Zurück ins Leben von abgemeldet (auch wenn es schwer fällt) ================================================================================ Kapitel 1: Back to life! ------------------------ Tik. Tak. Tik. Tak. Wann kam er denn endlich? Zusammengekauert lag sie auf ihrem Bett und starrte aus dem Fenster. Wie lang wartete sie schon? „6 Stunden..“, murmelte sie. „und.. 48 Minuten..“, sie hatte nicht einmal auf die Uhr blicken müssen um dies heraus zufinden. Nein, denn sie hatte mitgezählt. Ein leises Quietschen ertönte aus Richtung Tür. Die Tür wurde vorsichtig geöffnet und eine Pflegerin kam herein. „Es ist Besuch für dich eingetroffen Hotaru“, sie trat beiseite und gewährte den Personen hinter ihr Einlass in ihr Zimmer. Sie richtete ihren Blick auf die Tür. „Onii-san..“, ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. Die Pflegerin verschwand wieder und schloss die Tür hinter sich. Hotaru stand schwungvoll von ihrem Bett auf und umarmte den Größten in diesem Raum. „Mein liebster Bruder..“, sagte sie überglücklich und Freudentränen kullerten langsam ihre Wangen hinunter. Sie stutzte als sie spürte das sich noch jemand im Raum befand. Sie löste sich schnell von ihm, sprang aufs Bett und versteckte sich unter ihrer Bettdecke. „Was.. - was hat sie denn?“, eine wundervolle Stimme hallte durch den Raum. „Hast du denn vorhin nicht zugehört Ruki? Sie ist schon über 5 Jahre hier und ist so viele Menschen auf einmal nicht mehr gewöhnt“, jemand meldete sich genervt. „Anscheinend.. kann sie nicht einmal mehr richtig reden. Nur kleine Wortfetzen.“, fügte dieser jemand dann hinzu. Vorsichtig zog sie die Decke von ihrem Kopf hinunter und blickte ängstlich in die 5 lächelnden Gesichter welche ihr entgegen sahen. „Wer..?“, sie deutete mit dem Finger auf die jeweils 4 Unbekannten. „Oh.. tut mir Leid“, Uruha grinste und deutete auf eine kleine Person neben ihm. „Das ist Ruki, das dort drüben ist Aoi und neben ihm Reita.. oh und das hier“, er zog eine Person hinter ihm hervor. „Ist Kai“, sie biss sich auf die Unterlippe. Dieser Ruki sah ja schon verdammt heiß aus. „Hotaru!“, sie lächelte und zeigte auf sich selbst. Ihr Pulloverärmel rutschte leicht herunter und unzählige Narben kamen zum Vorschein. Sie störten ihren schönen Anblick. „Ich habe eine gute Nachricht für dich Kleine“, Uruha kam auf sie zu und setzte sich. Überrascht sah sie ihn an und neigte fragend den Kopf zur Seite. „Du darfst heute mit mir kommen. Sie haben den Entschluss gefasst das du geheilt bist und nun wieder nach hause darfst“, hatte sie sich verhört? Sie durfte nach hause gehen? Überglücklich fiel sie ihm erneut um den Hals. „Nach hause!“, rief sie glücklich und löste sich wieder von ihm um ihre Tasche zupacken. Sie konnte es kaum erwarten! Sie fuhren schon über 30 Minuten durch den Regen. „Schnell..“, sagte Hotaru heiser und klammerte sich an Rukis Jacke fest. Sie saß genau in der Mitte des Autos. Links neben ihr Ruki und rechts neben ihr war Kai. Reita war mit seinem Motorrad losgefahren weil er seine Schwester abholen musste. Aoi saß auf dem Beifahrersitz während Uruha fuhr. „Ach was. Hotaru das bildest du dir nur ein weil du schon so lang nicht mehr mit dem Auto gefahren bist.