Tell me the truth! von THEdark_princess (Welches von deinen Worten ist wahr?) ================================================================================ Kapitel 2: Geständnis --------------------- Als Seungri die Haustür öffnete kam ihm schon der erste Gegenstand entgegen geflogen. Routinemäßg wich er aus zog Schuhe aus und stiefelte die Treppe rauf, die genau neben der Hastür war. Selbst von oben hörte er seine Eltern streiten. Er pfefferte seine Tasche in irgendeine freie Ecke seines Zimmers und warf sich auf sein Bett. Er lauschte eine Weile. Dann fing seine Mutter wieder mit schreien an. Sein Vater brüllte zurück. So ging das hin und her. Verzweifelt drückte er sein Gesicht ins Kissen. Er wollte seine Eltern nicht streiten hören. Es machte ihn jedes Mal fertig. Wie konnten sie es nur so weit kommen lassen? Verdammt er hielt es hier nicht mehr aus! Er musste raus hier. Für immer! Aber wo sollte er hin? Vielleicht zu Seunghyun? Aber damit war er sicher nicht einverstanden. Taeyang wollte er nicht fragen. Dieser wusste zwar von Seungs Problemen zu Hause, doch er hatte ihm schon so oft geholfen. Die einzige Lösung; Abhauen! Müde stand er auf und riss seinen Kleiderschrank auf. Er packte alles in eine Sporttasche, soweit wie alles reinpasste. Dann stopfte er ein Kissen und eine Decke in eine andere Tasche und steckte alle Schulsachen in seinen Rucksack. Er zog sich seine Jacke an und schmiss die Sachen aus seinem Fenster. Die Taschen landeten im Garten auf dem Rasen. Seufzend ging er die Treppe runter und wollte an seinen Eltern vorbei schlüpfen, doch da flog ihm etwas entgegen. Er bemerkte es zu spät und spürte nur noch wie die Vase an seinem Kopf zerbrach. Scherben schnitten in seine Haut. Eine große Platzwunde prankte an seiner Schläfe. Ihm wurde einen Moment schwindelig, doch dann zog er sich wieder hoch. Seine Eltern kümmerten sich gar nicht um seinen Sohn. Er schlurfte auf ein Regal zu und nahm eine Schachtel. Darin lag Geld, dass seine Eltern schon vergessen hatten. Er nahm alles heraus, steckte es sich in den Rucksack und ging in den Garten heraus. Sein Blut rann heiß über seine Haut. Seine Augen waren halb geschlossen. Er hatte seine Schuhe bereits angezogen. Jetzt schnappte er sich seine Taschen und verließ das Grundstück seiner Eltern. Er sah erst die Straße rauf und dann runter. Wo sollte er hin? Es war gerade mal früher Nachmittag. Er schulterte seine Tasche und schlenderte die Straße entlang ohne ein richtiges Ziel. Als Dae zu Hause ankam waren sie nicht da. Wo waren seine Eltern bloß? „Mom? Dad?“, rief er, ohne Antwort. Das große Haus schien wie leergefegt. Wortwörtlich. Fast die gesamte Einrichtung fehlte. „Mom! Dad! Wo seid ihr?!“, schrie er und rannte durch die Wohnung. Als er ins Wohnzimmer kam erstarrte er. Da waren sie. Seine Eltern. Erstochen... Tot lagen sie auf dem Boden... Tränen brannten in seinen Augen. Er fiel auf die Knie und starrte mit offenem Mund auf die Leichen. „Mom...Dad...“, flüsterte er total geschockt. Ein markerschütternder Schrei entwich seiner Kehle. Er sprang auf und rannte aus dem Haus. Er wusste nicht wohin er lief, aber er wollte so weit wie möglich weg. Er bog mal nach links, mal nach rechts und dann wieder gerade aus. Plötzlich stieß er mit jemanden zusammen. Erschrocken schrie er auf und kippte nach hinten. Er fiel auf seinen Hintern und starrte auf die Person vor ihm. „Dae?