No Education von abgemeldet ================================================================================ No Education ------------ Dr. Cox war schon seit drei Tagen nicht mehr zu seinem Dienst erschienen. Die drei Patienten, die vermeintlich seinetwegen gestorben waren, waren bereits obduziert und ihre Beerdigung wurde vorbereitet. Angehörige und Freunde waren gekommen, hatten geweint und geklagt, waren gegangen und hatten das Sacred Heart wieder seinem normalen Ablauf überlassen. Neue Patienten, Autounfälle, Herzinfarkte und Nerenzusammenbrüche, waren reingekommen, wurden versorgt und gliederten sich in den immergleichen Alltagstrott ein. Alles verschwamm zu dumpfer Routine und die täglich wiederkehrenden Fragen und Ereignisse waren ebenso vertraut wie unerträglich. JD versuchte gerade sich auf eine Krankenakte zu konzentrieren, als Carla mit gerunzelter Stirn zu ihm trat. „Du bist dran!“, sagte sie leise und reichte dem jungen Arzt einen klimpernden Schlüsselbund. Er würde die Tür zu Dr.Cox' Wohnung öffnen und in jedem anderen Moment, in jeder anderen Situation seit er dieses Krankenhaus betreten hatte, hätte sich JD über die Möglichkeit, ein Teil von Perrys Privatleben zu werden, gefreut wie ein kleines Kind. Nicht aber heute. Er wollte seinen unfreiwilligen Mentor nicht sehen. Ihm nicht unter die Augen treten. Nicht mit ihm reden und so tun müssen, als hätte er keinen Fehler und alles richtig gemacht. Jedem Arzt konnte im Laufe seiner Karriere eine falsche Entscheidung das Genick brechen und im schlimmsten Falle, das Leben eines oder mehrerer Patienten beenden, aber danach vor Konsequenzen und Verantwortung zu fliehen, war mehr als feige. „Ich werde nicht gehen Carla, vergiss es!“, sagte JD und drehte sich mit einem Ruck um. Dank der Abwesenheit des leitenden Arztes hatte er mehr Patienten als üblich zu versorgen und obwohl er bereits seit über zwanzig Stunden auf den Beinen war, war der Stapel an unbearbeiteten Krankenakten und Patienteneingängen höher denn je. „Du kannst dich nicht einfach davor drücken Bambi, er ist schließlich auch dein Freund.“, antwortete Carla gereizt und knallte den schmucklosen Schlüsselbund mit einer wütenden Geste auf die Theke der Schwesternstation. „Lass mich in Ruhe.“, knurrte der junge Arzt nur abwesend, klemmte sich einige Akten unter den Arm und eilte mit großen Schritten davon. Er wollte nichts darüber hören, was er wem schuldig war. Er wollte nicht wissen, wie es Perry ging oder was ihn umtrieb. Er wollte nur in Arbeit versinken, nicht mehr denken müssen und sich fernhalten von Dingen, die mehr als nur seine oberflächlichen Gedanken berührten. Es war Fakt, dass Dr. Cox sie alle im Stich gelassen hatte, dass er sich vor Verantwortung und Aufarbeitung drückte und damit das strahlende Bild, dass in JDs Kopf existierte, zerstört hatte. Er war nicht der heldenhafte, tapfere Arzt, der gegen alle Widrigkeiten kämpfte und sich auch von Rückschlägen nicht einschüchtern ließ. Nein, er war genauso schwach wie die gesamte Belegschaft des verfluchten Sacred Heart und JD würde keinen Schwächling als seinen Mentor akzeptieren. Mit knirschenden Zähnen ging der dunkelhaarige Arzt einige Dokumente durch, berechnete Medikamentengaben neu und ließ sich schließlich mit einem tiefen Seufzer in den unbequemen Stuhl zurücksinken. Dunkler Regen klopfte ebenso unbarmherzig gegen die Fensterscheibe, wie der nicht enden wollende Schmerz in seinem Kopf. Sturmböen heulten um die Ecken des alten Krankenhauses und das Gemäuer ächzte unter der tobenden Naturgewalt. Wie spät es wohl war? Mit einer fast hilflosen Geste drückte JD seine Hände gegen die brennenden Augen, fuhr sich dann durch das zerzauste Haar und griff nach der bunten Tasse auf dem Tisch. Der Kaffee, schwarz und unappetitlich, war schon längst erkaltet und flutete ekelerregend zäh durch den Körper des jungen Arztes. Eine der jüngeren Assistenzärztinnen war auf der Couch im Aufenthaltsraum eingeschlafen, dunkle Ringe lagen unter ihren Augen und ihre Haut wirkte alt und grau. „Geh nach Hause und ruh dich aus Carol.“, sagte JD laut in die drückende Stille des Zimmers und beantwortete das aufgeregte Piepsen seines Pagers mit einem unwilligen Knurren. Mit großen Schritten hastete er durch die Gänge, unterdrückte den aufkommenden Schwindel und blinzelte die verlockende Schwärze mit Mühe weg, dann bog er in das Krankenzimmer ein. „Was ist passiert?“, fragte er routiniert und versuchte innerhalb von Sekunden die Situation zu erfassen. Mr. Ford, der sich den ganzen Tag bester Gesundheit erfreut hatte, lag mit offenen Mund, nach Luft japsend in den blütenweißen Laken. Sein gedrungener Körper wurde von heftigen Krämpfen geschüttelt und das sonst so rosige Gesicht nahm mit beängstigender Geschwindigkeit einen bläulichen Schimmer an. „Er ist plötzlich zusammengebrochen. Schleimhäute zyanotisch, wahrscheinlich ein Trachealkollaps.“, antwortete eine der Schwestern routiniert und wuchtete den Notfallwagen in den kleinen Raum. Die Welt vor JDs Augen verschwamm für einen Moment und er hörte das rasselnde Lachen Mr. Fords, mit dem er ihn heute Morgen – oder war es bereits gestern gewesen – begrüßt hatte. Der Rentner hatte sich seinen beachtlichen Bauch gehalten und später über ein schweres Gefühl auf der Brust geklagt. „Ich habe heute Nachmittag Entwässerungspräparate und einen Blutdruckhämmer verordnet, wer hat die Medikation verabreicht?“, fragte der junge Arzt gehetzt und griff nach dem Laryngoskop. Eine der jüngeren Krankenschwestern studierte aufmerksam und mit fahrigem Blick die Krankenakte und zuckte dann hilflos die Schultern. „Hier steht nichts von einer neuen Medikation.“, sagte sie schüchtern und trat respektvoll einen Schritt zurück, als JD ihr das Klemmbrett aus der Hand riss. „Was soll das, hört mir denn hier keiner mehr zu?“, schrie er auf und warf die Akte, die ohne Vermerk geblieben war, mit aller Kraft gegen die Wand. Mr. Fords Atemzüge waren innerhalb von Sekunden von einem Röcheln zu einem Pfeifen geworden und die mittlerweile blauen Hände krallten sich verzweifelt in das verschwitzte Laken. „Ich brauche ein Skalpell.“, brüllte der junge Arzt und schlüpfte rasch in die bereitliegenden Handschuhe. Er wollte es versuchen, alles auf einen Karte setzen, retten was noch zu retten war – auch wenn die Glieder des alten Mannes längst erschlafft und das pfeifende Geräusch bereits verstummt war. Das hektische Lärmen wich erdrückender Stille und nur noch das langanhaltende Piepsen des EKGs blieb. Fassungslos starrte JD auf den toten Mann. Die dunkelbraunen Augen waren geschlossen, saurer Schweiß glänzte auf der teigigen Stirn und langsam verblasste die bläuliche Färbung. „Zeitpunkt des Todes: zwei Uhr neun.“, sagte er mechanisch und warf die plötzlich viel zu engen Handschuhe auf das Tablett. „Warum zum Teufel hat ihm niemand die angegebenen Medikamente verschrieben?“, fauchte er dann und hatte nicht übel Lust, die anwesenden Schwestern zu feuern. Oder wenigstens zu würgen. „Lass gut sein Bambi, es gab ein Missverständnis.