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Drachengeburt

von

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Prolog

Wie schön war es doch als Mann, bei der Geburt seines Kindes dabei zu sein. Wie lange hatten sie sich schon danach gesehnt und endlich war es soweit.

Nachdem die junge Mutter in Spe monatelang mit rundem Bauch leben musste, würde wohl nun ein neuer Lebensabschnitt beginnen.

Ein neues Leben zu dritt, nicht mehr zu zweit. Glücklich, als Familie.

Doch so sollte es nicht sein...
 

"I-ich sehe den Kopf!", rief der Vater glücklich und ebenso unter Stress.

Er und seine Frau waren zusammen mit zwei Ärzten in ihrer Hütte. Normalerweise schafften es viele Mütter nicht mehr, rechtzeitig einen Arzt zu ordern, doch da der Vater ein hohes Tier und stolzer Anführer eines Clans war, hatte er damit keine Schwierigkeiten.

Plötzlich wurde der Raum von Babygeschrei durchflutet. Der Kopf des Säuglings war frei und die Ärzte unterstützten der sich quälenden und windenden Mutter bei der Geburt.

Sie wussten nicht, was für ein Geschlecht das Kind hatte. Gavu, der Vater des Kindes, wünschte sich einen Sohn, damit er eines Tages in seine Fußstapfen treten und einen großen Krieg gegen die Drachen - die Riu, leiten würde.

Ein Mädchen wäre allerdings auch nicht verkehrt gewesen. Gavu gingen verschiedene Gedanken durch den Kopf, als er sein schreiendes Baby immer mehr begutachten konnte.

Doch darauf, was ihn gleich erwartete, wäre er in keiner Zeit, in keinem Leben gefasst gewesen.
 

Er ging zu seiner Frau und streichelte ihre Hand. "Du schaffst das Schatz, du machst das ganz toll." Er lächelte sie sanft an, doch plötzlich stutzte einer der Ärzte.

"Ehm..Sir, sehen sie sich das an.." Der Arzt schluckte nervös. Was er da sah, war außerhalb seiner medizinischen und humanischen Kenntnisse.

Gavu's Blick wandelte sich in Sorgnis und auch seine Frau unterbrach kurz das Pressen. Er begab sich zu den Ärzten und blickte auf sein Kind.

Er erkannte es nicht sofort, doch als er merkte, um was es sich da handelte, weiteten sich seine Augen. Schweiß bildetet sich, er zitterte und sein Herz begann zu rasen.

Der Bauch des Baby's erblickte die Welt und um der Nabelschnur legte sich ein seltsames Zeichen.

Ein rötlicher, leicht gezackter und fast geschlossener Kreis der etwas gewunden war, windete sich um ihren Nabel. Dazu lilafarbende tropfenähnliche Male, die in den Einbuchtungen des Kreises saßen.

"Was ist das? Ist das eine Narbe?" Die Ärzte holten das Kind komplett aus der Scheide und trennten die Nabelschnur durch, bevor sie es zu dritt näher untersuchten.

"Was..ist mit meinem Baby?", fragte die Mutter schwach und versuchte sich zu erheben um besser zu erkennen, doch ihr Mann unterbrach sie mit einem Handzeichen.

Sein Blick blieb eisern auf seine Tochter.

"Das....das kann...das kann einfach nicht sein!!" Verwirrte Blicke kassierte er mit diesem Satz. "Wissen sie, was das für ein Mal ist, Sir?" Der Gefragte schwieg. In diesem Moment brach sein Leben zusammen. Es fühlte sich an, als hätte jemand einen Dolch in sein Herz gerammt. Er fasste sich an seine Stirn und brach in Schweiß aus. "Das muss ein Traum sein, das ist nicht mein Kind!! Das is die Geburt des Teufels!!" Seine Worte waren verbittert, entsetzt und verzweifelt.

Wie lange hatte er sich ein Kind gewünscht und nun...?

Gavu konnte nicht mehr. Er wollte sich den Anblick weiter ersparen und rannte ohne ein weiteres Wort aus sein Haus.

Wie konnte das Schicksal so einen Zug spielen?

Seine eigene Tochter, sein größter Feind, schon nach wenigen Sekunden nach der Geburt.

Er musste es aufhalten. Bevor er überhaupt Gefühle entwickeln konnte, musste er das Kind aus dem Weg räumen.

Nun durfte er nicht an seine Familie, sondern an seine Arbeit, seinen Wunsch festhalten. Und um diesen Wunsch eines Tages wahr werden zu lassen, musste er sie töten..
 

Ein Tag verging und auch die Mutter wusste mittlerweile, was mit ihrem Kind war. Es war ein schreckliches Schicksal, doch die sofortige Mutterliebe und Zuneigung zu ihrem Säugling verdrängten die bösen Gedanken.

Sie hatte ihren Mann einen Tag lang nicht gesehen und die Ärzte wussten zum Glück nicht, das ihr Kind die Riushusan war. Sie hatte es ihnen verschwiegen.

Die neue Mutter saß in ihrem Haus und säugte ihre Tochter. Tränen liefen ihr die Wange herunter, denn sie ahnte, was ihr Mann davon hielt.

Der letzte Tag war der schlimmste in ihrem Leben, doch es sollte noch schlimmer kommen.

"Keine Angst Ich..ich pass auf dich auf. Ist mir egal, wer oder was du bist." Sie streichelte ihr Kind zärtlich über den Kopf als plötzlich die Tür aufknallte.

Ein Jappster und ein heftiges Zucken entwich der Frau und sie starrte erschrocken zur Tür.

"Gavu! Da bist du ja.." Instinktiv drückte sie ihr Kind sanft an sich. Ihr Herz pochte. Ihr Mann war zu vielen fähig und hasste die Riu, das wusste die ganze Stadt.

"Frigo, gib mir das Baby." Die Angesprochene schüttelte langsam den Kopf. "Wieso, was hast du mit ihr vor?" Er ging einige Schritte und man sah ihm an, dass er sich nicht mehr umstimmen ließ, egal was er nun vor hatte. Da er schwieg, sprach die junge Mutter weiter. "Bitte Gavu, sie ist unsere Tochter, man kann sie doch...anders erziehen!" Langsam aber sicher füllten sich ihre Augen immer mehr mit Tränen.

Gavu blieb diekt vor den Beiden stehen. "Es ist zu riskant." Sein Blick wanderte zum Säugling und seine Augen waren eiskalt. "Und das ist nicht länger meine Tochter! Ich lebe um die Drachen zu töten und das da....." Er brach ab. Frigo stand auf und drückte ihr Kind, das mitterweile weinte, an sich heran. "Nein!! Lass sie leben, es ist unser Kind, du wolltest immer ein Kind!! Und nun..nun willst du es mir...uns wegnehmen, es töten??" Ihre Sätze klangen verzweifelt und hilflos. Sie schrie mutig, doch ihre Knie zitterten. Gavu schwieg, voerst. "Frigo bitte..ich will es erst auf die friedliche Art lösen, doch wenn du nicht dazu bereit bist...dann muss ich Gewalt anwenden." Seine Stimme war tief und bedrohlich. Frido's Augen erstarrten, sie war unter Schock. Noch nie hat ihr Partner so etwas zu ihr gesagt, sie kannte ihn so nicht, jedenfalls nicht in ihrer Gegenwart.

Tränen rannten ihr das Gesicht runter und ihre Beine setzten sich in Bewegung. Sie wollte weg, einfach nur noch weg.

