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Bittersüße Liebe

(Fortsetzung: Zu 100 Prozent...verknallt)
von

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Der bittersüße Augenblick

Seid ich ihn das erste Mal gesehen habe, hat es mich erwischt. Seine Art hat mich fasziniert. Ob er sich bewusst ist, wie süß er eigentlich ist?

...Wenn er vor Scharm rot wird...,

... wenn er lächelt... ,

...wenn er zaghaft meine Hand nimmt,...

...wenn er meine Nähe sucht..., die ich ihm nur zu gern schenke.
 

Doch weiß ich, dass ich für ihn nur sein bester Freund bin. Aber gleichzeitig, bin ich auch der Einzige, mit dem er seine Sorgen teilt.

Ich habe eine Aufgabe übernommen. Die Aufgabe ihn glücklich zu machen und für ihn da zu sein.

Das ist nun zwei Jahre her.
 

In diesen zwei Jahren habe ich viel Zeit mit ihm verbracht, gehe jede Woche mit ihm zum Friedhof, um Blumen auf das Grab unseres Freundes zu legen.

Mittlerweile hat er sein Lächeln wieder gefunden und manchmal strahlt er mich so an als sei er die Sonne selbst.
 

"Der Weg zum Blumenladen hat sich echt gelohnt. Die Blumen sind so schön.", strahlt Flo, der die bunten Blüten bewundert, die wir gerade gekauft haben. "Oh und Mom hat Arbeitsutensilien für das Blumenbeet mit gegeben. Damit wir das lästige Unkraut zupfen können.", lacht er. Ich nicke. "Deine Mom denkt wirklich an alles.", "Ja das tut sie. Sie ist einfach die Beste!"

"Na wenn du das sagst, wird es so sein.", antworte ich.

"Oh ja und Sam wird sich auch darüber freuen!"

Ich nicke nur lächelnd, denn ich will ihn nicht zerstören...diesen bittersüßen Augenblick.

Bittersüße Erkenntnisse und Wünsche

Jan
 

Flo bleibt eine Weile vor dem Grab stehen, in dem Sam zur Ruhe gebettet wurde. Dann hockt er sich vor den Grabstein, um diesen mit seinen Fingern zu streicheln.

"Hey Sam, da sind wir wieder. Ich hoffe es geht dir gut, da oben im Himmel ist es bestimmt sehr gemütlich. Weißt du, Jan und ich wollen nachher noch in so ein kleines Cafe gehen, wo es super leckeres Eis gibt.", teilt er ihm mit einem dieser süßen Lächeln mit.

Immer wenn ich ihn so lächeln sehe werde ich ein kleines bisschen Eifersüchtig auf Sam. Denn obwohl er nun schon so lange nicht mehr lebt lächelt Flo nur so süß, wenn er von ihm - oder mit ihm spricht.

"Das stimmt und neue Blumen haben wir auch mit gebracht.", ergänze ich.

"Oh ja, die werden dir gefallen!", strahlt er und wir legen los, das Grab vom Unkraut zu befreien. Gar nicht so leicht. Denn da es viel geregnet hat, ist wieder viel Unkraut nachgekommen. Aber Stück für Stück beseitigen wir es und schließlich können wir die neuen Blumen einpflanzen. Flo ist glücklich, als er sich das Resultat unserer Arbeit ansieht.

"Sieht gut aus.", meint er und bleibt noch eine Weile dort stehen und wenig später verabschiedet er sich wieder. Dann bringen wir das Unkraut weg und sammeln unsere Arbeitsutensilien zusammen.

Schließlich nimmt er vertrauensvoll meine Hand und wir machen uns auf den Weg zu dem kleinen Cafe.

"Sag mal Jan, gibt es dort auch Waffeln? Waffeln mit Vanille-Eis und Kirschsoße, das wäre lecker.", meint er.

Ich muss kurz überlegen.

"Das weiß ich gar nicht so genau, aber wir können ja mal nachfragen.", erläutere ich lächelnd.
 

Ich bin sehr froh, das er wieder Appetit hat. Eine Weile war das gar nicht so der Fall. Höchstens stocherte er etwas in seinem Essen herum, oder starrte es einfach nur an. Sein Blick ging meist ins Leere und seine Augen waren oft geschwollen vom vielen Weinen. Doch in letzter Zeit blüht er wieder viel mehr auf. Wenn auch fast nur in meiner Gegenwart. Bei anderen bleibt er trotzdem eher verschlossen. Nicht mal seiner Mutter oder seinem Vater erzählt er so viel wie mir. Nur bei Leon, scheint er ab und an eine Ausnahme zu machen. Das habe ich aber eher so nebenbei mitbekommen.

Trotzdem macht mir seine Verschlossenheit schon ein bisschen Sorgen, da er sich dadurch trotz allem noch ziemlich abschottet. So wie es aussieht, braucht er noch etwas Zeit, bis er sich jemand anderem öffnen kann.
 

Im Cafe frage ich gleich mach den Waffeln mit Eis und Kischsoße. Wir haben Glück, denn wir können gerade noch eine ergattern. Danach ist der Teig alle und der nächste Kunde ärgert sich.

Flo ist aber glücklich, als er sich den Leckerbissen in den Mund schiebt. Seine Augen leuchten fast ein bisschen.

"Wow, da habe ich aber viel Glück gehabt, aber du, ...du hättest die Rechnung wirklich nicht bezahlen müssen. Ich hab doch auch was.", meint er verschämt. "Schon gut, ich hab dich doch auch hier hin eingeladen oder? Also geht das voll klar.", gebe ich beruhigend wieder.

Flo antwortet mit einem wortlosen Nicken, und schiebt sich den nächsten Löffel in den Mund. Ein gutes Zeichen.

Hin und wieder muss ich auch einige Happen probieren. Darauf besteht er, da ich mir selbst nur einen Kakao gegönnt habe.

"Du hast so davon geschwärmt, da wäre es doch unfair, wenn du nichts abkriegst."

Er ist einfach zu süß. Ich muss lächeln.

"Schon gut, ich habs verstanden.", antworte ich und trinke gemächlich meinen Kakao mit extra viel Sahne. Einfach nur lecker.

Das scheint auch Flo nicht kalt zu lassen. Denn der lugt immer mal wieder rüber. Zu gut, wie Kakaohungrig er aussieht.

"Willst du auch was abhaben?", frage ich amüsiert.

Flo sieht aus, als fühlt er sich ertappt. Schnell schaut er wieder auf seine Waffel, aber seine roten Wangen verraten ihn.

"Nein! Schon gut.", lehnt er ab.

"Dummerchen, du hättest doch etwas sagen können."

"Ich bin kein Dummerchen und ich finde es einfach schrecklich unhöflich sich alles ausgeben zu lassen. Die Waffel reicht vollkommen aus.", erläutert er mir.

Ich schüttel den Kopf. "Du bist manchmal ganz schön stur weißt du das?"

Er nickt.

"Ja das weiß ich. Aber manchmal muss man es eben sein meinst du nicht?"

"Hast recht."

Stimmt, manchmal muss man eben stur sein. Aber es gibt auch Momente, wo das nicht geht. Wo man sich zurücknehmen muss.
 

Es gibt oft Momente wo ich nur zu gerne auf stur schalten würde.
 

Momente in dem ich meine Hand nach ihm ausstrecken möchte und ihn einfach nur festhalten will, um ihn nie wieder los zu lassen.

Doch das geht nicht. Ich kann ihm meinen Willen nicht aufzwingen! Ich könnte es nicht ertragen ihn unglücklich zu sehen.
 

Gut gelaunt verlassen wir das Cafe wieder. Ich muss feststellen, dass es wirklich eine gute Idee war mit ihm hier hin zu gehen.

"Wenn ich nicht morgen diese Klausur schreiben würde, wäre dieser Tag echt perfekt.", meint Flo.

"Also ich finde ihn auch so perfekt. Ein perfekter Sonntag eben. Ich versuche einfach die positiven Sachen zu sehen, an statt mich von den negativen fesseln zu lassen, außerdem haben wir doch zusammen viel dafür gelernt oder?", ich zwinkere ihm zu und er nickt wieder.

