Zeit für eine Schicksalhafte Liebe von Sen-San ================================================================================ Kapitel 8: schöne Nachmittage ----------------------------- Am nächsten Morgen musste Shiho früh raus. Heute stand ein Termin an, der ausgerechnet auf 9:00 Uhr fiel. Also stand sie um halt acht auf und machte sich zurecht. Den Abend zuvor erzählte sie Josh, wann sie einen Termin hat und dadurch aufstehen muss. Der junge Mann erklärte sich bereit, sie dorthin zu fahren. Demzufolge stand auch Josh so früh auf. Eine recht ungewohnte Zeit für ihn. Wie auch Shiho wusch er sich und zog sich an. Dann ging zum Zimmer von Shiho. Er klopfte. Eine dumpfe Stimme bat ihn hinein. Nachdem er eingetreten war, fragte er sie, was sie zum frühstück essen wolle. “Das ist mir egal. Solange es kein englisches Frühstück ist, ist mir alles recht.“ “Englisches Frühstück?“ “Ja. Das sind gekochte Eier und Speck. Dazu oft auch Toastbrot. Früh krieg ich so schwere Sachen noch nicht hinunter. Darum wäre etwas leichtes nett.“ “Also gut. Ich werde schon etwas finden.“ Dann verließ er das Zimmer und ging in die Küche. Obwohl er reich war und sich locker eine Köchin oder einen koch leisten könnte, kochte er stets selbst. Es war eine Art Hobby für ihn. Es dauerte nicht sehr lange und Shiho kam hinunter. Ihr Blick wanderte durch die ganze Umgebung. Das haus war sehr groß und daher musste sie erst überlegen wo die Küche war. “Hier ist die Küche.“ rief Josh. “Tut mir Leid. Das haus ist so groß. Da habe ich vergessen, wo genau die Küche war.“ “Du musst dich nicht entschuldigen. Das kann ich verstehen. Als ich hier eingezogen bin, ging es mir genauso.“ “Wirklich?“ “Ja. Es war und ist alles sehr groß. Da kann man sich schon verlaufen, wenn man sich nicht genau auskennt. Ich habe das Frühstück fertig. Bitte setz dich an den Tisch. Ich bringe gleich das Essen an den Tisch.“ Shiho setzte sich wie aufgefordert an den Tisch. Josh kam mit dem Essen und stellte es ihr hin. “Vielen dank. Das sieht gut aus.“ “Danke. Es ist zwar nur Müsli, aber du wolltest ja lieber etwas leichtes.“ “Aber du hast dir so viel Mühe gegeben mit den ganzen Obststückchen darin.“ Beide aßen auf und dann ging Shiho noch einmal in ihr Zimmer. Sie machte sich arbeitsfertig. Ein paar Schuhe, passend zum Outfit, herausgeholt und die Haare zurecht gemacht. Dann konnte es losgehen. Sie griff ihre Arbeitstasche und machte sich dann auf nach unten. An der Treppe wartete Josh schon auf sie. Zusammen gingen sie zur Garage und stiegen in ein Auto. Erst jetzt sah Shiho die große Anzahl der Autos in der sehr großen Garage. Es waren sicherlich ein Dutzend Autos. Jedes hatte eine andere Farbe und Form. Dann fuhren sie in die Stadt. Die Fahrt dauerte keine 20 Minuten. Vor einem Wolkenkratzer hielt er an und Shiho stieg aus. “Wann soll ich dich abholen?“ “Das weiß ich nicht so genau. Ich weiß nicht wie lange es dauert. Wenn ich fertig bin, rufe ich dich an.“ “Gut. Arbeite nicht zu hart.“ Dann trat Josh auf das Gaspedal und fuhr los. Shiho begab sich in das große Gebäude und machte ihre Arbeit. “Und wie läuft es zwischen euch?“ fragte der junge Kellner und stützte seinen Ellenbogen auf den Tisch. “Das geht dich gar nichts an, Rick.