Moonlight - Neue Wege von abgemeldet (Fiktive 2. Staffel) ================================================================================ Kapitel 1: I. Señorita Vampírica - 01. Kapitel. Erster Kontakt -------------------------------------------------------------- I. Episode Señorita Vampírica 1. Kapitel: Erster Kontakt ~* Zwei Wochen früher *~ Das Leben war perfekt. Endlich schien alles wieder einen Sinn zu machen. Mick erwachte an einem herrlich sonnigen Morgen in einem überaus weichem Bett aus einem sehr tiefen, wohltuenden Schlaf... . Er. Ein Vampir. In dieser Nacht hatte er nicht wie gewohnt in seiner Kühltruhe genächtigt, sondern war mit einer wunderhübschen Frau im Arm eingeschlafen, die ihn buchstäblich verzaubert hatte. Beth Turner. Als Kind hatte er sie schon aus den Klauen einer Vampirin – seiner damaligen Frau – befreit, doch jetzt war alles anders. Sie war der Mensch mit dem er leben wollte und für die er gerne bereit war sein eigenes Leben zu opfern. Noch immer ruhte sie in seinem Arm, ihren Kopf fest auf seine Brust gekuschelt und schlief tief und fest. Immer wieder seufzte sie auf und murmelte ein paar leise Worte. Scheinbar träumte sie gerade und Mick konnte nicht anders, als selig zu lächeln und sie ein wenig zu betrachten. Er hatte ganz vergessen wie entspannend es sein konnte, sich einer Frau hinzugeben und die Nacht zu verbringen. Menschenfrauen waren eindeutig anders und schafften es sogar einem Vampir Schlaf zu bringen. Faszinierend, das musste er ehrlich zugeben, denn es war doch eindeutig sehr viel schöner mit jemand zusammen aufzuwachen, als alleine. Bedauerlicherweise war es die Sonne, die ihm gerade auf der Haut brannte, weshalb er Beth vorsichtig von seinem Oberkörper schob, damit sie noch ein bisschen weiter im Reich der Träume bleiben konnte. Leichtfüßig erhob er sich und streckte sich einmal ausgiebig, bevor er sich weiter vom Fenster distanzierte und Beth weiter betrachtete. Sie war so eine wunderhübsche Frau. Rein und einfach makellos. Er war so glücklich darüber sie gefunden zu haben. Sein Handy vibrierte und eilig suchte er seine Hose auf dem Boden. „Josef...“ Mick seufzte auf und hielt sich das Telefon ans Ohr. „Wo bist du??!“ „Keine netten Worte für mich...?“, fragte Mick etwas irritiert. Was war denn auf einmal in seinen besten Freund gefahren. Sonst sprühte er immer vor lockeren Sprüchen, aber gerade schien etwas nicht zu stimmen. „Mick du musst verschwinden! Hast du gehört. Du musst weg...!“ Ein langes Piepen unterbrach das Gespräch. „Josef? Josef?!“ Mick war lauter geworden und richtete sich auf. Verwirrung und auch Panik befiel seine Gedanken, während die elektronische Stimme einer Frau ertönte: ‚Please call again later. The person you are calling is not available at present.’ “Was ist denn los?”, drang eine leise Stimme an sein Ohr zurück. Beth hatte sich mit verschlafenen Ausdruck auf den Zügen aufgesetzt und rieb sich den Schlaf aus ihren Augen. Mick richtete sich auf, doch er war stock starr, vermochte es nicht gerade einzuordnen, was passiert war. Von einer Sekunde auf die andere schien seine heile Welt ins Wanken geraten zu sein. ‚Verschwinde’ hatte Josef gesagt. Warum wollte Josef, dass er floh? Normalerweise ergriff Kostan vor nichts und niemanden die Flucht, aber er hatte so gequält geklungen. „Mick?!“ Beth hatte sich aus dem Bett gekämpft und sah jetzt zu ihm hinüber. Eine Hand ruhte auf seinem blanken Oberarm. „Was ist los?“ Er sah in ihre strahlend blauen Augen und seufzte augenblicklich auf. „Irgendwas stimmt mit Josef nicht... ich muss zu ihm.“, sagte er dann leise. Es war zwar genau das, was Josef nicht von ihm verlangt hatte, aber was immer es war, das Josef so in Panik versetzte, Mick wollte ihm helfen und so nickte er noch einmal, bevor er sich hinab beugte und die weichen, warmen Lippen von Beth küsste. „Ich bin bald zurück.“ “Soll ich nicht mitkommen?“ “Nein. Das ist ... Vampirkram. Du weißt schon.“ Beth zog ihre Augenbrauen zusammen, schaffte es aber diesmal nicht ihm zu widersprechen. Eilig suchte Mick seine Klamotten und schlüpfte fahrig in diese. Zuletzt schlüpfte er in seinen Mantel, setzte sich die Sonnenbrille auf die Nasenspitze und schon war er auf dem Weg nach draußen. Beth sah ihm nach, ehe sie sich mit einem Seufzen ins Bett zurückfallen ließ. „Als wenn uns nicht einmal ein bisschen Ruhe gegönnt war.