Die neue Hüterin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 14: Hass und Rache -------------------------- Juhu!! Nach längerer Pause, kommt hier das nächste Kapitel. Sorry, daß es solange gedauert hat, aber ich mache gerade Feinschliff beim ersten Kapitel meiner Fake-Ff *Schleichwerbung*, und so hatte ich irgendwie nicht die nötige Zeit. Aber jetzt ist es ja geschafft. Ein herzliches Dankeschön an yvonne1 für ihr liebes Kommi zum 13. Kapitel. So dann bleibt mir eigentlich nurnoch zu sagen, viel Spaß beim schmökern, und bitte wegen dem Ende nicht den Kopf abreißen. Mir wird schon etwas zur Rettung einfallen, aber bis es soweit ist, kann's noch etwas dauern.*Echte Sackgasse* Kapitel 14 +Hass und Rache+ Schweigend blickten sich Mitsukake und Chiriko an, während der große Seishi Mai eine Hand auf die Schulter legte. "Mai, beruhige dich. Ich würde dir jetzt gerne dein Augenlicht zurückgeben." "Na klar. Dann kann ich euch etwas zum Essen zaubern. Ihr habt bestimmt einen Bärenhunger." "Nein, wir haben schon gegessen Fu-chan ist eine Phantastische Köchin." Während Tasuki noch über Fumikos Kochkünste schwärmte und dieser damit die Schamesröte in die Wangen trieb, begann sich ein Lächeln auf Mais Gesicht auszubreiten. Ein leises sirren und eine angenehme Wärme zeigten Mai, dass Mitsukake seine Gabe benutzte um sie zu heilen, und sie schloss schweigend die Augen. Als er fertig war setzte er sich erschöpft neben die Miko. "Warte noch etwas, bevor du die Augen wieder öffnest, und wundere dich nicht, wenn dich das Licht am Anfang noch blendet. Deine Augen müssen sich erst daran gewöhnen, doch das ist nach einigen Augenblicken wieder vorbei." "Ok." Schweigend saß Mai da und horchte auf die Stimmen um sich herum. Irgendetwas schien zu fehlen, sie hatte so ein Gefühl, deshalb zählte sie in Gedanken die Personen um sich herum ab. < Hhmm, ganz klar, das ist Tasuki, und das ist Fumikos Stimme, Mitsukake, und Chiriko. Der Kleine muss aber auch immer seinen Senf dazu geben, und wie schüchtern sich Kaika anhört. Aber wieso sagt Chichiri nichts? Wo ist er denn? Er hat doch überhaupt keinen Grund zu schweigen.> Entsetzt, dass es ihr nicht früher aufgefallen war, dass Chichiris ruhige Stimme nicht dabei war öffnete sie die Augen, kniff sie blitzartig wieder zusammen, als sie geblendet wurde und versuchte es einige Augenblicke später ein weiteres Mal, doch nun öffnete sie ihre Augen nur langsam Stück für Stück. Zuerst sah sie alles sehr verschwommen, doch kurz darauf klärte sich ihr Blick vollends und sie sah so gut wie vor dem Unfall. Schweigend blickte sie sich um, ließ ihren Blick über die nähere Umgebung schweifen, doch sie konnte Chichiri nirgendwo entdecken. "Hey Leute, sagt mal wo ist denn Chichiri hin?" Erstaunt sahen sich die Seishi um, denn auch ihnen war Chichiris fehlen bisher nicht aufgefallen. Tasuki war es dann der das Schweigen brach und Mai antwortete. "Chichiri? Keine Ahnung. Er war doch vorhin noch hier. Wo könnte er denn so plötzlich hin sein?" Gerade als Mai aufstehen wollte um nach Chichiri zu suchen, raschelte das Blatt unter ihrer Hand, mit der sie sich abstützte. Erstaunt blieb sie sitzen, nahm es, strich glättend drüber und begann zu lesen. Die ersten Worte ließen in ihrem Blick nur Fragen schimmern, doch je weiter sie las, umso schwächer wurde der fragende Ausdruck und machte der Panik, die sich in ihrem Innersten auszubreiten begann, platz. Es tut mir leid, aber so kann es nicht weiter gehen. Ich werde die nächste Zeit etwas abstand von dir nehmen. Mach dir keine Sorgen. Tasuki, Mitsukake und Chiriko werden sich um deine Sicherheit kümmern. Außerdem werde ich immer in deiner Nähe sein um im Moment der größten Gefahr dir zur Hilfe eilen zu können. Bitte verschwende nicht deine kostbare Zeit um mich zu suchen. Deine wichtigere Aufgabe ist nun Nuriko zu finden und von seinem Dämon zu befreien. Du fragst dich bestimmt weshalb ich gegangen bin, doch das ist schwer zu erklären. Ich kann dir nur soviel sagen, dass es für dich besser ist. wo ai ni Chichiri Eine einzelne Träne rann über ihre Wange, während sie den Brief ein zweites Mal las. Dann knüllte sie ihn zusammen und starrte auf die Papierkugel in ihrer Hand, als könnte diese ihr die Antworten auf ihre Fragen geben, während sie ihre nächsten Worte flüsterte. "Warum? Warum hast du das getan? Du hast mir versprochen mich niemals alleine zu lassen. Du hast es Versprochen. DU LÜGNER!!! DU VERDAMMTER...," Ihre Stimme brach und die Tränen rannen nun ungehindert über ihr Gesicht, während sie laut schluchzte. Vorsichtig nahm Tasuki ihr den Brief aus der Hand und gab ihn Chiriko, der ihn mit wenigen Handgriffen glättete und die Zeilen schnell überflog, während Tasuki Mai in den Arm nahm und ihr tröstend über den Rücken strich. Schweigen breitete sich über die kleine Gruppe, welches nach endlos scheinenden Minuten von Mitsukake gebrochen wurde. "Chiriko, ist das Schreiben von Chichiri?" "Ja, ist es." Nun mischte sich Tasuki ein, der so etwas schon geahnt hatte. "Und was schreibt er für 'nen Mist?" "Das er Abstand braucht." "Dieser Idiot. Wie konnte er nur." Langsam hatte Mai sich wieder beruhigt und ihre Tränen waren versiegt, dennoch hielt Tasuki sie weiterhin im Arm, und stellte ihr eine Frage. "Mai, Mai hör mir zu. Ich habe eine Frage. Ist irgendwas zwischen euch geschehen nachdem ihr Makan verlassen habt?" Schweigend überlegte Mai, was zwischen ihnen vorgefallen sein könnte, kam die ersten Minuten auch auf keinen Anhaltspunkt, bis ihr der Test wieder einfiel. Jeder Tropfen Blut entwich ihrem Gesicht, als sie Tasuki an den Schultern nahm und ihn verzweifelt anblickte. "Oh Scheiße, dass muss es gewesen sein. Wie konnte ich nur so blöd sein. Tasuki, was soll ich denn jetzt nur tun?" Verwirrt blickte der Bandit die Miko an. "Sag mir erstmal was passiert ist, und dann werden wir uns etwas überlegen." Der Blick den Mai dem Banditen zuwarf sprach Bände. "Ach Mitsukake, Chiriko, könntet ihr bitte alles für die Weiterreise vorbereiten? Fumiko, du kannst ihnen helfen. Sieh bitte nach, was noch an Lebensmitteln vorhanden sind und geh mit dem Jungen das restliche Besorgen." Keiner sagte ein Wort, sie nickten nur schweigend und taten um was Tasuki sie gebeten hatte. Nachdem Tasuki sicher war, dass niemand mehr zuhörte wandte er sich wieder Mai zu. "Also, was hast du so schreckliches getan, dass Chichiri einfach abhaut?" An seiner Stimme und dem Blick, der sie bis in ihr innerstes erschauern ließ, merkte Mai, wie ernst seine Worte gemeint waren. Bedrückt erzählte sie ihm alles und nachdem sie geendet hatte sah der Bandit sie mit einem solchen Feuer in den Augen an, dass Mai Angst vor ihm bekam. Wütend packte Tasuki sie an der Schulter und schüttelte sie unsanft. "Sag Mal spinnst du? Du kannst doch nicht so mit seinen Gefühlen spielen. Du blöde Kuh! Jetzt wird mir einiges Klar." Tasuki beruhigte sich zusehends, während er seine Gedanken in Worte fasste. "Er wird sich Vorwürfe machen, da sein Körper in einer solchen Situation so reagiert hat, obwohl das ganz natürlich ist. Chichiri denkt wahrscheinlich er währe der Schuldige und möchte seine Gefühle ordnen, damit so etwas nie mehr passiert. Hätte er gewusst, wie du für ihn fühlst, währe das alles nie passiert. Willst du ihm wenn er wieder kommt nicht sagen was Sache ist?" "Ich kann nicht. Ich hätte es beinahe getan, doch immer wenn ich es sagen will, habe ich ein Gefühl, dass es dafür noch zu früh ist." "Hhmm, und du bist sicher, dass du nicht nur Angst vor einer Beziehung hast?" "Ja, es ist eher wie eine kaum hörbare Stimme die sagt Warte noch nicht. Hört sich seltsam an, oder?" Schweigend blickte der Bandit die Miko prüfend an, bevor er ihr darauf antwortete. "Tja, vielleicht auch nicht. Denk daran, was wir von dem Dämon der auf ihn angesetzt ist wissen. Der ist doch nur durch wahre Liebe zu besiegen. Vielleicht sollst du mit deiner Beichte noch warten bis er besessen ist. Aber das ist jetzt keine Lösung für unser momentanes Problem." "Tasuki, was soll ich jetzt nur tun?" "Je länger ich darüber nachdenke, desto stärker glaube ich, dass uns nichts anderes überbleibt als auf ihn zu warten, und zu hoffen, dass er wirklich in unserer Nähe ist um uns im Notfall zu helfen. Aber wir werden uns was einfallen lassen. Irgendwie werden wir auch aus diesem Schlamassel herauskommen. Und du überlegst dir zwischenzeitlich schon mal wie du ihm deine Dummheit erklären willst. Ich glaube zwar nicht, dass er sonderlich wütend sein wird aber bestimmt ist er gekränkt, was ich ihm nicht mal verübeln könnte." Niedergeschlagen gab Mai dem Banditen Recht, erhob sich und begann ihre Sachen wegzupacken. Während Mai den Brief las und sich danach mit Tasuki unterhielt saß Chichiri im Wald an einen Baum gelehnt und dachte über sich nach, darüber wie sein Körper ihn ein weiteres Mal betrogen hatte, weshalb Mai ihn jedes Mal so aus dem Konzept brachte. Ja, er war in sie verliebt, doch er war doch schon einmal verliebt gewesen, und hatte sich damals nicht jeden Augenblick wie ein Idiot benommen. Kouran war ein wunderbares Mädchen gewesen, und er hatte sie wirklich geliebt, doch niemals hatte er wegen ihr die Kontrolle verloren. Es schien ihm beinahe als könnte er Mais Schmerz spüren und