“ “Ich bin aber neugierig. Wann besucht sie dich denn wieder?“ “Das geht dich nichts an!“ “Nun sag schon! Weißt du es schon? Oder noch nicht?“ “Du sollst mich in Ruhe lassen!“ “Nun reg dich nicht so auf. Ich habe dich nur gefragt.“ “Du fragst mich schon, seit sie nach Japan geflogen ist. Und das mehrmals am Tag!!“ “Und wenn schon. Ich möchte es einfach wissen.“ “Nicht nur einfach. Wohl mit dem Gedanken, es meinen Eltern mitzuteilen, du Spitzel.“ “Ich bin kein Spitzel! Ich bin drein Freund!“ “Und hast meine Eltern über mich und Shiho informiert. Wenn das kein Spitzel macht, wer dann?“ “Du bist gemein! Du Idiot!“ “Na das trifft mich aber hart.“ belächelte Josh seinen Freund. Der junge Mann wollte nicht, dass Rick herausfindet, dass Shiho wieder hier war. Er wusste, man könnte sich nicht blind auf ihn verlassen. Er würde es ganz sicher seinen Eltern erzählen. Und das wollte Josh um alles in der Welt vermeiden. Noch eine ganze Weile nörgelte und bettelte Rick rum, aber Josh blieb hart. Bisher waren solche Augenblicke selten, in denen Rick wie ein Kleidkind bettelt. Irgendwie war es belustigend. “Mir reicht´s. Du nervst.“ Der blonde Mann stand auf und bezahlte seinen Kaffee. Danach verließ er das Cafe. Rick sah ihm nur beleidigt hinterher. Die Stunden vergingen und plötzlich klingelte Josh´s Handy. Er war gerade auf dem Steg, auf der er Shiho das erste Mal traf. Er nahm sein Handy und schaute auf das Display. Dort stand der Name `Shiho´. “Ja? Kann ich dich abholen?“ “Ja.“ Josh sauste mit seinem Auto los und ruckzuck war er an dem Gebäude, an dem er Shiho am Morgen abgesetzt hatte. “Alles erledigt?“ “Ja. Nur noch Morgen ein paar Kleinigkeiten und ich bin fertig.“ “Bleibst du dann noch einige Zeit hier?“ “Nein. Ich reise Übermorgen Früh wieder ab. Mein Chef hat mich vorhin angerufen und gebeten, dass ich dann wieder so schnell wie möglich zurück komme.“ “Ach so. Na dann müssen wir die Zeit ja noch nutzen.“ Die beiden fuhren wieder zu Joshs Haus zurück. Dort angekommen brachte Shiho ihre Arbeitstasche zurück und zog sich bequemere Kleidung an. Und schon rief Josh nach ihr. “Was gibt es denn?“ rief sie den Flur hinunter. “Hast du einen Badeanzug dabei? Oder einen Bikini?“ “Nein. Nichts von beiden.“ Dann kam Josh die Treppe hinauf. Er ging zu Shihos Zimmer. Sie stand an der Zimmertür und schaute den nun vor ihr stehenden Josh fragend an. “Warum fragst du?“ “Ich möchte mit dir an den Strand gehen. Es ist so schönes Wetter und auch das Wasser ist schon angenehm warm.“ “Aber ich habe keinen Badeanzug oder Bikini.“ “Dann werde ich dir einen kaufen.“ grinste der junge Mann. “Das musst du nicht. Ich habe selbst Geld und kann mir einen kaufen.“ “Aber das gehört sich für einen Gentleman nicht, wenn die Frau sich selbst etwas kauft. Zumal war das ja meine Idee.“ Statt weiter zu diskutieren, nickte Shiho einverstanden. Sie sollte ein paar Sachen zum wechseln einpacken und dann sollte es losgehen. Josh ging derweil nach unten und holte Sonnenmilch und eine Decke. Auch Shiho ließ nicht lange auf sich warten. Da fiel ihm ein, dass er etwas vergessen hatte. Er rannte noch mal in das Haus hinein. “Was hast du denn?“ fragte Shiho während Josh an ihr vorbei die Treppe hinauf lief. “Ich habe etwas vergessen. Geh schon mal zum Auto. Es steht vor der Eingangstür.