Zurück ins Leben von abgemeldet (auch wenn es schwer fällt) ================================================================================ Prolog: Das Leben ----------------- Sag, schätzt du dein Leben? Würdest du es je beenden wollen? Die schöne tiefe Dunkelheit Der eintretende blaue Frühling Ein Traum verwickelt im Zahnrad Das in schwarz gestrichene Utopia Eine unerwartete Realität Die stehen gebliebene Leidenschaft Tief im Meer verborgen Das zweite Erwachen Die namenlose Freiheit ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wenn du wüsstest, das dadurch alles besser werden könnte, würdest du doch springen oder? Das würden wir doch alle. Wer würde schon nicht in einer Traumwelt über den Wolken leben wollen? Aber die wirkliche Frage bleibt doch, willst du wirklich oder brauchst du nur Hilfe? Willst du Aufmerksamkeit oder ist es dein voller Ernst? Wir alle haben unsere eigenen kleinen Geheimnisse. Geheimnisse, von denen niemand etwas weiß. Vielleicht noch nicht einmal wir selbst. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sag, schätzt du dein Leben? Würdest du es je beenden wollen? Kapitel 1: Back to life! ------------------------ Tik. Tak. Tik. Tak. Wann kam er denn endlich? Zusammengekauert lag sie auf ihrem Bett und starrte aus dem Fenster. Wie lang wartete sie schon? „6 Stunden..“, murmelte sie. „und.. 48 Minuten..“, sie hatte nicht einmal auf die Uhr blicken müssen um dies heraus zufinden. Nein, denn sie hatte mitgezählt. Ein leises Quietschen ertönte aus Richtung Tür. Die Tür wurde vorsichtig geöffnet und eine Pflegerin kam herein. „Es ist Besuch für dich eingetroffen Hotaru“, sie trat beiseite und gewährte den Personen hinter ihr Einlass in ihr Zimmer. Sie richtete ihren Blick auf die Tür. „Onii-san..“, ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. Die Pflegerin verschwand wieder und schloss die Tür hinter sich. Hotaru stand schwungvoll von ihrem Bett auf und umarmte den Größten in diesem Raum. „Mein liebster Bruder..“, sagte sie überglücklich und Freudentränen kullerten langsam ihre Wangen hinunter. Sie stutzte als sie spürte das sich noch jemand im Raum befand. Sie löste sich schnell von ihm, sprang aufs Bett und versteckte sich unter ihrer Bettdecke. „Was.. - was hat sie denn?“, eine wundervolle Stimme hallte durch den Raum. „Hast du denn vorhin nicht zugehört Ruki? Sie ist schon über 5 Jahre hier und ist so viele Menschen auf einmal nicht mehr gewöhnt“, jemand meldete sich genervt. „Anscheinend.. kann sie nicht einmal mehr richtig reden. Nur kleine Wortfetzen.“, fügte dieser jemand dann hinzu. Vorsichtig zog sie die Decke von ihrem Kopf hinunter und blickte ängstlich in die 5 lächelnden Gesichter welche ihr entgegen sahen. „Wer..?“, sie deutete mit dem Finger auf die jeweils 4 Unbekannten. „Oh.. tut mir Leid“, Uruha grinste und deutete auf eine kleine Person neben ihm. „Das ist Ruki, das dort drüben ist Aoi und neben ihm Reita.. oh und das hier“, er zog eine Person hinter ihm hervor. „Ist Kai“, sie biss sich auf die Unterlippe. Dieser Ruki sah ja schon verdammt heiß aus. „Hotaru!“, sie lächelte und zeigte auf sich selbst. Ihr Pulloverärmel rutschte leicht herunter und unzählige Narben kamen zum Vorschein. Sie störten ihren schönen Anblick. „Ich habe eine gute Nachricht für dich Kleine“, Uruha kam auf sie zu und setzte sich. Überrascht sah sie ihn an und neigte fragend den Kopf zur Seite. „Du darfst heute mit mir kommen. Sie haben den Entschluss gefasst das du geheilt bist und nun wieder nach hause darfst“, hatte sie sich verhört? Sie durfte nach hause gehen? Überglücklich fiel sie ihm erneut um den Hals. „Nach hause!“, rief sie glücklich und löste sich wieder von ihm um ihre Tasche zupacken. Sie konnte es kaum erwarten! Sie fuhren schon über 30 Minuten durch den Regen. „Schnell..“, sagte Hotaru heiser und klammerte sich an Rukis Jacke fest. Sie saß genau in der Mitte des Autos. Links neben ihr Ruki und rechts neben ihr war Kai. Reita war mit seinem Motorrad losgefahren weil er seine Schwester abholen musste. Aoi saß auf dem Beifahrersitz während Uruha fuhr. „Ach was. Hotaru das bildest du dir nur ein weil du schon so lang nicht mehr mit dem Auto gefahren bist.“, Uruha sah in den Rückspiegel und lächelte sie ermutigend an. „Rukis Jacke steht dir übrigens sehr gut“, lachte Aoi leise und drehte sich zu ihr um. Ruki hatte sie ihr gegeben weil sie selbst keine hatte da sie nie nach draußen durfte. Deshalb hatte sie nie eine mitgenommen. Sie war ihr etwas zu groß da Ruki etwas größer war als sie. „Warm..“, sagte sie und grinste. Auch die anderen schmunzelten leicht. „Ach ja ähm.. Ruki? Macht es dir etwas aus wenn sie heute vielleicht bei dir übernachten würde? Ich muss noch alles vorbereiten und die anderen helfen mir.“, sagte Uruha nach einer Weile des Schweigens. Der Vocalist überlegte angestrengt. „Ruki.. hm.. danke?“, Hotaru sah ihm mit ihren Glubschaugen entgegen und wollte ihn wohl darum bitten, sie bei ihm übernachten zu lassen. Er lachte kurz auf und nickte dann anschließend. „Mein Gott.. diesem Blick kann ja niemand widerstehen“, grinste Kai zuckersüß und starrte aus dem Fenster. Kurze Zeit später waren sie bei Rukis Wohnung angelangt. Ruki trat aus und öffnete den Regenschirm. „Komm Hotaru!“, sagte er und hielt ihr die Hand entgegen. Etwas unsicher sah sie zu Uruha welcher ihr nur lächelnd zunickte. Vorsichtig ergriff sie seine Hand und ließ sich aus dem Auto ziehen. Ruki schnappte sich noch schnell Hotarus Tasche welche um Kofferraum lag und ging dann Hand in Hand mit ihr in seine Wohnung. „Großer.. Bruder..“, schluchzte sie leise und zog sich ihre Schlafsachen an. Sie fand es ziemlich gemein. Sie hatte ihn doch erst vor 2 Stunden wiedersehen dürfen, und nun war sie bei einem wild Fremden und ihr Bruder war nicht da. „Hotaru.. hast du hunger?“, rief Ruki aus der Küche. Sie tapste den Flur entlang bis sie an der Küchentür stehen blieb. Rukis kleiner Hund, Sabu-Chan, saß bettelnd vor ihm und sah mit ihren riesigen Glubschaugen zu ihm hinauf. „Nun?“, Ruki hob den Kopf und lächelte ihr sanft entgegen. Sein Lächeln verblasste als er ihre geröteten Augen sah. „Warum weinst du denn?“, Hotaru wischte sich mit ihrem Handrücken über die Augen und schluchzte erneut leise auf. „U.. Uruha..“, schluchzte sie. „Oh man..“, stöhnte Ruki und nahm sie in den Arm. Sabu bellte einmal ganz fröhlich und drehte sich im Kreis. Hotaru lachte leicht auf als sie das sah. „Wer..?“, fragte sie und löste sich wieder von Ruki. Sie kniete sich vor Sabu nieder und streichelte sie vorsichtig. Sabu fing an zuknurren und zwickte in ihre Hand. „Oh..!“, hauchte sie überrascht und zog ihre Hand weg. Ein paar kleine Bluttropfen quollen aus der winzigen Wunde. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Sie sprang auf und flüchtete ins Bad. „Hotaru!“, sie hatte abgeschlossen und setzte sich auf den Rand der Badewanne. Ruki hämmerte stark gegen die Tür. Seine Stimme hörte sie wie durch Watte. Bis Stille einkehrte. Sie betrachte das Blut angewidert und verzog ihr Gesicht. „Du.. wieder..“, flüsterte sie und stand schwungvoll auf. Sie tapste zum Waschbecken und machte das Wasser an. Es war eiskalt als sie ihre Hand darunter hielt. „..!“, sie schnappte erschrocken nach Luft. Diese Erinnerung, die sie 5 Jahre lang verdrängen wollte, war so eben zurück gekehrt. Eiskalter Regen, der wie Nadelstiche wirkte, klatschte auf sie hinunter. Ihre Hände hatten sich ums Geländer geklammert. „Heute.. springe ich!“, sagte sie laut und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Hier stand sie nun, auf dem Tokyo Tower. Kurz vor dem Selbstmord. Sie schwang einen Fuß übers Geländer, der andere folgte. Nur noch ihre Hände hielten sie, und ihre Füße standen auf dem Rand des riesigen Gebäudes. „Vergib mir bitte.. großer Bruder..“, hauchte sie ein letztes Mal und ließ los. Pat. Jemand griff nach ihrer Hand. Ein Ruck durchfuhr ihren Körper und sie blieb in der Luft hängen. Sie blickte auf. „Uruha..“, hauchte sie und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. „Was denkst du dir denn dabei?!“, schrie er und zog sie wieder nach oben. Er zog sie übers Geländer und umarmte sie. Sie saßen beide auf dem Boden und Uruha ließ seinen Kopf auf ihre Schulter sinken. „Warum machst du denn so etwas?!“, schluchzte er und drückte sie noch fester an sich. „Du spinnst doch!“, er machte ihr weiterhin Vorwürfe. „Hör auf!“, rief sie und schubste ihn von ihr weg. „Hör auf! Bitte.. ich ertrag das nicht..!“, schluchzte sie und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen. „Es tut mir Leid.. so leid, so leid, so leid..“ Wie lange stand sie dort schon? „Hotaru?! Bitte mach doch auf!“, jemand hämmerte erneut gegen die Tür. Sie entwich aus ihrer Starre und schaltete das Wasser wieder aus. „Hotaru?!“, Ruki hämmerte erneut an der Tür. Sie lief zur Tür, öffnete sie und fiel Ruki weinend um den Hals. „Hey.. ist doch alles gut..“, sagte er sanft und strich ihr über den Rücken. Sie wimmerte leise und vergrub ihr Gesicht an seiner Halsbeuge. Er hob sie vorsichtig hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Dort legte er sie dann aufs Bett und deckte sie zu. „Sssh. Beruhig dich Hotaru“, hauchte er und strich ihr dann beruhigend über die Stirn. „Versuch zu schlafen Kleine..“, gehorsam schloss sie die Augen und langsam versiegten die Tränen wieder. Ruki lächelte leicht und ging zur Tür. „Gute Nacht Hotaru“, sagte er noch an der Tür und schloss diese dann. „Gute Nacht.. Ruki?“, sie öffnete die Augen einen kleinen Spalt und lächelte. Zufrieden schloss sie die Augen wieder und kuschelte sich in die Decke. Sie roch nach ihm. Sie konnte aber noch nicht schlafen. Immerhin war sie noch viel zu aufgeregt und glücklich um jetzt einschlafen zukönnen. Sie war nicht mehr in der Klinik, sie war wieder unter Menschen und sie hatte vor allem ihren Bruder zurück. Nur sprechen konnte sie nicht mehr richtig. Aber auch das, würde sich bald ändern. Das wusste sie. Schnell hatte er sich Spaghetti gezaubert und saß nun entspannt auf dem Sofa und sah zur Flimmerkiste. Zwar lief nichts Interessantes, aber dennoch sah er sich die Nachrichten an. Als jedoch ein Bild von Hotaru erschien fiel ihm vor Schreck die Gabel runter. Er schaltete etwas lauter und lauschte gebannt der Nachrichtensprecherin. Wie uns zu Ohren gekommen ist, ist Hotaru Takashima, die kleine Schwester des berühmten Gitarristen Uruha, aus der Klinik für Suizidgefährdete entlassen worden. Die Hintergründe für ihre Einweisung sind uns jedoch unbekannt. Wir wünschen Hotaru Takashima viel Glück in ihrem neuem Leben und hoffen, das ihr dies nicht nochmals passiert. Wütend stellte er den Teller mit den Spaghetti auf den kleinen Tisch vor seinem Sofa und schaltete den Fernseher aus. ´Diese verfluchten Paparazzis!´, er seufzte leise und hob Sabu von seinem Schoß auf den Boden, und lief zur Schlafzimmertür. Leise öffnete er diese um nochmals nachdem Rechten zu sehen. Hotaru schlief seelenruhig in seinem Bett. Er lächelte zufrieden und schloss die Tür wieder. ´Wenigstens schläft sie jetzt´ Kapitel 2: Unschöne Erinnerungen kehren zurück ---------------------------------------------- Unruhig wälzte er sich auf dem Sofa hin und her. Ein Klingeln an der Tür ließ ihn aufschrecken und das Erste was er sah waren Hotarus schwarze Augen. „Gute Nacht!“, rief sie glücklich und lächelte. Ruki schmunzelte und sagte: „Guten Morgen Hotaru“, das Klingeln ertönte erneut. Genervt erhob er sich, darauf bedacht das er weder auf Sabu, noch auf Hotarus Hand trat, und lief zur Tür. Schon wieder ertönte dieses nervtötende Geräusch. Er riss die Tür förmlich auf und sah sofort in Reitas Gesicht und in das von Akane. „Guten Morgen Ruki“, trällerte Akane ihm auch schon gleich entgegen und schob sich an ihm vorbei in seine Wohnung. „Musstest du sie denn unbedingt mitnehmen? Und was macht ihr hier überhaupt ich dachte ihr müsst Uruha helfen“, gab dieser nur genervt von sich und trat beiseite damit auch Reita in die Wohnung kam. Der Größere trat ein und zog sich im Flur erst einmal seine Schuhe aus um Ruki dann anschließend ins Wohnzimmer zu folgen. Akane spielte vergnügt mit Sabu aber von Hotaru war keine Spur. „Ähm.. wo ist Hotaru?!“, Ruki sah sich hektisch im Wohnzimmer um und durchsuchte anschließend die ganze Wohnung als er kein Zeichen von ihr im Wohnzimmer vorfand. „Verdammt.. sie ist abgehauen!“ Vom richtigen Weg überzeugt lief sie die überfüllte Straße entlang. „Viele.. Menschen..“, sagte sie sich selbst und achtete angestrengt darauf, das sie mit niemanden zusammen stieß. Auf ihrem Rücken konnte sie Blicke haften spüren und all die Leute sahen sie recht komisch an. Kein Wunder. Immerhin trug sie nur ein T-Shirt von Ruki, welches ihr zu groß war, und eine graue Jogginghose. Sie lief sogar Bahrfuß durch die Straßen. Und das zur Herbstzeit. „Hey Hotaru! Warte!“, verblüfft drehte sie sich um und erkannte Aoi in der Menschenmasse der ihr fröhlich zu winkte. Als er vor ihr zustehen kam, verblasste sein Grinsen und er sah sie erschrocken an. „Warum bist du denn Bahrfuß? Und vor allem.. was machst du denn hier, ohne Ruki?!“, „Onii-san.. muss suchen“, sagte sie abwesend und sah sich suchend um. „Aber du kannst doch nicht einfa-“, Aois Handy begann zu klingeln. „Warte kurz hier ja?“, er fischte das Handy aus seiner Jackentasche und hielt Hotaru zur Sicherheit an ihrer Hand fest. „Ja?.. Ah Ruki.. Mach dir keine Sorgen.. ja ich bin ihr begegnet.. in der Stadt, sie sagt sie sucht Uruha.. alles klar.. Bis dann“, er grinste leicht und steckte sein Handy wieder weg. „Hast du hunger?“, fragte er sie lieb und machte keine Anstalten ihre Hand los zulassen. Sie nickte leicht und wandte den Kopf zu Seite. Er sollte ihre Verlegenheit nicht sehen. Leise lachte er und zog sie dann mit sich. Als dann aber wieder sein Handy klingelte blieb er genervt stehen und hob ab. „Was?!“ „Aoi?! Wo ist meine Imouto-chan?!“, voller Sorgen lief Uruha in dem kleinem Raum auf und ab. Er biss sich auf die Unterlippe und wartete gespannt auf Aois Antwort. „Wie sie ist in der Stadt?!.. Bahrfuß?! Im T-Shirt?!.. ich werde Ruki eigenhändig killen, das schwöre ich!.. ja meinetwegen! Aber nachdem ihr gegessen habt, bringst du sie sofort hier her! .. bis dann!“, wütend legte er auf und schmiss das Handy auf sein Bett. Er konnte es einfach nicht fassen das Ruki sie so nach draußen ließ. Hoffentlich würde Aoi sich beeilen. Die 2 hatten sich in ein kleines Café gesetzt und warteten nun auf ihre Bestellung. Wie damals auch.. Ja Hotaru kannte Aoi noch von früher. Ebenso Ruki, Reita und Kai. Sie waren zusammen auf der High School gewesen. Aoi hatte Hotaru einst um ein Date gebeten. Sie waren einfach in ein gemütliches Café gegangen und hatte geredet. Viel geredet, bis es zu einem Kuss kam. „Irgendwie lustig.. es ist genau wie damals..“, Aoi lachte leise auf als er ihren überraschten Gesichtsausdruck sah. „Sag bloß du erinnerst dich nicht mehr daran..?“, fragte er nach einer langen Pause. Es klang fast schon traurig. „Doch.. ich.. ähm.. weiß noch“, sagte sie und richtete ihren Blick auf den Tisch. Es war eine schöne Erinnerung daraus geworden. Aber der Teil danach war schmerzlich. Nachdem eine Kellnerin mit ihrem Essen kam und die 2 aßen, redeten sie kein Wort mit einander. „Aah!! Yuu? Du hier?!