ihren Aufschrei hören. Verwirrt verbarg er das Gesicht in den Händen und versuchte alles zu verstehen. Sie ritten los, immer der Straße nach, die, der Wahrscheinlichkeit nach, am ehesten von Nuriko und seinem Vater benutzt wurde. Tage lang folgten sie dem Weg, kamen in den verschiedensten Dörfern und Städten vorbei, wo sie nach dem besessenen Seishi fragten und immer die gleiche deprimierende Antwort bekamen. Nuriko war genau hier durchgekommen, doch er hatte noch immer einen Vorsprung von gut zwei Tagen. Außerdem hatten sie noch kein Lebenszeichen von Chichiri erhalten, und während Mai vor lauter Sorge und Scham über ihr Verhalten die ganzen Nächte kaum ein Auge zu brachte, war Chichiri immer näher als sie alle dachten. In einem kleinen Dörfchen war gerade Markttag, als sie in den Frühen Morgenstunden eintrudelten. Niedergeschlagen und müde wanderte Mai zwischen den Ständen durch. Sie betrachtete Obst, Gemüse, Fleisch, Kleider, schnupperte die verschiedensten Gerüche, besah sich gelangweilt Schmück, Decken, Körbe und viele andere Dinge, bis ihr Blick an einem Tisch hängen blieb, auf den die verschiedensten Edelsteine und den unterschiedlichsten Größen und Formen lagen. Hinterhalb saß ein alter Mann mit langem schlohweißem Haar. Eine dicke Knollennase dominierte sein zerfurchtes Gesicht, und die Buschigen Augenbrauen verbargen beinahe, zwei freundlich blickende, dunkelgrüne Augen. Er lächelte, als er Mai ansprach. "Na junges Fräulein? Gefällt euch etwas?" "Oh, es sind alles sehr schöne Stücke." Ihr Blick, den sie bisher ziellos über die aufgebahrten Gegenstände hatte schweifen lassen, blieb an einem kleinen blauen Kettenanhänger haften. "Ach, ich hätte eine Frage, dieser Stein, der da mit der Herzform, ist der natürlichen Ursprungs?" Ein brummendes Lachen war zuhören, bevor der Verkäufer ihr darauf eine Antwort gab. "Oh nein, ich bearbeite die Edelsteine. Ich bringe sie in jede gewünschte Form." Erstaunen spiegelte sich in Mais braunen Augen wider, worüber der alte Mann ein weiteres Mal lachte. "In jede?" Der alte Mann nickte und Mai überlegte kurz bevor sie nach einem Blatt Papier und einem Pinsel fragte. Schnell zeichnete sie etwas auf das Papier und hielt dieses dann dem Mann hin. "Können sie auch so etwas aus einem Edelstein machen?" Der Mann warf einen kurzen Blick auf die Vorlage und nickte dann zustimmend. "Ja, das ist kein Problem, zumindest wenn es kein Diamant sein muss." Nun lachte Mai kurz auf, bevor sie ihm antwortete. "Oh nein, ich dachte an etwas anderes." Suchend sah Mai sich auf dem Tisch um, bis sie ein Stück fand, dass ihr gefiel. "Geht's mit diesem Stein?" "Ja, kein Problem. Soll ich es in Gold fassen?" Mai nickte und der Mann blickte prüfend auf das Blatt Papier und den Stein. "Kommen sie in ungefähr drei Stunden wieder, dann bin ich wahrscheinlich fertig." Mai bedankte sich bei dem Mann und ging zu den Anderen zurück, die soeben in einer ernsten Diskussion vertieft waren. "Ich denke etwas Fleisch und Gemüse sind wichtiger." "Aber Tasuki-san, davon bekommen wir in der Natur genug." "Kaika hat Recht, außerdem brauche ich dringend einen neuen Tuschestein." Tasuki zog den Harisen und hielt ihn Chiriko unter die Nase. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir unser letztes Geld für einen Tuschestein ausgeben. Nein, da verschenke ich es doch lieber." Mit einem leichten Lächeln machte Mai auf sich aufmerksam. "Hallo Leute, was macht ihr denn für ernste Gesichter?" Tasuki wandte sich zu der Miko um und begann ihr grinsend zu antworten. "Wir überlegen gerade, wie wir unser letztes Geld aus dem Fenster werfen können. Einige Flaschen Sake währen nicht verkehrt." "Ich hab eine bessere Idee. Tasuki, gibst du mir bitte das Geld?" "Wenn's sein muss, pass aber darauf auf." "Geht klar. Ich bin bald wieder da." Schweigend blickten die Männer Mai nach. Drei Stunden später bezahlte Mai 8 Mon und nahm das Schmuckstück an sich. Schweigend beobachtete Tasuki, dass Mai, kaum, dass sie zurückgekehrt war, in ihrem Gepäck zu kramen begann. Eigentlich wollte er sie fragen, was aus dem Geld geworden war, doch als er das glückliche glitzern in ihren Augen sah, konnte er es einfach nicht. Schweigend sah er zu Fumiko, die ihm mit einem Lächeln zunickte, damit sein Schweigen guthieß und schon war der Fall für ihn erledigt. Zehn Tage nach Chichiris verschwinden, es war gerade Nachmittag, wollten Mai und ihre Begleiter nach der Mittagsrast wieder aufbrechen, doch ein etwa 13 jähriger Junge stellte sich ihnen in den Weg und ließ sie nicht passieren. Tasuki, der die letzten Tage ziemlich Schweigsam gewesen war und eigentlich nur noch mit den beiden Frauen sprach, fuhr den Jungen an. "Was willst du? Lass uns vorbei, sonst versohle ich dir den Hosenboden." Der Junge beachtete ihn nicht, sondern musterte sie Unverholen, bis er die Stille, die sich ausgebreitet hatte brach. "Die Beschreibung stimmt. Ihr müsst Suzaku-Seishi sein. Rotblond, Großmaul, Fächer. Du bist Tasuki. Schwarzhaarig, Stirnband, sehr Groß. Du musst Mitsukake sein. Braunhaarig, klein für sein Alter, keine Waffen. Dann bist du Chiriko. Hhmm, du passt zu keiner Beschreibung. Du gehörst nicht dazu. Und wer von euch beiden Weibern ist die Suzaku no Miko?" Ziemlich sauer, wegen dem Großmaul, schnauzte Tasuki den Jungen an. "Das kann dir egal sein. Verschwinde oder ich mache dir Feuer unterm Hintern." Tasuki zog den Harisen und fuchtelte damit dem Jungen unter der Nase herum. Dieser hob gelangweilt den Arm, ließ auf seiner Hand eine blaue Kugel erscheinen, und warf diese auf Tasuki, traf den Bandit an der Schulter und schon wurde er von Pferd geschleudert und knallte ungebremst auf den Boden. "Tasuki, ist dir was passiert?" Sofort sprang Fumiko von ihrem Pferd und kümmerte sich um den Seishi während Mai abstieg und dem Jungen entgegen ging. "Wer bist du?" "Mein Name ist Mitsuo." "Und was willst du von den Seishi?" "Ich will nichts weiter als Rache." "Rache?" "Ja. Die Seishi haben meinen Vater kaltblütig ermordet, und deshalb ist meine Mutter an einem gebrochenen Herzen gestorben." "Das tut mir leid, aber ich glaube du verwechselst meine Begleiter. Sie haben nie...," "Halt den Mund. Du hast ja keine Ahnung." Hass loderte in den Augen des Jungen, als er Mai anschrie. "Verschwinde, und dir wird nichts geschehen. Ich werde einen Suzaku-Seishi nach dem anderen fertig machen. Und den stärksten der Seishi wird nichts und niemand helfen können." "Der Stärkste?" "Ja, da der Seishi Tamahome nicht mehr in unserer Welt weilt, muss ich mich bei dem Seishi rächen, der den Attacken meines Vaters widerstanden hat. Also, wer von euch drei ist der stärkste?" Ein leises Lachen ließ Mitsuo von Mai zu dem zwischenzeitlich aufgestandenen Seishi blicken. "Da hast du aber Pech Kleiner. Der Stärkste der Suzaku-Seishi ist momentan nicht hier." "Los rede Rotschopf. Wer ist es?" Ein gruseliges Grinsen erschien auf Tasukis Lippen und entblößte seine spitzen Zähne, während er sich wieder hinsetzte und an den Baum lehnte. "Du hast wohl schlechte Informanten. Aber du hast wieder Pech. Von mir gibt es keine Infos." "Das werden wir ja sehen." Wieder ließ der Junge eine blaue Kugel erscheinen, doch bevor er sie werfen konnte stellte Mai sich vor den Seishi. "Schluss jetzt. Es reicht. Ich will von dem Unfug nichts mehr hören. Und jetzt klär mich mal auf. Wer war denn überhaupt dein Vater?" "Mein Vater war General in Kutou. Außerdem war auch er ein Seishi. Er war der Seiryuu-Seishi Nakago." Das Lächeln verschwand aus Tasukis Gesicht. "Oh Scheiße. Jetzt weiß ich endlich an wen der Bengel mich erinnert. Der Knirps hat wirklich Recht." Entsetzt blickte Mai den Banditen an. "WAS?" "Ja, Nakago war der Anführer unserer Feinde. Tama hat ihm den Gar ausgemacht. Und unser momentan stärkste Verbündete, du weißt schon wen ich meine, hat einige Angriffe abwehren können. Es war für ihn zwar schwierig, doch nicht unmöglich. Auch wenn er immer gedacht hat er muss daran sterben." "Dann sag mir endlich den Namen, dann lass ich euch alle Leben. Wer ist der stärkste?" Beinahe schon ungläubig blickte Tasuki den Knaben an. "Glaubst du wirklich wir liefern einen Freund ans Messer?" "Dann hast du dieses Mal Pech Großmaul. Verschwinde Weib, sonst kann ich für nichts garantieren." "Niemals." Tasuki rappelte sich langsam auf und legte Mai eine Hand auf die Schulter, während er sie durchdringend anblickte. "Geh zur Seite Mai. Ich bin ein Seishi. Ich kann auf mich selber aufpassen. Bring lieber Fumiko von hier weg." Schweigend blickte Mai ihn an, und nickte dann beinahe unmerklich, was ihr ein erleichtertes Lächeln von Seiten des Banditen einbrachte. "Danke. Mitsukake, begleite sie und passe auf die Beiden auf. Chiriko, schnapp dir mit Kaika die Pferde und dann nichts wie weg mit euch. Um den Zwerg kümmere ich mich." Schweigend ließen Mai und die Anderen Tasuki mit Mitsuo allein. Es war Still. Zu still. Es schien als hätte selbst die Natur den Atem angehalten, angesichts der Gefahr die die beiden Kontrahenten ausstrahlten. Tasuki schnappte sich den Harisen, der ihm zuvor aus der Hand gefallen war, suchte festen Stand und wartete darauf, dass seine Begleiter außer Reichweite waren, bevor er angriff. "REKKA SHINEN!!" Eine gewaltige Feuerwand rollte auf den