“ Die vergangenen Tage waren so anstrengend. Das letzte Jahr hatte es auch wirklich in sich. Angefangen hatte alles mit ihrem Widersehen mit Mick, ihrem Retter aus der Kindheit. Und wieder rettete er ihr das Leben. Mehrmals. So entfernte sich Beth von ihrem Freund Josh. Als dieser schließlich ermordet wurde, fiel sie in ein tiefes Loch, schaffte es aber wieder auf die Beine zu kommen. Danach folgte Micks verrückte Ex-Frau und auch ihr Jobwechsel. Alles in allem war sehr viel los und sie sehnte sich nur noch nach ein bisschen Ruhe. Aber diese war ihnen noch immer nicht gegönnt. Dominik, ein Basketballspieler, wurde bei der Eröffnung eines neuen Stadions, das Josef finanziert hat, ermordet. Sein Mörder war die Vampirin Emma – und als sie verhaftet wurde, droht sie, alle Vampire in L.A. zu verraten. Gerade noch so konnten Mick und ein paar andere sie aus dem Polizeigewahrsam befreien, allerdings sorgte dies für Emmas Tod und auch den ihres geliebten Partners Jackson... aber zum Schluss war alles für Beth gut. Mick wagte es endlich seine Schutzmauer um sich einzureißen um Beth Zugang zu gewähren. Sie liebte diesen Mann und er sie auch. Mit ihm wurde alles gleich viel besser und schöner. Dankbar für die gemeinsamen Stunden und vollkommen verliebt schlief sie in seinen Armen ein, doch leider hielt diese traute Zweisamkeit nur wenige Stunden, denn schon hatte die bittere Vampirrealität sie wieder eingeholt. Unruhig wälzte sie sich im Bett hin und her und zog sich die Decke ganz über ihren Körper. Ohne Mick war es gleich viel kälter. Sie seufzte auf und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Hach Mick...“ „Nicht ganz...“ Beth riss ihre Augen auf und setzte sich ruckartig hin. Mick klammerte sich an seinem Lenkrad fest und brauste durch die Straßen von Los Angeles, während er verzweifelt vor sich hin starrte. Was machte Josef solche Angst, dass er ihn zur Flucht riet? Hatte jemand das Geheimnis verraten? Nun, wenn dem so wäre, dann würde er Josef nicht mehr in seiner Villa auffinden. Schon von Weitem konnte er die Sirenen hören, weshalb er unwillkürlich schlucken musste. St. John biss sich auf die Unterlippe und strich sich einmal durch die Locken, die leicht im Wind wehten, als er um die letzte Kurve bog und die Residenz von Josef Kostan erblickte. Mehrere Polizeiwagen standen vor dieser und ein gelbes Absperrband trennte die Straße von dem Gebäude. Mick parkte. Stieg aus. Immer mulmiger wurde ihm in der Magengegend, als er auch schon seinen geschätzten Freund Lieutenant Carl Davis erblickte. Wobei Freund vielleicht zu viel gesagt war. Davis war ein Kontakt von Beth, während ihrer Zeit bei BuzzWire und auch jemand, mit dem der Privatdetektiv öfter zusammengearbeitet hatte. Schon tat er einen Schritt in dessen Richtung, als er schon jemand anderen erblickte. Ben Talbot. Staatsanwalt. In seinen Augen wusste er eine Spur zu viel, oder ahnte sogar schon etwas von Micks warem Ich und gerade deshalb stutzte er einen Moment, bevor er sich einen Ruck gab. „Hey...“, kam leise über seine Lippen. „...was ist hier los.“ Sofort richtete sich der Blick von Carl und auch von Ben auf Mick, bevor die beiden einander kurz ansahen. „... Sie kannten Josef Kostan, nicht wahr?“ “Ja, natürlich. Was ist los... ist etwas mit Josef...?“ Er hob eine Hand gen Sonne, deren Strahlen gerade ganz besonders beißend waren. „Es gab einen Brand.“, setzte Carl an und sofort bemerkte Mick die Feuerwehr, die gar nicht so weit von ihm entfernt stand. Feuer und Vampire vertrugen einander nicht besonders gut. Ebenso wie Silber, aber Josef war doch nicht blöd. Er ließ sich doch nicht so einfach anzünden! „Carl. Was ist mit Josef.“ Ben war es, der ihm antwortete. „Wir vermuten, dass das Feuer zur Vertuschung gelegt wurde. Es tut mir Leid. Er wurde erschossen“ Mick erstarrte zur Salzsäule und brachte es nicht zustande auch nur ein Wort zu sagen. „Wir wissen noch nicht genau was es war, aber es scheint eine spezielle Kugelsorte für Kleinkaliber zu sein.“ Silber. Mick schloss seine Augen. Eiskalt lief es ihm über den Rücken. „Ich... darf ich zu ihm?“ „St. John.