"Okay, ich versuche auch mehr positiv zu denken!"

"Das ist gut. Oh, da sind wir auch schon."

Ich deute auf das Haus in dem Flo wohnt. Es ist ein Doppelhaus.
 

Bis vor zwei Jahren haben in der anderen Hälfte des Hauses Sam und seine Eltern gewohnt. Doch nach Sams Tod haben seine Eltern die Doppelhaushälfte verkauft und sind weg gezogen. Mittlerweile wohnt eine neue Familie darin. Knapp ein halbes Jahr später sind die Nachbarn eingezogen und haben alles renoviert.

Flo war darüber nicht sehr glücklich, über diese Entwicklung, hat sich aber letztendlich damit abgefunden. Trotz alle dem hingen viele Erinnerungen an diesem Haus, besonders an Sams altem Zimmer, wenn gleich sie sich auch nicht oft darin aufgehalten haben.
 

"Ja." , antwortet Flo leise und schaut ebenfalls in die Richtung des Hauses.

Er reagiert wie so oft etwas verhalten. Seine Hand drückt die Meine. Seine Mundwinkel verziehen sich leicht. Er will sich nicht trennen. Das ist der Grund warum ich seid dem Ereignis ein bis zwei mal die Woche, und fast alle Wochenenden bei ihm verbringe, oder er bei mir. Seine Eltern haben es bereits aufgegeben ihm das auszureden. Sie sind froh, wenn sie wissen, dass ich bei ihm bin, wenn sie sehen, wie ihm meine Anwesenheit ein Lächeln entlockt. Seine Mutter sagte mal, ich sei wohl der Einzige in dessen Anwesenheit sein lächeln nicht verkrampft oder künstlich wirke, denn sie habe er schon lange nicht mehr einfach nur aus Freunde angelächelt. Ihr war es, als tue er es nur um sie zu beruhigen und es täte ihr gut, wenn er es zumindest ab und zu fertig brachte. Auch, wenn es nur für einen kurzen Moment sei, in dem er aus Freude lächelte. Auch, wenn er es nicht für sie täte.

Das er sich sein schönstes Lächeln nach wie vor nur für Sam aufhebt, bleibt ein Geheimnis.

Mir bleibt nur eines Gewiss... das ich mich hin und wieder dabei erwische, das ich mich anderen gegenüber, in mancherlei Hinsicht, fast ein bisschen überlegen fühle. Trotz meiner Eifersucht Sam gegenüber...So bin ich seid seinem Tod der Einzige, der ihm so nahe steht.

Das ist sowohl ein Segen, als auch ein Fluch.
 

Etwa eine Stunde später.

Flo zieht an meinem Shirt, als ich das Haus verlassen möchte.

Sein Gesicht zeigt Unzufriedenheit und er ist beschämt.

"Musst du wirklich schon los?", will er wissen.

"Ja, ich bin doch zum Basketball verabredet, wenn du magst kannst du mitkommen.", schlage ich vor. Er sieht mich unschlüssig an. Ringt mit sich, doch schüttelt den Kopf. "Ich...möchte jetzt lieber zu Hause bleiben. Geh nur...wir sehen uns morgen."

Ich seufze. Es wäre so schön, wenn er mehr aus sich heraus kommen würde und mehr Aktivitäten mit anderen machen würde. Leider ist es gar nicht so einfach ihn dazu zu bewegen. Manchmal bekommt Leon ihn dazu, etwas raus zu gehen. Oftmals, sogar eher als ich. Keine Ahnung wie er das fertig bringt. Gut möglich, das ich einfach zu nachgiebig bin. Zugegeben...es wurmt mich etwas. Ich beschließe ihn morgen mal auf die Situation an zu sprechen.
 

Der nächste Tag. Klausur.

Flo ist ganz hibbelig. Obwohl er gelernt hat und in der Wiederholung, die wir gemacht haben, fast alles richtig hatte, läuft er nervös um einen Baum vor dem Schulhof. Wir sind viel zu früh dran, weil Flo mich um sechs Uhr morgens bei mir anrief und mir mitteilte, er könne nicht mehr schlafen und warte in einer halben Stunde vor der Schule auf mich.

Nun stehen wir hier, seid um halb sieben. Ich muss immer wieder gähnen, da ich sonst etwa eine Stunde mehr Schlaf habe. Doch wenn Flo ruft, kann ich einfach nicht nein sagen.

"Sorry, das ich dich so früh angerufen habe, aber es ging einfach nicht mehr. Ich bin so aufgeregt und will es auf keinen Fall verpatzen!", meint er. So ist er, der Flo. Er traut sich einfach viel zu wenig zu. Beruhigend streichle ich ihm über den Kopf. "Du machst dir einfach viel zu viele Gedanken. Das schaffst du schon."

Flo sieht mich erst an, dann macht er eine Schnute. "Das sagt sich so einfach. Früher...", er stoppt. "Ach vergiss es...",die Stimmung kippt. Ich kann mir schon denken, warum er den Satz nicht zu ende spricht. In seinen Gedanken geistert mal wieder Sam herum. Mit dem Wissen, das er da war, hat er sich immer am wohlsten gefühlt. Das ist in seinem Kopf auch immer noch verankert und wird auch nicht einfach verschwinden.

Alles was ich tun kann, ist für ihn da zu sein, ihn abzulenken und seine Hand zu halten. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht noch viel mehr machen kann?
 

"Weißt du was? Lass uns noch eben zum Becker gehen und nen Kakao trinken. Danach geht es dir bestimmt besser. Was meinst du?", mit diesem Vorschlag versuche ich die Stimmung zu heben. Es dauert einen Moment bis dieser Vorschlag bei Flo angekommen ist. In diesem Moment sieht er so aus, als würde sein Gehirn anfangen zu rattern. Dann folgt ein Nicken. "Okay, aber diesmal gebe ich dir einen aus. Darauf bestehe ich!", meint er und versucht mit einer Strenge zu überzeugen, die eher süß ist, da er seine Lippen noch immer etwas schürzt. So süß, das ich mir ein Lachen verkneifen muss. Allerdings gelingt mir das nicht gänzlich. Flos prüfenden Blick entgeht einfach nichts. Eine Augenbraue zieht sich, während er seine Fäuste in die Hüften stemmt. "Jan, du bist so gemein! Wieso lachst du?", es ist ist einfach zu viel. Flo kann machen was er will. So beleidigt wie er sich auch geben will. Das ändert rein gar nichts daran, wie verdammt süß er ist. "Ach was, ich lache doch nicht.", ziehe ich ihn grinsend auf. Mit einem niedlich verärgertem Blick boxt er mir gegen die Brust und ist dabei total rot im Gesicht vor lauter Scharm. Nun kann ich wirklich nicht mehr. Schon bricht es aus mir heraus. Das ist zwar gemein, aber irgendwie..."Boa Jan! Ich wusste es!", schimpft er wieder und boxt mich erneut. Ich wuschel ihm mit der Hand durch die Haare und lächle besänftigend. "Hey, ist dir eigentlich aufgefallen, das du jetzt viel lockerer bist?", stelle ich fest. Im ersten Moment sieht mein bester Freund noch so aus, als wolle er wieder schimpfen, schließt aber noch im nächsten Moment den Mund und senkt den Blick, weil er wieder rot wird. "St...stimmt, das hab ich gar nicht gemerkt.", dann schaut er wieder auf, diesmal gefasster. Seine Hand greift entschlossen nach der Meinen. "Dann sieh den Kakao, als Dankeschön an!", bestimmt er, um seine Verlegenheit zu verstecken. Ich nicke nur und lasse mich von ihm mitziehen, in der Hoffnung, seine Hand noch ein bisschen länger halten zu können.