"Nein!!" Sie versuchte an ihrem Mann vorbeizulaufen, doch vergebens. Schnell hielt er sie am Arm fest und zog sie zurück. "Hier bleiben!! Gib mir die Missgeburt!!" Seine Ruhe, die eben noch herrschte, war wie weggefegt und abgrundtiefer Hass bildete sich in seinen Augen.

Reflexartig erhob sich Frigo's Hand und schallerte auf die nackte Haut in Gavu's nun erschrockenem Gesicht. Als sie merkte, was sie so eben tat, zog sie schnell die Hand zurück. Ihre Lippen bebten und noch nie hatte sie solche Angst vor ihrem Mann gehabt.

"Duuu..." Gavu's Augen brodelten wieder. Er holte aus und schlug zurück, so dass Frigo auf den Rücken fiel. Stöhnend rekelte sie sich auf den Boden, hielt ihr schreiendes Kind so fest und sanft in den Armen wie sie konnte.

Gavu spürte Mitleid in seinem Herzen und Schuldgefühle gegenüber seiner Frau, doch wegen diesem Kind verbarg er die Gefühle und schob sie beiseite. Er lehnte sich zu der Mutter herunter und begann an dem Baby zu ziehen, welches daraufhin noch mehr schreite.

Eigentlich wollte Gavu es alleine machen, ohne seine Männer da hineinzuziehen, doch die Schreie der beiden Weiblichen waren so groß, dass drei Männer in das Haus gestürmt kamen.

"Äh, Sir, was machen sie da?? Lassen sie ihre Frau in Frieden!" Der eine Mann griff ein, doch wurde er mit einem einzigen Hieb nach hinten gegen eine Wand befördert.

"Sagt mir nicht was ich zu tun habe!!!" Doch Gavu ließ von seiner Familie los. Er ahnte, dass dieser Moment seine Stellung als Herr im Clan zerstören könnte. Also erhob er sich und ging schweigend zur Tür.

Er verließ mit seinen Soldaten das Haus und knallte die Tür hinter sich zu. Später, könne er es immer noch beenden.
 

Einige Stunden waren vergangen und Gavu hatte sich dazu entschieden, seinen besten Männern von dem Kind und seinem Mal zu erzählen.

Ihr Plan war es, gemeinsam zu zu schlagen. Daher begaben sie sich erneut zu seinem Wohnsitz und öffneten unsanft die Tür.

Doch was sie dort vorfanden, beziehungsweise, was sie NICHT vorfanden, überraschte sie.

Die Soldaten durchkemmten das Haus, doch nirgends ein Lebenszeichen.

"Sir, sie..sie sind weg!!" Gavu grummelte. Seine Frau hatte sich tatsächlich mit der Kleinen aus dem Staub gemacht.

"Das sehe ich auch!!" Er verließ das Gebäude und schrie einen Befehl aus.

"Los, sucht sie!! Und wenn ihr sie findet, tötet das Kind!" "Jawohl!"

Der kleine Trupp spähte aus, doch was sie nicht wussten war, dass sich die Gesuchte schon vor Stunden aus ihrer Heimatstadt davonmachte. Lediglich einen kleinen, hektisch gepackten Beutel mit Vorräten und wichtigen Hab und Gut hatte sie sich auf den Rücken gebunden. Und natürlich - ihre Tochter eingewickelt in einer Decke, vor sich hertragend.

Sie marschierte durch Wiesen und Waldstücke - ohne Pause, Hauptsache so weit weg wie es ginge. Sie hatte die Hoffnung mit ihrer Tochter ein neues Leben in einem fremden Dorf beginnen zu können.

Die Nacht brach ein und Frigo musste sich einen sicheren Platz suchen. Ihr Kind weinte.

"Schhhht, is ja gut." Sanft wog sie ihr Säugling in den Armen und setzte sich an einem Baum. Sie schnaufte und ihre Füße brannten. So einen Marsch war sie nicht gewohnt und sie war mit ihren Kräften schon beinahe am Ende.

Sie musste rasten und die Nacht in der Natur verbringen. Sie begann ihr Mädchen zu stillen, lehnte dabei ihren Kopf erschöpft an den Baum und schloss die Augen.
 

"Wenn wir sie nicht langsam finden, kriegen wir sicher Ärger! Aber ich glaub, Gobyga wittert da hinten etwas!" Frigo's Augen schlugen auf, doch sie sah in die pechschwarze Dunkelheit der Nacht. Sie musste eingeschlafen sein!

Sie fuhr herum und erhob sich, doch vorsichtig wegen ihres Kindes, was zu schlafen schien.

In der Ferne konnte sie kleine schwache Lichter erkennen, die von Personen getragen wurden.

"Nein..bitte nicht." Frigo schüttelte langsam den Kopf und rannte los. Sie musste ihre Verfolger umbedingt abwimmeln.

Sie eilte durch den Wald und stolperte abermale, als sie plötzlich wieder eine Stimme hören konnte. Ebenso wie ein Laut, was nur von einem Spürtier kommen konnte.

"Hey, da hinten hat sich was bewegt! Halt, stehen bleiben!!" Ihre Verfolger hoben ihr Tempo an, die Tiere an den Leinen zogen und knurrten dabei ungeduldig.

Frigo's Herz war auf hundertzwanzig. Wenn sie sie jetzt nicht abschütteln würde, wäre ihr Kind verloren und sie vielleicht mit. Wenn nicht körperlich, dann auf jeden Fall geistig.

Ihre Füße schmerzten noch immer, doch sie unterdrückte das Stechen und nun wurde auch ihr Kind wieder wach, was es zum Leid der Mutter lautstark verkündete.

Sie spürte, dass ihre Verfolger immer näher kamen, die Rufe wurden lauter und dann passerte, was passieren musste. Eine Sackgasse tat sich auf.

Aprubt blieb Frigo stehen und starrte in die Tiefe eines Abgrundes. Schnell fuhr sie rum und versuchte, an dem Graben entlang zu rennen. Sie schaffte ein paar Schritte, bevor sie einen stechenden Schmerz in der Ferse spürte.

Ihr erschöpfter Körper, hatte nicht mehr die Kraft sich zu fangen, und fiel zu Boden. Das Baby entglitt aus ihren Armen und rollte ein bis zwei Meter neben ihr in der Decke Richtung Klippe.

"Nein!!" Sie versuchte hinterher zu hechten, doch erreichte sie sie nicht mehr rechtzeitig - das Kind fiel die Klippe herunter. Die Schreie wurden erst schallender, dann immer leiser.

Die Mutter brach in Tränen aus, wollte hinterher kriechen, schrie sich ihre Seele aus dem Leib.

Plötzlich spürte sie einen weiteren stechenden Schmerz am Bein und schrie auf. Sie blickte sich um und sah, wie ein Spürtier neben ihrem Bein stand und sie mit leuchtenden Augen und bleckenden Zähnen ansah. Frigo wimmerte wie das reine Elend.

Dann hatten die Männer ihr Ziel erreicht. Sie blieben vor der Mutter stehen. Einer streichelte das Tier belobend, der andere beugte sich zur Frau herab.

"Hm, so ein Pech aber auch. Naja, da bleibt uns die Arbeit erspart." Er grinste überheblich und richtete sich wieder auf. Frigo stand unter Schock und wehrte sich nicht. "Am liebsten würde ich dich gleich hinterher schicken, aber Befehl ist, dich lebend zurückzubringen." Er machte eine Sprechpause. Wartete darauf, dass die Frau reagierte, doch das tat sie nicht. Dem Mann seine Mimik verfinsterte sich und er wurde ungeduldig. "Nun steh schon auf!!" Als Frigo sich immer noch nicht rührte, griff er nach ihrem Arm und zog sie unsanft zu sich. "Tu was ich dir sage, Weib!!" Brüllte er ihr ins empfindliche Ohr.