“, zwei Arme schlossen sich um Aois Hals und ein Mädchen beugte sich zu ihm hinunter. ´Sayo Tanaka´, schoss es Hotaru durch den Kopf. Hotarus Augen blitzten wütend auf und ihr griff um die Gabel verstärkte sich. „Oh Sayo.. schön dich zu sehen“, sagte Aoi und lächelte leicht. „So sieht’s aus.“, sie grinste und wandte sich nun Hotaru zu. „So, so.. Hotaru Takashima lebt also noch?“, ihr spöttischer Gesichtsausdruck verstärkte Hotarus Gefühl nur zu sehr das sie es ziemlich traurig fand das Hotaru noch am Leben war. Sie erwiderte Sayos Blick wütend bis diese wieder zu reden anfing: „Schade, dabei dachte ich das du es durchziehst vom Tokyo Tower zuspringen weil Yuu-chan eine Affäre mit mir hatte“, sie grinste triumphierend als sie sah wie sich Hotarus Gesichtsausdruck von wütend zu gekränkt und zu tiefst verletzt verwandelte. Wütend schlug Hotaru die Gabel auf den Tisch und flüchtete aus dem Café. Der Schmerz an diese schreckliche Erinnerung war zu groß. Ziellos rannte sie die vielen Straßen entlang und ignorierte die immer leiser werdenden Rufe nach ihr. Tränen der Verzweiflung rannen ihre Wangen hinunter und hinterließen eiskalte wässrige Spuren auf ihnen. Normalerweise hätte sie sofort nach hause gefunden, sie kannte Tokyo einfach zu gut. Aber da sie über 5 Jahre nicht draußen war, hatte sie auch die Orientierung verloren. Weiterhin ziellos lief sie weiter und betrachtete interessiert die Gegend. Es war schon Nachmittags und nun war noch viel mehr auf den Straßen los als vorher. Gedankenverloren und noch immer weinend lief sich umher bis sie mit jemanden zusammenstieß. „Hotaru?! Hier steckst du also!“, kam es von ihrem Gegenüber. Sie blickte auf und sah in Uruhas braune Augen. „Hey Kleine.. was.. was ist denn los?“, Uruha sah sie besorgt an. Sie schluchzte auf und umarmte ihn einfach. Herzzerreißend fing sie an zu weinen. Uruha hob sie vorsichtig hoch und trug sie zu ihrem ´neuem Zuhause´. Nachdem er sie nach drinnen gebracht hatte, hatte er sich erst einmal mit seiner kleinen Schwester aufs Sofa im Wohnzimmer gesetzt und hörte ihr aufmerksam zu als sie berichtete was vorgefallen war. Auch wenn sie nur ein paar Wortfetzen benutzen konnte, hatte er sie bestens verstanden. Das taten sie schon immer. Einfach so. „Sayo.. argh! Ich könnte sie dafür killen!“, knurrte er und wäre wirklich aufgestanden wenn Hotaru nicht so bitterlich geweint hätte. Niedergeschlagen machte er sich auf den Weg zu Uruha. Bestimmt hatte er Hotaru gefunden und sie mit sich genommen. Als er vor Uruhas Tür stand zögerte er kurz, bis er dann aber doch auf die Klingel drückte. Erst war es still hinter der Tür bis sich dann aber doch etwas regte. Die Tür wurde geöffnet und ein überfordert aussehender Uruha stand in der Tür. „Was willst du hier?“, zischte dieser nur wütend und machte keine Anstalt bei Seite zu treten. „Ich.. ich bin hier um mich bei Hotaru zu entschuldigen..“, „Pah! Das du dich jetzt entschuldigen willst wundert mich. Damals hast du dich doch auch nicht bei ihr entschuldigt als du sie zum weinen gebracht hast!“, entgegnete Uruha nur wütend und wollte die Tür gerade wieder zuschlagen aber Aoi hatte seinen Fuß zwischen der Tür platziert. „Uruha bitte!“, Aoi sah Uruha flehend in die Augen und Uruha entgegnete erschöpft: „Na gut.. wenn du es schaffst das sie aufhört zu weinen.. komm rein“, Uruha zog die Tür wieder auf und ließ Aoi hinein. Schon im Flur konnte er die entlos scheinenden Schluchzer und das Wimmern hören. „Sie ist im Wohnzimmer..“, sagte Uruha und schubste Aoi in diese Richtung. Hotaru lag weinend auf dem Sofa und hielt ein Bild in ihrer Hand. Auf diesem Bild waren Aoi und Hotaru abgebildet. Dieses Bild hatten sie gemacht als sie ihre erste Verabredung hatten. Sie grinsten einfach in die Kamera und Aoi hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt. „Hotaru.. Aoi ist hier um sich zu entschuldigen“, sagte Uruha und drängelte sich an Aoi vorbei. Er setzte sich vors Sofa und strich ihr beruhigend über den Kopf. „Geh.. weg Yuu!“, sagte sie mit erstickter Stimme und vergrub ihr Gesicht in den Sofakissen. „Hotaru bitte.. ich-“, „Verschwinde!“, schrie sie und warf ein Kissen in Richtung Wohnzimmertür. Leider verfehlte sie nur knapp. Uruha sah Aoi nur flehend an. Sein Gesichtsausdruck schrie förmlich ´Mach doch endlich was!´ „Hotaru.. ich- komm mit ich muss dir was erklären..“, widerwillig und erst nach langer Zeit stand Hotaru auf und folgte Aoi Richtung Küche. Er schloss die Tür hinter sich und sah sie traurig an. „Was.. ?“, fragte sie heiser und brechlich. „Die Sache von damals.. war nicht so wie sie schien“ Kapitel 3: Wenn es doch nur einfacher wäre.. -------------------------------------------- Hotaru stutzte. Es war nicht so, wie es immer schien? „Was..?“, „Was ich damit meine?“, fragte er vorsichtig und Hotaru nickte. Er seufzte bevor er sich an den kleinen Küchentisch in der Mitte des Raumes setzte. „Ich war damals nur heimlich mit Sayo zusammen weil..“, er brach den Satz ab und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Weil?“, wiederholte Hotaru und schluchzte leise auf. „Ich.. ich habe früher geklaut.. und bin immer nur so davon gekommen.. meine Familie war doch arm, ich hätte nichts anderes mehr tun können! Jedenfalls.. Sayo hat mich gesehen und wusste sofort das ich das war.. sie ist mir früher schon ständig hinter her gelaufen und hat gesagt das sie sich total in mich verknallt hatte.. Sie hatte mir gedroht zur Polizei zu gehen wenn ich mich nicht für bereit erklären würde mit ihr zusammen zu sein.. hätte ich dir das erzählt.. hätte ich doch dein Vertrauen verloren..“, nun fing auch er an zu schluchzten. Stille brach ein. Nur Aois Schluchzten und Wimmern war zu hören. „Du.. -“, fing Hotaru an zu sprechen. „Du.. hast mein Vertrauen.. bereits verloren“, ihre Stimme war unglaublich fest gewesen als sie das sagte. Ruckartig hob Aoi den Kopf und starrte ihr mit Tränen in den Augen entgegen. „Hotaru ich.. du-“, „Geh!“, noch bevor Aoi seinen Satz zu ende reden konnte, fiel Hotaru ihm ins Wort und deutete auf die Tür. „Was? Aber ich-“, „Geh!“, widerwillig erhob er sich und verschwand aus der Küche. Kaum hatte er die Tür geschlossen, fiel Hotaru auch schon schluchzend auf die Knie und begann hemmungslos zu weinen an. Warum hatte sie das getan? Er hatte ihr alles gestanden, all das warum er sich so komisch verhielt und sie hatte ihn einfach weggeschickt. Einfach so. Wollte sie die Wahrheit einfach nicht begreifen? „Hotaru.. was- was hat Aoi gesagt?!“, sie hatte gar nicht mit bekommen wie Uruha in die Küche gekommen war. So sehr hatte sie geweint. Sie hatte ihm erzählt was passiert war, das Aoi früher geklaut hatte und das er nicht freiwillig mit Sayo zusammen war. Uruha nahm sie tröstend in den Arm und wog sie leicht hin und her. „Warum.. ?“, schluchzte sie immer und immer wieder vor sich hin. Uruha schüttelte den Kopf und sagte leise: „Ich weiß es nicht Kleine.. ich weiß es nicht..“ Mit den Nerven am Ende hockte er auf dem Boden und starrte zum ausgeschalteten Fernseher. Sie war gerade mal einen Tag aus der Klinik draußen, und schon nahm das Drama weiterhin seinen Lauf. Wie lange würde er das aushalten können? Vor allem. Wie lang würde Hotaru das aushalten bevor sie wieder den Versuch starten würde, sich erneut das Leben zu nehmen? Er wusste es nicht. „Gute.. gute Nacht Onii-san..“, vernahm er eine leise Stimme und ein kleines Schluchzten. „Gute Nacht meine Kleine“, er stand auf und ging zu ihr. Hotaru stand mit einem Tour T-Shirt von ihm gekleidet im Türrahmen. Es war ihr viel zu groß und ging ihr fast bis zu den Knien. Reita hatte vorhin das Falsche vorbei gebracht aber es stand ihr. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und umarmte sie. „Schlaf gut.. und erhol dich ja?“, ein leichtes Nicken ihrerseits ließ ihn wissen, das sie verstanden hatte. Er ließ sie wieder los und sie tapste in ihr neues Zimmer. Er hatte die anderen angerufen und ihnen gesagt er würde das doch allein schaffen und sie müssten nicht mehr kommen. Als Hotaru etwas fern gesehen hatte, hatte er das Zimmer soweit eingerichtet. Er seufzte nochmals leise bevor auch er im Bad verschwand und sich bettfertig machte. Leise schluchzend saß er vor der Haustür. Er hatte alles ruiniert. Alles falsch gemacht. Aber nur, weil er ihr die Wahrheit erzählt hatte? Weil er sie nicht länger belügen wollte? Der letzte kleine Hoffnungsschimmer verschwand spurlos aus seinem Körper und ließ ihn zurück. Was hatte er sich auch dabei gedacht. Er hatte sie betrogen, mit dem Mädchen das sie am meisten verabscheute. Und er hatte wirklich gehofft sie würde ihm verzeihen. Kurz lachte er gequält über seine eigene Dummheit bis er dann seinen Kopf erneut hängen ließ. Dummer kleiner Junge. Erschrocken riss er die Augen auf. Ja.. das hatte Hotaru damals auch gesagt. Als der Hamster seiner älteren Schwester gestorben war und er sich selbst dafür verantwortlich gemacht hatte. Dummer kleiner Junge. Er war schon alt und du konntest nichts dagegen tun. Für jeden ist der Tag vorher bestimmt. Ob früher oder später, es ist eben unkontrollierbar. Unweigerlich musste er sofort wieder an Hotaru denken. ´Ob diese Entscheidung von ihr.. auch vorher bestimmt war?´ „Sag mal Aki.. wann kommt Uruha denn endlich?! Ich will nicht alleine feiern.. vor allem nicht allein mit dir“, sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und streckte ihrem Gegenüber die Zunge raus. „Ich hab dir doch schon erklärt dass das noch eine Weile dauern wird.. Hotaru geht’s eben nicht so gut“, Reita zündete sich eine Zigarette an und zog genüsslich an ihr. „Wie oft denn noch?! Rauchen ist ungesund und ich will clean bleiben klar?“, sie schnappte sich seine Zigarette und zerdrückte sie in dem Aschenbecher welcher auf dem Tisch stand. „Hey!“, protestierend hatte Reita noch versucht nach der Zigarette zu schnappen aber es war schon zu spät. Die Zigarette war nicht mehr zu retten und Akane saß triumphierend auf ihrem Stuhl. Beleidigt stützte Reita sich mit dem Ellbogen auf den Tisch und ignorierte das nervtötende Ticken der Küchenuhr. „Gib es auf Aki. Du weißt, ich gewinne immer“, das Grinsen in ihrer Stimme war sehr gut zu vernehmen. „Ach was.. das war einfach nur Glück“, „Dann hatte ich das ja schon unzählige Male Aki. Beim Glücksrad, beim Goldfische angeln oh und weißt du noch einma-“, „Ja, ja ich habs verstanden Akane. Mach dich nicht so wichtig.“, „Ja ich hab dich auch lieb Aki“, sie grinste ihm entgegen und warf ihm einen Luftkuss zu. „Ach was. Uruha ist doch der einzigste in deinem Herzen! Was hast du noch mal gesagt? Aah er ist der hübscheste Junge den ich je gesehen habe, und diese Augen und-“, wie in einem humorvollem Anime bekam Reita Herzchenaugen und äffte Akane nach. „Aah! Hör auf Aki!“ Kapitel 4: Kartenspiel mit dem Schicksal ---------------------------------------- „Ich will sofort meine Tochter sehen!“, wie durch eine dicke Schicht Watte drang das aufgeregte Gebrüll in Hotarus neues Zimmer. Einen kleinen Spalt öffnete sie die Augen und schloss sie sofort wieder. Es war viel zu hell. „Warum.. laut?“, murmelte sie noch im Halbschlaf vor sich hin. „Du lässt uns jetzt sofort zu unserer Tochter Kouyou!“, was war das nur für ein Gebrüll? „Das könnt ihr schön wieder vergessen! Wer hat sie denn sitzen lassen als sie in der Klink für Suizidgefährdete war häh?! Ich sicherlich nicht!“, mit einem leichten Murren drehte Hotaru sich um und kniff die Augen zusammen. Das helle Sonnenlicht stach trotz der Jalousie in ihre geschlossenen Augen. „Ich ruf die Polizei Kouyou!“, jetzt aber war es ihr zu viel. Mit einer schwungvollen Bewegung sprang sie aus ihrem Bett und tapste zur Tür. Diese riss sie dann genervt auf und erstarrte als sie den Flur entlang sah. An der Haustür standen Uruha und ihre Eltern. „Hotaru! Mein Kind komm her!“, ihre Mutter breitete die Arme aus und lachte sie erleichtert an. Unsicher tapste sie nach vorn und ein eiskalter Wind strich über ihre nackten Beine. 2 Meter. 1 Meter. Gleich war sie da. Aber sie ging nicht zu ihrer Mutter, nein. Sie versteckte sich hinter ihrem geliebten Bruder und klammerte sich an seinen linken Arm. Ihren Kopf lehnte sie gegen seine Schulter und sah zur Seite auf den Boden. „Aber Kind..“, für einen kurzen Moment war es still und nur der Wind war zu hören. „Sieh sie dir doch einmal an Kouyou! Musstest du sie denn so verderben?! Mit ihrer Stimme hätte sie ein richtiger Star werden können! Aber dank ihres jetzigen Aussehens kann sie das auch vergessen! Was hast du nur aus ihr gema-“, „Seit endlich ruhig und verschwindet! Da, jetzt habt ihr sie gesehen! Und nun geht!“, wütend knallte er die Tür wieder zu und drehte sich zu Hotaru. „Komm Kleine.. wir werden jetzt erst einmal etwas frühstücken..“ Nach dem Frühstück begab sich Hotaru wieder in ihr Zimmer und zog sich um. Sie schnappte sich einen weiß-babyrosa gestreiften Pullover und eine schwarze Röhrenjeans, zog sich um, und setzte sich dann anschließend auf ihr Bett. ´Ich sollte zu Yuu gehen.. immerhin habe ich ihn gestern zu Unrecht angeschrieen..´, dachte sie bedrückt und ging wieder in den Flur. „Uruha?“, sie ging zur Küche und streckte ihren Kopf durch die Tür. „Ich gehen zu Yuu. Muss reden“, Uruha sah sie erst geschockt an, begriff dann aber wie ernst es ihr war. Er nickte ihr nochmals zu und ging zum Küchentisch. Dort schnappte er sich dann sein Handy und hielt es Hotaru entgegen. „Für den Fall..“, Hotaru öffnete die Tür ganz und trat in die Küche. Dankbar nahm sie das Handy und machte sich dann auf den Weg. Etwas unsicher stand sie nun vor seiner Wohnungstür. Sollte sie es wirklich wagen? ´Jetzt oder nie!´, dachte sie sich und drückte auf die Klingel. Stille. ´Okay, also noch mal!´, und erneut drückte sie auf die Klingel, aber dieses Mal öfter und länger. Nach etlichen Minuten dann wurde die Tür aufgerissen und „Sayo?!“, ungläubig starrte Hotaru ihrem Gegenüber in die Augen. „Hm..? Sayo wer ist denn da?“, ein halbnackter Aoi, nur in Boxershorts bekleidet, trat hinter Sayo und seine Augen weiteten sich vor Schreck. „Hotaru es ist nicht so wie du-“, „Doch ist es. Aoi das war der geilste Abend den ich je hatte!“, Sayo schmiegte sich an Aoi und grinste böse zu Hotaru hinüber. Ungläubig schüttelte sie den Kopf und hielt sich die Hände vor den Mund. Stumm rannen ihre Tränen ihre Wangen hinunter. Zittrig setzte sie einen Fuß hinter den anderen. „Nein nein..“, schluchzte sie leise. Sie lief immer weiter rückwärts. „Hotaru pass auf, die Treppe!“, doch zu spät. Hotaru rutschte ab und fiel die Treppe hinunter. Heftig schlug sie mit dem Kopf auf den Boden auf. Erschrocken sah Aoi zu ihr, wie ihr Blut eine Pfütze um ihren Kopf herum bildete. „Komm Aoi, gehen wir rein“, hauchte Sayo und zog ihn mit nach drinnen. Unfähig etwas zu tun ließ er sich in seine Wohnung ziehen. „Aber.. Hotaru..“, hauchte er noch und schon flog die Tür ins Schloss. ~Tuut.. tuut..~, als Hotaru fiel, landete sie auf ihrem Handy und so aktivierte sich der Anruf wie von selbst. ~Hotaru was ist los?.. Hotaru? Hotaru?!.. Scheiße!.. Tuuuuuuuuuuuuuuuut..~ „Bist du denn völlig bescheuert?!“, wütend zog er sich ein weißes T-Shirt über und eine Jeans an, versuchte dann an Sayo vorbei an die Wohnungstür zu gelangen. „Na, na, na.. wo willst du denn hin Yuu-chan?