Bittersüße Liebe von Midnight ((Fortsetzung: Zu 100 Prozent...verknallt)) ================================================================================ Kapitel 6: Bittersüßes Geständnis und treffen mit Freunden ---------------------------------------------------------- Flo ist direkt ins Badezimmer geflüchtet, wo er direkt geduscht hat und dann den ganzen Morgen nicht mehr mit mir gesprochen und geht mir aus dem Weg. Meine Mutter ist schon total außer sich, weil sie die Welt nicht mehr versteht und besorgt ist. Denn wir haben uns noch nie ernsthaft gestritten und sie ist es gewohnt, das Flo sonst fast immer an mir klebt. Zum Frühstück gibt es für uns beide Kakao und Brötchen, die meine Mutter im Ofen auf gebacken hat, aber keine Schockohörnchen, da Flo plötzlich keine mehr essen möchte. Die Situation scheint ihm immer noch unangenehm zu sein und wer soll es ihm verübeln? Wenn ich doch nur ein bisschen vorsichtiger mit ihm umgegangen wäre,…nein, ich bin viel zu verständnisvoll. Ich habe mühe mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, das Flo nicht aus Porzellan ist, auch wenn ich ihn manchmal so behandle. Aber meine Angst ihn zu verletzten, oder mit meinen Gefühlen zu überfordern ist einfach zu groß. Ich hätte viel eher damit anfangen sollen, nicht immer zu lieb zu ihm zu sein. Ich seufze. „Hey Jungs! Was ist nur los? Ihr seid doch sonst nicht so? Wollt ihr nicht mal wieder anfangen mit einander zu reden? Diese Stille zwischen euch ist ja schrecklich!“, meinte meine Mutter, die zwischen uns hin und her schaut. „Lass sie doch Schatz. Auch zwischen den Beiden kann nicht immer alles glatt laufen. Uns läuft doch auch mal eine Laus über die Leber. Das ist menschlich! Du machst dir einfach zu viele Sorgen.“, versucht mein Vater die Situation zu retten. Meine Mutter aber schüttelt den Kopf. „Ja, das mag ja sein, aber derart doch nicht!“ „Mom ist es möglich einfach nur zu frühstücken und das Thema zu wechseln?“, harke ich ein. Flo sagt nichts dazu und kaut einfach nur auf seinem Brötchen herum und trinkt gemächlich seine Schockolade. Meine Mutter schenkt zu Flo um. „Flo, ist alles in Ordnung bei dir? Hat Jan dir irgendwas Gemeines angetan?“, will sie wissen. „MOM!“, brumme ich. Flo sieht sie kopfschüttelnd an. „Nein, ist schon gut. Mir ist heute nur nicht so nach reden.“, erklärt er ihr ruhig. Ich bin mir ziemlich sicher, das sie ihm kein Wort glaubt. „Also gut, aber wenn ihr irgendwas habt, kommt gerne zu mir ja?“, bietet sie uns an und sieht uns abwechselnd an. „Das werden wir schon machen. Vielen Dank.“, antwortet Flo brav. „Das ist schön. Und? Habt ihr heute noch was geplant ihr beiden?“, will mein Vater wissen. Ich nicke. „Ja, Leon kommt heute noch zum lernen vorbei und heute Abend kommt Mo dazu. Wir wollen einen Filmeabend machen.“ „Oh Leon kommt vorbei? Na dann muss ich mir ja keine Sorgen mehr machen.“, ändert meine Mutter plötzlich ihre Meinung und lächelt wieder. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Wie kommst du denn jetzt darauf?“ „Na immer wenn Leon da wahr, entspannt sich die Situation immer schnell wieder. Das war doch schon früher so…“ Ach so, sie schwelgt wieder in Erinnerungen. Meine Mutter konnte Leon schon immer gut leiden, seit sie ihn kennt. „Stimmt Leon ist wirklich ein lieber Junge. Immer so höflich und zuvorkommend.