“ So ging sie auch zum Auto. Dort wartete sie auf Josh. Dieser rumpelte im Haus herum. Es hörte sich so an, als würde er die Treppe hinunterfallen. Shiho stütze sich an der Beifahrerseite des Autos ab. Aber bei dem Geräusch, welches sich so anhörte als würde Josh die Treppe hinunter stolpern, ging sie besorgt zur Eingangstür. “Da bin ich.“ grinste er. Er packte sie an der Hand und zog sie zum Auto. In der anderen Hand hielt er Handtücher. Diese stopfte er in den Kofferraum. “Gibst du mir bitte deine Sachen.“ Sie reichte ihm diese, er packte sie ein und sie fuhren los. Beide verließen das Grundstück und Josh raste die Straße entlang. In die Stadt wollte er. Sie hielten letztlich vor einem Badezubehör-Laden. “Such dir etwas aus, dass dir gefällt.“ forderte er die junge Frau auf. Sie schlich durch den laden und erreichte die Abteilung für Bademode. Dort wurde zischen Männer-, Frauen- und Kinderbademode unterschieden. Obwohl Shiho recht klein war, konnte sie bei den Frauenangeboten schauen. Sie fand recht schnell einen Badeanzug, der ihr gefiel. Aber auch ein knackiger Bikini hatte es ihr angetan. “Hast du etwas gefunden?“ tauchte Josh von Hinten wie aus dem Nichts auf. “Woher kommst du denn auf einmal her?“ “Ich habe mich hier etwas umgesehen und bin dann hierher gekommen. Aber sag, hast du etwas gefunden?“ “Ja, schon, aber...“ “Aber...?“ “Ich weiß nicht, für welches ich mich entscheiden soll.“ “Zeig doch mal her.“ Shiho zeigte Josh beide Kleidungsstücke. Das eine war ein roter Bikini mit einer weißen Rose auf der linken Brustseite und am Höschen, ebenfalls auf der linken Seite. Das andere war ein hellblauer, fast türkisfarbener Badeanzug. Josh stellte sich vor, wie sie in beiden Sachen aussehen würde. “Probier sie doch mal an. Dann kannst entscheiden. Ich kann dir dabei helfen.“ “Einverstanden.“ Shiho ging in die Umkleide und Josh folgte ihr bis zur Umkleidetür. Dann wartete er davor. Keine Minute verging und die Tür öffnete sich. Shiho trat in dem roten Bikini heraus. Sie sah atemberaubend aus. Josh konnte seine Gedanken kaum in Worte fassen. Aber er sortierte seine Gedanken ganz schnell wieder. “Dreh dich bitte.“ Shiho folgte dem. “Es steht dir ausgezeichnet.“ “Findest du es nicht etwas zu freizügig?“ “Nein. Überhaupt nicht. Andere Frauen laufen im Alltag auch so herum. Außerdem steht es dir so gut.“ Die junge Frau errötete ein wenig. Das aber machte sie in diesem Moment noch schöner. “Nun probier mal den Badeanzug an.“ Shiho schloss hinter sich die Tür und zog sich um. Nach einigen Sekunden kam sie erneut heraus. Der Badeanzug betonte ihre wunderschöne Figur. Josh starrte sie förmlich an. Und Shiho errötete wieder ein klein wenig. “Das sieht auch sehr gut aus.“ “Meinst du wirklich?“ “Ja. Es betont deinen Körper so schön. Zieh dich wieder um, OK?“ “Gut.“ Die schwarzhaarige junge Frau trat wieder in die Umkleide und zog ihre Sachen wieder an. Dann kam sie hinaus. “Welchen möchtest du nun nehmen?“ “Ich bin mir nicht sicher. Was meinst du?“ “Hm, du siehst in beiden umwerfend aus. Mir ist es egal.“ “Und ich kann mich einfach nicht entscheiden. Lassen wir es besser. Dann müssen wir uns nicht entscheiden.“ “Auf keinen Fall! Dann kaufe ich eben beides.