“, sagte Carla von der Tür aus und notierte den Todeszeitpunkt in der Akte. Auch unter ihren Augen lagen tiefe Schatten und ihre Stimme klang erschöpft und resigniert. „Ein Missverständnis?“, rief JD und er konnte hören, wie absurd hoch seine Stimme klang. „Der Mann ist tot Carla und du willst mir erzählen, dass es nur ein dummer Zufall ist, dass er nicht die Medikamente bekommen hat, die ich für ihn vorgesehen hatte?“ „Nein, aber wenn ich mich nicht verguckt habe, ist seit Mr. Fords Einlieferung keine neue Notiz bezüglich einer zusätzlichen Medikation in seiner Krankenakte vermerkt wurden und ich dulde nicht, dass du meine Schwestern für etwas verantwortlich machst, dass nicht in ihrem Wirkungsbereich liegt. Geh nach Hause Bambi und leg dich endlich schlafen, du bist ja völlig überarbeitet.“, antwortete die dunkelhaarige Frau und stemmte ihre Hände in die Hüften. „Aber ich habe ganz deutlich...“, setzte JD an und brach dann resigniert ab. Er wusste noch, dass er mit Mr. Ford über dessen Beschwerden gesprochen hatte und ihm durch die zusätzlichen Medikamente Erleichterung verschaffen wollte. Scherzend hatte er eine Notiz für die diensthabende Krankenpflegerin hinterlassen wollen, dann hatte ihn sein niemals schweigender Pager zum nächsten Notfall beordert und Mr. Fords Akte war jungfräulich geblieben. „Ich habe ihn getötet.“, murmelte JD leise und versuchte die aufkommende Kälte in seinem Körper zu ignorieren. „Du oder sein Rückenmarkskarzinom im Endstadium, das seinen Körper irgendwann zum Aufgeben gezwungen hat.“, sagte Carla leise und legte dem überarbeiteten Arzt die Hand auf die Schulter. Aber JD schüttelte sie ab. Wut, brodelnde und pochende Wut, machte sich in seinem Körper breit und verdrängte alles bisher gefühlte. „Wenn ich in diesem Scheißladen nicht alles allein machen müsste, würden solche Fehler nicht passieren.“, brüllte er außer sich vor Zorn und zum ersten Mal seit Dr. Cox' Verschwinden gestattete sich der junge Arzt seinen Gefühlen nachzugeben. „Ich hasse es für alles verantwortlich zu sein, ich hasse es mich um jeden Keuchhusten und verstauchten Daumen kümmern zu müssen nur weil Dr. Cox lieber in Selbstmitleid badet als seine Arbeit zu machen. Aber das hat jetzt ein Ende.“ Und mit einem einzigen Satz verließ er das kleine Zimmer, ließ Carla, den toten Mr. Ford und schließlich das ganze, verdammte Krankenhaus hinter sich zurück und rannte wie ein Besessener durch die nachtdunklen Straßen der schlafenden Stadt. Noch immer pulsierte der Zorn, fordernd und heiß, durch seinen Körper und speiste seine erschöpften Kraftreserven mit neuer, züngelnder Energie. Er wusste, wohin ihn seine wilde Flucht führte und als er schließlich keuchend und nass bis auf die Knochen vor Perrys Tür stoppte raste sein Herz. Er klingelte lange, drückte den kleinen Knopf ganz durch und pochte schließlich laut und vernehmlich gegen die Tür. „Mach auf Perry verdammt.“, rief JD erhitzt und kümmerte sich um die Nachbarn, die er eventuell aufscheuchte. Keine Reaktion. „Mach die beschissene Tür auf Perry oder ich trete sie ein.“, schrie JD noch einmal und ballte seine Hand zur Faust. Krachend landete sie auf dem steifen Holz und verursachte ein Poltern. Mit einem schmerzhaften Zischen zog der junge Mann die Hand zurück, rieb sich die aufgeschürften Knöchel und lauschte gespannt den schlurfenden Schritten im Innern der Wohnung. Langsam, unendlich langsam wurde die Tür geöffnet und Perrys zusammengesunkener Körper erschien dahinter. Seine müden Augen waren blicklos und blutunterlaufen, die Decke auf seinen Schultern war fleckig und der beißende Geruch nach Alkohol stach in JDs Nase. „Was soll das Gebrüll?“, fragte Perry und seine Stimme klang ebenso ausdruckslos wie sein Blick es war. „Du lässt mich besser rein.“, knirschte JD nur und drängte sich rücksichtslos an dem muskulösen Mann vorbei. Er wusste nicht, woher er den Mut und die Kraft nahm, dem Mann so fordernd gegenüber zu treten, für den er sonst immer nur Hochachtung empfunden hatte. Aber drastische Situationen erforderten eben drastische Maßnahmen. Schwere, abgestandene Luft floss in die Lungen des jungen Arztes als er das Wohnzimmer seines Mentors betrat. Das gedämpfte Licht aus einer Ecke des Zimmers verbarg gnädig die herrschende Unordnung und nur die leeren Scotchflaschen auf dem niedrigen Wohnzimmertisch zeugten von Dr. Cox' Zusammenbruch. „Wir müssen reden.“, begann JD und folgte seinem Gegenüber mit den Augen. Mit langsamen, fast hypnotischen Schritten war Perry zum Sofa gegangen, ließ sich tief in die weichen Kissen sinken und starrte, gezielt an JD vorbei, an die weißgetünchte, schmucklose Wand. „Ich habe keine Lust mehr, im Krankenhaus der Prügelknabe für all die Dinge zu sein, die du nicht schaffst zu erledigen.“, sagte JD lauernd und verbarg unauffällig seine zitternden Hände. „Wir alle schieben zwanzig-Stunden-Schichten, nur damit du hier eine Flasche Scotch nach der anderen kippen und in deinem Selbstmitleid baden kannst. Aber so läuft das nicht Perry. Du hast einen Fehler gemacht, zugegeben, und ich hab wirklich versucht zu verstehen, dass du jetzt Abstand brauchst. Aber sich einfach zu drücken, alle Verantwortung fallen zu lassen und hoffen, dass irgendein Depp die Arbeit schon macht, ist einfach nur feige.“ Die Worte purzelten nur so aus JD heraus und zum ersten Mal seit Tagen fühlte sich der junge Arzt wieder lebendig. Perrys Anwesenheit, der allgegenwärtige Duft des Mannes und seine trotz allem beeindruckende Präsenz weckte die verschlafenen und ausgelaugten Lebensgeister des Dunkelhaarigen und flößten ihm einen Hauch von Selbstbewusstsein ein. „Ich bin bestimmt nicht hergekommen um dir zu sagen, dass alles nicht so schlimm und nur ein kleiner, unbedeutender Fehler war – denn das wäre eine Lüge - aber ich bin hier um dich wissen zu lassen, dass das Sacred Heart ohne dich ein Schiff ohne Kapitän ist und keiner von uns noch die Kraft oder den Willen hat, für Jemanden einzustehen, der sich wie ein feiger Schwächling in Alkohol ertränkt.“ JD hatte während seiner Worte versucht, in Perrys Gesicht zu lesen und nur abwehrende Gleichgültigkeit gefunden. Nach seinem letzten Satz aber zuckte sein Gegenüber jedoch merklich zusammen. Der Blick der wasserblauen Augen klärte sich für einen Moment und er nahm Haltung an. „Ein Schiff ohne Kapitän, hn? Da scheiß' ich doch drauf Gladis.“, sagte er leise und fletschte seine Zähne in gewohnter Weise. Seine große Hand umschloss den Flaschenhals des halbvollen Scotch und er schien für einen Moment versucht einen Schluck zu trinken. Dann hielt er inne. „War's das jetzt oder muss ich mir noch mehr pseudopädagogische Vorträge von einem mittelmäßig begabten Arzt anhören, der in seinem Leben nicht wesentlich größere Hürden genommen hat, als seiner kleinen Bettfreundin traurig zuzusäuseln, dass eine gleichgeschlechtliche Beziehung für ihn nicht in Frage kommt?