Jungen zu, doch kurz bevor sie ihr Ziel erreicht hatte, erschuf Mitsuo mit einer Handbewegung einen blau leuchtenden Schutzschild, und Tasukis Feuer verpuffte ergebnislos. "Damit willst du mich besiegen? Mit dieser lächerlichen, schwachen Attacke? Du bist nicht ganz bei Sinnen. Los, sprich. Wie heißt der stärkste der Seishi? Ist es Hotohori, oder Nuriko? Wer von den Beiden ist es?" Die Verwunderung darüber, dass der Junge seine Attacke so problemlos stoppen konnte überwand Tasuki nicht ganz, doch er verdrängte sie einfach als er sprach und wieder angriff. "So, eine schwache, lächerliche Attacke also. Dann zieh dich schon mal warm an. Ich habe mich nur aufgewärmt. Jetzt geht es richtig zur Sache. REKKA SHINEN!!!" Wieder rollte eine Feuerwand auf den, aufgrund des Schutzschildes, leuchtenden Jungen zu, doch dieses Mal war sie noch gewaltiger als zuvor und wurde ununterbrochen von Tasukis KI gespeist. Sekündlich wuchs sie nochmals um eine Kleinigkeit an. "HAKUROUEN!!" Die Kraft des Feuers vervielfachte sich explosionsartig und Mitsuo war vollends damit beschäftigt, seinen Schutzschild aufrecht zu erhalten. Gerade als ihn die Kraft zu verlassen begann, und der Schutzschild in sich zusammen schrumpfte, verließ auch Tasuki die Kraft, und das Feuer wurde Schwächer, bis es ganz verschwand. Erschöpft sackten die beiden Kontrahenten auf die Knie und funkelten sich wütend an. Währenddessen waren Mai und Mitsukake heftig am diskutieren, wobei Mai ziemlich laut und wild gestikulierend ihren Standpunkt vertrat, während Mitsukake ganz ruhig blieb. "Nein Mai, du bleibst hier." "Du hast mir gar nichts zu befehlen. Ich bin immerhin die Miko." "Deshalb bleibst du auch hier." "Aber ich muss ihm helfen." "Mai, versteh doch, das liegt jetzt nicht in deiner Macht." Wütend fuchtelte Mai dem Seishi mit ihrem Schwert unter der Nase herum, während sie ihn anbrüllte. "Und wie das liegt. Ich werde dieser eingebildeten Rotznase, selbige hiermit feinsäuberlich abtrennen!" "Das kannst du nicht." "Natürlich kann ich, immerhin habe ich damit auch diese doofe Schlange aufgeschlitzt, die Chichiri fressen wollte." Mitsukake nahm sie an der Schulter und blickte sie einigen Augenblicke schweigend an, bevor er zu einem letzten Versuch ansetzte. "Jetzt hör mir mal einen Augenblick zu. Es stimmt schon, du hast ein Reptil damit getötet, aber du kannst keinen Menschen kaltblütig töten." Wütend riss sie sich los. "Dann schlag ich ihn eben KO. Mir fällt schon etwas ein, und wenn ich nichts anderes tu als Tasuki aus der Schusslinie zu befördern." Ohne auf Mitsukakes weitere Versuche sie aufzuhalten achtend, rannte sei den Weg, den sie zuvor gekommen waren, wieder zurück, während Mitsukake von Fumiko überredet wurde Mai ziehen zu lassen. Als sie an dem Kampfplatz ankam, musste sie mit entsetzten mit ansehen, wie Mitsuo, der sich schon wieder etwas erholt hatte, gerade eine kraftvolle Attacke gegen Tasuki führte, welchen den Banditen schwungvoll gegen einen dicken Baum schleuderte. Einen ziemlich zerfledderten Eindruck machte der Bandit auf Mai, und sie schloss daraus, dass er schon einiges weggesteckt hatte, was die nächsten Worte des Jungen ihr bestätigten. "Gib endlich auf. Du beginnst mich zu langweilen." "Ich...gebe...nicht...auf. NIEMALS!!" Erschöpft rappelte sich Tasuki auf und stützte sich am Stamm ab. Mit einem hämischen Lachen schleuderte Mitsuo eine weitere Blaue Kugel, doch bevor diese den Banditen erreicht hatte, stellte Mai sich in die Flugbahn und fing die Kraft mit ihrem Körper ab, und wurde von davon nach hinten geschleudert und landete genau in Tasukis Armen, der sie aufgefangen hatte. "Mai, was tust du hier?" "Fumiko hat sich Sorgen gemacht. Ich bin hier um dir zu helfen." "Du spinnst doch. Verschwinde du kannst nichts tun." "Ich werde dich nicht im Stich lassen. Bleib liegen und komm wieder zu Kräften. Solange werde ich seine Attacken auf mich lenken." Mühsam rappelte sich Mai auf. Dort wo der KI Ball sie getroffen hatte brannte ihre Haut wie Feuer und ein stechender Schmerz zuckte von ihrer Schulter aus, durch ihren Körper. Trotzig blickte sie ihren kleinen Gegner an, der wütend zurückblickte. "Los, verschwinde du nervendes Weib. Gegen mich hast du nicht den Hauch einer Chance." "Das werden wir ja sehen. Du hast nichts Besseres zutun als Blind vor Hass herumzurennen und dich wie ein Vollidiot aufzuführen. Warum gestehst du es dir nicht ein? Du bist doch nur auf deinen Vater sauer, weil er dich im Stich gelassen hat, und diese Wut projizierst du auf die Suzaku-Seishi." "Halt dein Maul und geh zur Seite." "Ich werde Tasuki nicht im Stich lassen, Hörst du. Ich werde ihn und auch keinen der Anderen einfach sterben lassen. NIEMALS!" Ein helles, rotes Leuchten erschien, und umschloss Mais Körper. Eine ihr unheimliche Kraft begann durch ihren Körper zu fließen, ließ ihre Haut kribbeln, während Mitsuo sie einige Augenblicke erstaunt musterte. "DU bist also die Suzaku no Miko. Das trifft sich ja ausgezeichnet. Mach dich bereit und stirb. Du bist mir schon lange genug auf die Nerven gegangen." Unaufhaltsam flogen die KI Bälle, einer nach dem anderen auf Mai zu, welche durch das Licht geschützt wurde, doch das brach langsam zusammen und verlosch. Schmerzvoll machte die Miko ein weiteres Mal Bekanntschaft mit der Kraft des Jungen und landete unter einer großen Eiche, wo sie benommen liegen blieb. "So, dein Schutzschild ist zusammengebrochen. Du bist mir lange genug im Weg gestanden. Nun mach dich bereit und stirb durch meine Hand!" Mitsuo schleuderte einen weiteren Ball, der Mais Leben auslöschen sollte, während Mai jeden Muskel in ihrem Körper anspannte, und mit geschlossenen Augen auf den Treffer wartete, doch dazu kam es nicht. Ein ihr sehr bekanntes Geräusch ließ sie die Augen öffnen und hoch sehen, so konnte sie eben noch sehen, wie Chichiri, der vom Baum hinunter gesprungen war, geschmeidig wie eine Katze landete, sich augenblicklich hinstellte und die Kugel abwehrte. "Was? Wer bist du? Moment, blaues Haar, Mönch. Du musst der Suzaku-Seishi Chichiri sein. Aber weshalb kannst du..., das kann nicht sein. Du bist der stärkste der Seishi." "Ich kann es langsam nicht mehr hören. Tasuki, ist mit dir alles in Ordnung?" "Klar. Ich kann nicht klagen. Mai hat mir den Hintern gerettet." "Dann sieh zu, dass du verschwindest. Ich erledige das." Verwirrt blickte Mai zwischen den beiden Seishi hin und her. Kam es ihr nur so vor, oder übersah Chichiri sie einfach. Auch Tasuki war es aufgefallen, und da Mai zu schweigen gedachte, musste er den Mönch nach dem Grund fragen. "Chichiri, was hast du?" "Habe ich nicht gesagt, du sollst verschwinden? Ich kann mich nicht wehren solange du in Gefahr geraten könntest. Geh zu den anderen." "Ist ja gut, ich bin ja schon weg. Komm Mai wir gehen zu den anderen. Chichiri schafft das auch allein." Kaum waren Mai und Tasuki außer Hörweite als Chichiri sich an den Knaben wandte. "So, du bist also Nakagos Sohn. Deine Eltern haben bei deiner Erziehung ein paar Fehler gemacht. Hat deine Mutter dir nie erklärt, dass man keine Frauen angreift? Wie konntest du das nur tun. Du hättest sie schwer verletzen können. Ich werde dir nun einige Benimmregeln beibringen." Chichiri konzentrierte sich auf einen Angriff, Wind kam auf und ein rotes Leuchten erschien, während der Wind immer stärker wurde und begann an den Kleidern des Seishi zu zerren, was dieser aber nicht bemerkte, da er seine Kraft einteilte, denn er wollte Mitsuo nicht töten, sondern ihm nur eine kleine Abreibung verpassen. Währenddessen waren Mai und Tasuki bei den andern angekommen, wobei sich Tasuki schwer auf Mai lehnte und sie ihre liebe Not hatte den Banditen unfallfrei vom Fleck zu bekommen. Sofort eilten Fumiko und Mitsukake auf die beiden zu. "Tasuki-kun, was ist passiert?" "Nichts, aber der Kleine hat eine Power zum neidisch werden." "Wo ist er jetzt?" "Keine Sorge Mitsukake, Chichiri kümmert sich um ihn." "Chichiri ist wieder aufgetaucht?" "Ja, und zwar im letzten Moment." Verwirrt sah Mai den Weg entlang zurück, während sie sich leise an Mitsukake wandte. "Mitsukake, könntest du Tasukis Verletzungen heilen, ich muss unbedingt mit ihm reden, aber er ist so schwach, dass er beinahe einschläft." "Natürlich, aber deine Verletzung...," Sie wandte sich nun Mitsukake zu und lächelte ihn leicht an. "Mach dir darüber mal keine Gedanken. Die sind nicht annähernd so schlimm wie seine." "Na gut. Wenn du dir sicher bist." Mai nickte und Mitsukake setzte seine Fähigkeit ein um den Bandit zu heilen. Kaum war der Bandit geheilt, als er sich zu Mai gesellte, die sich zwischenzeitlich etwas abseits von den anderen im Schatte eines Baumes niedergelassen hatte und in ihre Gedanken versunken war. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie Tasuki zu ihr getreten war und schreckte hoch, als er sie ansprach. "Tschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken. Was hältst du von der Sache?" "Ich weiß es nicht. Es scheint mir, als würde er ich hassen." "Das glaube ich nicht. Aber wenn es dich beruhigt, werde ich mit ihm reden, falls er sich zu uns gesellt." "Würdest du das wirklich machen?" "Klar, obwohl ich denke, dass es besser währe, wenn du selber mit ihm sprichst." "Das geht nicht." "Warum nicht?" "Ich..., ich habe Angst." Erstaunen spiegelte sich auf Tasukis Zügen. "Wovor denn? Chichiri ist nicht der Typ, der dir den Kopf abreißt und damit den Boden aufwischt. Doch das solltest du inzwischen schon wissen." "Ich fürchte mich nicht davor, dass er mir etwas antut, sondern vor seiner Antwort. Worte können manchesmal stärker wehtun als Taten." Einige Sekunden vergingen, bevor Tasuki auf Mais Worte reagierte. "Da hast du Recht. Also gut du feige Nuss. Ich werde ihn fragen was Sache ist, sollte er sich hier blicken lassen und dich noch immer ignorieren." "Danke Tasuki. Du bist ein wahrer Freund." "Ich weiß. Macht es dir etwas aus, wenn ich mich zu Fu-chan setze? Sie langweilt sich sonst noch, so ganz ohne mich." Ein breites Grinsen erschien auf Tasukis Gesicht, und Mai konnte nicht anders als zurückzulächeln. "Ist schon gut. Geh nur ich hätte sowieso gerne etwas Zeit zum nachdenken." Tasuki lächelte Mai noch mal aufmunternd zu, bevor er sich auf den Weg zu Fumiko machte, die am Feuer saß und damit begonnen hatte das Abendmahl vorzubereiten, da man sich darauf geeinigt hatte hier das Nachtlager aufzuschlagen. Mai ging zu ihrem Pferd, kramte in ihrem Gepäck, holte etwas daraus hervor, setzte sich wieder unter den Baum, als sie Schritte vernahm, die sich ihr näherten. Sie blickte auf und sah genau in Mitsukakes ernstes Gesicht. "Wie geht es dir?" "Geht schon." "Zeig deine Verletzungen, ich werde sie behandeln, und Morgen heile ich dich." "OK, aber mach dir keine großen Hoffnungen, es ist nicht schlimm." Ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht des Seishi als er ihr antwortete. "Ich denke die Diagnose überlässt du lieber mir." Die Untersuchung brachte einige Prellungen, ein verstauchtes Handgelenk und eine gebrochene Schulter zum Vorschein, über die ganzen kleinen Kratzer und Schürfwunden sah der Seishi großzügig hinweg und pinselte darauf nur eine brennende Tinktur. Dann verband er ihre Hand, versorgte ihre Schulter, und gab ihr etwas gegen die Schmerzen, die nun, da sie sich langsam vom Schreck erholt hatte, in voller wucht auf sie einschlugen. Er blieb bei ihr sitzen, und leistete ihr Gesellschaft, doch als Chichiri einige Stunden später auftauchte, zog sich der große Seishi zurück. Schweigend blickte Chichiri für den Bruchteil einer Sekunde zu Mai, doch dann ging er zu Tasuki und den anderen, während Mai versuchte die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Tasuki blickte verwirrt zu dem Blauhaarigen, bevor er ihn ansprach. "Chichiri, kann ich mal mit dir unter vier Augen reden?" "Natürlich. Wie ich sehe geht es dir wieder gut." Tasuki nickte nur, während er zusammen mit Chichiri einige Schritte ging. Schweigend sah er den Mönch einige Augenblicke an, bevor er ihn an der Schulter packte und mürrisch seine schwirrenden Gedanken in Ordnung brachte, damit er diese in Worte fassen konnte. "Du bist auch nur lieb und nett wenn es dir in den Kram passt." Zwar hatte Chichiri ein freundliches Lächeln auf den Lippen, als er Tasuki eine dem Banditen erstaunende Antwort gab, doch davon ließ der Bandit sich nicht täuschen. Er wusste genau, dass es in Chichiri nicht so freundlich aussah wie sonst. "Was meinst du denn damit wieder?" "Das es dir momentan total egal zu sein scheint, wie Mai sich fühlt. Nach so vielen Tagen bist du endlich wieder bei uns, und du behandelst sie wie Luft oder schlimmer. Du hast nicht ein nettes, nicht mal ein böses Wort für sie über. Was hat das zu bedeuten Chichiri?" Kraftvoll schlug er Tasukis Hand weg und funkelte den Banditen an. "Das kann dir egal sein. Ich brauche einfach Abstand." Verdutzt blickte Tasuki auf seine Hand, bevor er den blauhaarigen Seishi anschnauzte. "Seit wann bist du so egoistisch? Es mag schon sein, dass du Abstand brauchst, aber Mai braucht deine Nähe. Seit Tagen weint sie sich in den Schlaf, liest in dem Buch von Miakas Abenteuer, und immer wenn dein Name darin erscheint, laufen ihr die Tränen über die Wangen." Chichiri wandte sich von dem Banditen ab, bevor er ihm gereizt antwortete. "Und? Das ist nicht mein Problem." Nun wurde es dem Banditen langsam aber Sicher zuviel. "Das sollte es aber sein. Was ist los? Du hast doch immer gesagt du würdest sie Lieben." Noch immer stand Chichiri mit dem Rücken zu Tasuki, und auch er schien kurz vor einem Kurzschluss zu stehen. "Halte dich da raus Tasuki." Jetzt war es mit der Beherrschung des Banditen vollends zu ende und er brüllte den anderen an. "Nein, das werde ich nicht tun." Schwungvoll wandte sich Chichiri um und sah dem wütenden Banditen ins Gesicht, bevor er ihn anfauchte. "Verdammt, du hast doch keine Ahnung wie das ist..., wie es mir geht. Jede ihrer Bewegungen, jeder noch so kurze Blick von ihr, bringen mich um den Verstand. Wenn sie mich berührt, und sei es noch so flüchtig, muss ich jedes Fünkchen Willen zusammen kratzen, um die Beherrschung nicht zu verlieren. Ich bin doch auch nur ein Mensch. Auch ich habe Gefühle, und die sind für sie so stark, dass ich..., dass ich..." Chichiri schwieg, versuchte verbissen seine aufgewühlten Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen, was ihm kaum gelang, während Tasuki seinen Freund schweigend und verwirrt musterte, doch dann begann der Bandit zu lächeln und legte Chichiri eine Hand auf die Schulter, worauf dieser ihn mit einem gequälten Blick bedachte. "Ich denke, ihr solltet etwas offener miteinander umgehen. Sag ihr was mit dir ist, sie macht sich riesige Vorwürfe, und hat Angst, dass du sie nicht mehr mögen würdest." Ruhiger als zuvor antwortete Chichiri dem Banditen. "Ich kann es ihr nicht sagen. Sie ist die Miko, und ich bin ein Seishi. Ich darf die Grenze nicht weiter überschreiten. Es macht ihr nur Kummer." Verwirrt blickte Tasuki den anderen Seishi an. Seine Gedanken schob er in die hinterste Ecke und widmete sich wieder ganz dem Gespräch, schließlich wollte er den Beiden ja helfen. "Wenn du sie aber so behandelst wie die letzten Minuten, wird sie nicht glücklicher. Komm sei nicht stur und rede mit ihr. Zeig ihr zumindest, dass du sie magst. Du musst sie ja nicht gleich küssen oder so. Sag ihr dass du wegen dem Test nicht böse bist." Fragend blickte Chichiri den Banditen an. "Test?" Jeder tropfen Blut entwich aus Tasukis Gesicht, als ihm bewusst wurde, was ihm eben herausgerutscht war. "Ups, das war jetzt nicht geplant. Vergiss es... einfach... wieder." Energisch packte Chichiri seinen Gegenüber an den Schultern und sah ihn beschwörend an. "Tasuki, du wirst mir jetzt sofort sagen was du damit meinst." "Ich glaube, das sollte dir Mai selber sagen. Aber versprich mit, sei nicht so streng mit ihr. Sie hat es nicht so ernst gemeint." Verwirrt über Tasukis Worte wandte er sich von dem Banditen ab und ging zu Mai hinüber, die alleine unter dem Baum lag. Sie hatte in dem Buch, das sie seit ihrer Ankunft in Kounan wie einen Schatz gehütet hatte, gelesen und war dabei eingeschlafen, und die Spuren von getrockneten Tränen zeugten davon, dass sie sich in den Schlaf geweint hatte. Vorsichtig nahm Chichiri ihr die Brille ab, und legte sie zusammen mit dem Buch zur Seite, dann nahm er eine der Decken und breitete sie über Mai. Einige Augenblicke sah er ihr noch beim Schlafen zu, während er seinen Gedanken nachhing. Schweigend wandte er sich von Mai ab und wollte eben zu dem Platz zurück, an dem sich Tasuki und die Anderen aufhielten, als er Mai leise seinen Namen wispern hörte. Langsam wandte er sich zu ihr um und blickte sie schweigend an. Mai sah den Seishi schüchtern an, konnte aber kein Zeichen von Gefühlen in seinem Gesicht lesen, trotzdem nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und sprach ihn an. "Chichiri, kann ich dich kurz sprechen? Ich muss dir etwas für mich wichtiges mitteilen." "Nur zu. Ich bin gespannt um was es geht. Obwohl, vielleicht weiß ich es ja schon. Geht es etwa um deinen Test?" Seine Stimme triefte regelrecht vor Sarkasmus, während Mai ihn entgeistert betrachtete, denn so hatte sie den Seishi noch nie erlebt. "Woher weißt du davon?" "Tasuki hat sich verplappert. Du solltest besser aufpassen, wem du deine Geheimnisse anvertraust." "Das war nicht nett, Tasuki hat es dir ja bestimmt nicht mit Absicht gesagt. Obwohl, was genau hat er dir erzählt?" "Eigentlich nichts. Nur dass du mich getestet hast, und an deiner Reaktion sehe ich, dass es wahr ist." In seinem Blick lag ein schmerzlicher Ausdruck, und doch schien er Mai dort wo er sie Berührte zu verbrennen. "Es tut mir so leid, ich war so dämlich. Ich..., ich..., weißt du noch, der Tag, als wir Makan verlassen haben?" Der Seishi nickte nur und sah sie weiterhin nur ernst an. "Na ja, an dem Nachmittag meintest du, du würdest mich trotz der Verletzungen lieben, ich war mir nicht sicher, ob du mich nur aufheitern wolltest oder es ernst meintest...," Die Ruhe, die er bisher ausgestrahlt hatte war verschwunden als er sie unterbrach. "Hab ich dich in dieser Sache jemals ...," Verwirrt fiel Mai Chichiri ins Wort. "Nein, jetzt weiß ich es auch, aber damals hatte ich solche Angst, ich fühlte mich schrecklich, die ewige Dunkelheit hatte mich mürbe gemacht, ich war einfach unsicher, konnte mir nicht vorstellen, was du noch an mir finden solltest, deshalb habe ich mir etwas sehr dummes ausgedacht. Und habe dich