Drachengeburt von AkiMayu ================================================================================ Kapitel 2: Gedanken von gestern Nacht ------------------------------------- Der nächste Tag war angebrochen. Kinsey musste eigentlich früh auf Patroullie, doch die Angst um einen erneuten Anschlag auf Noriko war größer als der Drang seinen Verpflichtungen nachzugehen. Das Mädchen schlief lange und am späten Vormittag erwachte sie endlich. Sie schlief die ganze Nacht durch, ohne einen einzigen bewussten Aufwacher. Umso verwirrter war sie, als sie merkte, dass sie in Kinsey's Bett lag. Schnell richtete sie sich auf und sah sich um. Wo war Kinsey, war sie alleine? Nein. Der Gesuchte stand im Nebenraum und machte etwas zu essen zu recht. Ein erleichterter Ausatmer, doch wo hatte Kinsey geschlafen? Es dauerte nicht lange und Noriko begann sich an den letzten Tag zu erinnern. Eigentlich ein Tag wie immer, bis sie diesen nächtlichen Spaziergang machte. Plötzlich schossen ein paar Gestalten zwischen Häuserwänden hervor und jagten sie, bis sie bei sich zu Hause ankam und schnell hineineilte. Die Tür fest hinter sich verschlossen, dachte sie, sie sei in Sicherheit, doch dass die plötzlichen Feinde so weit gingen würden, sogar ihre Fenster einzuschmeißen, hatte sie nicht geahnt. Noriko erinnerte sich an den Worten von dem Katzenjungen und ballte die Fäuste. Dann erhob sie sich vom Bett und richtete ihre zwei Zöpfe zurecht, die sie über Nacht drinnen gelassen hatte. Normalerweise schlief sie mit offenen Haaren, doch dieses Mal war sie ja einfach eingeschlafen. Dann ging sie, noch etwas müde, in den Raum wo Kinsey stand. Eine Art Küche. Vorratsschränke, kleinere Arbeitstische und ein großer Tisch mit Stühlen schmückten den Raum. "Guten Morgen.", entkam es ohne Vorwarnung dem Schwarzhaarigen. Noriko zögerte. "Gu..guten Morgen." Sie zwang sich ein Lächeln, als sich Kinsey zu ihr umdrehte. Er lächelte zurück. "Wollen wir gleich frühstücken?" Um keines Wegs wollte er zeigen, dass er immer noch betrübt war und versuchte die Stimmung von Noriko und sich selbst zu erhöhen. Sie mussten immer noch drüber reden, denn Kinsey hatte was wichtiges zu sagen, doch sollte erst einmal ein kräftigendes Essen her. Noriko nickte wieder. "Danke Kinsey.." Beinahe kamen ihr wieder Tränen, doch dieses Mal eher wegen eines schlechten Gewissens. Ihr Freund war so gut zu ihr und hatte ihr das Leben gerettet, und sie stand nur da und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Doch konnte man es ihr übel nehmen? Kinsey tat es nicht. Im Gegenteil, sie tat ihm leid. Mit einem großen Tablett voller verschiedener Sachen, ging er zum Tisch und stellte es ab. Dann führten ihn seine Blicke wieder zu Noriko, bevor er sich setzte. "Hock dich hin, nimm dir was du willst.", sagte er mit der gleichen sanften Stimme wie den Tag zuvor und bei dem Mädchen setzte ein Herzschlag aus. Schweigend aber bedrückt lächelnd setzte sie sich und schaute auf das Tablett. Alles was man brauchte oder wollte, war aufgetischt. Wurst, Brot, Käse, Früchte und das wichtigste - frische Milch. Sie nahm sich sogleich ein Glas und füllte das kühle Weiß hinein. Die ersten Minuten des Frühstückens vergingen sehr schweigsam und Kinsey überlegte die ganze Zeit, wie und was er ihr sagen sollte. Sollte er schon alles verraten? Oder sie eher langsam darauf vorbereiten und noch im dunkeln tappen lassen? Noriko's Blick richtete sich auf eine tickende Uhr an der Wand. Dieses Objekt war das einzige, was man hören konnte und was die Stille ein wenig brach. Kinsey bemerkte den Blick und stoppte seine Gedanken, folgte ihren Augen mit den seinen. "Musst du heute