“, meint mein Vater. „Soll das jetzt etwa heißen, dass ich kein lieber Junge bin, oder was?“, frage ich ziemlich beleidigt und verschränke meine Arme vor der Brust. „Und so was von den eigenen Eltern…“, brumme ich. Plötzlich höre ich ein ersticktes Kichern zu meiner rechten Seite. Es ist Flo, der sich die Hand vor den Mund hält. „Na so was Flo lacht.“, meint meine Mutter grinsend. „Jetzt fängst du auch noch an?“, frage ich ziemlich ernüchtert. Flo sieht mich schmunzelnd an. „Tut mir leid, aber es ist einfach zu lustig euch dabei zu zusehen.“, meint er. Aber sei es drum. Es ist ja gut, wenn Flo so unbeschwert sein kann. Jeder Moment, wo er das kann ist wertvoll. Ich lächle. „Na wenn das so ist, kann man wohl nichts machen.“, gestehe ich mir ein und strecke ihm witzelnd die Zunge raus. „Dein Lachen ist so schön Flo.“, freut meine Mutter sich. „Das stimmt allerdings.“, meint mein Vater. Na dann sind sich ja alle einig. „Ich wäre dann fertig. Ist es okay wenn ich duschen gehe?“, frage ich in die Runde. „Aber sicher Schatz. Soll ich eure Freunde später für das Abendessen einplanen, oder wollt ihr euch eine Pizza bestellen?“, möchte meine Mutter wissen. „Flo was meinst du?“, ich sehe ihn fragend an. Dieser sieht aus, als überlegt er noch. „Also ich wäre für Pizza.“, antwortet er. „Okay, dann weiß ich Bescheid.“, meine Mutter lächelt und fängt an das Geschirr abzuräumen, mein Vater hilft ihr. Ich mache mich derweil auf den Weg in mein Zimmer, um mir frische Boxer und ein Shirt heraus zu suchen. Flo folgt mir in mein Zimmer. „Also ich gehe dann mal duschen. Bis gleich.“, informiere ich meinen Gast. Flo nickt, sieht aber so aus, als wolle er noch etwas sagen. „Ist etwas?“, will ich wissen. Flo presst die Lippen zusammen. Dann fängt jetzt also wieder das betretene Schweigen an? Eben war er doch so gelöst. Vielleicht liegt es ja daran, das wir jetzt wieder unter uns sind? „Ist schon okay, du musst nicht reden, wenn du nicht möchtest.“, gestehe ich ihm zu und er sieht mich etwas unsicher an, dann auf seine Füße. „Nein…ich wollte nur…“, er unterbricht und fängt sich dann wieder und schaut mir schließlich direkt ins Gesicht. „Ich wollte mich nur für die Backpfeife entschuldigen!“, schießt es plötzlich aus ihm heraus. „Das war nicht richtig, es war mir nur so furchtbar peinlich, als du…das gemacht hast…“ Mit das meint er wohl, das ich in seine Hose geschaut habe. „Ach so. Das ist schon in Ordnung. Ich habe es übertrieben.“, gestehe ich. „Manchmal schieße ich schon etwas über das Ziel hinaus. Mach dir keine Gedanken mehr darüber, ja?“, kläre ich ihn auf, aber ich kann sehen, das er immer noch nicht ganz zufrieden zu sein scheint. Ihm ist anzusehen, dass er mit sich ringt. „Flo?“, frage ich besorgt. „Jan..ist…“, seine Finger nesteln am Saum seines Shirts. Er ist schon wieder rot und so wahnsinnig nervös. So süß. „Ist es okay, wenn wir…wir uns häufiger küssen?“ Plötzlich sieht er mich direkt an. Voller Erwartungen, so schüchtern. Und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Bin sprachlos. „Äh…bist du dir sicher?“ Die letzten Jahre waren einfach viel zu hart, als dass ich einfach leichtsinnig diese Entscheidung treffen kann. Darum muss ich mich absichern, ob er das auch wirklich will. „Ja, ich bin mir sicher. Jan ich möchte mit dir…zusammen sein.