Bittersüße Beobachtungen

Mo
 

Montag. Nach einem anstrengenden Wochenend-Nachtdienst im Krankenhaus, ist meine siebte Nacht geendet. Heute ist mein Ausschlaftag und ab morgen erstmal drei Tage frei. Ich sitze bei einem Kaffee und einem Käsebrötchen beim Becker. Mir gegenüber sitzen Jade, mein jüngerer Halbbruder und sein bester Freund Kim, die sich jedoch nur bei ihren Spitznamen nennen. Berry und Blue. Diese Namen tragen sie schon seid frühester Kindheit. Berry aß schon immer gerne Beerenfrüchte und Blues Lieblingsfarbe ist blau. Daher die Namen.

"Vielen Dank das du uns hergefahren hast Bruderherz. ", bedankt sich Berry. "Ja, das war wirklich sehr lieb von dir. So haben wir uns heute eine nervige Busfahrt erspart", ergänzt Blue lächelnder weise.

"Kein Problem, lag eh auf dem Weg. Aber ruft mich nächstes Mal bitte vor dem Dienst an und nicht wärenddessen, mitten in der Nacht.", nörgle ich.

Berry grinst nur. "Ach was, um diese Zeit hast du doch eh meistens leerlauf. Also beschwer dich nicht."

"Genau, immerhin haben wir dir auch dieses Frühstück, als Dankeschön spendiert.", meint Blue. Wie so oft sind sie einer Meinung. Wäre auch seltsam, wenn nicht. Ich glaube, ich habe sie noch nie streiten sehen.

Beide nippen an ihrem Kakaos und versprühen die pure Glückseeligleit.

Bis zu diesem einen Moment, wo zwei Bekannte den Laden betreten.
 

Flo und Jan. Ich kenne die Beiden seid etwas mehr als zwei Jahren. Wir haben uns nur wenige Monate kennengelernt, bevor Flos Freund, Sam, gestorben ist. Leon, ein Freund von mir hatte mich darum gebeten ihm zu helfen, Sams letzten, großen Wunsch zu erfüllen. Da konnte ich nicht ablehnen.

Damals hat mich diese innige, tiefe Liebe zwischen Flo und Sam sofort fasziniert. Sie haben bis zum Schluss zu einander gehalten. Und auch nach Sams Tod hat Flo an seinen Gefühlen festgehalten. Flo hatte nur Augen für Sam und auch heute hat sich daran nicht viel geändernt.

Da könnte man glatt neidisch werden. Doch man entwickelt auch den Wunsch etwas an der Situation zu ändern. Je näher ich Flo kennengelernt habe, desto mehr habe ich mir vorgestellt wie es wohl wäre, wenn er es schaffen würde, eine andere Person wieder so zu lieben. Vielleicht...mich...natürlich ist das weit hergeholt, süß ist er dennoch.

Leider bin ich nicht der Einzige, der ein Auge auf ihn geworfen hat. Mein kleiner Bruder kennt ihn aus der Schule und schwärmt schon eine ganze Weile für Flo. So verliebt habe ich ihn lange nicht mehr gesehen. Erst als er mir Flo einmal von der Ferne aus gezeigt hat, war mir klar, das wir auf den selben Typen stehen. Das konnte ich ihm natürlich nicht sagen. Auch nicht, das wir mit unseren Gefühlen nicht allein sind.

Mir ist schon lange bewusst, das Jan ebenfalls Gefühle für ihn hat. Laut Leons Aussage ist Jan etwas ruhiger und beständiger geworden, seid Sam gestorben ist. Wohl um Flo zu zeigen, das er ihm seine Gefühle nicht aufdrängen will. Früher soll er ziemlich hardnäckig gewesen sein, und habe alles getan, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Heute bin ich geradezu überrascht, was für ein guter Freund er ihm sein kann, trotz der Gefühle, die er für ihn hat. Für ihn muss es unheimlich schwer sein, sich so sehr zurück zu halten. Fast eine Qual.

Berry hat mir oft erzählt, wie ärgerlich er es findet, das er Flo so gut wie nie allein sieht und Jan ständig an seiner Seite ist.

Kein Wunder, das sind nicht gerade ideale Bedingungen, um jemanden seine Liebe zu gestehen.
 

Jan hebt sofort freudig grinsend die Hand, als er uns sieht und deutet Flo an, sich doch zu uns zu setzen. Dieser nickt und lässt seine Hand los. Wenig später setzt er sich neben mich.

"Guten morgen Flo, was macht ihr denn schon so früh hier?", will ich neugierig wissen. Flo wird kurzfristig etwas rot, als schäme er sich etwas. Dann aber sieht er mich wieder gefasst und mutig an. "Morgen. Ich war einfach so mega aufgeregt, weil wir heute eine Klausur schreiben und konnte deswegen nicht schlafen.", erklärt er, als sei er ein bisschen verärgert deswegen. Dann schweift sein Blick in die Runde und begrüßt Berry und Blue mit einem freundlichen, aber neutralen. "Euch auch einen guten Morgen.", die anderen beiden antworten gleichzeitig mit einem Lächeln im Gesicht. "Guten Morgen."

Flo scheint ein wenig irritiert zu sein. Verständlich.

Manchmal könnte man denken, sie sprechen sich heimlich ab, über Telepathie oder so. Als Berry ihn ansprechen will, kommt Jan mit Zwei Kakao. "Hey Mo alles klar?", fragt er fröhlich und reicht mir freundschaftlich die Hand und stellt sich und Flo erstmal vor. Dann lässt er seinen Blick gleich zu seinen Mitschülern schweifen. Einen Moment scheint er nachzudenken, wärend er sich einen Stuhl vom Nebentisch ranschiebt und sich neben Flo setzt.

"Hmm sagt mal, ihr seid doch auch auf unserer Schule oder?", meint er. Berry nickt sichtlich erstaunt, dass er die beiden kennt. "Ja das stimmt. Mein Name ist Berry und das hier ist Blue, mein bester Freund.", Blue hebt lächelnd die Hand. "Du kannst dich an uns erinnern?", will er interessiert wissen.

Da schaltet Flo sich ein. "Jan erinnert sich an fast jedes Gesicht, das er einmal gesehen hat.", und fängt an an seinem Kakao zu schlürfen.

"Ach echt? Interesant.", antwortet Berry.

"Ja stimmt, nicht jeder ist so aufmerksam.", ergänzt Blue. "Immerhin haben wir noch nie mit einander geredet, oder?"

"Doch einmal habe ich mit Berry geredet. Da wart ihr wohl neu im Oberstufentrakt und er hat mich gefragt, wo der neue Physikraum ist.", klärt Jan auf.

Flo schaut kurz zu ihm rüber, widmet sich dann aber wieder seinem Kakao.

"Zufälle gibts. Dann kennt ihr euch ja schon irgendwie.", werfe ich nebenbei ein, wärend ich Flo aus dem Augenwinkel heraus beobachte.

Er scheint sich nicht so sehr für das Gespräch zu interessieren.

"Ja stimmt. Aber sagt mal... Woher kennt ihr euch eigendlich Bruderherz?", will Berry wissen. Natürlich, ich habe ihm ja auch nie erzählt das ich Jan und Flo so gut kenne. Er weiß lediglich, das ich mit Leon befreundet bin und ihm vor zwei Jahren ausgeholfen habe. So privat habe ich mich in Berrys und Blues Gegenwart aber noch nie mit allen zuzammen getroffen.

Gerade, als ich etwas sagen will, spüre ich einen Blick auf mir.

Plötzlich sieht Flo mich direkt an. Fast bittend. Will er etwa nicht, das ich jetzt darüber spreche? Erst bleibt mein Blick an ihm kleben, dann sehe ich, wie ernst Jan auf einmal zu mir rüberschaut, dann legt er sachte eine Hand auf Flos Schulter, um ihn zu beruhigen.

Berry und Blue legen synchron die Köpfe schief.

"Hat Berry etwa etwas falsches gesagt?", hinterfragt Blue.

Flo schüttelt den Kopf.

"Nein, schon gut. Es ist ja kein Geheimnis. Das kam nur so plötzlich.", antwortet er klar.

Ich bin echt ein Idiot. Beinahe, hätte ich einfach losgeplappert, ohne darüber nach zu denken.