Dann schien etwas in der leidenden Mutter hervor zu kommen. Aus heiterem Himmel schrie sie und ging dem Söldner an den Hals. "Du..ihr..wegen euch ist meine Tochter tot! Ihr Mörder, das werdet ihr büßen!!" Ihre Worte waren laut, hart und voller Hass. Ihre gesamte Verzweiflung kam zum Vorscheinen, doch sie hatte nicht den Hauch einer Chance gegen die Männer und dem Tier. Alle Anwesenden versuchten die Frau zu erst zu beruhigen. "Wir haben nichts gemacht, also hör auf so'n Scheiß zu labern!" Er wehrte sich - sanft, für seine Verhältnisse. Doch als das nichts brachte, stieß er sie brutal zurück. Sie landete in den Armen der zweiten Person. Frigo mobilisierte ihre letzten Kräfte und war letztendlich nur noch rachegesteuert. Sie legte sich mit den Söldnern an, soweit und solange, bis sie als Verliererin hervortrat, was ihr Leben kostete.

Im Chaos der Rangelei, brach einer der Männer ihr Genick und sie fiel stumm und seelenlos zu Boden.

Die Männer wussten, was sie erzählen würden. Sie hatten keine Angst davor, bestraft zu werden. Womöglich könnten sie die Schuld auf eines der Spürtiere lenken.

Sie stießen den leblosen Körper die Klippe herunter und verschwanden im tiefen Wald.

Beginn eines neuen Lebens

Hey yo!

Vielen Dank für die Kommentare! ^^

Die FF dauert in ihrem Fortschritt zwar, da ich mir wirklich Mühe gebe und nich alzu viel dran arbeite, aber ich hoffe das macht nichts! >-<

Viel Spaß bei dem ersten Kapi~
 

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Eine wunderschöne nächtliche Dunkelheit legte sich über das Dorf Muri. Viele Bewohner waren schon in ihren Häusern verschwunden und nur wenige konnte man hier und dort noch antreffen.

Alles war recht ruhig, bis auf ein Haus in Muri. Dort erwachte die Nacht noch einmal zum Leben.

Das Herz eines jungen Mädchens klopfte immer schneller während sie sich weiter mit ihrem Rücken gegen die Haustür drückte.

Immer wieder bebte das hölzerne Gestell gegen ihren Körper.

Eine Weile schon versuchte das Mädchen mit Katzenohren und -schweif ihre Anhänger vor der eigenen Türe loszuwerden, doch vergebens.

Voller Wut stießen sie mit fauchenden Geräuschen gegen das dünne Holz in der Hoffnung das dies endlich nachgäbe.

"Mach lieber auf, wir kriegen dich ja doch früher oder später!!!", tönte es plötzlich von außen in das Haus des verängstigten Mädchens hinein.

"Glaub nich' dass wir nicht ernst machen, nur weil du aussiehst wie wir! Wir kennen dein Geheimnis!!"

Bei diesen Worten erschrak die fünfzehnjährige. Ihre durch die Drohungen verängstigten Augen wurden weiter und es schien als sei ihr endlich Antwort gegeben worden.

Antwort auf die Frage, die sie sich schon die ganze Zeit gestellt hatte: Wieso war meine 'eigene' Rasse hinter mir her? Was wollen sie? Sie sind doch sonst ihren Gleichgesinnten friedlich gesonnen..?

In diesem Moment wurde ihr alles klar. Ihr Geheimnis...ihr wahres 'Ich'....welches sie schon seit ihrer Geburt verstecken musste, ist nun wohl allen preisgegeben worden.

Deshalb jagten sie sie...aber wirklich NUR deshalb?...
 

Doch es war keine Zeit sich in diesen Moment den Kopf darüber zu zerbrechen. Immer noch versuchten die zornigen katzenartigen Wesen in ihr Haus einzudringen.

Langsam aber sicher, gab die Tür nach. Es knarrte immer lauter, panisch sah Noriko sich in dem Raum um, suchte verzweifelt irgendetwas, womit sie davon kommen könnte. Etwas, womit sie ihre neuen Feinde mit Sicherheit ausschließen konnte.

Doch sie fand nichts. In ihrer kleinen Hütte wo sie lebte, hatte sie sowieso immer schon wenig Platz.

Sie blieb vor der Tür stehen, legte ihren Kopf leicht nach hinten und schaute ängstlich und flehend an die Decke, betete um ihr Leben.

Noriko war von klein an schon ein sehr ängstliches und unterdrücktes Kind und sie wusste, so viele wie draußen vor der Tür stehen - sie hätte nicht den Hauch einer Chance, das halbe Dorf war hinter ihr her.

Von Gedanke zu Gedanke merkte das Mädchen wie aussichtslos die Sache wohl war. Leise fing sie an zu jammern, murmelte immer wieder ängstlich und hilfesuchend einen Namen vor sich hin, während sich langsam Tränen in ihren Augen bildeten.

Es war ein Jungenname den sie murmelte, leise und schluchzend, doch wenn das Donnern der Tür nicht wäre, klar verständlich.

In diesem Moment, wünschte sie sich nichts sehnlicher als denjenigen bei sich zu haben, dem dieser Name gehörte - Kinsey.
 

Von einem lauten, scheppernden Geräusch aus den Gedanken gerissen blickte das Mädchen zu einen ihrer kleinen Fenster. Erschreckend musste sie feststellen, dass die Nekko die Scheibe zerschlagen hatten und nun in ihr Haus eindrangen.

Verzweifelt wich Noriko von der Tür zurück und tapste zitternd und langsam rückwärts Richtung Wand. Das war's dann wohl, dachte sie sich, während sie hilflos zusehen musste wie einige von den Dorfbewohnern langsam fauchend auf sie zu kamen, die Krallen dabei bedrohlich präsentierend. Ihre Augen blitzten gefährlich im Dunkeln des Raumes.

Nur ein paar Lampen waren ein Stück von ihrem Haus entfernt durch ein Fenster zu sehen.

Noriko zuckte kurz auf, als ihr Rücken die kalte Raumwand berührte - sie saß in der Falle. Nun kamen ihre Verfolger immer näher und sie erkannte sie kaum wieder. Noch nie hatte sie vor ihren eigenen Leuten solche Angst. Nicht einmal damals als sie noch ein kleines Kind war und einige Nachbarsjungen sie aus Spaß gejagt hatten.

"So meine Kleine...jetz haben wir dich, hier kommst du uns nicht mehr davon!", grinste der Nekko Noriko hämisch entgegen, welche inzwischen genau vor ihr stand.

Das verängstigte Mädchen schluckte nervös, ließ ihren Blick kurz einmal zu beiden Seiten wandern, dabei wieder mal hoffend, dass sie irgendetwas 'nützliches' fand, doch da war nichts.

Sie sah wieder in die Augen ihres Gegenüber, starr vor Angst, doch sie quälte sich ein paar Wörter heraus.

"Wollt.....wollt ihr mich jetzt etwa....t-töten?.."

"Aber sicher" Du bist nur eine Gefahr für uns!", tönte es sofort als Antwort aus den hinteren Reihen.

"Genau. Hätten wir von Anfang an gewusst wer..oder besser WAS du bist, hätten wir es sofort nach deinem Erscheinen in unseren Dorf beendet!"

Noriko rutschte langsam mit den Rücken an der Wand herunter bis sie auf den Boden saß. Sie konnte nicht fassen was sie da hörte.

