Bad Sweets von Ishizuka-Kazumi (~ 'cause I hate you! ~) ================================================================================ Kapitel 2: Wenn... ------------------ Geschockt starrte Agito, noch immer in der soeben aufgerissenen Tür stehend, das Pärchen vor sich an. Kazu starrte mindestens ebenso geschockt und unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, zurück. In dem Moment, in dem er sah, wie Agitos Blick Ikkis Hand in seine Unterwäsche folgte, schloss auch sein Gehirn endlich zu dem auf, was er hier gerade tat. Am liebsten wäre er auf der Stelle im Erdboden versunken. Was tat er hier nur? Flammend rot im Gesicht schluckte er. Agitos entsetztes Starren war wie eine Anschuldigung, die sich langsam durch ihn hindurch fraß. Einfach nur schrecklich. Leicht genervt über die unerwartete Störung hob Ikki sein Gesicht aus Kazus Halsbeuge und sah zu ihrem Besucher. Nicht im geringsten peinlich berührt musterte er den kleinen Blauhaarigen, zog seine Hand zurück und fuhr sich mit der anderen beiläufig durch die Haare. "Was is'?", fragte er, in einem Ton, der jedem der Anwesenden klar machte, dass er jetzt gerne weitermachen würde, wenn es nichts Wichtiges war. Immer noch nicht in der Lage, den entgeisterten Blick endlich abzuwenden, öffnete und schloss Agito ein paar Mal stumm den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen, doch dann schien irgendetwas in ihm 'klick' zu machen. "Ikki! Was zur Hölle tust du da?! Hast du eigentlich eine Ahnung, wie sich Akito jetzt fühlt?! Du kommst auf der Stelle da raus und entschuldigst dich bei ihm! Ich sollte dir deinen verdammten Hals umdrehen! Oder besser deinen verdammten kleinen..." Obwohl Agito nicht so wirkte, als würde er demnächst aufhören, Ikki anzuschreien, entschied Kazu sich in diesem Moment, wegzuhören. "Ja ja, ich komm' ja schon ..." Immer noch mit nichts als diesem genervten Blick im Gesicht erhob der Schwarzhaarige sich endlich, rutschte von Kazu herunter und zog sich Hose und T-Shirt über. Dann schlurfte er nicht sonderlich motiviert zur Tür hinaus, dicht gefolgt von Agito, der scheinbar immer noch Vorschläge für Ikkis frühzeitiges Ableben hatte, die nun immer leiser wurden, je weiter sich die beiden entfernten. "... und dann sollte ich dich an deinen verfickten Eingeweiden aus dem Fenster hängen lassen und darauf warten, dass die Vögel und Maden dich und dein nicht existentes Hirn zerfressen! Sei Akito wenigstens dankbar, dass er mich davon abhält, das hier und jetzt zu tun! Du hättest es verdient, dass man dir ..." Kazu konnte die Haustür zufallen hören. Agitos Stimme war nun nur noch gedämpft und unverständlich zu hören. Sie waren beide weg. Eine Hand wanderte an seine pochende Stirn. Was war das eben gewesen? Warum hatte Ikki... so etwas getan? Was war letzte Nacht nur passiert?! ~*~ Irgendwann war Agito wieder still. Nach einem permanenten Ausbleiben jeglicher Reaktion eines gewissen Jemands hatte er sich damit abgefunden, dass seine Verwünschungen nichts brachten, und begnügte sich nun damit, Ikki mit hasserfüllten Blicken zu durchbohren, was bis jetzt allerdings auch noch zu nichts geführt hatte. Sehr zu seinem Bedauern. Ikki andererseits hatte seine ganz eigenen Probleme. Missmutig ins Leere starrend und ohne ein wirkliches Ziel vor Augen lief er einfach geradeaus, innerlich sein Schicksal verfluchend. Wenn Agito nicht hereingekommen wäre, hätte er Kazu herumgekriegt, ganz sicher. Noch ein bisschen mehr und Kazu wäre ihm völlig verfallen, hätte ihn regelrecht darum angebettelt, auch nur in seiner Nähe sein zu dürfen, und alles wäre perfekt gewesen, aber – nein. Man musste sie ja unbedingt unterbrechen. Jetzt würde er Kazu bei ihrer nächsten Begegnung so einiges zu erklären haben. Und das Schlimmste von allem war, dass er dann nicht wissen würde, was er antworten sollte. Denn er wusste es selbst nicht. Hätte man ihn vor 24 Stunden gefragt, was er von Kazu hielt, dann hätte er reinen Gewissens antworten können, dass er sein bester Freund war – nun ja, vielleicht ein wenig anders formuliert, aber es wäre doch die Wahrheit gewesen. Inzwischen war er sich da nicht mehr so sicher. Er verspürte den Drang, seinen Kopf gegen eine Wand zu schlagen. Wenn er letzte Nacht nur nicht so viel getrunken hätte, dann hätte er dieses gottverdammte Scheißproblem jetzt nicht! Wenn nur etwas, irgendetwas gestern anders gelaufen wäre ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)