Ich schüttle den Kopf. "Wenn du nicht willst...", beginne ich, bis Flo mich im Satz unterbricht. "Schon gut! Es ist schon lange genug her. Ich verkrafte das schon.", antwortet er und sieht zu den anderen beiden hin. Seine Stimme ist auf einmal so kraftvoll, beeindruckend. So beeindruckend, das auch Berry und Blue ganz erstaunt dreinschauen. Und Jan? Der lächelt stolz, über Flos Mut.

Nun beginnt Flo selbst zu erzählen. "Es war vor etwa zwei Jahren...zu dieser Zeit ist mein Freund, Sam, schwer an Lungenkrebs erkrankt, woran es genau gelegen hat, wissen selbst die Ärzte nicht...Als es absehbar war, das es wohl keine Heilung geben wird, habe ich Sam nach seinem größten Wunsch gefragt... und er sagte, das er mit mir zusammen das neue Jahr begrüßen möchte, am Meer... denn, weil es ihm so schlecht ging, konnte er über Weihnachten nicht nach Hause...und dann hat Leon,...ein Freund, Mo darum gebeten uns zu Helfen Sams Wunsch zu erfüllen...", sein Blick wird dabei immer düsterer, seine Stimme kommt immer wieder ins stocken. Als das letzte Wort gesprochen ist, beißt Flo sich auf die Unterlippe. Verständlich, über so etwas zu sprechen, ist nicht leicht. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, wie Jans Hand, Flos aufsucht und dessen Finger sich fest mit dessen verschränkt. Flo erwiedert den Handdruck.

Blue unterbricht die herreinbrechende Stille. "Ach so war das. Na dann ist es ja kein Wunder, dass du nicht so gern darüber sprichst Flo. Bitte verzweih unsere Neugierde.", erläutert Blue. Berry nickt, reumütig. "Mir tut es auch leid."

"Schon gut...irgendwann muss ich ja darüber reden.", erklärt Flo sachlich. Jan schaut kurz auf die Uhr an der Wand gegenüber.

"Ich glaub wir müssen langsam. Es ist schon 20 vor acht."

Auch Berry und Blue sammeln sich. "Stimmt! Wir müssen auch ja auch. Dann lasst uns nicht trödeln! Danke für die Fahrt Bruderherz! Wir müssen dich jetzt leider verlassen!", erläutert Berry ganz aufgeregt, aber im nächsten Moment schon wieder ziemlich entspannt, dafür, dass er gerade Flos Erzählungen gelauscht hat. Berry ist nehmlich jemand, der nicht lange trübsal bläst, oder trauert. Jetzt, in diesem Moment, wirkt es fast so, als hätte er seine Geschichte gar nicht ernst genommen, als würde er auf seinem Weg einfach weiter laufen, als sei nichts passiert. Das ist fast erschütternd und beneidenswert zu gleich. Würde ich ihn nicht so gut kennen, könnte ich in diesem Moment nicht glauben, was für ein herzensguter Mensch er ist. Blue folgt ihm einfach, ist aber etwas zurückhaltender.

Jan verabschiedet mich noch mit einem Handschlag, Flo lässt sich kurz in den Arm nehmen und folgt Jan. Er nimmt seine Hand wieder so vertrauensvoll wie immer. Jedes Mal wirkt er so, als wolle er diese Hand nie wieder loslassen. Sehr oft habe ich das Gefühl, das Jan, Flos Lebenselexier ist. Denn, obwohl er mittlerweile wieder etwas lächeln kann, sieht er immer am entspanntesten aus, wenn Jan in seiner Nähe ist. So bald er sich von ihm verabschieden muss, kostet ihn das eine meterhohe Überwindung.

Ich bleibe noch eine ganze Weile hier sitzen und träume vor mich hin, bis ich unterbrochen werde.
 

Eine schlanke Gestalt mit wasserstoff blond gefärbten Haaren gesellt sich zu mir. Ithan, ein Arbeitskollege aus der Tagesschicht, der gerade Urlaub hat. Um ehrlich zu sein, ist er echt der Letzte mit dem ich gerade gerechnet habe, geschweigedenn mit dem ich gerde meine Zeit verbringen möchte. Ein lästiger Kerl...

"Mo-Schätzchen! Was für ein Zufall, das wir uns hier treffen.", grinst er mir fröhlich entgegen wärend er sich mir ungefragt gegenübersetzt. "Ja, was für ein Zufall...", echoe ich mit einem leicht genervten Unterton. Ich hasse es, wenn er mich so nennt. "Stell dir vor, in meinen Gedanken, habe ich mir gerade vorgestellt wie es wäre, wenn wir uns auf ein Date treffen.", übergeht er meine eher verhaltene Reaktion. Als wäre sie gar nicht existent. Ich bin mir sicher, das er genau weiß, wie sie zu deuten ist, aber es scheint ihm egal zu sein. So wie immer. Pure Absicht!

"Meinst du nicht auch, dass es mal an der Zeit ist, dich mal auf ein Abenteuer mit mir einzulassen?", will er neugierig wissen und sieht mich erwartungsvoll an. "...ein Abenteuer? Etwa so wie mit all den anderen Typen, die du ständig datest?", antworte ich leicht gereizt.

Ithan, sieht mich bemerkenswert unbeeindruckt an. Dann lächelt er schelmisch, als sehe er das alles nur als Scherz. "Bist du etwa eifersüchtig? Oder bist du frustriert?", will er wissen. "Nicht wirklich...", antworte ich kurz angebunden und trinke meine Tasse leer. Dann stehe ich auf. Ithan, hebt schmunzelt eine Augenbrauche. "Oh..Mo-Schätzchen, willst du etwa schon gehen?"

"Ja, ich hab nämlich noch zu tun. Im Gegensatz zu dir, habe ich keine Zeit zum faulenzen.", ok das ist zwar gelogen, aber das muss er ja nicht wissen. Der würde mir sonst noch ewig hinterher laufen. Seid damals scheint er mich zu verfolgen. Seltsamer Weise taucht er verdächtig oft dort auf, wo ich mich befinde, als hätte ich einen Peilsender am Arsch. Der Typ ist wie ein Parasit!
 

Damals, als wir uns das erste mal begegnet sind, habe ich mich gerade von meinem Freund getrennt, weil ich diesen mit seinem Lover im Bett erwischt habe. Vier Jahre waren wir zusammen, das lässt einen nicht einfach kalt.

In einer Bar habe ich mich dann entgegen all meiner Moral volllaufen lassen. Ich weiß, das macht es auch nicht besser...aber ich war einfacht total verknallt in den Typen... hielt ihn für meine große Liebe. Das war wohl ein Fehler.

Ithan war damals auch in dieser Bar, und hat versucht sich an mich ran zu machen. Er hat mich angeflirtet, was das Zeug hielt. Hat all seinen Charme spielen lassen. Er ist ja auch nicht gerade unattraktiv. Wie ein Raubtier, lauert er auf seine Beute, um dann im rechten Moment zuzuschlagen. Seine leuchtenden Augen, die seine Beute fixieren und seine Lippen, die so schmeichelnde Worte formen, dass man leicht auf sie herein fallen könnte. Alles scheint perfekt, bis man am nächsten morgen aufwacht und sich an absolut nichts erinnert. Ein totaler Filmriss. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass ich zum entsprechenden Zeitpunkt unserer Begegnung, trotz meiner Entgleisung nicht so so betrunken war, dass es so weit hätte kommen können. Der Typ muss mich abgefüllt haben...wirklich sicher bin ich mir aber bis heute nicht.

Da lag nur so ein Zettel auf meinem Nachttisch mit einer netten Nachricht.

War nett mit dir. Lass uns das mal wiederholen. ...und dann waren da natürlich noch diese beschissenen Kopfschmerzen...dieser kleine Mistkerl hat meine Situation wirklich schamlos ausgenutzt.

Was mich aber am meisten beunruhigt hat, ist die Tatsache, das ich nicht mehr weiß wie ich nach Hause gekommen bin...Im Verlauf der Zeit habe ich aufgehört darüber nachzudenken...So viel dazu.