“ “Das ist doch nicht nötig.“ “Ich möchte aber unbedingt mit dir an den Strand.“ lächelte Josh sie an. Dann ging er einfach zur Kassiererin, ohne auf Shiho zu achten und bezahlte die beiden Badesachen. Shiho kam hinterher und wollte Josh die Sachen aus den Händen reißen, doch er hatte schon bezahlt. Als sie verwundert darüber, wie schnell er bezahlt hatte, an der Kasse stand, wandte er sich zu ihr und nahm sie am Handgelenk. Gemeinsam gingen sie hinaus und stiegen ins Auto ein. Josh fuhr los. Dieses mal aus der Stadt heraus. Sie fragte nicht, wohin er wolle. Das würde sie schon noch sehen. Also schwieg sie. Eine Landstraße raste er entlang und die Aussicht war wunderschön. Eine einsame Straße, die Landschaft war mit kleinen Hügeln und einzelnen Bäumen gespickt. Rechts von ihnen war ein leichter Abgrund, dahinter eine weite Ebene und an dieser grenzte das türkisblaue Meer. Shiho konnte ihren Blick nicht von dem Meer lassen. “Gefällt dir das Wasser?“ “Ja. Es ist wunderschön.“ “Kann sein. Aber wenn du davor stehst, findest du es noch schöner. Hier in der Hochebene ist alles zu weit weg und die Hügel verdecken jegliche schöne Sicht.“ “Das finde ich nicht. Ich mag die Berge. Von ihnen aus kann man immer die Gegend so hervorragend beobachten.“ “Das stimmt nicht. Die Berge sind nur hässliche Hügel, die die Schönheit der Landschaft versauen.“ Shiho schwieg. Wenn sie jetzt gegen geredet hätte, würde er sich vielleicht aufregen. Auf jeden Fall hätte es in einer hitzigen Diskussion enden können. Das war das Letzte, was sie wollte. Lieber genoss sie die freie Zeit mit dem Mann. Kurze Zeit später kamen sie am Strand an. Dort war ein gepflasterter Parkplatz für die Autos. Nach diesem Parkplatz zu urteilen, war der Strand ziemlich gut besucht. Josh parkte in einer freien Lücke und beide stiegen aus. Sie holten die Sachen aus dem Kofferraum und gingen an den Strand. An den Dünen standen kleine Strandhütten. In diesen konnte man sich umziehen. Auch der Hochsitz der Rettungsschwimmer war zu sehen. Die beiden gingen in jeweils eine Kabine und zogen ihre Badesachen an. Shiho entschied sich für den Bikini. Oder eher Josh entschied sich dafür. Er reichte ihr nämlich den Bikini. Er selbst zog Badeshorts an. Diese war Dunkelblau. “Können wir gehen?“ fragte er vor der Umkleide von Shiho. “Ja. Ich komme.“ Just in diesem Augenblick öffnete Shiho die Tür und trat in die Sonne. Der junge Mann lächelte sie an und zusammen gingen sie an den Strand. Der Sand unter ihren Füßen war sehr fein und ließ die beiden einige Zentimeter im Boden versinken. So war das Laufen recht anstrengend. Nach einigen Metern blieben sie stehen. “Hier ist ein gutes Plätzchen. Oder?“ Shiho schaute sich um und antwortete dann mit “Ja.“ Sie breiteten eine Decke aus und setzten sich auf diese. Dann schmierten sie sich mit Sonnenmilch ein. Die Sonne brannte ziemlich stark und einen Sonnenbrand wollte keiner riskieren. Einige Zeit später schlug Josh vor, etwas ins Wasser zu gehen. Shiho stimmte fröhlich zu. Das Wasser war nicht sehr voll und so konnten sie sich richtig auslassen. Sie spritzen sich gegenseitig nass und jagten einander. Ab und an schwammen sie einige Meter weiter hinaus und wieder zurück. Glücklicherweise gab es in dieser Gegend