schön. Wo ist er eigentlich?" "Er ist schon bei den Pferden. Er muss
schließlich zwei Tiere vorbereiten." "Warum zwei? Sag bloß er hat jeden Tag
mein Pferd hergerichtet?" "Natürlich, wer sonst?" Sein überraschter Blick
änderte sich abrupt und schon funkelte ein fieser Ausdruck in seinen Augen, als
er mit zuckersüßer Stimme weiter sprach. "Ach, sagst du mir, was letzte Nacht
zwischen euch gelaufen ist?" Verständnislos blickte Mai den grinsenden Seishi
an. "Wie kommst du denn darauf, dass zwischen mir und Chichiri etwas gewesen
sein soll?" "Ich meine ja nur, heute Morgen als ich euch beide
aneinandergekuschelt erwischt...," Weiter kam Tasuki mit seiner Erklärung
nicht, denn Mai unterbrach ihn, während ihre Wangen sich zutiefst rot färbten
und es ihr heiß und kalt wurde, als sie sich vorstellte, in seinen Armen
liegend zu schlafen. "Was war das? Wir waren aneinandergekuschelt? Ehrlich?" Ein
fragend verdutzter Ausdruck stand in ihren Augen und Tasukis Grinsen wurde noch
breiter als er ihr betont lässig antwortete. "Wenn ich es doch sage." Sie
dachte über seine Worte nach, und murmelte die nächsten Worte mehr zu sich
selber als zu dem rothaarigen Seishi. "Ich weiß nichts davon. Als ich erwacht
bin, saß er neben dem Futon." Als ihr sein leises Kichern bewusst werden lies,
dass sie laut gesprochen hatte, maulte sie ihn fahrig an. "Was geht das dich
überhaupt an?" Tasuki brach in schallendes Gelächter aus, während Mai sich
ein Kissen angelte und es dem Seishi an den Kopf warf. "Verschwinde du
Dumpftröte!" Noch immer vor sich hin kichernd schnappte der Seishi Mais
Gepäck, verlies das Zimmer und ging zu den anderen in den Stall.
Kopfschüttelnd blickte sie ihm einige Augenblicke nach. Die Gedanken ließen Mai wieder erröten, und es
wurde ihr unnatürlich heiß. Schnell blickte sie sich noch einmal im Zimmer um,
ob auch alles von ihren Habseeligkeiten den Weg in die Taschen gefunden hatte,
als ihr Blick auf einem Dunklen Stoff, der neben den kleinen Tisch am Boden lag,
fiel. "Was bist du denn? Chichiris Kesa? Warum liegt die denn da am Boden? Sieht
beinahe aus als währe sie vom Tisch runtergerutscht." Schnell schnappte sie die
Kesa und lief zu den Stallungen, wo die anderen schon auf sie warteten. "Na, hab
ich dir zuviel versprochen. Ich wusste doch, dass sie deine Kesa mitbringt."
Chichiri nickte Tasuki zustimmend zu. Ohne auf Tasukis seltsam belustigten Blick
zu Achten übergab sie Chichiri seine Kesa, die er sich mit einer geübten
Handbewegung anlegte. Schweigend ritten sie los, bis Mai einige Kilometer von
der Stadt entfernt, wenige Meter neben einer tiefen Schlucht, auf deren Grund
sich ein Fluss schlängelte, ihr Pferd zügelte. "Scheiße, das habe ich ja
total vergessen." "Was ist denn jetzt schon wieder? Liegt deine Bürste noch im
Gasthaus?" "Halt dein freches Maul Tasuki. Chichiri, wir müssen zurück. Ich
muss noch den Jungen von Gestern finden. Ich habe mich weder bei ihm bedanken
können, noch überprüfen, ob er einer der unseren ist." "Einer der unseren?
Chichiri? Tasuki? Ihr seid zwei der legendären Suzaku-Seishi?" "Das hast du
wieder toll gemacht Mai." "Aber Tasuki, das war doch keine Absicht. Ich..., ich
bin so blöd." "Mach dir keine Vorwürfe Mai, das kann jedem von uns passieren.
So Hikaru, jetzt weißt du es, wir sind Suzaku-Seishi und Mai ist die Suzaku no
Miko." "WAS? Die Miko?" Total baff blickte der Junge Mann zwischen den drei
Seishi und Mai hin und her. Eigentlich wollte noch etwas von wegen es währe
eine Ehre mit den Seishi und der Miko zu reisen sagen, doch er brachte vor
staunen nicht ein Wort heraus. Einige Augenblicke in denen alle schwiegen
vergingen, bis Mai das Schweigen brach. "Ähm Hikaru, fühlst du irgendetwas?"
Verständnislos blickte der gefragte die Miko an. "Was meinst du?" "Na ja, ein
seltsames Gefühl, ich weiß auch nicht, wie ich es ausdrücken soll." Nun
mischte sich Tasuki, so direkt wie immer, ein. "Hast du das Bedürfnis uns das
Lebenslicht auszupusten oder schlimmeres?" Total verdattert schüttelte Hikaru
nur den Kopf, räusperte sich und begann mit krächzender Stimme zu sprechen.
"Nein, aber ich kann euch gar nicht sagen was es für eine Ehre ist mit einigen
der Suzaku-Seishi und der Suzaku no Miko zusammen zu reisen. Ich weiß
überhaupt nicht, wie ich euch dafür danken soll." Er wandte sich mit seiner
nächsten Fragen an Mitsukake. "Seid ihr auch einer der Seishi?" Der
angesprochene nickte nur, während Tasuki lässig mit dem Daumen über seine
Schulter drüber auf den größten der Seishi deutete. "Das ist Mitsukake. Unser
Houjun ist der Seishi Chichiri und ich bin kein minderer als der überall im
Land bekannte und bewunderte...," "Spinner vom Dienst, Tasuki." Beleidigt
blickte Tasuki Mai an, die sich ein grinsen kaum noch verkneifen konnte.