Zu Hause angekommen, ziehe ich mich bis auf T-Shirt und Boxer aus und lasse ich mich sofort auf mein Bett fallen und versinke in einen tiefen Schlaf. So wie es aussieht bin ich total übermüdet von den letzten Nächten. Dabei kann der Tages Nacht Rythmus schon mal durch einader geraten, wenn man nicht aufpasst. Aber egal..., das ist mir grad sowas von egal...

Bittersüßes Vertrauen

Kapitel 3: Bittersüßes Vertrauen
 

Jan
 

Die Uhr tickt. Es ist gerade 10 Uhr 50, als ich bereits fertig mit meiner Klausur bin. Um etwas Zeit heraus zu schlagen, schaue ich geschäftig noch mal alles durch. Sicher ist sicher. Danach gebe ich ab und verlasse den Raum. Um 11:05 werden auch die Anderen, die noch nicht fertig sind abgeben müssen. Darunter ist auch Flo. Ich hoffe wirklich, dass er wärend der Klausur nicht zu nervös ist. Vorhin hatte er sich ja ein wenig beruhigt.

Er wird sicher die letzten 5 Min noch brauchen. Das ist ja nicht mehr lang, daher geselle ich mich zu einigen meiner Mitschüler, die etwa 2,3 Minuten vor mir gegangen sind, und sich nun am anderen Ende des Ganges hinter einer Glastür tummeln. Sie lassen sich über die Klausur aus.

"Oh man, die war gar nicht so leicht, hab ich ein Glück, das genau das dran kam, was ich gelernt habe. Die letzten Male hebe ich echt geschwitzt.", meint Gilbert erleichtert.

Tom wiederum muss schnaufen, "Waas echt jetzt? Ich hatte das Gefühl, das irgendwie gar nichts dran gekommen ist, was ich gelernt habe.", einige der Mädchen stimmen zu. Katarina, die eine der besten unter uns ist, muss ebenfalls ihren Senf dazu geben. "Das ist natürlich ärgerlich. Hast du etwa wieder auf Lücke gelernt?", will sie wissen, was Tom ertappt zusammenzucken lässt. Er hasst es, wenn sie darauf rumreitet und sieht sie giftig an. Gilbert wiederum grinst schelmisch, "Ach Tom stell dich nicht so an. Sie hat doch recht. Außerdem lernen viele auf Lücke. Auch später in den Abschlussprüfungen.", er streckt dabei kurz die Zunge raus, wärend er einen Arm hebt und seine Hand hinter den Kopf legt. Das gibt ein lustiges Bild ab. Ich verkneife mir ein lachen. Einige seiner Freunde sind nicht so standhaft wie ich, und fangen an zu lachen. Die haben ihren Spaß, aber Gilbert macht sich nicht so viel daraus. Er hat ein sonniges Gemüt, das viel Spaß verträgt.

"Jan, und wie ist es bei dir gelaufen?", will Katarina wissen. Ich muss nicht lange überlegen. "Ganz gut denke ich.", Katarina nickt.

"Das war doch klar.", mischt Tom sich ein, "Jan ist sowiso total gut in der Schule und er ist andauernd am lernen.". Katarina kichert mädchenhaft. "Das solltest du vielleicht auch mal versuchen, das würde dir sicher helfen bei den Klausuren.", "Stimmt genau, außerdem pennst du im Unterricht immer ein.", grinst Gilbert. Tom seufzt ernüchtert. "Was kann ich denn dafür wenn der Görke, den Unterricht so langweilig gestaltet?", jammert er.

"Ich schätze, das liegt nicht am Unterricht...sondern an deiner Einstellung zum lernen.", belehrt ihn Katarina. Und wieder amüsieren sich alle köstlich, auch ich. Es ist einfach zu herrlich ihnen dabei zu zu hören.

Irgendwann klopft Gilbert mir auf die Schulter, "Hey Jan, ist das nicht Flo, der da an der Tür steht?"

Ich drehe mich um.

"Ja.", antworte ich. Er ist es wirklich. Es ist genau 11:05, langsam begibt sich auch der Rest des Kurses in die Pause. Nach den Klausuren haben wir nämlich immer erstmal eine große Pause, weil sie sich ja jetzt immer bis fast in den Mittag erstrecken.

"Typisch Florian. Steht dumm da und rührt sich nicht. Was ist nur los mit dem? Sind wir Ungeziefer oder was?", erhebt Tom wieder das Wort. Ganz schön herablassend. Das macht mich ziemlich wütend und ich werde lauter, "Tom, wenn man keine Ahnung hat, sollte man die Klappe halten!", gifte ich ihn an und gehe an ihm vorbei. Zu Flo. Hinter mir höre ich noch Gilbert und Katarina, die mir recht geben, da Tom meinen kleinen Ausfall so gar nicht verstehen kann. Aber mal ernsthaft...was hat der Kerl überhaupt je verstanden?
 

Flo steht immer noch an der Tür, an die Wand gelehnt.

Ja, warum kommt er nicht zu den Anderen?

Das Problem ist nicht dies, dass er andere für Ungeziefer hält, oder prinzipiel nicht ausstehen kann. Andere Menschen sind nur einfach nicht sein Ding und er braucht eine Weile, bis er mit anderen normal umgehen kann. Bei mir hat er ja auch ne Weile gebraucht, bis er mir endlich vertraut hat. Mit Leon versteht er sich auch erst seid kurz vor Sams Tod so gut. Ihre Freundschaft hat sich im Laufe der Zeit entwickelt.

Auch wenn ich mir dennoch ständig Sorgen um ihn mache, bin ich mir sicher, das wir das schon irgendwie hinkriegen. Eines Tages wird Flo sich wieder mehr Menschen öffnen können oder zumindest wieder mehr mit anderen reden. Daran möchte ich auch weiterhin glauben.

"Hey Flo, wie ist es gelaufen?", frage ich ihn. Sobald er mich hört, löst sich seine Starre wie von selbst und er wendet sich mir zu. "Nicht so schlecht wie ich dachte.", erklärt er. "Na siehst du...Dann hat sich das ganze Lernen ja doch gelohnt.", erkläre ich ihm munter und strubble ihm freundschaftlich die Haare. Flo ist empört. Er hasst es eben, wenn man ihm seine Frisur zerstört. Ich würds auch nicht machen, wenn er sich nicht immer so zuckersüß darüber aufregen würde. Hin und wieder benötige eben auch ich meine Ladung Zucker. Immerhin ist es schon schwer genug meine Gefühle so zurück zu stellen. Manch einer würde wohl meinen ich sei verrückt. Das Alles tue ich nur für Flo, auch wenn es auf lange Sicht aussichtslos ist.

"Jan! Lass das! Meine Friesur!", schimpft er. "Jetzt ist sie sicher ruhiniert!", er zieht eine Schnute, wärend er versucht sich die Haare zu richten. Ich verkneife mir mal wieder ein Lachen. "Jetzt muss ich erstmal ins Bad, mir die Frisur wieder richten.", schimpft er. Schade, die verwuschelten Haare stehen ihm wirklich.
 

In der langen Pause treffen wir auf Leon, der ebenfalls eine Klausur geschrieben hat. Allerdings in einem anderen Kurs, Französich. Mal ehrlich, ich könnte das ja nicht. Aber so weit ich weiß, möchte Leon nach dem Abitur noch studieren. So wie es aussieht irgendwas mit Spachen, am liebsten auf Lehramt. Doch so wie ich ihn kenne, ist er ein schlauer Kopf, der das auf jeden Fall hinkriegen wird. Er hat bisher noch nicht einmal Probleme gehabt. Flo ist schon einige Male an einer Unterpunktung vorbei geschrabt. Das viele Lernen hat ihn jedes Mal gerettet. Und unser liebster Freund, der liebe Lars, der ist scheinbar mit Glück gesegnet. Ihm fliegen die guten Bewertungen nur so zu. Ganz schön ungerecht, aber nicht zu ändern.