“, meint er plötzlich. Das ist fast so etwas wie ein Wunder, aber auch plötzlich. „Du meinst du richtig mit allem Drum und Dran?“ Er beißt sich auf die Unterlippe. „Ja, mit allem Drum und Dran.“ „Flo, liebst du mich?“, stelle ich die entscheidende Frage. Wieder hadert er mit sich, ringt um Worte. „Ich mag dich sehr. Mehr als ich einen Freund mag und dass ich ohne dich nicht sein möchte. Das ist Alles, was ich dir zur Zeit sagen kann!“ Das ist mehr, als ich je erwartet habe und mein Herz schlägt mir bis zum Hals vor Aufregung. Sam war sich schon die ganze Zeit über sicher, dass es irgendwann mal dazu kommen würde. Er ist dabei sich in dich zu verlieben, Jan. „Okay, dann lass uns zusammen sein.“ Und ich werde alles dafür tun, das du mir eines Tages sagen kannst, das du mich liebst. Ich lege meine Sachen beiseite und komme auf ihn zu, um ihn in die Arme zu nehmen. Er schmiegt sich an mich. Leicht beuge ich mich zu seinem Ohr herunter, um ihm ein, „Ich liebe dich, Flo.“, hinein zu flüstern. Jetzt werden selbst seine Ohren rot. Er wird jede Sekunde hinreißender, so, dass ich ihn küssen möchte. „Darf ich dich küssen?“ Er sieht zu mir auf. „Ja.“ Und schon berühren sich unsere Lippen zu einem kurzen, aber intensiven Kuss, der mir einen Schauer über den Rücken jagt. Oh Gott, das macht so süchtig. „Schatzi, ist es okay, wenn ich erst mal duschen gehe? Wir können danach gern weitermachen bis die anderen kommen.“ „Äh…ja…okay.“, antwortet er und löst sich eher widerwillig von mir. Ich lasse es mir nicht nehmen mich noch mal zu einem kurzen Kuss auf seine Lippen hinreißen zu lassen. Dann verschwinde ich fix unter die Dusche und kann mein Glück kaum fassen. Hoffentlich kann ich mich nachher überhaupt aus Lernen konzentrieren. Und dann ist da noch ein weiteres Problem etwas weiter unten. Wenn das so weitergeht, werde ich noch über ihn herfallen. „Oh man.“, seufze ich und lege unter der Dusche erst mal Hand an. Das bin ich ja bereits gewohnt, aber ich will mich mal nicht beschweren. Es könnte so viel Schlimmer sein. Fertig geduscht, erleichtert und in frischen Sachen kehre ich dann wieder zu Flo zurück. Der hat sich bereits auf mein Bett gelümmelt und schaut sich eine Zeitschrift an. „Da bin ich. Was liest du denn da?“, frage ich und krabble zu ihm aufs Bett, um mich dicht neben ihn zu setzten und lege einen Arm um den Süßen. Flo sieht mich für einen Moment etwas aus dem Konzept gerissen an, errötet und schaut wieder auf den Artikel, den er aufgeschlagen hat. „Ein Artikel über Auftritte und Konzerte hier in der Stadt.“, antwortet er. „Ach so…Möchtest du mal wieder was unternehmen?“ Flo nickt. „Schon…aber, wir haben so wenig Zeit.“, meint er ernüchtert. „Ach was, wenn es an einem Wochenende ist, kriegen wir das sicher mal hin und Sonntags machen wir ja eh meistens Lernpause. Möchtest du mit mir allein irgendwo hin, oder mit Leon und Mo?“ „Mit allen zusammen. Das macht bestimmt Spaß!“ Ich nicke. „Dann lass sie uns gleich fragen, wenn sie nachher hier sind. Die Beiden sind bestimmt dabei.“, erläutere ich ihm lächelnd. Er erwidert das Lächeln und es ist so süß. So süß, dass ich ihn einfach küssen muss. Also drücke ich ihn sanft noch näher an mich heran und gebe ihm einen Kuss auf die Lippen. „Jan,…hm…“, murmelt er und schließt die Augen kurz und lässt es geschehen. Als wir uns wieder trennen, lecke ich mir die Lippen. „Wusstest du, das du echt gut schmeckst?