Während Tasuki und Mai begannen sich gegenseitig die übelsten Beleidigungen an
den Kopf werfen, begann Chichiri Hikaru einige Fragen zu stellen. "Hikaru, was
weißt du von den Seishi?" "Nicht viel, nur was man sich in meinem Heimatdorf
erzählt hat, das die Seishi auserwählte Menschen sind, ein Zeichen am Körper
tragen, verblüffende Fähigkeiten haben, die sie im Kampf oder so anwenden, und
ihre Namen, mehr schon nicht." "Hast du irgendwo ein Zeichen?" "Ich habe nur
ein Mal, das wie das Schriftzeichen 'yoru' aussieht." "Was würdest du sagen,
wenn dir jemand sagt du währst ein Seishi?" Hikaru begann zu lachen. "Ich und
ein Seishi? Das kann nicht sein. Ich mag vielleicht mit dem Bogen umgehen
können aber das ist auch schon alles. Außerdem gibt es nur sieben Seishi."
"Und was weißt du über die Suzaku no Miko?" "Nochweniger als von den Seishi,
nur, dass sie ein Mädchen aus einer anderen Welt sein soll." "Nun gut, dann
lass dir von mir etwas erzählen. Die erste Suzaku no Miko tauchte das erste Mal
vor ungefähr fünf Jahren hier in unserer Welt auf. Hier verliebte Miaka sich
in den Seishi Tamahome, und er verliebte sich in sie. Nachdem sie Suzaku
beschworen hatte kehrte sie zusammen mit Tamahome, in ihre Welt zurück. Vor
drei Jahren sind sie zurückgekehrt, um den Dämon Tenkou zu bekämpfen, dabei
haben beide ihr Leben gelassen und wurden zusammen in Miakas Welt wiedergeboren.
Vor einem Jahr brachte Tai-Itsu mit der letzten gespeicherten Kraft der sieben
Seishi Mai in diese Welt, denn die Suzaku-Seishi werden von Dämonen besessen.
Doch um in ihre Welt zurückzukehren braucht sie die Kraft von allen Sieben, und
da Tamahome nun nicht mehr als Seishi in unserer Welt lebt, wurde ein Ersatz
auserkoren." "Aha, und wer ist das?" "Bisher wussten wir auch nichts von dem
neuen Seishi außer dass sein Seishi-Zeichen 'yoru' ist." "Aha, und sonst...,
wie bitte? 'yoru'? Aber das Zeichen habe ich doch an der Schulter." "Dürfte ich
es bitte sehen?" Hikaru nickte und zog sein Hemd aus. Er wandte sich um und
Chichiri sah das Zeichen, das sich knapp unter dem rechten Schulterblatt befand.
"Hikaru, würdest du bitte einen Pfeil abschießen und ihn in sein Ziel lenken?"
Hikaru nahm den Bogen und holte einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn auf die
Sehne spannte diese so stark er konnte und schoss ihn ab. Der Pfeil flog auf
einen kleinen, tiefhängenden Ast eines etwas hundertfünfzig Meter weit
entfernt stehenden Baumes zu, und Hikaru konzentrierte sich auf den Pfeil und
lenkte ihn ins Ziel. Mitsukake hatte bisher schweigend dagestanden, doch nun war
er an Chichiri herangetreten und flüsterte seine Worte. "Chichiri, das Zeichen,
es beginnt zu leuchten." "Ich sehe es Mitsukake, aber es ist noch kein
eindeutiger Beweis, dass er wirklich der ist, den wir Suchen." Hikaru zog sein
Hemd wieder an, hängte den Bogen wieder an den Sattelknauf und sah Chichiri
fragend an, während Mai dem Banditen noch immer die übelsten Schimpfwörter
überschüttete und der es ihr mit der selben Heftigkeit zurück zahlte. "Habt
ihr gesehen was ihr sehen wolltet?" "Ja, das habe ich." Chichiri wandte sich von
dem Jungen ab und rief nach der Miko. "Mai! MAI!" "Was denn?" "Warum glaubst du,
dass der Junge einer der Seishi sein könnte?" "Ich weiß es nicht, aber es
währe denkbar." "Sonst nichts?" "Was heißt hier sonst nichts?" Mai stemmte die
Hände in die Hüfte und funkelte Chichiri an, der hob beschwichtigend die
Hände und lächelte sie an. "Weißt du was? Du bleibst hier, und wir suchen in
der Stadt nach dem Knaben." "Aber...," "Kein aber Mai. Es ist besser wenn du
hier wartest. Das Packpferd hat schwer zu tragen, und wenn wir es wieder mit
zurücknehmen, dann ist es ziemlich schnell erschöpft." Dass Chichiri nur nicht
wollte, dass Mai wieder in Schwierigkeiten geriet sagte er lieber nicht, doch
Tasuki dachte dasselbe und hielt damit nicht hinterm Busch. "Außerdem würdest
du eh nur in Schwierigkeiten geraten." Fies grinste Tasuki die Miko an, schon
darauf gefasst einen ihrer berühmten Wutanfälle heraufbeschworen zu haben,
doch sie blickte ihn nur traurig an, und wandte sich schweigend von dem Bandit
ab. "Nimm's nicht so schwer. Tasuki hat es nicht so gemeint." Chichiri legte Mai
einen Arm um die Schultern und drückte sie leicht an sich. "Ach Chichiri, er
hat aber Recht. Ich ziehe Schwierigkeiten magisch an. Wenn etwas schief gehen
kann, dann geht es auch schief." "Bleib einfach hier, und beruhige dich wieder.