“ Sein Ton war beißend. Für einen Moment wollte die Erleichterung JD übermannen und der Triumph, Perry aus der Reserve gelockt zu haben schien alles andere zu überwiegen. Dann aber besann sich der junge Arzt und er holte zischend Luft. „Ganz schön mutig von dir, dass du mir hier große Vorträge über Hürden halten willst Perry, wo deine einzige Leistung doch immer nur die war, dich hinter Zynismus und Kälte zu verstecken. Ist ja wirklich schade für dich, dass dich dein Alter früher fast totgeprügelt hat, aber jetzt alle anderen Menschen auf der Welt dafür büßen zu lassen ist mehr als arm, findest du nicht?“ JD hielt den Atem an als sich sein Gegenüber torkelnd erhob und mit zusammengepresstem Kiefer auf ihn zukam. Leise Angst und Wut durchflutete John und für einen Moment setzte sein Verstand aus. Wie in Trance und mit dem letzten bisschen Kraft, dass er in seinem Körper finden konnte, sprang der junge Arzt auf und schlug Perry seine Faust ins Gesicht. Blut, warm und voller Leben, pulsierte über JDs Hand und holte ihn in die Gegenwart zurück. Er hatte Perry geschlagen. Mitten in sein schönes Gesicht. Und die Grenze, die er damit überschritten hatte, war mehr als nur ein kleiner Schritt zu viel gewesen. „Du kleiner Scheißkerl.“, knurrte Perry und in seinen Augen stand, neben blanker Wut, völlige Verblüffung. Mit der einen Hand tastete er über seine aufgesprungenen Lippen, die andere griff nach JD. Mit unglaublicher Wucht wurde der junge Mann von den Füßen und gegen Perrys stahlharten Körper gerissen. „Du weiß nicht, worauf du dich einlässt, JD.“, zischte der Ältere und sein Griff im Nacken des jungen Arztes verstärkte sich. „Dafür wirst du bezahlen.“ Und mit einer fast lässigen Geste warf er JD zu Boden. Hunger, dunkel und verlangend, flackerte im Blick des großen, muskulösen Mannes auf und er ließ sich auf seinem Opfer nieder. „Bitte Perry, es tut mir leid.“, stammelte JD und wusste, dass er sich in eine äußerst gefährliche Situation gebracht hatte. Seine Impulsivität hatte ihn an den Rand alles Möglichen gebracht und nun musste er zusehen, wie er heil wieder aus der Sache raus kam. Ein selbstgefälliges Lächeln erschien auf Percivals Gesicht und plötzlich schien all die Müdigkeit aus seinem Blick zu weichen. Klar und stürmisch wie ein Tag am Meer blickten seine Augen in JDs und verursachten ein brennendes Kribbeln in seiner Magengegend. „Oh nein mein kleiner Königspudel, so leicht mache ich es dir nicht.“ Perrys Zähne krachten mit einem furchteinflößenden Geräusch aufeinander und er ignorierte die verzweifelten Befreiungsversuche des jungen Mannes unter ihm. Mit einer kraftvollen Geste griff er in Johns regenfeuchtes, dunkles Haar und riss ihn daran nach oben. „Du glaubst also du kannst hierher kommen, mir einen kleinen, mittelmäßig gut hervorgebrachten Vortrag halten und alles wird wieder wie früher? Ich falle die vor Freude und Dankbarkeit um den Hals und wir laufen Hand in Hand durch die Gänge des Sacred Heart, während all die Kranken und Geächteten tanzend aus ihren Betten auferstehen?“ Seine Stimme troff vor Zynismus und Spott und Perrys heißer Atem strich betörend langsam über JDs Gesicht. „Lass mich los Perry, bitte ich wollte nur...“, versuchte sich John zu erklären und spürte, wie Scham und Panik ihn zu übermannen drohten. Dieser Besuch entwickelte sich zu einer kleinen, persönlichen Katastrophe und so langsam wurde dem jungen Mann klar, in was für eine prekäre Situation er sich gebracht hatte. „Du wolltest was? Mich belehren? Aus deinem weitreichenden Erfahrungsschatz schöpfen und mir die Welt erklären?“, setzte Perry den Satz seines Schülers fort und genoss dessen Unsicherheit. Nach all den Stunden drückender Einsamkeit war JDs Anwesenheit eine willkommene Abwechslung, mehr noch, sie weckte sein verborgenes Verlangen. „Nein... ja... Ich wollte dich nur aus dem Sumpf rausholen...“, setzte JD an und kam erneut ins Stocken, als Perry den Griff in seinen Haaren noch verstärkte und ein brennender Schmerz auf seiner Kopfhaut entflammte. Der Körper des Älteren lastete schwer und schmerzend auf dem ausgelaugten Leib des jungen Mannes und verursachte zusätzliche Qual in JD. „Ach, du denkst, dass du das kannst?“, fragte Perry und drängte sein Gesicht gefährlich nahe an das des Jüngeren. „Wenigstens habe ich es versucht und verstecke mich nicht wie ein feiger Schwächling hinter Alkohol und falschem Stolz.“, würgte JD, noch einmal allen Mut zusammennehmend, hervor, und etwas Wildes, Animalisches regte sich in seiner Brust. „Du kleiner...“, keuchte Perry und für einen Moment flackerte Wahnsinn in seinen blauen Augen auf. Dann packte er JDs Kiefer mit einer einzigen, großen Hand und presste seine Lippen auf die des jungen Arztes. Einen Moment sonnte er sich in dem erhebenden Gefühl, dann biss er zu bis er Blut schmeckte und riss sich wieder los. „Du solltest dir überlegen, wen du herausforderst John.“, knurrte er dann und erhob sich ruckartig vom Boden. Er war zu weit gegangen, das war Perry klar. All die Jahre hatte er seinen dunklen Hunger, das fordernde Verlangen nach dem Körper des Jüngeren im Zaum gehalten, sich selbst gehasst und gezügelt und das alles nur um in diesem einen, schwachen Augenblick zu versinken. Was war nur in ihn gefahren? JD war wie betäubt. Sein Körper, unbequem und völlig ausgepowert auf dem harten Fußboden liegend, gab keinerlei Rückmeldung als er versuchte die Nervenstränge in seinem Körper zu aktivieren. Einzig das Brennen von Perrys heißen, glühenden Lippen funkte noch wie ein Echolot durch seinen tauben Körper. „Was war das denn?“, fragte er tonlos und seine Stimme klang brüchig und heiser. Verzweifelt versuchte er das eben Erlebte einzuordnen und seine trudelnden Gedanken zum Stillstand zu bringen. Der winzige Moment, als die Lippen des leitenden Arztes auf den seinen lagen, war elektrisierend gewesen und hatte ein so tiefes und uraltes Verlangen in ihm geschürt, dass er beinahe gestöhnt hätte. „Verschwinde von hier Priscilla.“, schnaubte Perry nur leise und lehnte sich seufzend gegen die gläserne Terrassentür. Beruhigende Kälte drang auf seine Stirn und bremste die tobende Hitze in seinem Körper. „Auf keinen Fall.“, antwortete JD wie aus der Pistole geschossen und versuchte sich zu erheben. Seine bebenden Muskeln ächzten nur und versagten abermals ihren Dienst. „Mir doch egal, dann geh ich eben.“, knurrte Dr. Cox und wandte sich um. Sein funkelnder Blick strich über JDs kraftlosen Körper und er ging zur Tür. „Das ist so typisch für dich Perry: Sobald es etwas schwierig wird ziehst du den Schwanz ein und haust ab. Ich hab dich so satt.“, rief JD und all die Enttäuschung und die Wut der letzten Tage brachen sich in einem Satz bahn. Der große Mann an der Tür erstarrte in der Bewegung und drehte sich auf dem Absatz um. „Was hast du gesagt?“, fragte er lauernd und JD wusste spätestens jetzt, dass das Spiel mit dem Feuer noch nicht vorbei war. „Du hast mich schon richtig verstanden: Du bist unfähig dich deinen Problemen zu stellen und immer wenn es etwas unangenehm zu werden droht, haust du ab wie ein trotziges Kind.