"Aber..ich bin doch eine von euch.."

Langsam stiegen ihr erneut Tränen in die Augen welche sie versuchte zu unterdrücken, allerdings vergebens.

"Ich liebe dieses Dorf und jetz werde ich von diesen vernichtet? Nur weil ich etwas anders bin?!?!"

Das junge Katzenmädchen wurde immer verzweifelter, sie schrie die Worte schon beinahe, soweit wie es ihre zitternde Stimme zuließ.

Ein Dorfbewohner meldete sich wieder zu Wort.

"NUR? ETWAS?" Er ging ein paar Schritte auf sie zu und hockte sich anschließend zu ihr herunter.

Etwas fragend und gleichzeitig mit hasserfüllten Augen sah er die fünfzehnjährige an.

Noriko erstarrte erneut vor Angst.

"Mädchen ich glaub du weißt überhaupt nich' was genau du bist, oder??"

Die Angesprochene sagte nichts, rührte keinen Muskel.

Nach einigen Sekunden des Schweigens zuckte Noriko nur kurz auf, als der Nekko vor ihr mit einem Mal seine Klaue in die Luft hebte, um zu einem Schlag auszuholen.

"Aber das ist jetzt eh egal, wenn du 'schläfst' kannst du dir darüber genug Gedanken machen."
 

"Halt!! Hört sofort auf damit!" Der Ruf eines jungen Mannes ließ die Anwesenden aufhorchen. Alle drehten sich in Richtung der Tür und auch Noriko, die schon innerlich von ihrem Leben Abschied genommen hatte, machte vorsichtig ihre vor Angst zusammengekniffenen Augen wieder auf und schaute an den Katzenwesen vorbei zu ihrer Haustür, die mittlerweile eingetreten worden war.

Was sie dort sah, raubte ihr den Atem vor Glück.

"Kinsey!!" schrie sie dem Jungen erleichtert entgegen und stand auf, doch wagte sie sich immer noch nicht an den Anderen vorbei.

Kinsey kam langsam näher und musterte jeden einzelnen flüchtig, stellte sich letzendlich mitten in die Menge. "Könntet ihr mir veraten, was das hier soll?", sprach er in einer nicht sehr begeisterten Tonlage.

Der Katzenjunge, welcher vor Noriko hockte stand auf und blickte Kinsey entschlossen in die Augen.

"Wonach sieht es wohl aus?? Wir versuchen unser Leben zu retten, zu verhindern, dass es durch so eine geändert wird!" Er zeigte kurz abwertend auf Noriko. "Und wir finden unser Leben gut so wie es jetz ist!" Die gleiche Meinung suchend, blickte er zwischen seinen Komparden umher. "Ihr seht das doch alle so?!" Während die im Raum Stehenden zustimmend nickten und seine Aussage bejaten, wurde Kinsey ganz mulmig im Magen.

Er sah nachdenklich und besorgt zu Noriko. Kann das sein?..Die haben doch nicht etwa..? Das junge Katzenmädchen verstand nichts von der Sache die die Anderen sagten, sie wusste nur, dass sie irgendwie anders war...anderes Blut. Blut von..

Doch dieses Geheimnis durfte nicht an die Außenwelt gelangen, durfte kein anderer wissen, aber dass es bereits passiert war und es in Zukunft noch schwerer für sie werden würde wie zuvor, das wusste sie nun genau. Und das wurde Kinsey in diesem Moment auch klar. Er war der Einzige dem sie es erzählt hatte.
 

Kinsey starrte zu Noriko herab. Sein Herz begann kräftiger zu schlagen und Sorge machte sich immer mehr breit. Er musste sie unbedingt beschützen, das wusste er.

Langsam drehte er sich zu den Anderen um und sprach mit gestellter ruhiger Stimme. "Ihr wisst genau, dass es bis jetzt immer gescheitert ist. Lasst sie am Leben!" Seine Hand wanderte zum Griff seines Schwertes, was er um die Hüfte gebunden hatte.

"Ich werde auf sie aufpassen, dass sie keine Dummheiten macht!" Ein kleiner Blick nach hinten verrieht, dass Noriko immer noch so fragend und ängstlich war wie zuvor. "Seht sie euch doch an! Die stellt keine Gefahr dar..doch wenn ihr sie jetzt umbringt wird das meinen Vater ganz und gar nicht gefallen! Nachher glaubt er euch nicht..."

Getuschel machte sich im Raum breit und der Nekko vor Kinsey atmete überheblich aus. "Tze, als ob! Du naiver Kerl... du weißt genau, dass die Personen sich schlagartig und drastisch ändern werden!" Kinsey erhob seine Stimme. "Woher willst du das so genau wissen? Ich glaub nicht, dass du vor einhundert Jahren schon gelebt hast!" "Du hast doch wohl schon mal Bücher gelesen oder etwa nicht??", meldete sich ein Anderer wütend zu Wort.

"Schluss jetzt!!" Kinsey zückte sein Schwert und sofort wichen die Katzenmenschen zurück. "Ihr lasst sie am Leben! Falls irgendwas passieren wird, was negativ für unser Dorf oder unsere Zukunft ist, könnt ihr mich dafür verantwortlich machen... und mich umbringen!" Eine kurze Stille legte sich in die Luft. Noriko's Augen weiteten sich. Hatte sie gerade richtig gehört? Er würde sein Leben verschenken, wenn sie Scheiße baute?

Wieso? Warum das alles, wovon sprachen die?? Noriko's Augen füllten sich wieder mit Tränen. Das war ihr alles zu viel.

Einige Anwesende lachten und schienen die Idee zu gefallen. "Nun gut, pass auf sie auf wenn du kannst! Aber eine falsche Tat und.." Der Nekko führte seine Hand zu seinem Hals und machte eine bekannte Gestik. Die waagerechte Handfläche bewegte er vor seinem Hals einmal schnell von links nach rechts. Dann senkte er sie und begab sich Richtung zertretender Tür. "Kommt Leute, für heute bleibt sie verschont.." Die Anderen waren sich nicht einig. Sahen noch ein paar Mal im Getuschel zu Noriko und Kinsey bevor sie dann auch langsam das Haus verließen.

Endlich. Endlich war es vorbei, vorerst. Noriko atmete erleichtert auf was aber sofort wieder in ein Schluchtzen überging.

Kinsey seufzte und steckte sein Schwert weg. Betrübt drehte er sich um und sah in Noriko's vertrauten aber leidenden Augen.

Langsam ging er ein paar Schritte und beugte sich leicht zu ihr herunter. "Alles in Ordnung, bist du irgendwo verletzt?", sprach er mit leiser und gefühlvoller Stimme. Seine Blicke musterten sie flüchtig, doch zum Glück konnte er nirgends eine Verletzung entdecken.

Es dauerte eine Weile bis Noriko die Fassung wiederbekam und langsam den Kopf schüttelte. "Es geht mir gut.." Sie richtete sich auf und wischte die Tränen von ihren Wangen. Ihre Katzenohren stellte sie ebenfalls auf. Ihr war es unangenehm vor Kinsey so eine Figur zu machen und Zwang sich ein Lächeln auf.

Auch Kinsey richtete sein Rücken wieder gerade und sah sie an. Sie war in etwa einen ganzen Kopf kleiner als er und zwei Jahre jünger. Sie war schwächlich gebaut und hatte feuerrotes Haar.

Ihre Augen die sonst in einem sanften Grün strahlten, waren betrübt und voller Verwirrung. Kinsey hasste den Anblick. Es war nicht das erste Mal, dass er sie so sah. Doch dieses Mal war es eine ernstere und noch viel gefährlichere Situation.