“, fragte Seungri und sah ihn verwirrt an. Daes Gesicht war weiß wie eine Wand und seine Augen waren rot verheult. Hatte er es etwa immer noch nicht verkraftet?! So extrem...Armer Junge. Doch plötzlich kam Dae auf ihn zu gekrochen. Seungri erstarrte. Was hatte er vor? Und warum kam Dae auf Seung zu? Seine Welt drehte sich gerade. Als Dae ihn auch noch umarmte und sein Gesicht an Seungs Brust drückte fiel sie komplett aus den Angeln. Zögerlich legte Seung seine Arme um den Jungen, der sich so verzweifelt an ihm festklammerte. Er schluchzte vor sich hin und hatte seine Angst anscheind völlig vergessen. Anscheind hatte er vor etwas anderem Angst. „Was hast du?“, fragte Seung leise und strich ihm übers Haar. Er genoss dieses Gefühl was in ihm aufstieg als er den Jüngeren im Arm hielt. Es war anders als alles andere. Es war besonders. Wahrscheinlich war er seit Jahren der Erste der den Jungen umarmen durfte. „Sie...Sie sind tot! Sie sind beide tot...!“, weinte er und Seung spürte wie sein T-Shirt immer nässer wurde, doch es machte ihm nichts aus. „Wer ist tot?“, fragte er nach. „Me-meine...meine Eltern...Sie sind...tot!!“ Unendlicher Schmerz brach aus dem Jungen heraus. Seungs Herz zog sich zusammen und er hielt den Jungen fester, wollte ihm das Gefühl vermitteln nicht alleine zu sein. Dieser klammerte sich so fest an Seungri, als hätte er Angst die Augen aufzumachen und den anderen doch nicht zu sehen. Seungri stand auf und zog den Jüngeren mit hoch. Dann nahm er sich seine Taschen und sie gingen zusammen zu dem alten Spielplatz. Seungri schmiss seine Taschen in das kleine Häuschen und ging mit Dae zu der Netzschaukel. Der Ältere legte sich hinein. Dae stand zuerst etwas schüchtern vor ihm, doch dann kletterte auch er in die Schaukel und schmiegte sich sofort wieder an Seungri. Er war im Moment sein einziger Halt in dieser Welt, die für den Kleinen gerade zusammen brach. Seungri legte wieder einen Arm um den Anderen und drückte ihn an sich. Diese Wärme die er gerade spürte war viel zu schön. Ihm war sein Image im Moment völlig egal. Er spürte das Dae im Moment jemanden brauchte an den er sich festhalten konnte. In Gedanken versunken starrte Seung in den Himmel und streichelte Daes Wange. Diese schien sich langsam zu beruhigen. Er hörte auf zu schluchzen und wurde ganz still. Seungri spähte zu ihm runter. Er schien in Gedanken versunken zu sein. Wie süß sein Gesichtsausdruck gerade war. Seine Augenbrauen waren leicht zusammen gezogen und er kaute auf seiner Unterlippe herum. Dabei hatte er einen Arm um Seungs Bauch gelegt, was er anscheind gar nicht regestrierte. Seung lächelte. Irgendwie war er froh darüber, dass Dae ihm in diesem Moment erlaubte ihn zu berühren. Er fühlte Stolz in seiner Brust. Und er war froh darüber, dass er es war und nicht irgendso ein Dahergelaufener, der vielleicht solch eine Situation ausnutzen würde. Er würde es nicht tun. Niemals! Vor allem nicht in solch einer Situation. Schlimm genug, dass der Junge eine krankhafte Phobie gegen Menschen und Körperkontakt hatte, nein, jetzt waren auch noch seine Eltern tot! Seine Eltern waren ebenfalls für ihn gestorben. Nun war es Seungri der sich enger an den Kleinen drückte. Auch er brauchte im Moment Halt. Sonst, so befürchtete er, würde er vermutlich zerbrechen. Da konnte selbst Taeyang nichts mehr machen. Irgendwie würde ihm nur Dae helfen können. In seinem Bauch breitete sich ein seltsames Kribbeln aus und sein Herz schlug höher. Er erinnerte sich an das Foto, das Dae bei sich trug. Dieses Bild hatte sich für immer in Seungs Gedächnis eingebrannt...und auch in sein Herz. Aber...er verliebte sich doch nicht einfach so...in einen Junge...oder? Aber was war daran so falsch? Es war doch völlig egal in wen man sich verliebte! Hauptsache es war Liebe! Und nicht einfach nur der Drang nach dem Verlangen. Als er so in sich hinein horchte bemerkte Seung es; Es war Liebe! Aber...wie sah