“, erwiderte er bestimmt und versuchte das Zittern aus seiner Stimme zu verbannen. Mit drei großen Sätzen war Perry bei ihm, packte ihn an dem feuchten Shirt und zog ihn mit Wucht nach oben. Begehren flackerte in dem großen Mann auf als er den schlanken Körper seines Schülers an dem seinen fühlte und er seufzte hörbar. „John, hör auf mich zu reizen.“, knurrte er leise und spürte, wie die Beine des jungen Arztes, wie die einer Stoffpuppe, umher schlenkerten. Tiefe, dunkle Ringe zeichneten sich unter JDs grünen Augen ab und er sah müde und abgespannt aus. Blut, dunkelrot und feucht, glänzte auf seinen vollen Lippen und leichtes Bedauern durchfuhr Perry. Etwas so Schönes zu zerstören war eine Schande. „Ich sage nur die Wahrheit Perry.“, flüsterte der junge Arzt leise und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. „Und das weißt du auch.“ „Warum bist du hergekommen?“, fragte Perry ausweichend und spürte das Gewicht seines schmächtigen Schülers kaum. Viel zu sehr kämpfte er gegen Verlangen und brennende Leidenschaft in seinem Inneren. „Ich weiß nicht.“ Dorians Stimme war nur ein Flüstern, kaum zu verstehen. „Du lügst.“ „Du doch auch.“ Perry fletschte die Zähne in gewohnt ungeduldiger Manier und versuchte seinen Blick aus dem des Jüngeren zu lösen. Es misslang. „Du hast mich allein gelassen.“, sagte JD plötzlich noch leiser und seine Stimme versagte fast gänzlich, als er die Wahrheit aussprach, die er sich jetzt zum ersten Mal eingestand. Ja, es hatte ihn geärgert, dass Perry seinen Job ausschlug. Und auch, dass er so viel zutun gehabt hatte. Er hatte es gehasst für alles verantwortlich zu sein – aber all das war unwichtig und trat in den Hintergrund, wenn er daran dachte wie unendlich einsam er ohne seinen Vorgesetzten gewesen war. „Du bist einfach gegangen, ohne ein Wort und hast mich zurückgelassen wie ein ungeliebtes Spielzeug.“, präzisierte er und hörte sich selbst nur wie durch dicken Nebel sprechen. Es war, als hätte sein Mund ein Eigenleben entwickelt und würde seinem zentralen Nervensystem nicht mehr gehorchen. „Und weiter?“, fragte Perry atemlos und leckte sich nervös über die schmale Oberlippe. „Nichts weiter. Ich will nicht ersetzbar sein Percival, nicht für dich.“ Einen einzelnen Atemzug lang geschah nichts, dann küsste JD sein Gegenüber. Hart und verlangend, voll ungestümer Gier und mit all der verzweifelten Ohnmacht die er in sich spürte. Für einen winzigen Augenblick schien Perry zu erstarren, dann stieß er seinen Schüler von sich. „Was glaubst du was du hier machst Mary?“, brüllte er und zitterte am ganzen Leib. „Das hier ist kein Spiel und du begibst dich auf sehr dünnes Eis.“ JD taumelte wie vor den Kopf geschlagen zwei Schritte zurück. Er wusste, dass er sich jetzt nicht geschlagen geben durfte und obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, warum er das eben getan und so verzweifelt genossen hatte, spürte er, dass es das einzig Richtige gewesen war. „Wovor hast du denn Angst Perry?“, schnaubte er leise und seine Stimme klang bitter vor Enttäuschung. „Lass gut sein Priscilla, du kannst mich nicht retten.“, antwortete Dr. Cox resigniert und winkte ab. „Du solltest gehen.“ „Nein, verdammt Perry. Ich bin hier, weil ich hierher gehöre und ich lasse mich nicht so einfach von dir wegschicken. Du kannst mich nicht küssen und dann mit einer so lahmen Geste abspeisen. Tut mir ja leid, aber ich mag dich, sogar sehr, und bin nicht bereit so einfach aufzugeben.“ Wut überschwemmte den jungen Arzt und er zitterte ob der Ungerechtigkeit, die sein Mentor ihm zuteil werden ließ. Es war befreiend und unglaublich gut, die lange behütete Wahrheit auszusprechen. „Ach hör doch auf. Findest du das nicht selber lächerlich?“, versuchte sich Perry in Zynismus zu retten. „Nein, kein bisschen.“ Dr. Cox sah ihn für einen Moment verständnislos an, dann ließ er sich mit einem Seufzer auf die Couch sinken. „JD, du weißt nicht was du sagst. Du weißt nicht worauf du dich da einlässt.“, murmelte er und griff nach der Scotchflasche, trank aber nicht wie gewohnt. „Und du?“, fragte der junge Mann leise und versuchte seinen Körper zum Gehen zu bewegen. Ein Fehler. „Das spielt doch gar keine Rolle du kleiner Scheißer, ich bin schon groß und weiß was ich mache... zumindest meistens.“ „Hör auf mich so zu...“, setzte JD an, weiter kam er nicht. Seine Beine, matt und kraftlos, versagten ihm nun endgültig den Dienst und mit einem leisen Aufschrei schlug er der Länge nach hin, den Oberköper auf den splitternden Couchtisch krachend. „Bist du wahnsinnig?“, brüllte Perry und zog, zum dritten Mal an diesem Abend, seinen Schützling am Kragen nach oben. „Willst du dich umbringen?“ Völlig benommen von dem dumpfen Schmerz des Aufpralls und Perrys erschrockenem Schrei schüttelte sich JD und tastete sich routiniert ab. „Was machst du denn?“, fragte Perry erneut und packte den Kiefer des Jüngeren um dessen Blick in den Seinigen zu zwingen. Die Augen des dunkelhaarigen Arztes waren klar und unverschleiert, einzig Verwirrung spiegelte sich in ihnen. „Meine Beine sind irgendwie... weggeknickt.“, murmelte JD leise und stöhnte auf, als Perry ihn auf das Sofa sinken ließ. „Bleib sitzen, ich hol Verbandszeug.“, fluchte der große Mann und verschwand für einen Moment ins Bad. Die Hände voller Desinfektionstücher und Mullpflaster kehrte er zurück, zwischen seinen wasserblauen Augen eine steile Falte. „Wehe du versaust mir meine Couch.“, brummte Perry und deutete auf Kittel und Sweatshirt des jungen Mannes. „Ausziehen.“ Sein Befehl klang atemlos und in seinem angespannten Körper wuchs dunkle Erregung heran. Mit einigem Umstand entledigte sich der schmächtige Arzt seiner Kleidung und konnte einen leichten Anflug von Scham nur mit Mühe unterdrücken. Viele kleine, brennende Schnitte überzogen seinen Oberkörper und er stöhnte, als Perry grob mit einem der kühlen Desinfektionstücher darüberfuhr. „Au!“, protestierte er und erntete einen bösen Blick seines Mentors. „Halt die Klappe du Weichei, es sind nur oberflächliche Verletzungen. Überleg dir lieber, wie du mir meinen sündhaft teuren Tisch ersetzt.“ Er schien ernsthaft verärgert. „Wie lange bist du denn schon auf den Beinen?“, fragte Dr. Cox nach einer Weile und drückte heftig eines der Pflaster auf die schmale Brust des jungen Mannes. „Wie spät ist es denn?“ „Zwölf nach Vier.“ „Dann seit etwa vierundzwanzig Stunden.“, überlegte JD und versuchte das kribbelnde Gefühl, dass Perrys Finger auf seiner Haut hinterließ, zu ignorieren. Vergeblich. Die großen Hände des Arztes verursachten brennende Spuren auf JDs Brust und er hätte um ein Haar gestöhnt. Unter der leichten Stoffhose, die in der Klinik üblich waren, zeichnete sich seine wachsende Erregung deutlich ab und die Situation wurde ihm zusehends unangenehm. „Fertig!“, schloss Perry nach einer Weile und drückte das letzte Pflaster auf den bebenden Oberkörper seines Schülers. „Nicht aufhören.