Es war das geschehen, wovor er schon immer Angst hatte. Doch wie konnte das passieren?

Aber in diesem Moment war erst einmal keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Vor ihm stand ein Mädchen, eine gute Freundin, die vieles durchgemacht hatte.

Ab sofort hieß es: Noch mehr auf sie aufpassen, mehr für sie da sein, besser auf sie zu achten.

"Am besten du schläfst heute Nacht bei mir." Kinsey's Stimme klang wie immer sehr ruhig aber mitfühlend. Aber der schein trügte. Er war in Sorge, doch ließ er sich das nicht anmerken, zum Schutz von Noriko.

Die junge Nekko erhob ihren Blick wieder und wäre es nicht so dunkel gewesen, hätte man Röte um ihre Nase erkennen können.

"Ok...danke." Eine weitere Träne lief ihr die Wange runter und sie starrte Kinsey einfach an. Ihr Kopf war überfordert, mit hunderten Fragen die sich ihr stellten.

Wusste Kinsey mehr als ich? Wieso hatte er so herablassend über mich geredet? War das nur Show?

Aber vor allem: Warum ist mein eigenes Volk hinter mir her, aber Kinsey nicht? Wird es jemals wieder so sein wie früher?

Diese Fragen würden geklärt werden, eines Tages, da war sie sich sicher.

"Na komm. Pass auf, dass du nicht stolperst." Kinsey fasste sanft ihr Handgelenk und begab sich mit ihr über die Trümmer und Glassplitter nach draußen. Sie folgte ihm stumm und schaute nachdenklich nach unten.

Sie liefen über warmen Boden der mit feinen Kieseln belegt war. Das Dorf in dem sie sich befanden, war nicht groß, so dauerte es nur einige Momente bis sie bei Kinsey's Haus ankamen.

Der siebzehnjährige öffnete die Tür und bat Noriko hereinzugehen, was sie ohne zu zögern tat.

Der Raum war durch ein paar Lampen, die sanftes Kerzenlicht ausstrahlten, erleuchtet. Zumindest soweit, dass man alles wichtige erkennen konnte.

Wie alle Häuser, waren die Räume milde ausgestattet, mit allem wichtigen was man brauchte, aber nicht zu viel Schnickschnack.

Noriko kannte sein Haus. Öfters war sie schon dort und insgeheim gefiel es ihr viel besser als bei sich zu Hause.

Wie in einem kleinen Trauma, tapste sie zu ihrem Stammplatz - ein kleiner gepolsteter Hocker, der mittig vom Raum stand.

Kinsey schloss die Tür, ließ dabei seinen Blick nicht von ihr ab. "Möchtest du etwas zu trinken?" Die gefragte schüttelte abwesend den Kopf. Sie war immer noch damit beschäftigt, ihre Tränen zu verbergen. Immer wieder sah sie ihre Bekannten vorm bildichen Auge.

Unter der Gruppe hatte sich sogar ein alter Freund getummelt, der mit Noriko schon nicht zu verachtende Erlebnisse hatte.

Es war schrecklich. Was für eine Wende konnte eine Kreatur machen, nur weil er erfuhr, man war in Wirklichkeit wer ganz anderes?

Man kannte doch trotzdem die Person, die in dieser Haut wohnte. All diese Gedanken kreisten in Noriko's Kopf. Sie wurde erst aus ihren Gedanken gerissen, als sich jemand mit rabenschwarzem Haar auf einen weiteren Hocker vor sich setzte.

Ihr Gesicht hob sich und sie schaute in die eisblauen Augen von Kinsey. Mit einem Schlag waren all ihre Sorgen kurzzeitig vergessen und ihr Herz begann kräftiger zu schlagen.

Noch mehr erschrak sie, als sie eine Schüssel mit Essen in die Hand gedrückt bekam. "Hier, ess bitte ein wenig." Flüchtig lächelte er und Noriko nickte.

"Danke." Ihre Hand wanderte in die Schüssel und sie nahm sich eine kleine runde Frucht heraus. Etwas zögernd, steckte sie sie in den Mund und begann zu kauen.

Sie merke richtig, wie sich ihr Gemüt beruhigte. Die vertrauten Situationen halfen in diesem Moment am besten.

Der junge Mann beobachtete sie und suchte nebenbei Worte, doch fand er einfach keine. Er musste mit ihr reden, doch wie anfangen?

Eine Weile verging und Noriko stellte die Schüssel irgendwann neben sich auf einen hölzernden Schrank ab.

"Wieso?", flüsterte sie. Ihr Blick fixierte den Boden und ihre Füße drehten sich nach innen. Vorsichtig strich sie mit ihnen über den weichen grasigen Boden.

"Warum ist das so schlimm, anders zu sein?" Der Satz formte sich immer mehr in einem Schluchtzen um und Kinsey öffnete den Mund um etwas zu sagen.

"Es ist nicht schlimm, aber einige haben halt Angst." Nun rollten die Tränen wieder. Man sah Noriko an wie sehr sie es hasste. Wütend auf sich selber, krallte sie ihre Hände in die nackten Oberschenkel.

Sie trug nur einen orangenen 'Fetzen' wie sie es selber immer nannte. Ärmelose, lockere Kleidung, die an der Taille mit einem Band zusammen gebunden war. An den Beinen endete es wie ein kurzer Rock und unter dieser Tracht hatte sie enge netzartige Shorts und ein Shirt.

"Wieso Angst? Ich bin die, die Angst haben muss!" Ihre Stimme bebte und Kinsey vernahm einen leidenden Unterton. Er schwieg. Ihm machte das mindestens genauo zu schaffen.

"Ich...ich hab doch gar nichts getan!.." Noriko brach zusammen, es war einfach zu viel. Sie ließ ihre Emotionen freien Lauf und warf ihren Oberkörper in Kinsey's Arme. Schluchzend hing sie ihre Arme um seinen Hals und weinte, weinte Minuten. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, während seine Hände beruhigend über ihren Rücken strichen, bis sie vor Erschöpfung eingeschlafen war.

Vorsichtig stand Kinsey auf und nahm das Mädchen auf den Arm, trug sie zu seinem Bett und legte sie auf dieses ab.

Schlafen war jetzt wohl das Beste, was sie machen konnte. Morgen früh würde es ihr sicher besser gehen.

Der schwarzhaarige Katzenjunge war allerdings hellwach. Er fragte sich wie die anderen Noriko's Geheimnis herausgefunden hatten. Und wieso erst jetzt?

Er setzte sich auf einen sesselartigen Platz und überlegte. Immer wieder führten ihn seine Blicke zu Noriko.

Er wusste, dass so etwas eines Tages passieren würde. Aber so plötzlich und unerwartet..

Sie war ein halber Drache. Eine Spezies, die die Nekko mit gemischten Gefühlen entgegensahen und in ihrer Sprache 'Riu' nannten. Doch war sie keine einfache Mischung aus dem Liebesspiel einer Nekko und einem Riu, nein. Sie war etwas höheres.

Die meisten wussten das und viele werden sie aufhalten wollen. Doch Kinsey war sich sicher: Sie würde auch einige finden, die bereit wären, ihr Leben für das ihre zu geben, doch müsste man diese Personen erst einmal finden.

Einen hatte sie schon gefunden..

Gedanken von gestern Nacht

Der nächste Tag war angebrochen. Kinsey musste eigentlich früh auf Patroullie, doch die Angst um einen erneuten Anschlag auf Noriko war größer als der Drang seinen Verpflichtungen nachzugehen.