Wir machen uns auf den Weg und suchen nach dem Jungen." "Ist gut. Ich drücke
euch die Daumen, dass ihr ihn findet." Bevor er sie verlies lächelte er sie
noch aufmunternd an.
Während die Seishi zur Stadt zurück ritten, hielt Chichiri dem sehr
zerknirscht dreinblickenden Tasuki eine anständige Standpauke.
Mai ging zum Rand der Schlucht und blickte die Wand, die einige hundert Meter
beinahe Senkrecht in die Tiefe fiel, hinab. Ein Schauer lief ihr den Rücken
hinunter, denn sie hatte leichte Angst vor der Höhe. Hufgetrappel erklang neben
ihr, und als sie sich zu dem Geräusch umwandte sah sie einen einzelnen Reiter,
der im vollen Galopp am Abgrund entlang ritt. Nachdem er näher gekommen war
erkannte sie in ihm den Jungen, der sie Gestern aufgelesen hatte und ihr den Weg
ins Gasthaus gezeigt hatte. Sie ging etwas zur Seite, damit sie ihm nicht im Weg
stand, doch kurz bevor er bei Mai ankam stolperte das Pferd und er fiel über
den Abgrund hinab. Sofort lief Mai die wenigen Meter zu der Unglücksstelle
hinüber und blickte über den Rand. Erleichtert sah sie, dass er sich noch an
einem kleinen Vorsprung kurz unterhalb des Grates festhalten konnte. Sie legte
sich auf den Bauch und hielt ihm eine Hand entgegen. "Nimm meine Hand, ich werde
dich hochziehen." "Ich schaffe es nicht." "Lass einfach mit einer Hand los und
greife zu. Es ist nicht schwer." "Ich kann das nicht." "Natürlich kannst du.
Ich weiß es." Er griff nach ihrer Hand und sie zog ihn mit all ihrer
verfügbaren Kraft hoch. Schwer atmend blieben die beiden am Rand sitzen.
"Danke, dass du mir das Leben gerettet hast. Ich bin Ou Doukun." "Nichts zu
Danken. Außerdem hast du mir Gestern auch geholfen." "Du bist die Frau die den
Weg zur Stadt nicht mehr gewusst hat, nicht wahr?" "Das Stimmt. Ich heiße Mai."
"Darf ich dich fragen, was du hier ganz alleine tust?" "Ich warte auf meinen
Bruder und die anderen." "Ist dein Bruder etwa der Blauhaarige mit der Narbe?"
"Ja, das ist er. Woher weißt du das?" "Ich habe ihn Gestern gesehen, als ich
dich ins Gasthaus brachte. In seinem Auge konnte ich grenzenlose Erleichterung
lesen. Eigentlich dachte ich, dass er dein Liebster ist. Er muss dich sehr
lieben, wenn er sich solche Sorgen um dich macht." Ein roter Schimmer überzog
ihre Wangen. Dieser Junge hatte eine außerordentliche Auffassungsgabe. Ihm
konnte man nicht so schnell etwas vormachen, deshalb war Mai froh, dass in
diesem Moment die vier Seishi zurückkamen und sie nichts antworten brauchte.
"Hallo Mai, ist irgendetwas vorgefallen als wir fort waren? Wir konnten ihn
nicht finden, dafür hast du ihn gefunden." "Hallo Houjun. Toll nicht wahr. Es
war der totale Zufall, aber sonst war nichts Besonderes." Erstaunt blickte
Doukun sie an. "Ich möchte mich nicht einmischen, aber eure Schwester hat mir
vorhin das Leben gerettet." Nun waren es die Seishi, die Mai erstaunt ansahen,
deren Wangen sich wieder röteten. "Was war überhaupt los?" Tasuki sprach die
Frage aus, die den anderen drei im Kopf herumschwirrte. "Mein Pferd ist
gestürzt, dabei bin ich über den Rand der Schlucht gestürzt. Ich konnte mich
gerade noch an einem Vorsprung festhalten. Glücklicherweise war Mai da und hat
mich hochgezogen." Tasuki, Hikaru und Mitsukake blickten ihre Miko stolz an,
doch Chichiris Mine verfinsterte sich als er Mai ansprach. "Weißt du was dir
hätte geschehen können?" "Aber ich konnte ihn doch nicht..." Wirsch unterbrach
er Mai, die total verwirrt über seine Reaktion, versuchte sich zu
Rechtfertigen. "Wir reden später darüber." Dann wandte er sich an den Doukun,
der schon sicher war, dass er eine Standpauke von Mais Bruder bekommen würde,
doch als dieser ihn freundlich anlächelte fiel ihm ein großer Stein vom
Herzen. "Bist du nicht der Junge, der Mai gestern zum Gasthaus gebracht hat?"
"Der bin ich. Mein Name ist Ou Doukun." Drei Seishi blickten ihn ungläubig an.
Tasuki öffnete den Mund um etwas zu sagen, schwieg aber, nachdem Chichiri ihm
von den anderen unbemerkt kräftig auf den Fuß gestiegen war. Mit einer so
ruhigen Stimme, dass es beinahe schon auffällig war, begann Chichiri Doukun
auszufragen. "Wohin wolltest du?" "Ich war auf dem Weg nach Eiyou." "Eine Weite
Reise für einen einzelnen. Wir wollen zwar nicht in die Hauptstadt, aber die
liegt auf dem Weg. Wenn du möchtest, kannst du mit uns reisen." "Danke, ich
würde gerne mit euch reisen, aber nur wenn es allen Recht ist." Alle nickten
und es war beschlossene Sache. Doukun reiste mit der Miko und den vier Seishi
Richtung Eiyou. Unterwegs hörte Mai nur mit halben Ohr einem Gespräch zwischen
Doukun und Hikaru zu.