“ Flo verzieht ein wenig die Augenbrauen. „Gut…schmecken?“ „Klar. Es könnte also sein, das ich dich noch viel öfter küssen werde. Das wolltest du doch oder?“ „Ähm…ja schon, aber übertreib es nicht…vor allem nicht vor den Anderen.“ „Ist dir das etwa peinlich? Ich finde Mo und Leon dürfen das ruhig wissen. Wir könnten es ihnen auch gleich heute sagen.“, teile ich ihm meine Meinung mit. Er sieht mich peinlich berührt an. „Aber…“ „Kein Aber! Ich kann ja verstehen, dass du es nicht jedem erzählen willst, aber Mo und Leon können wir doch vertrauen. Ich möchte damit ganz normal umgehen können, ohne irgendwas zu verheimlichen. Es kann uns doch total egal sein, was andere sagen, solange wir zusammenhalten. Außerdem haben auch weder deine, noch meine Eltern ein Problem mit unserer Sexualität. Also haben wir keinen Grund uns zu verstecken.“ Flo sieht mich mit großen Augen an. „Ist das okay für dich?“ Flo nickt. Ich antworte mit einem, „Okay.“, streichle ihm über die Wange und lege meine Stirn an seine. „Du musst dich für niemanden verbiegen oder verstellen. Sei einfach nur du selbst. Das ist total ausreichend.“ „Ja…“ „Jan? Flo? Leon ist da!“, ruft meine Mutter von unten, was mich dazu bringt mich von der Situation zu lösen. Eigentlich hatte ich ja vor noch ein bisschen mit Flo rum zu knutschen, der jetzt ganz offiziell mein Freund ist und nicht nur mein Fake-Freund, so wie damals als wir so getan haben, um Sam aus der Schusslinie zu bekommen und ihre Beziehung zu beschützen. Das war so eine Geschichte… „Ja, wir sind schon da.“, rufe ich. Zusammen gehen wir runter, um unseren Gast zu begrüßen. Leon zieht sich gerade die Schuhe aus und kommt dann auf uns zu. „Hey ihr Beiden. Bereit zu lernen?“ „Klar doch, wenn du wieder alles so super erklärst, kann doch nichts schief gehen.“, witzle ich. „Das will ich doch hoffen.“, grinst er. „Möchtest du was trinken Leon?“, fragt Flo. Der Angesprochene lächelt. „Gerne, einen Kaffee wenn ihr habt.“ Flo nickt, „Und du Jan?“, „Für mich bitte einen Kakao.“ Flo geht mit meiner Mutter in die Küche. Er reicht ihr die Tassen aus dem Schrank. „Sag mal Leon, du siehst ein wenig geschlaucht aus.“, merke ich an. „Naja, ich wurde ja auch die Nacht über wach gehalten und habe kaum geschlafen.“, erläutert er mir ruhig. Ich lege den Kopf schief und überlege, bis mir ein Licht aufgeht. „Kann es sein, dass du…“, grinse ich. Leon grinst zurück. „Sieht ganz so aus.“ „Eine neue Beziehung, oder eher was lockeres…“, flüstere ich geheimnistuerisch. „Ne Mischung aus beidem schätze ich.“, meint er schulterzuckend. Ja, es mag auf den ersten Blick nicht so wirken, aber der brave, verantwortungsbewusste Leon, der Traum jeder Schwiegermutter, ist alles andere als prüde, oder langweilig. Versteht das jetzt nicht falsch, er treibt sich nicht mit jedem x-beliebigen rum und ist auch in einer fest Beziehung treu. Aber er hat kein Problem damit auch mal eine Freundschaft plus Beziehung zu führen, wenn er nicht vergeben ist, oder in seltenen Fällen, einen One-Night-Stand haben. Was ihm wichtig ist, ist das beide einverstanden sind, das Alter stimmt und sich keiner aufgrund eines Alkoholrausches herausreden kann. Bisher fuhr er damit immer gut. Jedenfalls habe ich noch nie etwas negatives darüber von ihm gehört. „Was flüstert ihr denn da?