“, bat Dorian wie automatisch. Aufmerksam, ohne den gewohnten Spott, betrachtete Dr. Cox den jungen Mann vor sich: „JD, was erwartest du was jetzt passiert?“, fragte er leise und sein stechender Blick verwob mit dem des Jüngeren. „Schlaf mit mir.“, antwortete John schlicht und spürte, wie ihn der Duft des Älteren einhüllte. „So siehst du aus, Gladis.“, lachte Perry rau und platzierte seine große Hand auf der schmächtigen Brust seines Gegenüber. Hitze, rein und streichelnd, schwappte über JDs Kopf zusammen und nahm ihm fast den Atem. „Hör auf zu lachen.“ „Und wenn nicht?“ Dorian zuckte die Schultern und ließ seine Hand in die weichen Locken des großen Mannes gleiten. Perry erstarrte. Die tastenden Hände des dunkelhaarigen Arztes verursachten eine Gänsehaut auf seinem gesamten Körper und mit einem leisen Seufzer bog seinen Kopf der willkommenen Berührung entgegen. Es war lange her, seit er eine einfach Geste wie diese so bedingungslos genossen hatte. „Fester.“, forderte er leise und spreizte seine Hand auf JDs Brust. Nur allzugern kam der junge Arzt der rauen Bitte nach, ließ die weichen Haare durch seine Finger gleiten und drückte seine kurzen Nägel in die empfindliche Kopfhaut. Lust und Verlangen fluteten durch seinen erschöpften Körper und er ließ sich mit einem leisen Lachen näher an seinen Mentor ziehen. „Sag mir, was du willst John.“, forderte Perry und fuhr mit seiner Hand nach oben, legte sie mit leichtem Druck um JDs Kehle. „Das hab ich bereits Perry.“, murmelte der junge Arzt erregt und seine Augen glühten vor Verlangen. „Schlaf mit mir!“ „Du spinnst doch.“, seufzte Perry leise, drückte seine heißen Lippen aber in wilder Gier auf JDs. Ein Stöhnen entrang sich ihrer beider Kehlen und als ihre Zungen einander umtanzten, miteinander fochten und in einem fordernden Kampf entbrannten, wussten beide Männer genau, dass es keinen Rückzieher mehr geben würde. „Das wirst du nicht überleben.“, knurrte Perry leise und holte tief Luft. Spielerisch schnappte er nach JDs weichem Mund und sog die verletzte, geschwollene Unterlippe in seine feuchte Mundhöhle. Genüsslich leckte er über die glatte Haut, biss sanft hinein und badete in den kleinen, erregenden Seufzern, die aus dem Mund des jungen Arztes entflohen. „Wie weit bist du schon mit einem Mann gegangen?“, fragte Dr. Cox nachdem er seinen Schützling wieder entlassen hatte und versuchte in dessen Gesicht zu lesen. Feiner Schweiß stand auf JDs bleicher Stirn und die glänzenden, grünblauen Augen standen groß wie Teiche über den leicht geröteten Wangen. „Betrunken oder nüchtern?“, fragte der dunkelhaarige Mann und entlockte seinem Mentor ein raues Lachen. Die Antwort, obwohl nur angedeutet, schien Perry zu befriedigen und er belohnte den Jüngeren mit einem gierigen Kuss, der beiden den Atem abschnitt. Mit einem wohligen Grummeln ließ der Ältere seine Lippen über Dorians Hals wandern, kniff und sog an der kühlen Haut und erging sich in dem wunderbar männlichen Duft, der dem jungen Arzt entströmte. „Das hier“, murmelte er als er an Johns Brustwarze angekommen war und mit einer besitzergreifenden Geste seine Zähne darüber zusammenschlug, „wollte ich schon so lange tun.“ Perrys Stimme war kaum mehr als ein heiseres Knurren und er spürte, wie seine animalische und hungernde Seite hervorbrach. Voller Hingabe und unterdrückter Gier bearbeitete er den hoch aufgerichteten Nippel, ließ abwechselnd Zähne und seine raue Zunge darübergleiten und kratzte mit den Stoppeln seines Dreitagebarts über JDs weiche Haut. Feuer und Lava tobten im Körper des jungen Arztes, schienen alle Zweifel, alle ungewollten Gefühle und Verpflichtungen zu verbrennen und hinterließen nur die intensivste, reinste Erregung, die JD jemals gespürt hatte. „Und, hast du schon genug du Weichei?“, hörte er Perry fragen und das spöttisch lächelnde Gesicht seines Mentors erschien in seinem Sichtfeld. Die hellen Locken des Älteren fielen tief in dessen Gesicht und umspielten die wasserblauen Augen. „Lange nicht.“, murmelte JD wie in Trance und zog voller Ungeduld an Perrys Eishockeytrikot. Der raue Stoff knisterte leise, als der leitende Arzt ihn über seinen Kopf zog und mit einer unwilligen Geste auf den Boden warf. Perrys breite Brust, muskulös und von hellen Härchen bedeckt, spannte sich als Johns Blick bewundernd und voll männlichem Verlangen darüber tastete. Es war das erste Mal in den fünf zurückliegenden Jahren, dass der junge Arzt die Chance hatte, seinen Vorgesetzten so ungeniert und voll unverhohlenem Interesse zu bewundern. Deutlich zeichneten sich die harten Muskeln und feine Sehnenstränge unter der leicht geröteten Haut ab und ließen erahnen, wie viel Kraft in dem Älteren stecken musste. „Ziemlich beeindruckend.“, flüsterte JD mir trockener Kehle und schluckte mehrere Male. Speichel, zäh und heiß, sammelte sich in seinem Mund und er hätte sich beinahe an dem hochaufgerichteten Mann über ihm gerieben. Der Wunsch, die weichen Härchen zu streicheln, mit Zunge und Händen diesen beeindruckenden Oberkörper zu erkunden, war so übermächtig, dass die kurze Berührung, die sich JD gestattete, nur eine klägliche Befriedigung darstellte. Perry schloss für einen Moment die Augen und atmete hörbar ein und aus, dann schien er sich wieder unter Kontrolle zu haben und er ließ sich auf den jungen Arzt sinken. „Ist schon was anderes als deine Hühnerbrust, hn?“, neckte er mit rauer Stimme und vergrub seine langen Finger beidseits in JDs dunklem Haarschopf. Fast sanft ließ er seine empfindlichen Fingerkuppen über die Kopfhaut des jungen Arztes gleiten, entlockte ihm weitere, süße Seufzer und beobachtete das leichte Zucken hinter dessen geschlossenen Lidern. „Du bist so ein Mädchen.“, säuselte Perry und drückte seine pochende Erektion gegen JDs Hüfte. „Du stehst doch drauf, Lustmolch.“, antwortete der junge Arzt und versuchte das lähmende Schwächegefühl zurückzudrängen. Seine Erregung, schoss noch immer heiß und verlangend mit ungezähmter Gier durch seinen ausgelaugten Körper, aber nach mehr als vierundzwanzig Stunden ununterbrochener Belastung und der erschöpfenden Auseinandersetzung mit Dr. Cox, forderte sein Körper langsam aber sicher seinen Tribut. Benebelnde, gnädige Schwärze wirbelte vor seinen geschlossenen Augen und Perrys liebkosende, streichelnde Finger taten ihr Übriges. „Schläfst du etwa ein, John?“, hörte er die Stimme des Älteren wie durch einen dichten Nebelschleier, dann fiel er in erschöpfende Tiefe. „Ich glaub das einfach nicht.