wieder arbeiten?", fragte er. Noriko kaute zu Ende, bevor sie antwortete. "Ja, eigentlich schon. Ich muss auf den Feldern aushelfen." Dem Jungen seine Augen wurden noch betrübter als sie es schon waren. Das Letzte was er wollte war, sie alleine zu lassen nach dieser Nacht. Doch auch er hatte Verpflichtungen die ihn jeder Zeit einholen konnten. Die Patroullie ausfallen lassen war nicht weiter schlimm, aber falls er einen Auftrag kriegen sollte, konnte er diesen nicht so einfach ablehnen. Er überlegte einige Zeit und auch Noriko sagte nichts mehr. Kinsey hasste es, nicht zu wissen was er tun sollte. Am liebsten wollte er, dass sie von nun an immer in seiner Nähe war, doch das ging leichter von den Lippen, als es in Realität umzusetzen. Sein Vater war Herr einer kleinen Söldnerarmee. Er durfte ihn nicht enttäuschen und plötzlich seine Arbeit vernachlässigen, das wäre gefährlich.. Nicht nur für ihn, sondern auch für Noriko, die das noch nicht einmal wusste. "Bist du dir sicher, dass du dort hingehen willst?", fragte er vorsichtig und biss von einem Apfel ab. Sein Blick war hoffend. Doch Noriko nickte. "Ja, ich muss. Mir gehen meine Veki langsam aus." Veki war die Währung auf Mausuka. Sein Geld verdiente man mit allerlei Tätigkeiten, die das Dorf anboten. Waschfrauen, Feldarbeiter, Näherinnen und andere Berufe bekamen keine hohen Tageslöhne. Wenn man mehr verdienen wollte, musste man schon das gewisse Know-How haben, doch das kostete Zeit. Zeit, in der man noch weniger bezahlt wurde. Man konnte auch Glück haben und wurde sozusagen 'entdeckt'. Wenn man zum Beispiel einen guten Umgang mit dem Schwerte hatte, war es keine große Schwierigkeit mehr als Söldner oder gar Krieger zu leben. Noriko's Augen lächelten leicht, doch Kinsey übersah die selbe Betrübtheit in ihnen nicht. Er schwieg. "Außerdem hab ich da doch Tluy. Sie passt bestimmt auf mich auf.", fügte das rothaarige Mädchen hinzu und aß weiter. Tluy, ihre beste Freundin. Ja, sie würde wohl wirklich auf sie aufpassen. Doch was wäre, wenn auch sie schon von Noriko's Schicksal wusste? Sie sagte immer, sie habe nichts gegen diese Drachen. Ihr war ebenfalls schleierhaft, wieso immer noch so ein stiller Krieg geführt wurde, doch wer weiß, vielleicht würde es sich ändern, wenn sie die Wahrheit erfahren würde. Kinsey war sich absolut nicht mehr sicher. Ab dem gestrigen Zeitpunkt konnte man niemanden mehr trauen. Jede Person, auch wenn sie noch so nett schien, stellte eine Gefahr dar. Selbst die beste Freundin, konnte einem den Rücken zu wenden, oder schlimmeres. "Naja, hoffen wir, dass sie nicht auch.." Sollte er weitersprechen? Kinsey war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er den Satz überhaupt hätte beginnen sollen. Noriko wusste worauf er hinaus wollte. Stumm legte sie ihr Essen ab und starrte gedankenverloren auf ihren Teller. Er hatte recht. Nun wurde es ihr ebenso klar. Allerdings fragte sie sich immer noch, wie die Dorfbewohner dahinter kamen. Wie um alles in der Welt, kamen sie hinter ihrem Geheimnis? Jahrelang hatte keiner was geahnt und dann, von der einen auf die andere Nacht.. Doch dann fiel ihr etwas auf. "Du jagst mich doch auch nicht." Ihre Stimme war ruhig und bewusst. Sie blickte auf und sah in Kinsey's Augen. Er schwieg weiterhin, aber sah ihr entgegen. Sie versank förmlich in seine Augen. Selbst in dieser schwierigen Situation half er ihr, auch wenn er nichts tat. Er war einfach der beste Freund, den man sich vorstellen konnte und es gab niemanden, den sie so vertraute wie ihn. Seitdem Vorfall erst recht nicht. In ihr kam ein Lächeln hervor. Sie legte den Kopf leicht zur Seite und ihr nächster Satz hatte schon viel mehr Motivation und Sicherheit. "Also, sie bestimmt auch nicht!" Kinsey erwiderte das Lächeln, brach dann aber den Augenkontakt ab. //Ihr darf einfach nichts passieren!