“, will Flo wissen, der uns mit einem Tablett mit Getränken entgegen kommt. „Nichts Besonderes.“, meint Leon. „Lasst uns nach oben gehen und die Zeit zum lernen nutzen bis Mo kommt.“, meint er und Flo nickt widerstandslos. Leon nimmt ihm den Kaffee ab und ich die beiden Becher mit den heißen Schokoladen, die Flo für uns beide gemacht hat. Sogar mit extra viel Sahne, wie ich sehe. Meine Mutter nimmt ihm dann wieder das Tablett ab und wir gehen nach oben in mein Zimmer. Dort breiten wir uns aus und machen uns ans Lernen. Leon kann echt verdammt gut erklären und ist auch sehr geduldig. So das Flo langsam viel sicherer wird. Jedes noch so kleine Problem bröselt er bis ins Detail auf. Es ist echt was ganz anderes, als wenn nur wir beide zusammen lernen. Wir drei können uns echt gut ergänzen. Ich hab auch noch die ein, oder andere Schwachstelle bei der Leon mir helfen kann. „Ach so ist das. Ist ja gar nicht so schwer.“, erläutere ich. Leon lächelt zufrieden. „Schön, dass du es jetzt verstanden hast. Und du Flo? Hast du noch eine Frage?“ „Nein. Ich denke ich bin jetzt viel besser gewappnet.“, antwortet er. Leon nickt. „Dann können wir ja nächste Woche weitermachen. Dann frag ich dich noch mal ab.“, „Ja, sehr gern!“, antwortet Flo erheitert. Interessant wie gelöst er gerade ist. Kein bisschen angespannt. Leon hat diese Begabung schon immer gehabt. Seit ich ihn kenne. Gerade noch bin ich in meinen Gedanken vertieft. Mit einem Mal steht Mo im Raum. „Moin Leute.“ Wir alle drei drehen uns überrascht zu ihm um. „Mo.“, rufen wir alle überrascht aus. „Jans Mom hat mich reingelassen, als sie gerade den Müll ausgebracht hat und meinte ich solle einfach hoch gehen. „Ach so ist das. Schön das du da bist.“, antworte ich. „Ja und ob. Seid ihr auch bereit für einen kuscheligen Abend zu viert? Ich hab auch ganz viel Knabberzeug mitgebracht!“, sagt er und deutet auf eine Tüte, die er uns vor die Nasen hält. Flo macht große Augen. „Woa, sind das Chips mit Bacon-Geschmack?“, will er wissen. Mo grinst, „Ja klar. Die sind mega lecker! Ich weiß doch das du die magst.“, antwortet er. „Und für Jan habe ich Lakritze- Schnecken mitgebracht und für Leon Saure Äpfel und natürlich Eis, das habe ich unten ins Gefrierfach gelegt. Außerdem! Zur Feier des Tages, für jeden eine Flasche Alkoholfreies Bier, das ich unten zum kühlen gestellt habe.“ „Du hast ja echt an alles gedacht.“, stellt Leon amüsiert fest. „Na. Wo ich schon eingeladen wurde und hier übernachten darf, kann ich doch nicht mit leeren Händen hier auftauchen.“ „Du bist echt super Mo!“, meint Flo gut gelaunt. Da hat er ihn einfach mit Bacon-Chips geködert. Raffiniert. Wieso bin ich da nicht drauf gekommen? „Du Jan, wollen wir das Bett ausziehen? Dann ist mehr Platz für uns alle.“, schlägt mein Schatz vor. „Finde ich auch gut. Der Boden wäre sicher unbequem auf die Dauer.“, lenkt Leon ein und schwups ist das Bett ausgezogen und in ein Universum aus Kissen und Decken verwandelt. Nun schlüpfen wir nur noch alle in unsere Schlafklamotten. Dabei fällt mir auf wie unverschämt gut Mo gebaut ist. Sogar noch besser als Leon. Da kann ich eindeutig nicht mithalten. Ich bin zwar nicht dick, oder dürr, aber auch nicht außerordentlich Muskulös, sondern eher schlank und Flochen hat bei seiner schlanken Figur auch noch bemerkenswert gute Proportionen für einen Mann. Da sitzt echt alles genau da, wo es zu sitzen hat. Nicht mal X- oder O-Beine hat er. Das kann echt nicht jeder von sich behaupten. „Och Gott wie cool. Ist das nicht der Grinsekater aus Alice im Wunderland?