Als an diesem Abend die Sonne im Begriff war unter zu gehen, hielt die kleine
Gruppe an und suchte sich eine Höhle, die groß genug war, damit alle darin
bequem schlafen konnte. Davor entzündete Tasuki ein Feuer. Als Mai alleine vor
dem Feuer saß und kochte setzte Chichiri sich neben sie. "Es tut mir leid, dass
ich heute Nachmittag so wütend war. Was hast du dir überhaupt dabei gedacht?"
"Nichts." "Ist dir überhaupt bewusst, was passieren hätte können?" "Jetzt
schon." "Du weißt doch, dass dir nichts geschehen darf." Geknickt saß Mai vor
dem Feuer und nickte nur leicht. Eine Träne bahnte sich ihren Weg über ihre
Wange und Chichiri tat es leid, dass er so über ihre Tat gemeckert hatte.
Langsam wischte er die Träne weg und legte eine Hand auf ihre Schulter. "Wir
haben dir etwas mitgebracht." Er nahm das längliche Packet, das er bei sich
getragen hatte und gab es Mai. Die wickelte das Papier ab und ein glänzendes
Schwert kam zum Vorschein. "Ein Schwert? Aber was soll ich denn damit?" "Wir
waren uns einig, dass du etwas mehr als deine Kampftechnik brauchst um dich zu
schützen." "Danke, das ist echt lieb von euch, dass ihr euch solche Sorgen
macht, aber ein Schwert ist doch bestimmt teuer." "So teuer war es nicht."
"Wieviel?" "Gar nicht viel." "Weich mir nicht aus, Chichiri. Wieviel hat es
gekostet?" Mais Augen funkelten gefährlich und der Seishi, der sich einen ihrer
Wutausbrüche ersparen wollte, gab sich geschlagen. Leise murmelte er den Preis
der Waffe vor sich hin, doch Mai hatte ihn verstanden. "270 Mon." "270 Mon? Wer
hatte denn soviel Geld über?" "Tasuki hat es gezahlt. Er wird ab Morgen mit dir
trainieren." "Wie will er das denn anstellen? Er hat doch überhaupt kein
Schwert." "Er nimmt den Harisen." "Aha. Endlich wieder Training, ich freu mich
schon drauf." Bevor Mai sich noch mal über den Preis aufregen konnte wechselte
Chichiri geschickt das Thema. "Weißt du eigentlich wem du das Leben gerettet
hast?" "Doukun hat sich bei mit vorgestellt." "Er ist ein Suzaku-Seishi. Du hast
Chiriko das Leben gerettet." "Chiriko? Aber der müsste doch ungefähr 18 oder
19 Jahre alt sein. Doukun ist doch höchstens 15." "Du meinst wohl wegen seiner
Körpergröße." Mai nickte verwirrt. "Er hat schon immer Komplexe gehabt, weil
er so klein ist." "So hätte ich das jetzt nicht gesagt, aber was Tasuki sagt
stimmt." Dann stand er auf und wandte sich zu dem Banditen um. "Du solltest dir
abgewöhnen dich anzuschleichen. Das könnte irgendwann ungesund werden." "Ja,
für dich, wenn du einen Schreck bekommst und tot umfällst." "So habe ich das
nicht gemeint." "Und wie sonst?" Während Tasuki sein Gegenüber fies angrinste
hatte Mai sich von ihrem Platz erhoben. Sie war stinksauer, denn als Tasuki sie
angesprochen hatte war ihr der Schreck gehörig in die Glieder gefahren, und das
würde sie ihm jetzt kräftig unter die Nase reiben. Sie schob sich zwischen
Chichiri und Tasuki, sah dem Banditen tief in seine erstaunt dreinblickenden
Augen, holte aus und schlug ihm kräftig ins Gesicht. "Tu das nie wieder. Hast
du Idiot überhaupt eine Ahnung wie sehr ich mich erschreckt habe? Ich stand
kurz vor einem Herzinfarkt!" Verdutz blickte der Geschlagene in ihr vor Zorn
gerötetes Gesicht und konnte nichts darauf erwidern, weil es ihm die Sprache
verschlagen hatte. Nicht mehr ganz so wütend stapfte Mai zu der Höhle,
während Chichiri sich wieder vor das Feuer setzte um sich um die Mahlzeit zu
kümmern, während ein perplexer Tasuki der Miko noch immer nachsah, obwohl sie
schon aus seinem Blickfeld verschwunden war. Seine schmerzende Wange reibend
setzte er sich auch an das Feuer. "Genau das habe ich zuvor gemeint. Ich konnte
deine Anwesenheit spüren, aber Mai nicht. Sie hasst es erschreckt zu werden,
seit..., na ja, schon ziemlich lange." "Ist das ein Grund gleich handgreiflich
zu werden?" Da Tasuki den Schock überwunden hatte und nun bei ihm die Wut
heraus brach, schnauzte er Chichiri an, der jedoch blieb ruhig. "Tasuki, du
weiß genau, was sie schon durchgemacht hat seit sie in unserer Welt erschienen
ist." "Miaka hat auch viel durchgemacht." "Du kannst die beiden nicht
miteinander vergleichen." "Muss ich mir deswegen so etwas gefallen lassen?"
"Jetzt beruhige dich wieder. Du kennst sie doch, und denke doch mal daran, wie
du mit ihr umgegangen bist, als wir noch auf dem Mount Reikaku waren." "Ist ja
klar, dass du sie in Schutz nimmst. Aber wenn sie sich nicht irgendwann zusammen
nimmt, dann hat sie die längste Zeit einen Banditen als Freund gehabt."