Das Mädchen schlief lange und am späten Vormittag erwachte sie endlich.

Sie schlief die ganze Nacht durch, ohne einen einzigen bewussten Aufwacher. Umso verwirrter war sie, als sie merkte, dass sie in Kinsey's Bett lag.

Schnell richtete sie sich auf und sah sich um. Wo war Kinsey, war sie alleine? Nein. Der Gesuchte stand im Nebenraum und machte etwas zu essen zu recht.

Ein erleichterter Ausatmer, doch wo hatte Kinsey geschlafen? Es dauerte nicht lange und Noriko begann sich an den letzten Tag zu erinnern. Eigentlich ein Tag wie immer, bis sie diesen nächtlichen Spaziergang machte.

Plötzlich schossen ein paar Gestalten zwischen Häuserwänden hervor und jagten sie, bis sie bei sich zu Hause ankam und schnell hineineilte.

Die Tür fest hinter sich verschlossen, dachte sie, sie sei in Sicherheit, doch dass die plötzlichen Feinde so weit gingen würden, sogar ihre Fenster einzuschmeißen, hatte sie nicht geahnt.

Noriko erinnerte sich an den Worten von dem Katzenjungen und ballte die Fäuste.

Dann erhob sie sich vom Bett und richtete ihre zwei Zöpfe zurecht, die sie über Nacht drinnen gelassen hatte. Normalerweise schlief sie mit offenen Haaren, doch dieses Mal war sie ja einfach eingeschlafen. Dann ging sie, noch etwas müde, in den Raum wo Kinsey stand. Eine Art Küche. Vorratsschränke, kleinere Arbeitstische und ein großer Tisch mit Stühlen schmückten den Raum.

"Guten Morgen.", entkam es ohne Vorwarnung dem Schwarzhaarigen. Noriko zögerte. "Gu..guten Morgen." Sie zwang sich ein Lächeln, als sich Kinsey zu ihr umdrehte. Er lächelte zurück. "Wollen wir gleich frühstücken?" Um keines Wegs wollte er zeigen, dass er immer noch betrübt war und versuchte die Stimmung von Noriko und sich selbst zu erhöhen.

Sie mussten immer noch drüber reden, denn Kinsey hatte was wichtiges zu sagen, doch sollte erst einmal ein kräftigendes Essen her.

Noriko nickte wieder. "Danke Kinsey.." Beinahe kamen ihr wieder Tränen, doch dieses Mal eher wegen eines schlechten Gewissens.

Ihr Freund war so gut zu ihr und hatte ihr das Leben gerettet, und sie stand nur da und versuchte ihre Gedanken zu sortieren.

Doch konnte man es ihr übel nehmen? Kinsey tat es nicht. Im Gegenteil, sie tat ihm leid.

Mit einem großen Tablett voller verschiedener Sachen, ging er zum Tisch und stellte es ab. Dann führten ihn seine Blicke wieder zu Noriko, bevor er sich setzte.

"Hock dich hin, nimm dir was du willst.", sagte er mit der gleichen sanften Stimme wie den Tag zuvor und bei dem Mädchen setzte ein Herzschlag aus.

Schweigend aber bedrückt lächelnd setzte sie sich und schaute auf das Tablett.

Alles was man brauchte oder wollte, war aufgetischt. Wurst, Brot, Käse, Früchte und das wichtigste - frische Milch. Sie nahm sich sogleich ein Glas und füllte das kühle Weiß hinein.

Die ersten Minuten des Frühstückens vergingen sehr schweigsam und Kinsey überlegte die ganze Zeit, wie und was er ihr sagen sollte.

Sollte er schon alles verraten? Oder sie eher langsam darauf vorbereiten und noch im dunkeln tappen lassen?

Noriko's Blick richtete sich auf eine tickende Uhr an der Wand. Dieses Objekt war das einzige, was man hören konnte und was die Stille ein wenig brach.

Kinsey bemerkte den Blick und stoppte seine Gedanken, folgte ihren Augen mit den seinen. "Musst du heute wieder arbeiten?", fragte er. Noriko kaute zu Ende, bevor sie antwortete.

"Ja, eigentlich schon. Ich muss auf den Feldern aushelfen." Dem Jungen seine Augen wurden noch betrübter als sie es schon waren.

Das Letzte was er wollte war, sie alleine zu lassen nach dieser Nacht. Doch auch er hatte Verpflichtungen die ihn jeder Zeit einholen konnten. Die Patroullie ausfallen lassen war nicht weiter schlimm, aber falls er einen Auftrag kriegen sollte, konnte er diesen nicht so einfach ablehnen.

Er überlegte einige Zeit und auch Noriko sagte nichts mehr. Kinsey hasste es, nicht zu wissen was er tun sollte. Am liebsten wollte er, dass sie von nun an immer in seiner Nähe war, doch das ging leichter von den Lippen, als es in Realität umzusetzen.

Sein Vater war Herr einer kleinen Söldnerarmee. Er durfte ihn nicht enttäuschen und plötzlich seine Arbeit vernachlässigen, das wäre gefährlich..

Nicht nur für ihn, sondern auch für Noriko, die das noch nicht einmal wusste. "Bist du dir sicher, dass du dort hingehen willst?", fragte er vorsichtig und biss von einem Apfel ab. Sein Blick war hoffend. Doch Noriko nickte. "Ja, ich muss. Mir gehen meine Veki langsam aus." Veki war die Währung auf Mausuka. Sein Geld verdiente man mit allerlei Tätigkeiten, die das Dorf anboten. Waschfrauen, Feldarbeiter, Näherinnen und andere Berufe bekamen keine hohen Tageslöhne. Wenn man mehr verdienen wollte, musste man schon das gewisse Know-How haben, doch das kostete Zeit. Zeit, in der man noch weniger bezahlt wurde.

Man konnte auch Glück haben und wurde sozusagen 'entdeckt'. Wenn man zum Beispiel einen guten Umgang mit dem Schwerte hatte, war es keine große Schwierigkeit mehr als Söldner oder gar Krieger zu leben.

Noriko's Augen lächelten leicht, doch Kinsey übersah die selbe Betrübtheit in ihnen nicht. Er schwieg. "Außerdem hab ich da doch Tluy. Sie passt bestimmt auf mich auf.", fügte das rothaarige Mädchen hinzu und aß weiter.

Tluy, ihre beste Freundin. Ja, sie würde wohl wirklich auf sie aufpassen. Doch was wäre, wenn auch sie schon von Noriko's Schicksal wusste? Sie sagte immer, sie habe nichts gegen diese Drachen. Ihr war ebenfalls schleierhaft, wieso immer noch so ein stiller Krieg geführt wurde, doch wer weiß, vielleicht würde es sich ändern, wenn sie die Wahrheit erfahren würde.

Kinsey war sich absolut nicht mehr sicher. Ab dem gestrigen Zeitpunkt konnte man niemanden mehr trauen. Jede Person, auch wenn sie noch so nett schien, stellte eine Gefahr dar. Selbst die beste Freundin, konnte einem den Rücken zu wenden, oder schlimmeres.

"Naja, hoffen wir, dass sie nicht auch.." Sollte er weitersprechen? Kinsey war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er den Satz überhaupt hätte beginnen sollen.

Noriko wusste worauf er hinaus wollte. Stumm legte sie ihr Essen ab und starrte gedankenverloren auf ihren Teller. Er hatte recht. Nun wurde es ihr ebenso klar. Allerdings fragte sie sich immer noch, wie die Dorfbewohner dahinter kamen. Wie um alles in der Welt, kamen sie hinter ihrem Geheimnis? Jahrelang hatte keiner was geahnt und dann, von der einen auf die andere Nacht.. Doch dann fiel ihr etwas auf.