“, knurrte Perry und versenkte seine Zähne resigniert seufzend in Johns weicher Schulter. No Mercy -------- Als John am nächsten Morgen erwachte war alles still. Noch immer lag er auf der breiten Couch in Perrys Wohnzimmer, sein Körper halb entblößt und von einer kratzigen Decke umhüllt. Träges Licht fiel durch das große Fenster auf der Rückseite des Raumes und noch immer klopfte prasselnder Regen an die trübe Scheibe. Benebelt vom Schlaf rieb sich der junge Arzt die Augen, versuchte sich an den vergangenen Abend zu erinnern und zuckte dann schmerzhaft zusammen. Seinen Oberkörper sorgfältig betastend erinnerte er sich an seinen Sturz, an die vielen kleinen Verletzungen und Perrys geschickte Finger, die ein tiefes Brennen auf seiner Haut hinterlassen hatten. Ein Schauder durchlief den jungen Arzt und er setzte sich vollends auf. Noch immer lag der scharfe Geruch von Alkohol und Schweiß in der Luft und jeder Atemzug war eine Überwindung. Leere Scotchflaschen und Glassplitter waren auf dem Teppich verstreut und glitzerten im Licht des aufkommenden Tages. „Was für ein Chaos.“, murmelte John leise und schob mit seinen Schuhen die Unordnung beiseite. Sein Körper ächzte als er aufstand und jeder Muskel war verkrampft. JD stöhnte gequält auf und machte ein paar unsichere Schritte nach vorn. Selbst nach den wenigen Stunden Schlaf, die er seinem erschöpften Körper gegönnt hatte, spürte er die Müdigkeit wie eine Last auf seinen Schultern und jede Bewegung schmerzte. Die Gedanken an den vergangenen Abend rekonstruierend schritt John durch die Stille der fremden Wohnung. Stilvolle Möbel in jedem Raum, keine Fotos oder Dekorationsartikel in Regalen oder an der Wand. Glas und Weiß im Wohn- und Schlafzimmer und überall versteckte Lichtquellen. Aber keine Spur von Perry. „Dr. Cox?“, rief der Suchende leise und warf einen Blick in das geräumige Badezimmer. Nichts. Er rief noch einmal, ging zur Küchenzeile und wurde auch dort nicht fündig. „Perry?“ Keine Antwort. Offensichtlich war der Ältere nicht in der Wohnung. Vielleicht einkaufen. Oder in der Klinik. Oder geflohen vor dem, was er gestern gewagt hatte. John seufzte leise, klaubte sein zerrissenes Oberteil aus einem Haufen funkelnden Glases und ging zur Tür. Ein winziger Zettel war darangepinnt, wenige Sätze mit fahriger Hand geschrieben. 'Wage es nicht diese Wohnung zu verlassen, ehe du beendet hast, was du gestern Abend begonnen hast!' Ein heißer Schauer lief JDs Rücken hinab und ließ ihn erzittern. Perry wollte ihn genauso, wie er ihn. Wollte ihn erobern und für sich vereinnahmen. „Himmel...“, seufzte der junge Arzt und sah sich um. Einen Moment erwog er sich der Anweisung zu widersetzen, zur Klinik oder nach Hause zu fahren und seine längst überfällige Kleidung zu wechseln. Doch dann erinnerte er sich an die glühenden Augen des Älteren, an die Leidenschaft in seiner Stimme und das Begehren, welches zwischen ihnen gewachsen war und er blieb wo er war. Konnte das wirklich möglich sein? Es dauerte einige Atemzüge ehe der Schwindel, der sich in JD ob der aufkommenden Gedanken erhob, wieder verschwand und der junge Arzt gefahrlos in das Wohnzimmer zurückkehren konnte. Mit geschickten Händen begann er die glitzernden Scherben aufzulesen, räumte die metallenen Beine des Tisches beiseite und entleerte die letzten Reste des stinkenden Scotches in die Spüle. Hellbraun und zäh floss er aus der teuer wirkenden Flasche und verschwand gluckernd im Abfluss. Mit Handfeger und einer kleinen Kehrschaufel, die er in der Küche gefunden hatte, bewaffnet, kehrte John die letzten Reste des zersplitterten Glases zusammen und rückte die Möbel wieder an ihren ursprünglichen Ort. Einen Moment betrachtete er danach sein Werk, war es zufrieden und folgte seinem bettelnden Körper in das große Badezimmer. Eine heiße Dusche, das war es, was er jetzt brauchte. Mit trägen Bewegungen entledigte er sich seiner Hose, ließ Shorts und Socken zu Boden fallen und stieg in die geräumige Kabine. Auch hier war alles aus Glas und die weißen Fließen blitzten vor Sauberkeit. Perrys Duft lag schwer und männlich in der Luft und eine Gänsehaut breitete sich auf Johns Rücken aus. Mit einigen routinierten Handgriffen löste JD die störenden Pflaster von seiner geschundene Haut, untersuchte geschickt die vielen kleinen Schnitte und stellte befriedigt fest, dass nicht eine der brennenden Verletzungen entzündet war. Perry hatte ganze Arbeit geleistet. Als der junge Arzt den matten Duschhahn aufdrehte und dampfendes Wasser aus der großen Brause schoss stöhnte sein Körper auf. Warm und köstlich floss das glitzernde Nass über seine Schultern, rann an Brust und Flanken hinab und wärmte jeden Zentimeter bis ins Mark. Tiefe Befriedigung und eine lähmende Schwere nisteten sich in seinen noch immer müden Gliedern ein und er war trotz der stehenden Haltung kaum noch in der Lage seine Augen offen zu halten. Fast blind tastete JD nach der einzigen Duschgelflasche, ließ sich großzügig von der kühlen Flüssigkeit in die Hand fließen und begann sich langsam zu säubern. Vorsichtig und wie in Trance verstrich er den duftenden Schaum auf Brust und Schultern, befreite Arme und Gesicht von Schweiß und Regen und wusch seine Beine mit großer Sorgfalt. Anschließend ließ er wieder warmes Wasser auf sich hinabregnen, entfernte Schaumreste und die letzten Spuren der vergangenen vierundzwanzig Stunden von seinem Körper und stieg dann aus der Kabine. Lähmende Kälte griff nach dem jungen Mann und er keuchte, als sie seine Haut küsste. Suchend sah er sich um, griff nach dem flauschigsten Handtuch im Regal und sog damit die feinen Tropfen von Haut und Haar. Noch immer griff die Müdigkeit um sich wie ein großes, träges Tier und ohne darüber nachzudenken folgte JD seinem Unterbewusstsein ins Schlafzimmer. Er schlug die flauschige Decke zur Seite und kroch in die weichen Kissen. Wunderbar warm und gemütlich war es hier und der Duft von Perrys erregendem Körper umtanzte den jungen Arzt. Schwer und erdig, heiß und voller Verlockungen berührte er jeden von Johns schläfrigen Sinnen, umarmte ihn und hieß ihn schließlich im Land der Träume willkommen. „Hey, wach endlich auf Betty.“, war das Erste, was John vernahm als er erneut erwachte. Von behaglicher Wärme umgeben fiel es ihm doppelt schwer seine Augen zu öffnen und noch immer lag Perrys Duft wie eine Decke über seinem ruhenden Körper. „Ich zähle bis drei.“, bellte Dr. Cox noch einmal und zog mit einem Ruck an dem Federbett. Plötzlich entblößt schreckte John hoch, spürte Kälte und Scham auf seinen Wangen brennen und versuchte sich notdürftig zu bedecken. „H...Hallo Perry.“, murmelte er nervös und verfluchte sich für die Entscheidung nackt in das Bett des Älteren zu steigen. Vor seinem inneren Auge sah er sich in den aufgesperrten Rachen eines riesigen, grauen Wolfes springen. „Willst du mit etwa erzählen, dass du den ganzen Tag faul in meinem Bett gelegen hast, während ich deinen Patienten Katheder gelegt und sie von Idiotenspuren befreit habe?“, knurrte Perry und ließ seinen lüsternen Blick ungeniert über den nackten Körper des Jüngeren gleiten. „Du warst in der Klinik?“, platzte John heraus und beugte sich vor, in der verzweifelten Hoffnung die Decke wieder zurückzuerobern. Triumph durchströmte ihn und konnte sich ein überlegenes Lächeln nicht verkneifen. „Natürlich Abby, wo denn sonst? Einer muss ja die Stellung halten.“, antwortete der Chefarzt und hielt das Federbett noch ein wenig höher. „Dann hast du ja nur getan, was ich in den letzten Tagen gemeistert habe.