“, Uruha sah in den Rückspiegel und lächelte sie ermutigend an. „Rukis Jacke steht dir übrigens sehr gut“, lachte Aoi leise und drehte sich zu ihr um. Ruki hatte sie ihr gegeben weil sie selbst keine hatte da sie nie nach draußen durfte. Deshalb hatte sie nie eine mitgenommen. Sie war ihr etwas zu groß da Ruki etwas größer war als sie. „Warm..“, sagte sie und grinste. Auch die anderen schmunzelten leicht. „Ach ja ähm.. Ruki? Macht es dir etwas aus wenn sie heute vielleicht bei dir übernachten würde? Ich muss noch alles vorbereiten und die anderen helfen mir.“, sagte Uruha nach einer Weile des Schweigens. Der Vocalist überlegte angestrengt. „Ruki.. hm.. danke?“, Hotaru sah ihm mit ihren Glubschaugen entgegen und wollte ihn wohl darum bitten, sie bei ihm übernachten zu lassen. Er lachte kurz auf und nickte dann anschließend. „Mein Gott.. diesem Blick kann ja niemand widerstehen“, grinste Kai zuckersüß und starrte aus dem Fenster. Kurze Zeit später waren sie bei Rukis Wohnung angelangt. Ruki trat aus und öffnete den Regenschirm. „Komm Hotaru!“, sagte er und hielt ihr die Hand entgegen. Etwas unsicher sah sie zu Uruha welcher ihr nur lächelnd zunickte. Vorsichtig ergriff sie seine Hand und ließ sich aus dem Auto ziehen. Ruki schnappte sich noch schnell Hotarus Tasche welche um Kofferraum lag und ging dann Hand in Hand mit ihr in seine Wohnung. „Großer.. Bruder..“, schluchzte sie leise und zog sich ihre Schlafsachen an. Sie fand es ziemlich gemein. Sie hatte ihn doch erst vor 2 Stunden wiedersehen dürfen, und nun war sie bei einem wild Fremden und ihr Bruder war nicht da. „Hotaru.. hast du hunger?“, rief Ruki aus der Küche. Sie tapste den Flur entlang bis sie an der Küchentür stehen blieb. Rukis kleiner Hund, Sabu-Chan, saß bettelnd vor ihm und sah mit ihren riesigen Glubschaugen zu ihm hinauf. „Nun?“, Ruki hob den Kopf und lächelte ihr sanft entgegen. Sein Lächeln verblasste als er ihre geröteten Augen sah. „Warum weinst du denn?“, Hotaru wischte sich mit ihrem Handrücken über die Augen und schluchzte erneut leise auf. „U.. Uruha..“, schluchzte sie. „Oh man..“, stöhnte Ruki und nahm sie in den Arm. Sabu bellte einmal ganz fröhlich und drehte sich im Kreis. Hotaru lachte leicht auf als sie das sah. „Wer..?“, fragte sie und löste sich wieder von Ruki. Sie kniete sich vor Sabu nieder und streichelte sie vorsichtig. Sabu fing an zuknurren und zwickte in ihre Hand. „Oh..!“, hauchte sie überrascht und zog ihre Hand weg. Ein paar kleine Bluttropfen quollen aus der winzigen Wunde. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Sie sprang auf und flüchtete ins Bad. „Hotaru!“, sie hatte abgeschlossen und setzte sich auf den Rand der Badewanne. Ruki hämmerte stark gegen die Tür. Seine Stimme hörte sie wie durch Watte. Bis Stille einkehrte. Sie betrachte das Blut angewidert und verzog ihr Gesicht. „Du.. wieder..“, flüsterte sie und stand schwungvoll auf. Sie tapste zum Waschbecken und machte das Wasser an. Es war eiskalt als sie ihre Hand darunter hielt. „..!“, sie schnappte erschrocken nach Luft. Diese Erinnerung, die sie 5 Jahre lang verdrängen wollte, war so eben zurück gekehrt. Eiskalter Regen, der wie Nadelstiche wirkte, klatschte auf sie hinunter. Ihre Hände hatten sich ums Geländer geklammert. „Heute.. springe ich!“, sagte sie laut und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Hier stand sie nun, auf dem Tokyo Tower. Kurz vor dem Selbstmord. Sie schwang einen Fuß übers Geländer, der andere folgte. Nur noch ihre Hände hielten sie, und ihre Füße standen auf dem Rand des riesigen Gebäudes. „Vergib mir bitte.. großer Bruder..