keine Haie. Zumindest nicht so nah an der Küste. Nach einer ganzen Weile kamen sie wieder hinaus und trockneten sich ab. Einige Male kamen Männer und Frauen vorbei und sprachen die beiden an. Immer wollten sie sich an einen der beiden heranmachen. Aber gekonnte verjagte Josh alle. Die Frauen bei ihm, warf er nur böse Blicke zu oder sagte ihnen mit kalter Stimme sie sollen verschwinden. Bei den Männern, die sich an Shiho heranmachen wollten, verjagte er, indem er seinen Arm über ihre Schulter legte und die Kerle böse anblickte. Manche ließen sich davon nicht beeindrucken. Doch als Josh dann mit dunkler und eiskalter Stimme zu ihnen sprach, machten auch sie sich aus dem Staub. So hatten die beiden ihre Ruhe vor den anderen. Der Nachmittag verging rasend schnell und als die Sonne langsam unterging, fuhren sie wieder Heim. Shiho bewunderte die Gegend, während Josh fuhr. Er war über diese Gegend nicht so beeindruckt. Er mochte die berge nicht. Er hasste sie vielmehr. Dennoch sagte er nichts. Den glücklichen Blick auf Shihos Gesicht wollte er nicht versiegen lassen. Daher schaute er stur auf die Straße und fuhr nach Hause. Am nächsten Morgen standen die beiden wiederfrüh auf und Josh machte wieder das Frühstück. Shiho kam hinunter und zusammen aßen sie. Dann brachte Josh sie wieder zur Arbeit. “Ruf mich an, wenn du wieder fertig bist.“ “Das werde ich machen. Bis dann.“ Josh fuhr los und Shiho ging an die Arbeit. Während sie arbeitete überlegte er, was sie unternehmen sollten. Er überlegte ziemlich lange. Ihm kamen Ideen, die er wieder verwarf. Dann aber kam ihm eine Idee, die ihm hervorragend erschien. Ein Picknick sollte es werden. Er legte eine Decke ins Auto und fing an den Kühlschrank zu plündern. Der Mann bereitete schon alles vor. Schnell einen Korb aus einer dunklen Kammerecke gekramt und gesäubert. Dann legte er Teller, Gläser und Besteck in den Korb. Die verderblichen und nicht lang haltbaren Lebensmittel verstaute er im Kühlschrank. Dann klingelte auch schon sein Handy. Shiho war fertig. Überrascht sah er auf seine Uhr und stellte fest, dass es bereits Nachmittag war. Schnell sauste er in die Stadt und holte Shiho ab. “Und wie war dein Tag?“ “Hervorragend. Ich habe alles erledigt und der Kunde ist zufrieden.“ “Ich habe mir für heute Nachmittag etwas überlegt.“ “Und was?“ “Ein Picknick.“ “Wirklich? Das ist ja toll!“ Sie fuhren zu Josh und Shiho zog ihre Arbeitskleidung aus und zog dafür etwas bequemes und luftigeres an. Josh packte derweil die ganzen vorbereiteten Snacks aus dem Kühlschrank in den Korb. Shiho kam gerade im richtigen Moment hinunter. Josh wollte nämlich gerade hinauf kommen und sie holen. “Ein perfektes Timing.“ scherzte er. Sie stiegen ins Auto und fuhren los. Sie fuhren an einen Strand. Dieser war anders als der gestrige nicht besucht. Niemand kannte dieses Fleckchen Erde. Shiho würde aber lieber auf einem Berg ein Picknick machen und von dort die Aussicht genießen. “Wollen wir nicht lieber auf einen der vielen Berge dort das Picknick machen? Von dort hat man sicher einen wunderschönen Ausblick auf die Gegend.“ “Das glaube ich nicht. Da oben ist es viel zu windig. Außerdem sind wir dort nicht so nah am Meer.“ “Ach so. Aber das wäre doch mal etwas anderes. Oder etwa nicht?