// Es klopfte an der Tür. Noriko's Herzfrequenz stieg sofort um ein paar Schläge an und auch Kinsey wurde etwas nervös. "Bestimmt weil ich meine Patroullie geschwänzt habe.." Hoffte er jedenfalls. Er stand auf und ging zur Tür um diese mit einer gespielten Ruhe zu öffnen. Vor ihm stand ein Kollege der ihn sofort musterte, während er lässig am Türrahmen lehnte. "Guten Morgen Tsefeede.", kam es von Kinsey und Tsefeede hob eine Augenbraue. "Du siehst nicht gerade krank aus. Wo warst du heut' morgen?" Wie Kinsey diese Frage doch geahnt hatte. Er verkniff sich ein Seufzen und antwortete ehrlich und lockerer, als er tatsächlich war. "Gestern nacht ist etwas vorgefallen und ich musste sozusagen in meinen Dienst eintreten. Danach konnte ich kaum schlafen und musste Wächter spielen." Sein Kollege wunderte sich über die Aussage und zeigte es durch sein nicht veränderten Gesichtsausdruck. "Etwas vorgefallen? Meinst du den Einbruch in Noriko's Haus?" Kinsey's Augen weiteten sich. //Er weiß davon! Aber eigentlich klar.. Auf der Patroullie hat man sicher die zerbrochenen Scheiben gesehen...und die Tür.// Trotzdem fehlten ihm die Worte. Es war eine brenzlige Situation, denn er wusste, dass Tsefeede die Drachen genauso hasste wie die Nekko von vorheriger Nacht. Wenn er wusste, warum bei ihr eingebrochen war und er sie suchte, galt höchste Alarmbereitschaft. Er würde seinen Kollegen sogar töten, wenn es nötig wäre. "Was ist?", fragte er ungeduldig und machte einen kleinen Schritt voran. Er musterte Kinsey genau, blickte ihm in die Augen, doch diese verrieten nichts. "Weißt du wo sie steckt? Unsere Leute haben sie schon gesucht aber leider nicht gefunden. Ich hoffe, es geht ihr gut." Überraschung aber auch Verwirrung machte sich nun in Kinsey breit. Seine Mimik verzog sich etwas. //Scheinbar weiß er es nicht.// Möglich hatte er noch keine weiteren Dorfbewohner gefragt oder sie hielten dicht. Bei Beidem war allerdings nur die Frage, wie lange es dauern würde, bis es raus kam. Kinsey ging die Gefahr ein. Er vertraute seinem Partner. Die Chance war gering, dass es eine Finte war. "Ja sie...sie ist bei mir." Zur Not hatte er sein Schwert dabei um eingreifen zu können. In den nächsten Sekunden achtete er haargenau auf das, was sein Kollege machte. "Ah, verstehe." Tsefeede wusste nun, dass er tatsächlich den Einbruch meinte. Zufrieden und auch ein wenig stolz, lächelte er. "Gut gemacht Kinsey!" Lobend wurde dem Schwarzhaarigen auf die Schultern geklopft und Kinsey fiel ein Stein vom Herzen. //Er weiß es zum Glück wirklich nicht!// "Du bist echt ein guter Beschützer, aber ich bin auch wegen etwas anderem hier." "Danke. Aber was ist denn? Ein Auftrag?" Er konnte sich nicht vorstellen, was es sonst sein hätte sollen. Es war nicht das erste Mal, dass Tsefeede oder jemand anderes vorbeikam um ihm Arbeit zu geben. Kinsey wurde schon von Kindheit an auf einen Krieger getrimmt. Da sein Stiefvater der Leiter der ansäßigen Söldnertruppe war, war es nichts besonderes und außerdem hatte er von Anfang an einen talentierten Umgang mit dem Schwert. Kinsey war somit schon länger in diesem 'Geschäft' als alle anderen, die er als Kollegen hatte. Tsefeede nickte. "Ja genau, direkt von deinem Ziehvater. Etwas östlich von hier soll jemand angegriffen worden sein." Etwas mitleidlos ließ er die Achseln zucken und führte fort. "Irgend so ein alter Sack kam heute früh ins Dorf und stammelte irgendwas von einem Monster. Du sollst dir das mal ansehen und den Mann befragen." Dieses Mal konnte sich Kinsey ein Seufzen nicht verkneifen. //Ausgerechnet ein Auftrag außerhalb des Dorfes.