Er ist nach wie vor ein Arsch, der sich auf sich selbst sonst was einbildet. Zu Leons Leidwesen, ist er auch noch mit ihm im Französisch Leistungskurs. Grandios. Wir können von Glück reden, das Leon so eine starke Persönlichkeit ist, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt.

"Hey ihr Beiden, wie ist es gelaufen?", will er wissen.

"Ganz gut schätze ich. Ich hab ein gutes Gefühl.", antworte ich sofort. Auch Flo nickt. "War nicht so schlimm wie ich dachte...", murmelt er. Leon lächelt zufrieden. "Na dann ist ja alles wunderbar."

"Und wie war deine Klausur so?", frage ich zurück.

"War anspruchsvoll, aber hat alles super geklappt. Tja...und man merkt, das einige so langsam muffensausen bekommen. Außer Lars. Der ist selbstsicher wie immer.", erläutert er.

"Ach, der schleimt bestimmt auch rum. Der tut doch so ziemlich alles um gut da zu stehen.", überlege ich. Vielleicht auch ein bisschen zu laut.
 

"Ach meinst du? Ich glaube kaum, das ich das nötig habe.", höre ich eine Stimme, die ich nur zu gut kenne. Auf diese Person hätte ich lieber verzichtet. Ebenso wie Flo, der einen Schritt hinter mich tritt. Leon hingegen macht einen Schritt nach vorne.

"Ich bin eben gut, da kann man nichts machen.", grinst er voller Hohn. "Und was ist mit dir Flo? Wie ist es so? Jetzt wo dein geliebter Sam dir nicht mehr beim Lernen hilft?", stichelt er. Flo antwortet nicht. Was sollte er auch antworten? Unfassbar, kaum das er da ist, schon stiftet er Unruhe. Am liebsten würde ich ihn..."Hm, scheinbar fehlen dir die Worte...", stichelt er weiter.

"Lars! Es reicht!", mahnt Leon. Lars zuckt nur mit den Schultern. "Mensch ey, kein Grund laut zu werden. Sag bloß du bist immer noch sauer, weil ich dir deine Freundin ausgespannt habe...", grinst er frech. Der Kerl ist einfach das Letzte!

Leon aber lässt sich nicht aus der Ruhe bringen."Nein, ich bin nicht sauer. Karo hat diese Entscheidung ganz allein getroffen.", antwortet er ruhig. "Sie hätte mich nie verlassen, wenn sie mich wirklich geliebt hätte...", er bleibt wie immer ganz gelassen.
 

Das war auch so eine Geschichte.

Eines Tages, etwa ein halbes Jahr nach Sams Tod, eröffnete ihm Karo, das sie ihn nicht mehr liebte. Später haben wir dann erfahren, das sie die Trennung wohl schon länger geplant hat. Denn im Verlauf der Zeit zeigte sie sich verdächtig oft mit Lars auf Partys und bei Treffen mit Freunden.

Aber irgendwie war es auch abzusehen. Meiner Meinung nach hat Karo noch nie zu Leon gepasst. Für die ist er doch viel zu Schade.

Wie dem auch sei. Nach der 10 ist sie von der Schule abgegangen und hat sich eine Ausbildung gesucht. So weit man den Gerüchten glauben kann, hat sie noch eine Weile so eine Art On/Off - Beziehung mit Lars geführt, sich dann aber dagegen entschieden so weiter zu machen und es beendet. Wir haben schon eine Weile nichts mehr von ihr gehört.
 

Das Dumme ist nur, dass Lars Interesse an Flo einfach nicht nachlassen will...Er hat zwar schon eine Weile nichts mehr versucht, aber irgendwie scheint er immer noch auf eine Chance zu warten.

Das gefällt mir nicht!
 

Nach der Schule sind wir bei Flo.

"Der Typ ist doch echt das Letzte! Wieso muss der nur ständig in den Wunden anderer Menschen herum sticheln?!", beschwere ich mich.

"Er hat eben nichts besseres zu tun. Mach dir nichts draus.", er wendet sich auch an Flo, der zwischen uns auf dem Sofa sitzt. "Du auch nicht Flo. Es mag schwer sein, aber lass dich auf keinen Fall von ihm unterkriegen!", erklärt er ihm mit einem erstaunlich beruhigenden Lächeln. Flo nickt sofort.

"Du hast ja recht.", antwortet der Kleine. "Also, lass uns nicht weiter darüber reden, sondern anfangen zu lernen!"

Na das ging aber schnell. Kaum erhebt Leon das Wort, scheint aller Kummer vergessen zu sein. Ich beneide ihn fast ein bisschen. Aber Flo hat recht, wir sollten wirklich lernen. Bald stehen die großen Prüfungen bevor und darauf müssen wir gut vorbereitet sein.

Wir lernen jetzt zwei mal die Woche mit Leon zu sammen und dazwischen lernen Flo und ich allein, außer Sonntags, das ist unser Gammeltag.

Das viele Lernen schlaucht aber ganz schön.

Zum Glück ist Flos Mutter so lieb und versorgt uns mit Getränken und Essen zur Stärung.
 

Zwei Stunden später ist dann aber schluss. Wir beschließen unsere Lernrunde aufzulösen und am Samstag weiter zu machen.

"Sagt mal, was haltet ihr davon wenn wir am Samstag, alle bei mir übernachten und nach dem Lernen nen Filmeabend zu machen.", schlage ich vor. "Klingt gut. Was meinst du Leon?", meint Flo. Leon nickt. "Klar, warum nicht, aber ist es okay, wenn Mo am abend noch vorbeikommt?"

Jan hebt den Daumen. "Gar kein Problem!", grinst er zufrieden. "Das wird ein klasse Abend!"
 

Manchmal braucht man eben auch ein bisschen Ablenkung und Spaß und son Abend unter Freunden ist nie verkehrt. Aber erstmal werden Flo und ich, diesen Abend ausklingen lassen. Er hat entschieden heute bei mir zu übernachten. Es ist jetzt 19 Uhr. Wir machen uns schon mal Bettfertig. Nicht mehr lange, dann gehen wir schlafen. Dazu ziehe ich immer meinen Bettkasten aus, um die Liegefläche zu erweitern. Zugleich auch mehr Platz zum kuscheln. Aber den meisten Platz braucht Flo. Denn in der Nacht breitet er sich ziemlich aus und liegt manchmal quer im Bett, oder schubst mich beinahe heraus. Mit seinem überaus süßen Hintern. Ja, es mag etwas hinterhältig, ja fast ein wenig schäbig sein, aber es hat schon seine Vorteile den Liebsten so oft bei sich zu haben. Besonders, wenn man ihn nicht haben kann. Dennoch muss ich zugeben, das Flos Vertrauensseeligkeit schon beinahe kriminell ist. Immerhin lässt er sich auf einen Kerl ein, der schon seid Ewigkeiten in ihn verknallt ist. Glaubt weiterhin daran in mir seinen neuen besten Freund gefunden zu haben,... Und obwohl es an mir selbst liegt etwas an der Situation zu ändern, lastet die mir aufgebürdete Verantwortung schwer. Es ist Sam, der immer noch zwischen uns steht. Sam, der mir diese Aufgabe übertragen hat. Sam, der mir das Liebste überlassen hat, was er je besaß.

Er hat es von Anfang an gewusst...Sam wusste alles...das ich Flo liebe und das ich ihm ein guter Freund sein würde...bis zu dem Tag, an dem ich es vielleicht nicht mehr aushalte....
 

Sam...du Halunke...

Bittersüße Atempause

Leon
 

„Samstag also bei Jan. Klar, wird sicher n lustiger Abend.“, meint Mo, der direkt neben mir auf meinem Sofa in meinem Zimmer sitzt. „Ich finde das sollten wir viel öfter machen.“, schlägt er vor. Ich lächle mild, aber bestimmt. „Da könntest du recht haben, aber erst nach den Klausuren! Sonst kommen wir ja gar nicht mehr zum Lernen.“

Mo nickt, grinsend. „Hmm, Typisch Leon, du bist wie immer sehr verantwortungsbewusst. Sehr lobenswert.“, meint er. Auch ich muss grinsen. Wo er recht hat, hat er recht. „Klar, ich bin doch derjenige, der für die anderen den kühlen Kopf behält, wenn es mal wieder brennt.“, erkläre ich. Mo pflichtet mir bei.