“, tadelte sie und grinste fies. „Hotaru wird verbluten wenn ihr jetzt niemand hilft! Geh weg du blöde Ziege! Ich werde dich NIE lieben! So eine Schlange wie dich wird überhaupt nie jemand lieben können! Und jetzt mach endlich Platz du dickes Ding!“, er schob sie beiseite, riss die Wohnungstür auf und hastete in den Flur. Schon von weitem konnte man erkennen das Hotaru eine blasse Farbe angenommen hatte. Er rannte nach unten zu ihr. Schnell hob er sie hoch und rannte nach draußen. Beinahe wäre er in Kouyou hinein gerannt. „Aoi was ist hier passiert?!“, „Ich erklärs dir später! Schnell! Sie muss ins Krankenhaus!“ „Sie hatte großes Glück das sie dort waren, sonst wäre sie jämmerlich verblutet“, sagte der Arzt und lächelte den beiden ermutigend zu. Er verließ den Raum wieder und ließ einen entsetzten und bedrückten Aoi zurück. Sowie einen besorgten und wütenden Kouyou. „Na los erzähl endlich was passiert ist Yuu“, sagte Kouyou monoton und setzte sich auf einen Stuhl in der Ecke. Aoi erklärte alles ausführlich. Auch das was Uruha schon wusste wie zum Beispiel das er früher geklaut hatte, das mit Sayo etc.. Auch das Ereignis vor einer Stunde erzählte er ausführlich. „Sie ist heute Morgen zu mir gekommen weil sie mir noch eine DVD zurück geben musste. Sie hat sich einfach an mir vorbei gedrängelt und mich bedrängt. Deswegen war ich noch halbnackt als Hotaru da war.. und Sayo hatte einfach die Tür geöffnet..“ „So war das also..“, Aoi nahm sich einen Stuhl und zog ihn an Hotarus Bett. Er setzte sich und griff nach ihrer Hand, drückte diese sanft. „Und du liebst sie wirklich immer noch?“, etwas unsicher beäugte Uruha Aoi genau. Auf jede seiner Bewegungen achtend strich er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Leicht nickte der Angesprochene und lächelte. „Ja da bin ich mir sicher Kouyou.. Ich liebe sie“, hauchte er und küsste ihre Hand zart. „Dann überzeuge sie davon Yuu.. Viel Glück“, Uruha stand auf, lief zu Hotarus Bett und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Er wandte sich zur Tür und schritt auf diese zu. „Ach ja“, er drehte sich zu Aoi und stoppte in seiner Bewegung. „Dieses Mal werde ich dir nicht dabei helfen Yuu.. dieses Mal wirst du sie selbst davon überzeugen müssen das du sie wirklich aus tiefstem Herzen liebst“, und mit diesen Worte verschwand Kouyou aus dem Krankenzimmer. „Ich schaff das schon Kouyou. Mach dir keine Sorgen“, murmelte Aoi und ließ seinen Kopf auf Hotarus Bett sinken. Er war noch zu müde. „Schlaf gut Yuu..“, murmelte er sich selbst zu und glitt ins Land der Träume. Noch leicht geschwächt öffnete Hotaru ihre Augen. Ihr Kopf tat höllisch weh doch sie ignorierte den Schmerz. Nanu. Etwas hielt ihre Hand fest? Sie drehte ihren Kopf leicht nach links und was sie sah raubte ihr den Atem. Yuu war doch tatsächlich hier! Er schlief und hielt ihre Hand. ´Das ist ja so.. unglaublich süß..´, dachte sie und dieser Gedanke trieb ihr Tränen in die Augen. Sie erwiderte den leichten Druck Yuus Hand und erschrak leicht als dieser sich regte. Er hob leicht den Kopf und sah in Hotarus Augen. „Du bist wach..“, stellte er erleichterte fest und schloss wieder die Augen. „Hotaru? Ich muss dir etwas wichtiges sagen..“, „Was..?“, hauchte Hotaru und blinzelte die Tränen weg. Aoi lächelte leicht und öffnete die Augen wieder. „Ich liebe dich immer noch“ Kapitel 5: ´Ich habe Angst´ --------------------------- Hatte sie richtig gehört oder lag es an der Wunde an ihrem Kopf? Aoi liebte sie noch immer? „Du.. mich lieben?“, Aoi nickte und lächelte. „Und deswegen du mit Sayo schlafen?!“, schrie sie aufgebracht und entzog ihm ihre Hand. „Was? Nein ich habe ni-“, „Und warum du sein halbnackt als ich war bei dir?!“, „Sayo hatte mich heute morgen aus dem Bett geklingelt und sich dann in meine Wohnung gedrängelt! Sie hatte gesagt sie wollte mir eine DVD zurück geben und dann hast du geklingelt und.. sie hat aufgemacht und ihr Spielchen weiter gespielt..“, plötzlich ging die Tür auf und Reita und Akane traten ein. „Hallo Hotaru wie ich sehe bist du wach! Ich bin Akane Suzuki, Reitas kleine Schwester! Uruha hatte mich gebeten mit dir in die Stadt zugehen um ein paar neue Sachen für dich zu kaufen!“, plapperte Akane auch schon gleich drauf los. „W-.. was?“, Hotaru kam gar nicht hinterher aber Akane hatte sie gar nicht verstanden. „Die Ärzte sagen du kannst auch gleich raus aus dem Krankenhaus. Hier sie mal!“, sie trat ans Bett und reichte Hotaru eine Tüte. „Da sind Sachen von mir drin. Die müssten dir sogar passen! Zieh dich schnell um und dann kann’s los gehen!“, plapperte Akane weiter und zog Aoi und Reita mit aus dem Raum damit Hotaru sich in Ruhe umziehen konnte. Nun war sie allein und machte nicht einmal den Anschein in die Tüte hinein sehen zuwollen. ´Warum.. geht Uruha nicht einfach zusammen mit mir in die Stadt? Ich kenne Akane nicht einmal also warum zum Teufel sollte ich mit ihr sonst wohin gehen?!´, sie schien im Inneren mit sich selbst zukämpfen denn sie hatte immer auf Kouyou gehört und ihm nie widersprochen. Aber jetzt? Immerhin kannte sie Akane nicht. Sie wusste nur das sie unheimlich gern quasselte und wohl andere Menschen schnell ins Herz schloss. Ein leises Seufzten hallte im Raum wieder und ließ sie im Inneren nur noch mehr mit sich kämpfen. Ein Klopfen an der Tür ließ sie aufschrecken und schnell sprang sie aus dem Bett, drehte die Tüte um damit die Sachen heraus vielen und sie zog sich an. Kaum war sie fertig ging die Tür auf und Akane kam herein. „Aah du bist ja fertig! Komm lass uns los gehen!“ Erschöpft setzen sich die zwei an einen Tisch im Teehaus. Sie waren bereits mit dem shoppen fertig und entspannten nun in einem kleinem Teehaus am Rande Tokyos. Dort war es etwas ruhiger. Eine Kellnerin kam zu ihnen. „Herzlich willkommen im Teehaus Hana! Was darf es sein?“, „2 Mal Grüner Tee bitte“, sagte Akane freundlich und schon verschwand die Kellnerin wieder. „Du bist also Kouyous geliebtes Schwesterlein“, grinste Akane. ´Sie macht mir irgendwie ein bisschen Angst´, dachte Hotaru erschrocken und nickte zaghaft. „Ich freue mich wirklich dich kennen zulernen!“, plapperte Akane weiter drauflos. „Ich habe ja schon viel von dir gehört“, Hotaru machte sich gar nicht erst die Mühe ihr zu zuhören. Viel mehr interessierte sie der Vorfall am heutigen Morgen. ´Aoi sah ja schon.. so aus als würde er es ernst meinen.. aber andrerseits.. selbst ich kann mir alles so clever zusammenpuzzeln damit es anders aussieht als es ist..´, dachte sie sich traurig und starrte nach draußen. Die grauen Wolken zogen lustlos über den Himmel. Nach und nach klopfte der Regen an die Scheibe. „Bitte sehr. 2 mal Grüner Tee“, die Kellnerin riss sie aus ihren Gedanken. „Oh herzlichen Dank!“, strahlte Akane und trank auch schon vorsichtig etwas von dem heißen Getränk. „Lassen sie es sich schmecken“, lächelte die Kellnerin noch und verschwand wieder um andere Gäste zu bedienen. „Kouyou hatte gesagt..“, und schon wieder versuchte Akane ein Gespräch anzufangen. „das du in eine Klinik für Selbstmordgefährdete warst.. stimmt das?“, als würde nicht mehr Akane vor ihr sitzen musterte Hotaru sie mit großen Augen und krallte sich praktisch in die Ärmel ihres Pullis, aus Angst er würde sich selbst hochkrempeln und die unzähligen Narben an ihren Armen preisgeben. Hotaru schluckte kurz bevor sie zaghaft nickte. „Oh das ist aber nicht schön. Und warum warst du dort in de-“, „Hör mir zu! Dich gehen nichts an wie mein Leben ist und wie meine Leben war! Es dich nichts angehen!“, schrie Hotaru ihr wütend entgegen und plötzlich war es still im Teehäuschen. Alle Augen waren auf die 2 gerichtet. „Hey du musst doch nicht gleich laut werden.. Kouyou meinte nur.. das er vielleicht mehr heraus bekommen würde wenn du mal mit einem Mädchen darüber sprichst..“, murmelte Akane leise und sah betreten auf ihre Hände. Traurig sah Hotaru aus dem Fenster und beobachtete wie die Regentropfen miteinander tanzten. „Bitte verzeih mir ich hätte das nicht fragen dürfen..“ „Ich tanzte jahrelang, mit jedem Glockeklang. Eine Drehung. Und zwei. Bald ist es vorbei. Sag, wo bist du hin? Bitte sag mir, wo ich bin..“, leise sang sie zu der Spieluhrmelodie. Es war Mitternacht und Hotaru hockte allein auf dem Boden im Flur. Kouyou war weg. Er war bei Kai und hatte ihr anvertraut allein zuhause zu bleiben. Zaghaft griff sie zum Telefon welches neben ihr auf dem Boden lag. Sollte sie es wagen? Sie schüttelte kaum sichtbar den Kopf und legte es wieder neben sich. Unweigerlich musste sie wieder an diesen schrecklichen Tag denken an dem sie sich das Leben nehmen wollte. Damals hatte sie auch gesungen. Sanft ließ sie ihre Finger über die Tasten des Pianos gleiten. Eine leise Melodie drang in ihr Ohr und sie sang zu ihr. „I learned to live.. half alive.. and now you want me one more time... And who do you think you are? Runnin’ round leaving scars.. collecting your jar of hearts.. and tearing love apart..“, als würde der Wind mitsingen wollen ließ er die Zweige des Apfelbaumes gegen die Fensterscheibe klopfen. Hin und wieder tropften Tränen auf die Tasten des Pianos und Hotaru schluchzte leise. Sie hatte Yuu in der Schule gesehen. Wie er Sayo geküsst hatte. Ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. War sie denn wirklich so verletzlich geworden? Langsam hörte sie auf zu spielen und zog ihre Hände von den Tasten. Für einen Moment betrachtete sie ihre Hände. Diese Hände.. sie hatten so oft nach seiner Hand gegriffen wenn sie Angst hatte. Haben so oft seine Haare zerzaust um ihn zu ärgern. „Wie konnte ich nur so dumm sein..?!“, schluchzte sie aufgebracht und hielt sich ihre Hände vors Gesicht um dem Wind ihre Tränen nicht zu zeigen. Ihre Schultern bebten und ihr Schluchzten hallte leise im Raum wieder. Plötzlich klingelte es an der Tür und für einen kurzen Moment war es still. Hastig wischte Hotaru sich mit ihrem Handrücken über die Augen um die Tränen weg zuwischen. Schwankend stand sie auf und eilte zur Tür. Ohne nachzusehen wer dort war machte sie die Tür auf. „Hey Hotaru mein Schatz!.. hast du etwa geweint?“, völlig erstarrt stand sie da und sah Yuu in die Augen. Und wieder flossen die Tränen. „Was fragst du mich das so blöd Yuu?!“, fauchte sie und sah bedrückt auf ihre Füße. Sah man denn nicht das sie geweint hatte? Musste man denn unbedingt nachfragen, trotz ihrer geröteten Augen? „Tut mir leid ich wollte nur-“, „Es wäre schön wenn du dich dafür entschuldigen würdest das du mit Sayo fremd gehst Yuu!“, brüllte sie und schmiss die Tür zurück ins Schloss. Mehr Tränen folgten und sie ließ sich an der Haustür herunter gleiten. „Was?! Hotaru!“, Yuu hämmerte von außen gegen die Tür. „Verschwinde!“, brüllte sie und schlug mit der Faust gegen die Haustür. „Denkst du etwa ich wüsste nicht was hier läuft?!“, sagte sie laut und ließ ihre Hand auf den kalten Boden sinken. „Denkst du etwa ich bin zu blöd um zu sehen wie du mich betrügst? Und dann auch noch mit dem Mädchen das ich am aller meisten verabscheue?!“, schrie sie und biss sich auf die Unterlippe um ein lautes Schluchzten zu unterdrücken. Yuu stand noch immer vor der Haustür und blickte traurig auf die Fußmatte. ´Irasshaimase´, las er in Gedanken. „Hotaru bitte lass mich rein..“, flehte er und starrte auf die weiße Tür die ihm den Weg nach drinnen verweigerte. „Verschwinde einfach Yuu! Ich will dich nicht mehr sehen..“, hauchte sie. Er hörte noch ein leises Klicken bevor er sich umdrehte. Sie hatte sich eingeschlossen. Sie hatte Angst! Furchtbare Angst! Schnell griff sie das Telefon und wählte hastig Uruhas Nummer. ´Bitte geh ran! Bitte geh ran!´, flehte sie in Gedanken und krallte sich praktisch ins Telefon. ~Hallo?~, „Onii-san ich haben Angst!“, wimmerte sie und kniff die Augen zu. ~Hab keine Angst ich- ich schick dir gleich jemanden vorbei! Tut mir leid ich komm hier grad nicht weg.~, sagte er. Sie nickte schnell auch wenn sie wusste das er es nicht sehen würde. ~Hab keine Angst Kleine, Ich hab dich lieb~, sagte er noch bevor er auflegte. Zitternd nahm sie das Telefon wieder von ihrem Ohr und ließ es achtlos auf den Boden fallen. „Ich.. haben Angst..“, wimmerte sie und zog ihre Knie an sich. Minuten die wie Stunden schienen verstrichen in denen sie die Augen fest geschlossen hielt und leicht hin und her wippte. Sie hatte solche Angst im Dunkeln das sie es nicht einmal wagte zum Lichtschalter zu rennen um ihn anzuschalten. „Ich haben.. Angst..“, das plötzliche Klingeln an der Tür ließ sich heftig zusammenzucken. Sie nahm einfach all ihren Mut zusammen, rappelte sich auf und schnellte zur Tür. Sie öffnete diese hastig und fiel ihrem Gegenüber um den Hals. Ihr war es ganz gleich wer es war. „Ich hatten solche Angst“, weinte sie und krallte sich in die Schultern ihres ´Retters´. Sie sog seinen Duft ein und vergrub ihr Gesicht an seiner Halsbeuge. Sie hatte ihn ja so vermisst. „Nicht lassen mich allein“, schluchzte sie und drückte sich nur noch mehr an ihren Gegenüber. „Ssh.. es ist alles gut, beruhig dich..“, flüsterte er und hob sie sanft hoch. Vorsichtig trug er sie nach drinnen und legte sie auf ihr Bett. „Es sein so dunkel“, krächzte sie und schien beinahe an ihren Tränen zu ersticken. „Keine Angst ich bin bei dir“, zärtlich strich er über ihr Haar und drückte ihre Hand sanft. „Versuch zu schlafen..“, flüsterte er und strich weiterhin beruhigend über ihren Kopf. Sie schloss müde die Augen und war auch schon nach wenigen Minuten eingeschlafen. ---------------------------------------------------------------- 1. Lied: Einfach ein paar ausgedachte Sätzchen von mir:3 2. Lied: Jar of Hearts - Christina Perri ---------------------------------------------------------------- Ich hoffe das Kapitel ist nach der langen Wartezeit doch noch gut geworden:3 Würde mich sehr über Kommentare freueen:3 *Kekse hinstell* Kapitel 6: "Lass die Finger von Yuu!" ------------------------------------- Schon viel zu früh wachte sie wieder auf. Sie hatte einen Alptraum. Ihr Atem ging flach aber sie beruhigte sich wieder etwas. Schon wieder hatte sie geträumt, sie würde vom Tokyo Tower springen. Ein eiskalter Schauer tanzte ihren Rücken hinunter. Schweißperlen flüchteten von ihrer Stirn und tropfte auf das weiße Kopfkissen. Es war noch dunkel draußen aber sie konnte dennoch sehen wie er auf dem Bett lag, genau neben ihr. Er schlief noch tief und fest und hatte ihre Hand nicht los gelassen. Noch nicht einmal den Rücken hatte er ihr zugewandt. Hatte er sich denn solche Sorgen um sie gemacht? Sanft strich sie mit ihren Fingern über seinen Handrücken und betrachtete sein Gesicht. „Zugern ich wissen du träumst..“, flüsterte sie und lächelte leicht. Genau in diesem Moment öffnete er langsam die Augen und lächelte als er sah, das es ihr gut ging. „Wie lang bist du schon wach?“, flüsterte Yuu und strich ihr eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Seit.. jetzt?“, murmelte sie und kuschelte sich etwas näher an ihn. „Alles okay?“, sie nickte leicht und gähnte leise. „Ich dachte schon du beruhigst dich gar nicht mehr..