Beleidigt stand Tasuki auf und ging zielstrebig in die Dunkelheit hinaus. "Aber
Tasuki, warte. Bleib da!" Gerade als Chichiri dem
aufgebrachten Tasuki nacheilen wollte wurde er von Mitsukake, der gerade beim
Feuer angelangt war aufgehalten. "Chichiri, komm schnell mit. Mai sitzt am Rand
der Höhle und ihr laufen die Tränen übers Gesicht. Ich wollte sie trösten,
aber sie hat mich einfach nicht beachtet. Du bist wahrscheinlich der einzigste,
der sie beruhigen kann." "Auch das noch." Chichiris Gefühle fuhren Achterbahn.
Einerseits wollte er zu Mai um sie zu trösten, schließlich liebte er sie ja,
andererseits wollte er auch Tasuki nachlaufen um sich bei ihm zu entschuldigen,
denn der war sein bester Freund. Egal wie er sich entscheiden würde, immer
wurde er die Gefühle von einem verletzen, und das wollte er nicht. Unschlüssig
stand er da und blickte zuerst zur Höhle hinüber, dann spähte er in die
dunkle Nacht und versuchte Tasuki ausfindig zu machen. "Verdammt, was soll ich
nur tun?" "Was ist eigentlich los?" Chichiri seufzte leise und holte tief Luft,
bevor er antwortete. "Mai und Tasuki hatten eine Meinungsverschiedenheit, sie
hat ihn geschlagen und ist davongelaufen, und Tasuki ist ziemlich sauer gewesen,
und dann habe ich ihn beleidigt, und er ist Kopflos weggerannt. Jetzt weiß ich
nicht, zu wem ich zuerst soll? Beide werden glauben, dass ich ihm den anderen
vorziehe." "Geh ruhig Chichiri, Es ist jetzt wichtiger eure Freundschaft zu
schützen." Abrupt wandten die zwei Seishi sich zu Mai um, die unbemerkt zu
ihnen gekommen war. "Wie du siehst, geht es mir wieder besser. Würdest du
Tasuki bitte sagen, dass es mir leid tut?" "Das kannst du ihm selber sagen wenn
ich ihn gefunden und zurück gebracht habe." Ein leichtes Lächeln huschte über
sein Gesicht als er sich in die Richtung wandte, in die Tasuki vor einiger Zeit
verschwunden war. "Hoffentlich findet er ihn. Wie konnte er nur so
verantwortungslos sein und einfach abhauen?" "Wie konntest du ihn einfach
schlagen?" "Ich..., ich..." Betreten blickte Mai Mitsukake an. "Ich weiß
selber, dass ich es nicht hätte tun sollen, aber er hat mich so erschreckt, und
ich war so wütend." Mitsukake legte ihr eine Hand auf die Schulter und
lächelte sie leicht an."Siehst du, er ist auch nur weg weil er wütend war."
"Können wir ihn nicht auch suchen? Ich mache mir Sorgen. Was ist, wenn ihm
etwas passiert ist?" "Chichiri wird ihn finden." "Meinst du wirklich?" "Ich
hoffe es." Schweigend standen die beiden am Feuer das immer weiter runterbrannte
und blickten zu der Stelle an der Chichiri zuvor von der Dunkelheit verschluckt
worden war.
Unruhig wanderte Mai hin und her, und als nach einer viertel Stunde noch immer
keine Spur von Chichiri oder Tasuki zu sehen war, faste Mai einen Entschluss.
"Mitsukake, ich gehe die beiden jetzt suchen. Irgendetwas ist passiert." "Warte
Mai." "Was ist denn?" "Nimm die Fackel mit. Ohne Licht wirst du die Beiden nie
finden, und dein Schwert, vielleicht brauchst du es." "Danke Mitsukake." Sie
schnürte sich das Schwert auf den Rücken, nahm die Fackel in die Hand, verlies
den Lichtkreis des Lagerfeuers und schritt mit klopfendem Herzen und nach den
verschwundenen Seishi rufend in die Dunkelheit. "TASUKI!!!CHICHIRI!!! WO SEID
IHR???" Sie erhielt keine Antwort.
"CHICHIRI!!!! TASUKI!!!! WO STECKT IHR?" Noch viele Male musste sie nach den
Seishi rufen, bis sie aus der Dunkelheit eine leise Antwort erhielt. "Mai, hier
sind wir! Hörst du mich?" "Das ist Chichiris Stimme. JA! ICH HÖRE DICH! WO
STECKST DU?" "Hier drüben." Chichiris
Stimme folgend durchsteifte sie die Dunkelheit, bis sie beinahe ins leere
gestiegen währe, denn vor ihr klaffte ein riesiges Loch im Boden. Am unteren Rand, saß Chichiri, und hielt Tasukis Körper mit
beiden Armen fest umschlungen. "Chichiri, was ist passiert?" "Tasuki ist hier
runter gestürzt. Dabei hat er sich am Bein verletzt. Außerdem hat ihn ein Tier
in die Hand gebissen." "Ich hole Mitsukake." "Nein, das dauert zulange. Du musst
mir helfen. Alleine schaffe ich es nicht ihn hinauf zu wuchten." "Ich komme
runter." "Sei vorsichtig." "Was hat Tasuki überhaupt gebissen?" "Glaub mir, du
willst das nicht wissen." Mai schüttelte verständnislos den Kopf, steckte die
Fackel in den Boden und begann, sich an freiliegenden Wurzeln und tief liegenden
Ästen festhaltend, zu den beiden Seishi hinunter zusteigen. Das stellte sich
als nicht annähernd so schwierig heraus als Mai gedacht hatte, denn die
Schräge war nicht so steil wie sie ausgesehen hatte, doch wenn man das Pech
hatte und dort hinunterpurzelte, konnte man sich leicht einige Knochen brechen.