"Du jagst mich doch auch nicht." Ihre Stimme war ruhig und bewusst. Sie blickte auf und sah in Kinsey's Augen. Er schwieg weiterhin, aber sah ihr entgegen. Sie versank förmlich in seine Augen. Selbst in dieser schwierigen Situation half er ihr, auch wenn er nichts tat.

Er war einfach der beste Freund, den man sich vorstellen konnte und es gab niemanden, den sie so vertraute wie ihn. Seitdem Vorfall erst recht nicht. In ihr kam ein Lächeln hervor. Sie legte den Kopf leicht zur Seite und ihr nächster Satz hatte schon viel mehr Motivation und Sicherheit. "Also, sie bestimmt auch nicht!" Kinsey erwiderte das Lächeln, brach dann aber den Augenkontakt ab. //Ihr darf einfach nichts passieren!//

Es klopfte an der Tür. Noriko's Herzfrequenz stieg sofort um ein paar Schläge an und auch Kinsey wurde etwas nervös. "Bestimmt weil ich meine Patroullie geschwänzt habe.." Hoffte er jedenfalls. Er stand auf und ging zur Tür um diese mit einer gespielten Ruhe zu öffnen.

Vor ihm stand ein Kollege der ihn sofort musterte, während er lässig am Türrahmen lehnte. "Guten Morgen Tsefeede.", kam es von Kinsey und Tsefeede hob eine Augenbraue. "Du siehst nicht gerade krank aus. Wo warst du heut' morgen?" Wie Kinsey diese Frage doch geahnt hatte. Er verkniff sich ein Seufzen und antwortete ehrlich und lockerer, als er tatsächlich war.

"Gestern nacht ist etwas vorgefallen und ich musste sozusagen in meinen Dienst eintreten. Danach konnte ich kaum schlafen und musste Wächter spielen." Sein Kollege wunderte sich über die Aussage und zeigte es durch sein nicht veränderten Gesichtsausdruck. "Etwas vorgefallen? Meinst du den Einbruch in Noriko's Haus?" Kinsey's Augen weiteten sich.

//Er weiß davon! Aber eigentlich klar.. Auf der Patroullie hat man sicher die zerbrochenen Scheiben gesehen...und die Tür.//

Trotzdem fehlten ihm die Worte. Es war eine brenzlige Situation, denn er wusste, dass Tsefeede die Drachen genauso hasste wie die Nekko von vorheriger Nacht.

Wenn er wusste, warum bei ihr eingebrochen war und er sie suchte, galt höchste Alarmbereitschaft. Er würde seinen Kollegen sogar töten, wenn es nötig wäre. "Was ist?", fragte er ungeduldig und machte einen kleinen Schritt voran. Er musterte Kinsey genau, blickte ihm in die Augen, doch diese verrieten nichts. "Weißt du wo sie steckt? Unsere Leute haben sie schon gesucht aber leider nicht gefunden. Ich hoffe, es geht ihr gut." Überraschung aber auch Verwirrung machte sich nun in Kinsey breit. Seine Mimik verzog sich etwas. //Scheinbar weiß er es nicht.// Möglich hatte er noch keine weiteren Dorfbewohner gefragt oder sie hielten dicht. Bei Beidem war allerdings nur die Frage, wie lange es dauern würde, bis es raus kam.

Kinsey ging die Gefahr ein. Er vertraute seinem Partner. Die Chance war gering, dass es eine Finte war. "Ja sie...sie ist bei mir." Zur Not hatte er sein Schwert dabei um eingreifen zu können.

In den nächsten Sekunden achtete er haargenau auf das, was sein Kollege machte. "Ah, verstehe." Tsefeede wusste nun, dass er tatsächlich den Einbruch meinte. Zufrieden und auch ein wenig stolz, lächelte er. "Gut gemacht Kinsey!" Lobend wurde dem Schwarzhaarigen auf die Schultern geklopft und Kinsey fiel ein Stein vom Herzen. //Er weiß es zum Glück wirklich nicht!// "Du bist echt ein guter Beschützer, aber ich bin auch wegen etwas anderem hier." "Danke. Aber was ist denn? Ein Auftrag?" Er konnte sich nicht vorstellen, was es sonst sein hätte sollen. Es war nicht das erste Mal, dass Tsefeede oder jemand anderes vorbeikam um ihm Arbeit zu geben.

Kinsey wurde schon von Kindheit an auf einen Krieger getrimmt. Da sein Stiefvater der Leiter der ansäßigen Söldnertruppe war, war es nichts besonderes und außerdem hatte er von Anfang an einen talentierten Umgang mit dem Schwert. Kinsey war somit schon länger in diesem 'Geschäft' als alle anderen, die er als Kollegen hatte.

Tsefeede nickte. "Ja genau, direkt von deinem Ziehvater. Etwas östlich von hier soll jemand angegriffen worden sein."

Etwas mitleidlos ließ er die Achseln zucken und führte fort. "Irgend so ein alter Sack kam heute früh ins Dorf und stammelte irgendwas von einem Monster. Du sollst dir das mal ansehen und den Mann befragen." Dieses Mal konnte sich Kinsey ein Seufzen nicht verkneifen. //Ausgerechnet ein Auftrag außerhalb des Dorfes.// Er dachte unweigerlich an Noriko. So ein gutes Timing hatte er schon lange nicht mehr. Er hatte den Leuten zwar gesagt, dass sie die Finger von Noriko lassen sollten und dass er sich darum kümmern würde, aber wer wusste schon, ob sich jemand daran hielt? Kinsey wollte es allerdings auch nicht auffliegen lassen, für die, die es noch nicht wussten. Also ließ er sich nicht allzu viel Zeit mit seiner Antwort. "Ok, ich werd' mich gleich drum kümmern. Wo finde ich den Mann denn?" "Er ist wieder nach Hause gegangen und wartet dort auf jemanden von uns." Tsefeede drehte sich um und zeigte in eine Richtung. "Es ist eine einzelne Hütte, circa dreitausend Meter durch den Wald." Kinsey blickte auf und sah in die gezeigte Richtung. "In Ordnung, danke für die Nachricht." Tsefeede nickte und ging davon, worauf Kinsey die Tür wieder schloss.

Er ging zurück zur Küche und setzte sich an sein Platz. Noriko hatte inzwischen schon genug gefrühstückt und saß angelehnt auf ihrem Stuhl. Kinsey sprach noch nicht sofort. Er wollte erst warten, ob sie etwas zu sagen hatte. Doch als auch nach ein paar Sekunden nichts kam, brach er wieder die Stille. "Hast du das mitbekommen?" "Ja." Die Rothaarige hatte ebenso die ganze Zeit überlegt, was sie sagen könnte, damit dieses unangenehme Klima endlich verschwand.

Entschlossen richtete sie sich auf und sah ihren Gegenüber an. "Ich...hab das Gefühl du weißt mehr über mich, als ich selber." Langsam wanderte sie mit einer Hand zu ihrem Bauch und legte sie dort ob. "Ich hab dir ja erzählt, dass ich...dass ich Drachenblut in mir habe, aber ich habe keine Ahnung, was das bedeutet."

Obwohl ihre Stiefmutter, die vor einem Jahr verstarb, ihr damals immer wieder sagte, dass sie dies auf keinen Fall preisgeben durfte, hatte sie es getan. Kinsey war der einzige, dem sie es erzählt hatte.