Dae das ganze? Vorsichtig blickte er zu Daesung runter und bemerkte, dass dieser ihn ebenfalls ansah. Als sich ihre Blicke trafen machte Daes Herz einen Sprung. Seungri war so unglaublich schön. Und dieses Gefühl von Wärme...Von Nähe! Würde er es vielleicht doch schaffen? Mit Seungs Hilfe? Aber...was wenn er ihn nur ausnutzte? Würde er das überleben? Vermutlich nicht. Denn eins war sicher, nach dem warmen Gefühl in seiner Brust und den Schmetterlingen in seinem Bauch zu urteilen war er in Seungri verliebt. So schnell! Das hatte er irgendwie nicht erwartet. Und das ausgerechnet in ihn...Er würde ihn bestimmt zurück weisen. Aber...Wieso hatte er das nicht eben grad gemacht? Während er ihn so betrachtete merkte er, dass Seungri an der Schläfe blutete. Dae stützte sich auf seinen Arm und betrachtete die Wunde eingehend. Seungri lies seinen Blick über Daes Oberkörper wandern. Oh mein Gott ist der heiß! Der hat ja echt Muskeln...Und was für welche! Whoooaaaarr!! Raaaawwwrrr...Hihi! Oh man...Jetzt kicher ich in Gedanken wie so'n verknalltes Schulmädchen...Bin ich peinlich!! Plötzlich spürte er ein Brennen auf seiner Stirn. Er zuckte zusammen und zischte. „Tschuldigung...Tuts doll weh?“, fragte Dae leise. Diese Stimme...Sie klang so süß und unschuldig. Sie jagte ihm Schauer den Rücken hinab. Er bekam eine Gänsehaut. „Ähm...was? Achso...Nein, es geht schon.“, antwortete er etwa verlegen und wurde leicht rot. „Was ist denn passiert?“, fragte Dae und betupfte die Wunde mit einem leicht nassen Taschentuch. Seungs Blick senkte sich. Sollte er es ihm erzählen? Er hatte doch schon so viele Probleme...! „Ich...bin hingefallen.“, log er, konnte Dae jedoch nicht in die Augen sehen. „Dabei musst du wohl 'ne Vase zerdeppert haben, was?“, meinte Daesung zweifelnd und holte ein paar kleine Stücke der Vase aus der Wunde. „Woher erkennst du das? Ich meine...Die Stücke sind so klein!“ „Ich weiß wie Vasen aussehen...Ich hab schon viele davon kaputt gemacht...Und das nicht nur bei mir zu Hause.“, gestand er leise und sah verlegen zur Seite. „Ach nein? Wo denn noch?“, fragte Seung neugierig und sah Dae an. „Ich...ich war nicht immer so schüchtern. Ich war damals ein richtiger Bad Boy...Ich bin damals mit meiner Gruppe um die Häuser gezogen. Wir sind öfters irgendwo eingebrochen und haben achtlos das Eigentum anderer kaputt gemacht. Wir haben Schmuch und Geld geklaut. Bis einer mit einer Flinte vor uns stand. Ich wurde damals angeschossen. Es war nur ein Streifschuss...Genau hier!“, sagte er und tippte auf Seungs Wunde, wodurch diese wieder schmerzte. Seung verzog das Gesicht. „Oh...Bitte entschuldige. Das wollte ich nicht!“, entschuldigte sich der Jüngere hastig. Seung lächelte ihn an. „Ist schon gut. Erzähl weiter, das ist echt interessant.“, bat er und hörte gespannt zu. „Ich bin damals zuerst ins Krankenhaus gekommen und dann ins Gefängnis. Meine 'Freunde' waren abgehauen und haben mich allein gelassen. Seit dem habe ich sie gehasst.“, erzählte er mit einem bitteren Ton in seiner Engelsstimme. Seung nickte. „Das musste hart gewesen sein.“, sagte er nachdenklich. „Und du hast sowas echt gemacht? Also einbrechen und so? Kein Witz?“ Dae schüttelte den Kopf. „Ich war damals The Big Boss! Ich war immer der Stärkste gewesen.“, sagte er und dann verfinsterte sich seine Miene noch mehr als sonst. „Seit wann begann das?“, fragte Seung plötzlich. Dae sah ihn an. „Was meinst du?“, fragte er verwirrt. „Ich...Ich habe den Brief an deine Schwester gefunden. Wann hat das angefangen, dass du so anders geworden bist?