Kaum unten angekommen ließ sie ihren Blick über den verletzten Seishi
schweifen, als dieser auf etwas schwarzem an Tasukis Unterarm hängen blieb. Das
schwarze Ding, entpuppte sich dann nach längeren hinsehen als Chichiris
Gürtel.
Selbst zusammen war es ein schwieriges unterfangen den zumeist besinnungslosen
Banditen die Schräge hinauf zuschleppen, doch es gelang ihnen. Schwer atmend
kamen sie oben an, doch keiner der Beiden nahm sich die Zeit zum verschnaufen,
denn es war ihnen bewusst, dass sie keine Minute vertrödeln durften. So schnell
es ihnen möglich war brachten sie den verletzten Seishi zu dem Ort zurück, an
dem sie ihr Nachtlager errichtet hatten. Kaum hatte Mitsukake das Licht von Mais
Fackel entdeckt, eilte er ihnen entgegen. "Was ist passiert?" "Tasuki ist schwer
verletzt." "Legt ihn dort hin. Chiriko darf nicht bemerken, wie ich ihn heile."
Der Seishi kniete sich neben den verletzten hin und begann ihn zu untersuchen.
"Mitsukake, wie geht es ihm?" "Nicht gut, aber mach dir keine Sorgen. Noch ist
es nicht zu spät. Ihr habt ihn noch rechtzeitig her gebracht, und da ihr den
Arm abgebunden habt, ist das Gift der Tamo-Spinne noch nicht im Blutkreislauf."
Mais Augen weiteten sich und mit einem Blick in dem langsam aufsteigende Panik
aufflackerte, sah sie Mitsukake beinahe ungläubig an, während sie spürte, wie
sich die Härchen auf ihren Armen zu sträuben begannen. "Eine..., eine Spinne
hat ihn gebissen?" Der Seishi nickte, während ein helles Leuchten unter seiner
Hand erschien, die er über den Spinnenbiss hielt. Klein Schweißperlchen
standen auf der Stirn des Seishi mit den heilenden Kräften. Während er die
Beinverletzung heilte, begann er zu erbleichen, und als Tasuki wieder ganz
hergestellt war, setzte sich Mitsukake schwer atmend und total erschöpft auf
den Boden. Mai ging zu dem großen Seishi und sah ihn besorgt an. "Mitsukake,
geht's dir gut?" "Ja, es war nur etwas anstrengend, denn seine Verletzungen
waren sehr schwer." Mai biss sich auf ihre Unterlippe, um den Tränen, die sich
aus ihren Augen stehlen wollten Einhalt zu gebieten, was ihr auch gelang.
Während die Drei darauf warteten, dass Tasuki wieder zu sich kommen würde
schwiegen sie, denn jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Wenigen Minuten
später, schlug der Bandit die Augen wieder auf. Nach dem er einige Male
geblinzelt hatte, wurde sein Blick klar und er sah die drei Wartenden erstaunt
an, während die ihn erwartungsvoll musterten. Leise sprach Mai den Rothaarigen
an. "Tasuki, wie geht es dir?" "Mir? Es könnte nicht besser sein, frag lieber
Mitsukake, der sieht ja aus, als währe er total fertig." "Sag Mal, hast du
überhaupt eine Ahnung was passiert ist, seit du einfach abgehauen bist?" Tasuki
sah Mai perplex und ahnungslos an.
"Nun ja, ich bin durch die Dunkelheit gerannt, und dann hat mich etwas in die
Hand gebissen. Aber was danach war kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nicht mal
wie ich hierher gekommen bin." "Das ist eine Nebenwirkung des Gifts." Erstaunt
blickte der junge Seishi Mitsukake an. "Gift?" "Ja, du wurdest von einer
Tamo-Spinne gebissen. Aber ich denke Chichiri erzählt dir was passiert ist,
denn ich kenne auch nur die Halbe Geschichte." Noch erstaunter blickte Tasuki
zwischen Mai und Chichiri hin und her, bis sein Blick an Mai hängen blieb. Mit einem unmerklichen
kopfschütteln löste er den Blick von ihr und wandte seine Aufmerksamkeit an
Chichiri. Der erzählte in kurzen Worten, wie er ihn gefunden, und mit seinem
Gürtel den Arm abgebunden hatte, bevor Mai gekommen war und sie ihn mit
vereinter Kraft hierher gebracht hatten, wo Mitsukake seine Fähigkeiten
benutzte um ihn zu heilen. Als er mit der Erklärung geendet hatte, begann
Tasuki zaghaft zu grinsen. "Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann
verdanke ich euch beiden mein Leben." Entsetzt schüttelte Mai den Kopf. "Nein,
mir hast du nichts zu verdanken. Meinetwegen ist es doch erst dazu gekommen."
"Red keinen Unsinn. Währe ich nicht abgehau'n, dann währe nicht passiert."
"Hätte ich dich nicht geschlagen, hättest du keinen Grund gehabt zu
verschwinden." "Ich hätte dich doch nur nicht erschrecken brauchen." "Und ich
hätte mich nicht von meinen Gefühlen dazu verleiten lassen sollen." Während
Mai und Tasuki die Schuld bei sich suchten und deshalb wieder zu streiten
begannen, ging Mitsukake schweigend zurück zu Hikaru und Chiriko, während
Chichiri den Beiden Streithähnen einige Minuten lang kopfschüttelnd und
schweigend zusah, bis er kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand und sich
einmischte. "HÖRT SOFORT MIT DER STREITEREI AUF!" Verdutzt blickten Mai und
Tasuki erst sich, und dann Chichiri an, der ziemlich gestresst dreinblickte.