am Abend getestet." "Am Abend?" Während Mai zu einer Erklärung ansetzte, färbten sich ihre Wangen vor Scham dunkelrot. "Ja. Ich hab so getan als würde ich in deinen Armen schlafen und hab dich ganz bewusst..., ich hörte wie sich dein Herzschlag beschleunigte und du dich total verspannt hast." Geschockt sah der Seishi sie an, schwieg aber noch immer. "Ich..., kannst du mir verzeihen? Es tut mir so leid. Bitte glaube mir, ich wollte dich nicht verletzen oder so." Einige Augenblicke schwieg der Seishi verbissen, doch dann musste er seinen Gefühlen platz machen. So leise, dass Mai es kaum verstand, aber mit einer Grabesstimme, die ihr eine Gänsehaut bescherte, wandelte Chichiri seine Gedanken in Worte. "Glaubst du wirklich, dass diese Sache mit einem einfachen es tut mir leid abgetan ist? Du hast dich über meine Gefühle lustig gemacht, und diese mit Füssen getreten." Der Seishi wandte sich von ihr ab, wollte eigentlich einige Schritte Abstand schaffen, doch er blieb noch mal kurz stehen um ihr zuzuhören. "Ich weiß auch, dass ich dich hintergangen habe, aber bitte glaube mir, ich wollte dich wirklich nicht verletzen. Wenn du mich jetzt hasst, dann kann ich dich verstehen, und ich verstehe dann auch, wenn du mir aus dem Weg gehst, aber bitte, verschwinde nicht wieder. Behandle mich weiterhin wie Luft, aber lass mich nicht allein. Ich flehe dich an, reise gemeinsam mit den anderen Seishi und mit mir weiter. Bitte." Ohne sich zu ihr umzuwenden oder ihr eine Antwort zu geben ging der Seishi einige Schritte, von ihr weg, als eine Starke Hand ihn am Arm packte und aufhielt. "Was soll das Chichiri? Warum bist du so stur? Ich beleidige dich, schlage dich sogar und du bist nicht mal sauer, und Mai macht eine Dummheit und du bestrafst sie so. Ich finde, du übertreibst." Energisch riss Chichiri sich von Tasuki los und sah ihn ernst an. In seinem Blick konnte der Bandit erkennen, dass Mai ihn wirklich tief verletzt hatte. "Tasuki, du kannst dich nicht mit ihr vergleichen. Ich mag dich, du bist wie ein kleiner Bruder für mich, deine Dummheiten kann ich dir deshalb vergeben, doch ich liebe Mai. Über das was sie getan hat kann ich nicht so leicht hinweg sehen. Ich komme mir, von der Frau, der ich mein Herz geschenkt habe, verraten und hintergangen vor." Ein leichtes lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Banditen ab, als er dem anderen Seishi eine Hand auf die Schulter legte. "Ich verstehe, deine Gefühle sind tief verletzt worden, dennoch glaube ich, dass du ihr nur nicht vergeben willst, weil sie deinen Stolz verletzt hat. Denk mal daran was du mir über den Abend nach meinem Geburtstag erzählt hast. Hat dir Mai deinen Fehltritt nicht auch sofort vergeben? Nein, sag jetzt nur nicht dass währe etwas anderes. Du hast sie damals gegen ihren Willen geküsst, sie hätte genauso wie du reagieren können und dich einfach links liegen lassen können, doch sie fand du bist wichtiger als ihr Stolz und ihre Gefühle." Tasuki deute zu Mai die noch immer unter dem Baum saß. "Sieh sie dir an, los schau sofort hin. Wenn du sie wirklich liebst, dann müsste dir dieser Anblick eigentlich das Herz brechen. Sie würde es nicht ertragen wenn du jetzt einfach abhaust. Los, gib dir einen Ruck und verzeihe ihr." Einen kurzen Augenblick überlegte der Bandit, wie er seine Gedanken in Worte fassen sollte, ohne das Versprechen, dass er Mai gegeben hatte zu brechen. "Ich bin mir sicher, sie hat so gehandelt weil sie dich liebt, nur weiß sie es selber noch nicht. Oder, vielleicht weiß sie es, kann aber mit ihren Gefühlen nichts anfangen." Ärgerlich darüber seine Gedanken nicht in Worte fassen zu können fuhr Tasuki sich mit einer Hand durch sein wuscheliges Haar, und wurde wieder etwas lauter. "Verdammt, warst du denn noch nie unsicher ob dich jemand trotz deiner Narbe akzeptiert? Ob Mai dich eben wegen deiner Narbe nicht liebt? Du weißt doch selber wie unsicher Mai manchmal..., fast immer ist. Sie braucht Zustimmung, von uns allen, aber am meisten von dir." Minutenlanges Schweigen legte sich über die beiden Seishi, während sie sich musterten, und versuchten die Gedanken des anderen zu ergründen. "Tasuki, wieso setzt du dich so für sie ein?" "Weil ich nicht länger zusehen kann was ihr Zwei hier treibt. Ihr macht euch das Leben schwerer als es sein müsste. Ich kann das einfach nicht länger mit ansehen wie ihr euch gegenseitig immer wieder runter reißt. Außerdem mag ich euch sehr. Los Chichiri, denk über meine Worte nach und geh zurück zu ihr." Mit diesen Worten ging Tasuki zu Fumiko zurück, während Chichiri noch einige Minuten über die Worte des Banditen nachdachte. Dann wandte er sich zu Mai, die nun an den Baum gelehnt dasaß und in den Himmel starrte. Obwohl ihre Augen trocken waren, spiegelte sich in ihrem Blick eine tiefe Traurigkeit wieder. Chichiri riss seinen Blick von ihr weg, atmete einmal tief durch und ging dann auf sie zu. "Mai, kann ich dir meinen Entschluss mitteilen?" Ohne ihren Blickt vom Firmament abzuwenden schluckte sie den Knoten, der sich in ihrem Hals verdichtet hatte hinunter. Ihre Stimme klang kratzig und gepresst. "Du verlässt uns also?" "Nein, ich begleite euch weiterhin." Mai riss den Blick von den Sternen die zwischenzeitlich aufgegangen waren ab und sah dem Seishi an. "Du begleitest uns? Schön, dass du die anderen nicht im Stich lässt." Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über Mais Wange, und obwohl sich ein leichtes lächeln auf ihre Lippen legte, stand in ihrem Blick noch immer dieselbe tiefe Traurigkeit, doch auch etwas Dankbarkeit konnte der Seishi in ihrem Blick sehen. Schweigend sah er der Träne nach, wie sie an Mais Wange hinunterrollte und dann geräuschlos zu Boden fiel und dort zersprang, dann blickte er Mai wieder an und versuchte seine Gedanken in Worte zu fassen. Noch nie war es ihm so schwer gefallen wie in diesem Augenblick. "Ich bleibe nicht nur wegen den anderen, sondern Hauptsächlich wegen dir. Ich..., es tut mir leid. Ich habe mich trotz meiner 29 Jahre wie ein Kind benommen." "Weshalb entschuldigst du dich? Wenn hier jemandem etwas leid tun sollte dann mir. Ich muss mich bei dir entschuldigen." "Vergiss diesen Test einfach. Ich werde ihn auch aus meinem Gedächtnis streichen. Vielleicht ist es nicht augenblicklich so wie vor einigen Tagen aber das wird bestimmt wieder werden." "Heißt das, du vergibst mir?" "Wie könnte ich dir nicht vergeben." "Ich danke dir." "Meine Gefühle für dich sind mir zu wertvoll um sie wegen so etwas zu zerstören." "Ich..., ich weiß nicht was ich darauf sagen soll." "Dann schweige einfach. Manchmal sind weniger Worte mehr." Mai warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, und ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. "Außerdem sind es schon 30 Jahre." Unverständnis stand in Chichiris Blick, als Mais Lächeln noch breiter wurde. "Es ist zwischenzeitlich schon sehr spät geworden, und Mitternacht ist schon lange überschritten. Heute ist also schon der 21. Du hast heute Geburtstag." Ihr Lächeln wurde schüchtern, als sie in ihrer Rocktasche herum kruschte und etwas Kleines hervorholte. "Chichiri, alles liebe zum Geburtstag. Darf ich etwas schenken? Bitte glaub jetzt nicht, dass dieses Geschenk ein Bestechungsversuch oder sowas ist. Ich hab ihn schon vor ein paar Tagen, und nur wegen deinem Geburtstag besorgt. Hier, das ist für dich." "Was...," Mai legte ihm einen Finger auf die Lippen um ihn zum Schweigen zu bringen und drückte ihm den Gegenstand in die Hand. Dann erhob sie sich und ging zum Feuer wo die anderen saßen und den Beiden gespannt zugesehen hatten. Mit einem breiten Grinsen brach Tasuki das Schweigen, das sich über die Beobachter gelegt hatte. "Na, was hat er gesagt? Ach, sag nix, ich seh's an deinem Blick. Er bleibt, stimmt's?" Mai nickte nur und sah zu dem Seishi zurück, der noch immer beim Baum stand und verwundert auf seine Hand sah. Auch Tasuki blickte zu dem anderen Seishi, konnte sich aber keinen Reim darauf machen. "Was hat er denn?" "Ich hab ihm etwas gegeben, und so wie es aussieht, gefällt es ihm nicht. Scheiße." Gespieltes entsetzen über Mais Kraftausdruck lag in Tasukis Stimme als er sie mit einem breiten Grinsen rügte. "Aber Mai, was sind denn das für Töne. Ich geh mal rüber. Bin echt gespannt was du ihm geschenkt hast." Leise vor sich hin pfeifend ging der Bandit die paar Meter zu dem anderen Seishi hinüber, während Mai sich zu Fumiko gesellte und ihr beim Kochen half, doch das stellte sich als schwieriger heraus wie sie gedacht hatte. Mai hatte sich ein Messer geschnappt und zerkleinerte Gemüse, doch jeder Schnitt tat ihr schrecklich weh, da sie ihre gebrochene Schulter bewegte, doch tapfer biss sie die Zähne zusammen, bis Mitsukake zu ihr ging und sie einige Sekunden schweigend musterte. "Soll ich dir helfen?" "Nein Danke, es geht schon." "Ach, und du hast überhaupt keine Schmerzen in der Schulter?" "Doch habe ich, aber es ist nicht so schlimm." Verwirt blickte Fumiko Mai an. "Was ist denn mit deiner Schulter?" "Ach die ist nur gebrochen." "Achso..., Was? Gebrochen? Dann musst du deine Schulter schonen. Nein, keine Widerrede, ich bin eh gleich fertig." Schweigend nickte und ergab sich schweigend ihrem Schicksal, während Mitsukake ihr das Messer aus der