“ Dae sah ihn nachdenklich an. Dann öffneten sich seine Lippen. „Es war in der fünften Klasse. Ich wollte einen auf Macho machen, doch dann holte einer von denen seinen Bruder. Der war drei Klassen über uns und kam mit seinem gesamten Jahrgang. Sie haben mich fast totgeprügelt. Und von da an war ich ruhiger geworden. Vor...vor einem Jahr war ich...in einer Psychatrie. Die in meiner Klasse haben mich soweit getrieben. Ich hatte einfach meinen Kampfgeist verloren und konnte mich nicht mehr wehren. Sie haben mich mit Wasserballons beworfen, haben meine Sachen durch die Gegend geworfen und haben mich übel beschimpft. Irgendwann hatten sie mich als schwul abgestempelt und mich immer damit aufgezogen. Ich konnte irgendwann einfach nicht mehr. Ich bin von selbst weg gerannt. Meine Eltern wären fast gestorben vor Sorge...Als man mich fand hatte ich versucht mir mein Leben zu nehmen. Doch es hatte mich geklappt. Sie haben mich einweisen lassen und ich war fast ein ganzes Jahr dort. Seit dem habe ich diese Phobie. Als du...im Klassenraum so nah vor mir standest...und dann in der Toilette...Du kannst dir gar nicht vorstellen was für panische Angst ich hatte.“ Er wurde immer trauriger während er erzählte. Seungri hatte aufmerksam zugehört und sein Herz fühlte sich an als wäre es in einem Schraubstock gefesselt. Fast hätte er schon angefangen zu weinen. Doch er hatte sich zur Ruhe gezwungen. Dae konnte jetzt kein Weichei gebrauchen. Er brauchte einen Mann, der ihm Halt und Sicherheit gab. Und das würde er tun, solange wie Dae es zulassen würde. „Ich weiß nicht warum...Aber in deiner Nähe brauche ich doch keine Angst zu haben...Seung?“ Der Kleine sah fragend zu ihm hinauf. Seung musste sich wirklich beherrschen ihn nicht zu küssen. Er lächelte dem Jungen zu. „Nein, bei mir brauchst du keine Angst zu haben! Ich pass auf dich auf.“, versprach er und umarmte den Kleinen wieder. Dieser drückte sich ebenfalls an den Körper des Anderen. Wie sehr er dies doch vermisst hatte. „Wieso hast du eigentlich die ganzen Taschen bei dir?“, fragte Dae irgendwann. Nun kam Seung nicht mehr drum herum. „Meine Eltern...Sie streiten sich die ganze Zeit und das geht mir ziemlich an die Nieren. Deswegen habe ich auch diese Verletzung. Die zwei beschmeißen sich mit allem Möglichen. Und diesem einen Gegenstand konnte ich nicht mehr ausweichen. Na ja...Ich konnte da nicht mehr bleiben. Ich hab meine Sachen gepackt, ein bisschen Geld genommen und bin gegangen. Ein für alle Mal! Ich kann da nicht mehr zurück. Sollen sie sich doch gegenseitig zerfetzen...“, erzählte er, nun ebenfalls sehr traurig. Dae sah ihn mitleidig an. Aufeinmal klingelte sein Handy. Er blickte auf den Display. „Was ist das für eine Nummer?“, fragte er eher zu sich selbst. Nach einem Schulterzucken nahm er ab. „Hallo?“, meldete er sich. „Daesung?! Ich kann nicht lange reden. Hör zu, geh nach Hause und sieh dir unsere alten Bilder an!!“ „MOM?!“, schrie Dae in den Hörer. „Sieh dir unsere alten Bilder an!!“, rief sie. Dann hatte sie wieder aufgelegt. Dae starrte auf sein Handy. Er war wieder bleich geworden. Dann rutschte er von Seung runter und sprang von der Schaukel. Unsicher sah er zur Straße und dann wieder zu Seungri. Dieser war ebenfalls aufgestanden. „Kommst du mit? Ich habe Angst, dass das alles nur ein Scherz sein könnte und die da immer noch liegen!“, bat er und sah den Älteren flehend an. Dieser nickte, schnappte sich seine Sachen und zusammen liefen sie zu Daes Haus. Seungri bemerkte, dass es gar nicht so weit von seinem entfern war. Wieso hatte er ihn nie gesehen? Egal. Er dachte nicht weiter darüber nach. Dae lief die Treppe zur Haustür hinauf und schloss mit zitternden Händen die Tür auf. „Mom? Dad?“, rief er, als er in die Wohnung stürmte. Er lief gerade aus und in ein Zimmer. „Seungri!