Sie wollte einfach jemanden haben, mit dem sie darüber reden konnte, denn ihre Mutter blockte immer nur ab. Nie wollte sie ihr etwas erzählen. Umso enttäuschter war sie damals, als Kinsey auch nichts sagte. Bis zum ebigen Moment glaubte sie aber auch, dass er einfach nur nichts darüber zu wissen schien..

Das einzige, was Noriko über sich wusste war, dass sie ein merkwürdiges Mal auf ihren Bauch besaß, was hieße sie trage Drachenblut in sich. Außerdem gab es viele Menschen, die dies nie dulden würden, deshalb durfte sie es auch nicht erzählen.

Doch sie wusste, dass Kinsey anders war, und das er Drachen um keineswegs verabscheute.

Noriko's Hand verkrampfte sich und ihre Krallen stichen beinahe Löcher in ihre orange-farbende Kleidung. "Dieses Mal...es bedeutet nichts gutes, oder?" Ihr Blick erhob sich und sie sah wieder in die Augen von Kinsey. Sie strahlten Entschlossenheit aber auch Angst aus und Kinsey versuchte so ruhig zu bleiben, wie er konnte. "Das mit dem Mal ist leider Ansichtssache. Ich finde es sehr gut, weshalb ich auch nicht hinter dir her bin." Er nahm einen Becher mit Milch, der vor ihm stand und trank daraus. "Also weißt du doch mehr als ich!" Dem Mädchen ihre Stimme wurde lauter. "Wieso hast du mir das nicht früher erzählt?" Plötzlich färbte sich ihre Stimme um. Sie wurde traurig und ein Hauch Enttäuschung machte sich breit. "Dann...dann hätte ich gewusst, dass sowas passiert und hätte mich drauf vorbereiten können!" Sie wusste zwar, dass es negative Reaktionen geben konnte, doch dass sie in solche Wut und Mordlust ausarten konnte, hätte sie sich in ihren schlimmsten Träumen nicht ausmalen können. Wütend funkelte sie Kinsey nun an. Man konnte mit ihm über alles reden. Nie hatte sie ihm etwas verheimlicht, da war die Enttäuschung natürlich groß, dass er es tat.

Doch damit hatte Kinsey absolut nicht gerechnet. Erschrocken über ihre Reaktion, stellte er den Becher ab und wollte sie beruhigen. "Noriko, ich.." Sie stand auf. Noch bevor ihm etwas einfiel, noch bevor er etwas sagen konnte, sprach sie schon weiter. "Ich brauche jemanden, dem ich blind vertrauen kann! Ich dachte bis gestern, dass ich einige kenne, denen ich das kann, aber jetzt...jetzt kenne ich keinen einzigen mehr!" Sie verließ die Küche und senkte ihren Kopf zu Boden. "Ich geh auf's Feld!" "Noriko warte!!", rief Kinsey und stand ebenfalls auf, doch zu spät. Er konnte nur noch hören, wie die Tür zu knallte. Er seufzte. //Ich wollte dich nicht zu früh unter Druck setzen..// Nun tief in Gedanken versunken, räumte er die Küche auf und begab sich ebenfalls nach draußen um seinen Auftrag auszuführen.
 

Ein wunderschöner Sommertag herrschte auf Muri, dem Bergdorf in dem Noriko zu Hause war. Aber irgendwie fühlte sich der Tag nicht so angenehm an, wie die sonstigen Sommertage. Reges treiben herrschte bereits in den kleinen Straßen und Noriko wischte sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht. Sie war nicht wirklich wütend auf Kinsey, eher war es tiefe Enttäuschung. Sie konnte auch gar nicht wütend auf ihn sein, das ging einfach nicht. Normalerweise reagierte sie auch nicht so. Sie war selbst über ihre Reaktion überrascht, denn sie war ganz und gar nicht die Art Nekko, die sagte was sie dachte. Trotz allem, er hatte sicher einen Grund, wieso er ihr es verheimlicht hatte. Anstelle zu weinen, sah sie sich auf ihren Arbeitsweg lieber um und versuchte andere Gedanken zu kriegen.

Das Volk der Nekko war ähnlich wie wir unseres kennen, doch hatten sie kaum technische Möglichkeiten und so sah alles sehr naturell und auch unterentwickelt aus.

Die Nekko an sich waren sehr menschlich vom Aussehen, doch hatten sie eine bessere Körpereinstellung. Sie waren eleganter, wendiger und hatten auf ihren Köpfen gut ausgebildete Ohren, ähnlich wie bei Katzen. Auch über einen langen Schweif verfügten sie und an den Fingerkuppen trugen sie Krallen, anstelle von Fingernägeln.

Es gab viele unterschiedliche Hauttypen. Von fast weiß, bis helles braun über grünlich war alles dabei.

Noriko hatte eine leicht gelbliche Hautfarbe, grüne Augen und feuerrotes Haar, dass sie als zwei buschige Seitenzöpfe trug. Sie war etwa ein Meter fünfundachzig groß, wog leichte achtundvierzig Kilo und war 15 Jahre alt. Noriko war ein eher zurückhaltendes und schüchternes Mädchen mit kaum vorhandenen Selbstbewusstsein. Sie war höflich, nett, allerdings sehr naiv. Außerdem fand sie sich selbst feige und sah sich eher als Pessimistin. Sie konnte aber auch oft fröhlich und glücklich sein, zeigte dies auch sehr gerne. Manchmal machte sie auch den ein oder anderen Witz, doch seitdem ihre Ziehmutter gestorben war, kamen diese Momente recht selten. Ihre leiblichen Eltern kannte sie nicht, doch es hieß ihre Mutter sei wohl gestorben, als sie noch ein Baby war.

Eigentlich war sie ein durchschnittliches Mädchen ohne irgendwelche Fähigkeiten. Wieso ausgerechnet sie so ein Mal auf den Bauch hatte, fragte sie sich oft. Sie liebte ihr Dorf, umso schwerer war es für sie zu akzeptieren, dass es nun Nekko gab, die sich gegen sie auflehnten und das war etwas, was sie hasste. Schon als Kind wurde sie wegen ihrer ängstlichen Art nur geringfügig geschätzt. Dies ging dann nach einigen Jahren und in der Zeit des Älterwerdens weg, doch nun schien es wieder anzufangen, schlimmer noch denn je.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Lenny-kun
2014-11-11T17:57:05+00:00 11.11.2014 18:57
Ich find die storry auch super und hoffe das schnell weiter getippt wird ;D
Von:  Anlapis
2012-08-04T12:46:21+00:00 04.08.2012 14:46
Der Prolog liest sich schon einmal sehr gut. Ich bin gespannt, wie du die Story weiter ausbauen wirst.

Lg

die Anlapis
Von:  Assilsa
2012-07-30T11:22:39+00:00 30.07.2012 13:22
*ERSTER*
Huhu Nadii :)
So hier wie versprochen mein Kommentar zu deinem Prolog :)
Ich muss sagen mir gefällt dein Schreibstil sehr gut.
Was mir besonderes gefällt ist dass du, die dinge so beschreibst das man Sie sich wirklich sehr gut vorstellen kann. Bei vielen Autoren fehlt mir das irgentwie, aber du hast da echt talent! Besonders gut gefällt mir der Streit zwischen Gavu und Frigo.. wirklich sehr gelungen ^.^

Mal abgesehen davon das, dass Genre eigentlich überhaupt nicht meins ist, ein wirklich guter Prolog! Top :)

Liebe Grüße

Pascal aka Assilsa aka Sylar aka Ranma xD


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