“, hauchte sie ein letztes Mal und ließ los. Pat. Jemand griff nach ihrer Hand. Ein Ruck durchfuhr ihren Körper und sie blieb in der Luft hängen. Sie blickte auf. „Uruha..“, hauchte sie und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. „Was denkst du dir denn dabei?!“, schrie er und zog sie wieder nach oben. Er zog sie übers Geländer und umarmte sie. Sie saßen beide auf dem Boden und Uruha ließ seinen Kopf auf ihre Schulter sinken. „Warum machst du denn so etwas?!“, schluchzte er und drückte sie noch fester an sich. „Du spinnst doch!“, er machte ihr weiterhin Vorwürfe. „Hör auf!“, rief sie und schubste ihn von ihr weg. „Hör auf! Bitte.. ich ertrag das nicht..!“, schluchzte sie und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen. „Es tut mir Leid.. so leid, so leid, so leid..“ Wie lange stand sie dort schon? „Hotaru?! Bitte mach doch auf!“, jemand hämmerte erneut gegen die Tür. Sie entwich aus ihrer Starre und schaltete das Wasser wieder aus. „Hotaru?!“, Ruki hämmerte erneut an der Tür. Sie lief zur Tür, öffnete sie und fiel Ruki weinend um den Hals. „Hey.. ist doch alles gut..“, sagte er sanft und strich ihr über den Rücken. Sie wimmerte leise und vergrub ihr Gesicht an seiner Halsbeuge. Er hob sie vorsichtig hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Dort legte er sie dann aufs Bett und deckte sie zu. „Sssh. Beruhig dich Hotaru“, hauchte er und strich ihr dann beruhigend über die Stirn. „Versuch zu schlafen Kleine..“, gehorsam schloss sie die Augen und langsam versiegten die Tränen wieder. Ruki lächelte leicht und ging zur Tür. „Gute Nacht Hotaru“, sagte er noch an der Tür und schloss diese dann. „Gute Nacht.. Ruki?“, sie öffnete die Augen einen kleinen Spalt und lächelte. Zufrieden schloss sie die Augen wieder und kuschelte sich in die Decke. Sie roch nach ihm. Sie konnte aber noch nicht schlafen. Immerhin war sie noch viel zu aufgeregt und glücklich um jetzt einschlafen zukönnen. Sie war nicht mehr in der Klinik, sie war wieder unter Menschen und sie hatte vor allem ihren Bruder zurück. Nur sprechen konnte sie nicht mehr richtig. Aber auch das, würde sich bald ändern. Das wusste sie. Schnell hatte er sich Spaghetti gezaubert und saß nun entspannt auf dem Sofa und sah zur Flimmerkiste. Zwar lief nichts Interessantes, aber dennoch sah er sich die Nachrichten an. Als jedoch ein Bild von Hotaru erschien fiel ihm vor Schreck die Gabel runter. Er schaltete etwas lauter und lauschte gebannt der Nachrichtensprecherin. Wie uns zu Ohren gekommen ist, ist Hotaru Takashima, die kleine Schwester des berühmten Gitarristen Uruha, aus der Klinik für Suizidgefährdete entlassen worden. Die Hintergründe für ihre Einweisung sind uns jedoch unbekannt. Wir wünschen Hotaru Takashima viel Glück in ihrem neuem Leben und hoffen, das ihr dies nicht nochmals passiert. Wütend stellte er den Teller mit den Spaghetti auf den kleinen Tisch vor seinem Sofa und schaltete den Fernseher aus. ´Diese verfluchten Paparazzis!´, er seufzte leise und hob Sabu von seinem Schoß auf den Boden, und lief zur Schlafzimmertür. Leise öffnete er diese um nochmals nachdem Rechten zu sehen. Hotaru schlief seelenruhig in seinem Bett. Er lächelte zufrieden und schloss die Tür wieder. ´Wenigstens schläft sie jetzt´ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)