“, schrie er. Seung sprintete zu ihm. Angst breitete sich in seinem Magen aus. „Himmel!! Was ist?!“, schrie er zurück. „Sie sind nicht mehr da!“, rief der blasse Dae und zeigte auf eine Stelle am Boden. Ganz schwach konnte Seungri Blut sehen. Dae wirbelte herum und ging auf einen Schrank zu. Er holte einen versteckten Schlüssel heraus und öffnete eine ebenfalls versteckte Schublade. Dann holte er ein bestimmtes Fotoalbum heraus und setzte sich auf den Boden. Er blätterte es durch. Seungri hatte sich zu ihm gesetzt und mit rein geguckt. „Sind das Babyfotos von dir?“, fragte er neugierig und betrachtete eines davon. „Hmh...“, bestätigte Dae und strich mit dem Finger über eines. Es zeigte ihn als Kind mit einem älteren Mädchen. Sie umarmten sich und lachten. Es war auf einem Kindergeburtstag. Dae hatte da eine kleine Krone auf dem Kopf. „Wie süß!“, grinste Seung. Dae sah ihn kurz an. „Das war mein zweiter Geburtstag.“, sagte er und erinnerte sich an diesen Tag so gut es ging. Dann blätterte er eine Seite weiter. Dort fiel ihm ein kleiner blauer USB-Stick in den Schoß. „Was ist das denn?“ Er hob ihn auf und besah sich das Ding. „Ich wusste gar nicht, dass der dadrin war.“, murmelte er und schloss seine Hand um das Gerät. Er klappte das Album wieder zu und stellte es zurück. Er schloss die Tür wieder und ging mit dem Schlüssel in die Küche. Dort füllte er ein Glas mit Wasser. Den Schlüssel ließ er in die Spüle fallen. Er nahm den USB-Stick und atmete tief durch. Seungri beobachtete ihn. Dann steckte er sich das mini Gerät in den Mund und nahm einen großen Schluck Wasser. Er schluckte das Ding runter und trank das Glas leer. Seungri starrte Dae entsetzt an. „Wa-warum hast du das getan?!“, fragte er verwirrt. „Das darfst du keinem erzählen. Sonst werden wir beide sterben! Hast du verstanden? Schlimm genug das dieser Plan schon so schnell losging...Ich bin so froh, dass sie nicht wirklich tot sind...!“, meinte er und atmete erleichtert auf. „Was für ein Plan?! Was ist hier los?“ Seungri war total aufgeschmissen. Dae war hin und her gerissen. „Ich sollte es dir nicht erzählen...Schwöre, dass du das nie jemanden erzählen wirst! Bitte versprich es mir. Ja?“ Seungri nickte. „Ich verspreche es!“ Und er meinte es ernst. „Meine Eltern arbeiten im Geheimen bei einer Underground-Organisation. Sie waren dafür zuständig geheime Daten zu verstecken. Wer würde sowas schon bei einer Familie mit zwei Kindern erwarten? Aber irgendwie sind Die wohl doch auf uns gekommen. Meine Eltern haben sich tot gestellt um mich zu schützen. Die Nummer von eben...Jetzt ist es mir wieder eingefallen. Das war Moms gesicherte Nummer. Sie haben den Stick mit den Daten versteckt. Ich bin irgendwann dahinter gekommen. Da hatten meine Eltern die Wahl; Entweder sie töten mich oder sie weihen mich ein. Ich war damals ein sehr schlaues Kind und sie wussten ich würde es verstehen. Das tat ich auch. Wir sprachen ab wenn Sie uns jemals finden würden sollte ich den Stick verschlucken. Sie müssten mich töten um an ihn ranzukommen.“, erklärte er, wobei Seungri nun derjenige war der bleich wurde. „Was sind das für Daten? Und wer sind 'Die'?“, fragte er weiter. Dae sah ziemlich gequält aus, doch er rang sich dazu durch es ihm zu verraten. „Es sind geheim Information. Und zwar militärische Pläne für einen Angriff auf China. Wenn diese Information in falsche Hände geraten...Darüber möchte ich gar nicht erst nachdenken. Na ja...'Die' sind die Feinde. Wir haben Sie immer so genannt. Wir wissen nicht genau wer Die sind, aber wir wissen, dass sie uns hart auf den Fersen sind.