„Stimmt auch wieder. Aber sag mal…Wie wäre es, wenn wir nach eurem Abschluss einfach ne kleine private Fete machen, nur für uns. Nach dem ganzen Abistress, wäre ein bisschen Ablenkung doch nicht verkehrt. Oder warte. Wir fahren einfach mal weg.“

Ich überlege kurz und finde den Gedanken gar nicht so verkehrt. „Stimmt. Wir waren alle seit über zwei Jahren nicht mehr im Urlaub. Nach Sams Tod, war das einfach nicht drin. Das wäre sicher zu viel für Flo gewesen. Schätze das ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt.“, stelle ich fest. „Allerdings. Es wird Zeit das der Kleine mal wieder was anderes sieht, als seine vier Wände oder den Friedhof. Lass uns das am Samstag mit den Beiden besprechen.“, schlägt er vor. „Das ist eine gute Idee. Schätze Jan haben wir auf jeden Fall auf unserer Seite.“, überlege ich.

Denn Jan möchte immer nur das Beste für seinen kleinen Flo. Doch manchmal habe ich das Gefühl, dass er sich dabei vielleicht etwas übernimmt. Es wäre auch für ihn nicht so schlecht mal etwas abzuschalten und die letzten zwei Jahre für einige Momente etwas auszublenden. Eine Pause wird uns allen gut tun.

„Sag mal, worüber denkst du gerade nach?“, will Mo wissen, der sich etwas zu mir vorgebeugt hat und mich damit leicht erschreckt. „Ach, nichts Besonderes.“, antworte ich kurz. Mo hebt eine Augenbraue, als sei er nicht so ganz von meiner Antwort überzeugt, geht aber nicht weiter darauf ein.

Das ist einer der Eigenschaften, die ich sehr an Mo sehr schätze. Er ist so unkompliziert und man kann sich gut mit ihm unterhalten. Er ist außerdem auch nicht der Typ der lange auf einem Thema herumreitet, sondern sich zurückzieht, wenn er merkt, das der andere nicht weiter darüber reden möchte. Trotzdem ist er auch in der Lage Klartext zu reden, wenn es nötig ist.
 

„Sag mal, was hältst du eigentlich davon, wenn wir uns jetzt anderen Dingen zuwenden?“, grinst er. Ich kichere. „Mo, du bist mir einer. Du weißt, das ich nichts dagegen habe…aber kannst du das einfach ruhigen Gewissens machen, wenn du eigentlich einen anderen liebst?“

Mo kratzt sich seufzend am Hinterkopf. „Ach weiß du, ich weiß doch schon lange, das es aussichtslos ist. Gegen Sam hat einfach niemand eine Chance. Außer vielleicht Jan und der kriecht sicher schon auf dem Zahnfleisch. Ich habe mich damit schon lange abgefunden. Klar sinniere ich manchmal darüber, was wäre wenn, aber da kann man einfach nichts machen.“, argumentiert er logisch und streckt witzelnd die Zunge raus.

„Also irgendwie hängen wir wohl alle einer verlorenen Liebe nach.“, ergänze ich schmunzelnd. Da haben wir alle was gemeinsam. Es lässt sich nicht mal genau sagen, wer den größten Schmerz ertragen muss. Abgesehen von Flo, der einen Tod verkraften muss. Damit hat damals einfach niemand gerechnet.

„Das stimmt, aber weißt du was…ich bewundere dich wirklich Leon.“, argumentiert mein Gegenüber plötzlich. „Was meinst du? Gibt es denn etwas wofür man mich bewundern kann?“, lache ich.

Mo zeigt mir ein sehr ernstes Nicken. „Aber logo. Du bist immer neutral und ruhig und scheinst irgendwie auch immer die richtigen Worte zu finden. Außerdem bist der Einzige, der in der Lage ist, an Flo heran zu kommen, wenn selbst Jan es nicht mehr schafft. Jeder andere würde wohl irgendwann die Geduld verlieren, aber du nicht.“, erläutert er.

„Ja mag sein, aber Jan ist der Einzige bei dem Flo bleibt, wenn sie nicht bei ihm zu Hause sind.“, gebe ich zurück. Flo würde nie länger an einem anderen Ort bleiben, an dem Jan nicht ist. Abgesehen von wenigen Ausnahmen.

„Und wie man sieht, bist du auch noch ein sehr guter Beobachter!“, antwortet Mo mir überzeugt. „Und schlau bist du auch noch. Es gibt also jede Menge Dinge für die man dich bewundern kann.“

„Du bist…so ein Schmeichler, obwohl es im Grunde schon offensichtlich ist, das er sehr an ihm hängt.“, gebe ich zur Kenntnis.

„Ist das so? Ich sag ja nur das, was ich ehrlich denke. Und ja, das stimmt, aber niemand sieht so tief in andere hinein wie du.“, sagt er und leckt sich lasziv über die Lippen. Es sieht ganz so aus, als kämen wir auf das Thema von eben zurück.
 

Mo kommt näher und legt seine Lippen auf meine. Ich erwidere den Kuss und ziehe ihn näher an mich ran, so das er auf mir liegt. Seinen warmen Körper so nah an meinen zu spüren, tut wirklich verdammt gut. Jede noch so winzige Streicheileinheit ist wie eine Erlösung.

Seine Zunge dringt in meinen Mund ein und fordert sie zu einem Spiel auf, das ich erwidere. Der Kuss wird immer intensiver und ich spüre, wie seine Finger, den Kopf meine Hose öffnet und sich dann hinein schieben. Er massiert mich und ich stöhne auf. So liebkost und massiert er mich noch eine ganze Weile. Gierig hänge ich an seinen Lippen und kralle mich an ihm fest und verlange immer wieder nach mehr.

Es dauert nicht lange, bis wir uns unserer Klamotten entledigt haben und er mir die Wonne zu teil werden lässt, die meinen ganzen Körper in einen Rausch versetzt und ihn mit Hitze überflutet.

Beide außer Atem liegen wir später fest umschlungen auf dem Sofa mit einer Wolldecke zugedeckt und sind eingeschlafen.

*
 

Ein Kingelton. King for a Day…das ist nicht meiner… Es verstummt für einen Augenblick. Dann geht es wieder los…und wieder…oh man, da ist aber jemand hartnäckig. Der Klingelton ist zudem auch sehr laut eingestellt und macht es unmöglich weiter zu dösen. Müde grummle ich ins Sofakissen. Jemand Warmes liegt hinter mir. Ich ziehe an der Hand, die sich an meine Brust drückt.

„Mo…Mo dein Handy klingelt.“, versuche ich meinen Besuch zu wecken. Doch dieser brummt an meinen Rücken. „Ich will nicht…“

Ich muss lachen. „Mo bist du da? Oder träumst du noch?“

„Weiß nicht…“, brummt er wieder und erhebt sich eher schwerfällig hinter mir und beugt sich über mich, um zu seinem Handy auf den Beistelltisch zu greifen. Ein entnervter Gesichtsausdruck zeichnet sich auf seinem Gesicht ab.

„Was will der denn jetzt?“, will er genervt wissen. Schien nicht nach seinem Geschmack zu sein, der Anrufer.

Er lässt sich in die Sofakissen zurückfallen und beendet das Klingeln. „Was willst du?“, faucht er fast ins Telefon. So aufgebracht kenne ich ihn gar nicht. „Ich bin beschäftigt…das geht dich gar nichts an…nein, Samstag hab ich schon was vor und an allen anderen Tagen übrigens auch…ich leg jetzt auf!“, er drückt auf auflegen und lässt das Handy aufs Sofa fallen. Nicht ohne dabei zu schimpfen. „Penner!“

„Was ist los? Einer deiner Verflossenen?“, frage ich eher vorsichtig. Mo fährt sich mit der Hand durch die Haare und seufzt. „Verflossen ist gut, der Typ hat mich betrunken gemacht und abgeschleppt, kurz nachdem ich mich von meiner letzten Beziehung getrennt habe. Der hat meine Situation schamlos ausgenutzt!“, klärt er mich auf und kurz darauf verfinstert sich sein Gesicht wieder. „Und das Schlimmste ist, das er bei mir im Krankenhaus arbeitet. Dieser Penner!“

Autsch. Glück muss man haben. Manche Menschen haben eben wirklich keine Skrupel.