"Wer streitet denn? Wir doch nicht, oder Tasuki?" Tasuki schüttelte den Kopf
und deutete auf Chichiri, während er versuchte ein grinsen zu unterdrücken,
was ihm gerade noch gelang. "Nein, wir nicht. Aber du brüllst hier herum, als
währst du auf einen Streit aus." Mit dem unschuldigsten Blick den die Beiden
draufhatten sahen sie den verblüfften Seishi an, und brachen dann in
schallendes Gelächter aus, während Chichiri nur ein weiteres Mal den Kopf
schüttelte und sich mit einer Hand über die Stirn fuhr, hinter der sich ein
leichter pochender Schmerz bemerkbar gemacht hatte. "Chichiri, bitte schau uns
nicht so an. Wir haben es nicht böse gemeint." Mai versuchte ihr schönstes
Lächeln um den Seishi wieder freundlich zu stimmen, und es half. Chichiri sah
sie noch einige Augenblicke ernst an, dann musste er einfach ihr lächeln
erwidern. "Wo du jetzt wieder guter Laune bist Chichiri, dann könntest du mir
doch endlich sagen, was ihr letzte Nacht getrieben habt." Ein zweistimmiges
°Halt die Klappe, Tasuki!° ließ den Banditen hämisch grinsen, während er
beschwichtigend die Hände hoch hob. "Dann wollt ihr es mir also wirklich nicht
sagen?" "Es war nichts." "Genau. Wir haben nur geschlafen." Als der Bandit in
den Augen der Beiden ein tiefes Leider las, verschwand sein Grinsen. "Ihr Beiden
seid unbeschreiblich." Mit diesen Worten ließ er die Beiden verwirrt zurück,
da er zu der Höhle in der sie schlafen wollten zurückging. "Chichiri, was
meinte er denn jetzt damit?" "Ich weiß es nicht. Er war sehr...," Chichiri
brach mitten unterm Satz ab und schreckte hoch. "Mai, bleib hier. Es gibt
Schwierigkeiten." "Was für Schwierigkeiten?" "Ein Starker Gegner ist dort
drüben." Chichiri deutete zu der Höhle, in der Tasuki vor wenigen Augenblicken
verschwunden war. "Ich komme mit. Vielleicht ist es ja Chiriko, und dann werde
ich gebraucht." "Du wartest. Wenn es keine Falle ist, werde ich dich holen."
Chichiri lief zu dem Lager. Vorsichtig spähte er hinein. Tasuki, Hikaru und
Mitsukake standen an der hinteren Wand, während Chiriko vor ihnen stand und
hämisch lachte. ^Ihr könnt mich nicht bekämpfen, sonst würdet ihr euren
Freund verletzen. Wir werden hier warten bis die Miko kommt, und kein Wort von
euch, dass ich den Jungen übernommen habe, sonst seid ihr tot.^ Chichiri hatte
genug gehört und schlich zurück zu Mai, die ungeduldig auf ihn wartete. "Was
ist los?" "Es sieht schlecht aus. Chiriko hat irgendwie erfahren dass du die
Miko bist. Die Höhle ist eine Falle, und falls dich einer der Seishi warnen
will, wird er getötet. Wir müssen uns etwas überlegen. Du musst ihn irgendwie
dazubringen, dir gegenüber seine Freundschaft zu beweisen. Nur wie? Außerdem
musst du geschützt werden. Dir darf nichts geschehen, sonst war alles umsonst."
Beide saßen da und überlegten angestrengt, wie sie das schaffen sollten.
"Chichiri, erzähl mir etwas mehr von Chiriko. Vielleicht hilft uns das weiter."
Chichiri nickte, und begann Mai alles was er über den kleinen Seishi wusste zu
erzählen. "Hhmm..., Chiriko war also schon einmal besessen, und er hat sich
selbst getötet, um den Kerl in seinem Innern zu vernichten. Ich bin mir sicher,
das ist der Punkt, an dem ich ihn fassen kann, aber wie?" Chichiri blickte sie
nachdenklich an, bis ihm ein Lächeln über das Gesicht glitt und er Mais Hände
in seine nahm. "Mai, ich denke, ich habe die Lösung. Hör gut zu." Mit knappen
Worten unterbreitete er der Miko seinen Plan.
Mit einem lächeln auf den Lippen betrat Mai die Höhle, während Chichiri
draußen neben dem Eingang kauerte, um einzugreifen und Mai zu schützen, falls
ihr Plan nicht funktionieren würde. "Hi Freunde, was ist denn? Warum schaut ihr
alle so belämmert aus der Wäsche?" "Mai...," Weiter kam Tasuki nicht, denn
Mitsukake hatte ihm blitzschnell den Mund zugehalten, und raunte ihm ein °Sag
mal spinnst du?° zu. Tasuki befreite sich aus Mitsukakes Griff und raunte ein
°willst du dass sie stirbt° zurück. Mitsukake schüttelte den Kopf, während
er leise antwortete. "Du unterschätzt sie. Außerdem ist Chichiri auch noch
da." Mai sah den Beiden Seishi während ihrer Konversation zu, dann wandte sie
sich mit einem Siegessicheren Lächeln an Chiriko. "So, du weißt also wer ich
bin. Das ist aber super toll, denn ich wollte dich sowieso etwas wichtiges
Fragen." Total perplex sah Chiriko die Miko an, und konnte vor lauter
Überraschung nicht ein Wort darauf erwidern, und genau darauf hatten Chichiri
und Mai gebaut.