“, seufzte er und küsste ihr Haar. Müde schloss sie die Augen. Was meinte er damit? „Du hast.. wild um dich geschlagen und du hast geweint“, murmelte Yuu leise und drückte ihre Hand leicht. „Uruha ist auch wieder da. Er und Kai waren mit Reita und Akane in einer Bar. Er konnte nicht kommen weil Reita so betrunken war, das er eine Schlägerei angefangen hat“, leise seufzte er bevor er dann weitersprach. „Sie haben ihn nachhause gebracht und Akane hat ihn zur Sicherheit in sein Zimmer gesperrt“, sie kicherte leise und durch ihren Kopf schossen die lustigsten Bilder. Akane, welche vor der Tür übernachtete während Reita tatsächlich immer und immer wieder versucht heraus zukommen. Insgeheim fragte sie sich, warum sie sich auf einmal so komisch verhielt. War sie nicht eigentlich sauer auf Aoi gewesen? Und jetzt tat sie so als wäre nie etwas gewesen. ´Schon erstaunlich was die Angst aus Menschen macht´, Woran das wohl lag? „Sayo hat vorhin angerufen.. ich weiß nicht einmal woher sie Uruhas Nummer hat!“, fing er wieder an zu erzählen. „Sie will sich mit uns beiden treffen.“, für ein paar Sekunden , die wie mehrere Stunden schienen, vergaß Hotaru zu atmen und ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Wollte er sie denn wirklich mit schleppen nur damit Sayo sie erneut runter machte?! „Nicht ernst!“, hauchte sie und rückte an die Wand um Aoi entsetzt in die Augen zusehen. Das war doch nur ein schlechter Scherz! Noch bevor Yuu antworten konnte, ging die Zimmertür auf und Uruha trat hinein. „Guten Morgen ihr Schlafmützen“, gähnte er und streckte sich. „Gute Morgen Onii-san!“, sagte Hotaru glücklich, stand auf und sprang über Aoi hinweg, raus aus dem Bett. Sofort hüpfte sie auf den Älteren zu und umarmte diesen. Und schon war das kleine Gespräch vor wenigen Sekunden wieder vergessen. „Hast du gut geschlafen Kleine?“, wäre es besser ihn jetzt anzulügen? Aoi war mittlerweile auch aufgestanden und schlurfte an den beiden vorbei in den Flur. „Hättest du vielleicht Lust mit zu den Proben zu kommen? Die sind in einer Stunde“, flüsterte Kouyou und lächelte wieder sein Großer-Bruder Lächeln. Freudig nickte sie und umarmte ihn nochmals. „Ich unheimlich mitkomme!“, glücklich ließ sie ihn endlich los und hüpfte zu Aoi in die Küche. „Du hast dich echt verändert“, murmelte Aoi als er sah wer in die Küche gesprungen kam. „Hm?“, fragend legte sie den Kopf zur Seite und sah ihm stumm entgegen. „Vergiss es..“, murmelte er und verschwand in den Flur. Hotaru hörte noch wie die Badtür ins Schloss fiel und ein dumpfes Geräusch als würde jemand gegen die Wand schlagen. Erschrocken rannte sie zur Badtür und klopfte vorsichtig, fast schon zögerlich an. „Yuu..?“, keine Antwort. „Yuu bitte öffnen Tür..“, wieder keine Antwort. „Hast du.. Aua?“, leise konnte sie hören wie er auf die Tür zuschritt und diese öffnete. Der Schlüssel gab ein kleines klackendes Geräusch von sich als er im Schloss herum gedreht wurde. Aoi sah echt fertig aus. „Dein Hand..“, hauchte Hotaru erschrocken. Die Haut an seinen Handknöcheln war aufgeplatzt! „Warten hier nein?“, sagte sie schnell und holte Verbandzeugs und ein Tuch. Sie schob Aoi wieder ins Bad und verriegelte die Tür. Das Tuch machte sie schnell etwas feucht und tupfte nun vorsichtig das Blut auf Aois Hand ab. Er blickte ihr stumm entgegen und saß auf dem Wannenrand während sie vor ihm kniete. „Was du nur machen..?“, murmelte Hotaru vor sich her und lächelte leicht. Sie legte das Tuch ins Waschbecken und wickelte den weißen Verband um Aois Hand. Als sie fertig war, stand sie wieder auf und wusch das Tuch aus. Sonst würde Kouyou noch denken, das sie irgendwen ermordet hatte wenn er das Tuch sah. „Du müssen besser aufpassen!“, und mit diesen Worten schritt sie auf ihn zu, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand wieder lächelnd in die Küche. Noch immer saß er dort auf dem Badewannenrand. Rot angelaufen, mit weit aufgerissenen Augen. Mit seiner Hand strich er über seine Wange an der er noch immer ihre sanften und weichen Lippen spüren konnte. Hatte er jetzt geträumt oder war es Realität? Kurz betrachtete er den Verband um seiner Hand und stellte erleichtert fest, das es kein Traum war! Sie hatte ihn geküsst! Und selbst wenn es nur auf der Wange war, fühlte er sich unglaublich an! Die Proben waren vorbei und 6 gut gelaunte Gestalten gingen in ein kleines Restaurant um gemeinsam etwas zuessen und zuquatschen. Ausgelassen lachten sie miteinander und erzählten von Ereignissen in den vergangenen Tagen. Nur eine von ihnen blieb still. Hotaru, denn, was sollte sie schon sagen? Das sie von einer Treppe fiel, im Krankenhaus lag und nachts panische Angst hatte? Nein ganz sicher nicht. Also saß sie still daneben und kicherte hin und wieder einmal mit. Die ganze Zeit über konnte sie Aois Blicke in ihrem Gesicht spüren, kein Wunder denn er saß genau gegenüber von ihr. Wenn er es grad einmal nicht bemerkte, sah auch sie ihn genauer an oder fragte wie es seiner Hand so ging. „Hotaru jetzt beruhig dich doch bitte.. meiner Hand geht es gut“, grinste er dann immer und zwinkerte ihr zu. Aber sie war sich nicht sicher ob sie ihm das wirklich glauben sollte. „Aah! Yuu hier steckst du also!“, rief jemand von der Eingangstür und trotz der vielen aufgeregten Stimmen vernahmen alle das Klacken Sayos Absätzen. Alle am Tisch drehten sich um und sahen zu wie sie zu ihnen gelaufen kam. „Ich hab die ganze Zeit versucht dich anzurufen mein Lieber“, sagte sie als sie dann vor dem Tisch stehen geblieben war. „Was gibt’s denn so wichtiges??“, fragte Kai auch wenn diese Aussage an Aoi gerichtet war. „Ich würde gern mit Hotaru sprechen. Wärst du so lieb?“, sanft lächelte sie in Hotarus Richtung aber sie hatte Sayo sofort durchschaut. So sehr sie sich auch bemühen möge, dieses Lächeln war falsch und fast schon gruslig. Unsicher stand sie auf und folgte Sayo nach draußen. Sie liefen in eine kleine Nebengasse welche nur von dem Licht der Laterne erleuchtet wurde welche auf der anderen Straßenseite stand. Sayo blieb abrupt stehen und auch Hotaru setzte keinen Fuß mehr vor den anderen. „Lass die Finger von Yuu klar? Er gehört mir!“, zischte sie kalt und drehte sich langsam um. Stocksteif stand Hotaru einfach da und sah ihr angsterfüllt in die Augen. Am liebsten wäre sie vor Angst fortgerannt jedoch reagierte ihr Körper nicht auf die Befehle welches ihr Gehirn umherrief. „Ja ich hab dich durchschaut Takashima!“, Sayo trat näher und spielte mit Hotarus Haarstränen um ihr noch mehr Angst einjagen zu können neigte sie ihren Kopf zu ihrem Gesicht runter. „Und für den Fall dass du das nicht vergisst“, flüsterte sie nah an ihrem Ohr. Sie ballte ihre Faust und schlug heftig in Hotarus Magen. Sie krümmte vor Schmerz den Rücken und hielt sich ihren schmerzenden Bauch. „Wenn ich dich noch einmal in Yuus Nähe erwische, glaube mir, dann hättest du dir gewünscht vom Tokyo Tower gesprungen zu sein! Ach ja. Dieser kleine Vorfall hier bleibt unter uns“, knurrte sie und ging einfach wieder. Hotaru hörte noch wie die Restauranttür aufging und sie dann mit einem Klingeln wieder ins Schloss fiel. Sie kniff die Augen zusammen und ließ sich auf den Boden sinken. Ihr Bauch schmerzte so verdammt stark! Erneut öffnete sie die Augen wieder, bemühte sich, die Augen offen zuhalten und vor ihr verschwammen all dunklen Schatten auf der anderen Seite der Straße. „Hilfe mir.. Onii-san..“, hustete sie bevor ihr Kopf auf den harten Boden aufschlug. „Hey Sayo wo ist denn meine Imouto-chan?“, Uruha blickte sie an und schob sich genüsslich ein Stück Sushi in den Mund. „Sie hat gesagt, sie wolle noch ein bisschen frische Luft schnappen“, grinste sie und legte ihren Kopf auf Yuus Schulter. Angewidert rückte er unauffällig ein Stück zur Seite. Kouyou zuckte mit den Achseln und ließ sich nicht anmerken das er sich doch große Sorgen um Hotaru machte. „Danke es war wirklich köstlich“, sagte Reita an den Kellner gerichtet und verließ zusammen mit den anderen das kleine Lokal. „Ja wir sollten so etwas mal öfters machen“, grinste nun auch Ruki. Hotaru war noch immer nicht aufgetaucht. Gerade liefen sie an einer kleinen Gasse vorbei als Reita eine dunkle Gestalt auf dem Boden liegen sah. „Hey Leute“, und schon blieben alle stehen und sahen zu Reita. „Da liegt jemand“, sagte er und neigte mit dem Kopf in Richtung Gasse. Sofort schnellten alle Köpfe in Richtung der Gasse und den anderen stockte der Atem. „Hotaru!“, stieß Kouyou nach ein paar Sekunden der Stille hervor und hastete auf sie zu. Er nahm sie in den Arm und stützte ihren Kopf. „Hotaru was ist los?!“, langsam öffnete sie ihre Augen. „Mein.. Bauch.. Schmerz...“, hustete sie und krallte ihre Finger in den dünnen Pullover. „Hotaru was ist passiert?!“, auch die anderen hasteten zu ihr und knieten sich um sie herum. „Lass mal sehen..“, Kai beleuchtete ihren Bauch mit seinem Handydisplay und zog den Pullover vorsichtig nach oben. „Oh mein Gott..“, hauchte Sayo gespielt auf und schlug sich die Hand vor den Mund. Ein gigantischer blauer Fleck zierte ihren dünnen Bauch. Er war mindestens so groß wie eine Orange, und so klein sind Orangen ja nicht. Vorsichtig berührte er ihren Bauch und sofort verkrampfte sie sich vor Schmerz. „Es.. tun.. so weh“, ihre Stimme war kratzig und ließ sie nur noch verletzter wirken. „Komm ich trag dich nachhause..“, sagte Yuu und wollte sie gerade vorsichtig hochheben als sie fast schon flehte. „Nein! Onii-san.. tragen..“, hustete sie und schon trug Kouyou sie nachhause. Aois traurige Blicke spürte sie noch immer und Sayo klammerte sich an seinen Arm. „Hotaru was ist passiert?“, flüsterte Kouyou und sah sie traurig an. Sie aber tat so als hätte sie nichts gehört. Ihre Angst vor Sayo war zugroß. Kapitel 7: Oh, neue Bekanntschaft --------------------------------- „Ich wollen einkaufen allein!“, sagte Hotaru beleidigt und versperrte ihrem großen Bruder den Weg. Den Korb hatte sie an sich gerissen und auch den Geldbeutel. „Hotaru bitte ich will nicht da-“, „Ich wollen wieder leben wie früher Onii-san aber nicht gehen wenn ich kein lernen. Allein.“, das letzte Wort betonte sie ganz besonders stark denn sie fand das ihr Bruder maßlos mit seiner Fürsorge übertrieb. „Denk an deinen Bauch und du darfst doch nicht so schwere Sachen tragen das belastet ihn nur!“, sagte er aufgebracht und versuchte ihr den Korb wieder weg zunehmen. Hotaru jedoch schüttelte nur den Kopf. „Ich werden schaffen“, und mit einem Grinsen ging sie zum Supermarkt. „Milch.. oh da!“, unbekümmert lief sie im Supermarkt umher und suchte die vielen Nahrungsmittel die auf dem kleinem Zettel standen. Gerade bog sie um eine Ecke als sie mit jemanden zusammen stieß und unsanft auf dem Hintern landete. Der Korb fiel zu Boden und alles lag auf dem Boden verteilt. „Oh. Tut mir leid!“, sagte ihr gegenüber und hielt ihr die Hand hin. Dankend nahm Hotaru sie an und schon stand sie wieder auf den Füßen. Schnell bückte sie sich um die schweren Sachen wieder aufzuheben jedoch stoppte sie in der Bewegung. Ihr Bauch brannte schon wieder wie verrückt. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, sie hatte gar nicht mitbekommen wie der Größere schnell alle Sachen wieder in den Korb gelegt hatte und nun vor ihr stand. Vorsichtig stellte sie sich wieder gerade hin und blickte ihrem Gegenüber direkt in die braunschimmernden Augen. Benommen nickte sie und nahm den Korb dankend entgegen. „Ja mir gut..“, sagte sie und grinste. „Ich bin übrigens Maya“, täuschte sie sich oder wollten sie beide einfach nicht aufhören sich gegenseitig in die Augen zustarren? „Hotaru“, lächelte sie freundlich und verbeugte sich leicht. „Geht es dir auch wirklich gut Hotaru? Du hast gerade so.. naja als du dich gebückt hast da-“, Hotaru kicherte leise. „Du reden viel.. Ja ich dürfen Bauch nicht belasten und bücken nicht gut.. Ich haben vergessen“, grinste sie und blickte fast schon verträumt in seine wunderschönen Augen. „Es tut mir wirklich leid..“, murmelte Maya und blickte beschämt auf den Boden. „Aber ich kann dich ja nach hause bringen damit du den schweren Korb nicht tragen musst!“, hoffnungsvoll blickte er wieder auf und grinste als er sah das Hotaru lächelnd nickte. „Das nett“, gemeinsam gingen die beiden zur Kasse und zahlten schnell. Am Ausgang nahm Maya Hotaru den Korb ab und legte auch seine Lollies dort hinein. „Sag mal.. warum redest du denn so seltsam Hotaru?“, fragte er anschließend und blickte wieder in ihre Augen. „Nun ja.. ich waren in Suizidklinik und ich mit niemanden geredet 5 Jahre. Aber jetzt ich lernen wieder“, grinste sie. Maya nickte und grinste ebenfalls. „Das ist aber nicht schön“, „Ja aber ich haben Freunde die mich helfen“. Den Rest des Weges unterhielten sie sich prächtig bis sie dann vor der Wohnungstür angekommen waren. „So hier. Danke Maya“, lächelte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Mayas Wangen liefen etwas rot an und er sah wieder auf den Boden was Hotaru nur lächeln ließ. Den Korb nahm sie wieder an sich und gab Maya seine Lollies zurück. Als sie gerade durch die Tür gehen wollte fing Maya sich wieder und sagte: „Hotaru?“, sie drehte sich wieder zu ihm um und lächelte. „Ähm.. k-krieg ich deine Nummer?“, war er wirklich so schüchtern? ´Süß.. hehe´, dachte Hotaru und nickte aber. „Ich geben dir Haustelefonnummer.. ich haben kein Handy“, sagte sie. Schnell fischte Maya sein Handy aus der Hosentasche und tippte ihre Nummer ein die sie ansagte. „Ich ruf dich nachher einmal an“, lächelte er. „Sein gut“, nickte Hotaru. „Bis dann“, und schon war sie wieder verschwunden. „Ich wieder da Onii-san!“, rief sie als sie die Wohnungstür wieder schloss. Mit dem schweren Korb lief sie in die Küche, stellte ihn auf die kleine Bank neben dem Kühlschrank und fing an alles auszuräumen. „Sag mal.. wer war das denn eben?“, mit einem Grinsen im Gesicht drehte Kouyou sich zu ihr um. Er stand am Küchenfenster und hatte eine grandiose Aussicht gehabt. „Du.. du hast beobachtet?“, fragte sie weniger beeindruckt als ihr Bruder sich das vielleicht gewünscht hatte. „Ja hab ich. Und nun raus mit der Sprache!“, „Maya.. er haben mir geholfen“, sagte sie und stellte die Milch in den Kühlschrank. „Kennt ihr euch schon lange?“, und nun fing Hotaru an zu erzählen wie das Ganze passiert war. „Ach so ist das..“, murmelte Kouyou und grinste. „Ach ja Kleine ich-“, aber weiter kam er nicht denn das Telefon klingelte. „Ich gehen!“, rief Hotaru noch als sie schon im Flur stand und das nervtötende Gerät nahm. Sie drückte auf die grüne Taste und hielt sich das Telefon anschließend ans Ohr. „Moshimoshi?“, „Hey Hotaru!“, Maya war an der anderen Leitung und klang nervös. „Oh hallo Maya. Was denn ist?“, fragte sie. „Oh ich ähm.. ich wollte fragen.. ob.. ob wir uns vielleicht mal treffen könnten oder.. so etwas?“, ´ach nein wie süß!´, Hotaru lächelte leicht. „Gern! Wenn du wollen, du können zu Abendessen heute kommen. Ich machen Yakitori*“, sagte sie. „Oh.. würde ich gern. Wir sehen uns dann also heute Abend..?“, „Hai um 7 Uhr“, sagte Hotaru. „Ist gut.. bis später“, Maya legte auf und Hotaru ebenso. Mit einem Lächeln lief sie zurück in die Küche und räumte weiterhin die Einkäufe weg. „Na~? Wer war das?“, Kouyou trat unwissend hinter sie und ohne auf seine Frage einzugehen sagte sie: „Du mir ruhig helfen Onii-san“. Leicht traurig ließ Uruha den Kopf hängen und half ihr dabei, die Sache weg zuräumen. „Ich machen heute Yakitori“, grinste Hotaru als sie fertig waren und sie sich auf die kleine Bank setzte. „Toll. Ähm Hotaru was ich dir vorhin sagen wollte..“, „Ja Onii-san?“, Kouyou setzte sich neben sie und sah auf den Boden. „Ich hab morgen ein Konzert das heißt das du den ganzen Tag allein sein wirst.. ich muss heute Abend los..