Hand nahm. "Oh Mitsukake-san, ihr braucht mir nicht zu helfen." "Ich mach das aber gerne." Zwischenzeitlich war Tasuki bei Chichiri angekommen und sah ihm gespannt mit einem breiten Grinsen im Gesicht an. "Na, was hast du denn schönes bekommen?" "Ich..., woher..., sieh selbst." Neugierig blickte Tasuki den Gegenstand, der Chichiri so aus der Fassung brachte an. "Hui, der ist ja schön. Auf so eine Idee kann nur Mai kommen." "Aber woher weiß sie...," Noch immer ganz von der Rolle schaffte Chichiri es nicht den Satz zu beenden. "Du wirst ihr irgendwann dein Seishi-Zeichen genannt haben." "Nein, ich meine nicht die Form des Anhängers, sondern die Farbe." Nichts verstehend betrachtete der Bandit den Anhänger genauer. "Die Far...be, warte mal, das ist doch die gleiche Farbe wie dein Erinnerungsstein für Tama hatte." "Genau. Wieso hat sie ausgerechnet diese Farbe gewählt?" Die Überraschung verdrängend grinste Tasuki Chichiri wieder an. "Was weiß denn ich. Diese Antwort kann dir nur Mai selber geben. Und jetzt komm rüber und bedank dich. Unsere Miko glaubt schon das Teil gefällt dir nicht." Bevor Chichiri richtig reagieren konnte, hatte der Bandit ihn an der Hand gepackt und zog ihn zu den andern, die schon gespannt darauf waren, was der Seishi von Mai bekommen haben könnte. Schweigend warteten sie darauf, dass Chichiri irgendetwas sagen würde. "Also, ich danke dir Mai, das Schmuckstück ist wunderschön, und ich werde es in Ehren halten, aber ich habe eine Frage dazu. Warum gerade diese Farbe?" Chichiri hielt den Anhänger hoch, und jeder konnte sehen, dass es Chichiris Seishi-Zeichen in Goldgefasst war, während Mai darüber nachdachte, weshalb sie diesen Stein gewählt hatte. "Ich weiß nicht wieso ich einen solch farbigen Stein genommen habe. Dieses blasse Rosa, fast weiß, wie eine Perle, hat mir einfach am besten gefallen. Ich fand sie passt am besten zu dir..., was ist los? Ihr seid ja alle blass. Stimmt etwas nicht? Sag jetzt nicht, du hasst diese Farbe." In Tasukis Stimme lag ein Unterton, den Mai bisher noch nie bei ihm gehört hatte. Seine Stimme klang regelrecht verstört als er ihr antwortete. "Würdest du die Farbe noch mal beschreiben?" Verwirrt dachte Mai einige Augenblicke nach, bis ihr der genaue Wortlaut eingefallen war. "Blass Rosa, fast weiß, wie eine Perle." Tasuki musste sich einfach hinsetzen, denn seine Beine schienen sein Gewicht nicht mehr tragen zu können und unter ihm nachzugeben, während er versuchte seine wirren Gedanken in Worte zu fassen. "Das kann nicht wahr sein. Ich bin total bescheuert. Sag's noch mal." Langsam wurde es Mai zu viel. Sie verstand nicht weshalb Tasuki sich so seltsam anstellte, und wurde deshalb langsam wütend, was sich auch in ihrer Stimme abfärbte. "Was ist denn nur mit euch los? Wollt ihr mich endlich mal aufklären?" Verwirrt sah Chichiri von Mai zu dem Anhänger und wieder zurück, bevor er ihr ziemlich knapp antwortete. "Mein Gedächtnisstein." Einige Sekunden verstand Mai nicht was Chichiri ihr damit sagen wollte, bis ihr ein Gedanke kam. "Der für den Suzaku-Seishi Tamahome?" "Genau der." "Was ist mit dem?" "Er hatte eben diese Farbe und Miaka hat seine Farbe ebenso wie du beschrieben. Mit denselben Worten." Jeder Tropfen Blut entwich aus Mais Gesicht und ließ sie blass werden, während ihre Gedanken hinter ihrer Stirn Karussell fuhren. Schweigen legte sich über die Gruppe, welches nach einigen endlos scheinenden Minuten von Tasuki gebrochen wurde, der nun mit allen Mitteln versuchte von dem unheimlichen Thema abzulenken. "So Mädels, ich denke es wir für euch Zeit euch was hübsches anzuzieh'n." Verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel blickte Mai den Bandit fragend an. "Warum denn das?" Ein breites Grinsen im Gesicht gab Tasuki der Miko eine Antwort. "Es wird Zeit ein bisschen zu feiern. Also los ab mit euch und macht euch für Chichiri hübsch." Einige Sekunden schwieg Mai. Sie war müde zum umfallen, da sie die letzten Nächte schlecht geschlafen hatte, doch Chichiri könnte es falsch verstehen, deshalb stellte sie ihre nächste Frage ziemlich schüchtern und verhalten. "Können wir nicht erst ein bisschen schlafen?" Mit einem ernsten Blick schüttelte Tasuki den Kopf. "Nix is' mit schlafen. Jetzt wird gefeiert. Ich hab extra etwas Sake mitgebracht. Wenn wir jetzt feiern können wir mittags aufbrechen un verlier'n nicht soviel Zeit." Missbilligend blickte die Miko den Banditen an, doch in ihrer Stimme schwang Belustigung mit. "Du hast auch nur Saufen im Kopf." "Ach Mai, man muss die Feste feiern wie sie fallen, außerdem währe es Fu-chan gegenüber nicht fair. Sie hat den ganzen Abend schon gekocht und vorbereitet, hast du das denn nicht mitgekriegt? Los jetzt. Fumiko hilft dir beim anzieh'n, oder währe es dir lieber, wenn jemand anderes dir helfen würde?" Tasukis Blick wanderte zu Chichiri, dem das Blut in das Gesicht schoss und seine Wangen rot färbte, und dann wieder zurück zu Mai, der alles Blut aus den Wangen gewichen war, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach. Langsam schüttelte Mai den Kopf und verließ zusammen mit Fumiko die Männer um sich etwas Hübsches anzuziehen. Während Mai prüfende Blicke über ihre Garderobe schweifen ließ, wurde sie von einer schweigenden Fumiko aufs Genaueste beobachtet. Zwar spürte Mai den Blick der anderen Frau im Rücken, wollte jedoch nicht wissen weshalb diese es tat. Erst als es ihr zu dumm wurde drehte sie sich um und sah Fumiko schweigend an. Das Schweigen lag beinahe greifbar in der Luft, bis Fumiko selbiges brach. "Mai, was läuft zwischen Chichiri-san und dir?" "Was meinst du?" "Hör auf. Ihn kannst du vielleicht täuschen, aber nicht mich. Also, raus mit der Sprache." "Ich..., ich..., du darfst ihm aber unter gar keinen Umständen etwas verraten. Versprichst du mir das?" "Ich verspreche es." "Ich mag ihn sehr." "Du meinst wohl, du liebst ihn." Mai begann zu lachen, bevor sie etwas erwiderte. "Warum fragst du mich was zwischen uns läuft, wenn du die Antwort doch schon weißt?" Fumiko lächelte Mai an. "Ganz einfach, ich wollte es eigentlich aus deinem Mund hören." Gutgelaunt halfen sich die Beiden Frauen gegenseitig beim anziehen und frisieren. Während Fumiko ein farbenfrohes Kleid im stil ihres Heimatdorfes trug, welches ihre Augenfarbe betont heraushob, war Mai mit einem weiten, bis zum Boden reichenden, schwarzen Rock mit weißem Muster, einem schwarzen Top, und einer schwarzen Seidenbluse, in die sie nur reingeschlüpft war und nicht zugeknöpft hatte, bekleidet. Ihre Haare hatte die Miko streng nach hinten gebunden, und nur ein paar kurze Strähnen ihres Ponys hingen ihr ins Gesicht. Mit wenigen Handgriffen befestigte Mai den Silbernen Haarschmuck, den sie sich von Fumiko geliehen hatte und hängte sich noch silberne Ohrringe ein. Fertig herausgeputzt blickten sich die beiden ein letztes Mal prüfend an, zupften hier an der Frisur und dort an der Kleidung herum, bis sie ganz zufrieden waren. Gemeinsam gingen sie dann zu den wartenden Männern zurück, die sich über irgendetwas angeregt unterhielten, bis Chichiri die Hand hob und alle dadurch zum Schweigen brachte und sich zu Mai und Fumiko umwandte. Um das Schweigen zu brechen, das sich ausgebreitet hatte, plapperte Mai munter drauf los. "Ihr hättet eure Unterhaltung wegen uns nicht beenden müssen. Was ist denn? Ihr kuckt alle wie ein Hühnerküken beim Unwetter." Schweigend wurden beide von ihren Begleitern betrachtet, bis Kaika das Schweigen brach. "Ihr seid sehr hübsch, und ich bin mir sicher, dass die Anderen das gleiche denken, oder?" Gemeinsames nicken war die einzigste Antwort, doch das reichte, um den Beiden Frauen die Röte ins Gesicht zu treiben. Schweigend gingen sie zum Feuer und richteten für jeden der Anwesenden einen Teller her. Noch bevor Mai und Fumiko die Teller mit der Mahlzeit austeilen konnten, drückte Tasuki jedem ein Sakeschälchen in die Hand, nahm Fumiko in den Arm und räusperte sich hörbar. "Also Freunde, bevor wir mit Chichiris Geburtstagsfeier beginnen, will ich noch schnell etwas loswerden. Also, zuerst möchte ich mich ganz herzlich bei Mitsukake und Chiriko bedanken, dass sie bisher nichts verraten haben. Vielen Dank. Für alle die es noch nicht wissen, vor 13 Tagen habe ich Fumiko geehelicht." Schweigen breitete sich aus, das Mai nach einigen Augenblicken brach. "Du hast Fumiko geheiratet? Du der größte Frauenfeind der Welt? Ich gratuliere euch beiden und wünsche euch alles Glück der Welt." Lachend umarmte Mai erst Fumiko und danach Tasuki, danach beglückwünschten Chichiri und die Anderen das Paar, und tranken auf ihr Glück, und wollten dann mit dem Essen beginnen, doch kaum dass sie sich zusammengesetzt hatten, schlug in ihrer Nähe ein blauer Energieball ein. "Verdammt, was soll das?" Tasuki sprang auf, zog seinen Harisen und stellte sich schützend vor Fumiko, während Chichiri Mai mit seinem Körper schützte und auch die anderen sich von ihren Plätzen erhoben. Doch bevor ein weiterer Angriff getätigt werden konnte, nahm Mai ihren Teller und ging zu Mitsuo hinüber. "Möchtest du mit uns essen Mitsuo?" Freundlich stand Mai neben dem Jungen und lächelte ihn an, während sie ihm den Teller hinhielt. "Niemals werde ich mit solchem Abschaum wie euch essen. Lieber verhungere ich." Das