// Er dachte unweigerlich an Noriko. So ein gutes Timing hatte er schon lange nicht mehr. Er hatte den Leuten zwar gesagt, dass sie die Finger von Noriko lassen sollten und dass er sich darum kümmern würde, aber wer wusste schon, ob sich jemand daran hielt? Kinsey wollte es allerdings auch nicht auffliegen lassen, für die, die es noch nicht wussten. Also ließ er sich nicht allzu viel Zeit mit seiner Antwort. "Ok, ich werd' mich gleich drum kümmern. Wo finde ich den Mann denn?" "Er ist wieder nach Hause gegangen und wartet dort auf jemanden von uns." Tsefeede drehte sich um und zeigte in eine Richtung. "Es ist eine einzelne Hütte, circa dreitausend Meter durch den Wald." Kinsey blickte auf und sah in die gezeigte Richtung. "In Ordnung, danke für die Nachricht." Tsefeede nickte und ging davon, worauf Kinsey die Tür wieder schloss. Er ging zurück zur Küche und setzte sich an sein Platz. Noriko hatte inzwischen schon genug gefrühstückt und saß angelehnt auf ihrem Stuhl. Kinsey sprach noch nicht sofort. Er wollte erst warten, ob sie etwas zu sagen hatte. Doch als auch nach ein paar Sekunden nichts kam, brach er wieder die Stille. "Hast du das mitbekommen?" "Ja." Die Rothaarige hatte ebenso die ganze Zeit überlegt, was sie sagen könnte, damit dieses unangenehme Klima endlich verschwand. Entschlossen richtete sie sich auf und sah ihren Gegenüber an. "Ich...hab das Gefühl du weißt mehr über mich, als ich selber." Langsam wanderte sie mit einer Hand zu ihrem Bauch und legte sie dort ob. "Ich hab dir ja erzählt, dass ich...dass ich Drachenblut in mir habe, aber ich habe keine Ahnung, was das bedeutet." Obwohl ihre Stiefmutter, die vor einem Jahr verstarb, ihr damals immer wieder sagte, dass sie dies auf keinen Fall preisgeben durfte, hatte sie es getan. Kinsey war der einzige, dem sie es erzählt hatte. Sie wollte einfach jemanden haben, mit dem sie darüber reden konnte, denn ihre Mutter blockte immer nur ab. Nie wollte sie ihr etwas erzählen. Umso enttäuschter war sie damals, als Kinsey auch nichts sagte. Bis zum ebigen Moment glaubte sie aber auch, dass er einfach nur nichts darüber zu wissen schien.. Das einzige, was Noriko über sich wusste war, dass sie ein merkwürdiges Mal auf ihren Bauch besaß, was hieße sie trage Drachenblut in sich. Außerdem gab es viele Menschen, die dies nie dulden würden, deshalb durfte sie es auch nicht erzählen. Doch sie wusste, dass Kinsey anders war, und das er Drachen um keineswegs verabscheute. Noriko's Hand verkrampfte sich und ihre Krallen stichen beinahe Löcher in ihre orange-farbende Kleidung. "Dieses Mal...es bedeutet nichts gutes, oder?" Ihr Blick erhob sich und sie sah wieder in die Augen von Kinsey. Sie strahlten Entschlossenheit aber auch Angst aus und Kinsey versuchte so ruhig zu bleiben, wie er konnte. "Das mit dem Mal ist leider Ansichtssache. Ich finde es sehr gut, weshalb ich auch nicht hinter dir her bin." Er nahm einen Becher mit Milch, der vor ihm stand und trank daraus. "Also weißt du doch mehr als ich!" Dem Mädchen ihre Stimme wurde lauter. "Wieso hast du mir das nicht früher erzählt?" Plötzlich färbte sich ihre Stimme um. Sie wurde traurig und ein Hauch Enttäuschung machte sich breit. "Dann...dann hätte ich gewusst, dass sowas passiert und hätte mich drauf vorbereiten können!" Sie wusste zwar, dass es negative Reaktionen geben konnte, doch dass sie in solche Wut und Mordlust ausarten konnte, hätte sie sich in ihren schlimmsten Träumen nicht ausmalen können. Wütend funkelte sie Kinsey nun an. Man konnte mit ihm über