"Chiriko, weißt du noch was vor einigen Jahre geschehen ist? Du warst damals
mit den Seishi und Miaka unterwegs und das Shinzahou zu finden. Miboshi hat
deinen Körper übernommen und dich kontrolliert, genauso wie dieser Dämon
jetzt. Verdammt Chiriko, ich habe die anderen, deine Freunde, heute auf die
Suche nach dir geschickt, weil ich dir für deine Hilfe danken wollte, und um
dich zu fragen, ob wir nicht Freunde werden können." Nun mischte sich Tasuki
ein. "Sie hat dir das Leben gerettet, da ist es doch das mindeste, was du für
sie tun kannst." Chirikos Augenfarbe wurde dunkler und Mai schöpfte Hoffnung,
welche aber augenblicklich wieder verschwand, als der besessene Seishi auf
Tasuki einen Energieball abschoss und ihn anbrüllte. ^Du hast kein Recht mir
Vorschriften zu machen. Ihr werdet mich niemals besiegen können, dafür ist der
Geist eures Freundes nicht Stark genug.^ "Das ist nicht Wahr. Ich weiß, dass
Chiriko einen guten, starken Charakter hat. Hätte er sonst Miboshi bei seinem
Tod gefangen halten können? Nein. Hätte ein Mensch mit einem schlechten
Charakter, einer ihm unbekannte Frau einfach so, ohne auf eine Belohnung zu
bestehen, den Weg zurückgezeigt? Nein. All das sind Zeichen, für einen reinen,
freundlichen, und vor allem starken Charakter." "Mai hat Recht. Ich kenne
niemanden, der so tapfer und stark ist wie du." "Tasuki-san, ich kann mich nicht
dagegen währen." "Chiriko, worüber hast du heute mit Hikaru gesprochen?
Schnell sag es mir." "Ich fragte ihn, wie ich dir deine Hilfe danken kann, und
jetzt weiß ich es. Danke Mai, du bist bestimmt eine gute Freundin." Noch bevor
der Dämon sich ganz materialisieren konnte, wurde er bei dem gemeinsamen
Angriff von Chichiri, der schnell in das Innere der Höhle geeilt war, Tasuki
und Hikaru besiegt, während sich Mai und Mitsukake um den Besinnungslosen
Chiriko kümmerten. "Chichiri, dein Plan hat vorzüglich funktioniert. Du bist
einfach Spitze." Beschämt lächelte der Seishi die vor Freude überschäumende
Mai an.
Langsam öffnete Chiriko die Augen. Tasuki-san, Chichiri-san, Mitsukake-san, was
war nur los?" Die Seishi lächelten ihn glücklich an und Chichiri erklärte ihn
mit wenigen Worten die Sachlage. Kaum hatte er seine Ausführungen beendet, als
Tasuki Chiriko einen kräftigen Schlag auf den Rücken gab und ihn unverschämt
angrinste. "Na altes Haus, wie sieht's mit deinem Seishi-Zeichen aus? Ist es
noch immer so unbeständig wie damals?" Chiriko schüttelte den Kopf, während
Mai neugierig nachharkte. "Was meinst du mit unbeständig Tasuki?" "Na ja, sein
Zeichen war während unserer Abenteuer oft verschwunden, und zwar immer in den
dümmsten Augenblickten. Der Kleine hat uns damals ziemliche Probleme bereitet."
"Tasuki, jetzt reiß dich am Riemen. Du redest Unsinn." "Aber Chichiri, lass
mich doch zuerst ausreden. Was ich noch sagen wollte. Als er von Miboshi besetzt
wurde, war gerade das Zeichen weg, trotzdem hat er es geschafft ihm die Stirn zu
bieten. Das nenne ich wirkliche Kraft." Chiriko errötete bei Tasukis Lob, was
Mai auffiel, deshalb wechselte sie abrupt das Thema. Ein kräftiges Gähnen
unterdrückend begann sie sich müde ihre Augen zu reiben. "Leute, ich denke es
wird das Beste sein, wenn wir uns jetzt hinlegen und etwas schlafen. Ich für
meinen Teil bin Hundemüde." Die Seishi stimmten ihr zu, und jeder legte sich
auf seine Schlafstätte. Obwohl Mai sehr müde war konnte sie nicht einschlafen.
An den regelmäßigen Atemzügen der anderen hörte sie, dass diese schon nach
wenigen Minuten alle tief und fest schliefen. Von einer Seite zur nächsten
wälzend lag Mai die restliche Nacht wach. Eine innere Unruhe hatte sie erfasst,
und irgendetwas schien ihr für ihren Schlaf zu fehlen.
Am nächsten Morgen, war Mai schon dabei das Frühstück zu richten, als ein
Seishi nach dem anderen erwachte. Einige Minuten blickte Chichiri sie nur an.
"Mai, war etwas? Hast du schlecht geschlafen? Du siehst müde aus." "Genau das
war es was ich hören wollte." Schmollend setzte sie sich hin und begann, nach
dem sie kräftig gegähnt hatte, ihren Tee zu schlürfen. Auch die Seishi
begannen zu Frühstücken, während sie über ganz alltägliche Dinge
schwatzten. Neugierig stellte Chiriko Tasuki eine Frage, die dieser ihm
beantwortete. "Wo reisen wir überhaupt hin?" "Zu Tai-Itsu." "Kann ich euch
dorthin begleiten?" Mai lachte kurz auf bevor sie ihm antwortete. "Natürlich,
du bist herzlich eingeladen." "Danke Mai!" Total glücklich warf er sich
regelrecht an Mais Hals, was zwei Augenpaare nicht gerne sahen. Nach dem sie die
Reste des Morgenmahls entsorgt hatten, machten sich Mai und ihre Begleiter
weiter auf den Weg zum Mount Daikyoku. Was sie zu dieser Zeit noch nicht
wussten, so eintönig und Ruhig die nächsten drei Tage verliefen, so
ereignisreich und problematisch sollte der vierte werden.
So, das wars auch schon, und nein ich habe mich bei den Augenpaaren nicht
verzählt. Es waren eindeutig zwei Paar.
Freu mich schon auf eure Kommis, also drescht in eure Tasten. Ich will ganz
genau wissen, was ihr gedacht habt.
mata ne
FY
Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)