Lächeln verschwand aus Mais Gesicht und bevor der Junge richtig registrieren konnte was geschah, hatte ihm Mai schon den Teller ins Gesicht geknallt und fauchte ihn wütend an. "Dann halt nicht. Doch jetzt verschwinde und lass uns in Ruhe. Du Nervenzwerg." Mai hob noch schnell die Essstäbchen, die zu Boden gefallen waren, auf und ging zu den anderen zurück, während Mitsuo ihr wütend hinterher kläffte. "Das wird dir noch leid tun Suzaku no Miko. Du wirst noch von mir hören." "Ja ja, hoffentlich nicht so schnell. Und jetzt hau ab. Du störst." Ganz plötzlich wandte sich Mai noch mal kurz zu dem Jungen und unterdrückte den drang ihm einfach die Zunge rauszustrecken. Wütend verschwand der Junge in der Dunkelheit, während Mai zum Feuer und ihren Begleitern zurückging. Schweigend wurde sie von den anderen begutachtet, was ihr ziemlich unangenehm war. Einige Minuten verstrichen, ohne dass irgendein Geräusch zu vernehmen war. Es schien, als hätte es selbst der Natur die Sprache verschlagen. Erst als Tasuki in Schallendes Gelächter ausbrach, wurde der Zauber gebrochen. "Was ist denn? Warum gackerst du denn schon wieder?" Sosehr Tasuki auch etwas erwidern wollte, er konnte es einfach nicht, der Lachanfall lies einfach nicht nach und schnürte ihm schier die Luft ab. Erst einige Minuten später beruhigte er sich wieder und versuchte japsend etwas Luft in seine Lungen zu pumpen. Chichiri war es der als erster seine Gedanken in Worte fasste. "Das war nicht sehr klug. Mitsuo ist trotz seines zarten Alters ein ernstzunehmender Gegner. Ich hoffe, dass unser nächstes Treffen mit ihm nicht so schlimm wird wie ich es mir vorstelle.""Ach Chichiri, du siehst es mal wieder zu Schwarz. Der traut sich überhaupt nicht mehr her. Mai hat ihn ziemlich fertig gemacht." "Wenn du dich da mal nicht täuschst, Tasuki. Der Knabe ist Stolz, und genau dieser wurde von Mai verletzt. Er wird diese Schmach nicht auf sich beruhen lassen." "Wisst ihr was? Darüber machen wir uns später Gedanken. Jetzt wird gefeiert, sonst wird Fu-chans superleckeres Essen noch kalt. Und das wollen wir doch nicht. Oder?" Einige Zeit lang waren die Seishi noch sehr wachsam, doch als sich einigen Stunden nichts besonderes ereignet hatte entspannten sich alle. Zwischendurch entfernte sich Mai ein stück von den anderen. Sie hatte vor lauter Müdigkeit starke Kopfschmerzen und da Tasuki aufgrund des Sakepegels ziemlich laut war, schien ihr momentan der Schädel zu platzen. Sie stand etwas abseits, atmete die fische Nachtluft ein und sah zu den Sternen. >Es scheint, als würden die Sterne und der Mond heller als sonst leuchten. Ob sie mit uns feiern?> "Was hast du?" Erschrocken wandte sich Mai um und blickte in Chichiris besorgtes Gesicht. "Es ist nichts, nur ein wenig Kopfschmerzen. Das ist alles." Sie wandte Chichiri den Rücken zu und sah ein weiteres Mal in den Himmel. "Heute leuchten die Sterne heller als sonst, oder?" "Natürlich, sie wollen mit dir konkurrieren, doch sie haben nicht den Hauch einer Chance." Mai lachte während sie sich wieder zu Chichiri hinwandte. "Wie kommst du jetzt darauf?" "Ganz einfach, weil du heute schöner bist als alle Sterne zusammen." Die Schamesröte stieg in Mais Gesicht, als sie den Blick senkte und auf den Boden vor ihren Füßen blickte. "Du machst mich verlegen." "Das tut mir leid. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen." "So schlimm ist es nicht. Los komm gehen wir zu den anderen zurück. Immerhin ist das deine Feier." Das Fest, das bis zum Morgengrauen dauerte wurde ein voller Erfolg. Als Mai erwachte, stand die Sonne schon im Zenit, und ein Blick auf ihre Uhr bewies ihre Vermutung, dass es kurz nach Mittag war. Schweigend blickte sie sich um, entdeckte Fumiko, die in Tasukis Armen schlief, worüber sie lächeln musste. Langsam ließ sie den Blick weiterschweifen. Alle schliefen noch, nur Chichiri schien schon wach zu sein, da sein Schlaflager leer war. Schlaftrunken blieb Mai einige Sekunden sitzen, doch dann über wand sie die Müdigkeit und stand auf. Sie war gerade dabei sich etwas zum Ankleiden aus ihrem Gepäck zu suchen und die Sachen vom Vortag wegzupacken als sie Chichiri entdeckte, der nicht weit von den Pferden an einem großen Felsen in der Sonne saß und meditierte. Sie überlegte soeben ob sie sich zu ihm begeben sollte, als er sich erhob und sie anblickte. Mit einem freundlichen lächeln kam er auf Mai zu. "Guten Morgen Mai. Hast du gut geschlafen?" "Guten Morgen Chichiri. Danke der Nachfrage, ich habe super geschlafen. Hhmm, meinst du heute geschieht noch irgendwas?" "Ich weiß es nicht, ich habe zwar ein seltsames Gefühl, doch das kann auch Täuschung sein. Ich mache mir aber noch immer Gedanken über Nakagos Sohn. Außerdem währe es besser, wenn du dir jetzt etwas Anständiges anziehst, bevor einer der anderen erwacht." Verwirrt blickte Mai an sich hinunter und sogleich schoss ihr die Röte ins Gesicht. Mai hatte vergessen, dass sie, als sie sich zum Schlafen hingelegt hatte, alles bis auf ihre Unterwäsche und das schwarze Top, dass ihr eine Handbreit über den Po ging, ausgezogen hatte. So schnell sie konnte, zog sie sich einen weiten, grünen Rock und eine weiße Bluse drüber, während ihre Gedanken um Chichiris Worte kreisten. Schweigend blickte Mai den Seishi an. Dieser versuchte ihren Blick zu deuten, doch es misslang, denn es stand soviel darin, dass es einfach verschwamm. "Was hast du Mai?" "Nichts, es wundert mich nur ein wenig, dass du mir sagst, worüber du dir Gedanken machst." Ein leichtes Lächeln huschte über die Gesichtszüge des Seishi, bevor er zu einer Antwort ansetzte. "Da kannst du dich bei Tasuki bedanken, wenn er wach ist. Er hat mir einige Dinge unterbreitet, die nach längerem Nachdenken zu...," Chichiri verstummte und schien in sich hineinzuhören, während sein Lächeln verschwand. Er wurde blass und Mai begann sich Sorgen zu machen. "Chichiri, was ist denn los? Ist etwas passiert?" Entsetzt blickte der Seishi die junge Frau an. "Weck bitte sofort Tasuki, ich kümmere mich um die anderen. Es ist was Schreckliches geschehen." "Was ist denn passiert?" "Genau weiß ich es nicht. Ich habe etwas gespürt, so wie ein lauter Aufschrei." "WAS?" "Meine Fähigkeiten sind nicht so stark, als das ich den Schmerz einer einzelnen mir unbekannten Person spüren könnte. Es scheint als würde ein ganzes Dorf nach Hilfe rufen." Ohne etwas zu erwidern weckte Mai erst Fumiko. "Was ist geschehen?" "Was schlimmes. Wir müssen augenblicklich los. Fang doch bitte schon mal an alles wegzupacken. Wenn ich Tasuki wach bekommen habe, dann helfe ich dir." Fumiko nickte und wuselte weg, während Mai versuchte den Banditen aus dem Land der Träume zu reißen. Als es ihr endlich gelungen war, blickte er sie mit glasigen Augen an. Er hatte in der Nacht etwas zu tief in das Sakeschälchen gekuckt und fühlte sich nun miserabel, doch Mai war nicht in der Stimmung um einen betrunkenen Seishi vorsichtig aus seinem Rausch zu ziehen, deshalb nahm sie ihre Wasserflasche, in der sich kaltes Wasser befand, das Fumiko inzwischen aus einen nahe gelegenen Bach geholt hatte und goss es Tasuki über den Kopf. Prustend saß er da, wischte sich das Wasser aus den Augen, welche langsam klar wurden und sah Mai fragend an. "Ging das nicht trockener?" "Halt die Klappe und schwing deine alten, nassen Knochen auf deinen Gaul." "Was ist denn passiert?" "Frag nicht, wenn Chichiri sich nicht geirrt hat, dann werden wir es noch früh genug erfahren." Schweigend ritten sie den Weg weiter, und nach einigen Minuten deutete Chiriko auf eine graue Wolke, die sich über den blauen Himmel zog. "Das sieht aus wie Rauch. Es scheint dort drüben zu brennen." "Dann müssen wir uns noch mehr beeilen." Sie trieben ihre Pferde zu Höchstleistungen an, und nach einer dreiviertel Stunde scharfen Ritts kamen sie in ein brennendes Dorf. Als erste sprang Mai von ihrem Pferd und sah sich geschockt um. "Das kann nicht wahr sein. Irgendwer hat dieses Dorf ausgelöscht. Los Jungs wir müssen uns nach Überlebenden umsehen, die uns sagen können, wer dieses Gemetzel angerichtet hat. Mitsukake, du wartest hier. Wir bringen die Verwundeten zu dir." Ohne auf eine Antwort zu warten eilte Mai zwischen den brennenden Häusern durch, besah sich jeden Körper der im Staub lag, bis sie ein kleines Mädchen entdeckte, das leicht atmete. "Hilf mir, bitte." "Keine Sorge Kleine, es wird alles Gut. Ich bringe dich zu einem Guten Freund, der kann dir Helfen." Vorsichtig um ihr keine unnötigen Schmerzen zu bereiten, hob sie das Kind hoch, verbannte den Schmerz ihrer Schulter aus ihren Gedanken und eilte den Weg zurück. Kaum war sie bei Mitsukake angekommen, als dieser mit einem kleinen Fläschchen kam und sich um das Mädchen kümmerte. In dem Fläschchen erkannte Mai, das gleiche wieder, das Chichiri auf dem Mount Reikaku benutzt hatte, um ihre Wunden schneller heilen zu lassen, das in dem sich das Heilige Wasser von Tai-Itsu befand. Wenige Augenblicke später war das Kind wieder quick lebendig und gesund. Während sich Mitsukake um die anderen Verletzten kümmerte, die von Chiriko, Tasuki, Kaika und Chichiri hergebracht wurden, begann Mai ein Gespräch mit dem Mädchen, das sie gefunden hatte. "Verrätst du mir deinen Namen?" "Hanabira." "Ein schöner Name. Und wie alt bist du?" "Ich