“, allein. Ja wie die ganzen 5 Jahre über. Hotaru schluckte und zwang sich zu einem Lächeln. „Ist nicht schlimm!“, sagte sie und blickte auf ihre Hände. „Ach Kleine..“, murmelte Kouyou und umarmte sie. Sie lehnte sich an ihn und so verharrten sie für kurze Zeit. „Oh es sein schon spät!“, sagte Hotaru plötzlich, löste die Umarmung und stand auf. „Hm? Wie kannst du das denn wissen? Hier ist doch keine Uhr..“, verwirrte blickte Kouyou ihr hinterher wie sie aufgeregt durch die Küche lief. „Ich haben gezählt.. ich jeden Tag zählen die Zeit, wie in Klinik“, grinste sie und bereitete das Yakitori zu. Es war noch etwas Zeit und Hotaru machte sich etwas hübsch. ´Wimperntusche und Lipgloss das müsste reichen..´, dachte sie und stand nun vor ihrem Kleiderschrank. „Jetzt sag schon wer kommt Hotaru!“, rief Kouyou vor ihrer Zimmertür. „Nö!“, rief Hotaru zurück und wühlte in ihrem Schrank nach etwas passendem. Am Ende entschied sie sich dann für einen schwarzen kurzen Rüschenrock und einem schlichten weißen Pullover der an den Oberarmen etwas weiter auseinander ging. Sie marschierte wieder zur Zimmertür, öffnete diese und schon kam Kouyou in ihre Richtung geflogen. „Oh tut mir leid“, sagte er hastig als Hotaru ihn auffing. Er hatte an der Zimmertür gelehnt und gewartet. „Jetzt sag schon wer kommt!“, nervte er sie weiterhin und folgte ihr in die Küche. „Maya.. als Danke für tragen Korb..“, sagte Hotaru und keine 5 Sekunden später klingelte es an der Tür. „Dann werde ich mal an die Tür gehen“, grinste Kouyou und rannte förmlich in den Flur zurück. „Kouyou!“, rief Hotaru aufgebracht hinterher. „Hallo du musst Maya sein!“, hörte sie Kouyou reden. „Ja.. hallo“, „Ich bin Kouyou, Hotarus Bruder“, erzählte er weiter aufgeregt. Noch einmal atmete sie tief durch und ging dann auch in den Flur. „Hallo Maya“, lächelte sie ihm entgegen als sie ihn sah. Er trug eine normale schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit einer lila-schwarz karierten Krawatte. „Du.. du siehst hübsch aus“, grinste er. Leicht rot bedankte sie sich und führte ihn in die Küche. „Kommen du auch Onii-san?“, rief sie und machte die Teller fertig. „Nein ich esse im Wohnzimmer. Ich will euch ja nicht stören“, sie hätte schwören können das er gezwinkert hatte. Hotaru seufzte leise und brachte ihm den Teller. „Lass dir schmecken“, sagte sie noch mit einem Lächeln und verschwand dann wieder in die Küche. „Bitte entschuldigen meine Bruder.. eigentlich ich wollten wir essen alle zusammen..“, nuschelte sie und stellte die beiden Teller auf den Tisch. Die beiden setzten sich. „Ach schon in Ordnung. So ist es doch viel romantischer“, grinste Maya. Hotaru kicherte leise und fing an zu essen. Maya tat es ihr gleich. „Wow! Das ist total lecker!“, sagte er und aß gierig weiter. „Danke“, grinste Hotaru. Sie unterhielten sich aufgeregt mit einander und sie erfuhr viel über ihn. Aber auch er von ihr. Die 2 unterhielten sich pausenlos bis Kouyou in die Küche kam. „Hotaru? Ich muss los“, er stellte seinen Teller in die Spüle und lief wieder zu ihr an den Tisch. „Ist okay“, sagte Hotaru und hielt die Tränchen eisern zurück. „Machs gut Kleine“, er gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann mit seiner Tasche nach draußen. Bevor er die Tür schloss sagte er noch: „Ich hab dich lieb Kleine“, und schon war er weg. Eine kleine Weile saß Hotaru wie versteinert da. Sie hob den Kopf leicht an und blickte in Mayas besorgt blickende Augen. „Alles in Ordnung mit dir?“, flüsterte er. Eine kleine salzige Träne fand den Weg aus ihrem Augenwinkel und haftete nun auf ihrer Wange Hotaru jedoch lächelte. „War lecker?“, fragte sie und stand auf. Sie schnappte sich die beiden leeren Teller und ging damit zur Spüle. „Hey was ist denn los? Warum weinst du?“, Maya stand auf und lief zu ihr. „I.. ich nicht weinen..“, schluchzte sie und wusch die Teller ab. Ihr Gesicht hielt sie gesenkt damit er ihre Tränen nicht sah. Die fertig abgewaschenen Teller stellte sie sorgfältig in die Geschirrablage neben der Spüle. Plötzlich flackerte das Licht. „W-was..?“, aber weiter kam Hotaru nicht. Denn das Licht, ging plötzlich nicht mehr an! „B.. bitte geh an wieder..“, schluchzte sie. „Bitte..“, sie hörte Schritte auf sie zu kommen. „Hotaru?“, sie spürte wie sich eine Hand um ihre schloss. „M- Maya..“, schluchzte sie und ließ seine Hand los. Sie umarmte ihn einfach aus reiner Angst und schluchzte leise. „Was hast du denn..?“, fragte er leise. „Ich haben Angst im Dunkel“, schluchzte sie. „Warum?“ „Lass mich endlich los!“, „Nein!“, verzweifelt klammerte sie sich an den Arm ihrer Pflegerin. Sie wollet nicht allein sein. Aber irgendwie schaffte es ihre Pflegerin doch sie in den dunklen Raum zu schubsen. Mit einem leisen Quietschen schloss sie die Tür und nun war sie allein, in der Dunkelheit. Schnell rappelte sie sich wieder auf und lief zur Tür, rüttelte an der Türklinke und rief verzweifelt nach ihrer Pflegerin. „Fumiko! Fumiko! Bitte!! Ich will nicht allein sein!“, rief sie verzweifelt und schlug sogar gegen die Tür. Verzweifelt glitt sie daran hinunter und zog ihre Knie an sich. Sie starrte stur in die Ecke des kleinen Raumes. Im Mondlicht sah es aus, als würde dort jemand sitzen und sie anlächeln. Dieses Lächeln des Schattens war aber keineswegs freundlich, nein. Es war krank. „Bitte lass mich raus..“, schluchzte sie. Sie schrie. Schrie nach ihrem Bruder, schrie nach Fumiko. Es schienen wie Stunden bis die Tür aufging, Hotaru zur Seite fiel und ihre Pflegerin hinein kam. Sie packte Hotaru unsanft an den Haare und trat in ihren Rücken. „Sei still verdammt noch mal!“, schrie ihre Betreuerin und knallte ihren Kopf gegen die Wand. „Du nervende Göre! Sei still oder du kannst was erleben!“ „Warum tat sie so etwas? Ich war nicht böse, war nicht gemein.. ich wollte nur zeigen wie sehr mein Herz weh tut.“ _______________________________________ *Yakitori – gegrilltes Hähnchenfleisch am Spieß;3 „Warum tat sie so etwas? Ich war nicht böse, war nicht gemein.. ich wollte nur zeigen wie sehr mein Herz weh tut.“ – damit ist gemeint, das Hotaru sich ritzen wollte, mehr dazu im nächsten Kapitel! Kapitel 8: Welch ein TOLLES Interview..! ---------------------------------------- 30 Minuten zuvor.. ´Ich halte das nicht aus..´, von Außen her sah sie ganz normal aus, trug ein Lächeln im Gesicht als sie durch die vielen Gänge der Klinik marschierte. Aber in ihrem Inneren war sie krank. Sehr, sehr krank. Sie spürte wie ihre Seele immer mehr in sich zusammen viel und das Innere zerkratzte. Langsam, Schritt für Schritt, lief sie in die Mädchentoilette. Sie wollte sich gerade wieder für Stunden in einer Kabine einsperren als sie jedoch ihr Spiegelbild aus den Augenwinkeln sah. Sie stoppte und drehte sich langsam zum Spiegel. „Was hat ihm an mir nicht gefallen?“, fragte sie sich selbst und trat näher heran. „War ich ihm nicht hübsch genug?“, mit den Händen betastete sie ihr Gesicht. Langsam ließ sie ihre Hände an ihren Hals wandern, glitten hinunter zu ihrem Bauch. „War ich ihm nicht dünn genug?“, ihre Hände ruhten auf ihrem Bauch. Er war stark abgemagert. „Was hab ich denn falsch gemacht?“, schluchzte sie aufgebracht und schlug mit der Faust gegen den Spiegel. Er zerfiel in tausend kleine Teilchen. Erschrocken hielt Hotaru sich die Hände vors Gesicht. „Oh nein..“, hauchte sie. Sie griff in das Waschbecken und holte eine riesige, spitze Scherbe heraus. „Kaputt.. wie ich..“, murmelte sie und führte die Scherbe zu ihren Lippen. „Ich will diese Lippen nicht haben.. die du so oft geküsst hast..“, flüsterte sie. Sie setzte gerade zum schneiden an, als ihre Pflegerin in die Toilette gestürmt kam. „Hotaru Takashima! Leg sofort diese Scherbe weg!“, sie rannte auf Hotaru zu und riss sie zu Boden. Die Scherbe fiel aus Hotarus Hand und schliff leicht ihren linken Handrücken. Jedoch stark genug um eine tiefe, vor allem große Wunde zurück zulassen. „Aua..“, schluchzte sie und hielt sich den Handrücken vor die Augen. Das Blut tropfte auf ihre Stirn und lief ihr ganzes Gesicht hinunter. Der Schmerz war überwältigend. Sie bekam gar nicht mit wie ihre Pflegerin aufstand und sich den Dreck von den Kleidern klopfte. Erst als sie unsanft Hotarus Hand packte und diese zusammen quetschte. Scharf zog Hotaru die Luft ein und versuchte den pochenden Schmerz zu unterdrücken. Fumiko zog sie wieder auf die Beine und rannte mit ihr in den Flur, an den unzähligen Leuten vorbei. Von weitem konnte sie jemanden sehen, der wirklich nicht hier her passte. Innerlich schmunzelte und doch kamen ihr wieder die Tränen. Er sah genauso aus wie Kouyou. Sie kamen ihm immer näher und plötzlich stockte ihr der Atem. Es war Kouyou! Als sie an ihm vorbei rannten, schien alles um sie herum langsamer zu werden. Wie in Zeitlupe sah sie seine unglaublich traurigen Augen und wie er enttäuscht den Kopf schüttelte. Sie ließ sich einfach von Fumiko mitziehen. „Onii-san..“, flüsterte sie immer und immer wieder. Sie hatte ihn enttäuscht. „Ihr dämlichen Suizidgefährdeten!“, fluchte Fumiko vor sich hin und verband Hotarus Hand. Sie zog den Verband so fest zu das Hotaru ihre Finger nicht mehr spüren konnte. „Euer ständiger Aufmerksamkeitsmangel nervt wisst ihr das?! Ständig ritzt ihr euch, wollt springen! Dabei würdet ihr das doch in hundert Jahren nicht durchziehen! Ihr seit einfach nur peinlich! Eine Schande für die Menschheit! Ich hasse Leute wie euch!“ (Am nächsten Tag) Aufgeregt saß sie nun auf dem Sofa im Wohnzimmer und schaltete die Kanäle durch. Das Konzert von den Jungs sollte live übertragen werden! Als sie den besagten Sender endlich gefunden hatte liefen jedoch noch die Nachrichten. Hotaru seufzte leise und hörte der Nachrichtensprecherin nicht im geringsten zu. Sie wollte nur ihren Bruder sehen und keine komische Tante, mit blonden Haaren die keineswegs zu ihr passten. Das sie allein war, hatte sie vergessen. Es kam ihr so vor als wäre Maya immer noch hier und würde gute Laune verbreiten. Endlich war es soweit! Das Konzert startete! „Danke! Bis zum nächsten Mal! Ich liebe euch!“, rief Ruki noch ins Mikro bevor auch schon alle von der Bühne verschwanden. „Hey Aoi! Hör auf zuträumen! Komm schon, die Interviewmacher.. Dinger.. werden sicher nicht auf dich warten!“, rief Reita ihm entgegen und hatte mal wieder ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht hängen. „Was? Oh ja! Tut mir leid!“, sagte Aoi und steckte das Foto das er vor kurzem noch in den Händen hielt wieder weg. Leicht müde folgte er Reita in den Kleinen Raum wo Ruki und Kai sich schon an den Tisch gesetzt hatten, Uruha hinter ihnen stand und er gesellte sich mit Reita dazu. „Schön das ihr da seit“, sagte ein schmieriger Typ mit echt seltsamer Brille und halber Glatze. „Ja! Also los geht’s!“, grinste Kai ihm entgegen, anscheinend kein bisschen angeekelt. „Was die weiblichen Fans am meisten interessiert ist ja, seid ihr denn noch single?“, grinste der Mann gleich drauf los und auch der Kameramann konnte sich kein Grinsen verkneifen, auch die Members natürlich nicht. „Das ist hier wohl eine heiß begehrte Frage“, lachte Uruha auf und schüttelte danach aber den Kopf. „Single bin ich aber verliebt bin ich schon das tut mir leid“, er zwinkerte einmal und senkte dann grinsend den Kopf. „Wie steht es denn mit dir Reita?“, fragte der Mann weiter. „Single“, grinste er und blickte erwartungsvoll zu Kai und Ruki. „Single!“, riefen beide im Chor und lachten über diesen äußerst lustigen Moment. „Was ist mit dir Aoi? Du bist doch sonst nicht so still oder?“, grinste der Mann erneut. „Single..“, murmelte er und blickte mit hochrotem Kopf nach unten. „Diese Reaktion deute ich aber anders mein Lieber! Was hängt denn da aus ihrer Tasche?“, fragte er weiter und blitzschnell hatte Reita ihm das Foto aus der Hosentasche gezogen. „Ach nein wie süß!“, gespielt überrascht und gerührt lächelte Reita vor sich hin und reichte Uruha das Foto. „Nein Jungs bitte!“, Aoi versuchte wieder an das Foto zukommen aber vergebens. „Zeigen sie doch mal!“, der komische Mann hatte Uruha das Foto aus der Hand gerissen und legte es auf den Tisch damit der Mann das Filmen konnte. „Aah! Sind sie das? Und wer ist denn das?.. Moment mal.. die sieht ja aus wie Uruhas kleine Schwester Hotaru!“, erzählte der Mann weiter und während er aufgeregt das Bild von Aoi und Hotaru betrachtete, von ihrer ersten Verabredung, beugte Uruha sich hinter Reita zu Aoi und flüsterte. „Ich muss nachher dringend mit dir reden Yuu“, und schon stand er wieder an seinem Platz und grinste. „Darf ich daraus schließen das sie verliebt sind mein Lieber?“, grinste nun auch die Frau neben diesem Mann und deutete auf das Foto. Zaghaft nickte er und schnappte sich nun auch wieder das Foto. Dieses Interview kam ihm vor wie eine Stunde auch wenn es nur 10 Minuten waren. Froh das es endlich vorbei war, hastete er in den Umkleideraum und machte hinter sich erst einmal die Tür zu. „Unfassbar unhöflich.. dieser Freak“, knurrte er und griff in seine Hosentasche. Das Foto war da wo es sein sollte. Es leises Klopfen an der Tür ließ ihn leicht zurückschrecken. Zu sehr war er in Gedanken gewesen. Die Tür ging auf und Uruha trat hinein. „Aoi worum ich mit dir reden wollte“, fing er an und schloss die Tür wieder. „Es kann sein das du einen Mitstreiter um Hotarus Herz hast“, mit jedem Wort wurden Aois Augen größer und größer. „Das ist doch ein schlechter Scherz! Oder?“, unsicher sah er Uruha an dieser aber schüttelte den Kopf. „Sie hat ihn gestern Nachmittag kennen gelernt. Als sie einkaufen war.“, „Wer ist es denn?“, Aoi machte sich schon innerlich darauf gefasst das es einer seiner besten Freunde sein könnte. „Maya. Du kennst doch sicher LM.C oder?“, zaghaft nickte Aoi. Was würde passieren wenn Hotaru sich in Maya verlieben würde?! Nicht auszumalen wie sehr es ihn verletzten würde. „Versink jetzt bitte nicht in deiner Trauerphase. Komm doch morgen zu uns. Hotaru und ich wollten Plätzchen backen“, grinste Uruha und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. ´Ach ja.. ist ja schon der 16. Dezember´, „Ja ich würde gern kommen“, murmelte Yuu und ließ sich nichts von den Schmetterlingen anmerken die sich in seinem Bauch breit machten. Er freute sich wirklich unheimlich auf Hotaru. Das letzte Mal als sie Plätzchen zusammen gebacken hatten war gut 3 Jahre her. Und da waren die anderen auch alle dabei gewesen. Dieses Mal war es ja nur Uruha und wenn er Aoi wirklich wieder glücklich sehen wollte, würde er schon wegen irgendwelcher ausgedachten Gründe, verschwinden und die 2 allein lassen. Kapitel 9: Süßes Plätzchenpärchen♥ ---------------------------------- Gelangweilt lief Akane durch ihre Wohnung. Wenn Aki nicht bei ihr war, war es einfach langweilig! Nicht einmal Uruha konnte sie nerven. War ja auch nicht da. Doch gerade in diesem Moment klopfte es an der Tür und Reita kam gut gelaunt Hinter ihm war auch Uruha der etwas schüchtern in die Wohnung trat. „Akane..? Können wir bitte kurz mit einander reden?“, fragte er auch schon gleich, bevor sie ihm um den Hals fallen konnte um ihn zu begrüßen. „Klar“, grinste sie zur und zog ihn mit in ihr Zimmer und schloss die Tür. „Also was ist los Ruha? Alles okay? Ist was passiert?“, besorgt lief sie auf ihm zu und legte ihre Hände an seine Wangen. Sie konnte spüren wie ihm das Blut in die Wangen schoss und sie ganz warm wurden. Er legte seine Hände auf ihre und lächelte sanft. „Nein es ist alles in Ordnung. Mach dir bitte keine Sorgen“, „Gut. Ich dachte schon.. ach egal. Was gibt’s denn?