alles reden. Nie hatte sie ihm etwas verheimlicht, da war die Enttäuschung natürlich groß, dass er es tat. Doch damit hatte Kinsey absolut nicht gerechnet. Erschrocken über ihre Reaktion, stellte er den Becher ab und wollte sie beruhigen. "Noriko, ich.." Sie stand auf. Noch bevor ihm etwas einfiel, noch bevor er etwas sagen konnte, sprach sie schon weiter. "Ich brauche jemanden, dem ich blind vertrauen kann! Ich dachte bis gestern, dass ich einige kenne, denen ich das kann, aber jetzt...jetzt kenne ich keinen einzigen mehr!" Sie verließ die Küche und senkte ihren Kopf zu Boden. "Ich geh auf's Feld!" "Noriko warte!!", rief Kinsey und stand ebenfalls auf, doch zu spät. Er konnte nur noch hören, wie die Tür zu knallte. Er seufzte. //Ich wollte dich nicht zu früh unter Druck setzen..// Nun tief in Gedanken versunken, räumte er die Küche auf und begab sich ebenfalls nach draußen um seinen Auftrag auszuführen. Ein wunderschöner Sommertag herrschte auf Muri, dem Bergdorf in dem Noriko zu Hause war. Aber irgendwie fühlte sich der Tag nicht so angenehm an, wie die sonstigen Sommertage. Reges treiben herrschte bereits in den kleinen Straßen und Noriko wischte sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht. Sie war nicht wirklich wütend auf Kinsey, eher war es tiefe Enttäuschung. Sie konnte auch gar nicht wütend auf ihn sein, das ging einfach nicht. Normalerweise reagierte sie auch nicht so. Sie war selbst über ihre Reaktion überrascht, denn sie war ganz und gar nicht die Art Nekko, die sagte was sie dachte. Trotz allem, er hatte sicher einen Grund, wieso er ihr es verheimlicht hatte. Anstelle zu weinen, sah sie sich auf ihren Arbeitsweg lieber um und versuchte andere Gedanken zu kriegen. Das Volk der Nekko war ähnlich wie wir unseres kennen, doch hatten sie kaum technische Möglichkeiten und so sah alles sehr naturell und auch unterentwickelt aus. Die Nekko an sich waren sehr menschlich vom Aussehen, doch hatten sie eine bessere Körpereinstellung. Sie waren eleganter, wendiger und hatten auf ihren Köpfen gut ausgebildete Ohren, ähnlich wie bei Katzen. Auch über einen langen Schweif verfügten sie und an den Fingerkuppen trugen sie Krallen, anstelle von Fingernägeln. Es gab viele unterschiedliche Hauttypen. Von fast weiß, bis helles braun über grünlich war alles dabei. Noriko hatte eine leicht gelbliche Hautfarbe, grüne Augen und feuerrotes Haar, dass sie als zwei buschige Seitenzöpfe trug. Sie war etwa ein Meter fünfundachzig groß, wog leichte achtundvierzig Kilo und war 15 Jahre alt. Noriko war ein eher zurückhaltendes und schüchternes Mädchen mit kaum vorhandenen Selbstbewusstsein. Sie war höflich, nett, allerdings sehr naiv. Außerdem fand sie sich selbst feige und sah sich eher als Pessimistin. Sie konnte aber auch oft fröhlich und glücklich sein, zeigte dies auch sehr gerne. Manchmal machte sie auch den ein oder anderen Witz, doch seitdem ihre Ziehmutter gestorben war, kamen diese Momente recht selten. Ihre leiblichen Eltern kannte sie nicht, doch es hieß ihre Mutter sei wohl gestorben, als sie noch ein Baby war. Eigentlich war sie ein durchschnittliches Mädchen ohne irgendwelche Fähigkeiten. Wieso ausgerechnet sie so ein Mal auf den Bauch hatte, fragte sie sich oft. Sie liebte ihr Dorf, umso schwerer war es für sie zu akzeptieren, dass es nun Nekko gab, die sich gegen sie auflehnten und das war etwas, was sie hasste. Schon als Kind wurde sie wegen ihrer ängstlichen Art nur geringfügig geschätzt. Dies ging dann nach einigen Jahren und in der Zeit des Älterwerdens weg, doch nun schien es wieder anzufangen, schlimmer noch denn je. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)