wurde vor drei tage 6 Jahre alt." "Ach du bist schon so groß. Hanabira, kannst du mir sagen, wer das hier getan hat?" "Es war ein Junge mit gelben Haaren." "Was? Dann war es ja Mitsuo. Ob er das gemeint hat als er sagte wir würden von ihm hören. Chichiri! Kommst du bitte her?" Der Seishi nickte und kam zu Mai. Er war blass und schien sich sehr unwohl zu fühlen. "Was gibt es denn Mai?" "Seid ihr bald fertig das Dorf nach Überlebenden zu durchkämmen?" "Ja, Chiriko und Kaika sind gerade im hintersten Teil. Tasuki und ich haben gerade die letzten vom Vorderen zu Mitsukake gebracht." "Kannst du und auch Tasuki..., könnt ihr mich begleiten?" "Natürlich, aber was hast du vor?" "Ich werde dieses Dorf rächen. Hanabira hat mir eben erzählt, dass ein blonder Junge das hier getan hat. Ich werde Mitsuo einen Denkzettel verpassen, den er nie im Leben vergessen wird, sollte er überhaupt überleben." "Mai, lass dich nicht zusehr von deinem Hass leiten. Du könntest die Übersicht verlieren. Tasuki und ich kommen natürlich mit, und wir werden dich vor einer Dummheit bewahren." "Dann nichts wie los. Die anderen sollen hier bleiben und sich um die Bewohner kümmern." Während Chichiri den anderen Bescheid gab verabschiedete sich Mai von dem kleinen Mädchen. Dann ritten die Drei im Eiltempo weiter. Nach mehr als einer Stunde kamen sie an eine weite Ebene, durch die sich eine ziemlich breite Schlucht schlängelte, auf deren anderer Seite ein kleines Gebirge lag. Kurz vor der Schlucht konnten sie eine Gestalt ausmachen. So schnell ihre Pferde es noch konnten ritten sie auf die Person zu, und als sie nur noch wenige Meter von ihr entfernt waren erkannten sie in ihm Mitsuo. Wütend sprang Mai von ihrem Pferd, zog ihr Schwert und lief auf den Jungen zu, der nun ebenfalls ein Schwert zog, und schon begann der Kampf. Mai schlug sich nicht schlecht, doch sie konnte einfach keinen Treffer landen, Mitsuos Verteidigung war einfach nicht zu durchbrechen, während er sie nun schon zwei Mal erwischt hatte, bis ihr ein Trick einfiel, den Tasuki ihr mal gezeigt hatte, und schon wirbelte Mitsuos Schwert pfeifend durch die Luft und blieb ein kleines Stück neben dem Jungen im Boden stecken. Die kochende Wut in ihrem Bauch verdichtete sich noch weiter als sie die letzten Schritte auf den Jungen zuging. Sie holte aus, um die Klinge ihres Schwertes in dem Körper des Blonden zu versenken, als Chichiri dazwischen rief. "Nein Mai, tu es nicht. Du würdest deines Lebens nicht mehr froh, wenn du ihn jetzt tötest." "Aber..., aber er hat beinahe ein gesamtes Dorf vernichtet. Er verdient es nicht weiter zu leben." "Bitte Mai komm zu uns und lass ihn laufen. Du hast ihn beim Kampf besiegt. Das ist Schmach genug und wird ihn mehr schmerzen als jede von dir zugefügte Wunde." Schweigend blickte Mai den Jungen an, aus dessen Blick jeglicher Zorn und jedes Fünkchen Hass verschwunden war und stattdessen nur panischer Angst platz gemacht hatte. Langsam ließ sie das Schwert sinken und blickte Mitsuo einige Augenblicke abfällig an. "Verschwinde du miese Ratte, bevor ich es mir anders überlege." Sie wandte sich ab um zu Chichiri und Tasuki zu gehen, die bei den Pferden geblieben waren. Kaum war sie einige Schritte gegangen als sie ein verdächtiges Geräusch hörte und sich wieder umwandte. Mit Schreckgeweiteten Augen sah sie wie Mitsuo ausholte und sein Schwert warf. Noch bevor sie irgendwie reagieren konnte, stand plötzlich Chichiri vor ihr, und lächelte sie an, während sie das reißen von Stoff hörte. Sie blickte über seine Schulter und konnte gerade noch erkennen wie der Junge über einen schmalen steinernen Grad, der eine art Brücke über die Schlucht bildete, flüchtete um sich hinter irgendwelchem Geröll zu verkriechen. Eigentlich wollte sie dem Jungen hinterher rennen, doch Chichiri hielt sie eisern fest, bis er mit Schmerzverzerrten Gesicht zusammen sackte. "Chichiri, was ist mit dir?" Sofort schalt sie sich eine doofe Kuh, als sie das Schwert in seiner Schulter stecken sah. Tasuki der einige Augenblicke nach Chichiri bei Mai angekommen war, besah sich die Wunde genauer. "Das Schwert steckt ziemlich tief drin. Ist wahrscheinlich vom Schulterblatt abgelenkt worden und schräg eingedrungen. Hast du Probleme beim Atmen?" Langsam schüttelte Chichiri den Kopf. "Nein." Erleichterung spiegelte sich in Tasukis Augen wieder, und auch Mai fiel ein großer Stein vom Herzen. "Dann scheint die Lunge nicht verletzt worden zu sein. Ich denke aber ihr Beide geht vorsichtig da rüber und versteckt euch im Gebirge, während ich Mitsukake hole. Das dauert nicht lange. Aber jetzt versprich mir etwas Chichiri." "Was denn?" Die Arme vor der Brust verschränkt stand der Bandit vor Chichiri und blickte ihn ernst an. "Kratz mir ja nich' ab während ich weg bin." Ein leichtes Lächeln erschien auf Chichiris Lippen, als er antwortete. "Versprochen Tasuki." Bevor Tasuki sich auf sein Pferd Schwang und den Weg zum Dorf zurück ritt, zog er vorsichtig dir Klinge aus Chichiris Schulter und legte einen Verband an. Schweigend blickten Mai und Chichiri dem Bandit hinterher, bis er aus ihrem Blickfeld entschwunden war. Die Blutung kam zum stillstand, worüber Mai sehr froh war, denn Chichiri hatte inzwischen ziemlich viel Blut verloren und war aufgrund dessen schon sehr blass geworden. "Ich denke wir sollten Tasukis Rat befolgen und uns auf der anderen Seite verstecken. Kannst du aufstehen Chichiri?" "Es wird schon gehen." "Warum hast du das getan? Du hättest sterben können." "Hätte ich es nicht getan wärst jetzt du tot. Aber Mai nicht weinen, wir müssen hier weg. Ich spüre Mitsuos KI ganz in der Nähe. Noch sind wir nicht außer Gefahr." Mit Mais Hilfe gelang es dem Seishi sich aufzurappeln. Nachdem das leichte Schwindelgefühl verebbt war gingen sie auf den Steg zu. Langsam ging Chichiri vor und als er auf der anderen Seite angekommen war, gab er Mai ein Zeichen ihm zu folgen. Schritt für Schritt tastete Mai sich voran. Der Steg über den der Seishi zuvor ziemlich problemlos gegangen war, maß nicht viel mehr als zwei Fuß breit. Als sie einen kurzen Blick in die Tiefe warf, wurde ihr Schlecht. Einige hundert Meter unter ihr war nichts mehr erkennbar. Schnell sah sie zu Chichiri der am Ende des Grats auf sie wartete. Panik bemächtigte sich ihrer Gedanken, als sie ein weiteres Mal in die Tiefe blickte, und ohne es richtig zu registrieren, wich sie langsam zurück, bis sie wieder am Rand der Schlucht stand, dort sackte sie kraftlos in die Knie und verbarg ihr Gesicht hinter den Händen. "Mai! Was ist los?" "Ich..., ich habe Angst. Ich trau mich nicht rüber. Es ist zu tief." "Bleib wo du bist, ich komme und hole dich." Der Seishi ging den Schmalen Steg sicher entlang, doch kurz bevor er das Ende, an dem Mai saß erreicht hatte und ihre ihm Entgegengestreckte Hand ergreifen konnte, flog ein blauer Energieball auf die Beiden zu und schlug unter seinen Füßen ein, ließ die Brücke erzittern und unter Chichiri Wegbrechen. Chichiri fiel ins leere, doch nach wenigen Zentimetern wurde sein freier Fall abrupt gebremst. Er spürte eine Hand an seinem Handgelenk und einen starken Schmerz, der sich durch seine verletzte Schulter zog. Mais gebrochene Schulter machte ihr zu schaffen, da der Seishi daran hing, doch sie wollte Stark sein und versuchte ihren Schmerz zu ignorieren. Chichiri hob den Kopf und blickte in Mais Augen in denen Angst, und Schmerz geschrieben stand. Er sah, wie sie beinahe schon kopfüber am Rand der Schlucht lag, und sich mit einer Hand an einem kleinen verkrüppelten Bäumchen festhielt, um nicht von ihm in die Tiefe gerissen zu werden. "Mai, lass los. Du wirst sonst noch wegen mir runtergerissen." "Halt die Klappe. Ich lass dich nicht los." "Jetzt ist nicht die Zeit um deinen Dickkopf durchzusetzen. Also lass den Unfug und lass los." "Nein!" "Verdammt, willst du dass wir beide abstürzen? Dein Leben ist zu Wichtig, als dass du es wegen mir wegwirfst." "Hör auf. Hör sofort auf solch einen Mist zu verzapfen. Ich kann dich nicht sterben lassen. Dein Leben ist genauso wichtig wie meines. Ich bin es so Leid dich und die anderen immer in Gefahr zu bringen. Nur weil ich die Miko bin, heißt das noch lange nicht, dass ich etwas Besonderes bin. Ich lass dich hier nicht sterben. Vergiss es. Ich werde deine Hand nicht loslassen. Niemals!" Entsetzen spiegelte sich in Mais Blick, als sie spürte, wie ihre Kraft nachließ und ihre Hand den Seishi nicht mehr so fest halten konnte und dieser ihr zu entgleiten drohte. Währendessen kämpfte Chichiri dagegen an, aufgrund des hohen Blutverlusts, die Besinnung zu verlieren. Er spürte wie sein Blut unaufhaltsam aus seiner Wunde floss und ihm in einem kleinen Rinnsal den Rücken runter floss. Er bemerkte wie Mais Griff um sein Handgelenk schwächer wurde, sah das Entsetzen in ihren Augen und lächelte sie an. Als sie sein Lächeln sah, war es ihr, als wüsste sie ganz genau, was er ihr damit mitteilen wollte. Ein blauer Energieball traf Mai genau am Rücken und sie krümmte sich vor Schmerz zusammen, ihre Hand öffnete sich und sie musste mit ansehen wie der Seishi in die Tiefe fiel. "NEIN! CHICHIRI!" Danke schön fürs lesen. Und wie währs mit ein paar Kommis? Würde mich sehr freuen. mata ne FY Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)