“, eine lange Zeit blieben sie so stehen und blickten sich in die Augen. „Ich.. ich liebe dich..“, hauchte Uruha leise. Ihre Augen wurden ganz groß und sie zog ihre Hände von seinen Wangen. „Heißt das du-“, Uruha blickte sie verzweifelt an aber blitzschnell hatte Akane ihre Arme in seinen Nacken gelegt und zog ihn zu sich runter. „Dummerchen.. ich liebe dich doch auch“, hauchte sie und küsste ihn sanft. Etwas überrascht aber doch überglücklich erwiderte er den Kuss und legte seine Hände an ihre Hüpfte. Nach langer Zeit lösten sie, recht widerwillig, den Kuss und Akane sagte: „Jetzt müssen wir das nur noch Aki beichten..“, und grinste. Hastig lief Yuu die Straße entlang. Er war gerade von der PSC Company gekommen und wollte Hotaru unbedingt einen Besuch abstatten denn Uruha war mit Reita mitgegangen. Er hatte ihm den Schlüssel überlassen da es noch sehr früh war. 4:39 Uhr um genau zu sein. ´Bestimmt schläft sie noch´, dachte er schmunzelnd und stand nun vor der kleinen Wohnung. So leise wie möglich schloss er die Tür auf und zog sich die Schuhe aus. Darauf bedacht nichts umzuwerfen und sonstiges lief er durch die Wohnung und suchte nach ihr. Er fand sie letztendlich in Kouyous Bett. Sie hatte es sich dort gemütlich gemacht und schlief mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Leise tapste er ans Bett und strich über ihr Haar. „A.. Aoi..“, murmelte sie leise und lächelte noch breiter. Yuu selbst errötete leicht und schmunzelte. Er hockte sich hin und strich noch immer über ihren Kopf. Bestimmt saß er über eine Stunde so da, betrachtete sie und dachte an früher zurück. „Hey Hotaru! Hättest du vielleicht Lust mit mir auszugehen?“, „Ein Date?“, fragte sie lächelnd und umklammerte ihre Schultasche fest. Yuu nickte und grinste. „Aber nur wenn du mich auf ein Eis einlädst. Ich steh nicht so auf das schnulzige essen gehen“, Aoi nickte. „Gern.“, und zusammen liefen sie in die Stadt. Der kleine Bäcker am Bahnhof hatte seit neustem eine kleine Eisdiele gleich nebenan aufgemacht und das Eis dort schmeckte einfach köstlich! Als sie sich ein Eis geholt hatten liefen sie noch etwas umher. Lachten viel und sahen hier und da mal in die Läden. Nun saßen sie an einem kleinen Stadtbrunnen und machten gemeinsam die Hausaufgaben. „Du Hotaru, sag mal was ist das hier für eine Note?“, „Eine Achtelnote. Dummerchen.“, kicherte sie und schrieb weiter. Er schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und schrieb ebenfalls weiter. Normalerweise würde er kein Mädchen so mit sich reden lassen aber bei Hotaru war das einfach anders. Sie war nicht wie die anderen Zicken aus seiner Klasse. Sicher, er hätte sie nicht am Hals gehabt, wäre er nicht so oft sitzen geblieben, aber wenn er Hotaru sah, war er sofort wieder froh darüber. Schon zu lang war er in sie verliebt. „Bist du fertig?“, überrascht hob er den Kopf und blickte in ihr Gesicht. Sie lächelte wieder sanft und beugte sich nach vorn. „Da ist noch ein kleiner Fehler aber ansonsten ist alles super“, grinste sie. Als Erinnerung hatten sie noch ein Bild von sich gemacht und Hotaru hatte sich mit einem kleinen Kuss auf den Mund bei ihm für diesen schönen Tag bedankt. Es kam ihm so wunderschön vor, das er nicht daran gedacht hatte, das dieses Glück genauso schnell wieder enden konnte wie es angefangen hatte. „Wo sein Uruha?“, fragte Hotaru und band sich hinter dem Rücken die Schürze zusammen. „Er ist bei Akane. Er wollte ihr endlich sagen das er in sie verknallt ist“, grinste Aoi. Hotaru jedoch blickte traurig auf den Boden. „Ich nicht mögen Akane.“, murmelte sie und suchte die Zutaten für die Plätzchen zusammen. „Warum denn das?“, „Sie sein.. sehr aufgedreht?“, sie reckte sich in die Höhe um an diese doofe rosa Schüssel zukommen aber sie schaffte es einfach nicht. Plötzlich erschien ein Arm neben ihr und holte die rosa Schüssel runter. „Du kleiner Winzling“, sie verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. „Nicht wahr.. Schrank zu hoch!“, „Ist klar Kleine“, und schon hatte er ihr einen Kuss auf die Wange gegeben. Überrascht wurden ihre Augen größer und sie drehte sich mit hochrotem Kopf zur Seite, jede Tomate würde garantiert eifersüchtig werden. „Ooh ist da etwa jemand rot geworden?“, sie wusste das er grinste. „Wie kawaii!“, Aoi kicherte und fing an die Zutaten zusammen zu mixen. Hotaru drehte sich wieder zu ihm. Gerade wollte er das Mehl in die Schüssel geben. „Nein Aoi! Nicht so!“, sie griff sich die Mehltüte aber da Aoi diese immer noch fest hielt, wurde daraus wohl nichts und mit einem leisen ~Ratsch!~ ging die Tüte kaputt und alles verteilte sich in der Küche. Hotaru kümmerte das aber nicht im geringsten und lachte sich halb schief als sie Aoi sah. „Du sehen aus wie Schneemann. Nur nicht dick!“, sie konnte gar nicht mehr aufhören zu kichern. „Ach ja? Na dann bist du jetzt meine Schneefrau“, lachte auch Aoi. Plötzlich war Hotaru wieder ganz still und ganz rot im Gesicht. Auch Yuu verstummte langsam wieder. „Was denn?“, fragte er nun verdutzt. Selbst unter dieser dicken Mehlschicht in ihrem Gesicht konnte er sehen wie sie schon wieder rot wie eine überreife Tomate war. „N-Nichts!“, sagte sie hastig und drehte sich wieder weg. „Hotaru bitte lüg mich nicht an..“, flüsterte Aoi und trat näher an sie heran. „Ach du weißt ja gar nicht wie sehr ich dich vermisst hab.. die 5 Jahre ohne dich.. sie.. sie waren einfach unerträglich..“, sie sah wieder zu ihm und konnte doch tatsächlich ein paar Tränen in seinen Augen glitzern sehen. „Nicht weinen..“, sagte sie und lächelte. Sanft nahm sie ihn in den Arm und wog ihn leicht hin und her. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter und umarmte auch sie. „Ich hätte da sein müssen.. hätte bei dir sein müssen..“, schluchzte er nun leise. „Nein bitte hören auf.. sonst auch traurig“, gequält lächelte sie und versuchte eisern die Tränen zurück zuhalten. Nur eine hatte es wirklich geschafft. Aoi löste sich wieder von ihr und strich die Träne mit seinem Daumen weg, ließ seine Hand aber an ihre Wange. „Du bist noch genauso hübsch wie früher Kleine“, murmelte er. Langsam kam er ihrem Gesicht immer näher. „D.. darf ich?“, er starrte wie hypnotisiert in ihre Augen. Benommen nickte Hotaru und ließ es geschehen. Sanft legte Aoi seine Lippen auf ihre. Sie legte vorsichtig ihre Arme in seinen Nacken und zog ihn noch näher an sich. Der Kuss wurde immer sehnlicher und schmeckte nach Traurigkeit, Einsamkeit und doch nach einer Menge Freude und Glück. Die Welt schien still zu stehen. Drehte sich einfach nicht mehr denn jetzt gab es nur noch die zwei. Nach langer Zeit lösten sie sich wieder von einander. „Ich liebe dich so sehr Kleine..“, hauchte Aoi und küsste sie noch einmal. Hotaru erwiderte diesen Kuss nur zu gern. „Ich dich auch..“, murmelte sie in den Kuss und sie spürte das Aoi überglücklich lächelte. Sie waren wieder zusammen. Hatten sich und auf einmal war die Welt nicht mehr trostlos grau sondern voller kunterbunter Farben. Die beiden lösten den Kuss wieder und lächelten sich verliebt an. „Plätzchen backen?“, hauchte Aoi leise. Hotaru nickte. Er gab ihr noch einen Kuss auf die Nasenspitze und schon machten sie sich ans Werk. Kapitel 10: ´Das ist alles meine Schuld..´ ------------------------------------------ „Das ist nicht euer Ernst!“, rief Akira erschrocken aus und blickte entsetzt zu den 2 Personen die glücklich Hand in Hand vor ihm standen. „Nun ja.. doch!“, grinste Akane fröhlich. Der Bassist seufzte und setzte sich auf das schwarze Ledersofa hinter ihm. „Oh nein..“, er wimmerte leise. „Dabei lief es zwischen dir und Toya doch so gut!“, er weinte gekünstelt und ließ sich zur Seite auf das Sofa plumpsen. „Bitte was?!“, kreischte Akane aufgebracht und vor lauter Schreck ließ Uruha ihre Hand los um sich die Ohren zu zuhalten. „Tut mir Leid..“, murmelte Akane entschuldigend und kratzte sich am Hinterkopf. „Aber das war jetzt wirklich gemein von dir Aki. Freu dich doch für mich!“, grinste sie und lief zu ihm hinüber. Beruhigend legte sie ihre Hand auf seine Schulter. Er hob den Kopf leicht an und blickte in ihr grinsendes Gesicht. „Hm.. ich schätze du hast Recht..“, murmelte Aki darauf. „Tut mir leid Schwesterchen..“, nun grinste auch er und setzte sich wieder hin. „Jetzt nervst du mich wenigstens nicht mehr!“, er streckte sich einmal herzlich und lachte dann auf. Sofort verzog sich Akanes Miene und nun blickte sie ihn entgeistert an. „Was denn?“, verdutzt neigte Aki den Kopf zur Seite. „Ist doch wahr!“, „Kommst du mit zu mir Akane?“, als hätte sie vergessen das Uruha noch da war blickte sie überrascht in seine Richtung, lächelte dann aber glücklich. Er streckte seine Hand in ihre Richtung und glücklich ergriff Akane diese. „Aber macht ja nichts Unanständiges!“, rief Aki noch hinterher bevor sich auch schon die Tür schloss. „Wann fertig?“, quengelte Hotaru erneut und setzte sich vor den Backofen. „Die werden schon noch etwas brauchen“, lachte Aoi und setzte sich neben sie. „Ich wollen Plätzchen essen..“, sagte sie traurig und stand wieder auf. Aoi tat es ihr gleich und zog sie mit ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich dann aufs Sofa und zog sie auf seinen Schoß. „Wir können ja so lange kuscheln!“, grinste er und lehnte sich gegen die Rückenlehne. Hotaru ließ sich gegen ihn sinken und legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Gute Idee“, lächelte sie und schloss müde die Augen. „Wann bist du gestern überhaupt schlafen gegangen?“, fragte Aoi leise und schloss seine Arme um ihren dünnen Körper. „3 Uhr..“, murmelte sie und gähnte herzhaft. „Was? Aber Kleine.. das geht doch nicht“, er kicherte leise und küsste ihr Haar. „Ich wissen..“, murmelte sie und kuschelte sich mehr an ihn. „Kommen du Morgen mit, Weihnachtsgeschenke kaufen?“, fragte sie und blickte ihm fröhlich in die Augen. Er nickte und lächelte. „Mach ich doch gern Süße“, sie grinste und küsste ihn zärtlich. Nach einer langen Zeit lösten sie sich wieder. „Ich liebe dich meine Kleine“, „Ich dich auch“, lächelte sie und küsste ihn wieder. Ja, sie liebte ihn wirklich. Sie hatte nie damit aufgehört, hätte es nie gekonnt, selbst wenn man sie dazu gezwungen hätte. „Oh mein Gott!“, erschrocken fuhren die beiden auseinander und blickten zur Wohnzimmertür. Uruha stand dort und blickte die 2 erschrocken an. „Onii-san..“, flüsterte Hotaru erschrocken und starrte ihn an. „Ist es das wofür ich es halte?“, fragte er nach etlichen Minuten des Schweigens. „Ja ist es!“, sagte Yuu und drückte Hotaru noch fester an sich. Für ein paar Minuten war es still und Kouyou blickte die beiden böse an. Dann aber hellte sich seine Miene auf und er grinste. „Ich freu mich ja so für euch!“, lachte er dann. Hotaru, welche erst noch leicht traurig guckte, lachte nun auch erleichtert auf. „Ich dachten du böse..“, murmelte sie und blickte auf den Boden. Wenn Kouyou einmal wütend war, hatte man Glück wenn man heil davon kam. „Ach was, ich freu mich doch wenn meine Kleine glücklich ist“, er schmunzelte und ging mit Akane in die Küche. „Wie es aussieht, sind die zwei nun zusammen“, sagte Aoi und lächelte sie zaghaft an. Sie jedoch lächelte nicht zurück. Klar, es war sein Leben, seine Entscheidung was er damit anfing, aber Akane gefiel ihr irgendwie nicht. Sie fand sie.. falsch. „Lass uns nach den Plätzchen gucken ja? Akane wird heute sicherlich hier übernachten, da bin ich mir sicher. Hättest du nicht Lust mit zu mir zukommen?“, jede andere Frau hätte sofort gedacht das er mit so einer Rede nur das eine in Sicht hatte. Nur wer ihn wirklich kannte wusste dass er das nur Gut meinte. Hotaru nickte und schenkte ihm wieder ein Lächeln. „Unheimlich gern meine Schatz“, und damit umarmte sie ihn. „Hey habt ihr die Plätzchen gemacht?“, rief Uruha aus der Küche. „Meine!“, rief Hotaru lachend zurück, stand auf und rannte in die Küche. „Hast du alles Kleine?“, Hotaru kam den Flur entlang getapst, mit einer kleinen Tasche in der Hand. Sie nickte lächelnd und zog sich schnell ihre Schuhe an. „Gut. Also bis dann Kouyou!“, rief Yuu und öffnete die Tür. „Gute Nacht Onii-san!“, rief auch Hotaru. „Ach Kleine! Es ist doch erst 15 Uhr.“, Kouyou lachte leise. „Aber dir auch. Bis dann.“, die beiden traten nach draußen und schlossen die Tür hinter sich. Es war recht kalt draußen, nur seltsamerweise hatte es noch nicht geschneit. Sie liefen noch etwas durch die Stadt und setzten sich am Ende noch in ein kleines Café. „Was möchtest du denn trinken Kleine?“, „Hm.. Kakao?“, fragte sie lächelnd und ihre Augen glitzerten freudig. Yuu nickte und ging schnell nach vorn um zu bestellen. Währenddessen spielte Hotaru mit dem Handy von Kouyou herum, das er ihr einst gegeben hatte. Sie hatte es mit kleinen Aufklebern voll kleben dürfen, auch mit kleinen Glitzersteinchen. Einfach so, wie es in Japan eben üblich war. Plötzlich fiel ein dunkler Schatten über den Tisch, Hotaru hörte auf zuspielen und blickte überrascht nach oben. „Sayo!“, sagte sie erschrocken und drückte sich gegen die Lehne des Stuhls. Sie wollte verschwinden. Mit dem Stuhl verschmelzen, einfach weg sein! „Ach Hotaru. Wie ich sehe geht’s dir wieder besser?“, zischte sie und blickte sie wütend an. „Habe ich dich nicht gewarnt, Winzling?!“, ihr ganzer Hass sprang Hotaru förmlich ins Gesicht, zerfetzte ihre Augen, stach in sie ein. „Das wirst du bereuen, mach dich drauf gefasst!“, sagte sie wütend und mit schnellen Schritten verließ sie das kleine Café. Hotaru war eiskalt, ganz blass und ihre Augen waren vor Angst weit aufgerissen. Sie würde es bereuen hatte sie gesagt. „Hey hier bin ich Kleine“, erschrocken zuckte sie zusammen und blickte hoch in Yuus Gesicht. „Alles in Ordnung Kleine?“, er setzte sich und stellte ihr eine Tasse Kakao vor die Nase. Zaghaft nickte sie, nahm sich die Tasse Kakao und nippte daran. „Du sollst mich doch nicht anlügen Kleine.. was ist los?“, fragte Aoi liebevoll aber sie musste lügen! Hatte keine andere Wahl. „I-ich haben meine Plüschtier zuhause vergessen..“, murmelte sie traurig. Aoi lachte leise, kaufte es ihr wirklich ab. „Jetzt hast du doch mich Kleine“, sagte er und trank seinen Kaffee. Auch sie lachte, jedoch gekünstelt. Und trank ihren Kakao in einem Zug aus. Eine Welle der Wärme durchfloss ihren Körper. Jedoch war sie so schnell wieder weg, wie sie gekommen war und ihr war noch immer kalt. Eiskalt. „Bist du soweit?“, fragte Aoi nach einer langen Zeit und grinste wieder. Sie nickte und zwang sich zu einem Lächeln. „Dann lass uns gehen“, sie nickte und stand auf, schnappte sich ihre Tasche und schon ging es los. Die vielen Straßen entlang, den viele Menschen ausweichend. „Oh! Schau mal!“, sagte sie fröhlich und blieb an einem Schaufenster stehen. Es war ein Juweliergeschäft. Es hieß Hana. „Was ist denn Kleine?“, Aoi trat neben sie und legte einen Arm um ihre Taille. „Da! Wunderschön!“, sie zeigte auf eine wunderschöne Kette mit einer schwarzen Rose als Anhänger. In der Mitte der Rose, wurde ein silberner Stein eingesetzt. Er funkelte unter dem Lampenlicht. „Ja das ist sie.“, lächelte Aoi und zog sie weiter mit der Begründung:„Wir sollten nach hause gehen.“ Sie standen gerade vor einer Ampel, Händchen haltend, und redeten über dies und das. „Oh! Grün.