“ Perry lachte rau auf und beobachtete seinen jüngeren Kollegen interessiert dabei, wie er sich nach der noch immer warmen Decke streckte. „Ja, es war schier unmöglich jedem einzelnen Patienten zu erklären, dass die Kompetenz in das Krankenhaus zurückgekehrt ist und jeder nun wieder von dem Meister behandelt werden würde.“, sagte Perry spöttisch und versuchte seine pochende Erregung zurückzuhalten. Begehren und Lust schnürten ihm die Kehle zu und alles in ihm schrie danach, John zu berühren. In den weichen Kissen kniend und den gesamten Körper gestreckt warf JD seinem Mentor einen unwirschen Blick zu und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Und was willst du jetzt von mir?“, fragte er leise und schauderte ob des intensiven Blickes des Älteren. Perry knurrte, tief und kehlig, und war mit einem einzigen Satz bei John. Wuchtig riss er den jungen Arzt von den Knie und die beiden fielen mit lautlos in die weichen Kissen. „Alles.“, forderte Dr. Cox rau und presste seine Lippen fast brutal gegen die des Jüngeren. Wellen süßer Lust pulsierten durch JDs Venen und erneut erfasste ihn das Feuer der letzten Nacht. Er stöhnte leise und erwiderte die wilde Inbesitznahme des Chefarztes voller Gier. Heiß vereinten sich ihre keuchenden Münder, umtanzten ihre Zungen einander und Perry stöhnte tief. „Wenn du alles willst,“, flüsterte John als der Ältere seinen Mund wieder freigab „musst du es dir nehmen.“ JD wusste nur zu gut, wie gefährlich das Spiel war, dass er spielte und Perrys sexuelle Gier herauszufordern war sicherlich das Dümmste, was er tun konnte – aber die Versuchung war einfach zu groß und sein Körper hungerte nach den heißen Berührungen des Arztes. Perry lachte rau auf und krallte seine Hand in die dunklen Strähnen des Jüngeren. Kräftig strich er durch die schimmernden Locken, übte Druck auf die empfindsame Kopfhaut aus und ergötzte sich an dem genussvollen Ausdruck in JDs Gesicht. „Du bist mutig heute Abend John.“, stellte er fest und entledigte sich rasch des störenden Oberteils an seinem Körper. Heiß traf Haut auf Haut, entflammte bei der intimen Berührung und beide Männer seufzten gnädig auf. „Ich kann es mir leisten.“, gurrte der junge Arzt und genoss die Hitze, die von Dr. Cox ausging. All seine Sinne waren gespannt, gestimmt wie ein sensibles Instrument und schienen nur noch auf die kundigen Finger des Chefarztes zu reagieren. Wieder lachte Perry kehlig und biss kräftig in die volle Unterlippe des Jüngeren. Wildes Begehren, Lust und raue Leidenschaft tobten durch seinen großen Körper und er spürte, dass er heute Abend keine Zurückhaltung, keine Pardon mehr kennen würde. Er wollte mehr, wollte alles und er würde sich nehmen was er brauchte. „Wir werden sehen.“, keuchte er und schob sich an dem betörend bebenden Körper des jungen Arztes nach unten. Eine feuchte Spur kleiner Küsse auf dem schlanken Hals hinterlassen fand sein Mund den Weg zur Brust JDs. Kräftig sog er an der kleinen Erhebung auf der rechten Seite, strich mit der Zunge darüber und entlockte John eine Folge kleiner, herzhafter Seufzer. Schauder um Schauder rann Perrys Rücken hinab und er genoss den so offensichtlichen Genuss des Jüngeren. Mit den Fingernägel kratzte er über die empfindliche Haut über den Rippen, strich kraftvoll über die schimmernde Haut und atmete deren süßen Duft. Es war eine wundervolle Aufgabe, dem Jüngeren Lust zu verschaffen. Der Gedanke, einem Mann Wonne zu bereiten machte dem Chefarzt Freude und verwirrte ihn gleichsam, aber es schien, als hätte er gegen das brennende Verlangen in seinem Inneren nie eine Chance gehabt. John stöhnte als Perry mit seinen rauen Fingern über seine weiche Brustwarze strich. Wild bäumte er sich auf, drückte sich der erregenden Berührung entgegen und erzitterte heiß. „Na, gibst du schon auf?“, fragte Perry spöttisch und seine wasserblauen Augen glühten vor Gier. Hingebungsvoll bearbeitete er die schmale Brust des Jüngeren, zupfte sanft an den winzigen Härchen darauf und leckte dann über die geröteten Stellen. Feiner Schweiß perlte von JDs Körper, schmeckte salzig und unerhört gut in Perrys Mund und liebkoste seine Sinne. „Niemals.“, brachte es John nach einer gefühlten Ewigkeit endlich über sich zu antworten und er selbst konnte nur allzu deutlich hören, wie seine Stimme vor Lust und Verlangen zitterte. Immer wieder rannen kleine, erhitzte Seufzer von seinen Lippen und sein gespannter Körper empfing jede von Perrys Liebkosungen voll wilder Erwartung. Längst jagten Feuer und Lava durch seine Venen und brachten jeden Winkel in ihm zum Glühen. Schweiß lief seine Flanken hinab, stand auf seinen Wangen und überzog seinen Leib mit schimmernder Feuchtigkeit. „Dann wird dich dies hier ja nicht stören.“, knurrte Perry und mit einer einzigen, flinken Geste umfasste er das pochende Glied des jungen Arztes. Kehlig schrie JD auf und vor seinen Augen explodierten bunte Sterne. Abertausende kribbelnde Reflexe funkten von dem Punkt der Berührung durch seinen Körper und vereinten sich zu einer haltlosen Welle sprudelnder Lust. „Nicht Perry... ahhh...“, stöhnte er leidenschaftlich, warf seinen Kopf in den Nacken und versuchte seiner Sinne Herr zu werden. Das hier übertraf alles, was er bisher erlebt hatte. Alles, was Elliot und Julie je mit ihm angestellt hatten und als Dr. Cox zärtlich mit dem Finger über die entblößte Eichel fuhr, vergaß JD das es Julie gegeben hatte, das es Elliot gab und das außer ihm und Perry noch irgendjemand existierte. Sein Universum schrumpfte zusammen und plötzlich hatten nur noch er und sein Mentor Platz darin, füllten es völlig aus und nahmen jeden Zentimeter darin ein. „So emfpindlich?“, gurrte der Chefarzt und übte sanften Druck auf das empfindsame Fleisch zwischen seinen Fingern aus. Heiß und seidig schmiegte sich Johns Erektion gegen seine Hand, pulsierte voll ungestilltem Verlangen und schürte seine eigene Erregung bis ins Unendliche. Voller Neugier beugte sich Perry hinab, ließ seine feuchte Zunge über die glänzende Eichel streichen und ertrank fast in dem betörenden Geschmack. Niemals hätte er es sich träumen lassen, wie ungemein aufregend eine solche Erkundung sein konnte. Schauer rasten über seinen schwitzenden Körper und sein Schwanz drängte mit fast schmerzlicher Macht gegen den rauen Stoff seiner Hose. Perry stöhnte lustvoll, sog Johns heiße Erektion in seine heiße Mundhöhle und liebkoste das erregte Fleisch mit Hingabe. „Wenn du nicht aufhörst.. Perry, ich werde... aaaaaah...“, schrie JD laut,stemmte seine Fersen in die weichen Laken und bog sich der unerhört süßen Bewegung entgegen. Noch immer flimmerten Abermillionen winziger Lichter vor seinen geschlossenen Augen und tanzten zu dem Lied, dass Perry auf seinem Körper spielte. Hitze, rein und willkommen, rollte in Wellen über ihn hinweg und entflammte sein schimmernde Haut. Ein süffisantes Lächeln auf den schmalen Lippen erhob sich Perry, ließ von dem nachgiebigen Fleisch des Jüngeren ab und kehrte zu seinem verschwitzten Gesicht zurück. Feucht klebten dunkle Strähnen glänzenden Haares auf der glatten Stirn und Dr. Cox schob sie sanft zur Seite. „Was ist, John? Flehst du schon um Gnade?