“ “Ich will aber nicht da rauf!“ brüllte Josh sie an. Shiho erschrak und erwähnte nun nichts mehr von den Bergen. Vorher hatte sie ihn noch nie so erlebt. Allerdings kannte sie ihn auch noch nicht so lange. Zusammen breiteten sie die Decke aus und packten einiges an den Snacks aus. Sie aßen und unterhielten sich über alles Mögliche. Shiho erwähnte mit keinem Wort die Berge und wie sehr sie diese mag. Josh aber sprach vom Meer und wie sehr er es liebte. “Wo arbeitest du eigentlich?“ fragte sie überraschend. “Warum fragst du?“ “Nun ja. Ich habe dich noch nie arbeiten sehen. Du hast auch nicht gesagt, dass du arbeiten gehen musst. Aber für ein solches haus wie deines, muss man entweder viel arbeiten oder einen sehr guten Job haben.“ “Ich gehe nicht arbeiten. Mein Vater ist Banker und ein sehr erfolgreicher dazu. Ab und zu arbeite ich an der Börse. Ich spekuliere oft. Und das sehr erfolgreich. Nebenbei mache ich auch noch andere Dinge. Diese sind aber nicht sehr zeitaufwändig.“ “Das heißt, du machst den ganzen Tag rein gar nichts?“ “So könnte man es sagen. Ja.“ “Aber das muss doch langweilig sein.“ “Eigentlich nicht. Ich habe immer etwas zu tun. Ich kriege die zeit schon immer irgendwie rum. Normalerweise schlafe ich auch lange. Dann ist der tag nicht mehr so lang.“ “Und wegen mir bist du so früh aufgestanden. Warum hast du das getan?“ “Weil ich es wollte.“ lächelte er. Dann wechselten sie das Thema. Die Zeit verging und der Abend brach an. Dies machte sich in dem immer kühler werdenden Wind und der untergehenden Sonne bemerkbar. Shiho fing leicht an zu frösteln. Sie hatte nur ein luftiges Sommerkleid an und keinerlei Jacke oder Pullover. “Es wird Zeit nach Hause zu fahren. Es ist schon spät und du musst Morgen wieder nach Japan.“ So packten sie alles ein und fuhren zu Josh. Dort angekommen räumten sie noch alles ordentlich weg und dann gingen sie zu Bett. Zuvor aber fragte Josh, wann Shiho am morgigen Tag abreist. “Mein Flug geht um 9:22 Uhr.“ “Gut. Dann werden wir am besten um 6:30 Uhr aufstehen.“ So gingen sie zu Bett. Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um besagte gestern ausgemachte Uhrzeit. Für Josh und seinem normalen Schlafgewohnheiten viel zu früh. Aber er wollte Shiho zum Flughafen bringen. Also quälte er sich aus dem Bett. Nachdem er angezogen war, ging er gleich zu Shiho. Diese war schon wach und packte ihre Sachen. “Guten Morgen.“ begrüßte er sie. “Oh. Guten Morgen.“ Josh stand an der offenen Tür. Er hatte zuvor nicht geklopft. Anscheinend wollte er sie überraschen. Er ging zu ihr und half beim einpacken der Sachen. Dann begaben sich beide nach unten in die Küche. Dort stand das Essen schon bereit. Josh war ziemlich überrascht. “Hast du das gemacht?“ “Ja. Ich wollte mich für deine Gastfreundschaft bedanken.“ “Aber das wäre doch nicht nötig gewesen.“ So aßen zu Frühstück und fuhren dann zum Flughafen. Dort warteten sie eine Stunde. Dann endlich kam Shihos Flug dran. Am Gate verabschiedeten sie sich voneinander. Zum Abschied beugte sich Josh nach vor und wollte Shiho küssen. Diese aber wich zurück und eilte zum Ausgang. Sie wandte sich um und winkte ihm zum Abschied. Dann stieg sie in den Flieger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)