“, sagte Hotaru grinsend und schon liefen sie los. Sie waren keine zwei Meter gelaufen, als plötzlich ein lautes Hupen ertönte, ein ohrenbetäubendes Quietschen folgte. „Aoi! Pass auf!“, schrie Hotaru verzweifelt und stieß ihn zur Seite. Das Auto raste auf sie zu, Hotaru kniete auf dem Boden. Die Zeit war nicht mehr da um aufzustehen! „Ich liebe dich Aoi..“, schluchzte sie und schloss die Augen. Das letzte was sie sah war wie Aoi auf dem Boden kniete, verzweifelt ihren Namen rief und seine Hand nach ihm ausstreckte. Sie öffnete die Augen wieder und blickte zum fahrendem Auto. Nein! In diesem Auto saß Sayo! Mit einem fiesem Grinsen im Gesicht. „Hotaru! Nein mein Schatz pass auf! Bitte steh auf!“, rief Aoi verzweifelt. Das war das letzte was sie hören konnte. Dann, folgte der Aufprall. Aoi saß verzweifelt auf der andere Seite und schrie nach ihr. „Nein!“, er musste zusehen wie sie weiter weg geschleudert wurde und auf dem Boden liegen blieb. Eine riesige Blutlache bildete sich um sie herum. Er rappelte sich auf, lief zu ihr. Auch andere Passanten liefen zu ihr. „Ruft doch mal einen Krankenwagen!“, schrie Aoi sie verzweifelt an und stützte Hotarus Kopf. Sie war noch bei Bewusstsein! „Aoi.. e-es tun so weh..“, hauchte sie und versuchte zuatmen. Es fiel ihr schwerer als je zuvor. „Nein Sssh. Nicht sprechen!“, sagte er flehend, seine Tränen flossen bereits. „Ich lieben dich so sehr..“, flüsterte sie, ihre Stimme war brechlich. Eine Träne floss aus ihrem Augenwinkel und tropfte auf die Straße. Mit letzter Kraft legte sie ihre blutbeschmierte Hand auf seine Wange, lächelte zaghaft bevor sie das Bewusstsein verlor. „Schnell! Beeilt euch ihr bleibt nicht mehr viel Zeit!“, rief jemand und diese Stimme dröhnte in ihrem Kopf. Mit aller Kraft öffnete sie die Augen. Sie sah verschwommene Bilder und das atmen fiel ihr schwer. Trotz alldem konnte sie Aoi sehen. Er rannte neben ihr und kämpfte mit den Tränen. Sie lächelte schwach bevor ihr wieder die Augen zufielen. Aoi hatte Probleme mit den Ärzten Schritt zuhalten. Hotaru war blutüberströmt, und man konnte gut erkennen das ein paar ihrer Knochen gebrochen waren. Sayo war zu weit gegangen! „Bitte Hotaru.. halte durch..“, schluchzte er und blieb erschöpft stehen. Er konnte nicht mehr, sah wegen den Tränen überhaupt nichts mehr. „Ich liebe dich Kleine.. verlass mich nicht“, schluchzte er und sank auf die Knie. Betete. Hoffte auf ein Wunder und weinte. Schlug auf den Boden und schrie nach ihr. Vielleicht, würde er ihr Lächeln nie wiedersehen könnten. Nie wieder ihr Lachen hören dürfen. Er würde sie vielleicht nie wieder sagen hören, wie sehr sie ihn liebte. Er schluchzte und zog sein Handy aus seiner Hosentasche, wählte Uruhas Nummer. „Uruha..“, schluchzte er. „Hotaru sie- sie wurde.. angefahren und ist jetzt im Krankenhaus“, an der anderen Leitung konnte er nur noch hören wie jemand erschrocken nach Luft schnappte und dann sofort auflegte. ´Das ist alles meine Schuld..´ Kapitel 11: Es war vorherbestimmt --------------------------------- „Yuu ! Bitte sag mir es geht ihr gut !“, ein verheulter Uruha kam mit den anderen durch die Gänge gerannt und umarmte Aoi, der nicht weniger verheult aussah. „Ich wünschte ich könnte..“, schluchzte dieser nur und umarmte seinen besten Freund. „Hey sie wird das überstehen. Sie ist doch ein starkes Mädchen oder nicht?“, meldete sich nun auch Ruki zu Wort und kuschelte sich an Reita, seinen mittlerweile festen Freund. „Genau. Also weint bitte nicht. Ihr wisst das ich nicht gern Schwäche zeige“, hängte Aki noch hinten dran, doch seine Augen schimmerten bereits verräterisch, er würde bald auch damit anfangen. Kai aber schluchzte bereits schon und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. „Ach Kai“, seufzte Akane und umarmte ihn. „Seltsam du kennst sie nicht einmal richtig aber weinst um sie. Du bist komisch Yutaka.“, murmelte sie und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Trotzdem gehört sie zu meinen Freunden“, schluchzte er und krallte sich in ihre Jacke. Stundenlang saßen sie vor dem Operationsraum und hofften auf gute Neuigkeiten. Uruha hatte vor ungefähr 3 Stunden einen Teddybär aus Akanes Tasche gezogen. Sie hatte ihn tatsächlich eingepackt. Endlich war sein großer Tag. Sein Geburtstag um genau zusein. Er war endlich 7 Jahre alt geworden. „Guten Morgen liebster Bruder!“, er spürte wie jemand auf sein Bett sprang und sich an ihn kuschelte. Er öffnete die Augen, blickte an sich hinunter und sah in das grinsende Gesicht von Hotaru. „Guten Morgen Kleine“, er gab seiner 4-Jährigen Schwester einen Kuss auf die Nasenspitze. „Alles Gute zum Geburtstag Onii-san“, quietschte sie und stand wieder auf. Ungeduldig zog sie an seiner Hand. Er sollte endlich aufstehen und sich seine Geschenke ansehen! Er stand also auf und lief nach unten. Im Wohnzimmer wurde er von seinen Eltern überrascht wie sie vor einem Berg von Geschenken standen und für ihn Happy Birthday sangen. Freudig hatte er die ganzen Geschenke aufgemacht. „Guck mal Onii-san. Den hab ich ganz allein für dich gekauft“, sagte sie fröhlich und hielt ihm den kleinen weißen Teddybär entgegen. Er hatte eine rote Schleife um den Hals und dort, wo das Herz saß, war ein kleines Plastikherz befestigt welches man öffnen konnte. Darin befand sich ein Foto von den beiden. Dieses Bild hatte seine Großmutter gemacht. Er und Hotaru als sie im Garten auf der kleine blauen Decke händchenhaltend eingeschlafen waren. „Hotaru danke!“, er umarmte sie glücklich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Das ist ein tolles Geschenk!“ „Meine Heeren? Meine Dame?“, ein Arzt, in einem Kittel gehüllt und mit einem Mundschutz trat aus dem Op-Raum. Sofort standen alle auf und sahen den Arzt besorgt an. „Sie hatte innere Blutungen und ihr rechter Arm ist gebrochen. Ebenso 2 Rippen. Sie hat eine riesige Platzwunde an der Schläfe und etliche Kratzer. Wir werden sie ins künstliche Koma versetzten müssen. Sie können ab morgen zu den Besuchszeiten zu ihr.“, sprach der Arzt gleich drauf los und ging dann wieder. Aoi ließ sich wieder auf die schwarze Holzbank fallen und raufte sich die Haare. „Glaubst du sie ist bis Weihnachten wieder wach?“, schluchzte Kouyou und drückte den Teddy näher an sich. „Weißt du auch, wer es war?“, fragte nun auch Kai und setzte sich neben den Gitarristen. „Sayo. Sie hat Fahrerflucht begangen.“, murmelte Aoi und unterdrückte die Tränen. „Was?! Das ist doch wohl die Höhe!“, wutentbrannt schrie Kouyou beinahe das ganze Krankenhaus zusammen. Er schnappte sich Akanes Hand und schleppte sie mit zum Ausgang. „Komm mit Akane! Wir erheben Anklage!“, rief er wütend und schon war er weg. „Komm Aoi.. wir sollten auch gehen.. du kannst bei mir übernachten wenn du willst“, sagte Kai und strich ihm beruhigend über den Rücken. Der Angesprochene aber schüttelte den Kopf und lächelte schwach. „Nein.. ich schaff das..“ (am nächsten Tag) Gedankenverloren lief er durch die Straßen. Es war 14 Uhr also war in einer halben Stunde Besuchszeit in dem kleinem Krankenhaus. Er kam gerade wieder an dem Geschäft Hana vorbei als er vor dem Schaufester stehen blieb. Die Kette hing noch immer da. Nach kurzem Überlegen ging er in das Geschäft und kaufte diese Kette. Leicht lächelnd betrachtete er diese und dachte an den Tag zuvor zurück. Wie sie die Kette bewunderte und von Sayo angefahren wurde. Tränen traten in seine Augen aber er wischte sie hastig mit seiner Hand weg. Er wollte nicht weinen. Betrübt lief er weiter, zum Krankenhaus um sie zu besuchen. Er war genau um 14:30 Uhr da gewesen und ging in ihr Zimmer. Es sah aus als würde sie ganz normal schlafen. Wären da nicht diese seltsamen Schläuche gewesen. „Hey Kleine..“, er trat an ihr Bett und gab ihr einen Kuss auf die aufgeplatzten Lippen. „Sieh mal ich hab dir etwas mitgebracht..“, hauchte er und lächelte denn für sie, würde er alle Male lächeln. Selbst dann, wenn du Welt untergehen sollte. Er zog die Kette aus seiner Jackentasche hervor und legte sie ihr vorsichtig um den Hals. „Sie steht dir wirklich gut“, schmunzelte er und setzte sich auf einen Stuhl neben ihrem Bett. Er betrachtete sie eine lange Zeit und hing seinen Gedanken nach. ´Ich hätte besser aufpassen müssen..´, dachte er traurig und wimmerte leise. Sein Körper zitterte regelrecht. „Ähm.. entschuldigung?“, er blickte in Richtung Tür und herein kam ein Mann mit pinkgefärbten Haaren und einem kleinem Blumenstrauß. „Ich ähm..- ich bin Maya“, murmelte er und trat vorsichtig näher an ihr Bett. Das Herzüberwachsungsgerät piepste gleichmäßig vor sich her und tauchte den Raum in eine unangenehme Stimmung. „Kouyou hat mich angerufen..“, sagte er und legte die Blumen auf den kleinen Tisch neben dem Bett. Er selbst setzte sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Bettes. „Was ist passiert?“, „Ich wüsste nicht was dich das angeht!“, zischte Aoi und war schon gleich im selben Moment über seine Reaktion erschrocken. Sonst tickte er eigentlich nicht so schnell aus. ´Das ist also dieser Maya..´, dachte er nebenbei und musterte ihn von oben bis unten. Er blickte auf den Boden und sagte nichts mehr. Traute sich einfach nicht. „Es..“, fing er doch wieder an. „tut mir leid.. ich verstehe ja wie du dich fühlst das ist aber noch lange kein Grund so-“, „Nein das ist es eben! Du verstehst nicht wie ich mich fühle!“, wütend stand Yuu auf und der Stuhl, auf dem er vor wenigen Sekunden noch saß, kippte nach hinten um. „Ich kann mich nicht erinnern das du dabei warst als sie angefahren wurde! Wie sie mit schmerzverzehrtem Gesicht weggeschleudert wurde und geweint hat! Oh nein denn du warst nicht da verstehst du?! Du weißt überhaupt nicht wie schmerzhaft sich so etwas anfühlt!“, Zornestränen bahnten sich den Weg seine Wangen hinunter. Auch Maya stand wütend auf. „Rede nicht so mit mir! Es ist nicht nur für dich schmerzhaft das sie angefahren wurde! Denn all ihre Freunde leiden darunter, sei nicht so egoistisch!“, fauchte er und verließ mit schnellen Schritten das Zimmer. Fassungslos sank er auf die Knie. Genau genommen hatte Maya ja recht gehabt. Aoi fühlte sich unglaublich schlecht und hatte ein schlechtes Gewissen. Aber heute sollte nicht sein Tag sein denn im nächsten Moment kam die verzogene Mutter von Hotaru ins Zimmer. Hinter ihr, ihr Schoßhündchen den sie geheiratet hatte. „Du musst sicher dieser Yuu Shiroyama.“, fing sie kalt an. „Was hast du dir nur dabei gedacht?! Wenn hier einer hätte ins Koma fallen sollen dann du verzogener Bengel! Und nicht meine kleine Hotaru! Warum hast du ihr denn nicht geholfen?!“, geschockt starrte Yuu sie an und die Wut flammte von neuem auf. „Sie hat solch einen Idioten wie dich nicht verdient! Entschuldige dich bei i-“, „Hören sie mal zu! Verzogen sind nur sie damit das klar ist denn meine Eltern haben mich gut erzogen! Und hier hätte keiner ins Koma fallen sollen! Stecken sie sich ihre Anschuldigungen sonst wohin! Nur weil sie mit einem Gitarristen zusammen ist, der in einer berühmten Band mitspielt und sie hin und wieder in den Nachrichten erscheint, müssen sie jetzt nicht so tun als würden sie sich um sie kümmern klar?! Vielleicht waren sie früher eine gute Mutter als sie noch klein und zerbrechlich war, kann ich ja nicht wissen! Aber sie müssen ihren, vor allem nicht den Ruhm ihres eigenen Sohnes ausnutzen! Spielen sie sich nicht so aus!“, giftete Yuu zurück und knirschte mit den Zähnen. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt und er musste sich stark zurück halten um sie nicht zusammen zuschlagen. Er hasste solche Arten von Menschen. Verzogen und falsche Menschen war schon immer Abschaum in seinen Augen gewesen. „Was erlaubst du dir-“, „Ich verteidige mich nur! Und sie haben nicht das Recht so mit mir zureden. Niemand hätte Hotaru da noch wegziehen können. Es.. es war einfach vorherbestimmt..“, mit jedem Wort wurde er leiser. Für jeden ist der Tag vorher bestimmt. Ob früher oder später, es ist eben unkontrollierbar. Er konnte sich noch gut an das traurige Lächeln von Hotaru erinnern. „Ja.. es war vorherbestimmt“, schluchzte er und versteckte sein Gesicht hinter seinen Händen. Hotarus Mutter war sprachlos und verließ wutentbrannt den Raum und ihr Schoßhund folgte ihr. Yuu saß weinend vor ihrem Bett und flehte sie an. „Bitte wach wieder auf Kleine hörst du? Ich liebe dich auch..“ Kapitel 12: Der erste Schnee und der Kummer den er mitbringt ------------------------------------------------------------ Nervös lief Kouyou auf und ab und wartete auf einen Anruf. Einen wichtigen Anruf. Er war bei der Polizei gewesen und hatte Sayo angezeigt. Der Prozess lief bereits. „Uruha bitte setz dich doch mal hin! Dein ewiges Rumgerenne macht mich ganz nervös!“, sagte Reita leicht gereizt. „Tut mir leid.. aber ich-“, plötzlich fing sein Handy an zuklingeln und so schnell er konnte drückte er auf den grünen Knopf. „Moshimoshi?“, „Herr Takashima? Hier ist Polizeichef Taeko. Was ihre Anklage angeht..“ „Hallo Ruki!“, Akane fiel dem kleinen Vocalisten um den Hals und drückte ihn somit zurück in die Wohnung. Sabu kam fröhlich in den Flur gerannt um Akane ebenfalls zu begrüßen. „Oh Akane. Was führt dich denn zu mir?“, Takanori drückte sie sanft von sich und schloss die Tür wieder. „Nun ja.. wir feiern doch dieses Jahr bei dir oder irre ich mich da?“, Akane verschränkte die Arme hinter dem Rücken und zog nachdenklich die Augenbrauen hoch. Auch Ruki schien ein kleine Weile zuüberlegen bis er dann aber nickte. „Ja doch.. oh du bist sicher hier um mir beim schmücken zuhelfen stimmt’s?“, Ruki grinste siegessicher und schob das kleine Mädchen ins Wohnzimmer. Akane nickte und grinste ebenfalls. Sie setzte sich auf den Sessel welcher in der Mitte des weißen Raumes stand. „Oh wie ich sehe hast du wenigstens schon den Baum aufgestellt“, leise lachte sie und stand dann wieder auf. „Dann lass uns mal anfangen!“, gemeinsam schmückten sie den Baum, verteilten Mistelzweige im ganzen Haus, hantierten mit den künstlichem Schnee herum und hängten Lichterketten auf. „Das wird bestimmt lustig werden Ruki“, schmunzelte Akane und befestigte die letzte Lichterkette über der Wohnzimmertür. Ruki nickte zustimmend „Ja das denke ich auch“, er grinste in die Luft und blickte dann zu Akane. „Danke nochmals das du mir geholfen hast“, Sabu bebellte sein eigenes Spiegelbild in einer der goldenen Glaskugeln am Weihnachtsbaum und versuchte nach der schimmernden Kugel zuschnappen. „Sabu! Nein! Aus!“, rief Ruki erschrocken und hob Sabu hoch damit der kleine Hund endlich damit aufhörte. Der Kleine aber machte weiter. „Ich habe was für Sabu mitgebracht!“, Akane sprang vom Stuhl und rannte in den Flur. Sie wäre fast gefallen da das Lamynaht sehr glatt war. Mit einem Grinsen im Gesicht und einer roten Schleife in der Hand kehrte sie zurück. „Oh mein Gott.. Sabu wird damit bestimmt süß aussehen!“, Ruki strahlte Sabu an und schon trug der kleine Hund die rote Schleife auf dem Kopf. Akane quietschte vergnügt auf. „Kawaii!“, rief sie aus und drehte sich vergnügt im Kreis. Ruki kicherte und drückte den Kläffer an sich. „Dieses Jahr wird Weihnachten bestimmt genauso lustig werden“ Maya kam gerade aus dem kleinem Blumengeschäft, welches sogar im Winter geöffnet war, als ihm doch tatsächlich Aoi begegnete und ihn abfing. „Man was willst du denn jetzt?