“, murmelte er leise und beobachtete den hinreißenden Augenaufschlag des jungen Arztes. „Nein.“, keuchte JD leise und Widerwillen zuckte über seine Züge. Niemals würde er klein beigeben oder sich unterwerfen, ganz gleich wie ungemein erregend die Eroberung durch den Älteren war. Arroganz und Wildheit blitzten in den wasserblauen Augen des Chefarztes auf er entblößte knurrend seine weißen Zähne. Seine blonden Locken lagen wirr um den Kopf und auch auf seinen Wangen lag ein rötlicher Schimmer. Erneut küsste er JD, biss in seine sinnlichen Lippen und belohnte ihn mit lockender Zunge. Er spürte, dass er den äußersten Rand seiner Beherrschung erreicht hatte. „Alles.“, keuchte er noch einmal, „Alles will ich haben John, wirst du es mir geben?“ „Ich dachte, das hätte ich bereits deutlich gemacht.“, murmelte der Jüngere träge und schnappte gierig nach Perrys Mund. Er hatte das Gefühl, nur noch durch diese schmalen Lippen atmen zu können und erstickte fast ohne ihre hungrige Liebkosung. „Dann gibt es jetzt keine Gnade mehr.“, fauchte Dr. Cox und drehte John mit einer einzigen, wuchtigen Bewegung auf den Rücken. Schmal und eben zeigte sich der Rücken des Jüngeren, glänzte feucht von Schweiß und ließ den großen Körper des Chefarztes erzittern. 'Endlich.', hallte es durch seinen leeren Geist und er lächelte voll dunklem Hunger. Fast verzweifelt riss er an seiner engen Hose, zog den Stoff herunter und presste sein hitziges Glied gegen den weichen Hintern des Jüngeren. Ein Zittern überlief JD, traf auf Perry und setzte sich über dessen brennenden Körper fort. „Das ist so...“, keuchte der junge Arzt und genoss die reine Hitze, die von seinem Mentor ausging. Perry war inzwischen außer Stande zu reden. Es schien, als hätte nur noch der bebende Körper vor dem seinen Bedeutung, als würde alles andere in gnädige Dunkelheit fallen und allein das alles verzehrende Verlangen nach John zurücklassen. Der Chefarzt atmete einige Male tief ein, versuchte den bereits herannahenden Orgasmus zu unterdrücken und rief sich verzweifelt zur Ordnung. Mit den Händen erkundete er JDs weiche Haut, strich über seinen schmalen Nacken hinab zu den wunderbar eleganten Hüften und wieder hinauf bis der junge Arzt fast schrie vor Lust. „Halt dich bloß nicht zurück.“, knurrte Perry und badete in den erregten Lauten des Jüngeren. Eine Weile noch erging er sich in der bloßen Berührung und beruhigte seinen tobenden Körper, ehe er sich zum nächsten, entscheidenden Schritt bereit fand und erneut seinen Schwanz gegen Johns Hintern presste. Seine Bewegung wurde mit einer ähnlichen Reaktion wie schon Minuten zuvor quittiert: JD stöhnte voll dunkler Begierde auf während Perrys Leib wie unter einem mächtigen, wilden Stromschlag zusammenzuckte. Nein, er konnte es nicht. Er konnte nicht tun, was er seit so vielen Jahren begehrte, nicht ausführen wonach es ihm seit ihrer ersten Begegnung verlangte. Tief und schnell wollte er sich in den schlanken Körper des Jüngeren bohren, seine Enge und Hitze genießen und sich darin verlieren – aber er konnte es nicht. Weder Mitleid noch Scham hielten ihn zurück und ließen ihn keuchend an Johns warmen Po verweilen, nein, viel eher wusste er, dass bereits ein einziger Stoß, allein schon der Versuch eines solchen, ausreichen würde um ihn in ein Delirium zu katapultieren, dass jenseits aller Vorstellungen lag. Schreiend und stöhnend würde er kommen, sich in JD ergießen und damit diesen besonderen, womöglich ewig einzigen Moment zerstören. „Planänderung.“, murmelte er deshalb leise, wälzte John träge herum und schob sich an dessen feuchtem Körper nach oben. Er wollte in das Gesicht des jungen Arztes sehen, wenn er kam. Er wollte jede Empfindung, jede noch so kleine Regung verfolgen um später von ihrer Erinnerung zu zehren wie ein Verdurstender in der Wüste. Zärtlich biss er in Johns Ohr, liebkoste die wunderbar empfindliche Stelle und begann seinen Unterkörper in langsamen Kreisen an dem des Jüngeren zu reiben. „Was...?“, keuchte JD leise und sein Blick fing den des Chefarztes auf. Ein lüsternes Lächeln erschien auf Perrys Lippen und er kniff spielerisch in Johns harte Brustwarze. „Ich bin der Mann, ich mache die Regeln.“, sagte er und lachte ob der Empörung in Johns Gesicht leise auf. Erregend langsam rieben ihre Geschlechter aneinander, trafen hart und heiß zusammen und trieben die beiden Männer mit quälender Macht an den Rand ihrer Beherrschung. Noch immer sandte Johns Körper kleine Wellen hitzigen Verlangens nach dem des Älteren aus, lud ihn zu kleinen Bissen und kräftigen Berührungen ein und schimmerte feucht im Licht des schwindenden Tages. Sterne flimmerten vor JDs geschlossenen Augen, als er den Höhepunkt mit treibender Kraft auf sich zurasen sah. Perrys Lippen und Zähne bearbeiteten seine Haut an Brust und Hals, bissen, sogen und liebkosten und schienen an jeder Stelle zugleich zu sein. Stöhnend wand sich der Chefarzt auf dem Jüngeren, schien gefallen an den kleinen Spielchen gefunden zu haben und auch er fühlte sich der Erlösung nahe. In seiner Mitte pulsierte eine so übermächtige Erregung, wuchs mit jeder Sekunde und brachte seinen Körper zum Ächzen. Ja, er war bereit, bereit zum Absprung, bereit mit John über die Klippe zu springen – und gemeinsam sprangen sie. Mit ausgebreiteten Armen und kopfüber fielen die beiden Männer stöhnend in die Tiefe, ließen sich von der Dunkelheit davontragen und hießen Erlösung und tiefe, tiefe Befriedigung willkommen. Noch nie in seinem bisherigen Leben war John so heißblütig gekommen und er schrie auf als sein Sperma warm und zäh über seinen Bauch lief. Feuer und Glut rasten in seinem Körper auf und ab und er war sich sicher, nie wieder einen Schritt gehen zu können. Heftige Wellen zitternder Erlösung schwappten über ihn hinweg und er schien eine Ewigkeit zu brauchen, ehe seine Atmung wieder annähernd ruhig wurde. „Verdammt Percival.“, murmelte er rau und seine Stimme klang heiser. Schweiß rann seine Schläfe hinab und sickerte in die hellen Locken des Älteren, der sein Gesicht an JDs Hals vergraben hatte. „Da sagst du was John.“, antwortete der Chefarzt müde und in seiner Stimme schwangen Erschöpfung und Lachen. Mit einem tiefen Knurren wälzte er seinen Körper von dem des jungen Arztes, ließ seine verschwitzte Haut auf die kühlen Kissen fallen und genoss den folgenden Schauer. „Hast du im Wohnzimmer aufgeräumt?“, fragte er nach einer Weile und klang wieder ganz nach Cox: pragmatisch und spöttisch. „Geh doch nachschauen, alter Mann.“, antwortete John lachend und beobachtete, wie sich auf seinem Bauch sein Sperma mit dem des Chefarztes vermischte. „Morgen.“, nuschelte Perry friedlich und zog mit einem langen Gähnen die warme Decke über ihrer beider Körper. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)