“ Talbot hob sofort seine Hände. „Das ist ein Tatort und soweit ich weiß sind sie nicht Teil der Polizei. Warten sie bitte hinter dem Absperrband bis der Tatort frei gegeben wurde.“ „Nein.“ Micks blaue Augen lasteten schwer auf Talbot. „Mr. St. John. Das hier ist eine polizeiliche Ermittlung und wenn Sie sich nicht fern halten, lasse ich sie in Haft nehmen” „Ich muss ihn sehen.“, kam zähneknirschend über Micks Lippen und er tat erneut einen Schritt auf den Staatsanwalt zu. „Glauben Sie mir. Das wollen Sie nicht. Ws auch immer ihm das angetan hat, er hatte ihn übel zugerichtet.“, erwiderte der Staatsanwalt und trotz Micks gewaltigen Ausstrahlung wich er kein Stück zurück. Micks Magen drehte sich um. Er taumelte zurück. Wer oder was hatte Josef das angetan und warum?? Nicht viele wären dazu in der Lagen einen so altem Vampir so viel Schaden zuzufügen und das erfüllte ihn mit Angst. „Er hat mich angerufen. Vor einer halben Stunde.“, sagte er dann auf einmal und starrte auf einen Fleck auf dem Boden. Die beiden Männer tauschten einen Blick miteinander. „Seine Haushälterin hat die Schreie gehört und das Feuer gerochen. Sie hat noch die Polizei gerufen bevor ... sie ebenfalls gemeuchelt wurde.“ Mick strich sich durch die Haare. „Sonst noch Tote?“, fragte er nüchtern nach. „Seine Anwältin...“ „Simone??“ Seine Freshy! Sie wollte ebenfalls zu einer Vampirin werden, aber bisher diente sie Josef nur als kleine Nahrungsquelle. Ein kleiner, frischer Snack für zwischendurch. Aber auch die Frau in die er sich trotz seiner Regeln verliebt hatte. Sie war also bei ihm. Mick kniff seine Augen zusammen und trotz seines Vampirdaseins fühlte er die Trauer, ebenso die Übelkeit in sich aufsteigen. „Ja.“ Eine eigenartige Stille senkte sich über die ganze Szene, als Micks Blick auf den Boden fiel. Er atmete tief durch. Die Trauer riss ihn förmlich von den Füßen. Der Vampir taumelte zurück und schluckte die aufsteigende Übelkeit runter. Mühsam hielt er die Tränen zurück und ließ seinen Blick kurz schweifen. Da stand sie. Lässig an eine Hausmauer im Schatten gelehnt. Sie trug eine zerrissene Jeans, einen hellgrauen Pullover, der ihre gebräunte Haut gut verbarg. Die Mütze auf ihrem Kopf hatte die selbe Farbe wie ihr Pulli. Nur ein paar Haarsträhnen ihres langen, dunkelbraunen Haares wehte leicht im aufkommenden Wind, während ein kleines Lächeln ihre Lippen umspielte. Ihre Schneidezähne hielt sie entblößt und der Blick aus ihren Augen verriet, dass sie gerade erst gespeist hatte. In ihren Ohren glitzerten Diamantohrringe und ebenso glänzten ihre Augen, während sie Mick betrachtete. Eine Latina. Eine Vampirin! Sie hob ihre Hand und winkte ihm mit einem kleinen Zwinkern, bevor sie sich eine Sonnenbrille aufsetzte und leichtfüßig in der Gasse verschwand. Unfähig sich zu bewegen oder ihr zu folgen, sah er ihr nach, bevor er wie von Sinnen Richtung Haus sah. Alles war wie in Watte gepackt. Nichts mehr ergab einen Sinn und er fühlte sich einmal mehr machtlos und gelähmt. Erst nach schier endlosen Sekunden riss sich Mick aus seiner Erstarrung und drehte sich um. „St. John?“ „St. John!?”, riefen ihm die Stimmen hinterher, doch er war taub, lief nur noch durch die Gassen und folgte dem betörenden Duft der Vampirin. Sie war alt. Sicher sogar sehr alt, aber sie duftete nach etwas süßem, verlockenden. Mick blieb stehen, schnupperte und sah sich um, Wo war sie? Er konnte doch ganz deutlich riechen, dass sie hier war. „Wo bist du...“, murmelte er und drehte sich ein paar Mal um sich selber, ehe sein Blick an etwas grauem hängen Blieb, das am Fenstersims einer Wohnung befestigt war. Mick riss das Stück Stoff an sich. Eine Mütze mit ihrem Duft. Wieder sah er sich um, doch von ihr fehlte jede Spur. „St. John.“ Talbot betrat die Seitenstraße und erblickte ihn sofort. “Was ist los?” „Da war eine Frau ...“, antwortete er murmelt. „Aber scheinbar habe ich mich geirrt.“ Unbemerkt steckte er die Mütze in seine Tasche und machte kehrt. „Ich möchte zu Josef. Jetzt!“ Beide Männer sahen einander sekundenlang an und schienen einen stillen Kampf auszufechten. Schließlich nickte der Staatsanwalt. „Gut, aber sie rühren nichts an.“ So brachen sie auf in die Richtung von Josef’s Haus und schon jetzt wusste Mick, dass das wohl einer der schwersten Gänge seines Lebens werden würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)