“, sichtlich genervt blickte Maya den Gitarristen an welcher nur beschämt auf den Boden blickte. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen.. es war wirklich dumm von mir dich anzumeckern obwohl du sichtlich genauso darunter leidest wie ich..“, murmelte Aoi und vergrub seine Hände in den Taschen. Er wagte es nicht den ganzen Zusammenhang auszusprechen. Überrascht weiteten sich Mayas Augen. Einen Moment lang war es still und man vernahm nur die hektischen Stritte vorbeilaufender Passanten. „Schon okay.. und ja es war wirklich dumm von dir. Mich deswegen anzugiften.. also echt..“, Maya lachte vergnügt auf. „Aber jeder macht mal Fehler“, verdutzt hob Aoi den Kopf und blickte in Mayas grinsendes Gesicht. Dass er diese Entschuldigung tatsächlich annehmen würde, hätte er nicht gedacht. Wieder war es still. Weiße kleine Schneeflocken fielen vom Himmel. Die ersten des Jahres. Vergnügt tanzten sie in der Luft umher und setzten sich auf den Weg. Fröhlich blickte Maya in den Himmel. „Ich glaube ich sollte mich beeilen.. meiner Mutter geht es nicht so gut..“, und schon wandte er sich zum gehen um. Er war schon fast auf der anderen Seite des Weges als Aoi endlich realisierte das er nicht mehr vor ihm stand. „Maya!“, überrascht drehte Maya sich noch einmal um. „Hättest du Lust Weihnachten mit mir und den anderen zu feiern?“, unsicher blickte Maya auf den Blumenstrauß welcher er in der Hand hielt. Leicht schüttelte er den Kopf. „Nein.. das ist das letzte Weihnachten meiner Mutter.. ich würde es gern bei ihr im Krankenhaus verbringen..“, er war sich nicht sicher ob Aoi das gehört hatte aber es war ihm egal. Traurig drehte er sich wieder um und setzte seinen Weg fort. Er biss sich auf die Unterlippe und verstärkte den Griff um den Blumenstrauß. Das letzte Mal mit seiner Mutter Weihnachten feiern. Nie hätte er gedacht das es so schnell kommen würde. Das letzte fröhliche Weihnachtsfest. Als er im Krankenhaus angekommen war, ging er sofort in das Zimmer seiner Mutter. Sie sah schwach aus, fast schon tot. Ihre Haut war blass und ihr Haar war ganz stumpf. Ihre Augen konnte sie kaum offen halten und ihr Atem ging ganz flach. „Hallo Mama“, Maya zwang sich zu einem Lächeln und legte die Blumen auf den kleinen Tisch an ihrem Bett. Seine Mutter blickte verwirrt in seine Richtung, lächelte dann aber als sie sah das es ihr geliebter Sohn war. „Ach Masahito mein Lieber“, ächzte sie und lächelte schwach. „Wie schön das du da bist..“, Maya lächelte traurig und nahm ihre Hand. „Morgen ist endlich Weihnachten Mama“, sagte er und drückte ihre Hand leicht. ´Ja Mama.. dein letztes Weihnachten..´, dieser Gedanke trieb ihm Tränen in die Augen und er biss sich auf die Unterlippe damit er nicht anfing zu schluchzten. „Masahito.. weine nicht. Das wird nicht das letzte Weihnachten mit mir sein“, versuchte sie ihn aufzumuntern aber beide wussten: es war gelogen. Er sank auf die Knie und legte seinen Kopf auf das weiße Bett. „Ach Mama..“, unweigerlich fing er an zuschluchzten und sein ganzer Körper bebte. Sanft strich seine Mutter ihm übers Haar. „Bitte weine nicht Masahito.. Selbst wenn es das letzte sein sollte.. besitzt du noch immer wunderschöne Erinnerungen“, ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. Sie war einfach zu schwach um lauter zureden. Es brach ihm das Herz sie so sehen zumüssen. Ihr blieben nur noch wenige Tage. Vielleicht nicht einmal mehr als eine Woche. „Ich werde immer in deinem Herz sein mein Engel“, er konnte spüren das sie lächelte aber doch bebte ihre Stimme leicht. Sie weinte ebenfalls. Vorsichtig hob Masahito den Kopf und wischte sich über die Augen. „Mama ich will nicht das du-“, er brach den Satz ab und unterdrückte ein Schluchzten. „Ich will nicht das du-“, seine Mutter unterbrach ihn und lächelte ihm aufmunternd zu. Sacht schüttelte sie den Kopf und deutete ihm so, diesen Satz nicht zuende zusprechen. Für eine kleine Weile blickten sich die zwei an und sagten nichts mehr. „Die Blumen sind wirklich hübsch“, fing seine Mutter wieder an zusprechen. Innerlich musste Maya lächeln. Seine Mutter war einfach nie der traurige Typ gewesen. „Ja die sind von Hana“, sagte er schmunzelnd und wischte sich die Tränen aus den Augen. Unruhig lief der Gitarrist auf und ab. Kai, sein bester Freund, blickte ihn traurig an. „Aoi bitte setz dich doch endlich und erzähl mir was los ist!“, der Drummer klopfte auf den Platz neben sich auf dem Sofa und unweigerlich ließ sich Aoi darauf sinken. „Na also“, Kai schmunzelte. „Erzähl doch mal was du hast Yuu“, der Gitarrist sah auf den weißen Teppich. Irgendwo war es ihm ja schon peinlich das zu erzählen. „Nun ja..“, er blickte wieder in das Gesicht seines besten Freundes „Auch wenn ich Maya so gut wie gar nicht kenne weiß ich doch ganz tief in mir drin das Hotaru es bei ihm besser haben würde.. Sayo terrorisiert sie ja nur so weil sie weiß das ich Hotaru liebe, nicht sie.. selbst wenn sie sich Hotaru auf 100 Meter nicht nähern dürfte, würde sie es doch trotzdem immer wieder versuchen und es vielleicht irgendwann schaffen..“, mit jeden Wort wurde er immer leiser und blickte erneut auf den Boden. „Sie liegt doch schon im Krankenhaus und Sayo wird immer gewalttätiger! Wenn ich sie nicht verlasse, wird sie noch mehr Schmerzen erleiden müssen denn Sayo ist fieser als Kouyous Mutter und die habe ich auch schon in Action erlebt.. und wenn ich sie doch verlasse, verletze ich mich selbst damit..“, Aoi seufzte und schloss die Augen. Es war wirklich kompliziert. Kai neigte nachdenklich den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster. Die kleinen Schneeflocken tanzten noch immer mit einander und es nahm wirklich kein Ende. Eine lange Zeit war es still. Niemand sagte ein Wort. Es schien fast so als hätten sie Angst auch nur einen Mucks von sich zugeben. „Was soll ich denn jetzt machen Yutaka?“, Aoi zog einen Schmollmund und blickte zu dem Drummer. Kai schüttelte den Kopf. „Tut mir leid aber ich weiß auch nicht“ Kapitel 13: Unerwartet ---------------------- Nach einer laaangen Zeit (kommt mir zumindest so vor:D) hab ich dann doch wieder ein Kapitel zusammen gekriegt.^^ Jaa ich weeiß.. in meiner Fanfiction ist gerade Weihnachten.. Aber ich finde, es passt einfach zur Situation!D: Weihnachten ist doch die Zeit der Wunder oder?o.o (Nicht das ich hier etwas falsch verstanden habxD) Genießt es einfach und habt Spaß beim lesen:D ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Frohe Weihnachten!“, endlich war nun auch Uruha angekommen. Fehlte nur noch einer. Er sah fertig aus. Die anderen standen im Flur und begrüßten ihn mit Umarmungen. „Was ist denn in der Tüte da?“, neugierig wie Kai nun einmal war, versuchte er einen Blick in die Tüte zu erhaschen aber Kouyou war schneller gewesen. „Da sind eure Geschenke drin“, er kicherte leise und versteckte die Tüte hinter seinem Rücken. „Also, wollen wir nicht ins Wohnzimmer gehen?“, die anderen nickten zustimmend und folgten Ruki. Kouyou kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus als er den Weihnachtsbaum sah. Er war beschmückt mit goldenen und silbernen Kugel, war mit künstlichem Schnee bedeckt und auf der Spitze ragte ein goldener Engel empor. „Der Baum sieht wirklich wunderschön aus“, er grinste und gab Akane einen Kuss auf die Stirn. Sie kicherte leise und schmiegte sich an seine Brust. „Okay ich würde sagen ihr setzt euch hin, Ruki singt ein paar Weihnachtslieder und ich bereite in der Küche alles vor!“, Kai grinste sie alle an und verschwand in der Küche. Die giftigen Blicke die Ruki ihm hinterher warf bemerkte er nicht einmal. „Na los Taka! Sing!“, Reita lachte und warf ein Kissen nach ihm. Ruki quiekte erschrocken als das Kissen in seinem Gesicht landete. „Schatzi! Das war gemein!“, Sabu biss in Reitas Hosenbein um sich an ihm für Ruki zurächen. Dieser aber lachte nur. „Sei doch nicht gleich so beleidigt“. Piep. Piep. Was war das nur für ein nerviges Piepsgeräusch? Hotaru wollte die Augen aufmachen aber es gelang ihr einfach nicht. Es fühlte sich an als hätte ihr jemand Blei über die Augen gegossen. Ihr war eiskalt. „Bitte wach doch auf..“, Etwas strich über ihre Hand. Es war warm. Sie wollte etwas erwidern. Bekam aber den Mund nicht auf. Was war denn nur los mit ihr? „Kouyou macht sich Sorgen um dich Kleine“, sie kannte diese Stimme doch irgendwoher! „Und ich mir auch. Eigentlich haben wir ja gehofft das du heute wieder aufwachst. Immerhin ist doch Weihnachten.“, ein ersticktes Lachen hallte im Raum wieder. Es klang traurig. Zu gern hätte sie dem Unbekannten geantwortet nur warum gelang es ihr einfach nicht?! „Weißt du.. es wäre schön wenn du mir einen Beweis geben könntest um mir zuzeigen das du noch lebst.. weiter leben willst.. zusammen mit.. mit mir..“, hauchte der Fremde. Er wollte einen Beweis? Einen Beweis für ihren Lebenswillen? Wollte sie denn überhaupt noch leben? Ja.. sie wollte zusammen mit Aoi leben.. mit ihm lachen. Aoi. „Bitte..“, das war doch Aoi! Glücklich wollte sie auflachen, nur wieder klappte es nicht. Er wollte einen Beweis und den würde er ihr gern geben! Sie konzentrierte sich. Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte, hob sie mühevoll ihren linken Zeigefinger an. Sie hörten Aoi erschrocken aber doch glücklich aufkeuchen. „Du hörst mich also!“, wisperte er glücklich und schloss ihre Hand in seine. ´Nein bitte lass wieder los´, dachte sie und hätte am liebsten laut geschrieen. Warum tat ihre Hand nur so weh? Lange Zeit saß Aoi so da und ließ ihre Hand nicht los. Wollte er sie leiden lassen? Und überhaupt, warum konnte sie nicht reden? Warum hörte sie ihn und warum fällt es ihr so schwer sich zu bewegen? „Kouyou ist eifrig dabei Sayo an zu zeigen.. er schlägt sich wirklich gut“, sie hatte förmlich heraushören können wie er grinste. „Die anderen sind sehr besorgt.. auch Maya. Ja ich hab ihn getroffen. Er ist gar nicht so schlimm wie ich anfangs dachte“, für eine kurze Zeit war es still, nur das gleichmäßige Piepsen war zuhören. Plötzlich ließ er ihre Hand los und sie hörte wie ein Stuhl zurück geschoben wurde. Wollte er jetzt wirklich schon gehen? „Ich werde morgen wiederkommen und die anderen werde ich auch gleich mitnehmen. Ich liebe dich..“, hauchte er und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie hörten seine Schritte durch den Raum hallen, wie sie immer leiser wurden. Jetzt, war sie allein. Von der Angst gepackt und in Dunkelheit gehüllt. „Wir alle zusammen? Ich weiß nicht.. wird das nicht etwas viel werden?“, unsicher neigte Kouyou den Kopf zur Seite und sah fragend in die Runde. Sie alle saßen vor dem Weihnachtsbaum auf den Boden und rissen ihre Geschenke auf. Aoi hob den Kopf und überlegte angestrengt. „Ach was! Ich hab vorhin die Krankenschwester gefragt bevor ich gegangen bin. Sie sagt es sei halb so wild.. lag bestimmt nur daran weil wir berühmt sind“, Aoi lächelte schwach und betrachtete das Fotoalbum in seinen Händen. Das konnte nur von Kai sein. „Ich weiß trotzdem nicht..“, murrte Kouyou weiter vor sich hin. „Jetzt komm schon! Seit Hotaru im Koma liegt, hast du sie noch kein einziges Mal besucht! Sie ist deine Schwester!“, donnerte Akane quer durch den Raum. Traurig senkte Uruha den Kopf und legte das Geschenk beiseite. Er sah betreten auf seine Hände und ballte sie zu Fäusten. „Was denkt ihr denn..“, seine Stimme zitterte. „Meint ihr etwa es sei leicht für mich sie zu besuchen wenn sie so schlimm aussieht?“, er bemühte sich stark, nicht laut auf zu schluchzen. Eine unangenehme Stille herrschte im Raum. Eigentlich sollte das ja ein schönes Weihnachtsfest werden. Eins, wo sie alle zusammen lachten und Spaß hatten. Und nun saß Kouyou weinend vor dem Weihnachtsbaum während die anderen keinen Ton heraus brachten. Was sollten sie denn auch sagen? Zögernd krabbelte Kai zu Kouyou hinüber und umarmte ihn. Dieser begann nur noch heftiger zu weinen und krallte sich in Kais Pullover. „Ich bin so ein schrecklicher Bruder“, schluchzte er. „Ich kann nicht einmal auf meine kleine Schwester aufpassen“, sein ganzer Körper bebte förmlich. „Jetzt red keinen Unsinn“, murrte Reita. „Niemand hätte ihr da helfen können“, fügte Ruki hinzu. „Wir gehen morgen zu ihr“, sprach Aoi weiter. „Auch wenn es dir schwer fällt“, sagte Kai, „Sie braucht dich jetzt“. Wieder war es still. „Sag mal.. was ist eigentlich aus der Anzeige geworden Kouyou?“, langsam hob der Angesprochene den Kopf und sah zu Aoi. Ein glückliches Lächeln lag auf seinen Lippen. „Ach ja das wollte ich euch ja noch erzählen! Sayo darf sich Hotaru auf 100 Meter nicht nähern und wenn sie es doch tut, muss sie eine sehr hohe Geldstrafe zahlen!“, er ließ Kai wieder los und lächelte ihn dankbar an. „Was? Das ist ja super!“, brüllten alle im Chor. „Darauf müssen wir unbedingt anstoßen!“, grinste Kai. Unsicher betraten die 6 den Raum. Sie vernahmen sofort dieses nervige Piepsen. Etwas unsicher blieb Kouyou im Türrahmen stehen. Es brach ihm fast das Herz seine kleine Schwester dort liegen zusehen. „Na komm schon“, grinste Akane und griff nach seiner Hand. Sie zog ihn in Hotarus Richtung und schubste ihn schon fast auf den Stuhl an ihrem Bett. Es sah aus als würde sie einfach dort liegen und schlafen. Aber sie alle wussten dass dem nicht so war. Traurig sah Kouyou in ihr Gesicht. Sie sah so friedlich aus. „Na Kleine? Ich hab dir doch versprochen das ich sie alle mitnehme“, überrascht und verwirrt drehte er sich zu Aoi um. Dieser erwiderte seinen Blick fragend worauf Kouyou nur den Kopf schüttelte. „Wie.. wie geht’s dir Hotaru?“, fragte Kouyou zögernd. Doch plötzlich hörten sie hektische Schritte durch den Flur hallen. Was war denn da los? Papier raschelte. „Sag mal kannst du mir mal sagen was das soll?!“, schrie jemand am Türrahmen. Überrascht schnellten ihre Köpfe zur Tür. „Sayo! Verschwinde!“, durch seinen Beschützerinstinkt gefasst stellte Reita sich vor die anderen. „Ich will wissen was das soll!“, kreischte sie wieder und fuchtelte mit einem Blatt Papier vor Reitas Nase herum. So unauffällig wie Ruki konnte, zog er sein Handy heraus und wählte die Nummer der Polizei. Er traute Sayo einfach nicht. Er wusste dass sie austicken würde. „Du weißt ganz genau was das ist!“, fauchte Kouyou und stand auf. „Eigentlich hast du es viel schlimmer verdient!“, fassungslos weiteten sich Sayos Augen und ihr Mund klappte auf. „Ihr.. ich-“, stammelte sie. „Das ist alles ihre Schuld!“, kreischte sie und wollte auf Hotaru losgehen. Sie trat wild um sich, kratzte und biss die Jungs sogar. Nur unter viel Mühe und Kraft konnten sie Sayo zurück halten. „Wag es nicht sie anzurühren!“, riefen die Jungs alle quer durch einander. Durch das laute Kreischen hatten sie gar nicht gehört, wie nach und nach die Polizei eintraf . Es schien als könnten sie Sayo mit Leichtigkeit von ihnen losreißen. Als hätten sie nie etwas anderes getan. „Na los! Beweg dich“, sie schoben Sayo nach draußen und sie schrie weiterhin wutentbrannt den Gang hinunter. Vollkommen erschöpft lehnten sich die 6 an die Wand und verschnauften. „Oh Gott! Ich will mir gar nicht ausmalen was passiert wäre, wenn Sayo an uns vorbei gekommen wäre“, keuchte Reita außer Atem. „Ja sie hat sich stärker gewehrt als ich dachte“, murmelte Kai. „Wo-.. wo ich sein?“, murmelte jemand leicht müde. Erschrocken schnellten die Köpfe der anderen in Richtung Bett. „Hotaru..!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)