“, erklärte er und ging inzwischen eine Treppe hinauf. Vorher hatte er alle Türen und Fenster veschlossen. Er ging in ein Zimmer und dort auf einen Schrank zu. Seungri folgte ihm die ganze Zeit. Dae öffnete den Schrank und Seung sah in ein Waffenarsenal. „Wow!“, staunte er. Dae griff nach einer Pistole p8 und einer 9-Millimeter. Er steckte sie sich in ein Waffenpolster, das er sich um die Hüften geschnallt hatte. Dann nahm er sich ein Maschinengewehr und hängte es sich um die Schulter. Er griff nach zwei Schutzwesten. Dann ging er in ein anderes Zimmer. Seungri folgte ihm. Jetzt war er es der sich sicher fühlte. Er sah wie leicht Dae mit diesen Waffen umging, so als hätte er das schon sein Lebenlang gemacht. „Bist du Superman oder was? Bist du 'n Alien? Wer zum Teufel bist du? War dieser ängstliche Junge nur Tarnung?“ Dae sah ihn gequält an. Da verstand Seungri. Das alles war nur eine Lüge gewesen. Aber Dae war echt gut gewesen. „Nein...Es war nicht alles Lüge! Meine Angst vor Menschen war echt...Aber es hatte einen anderen Grund als ich erzählt hatte...“ Er seufzte und zog sein T-Shirt aus. Seungri sog scharf die Luft ein. Er besah sich Daes Rücken. Er bog sich katzenartig und seine Schultern bewegten sich bei jeder Bewegung. Seine braune Haut straffte sich über seine Knochen. Sogar ein kleines Tattoo entdeckt Seung. Er fing fast an zu sabbern als sich Dae auch noch zu ihm umdrehte. Seung starrte auf seine Bauchmuskeln. „Deine Augen fallen dir gleich raus!“, meinte Dae und sah ihn an. Auch Seung sah ihn an. Er grinste verlegen. „Sorry...!“ „Kein Problem. Ich wurde oft angestarrt.“, antwortete er und...tatsächlich! Er lächelte! Zwar nur leicht und kurz, aber er hatte Seung angelächelt. Dieser fühlte sich wie ein Fangirly. Fast wäre er auf und ab gehüpft und hätte rum gequietscht. Aber das wäre total peinlich gewesen. Dae hatte die Weste angezogen und reichte die Zweite nun an Seung weiter. Dieser nahm sie verwirrt entgegen. „Was soll ich damit?“, fragte er. Dae sah ihn kurz an. „Anziehen!“, antwortete er und wandte sich wieder anderen Dingen zu. „Warum?“, fragte Seungri blöd. Dae seufzte. „Du hattest leider zu viel mit mir zu tun. Sie haben über all Spione. Sogar an Schulen...Vielleicht sogar an unserer Schule. Diese Spione kleben an mir. Nur im Moment nicht. Das habe ich schon gesichert.“ WANN? Seungri war komplett verwirrt. Er wurde gerade in eine Welt hinein gerissen, die völlig neu für ihn war. Und das alles nur weil er sich in diesen Jungen verliebt hatte. „Sie wissen es...“, murmelte er und sah Seung wieder an. Dieser schüttelte den Kopf und guckte zu Dae. „Was wissen sie?“, fragte er verwirrt. „Das...das du in mich verliebt bist.“, meinte er und wurde leicht rot. Seung starrte ihn nur noch mit offenem Mund an. „Ich wurde dazu ausgebildet Menschen zu durchschauen.“, gestand er und sah ihn entschuldigend an. „Darüber sprechen wir später noch mal, ok? Jetzt zieh dieses Ding endlich an!“ Noch leicht verwirrt nahm Seung seinen Rucksack ab und zog sein T-Shirt aus. Er zog sich die Weste über. Sie fühlte sich kalt und dennoch warm an. War das immer so? Daesung konnte es sich nicht verkneifen einen Blick auf Seungris Körper zu werfen. Er war ja schon ziemlich sexy! Schon wieder machte sich dieses Gefühl in ihm breit. Schnell wandte er sich wieder seinen Vorbereitungen zu. Als Seung die Weste an hatte überreichte Dae ihm ein weites schwarzes T-Shirt. Er zog es über die Weste. „Und jetzt?“, fragte er. Anscheind hatte er das ganze schon verarbeitet. Dae hatte gedacht es würde länger dauern. Dieser Seungri erstaunte ihn jedes Mal aufs Neue. „Jetzt müssen wir hier weg!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)