“, will Mo wissen. „Ja stimmt. Aus dem Realfilm. Das hat… Jan mir mal vor einiger Zeit gekauft.“, erklärt er stolz und wird dabei rot. Moment, er wird rot? „Na nu. Du bist ja ganz rot. Etwa wegen Jan?“, schlussfolgert Mo. Flo bläst die Wangen auf. „Nein überhaupt!“, meckert er kleinlaut und sieht dabei zur Seite. Dabei fällt sein Blick auf mich und ich habe das Gefühl er wird jede Sekunde noch röter. „Ha! Ertappt! Also doch wegen Jan. Du bist ja süß!“, erläutert Mo. Flo schaut beschämt zu Boden. Er hat schon recht. Er ist wirklich süß. Aber Mo ist noch nicht fertig, „Da fällt mir aupf..hm?“, ehe er weitereden kann, hält Leon ihm auch schon den Mund zu, „Jetzt ist aber mal Schluss Mo. Lass den armen Flo doch mal in Ruhe.“, greift Leon beherzt ein und zieht ihn am Arm schon mal zum Bett, wo er ihn dann sitzen lässt und ihn mahnend, ja fast mütterlich rügend, anschaut. Jetzt fehlt im Grunde nur noch eine Predigt bei der er den Zeigefinger auf und ab wippen lässt. Ich komme einfach nicht drum herum zu grinsen. Flo scheint der gleichen Meinung zu sein. Der Kleine hat den begonnenen neuen Satz scheinbar nicht bemerkt. Dabei wüsste ich zu gern, was Mo eben sagen wollte. Leon hingegen scheint den richtigen Riecher gehabt zu haben und wusste wieder mal genau was zu tun ist. Und schon wird auch schon der nächste Punkt ins Licht gerückt. „Wollen wir den Knabberkram in Schüsseln umfüllen, oder lieber nach und nach die Tüten öffnen?“, will Leon wissen. „Lasst uns die Sachen doch einfach in den Tüten lassen. Dann haben wir nachher weniger Abwasch.“, schlage ich vor. „Ist gut.“ Und so passiert es. Wir suchen uns einen coolen Agentenfilm raus und lümmeln uns zusammen mit den von Mo mitgebrachten und gekühlten, alkoholfreien Bieren und nem Haufen Knabbersachen ins Bett. Gut zugedeckt natürlich und in super flauschige Kissen gebettet. Es ist echt kuschelig. Flo sitzt zwischen Mo und mir und scheint sich ziemlich wohl zu fühlen. Kurz bevor wir die DVD an schmeißen bestellen wir uns noch eine leckere Familien- Pizza vom Service unseres Vertrauens.Bei dem kann man die Belege nämlich nach Geschmack variieren. Die eine Hälfte ist mit Salami und die andere mit Chicken-BBQ belegt. Der Abend kann starten. Gemeinsam fiebern wir mit den Figuren aus dem Film mit, der mit einem packenden Finale endet, soweit ich weiß. In meinen Erinnerungen schießt die Freundin, des Helden wie eine Verrückte in einer Bar herum, wärend sie völlig durchgeknallt lacht und der Kumpel des Helden, ein älterer Herr, als Frau verkleidet, mit einem Obstkopfschmuck nur meint, „Es ist deine Freundin…“, oder so. Ich habe den Film ja schon ein paar Mal mit Flo gesehen, aber heute bin ich einfach eingeschlafen, so wie die anderen auch. Flo ist schon kurz nach der Mitte des Films in meinen Armen eingeschlafen. Das ganze Lernen macht wohl wirklich müde und die Pizza tut wohl auch ihr übriges. Und so fallen wir mit gefüllten Mägen dem Schlaf zum Opfer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)