Aber das erinnert mich fast ein bisschen an unseren ersten Sex. Das war nach dem meine Ex sich von mir getrennt hat und bevor ich wusste, dass Mo auf Flo steht.

Ich grinse in mich hinein. Das hat so was verdammt ironisches…

„Hey, woran denkst du gerade und wieso grinst du so?“, will er missmutig wissen. „Ach ich musste nur gerade an unseren ersten Sex denken, das war auch so eine verrückte Sache.“, erkläre ich ihm lächelnd.

Mo sieht für einen Moment nachdenklich aus. „Schon, aber wir waren bei mir zu Hause, wir haben beide beabsichtigt uns zu betrinken und wir waren beide noch so Herr der Sinne, das wir noch wussten was wir tun. Und du bist auch nicht so wie dieser kleine, rücksichtslose, sexsüchtige Mistkerl!“, schimpft er weiter und leckt sich die Lippen. „Außerdem war der Sex mit dir echt heiß und Sex an den ich mich gern zurückerinnere habe ich am liebsten.“, erörtert er mir und beugt sich zu mir vor, um mir einen kurzen Kuss zu geben. „Oder was meinst du Leon…“, ergänzt er.

Ich nicke. „Stimmt, das sehe ich ganz genau so.“, stimme ich ihm lächelnd zu.

Mo scheint zufrieden zu sein mit dem was er hört, denn er lächelt zurück, und lässt sich dann in meine Arme fallen, so das wir rücklings zurück auf das Sofa fallen. „Schön, dass wir einer Meinung sind, Bruder.“, nuschelt er gegen meine Brust. Meine Arme legen sich um seinen Rücken und meine Hände fangen an diesen sanft zu streicheln. „Find ich auch aber…so kuschel bedürftig?“, grinse ich. Er sieht etwas auf und macht ein gespielt ertapptes Gesicht. „Merkt man das etwa?“, ich verkneife mir das Lachen. „Nein, kein bisschen!“, gebe ich gespielt unwissend wieder. Manchmal ist er wirklich ein Scherzkeks, mein kleiner Mo.
 

Die kleine Atempause hat uns wohl beiden gut getan.

Bittersüße Erinnerungen und Küsse

Jan
 

Die Woche ist schnell vergangen und es ist bereits Samstag. Heute Nachmittag kommt Leon um mit Flo und mir zu lernen und abends kommt auch Mo noch vorbei. Wir haben einen entspannten Filmeabend geplant. Darauf freue ich mich wirklich sehr. So einen Tag mit den Jungs haben wir schon eine Weile nicht mehr gemacht. In letzter Zeit vor allem wegen den Prüfungsvorbereitungen. Die machen wirklich müde und wenn man dann am Sonntag die Prüfungsunterlagen beiseitelegt, will man einfach nur noch schlafen. Es heißt doch, das, dass Gehirn hin und wieder mal eine Pause braucht. Zu viel zu lernen würde es überfordern und man würde das Gegenteil erreichen. Es bliebe also weniger hängen.

Für Flo ist es besonders wichtig hin und wieder abzuschalten, oder es zumindest zu versuchen, da er mit seinen Gedanken immer wieder abschweift, manchmal sogar etwas unruhig wird. Der Grund ist natürlich Sam. Ich weiß es. Ich weiß es ganz genau. Denn besonders, wenn wir in seinem Zimmer sind fällt mir oft auf, das er immer wieder auf Sams Bilder auf seinem Schreibtisch sieht. Er betrachtet sie jeden Tag und wenn er nicht bei sich zu Hause ist, dann schaut er auf das Homesperrbild auf seinem Handy. Immer wenn er das Gefühl hat unbeobachtet zu sein. Es ist als ringe er mit sich.

Ich weiß manchmal nicht, wie ich das finden soll. Es nagt an mir. Jeden einzelnen Tag, aber einfach verbieten kann ich es ihm nicht. Ich befinde mich Tag ein Tag aus in einem Zwiespalt, aus dem ich einfach nicht herausfinde immer in dem Bewusstsein, dass ich viel ehrlicher mit ihm hätte sein müssen.

Und Flo? Der liegt einfach so neben mir. Klammert sich vertrauensvoll an mich, sucht stehts meine Nähe.

Ich habe ihn von Anfang an zu sehr verwöhnt. Wenn ich es hätte verhindern wollen hätte ich ihn schon viel früher auf Abstand halten müssen. Ihn jetzt zurück zu weisen würde ihn zerstören. Manchmal habe ich das Gefühl einfach alles falsch gemacht zu haben. Genau. Mit meiner Fürsorge habe ich ihn von mir abhängig gemacht, ihn an mich gebunden. Dabei genieße ich es doch so sehr, dass er bei mir ist…Ich bin nur ein verliebter Idiot…Und es kommt mir manchmal so vor, als sei es erst gestern gewesen, das Flo, Leon und ich auf Klassenfahrt waren und Sam diese Bitte an mich gerichtet hat, noch bevor er sicher wusste, das es zu Ende gehen würde.
 

“Jan, bitte pass in Zukunft auf Flo auf. Tu es an meiner Stelle.“

Das waren damals Sams Worte, die er an mich gerichtet hatte. Als er mich am Telefon darum bat, hatte ich noch keine Ahnung, was in Wirklichkeit dahinter steckt.
 

Anfangs hielt ich es für einen schlechten Witz, aber ehe wir uns versahen, wurde es zur grausamen Realität. Und plötzlich war Sam Tod.

Doch wärend wir Anderen in der Hoffnung lebten, das alles gut werden würde, hatte Sam es die ganze Zeit über gespürt.

Sein Kampf, sein Wille zu Leben würde den Krebs nicht aufhalten, aber besiegt hatte der Krebs ihn nicht. Denn Sam hat damals seine Ängste vor dem Tod überwunden, ist bis zum Schluss stark geblieben und ist mit einem Lächeln im Gesicht eingeschlafen. Ich schätze das es daran lag, das Flo bei ihm war.
 

Trotzdem gab es da noch etwas womit ich mindestens genauso wenig gerechnet hätte, etwas wovon ich nie gedacht habe, das Sam mir das so deutlich sagen würde.

Es war als ich einmal ins Krankenhaus zu Besuch kam. Zu diesem Zeitpunkt hat Flo sich von uns abgekapselt, weil Sam und ich, ihm nicht gesagt haben, das Sam krank ist. Kurz nach der Klassenfahrt.

Sam war an einem Punkt angekommen, am dem er gar nicht mehr klar kam und an allem gezweifelt hat. Er war wütend auf sich selbst und voller Ängste. Damals hatte er eine Phase an der er selbst Flos Eltern nicht mehr zu sich gelassen hat und sich weigerte zu Essen und zweifelte, ob die ganze Therapie überhaupt Sinn machen würde.
 

Als ich ankomme, sind die Fenster verhangen und Sam liegt auf der Seite in seinem Bett. Eine Blumenvase aus Plastik, die Blumen und ein Kissen liegen auf dem Boden verstreut. Nicol und Bernd haben mich im Vorfeld schon aufgeklärt, wie unnahbar Sam zur Zeit gerade ist. Trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, so ein Chaos vorzufinden.
 

„Was ist denn hier passiert?“, staune ich. So kenne ich ihn gar nicht. Sam ist sonst immer so ein ruhiger Typ gewesen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mit dieser schrecklichen Krankheit zu tun hat. Wer soll es ihm auch verübeln? „Sam?“

„Verschwinde!“, schreit er mich aus seiner Position an. Er dreht sich nicht einmal zu mir um. Nein SO kenne ich ihn wirklich nicht. Zuerst bin ich erschrocken. Dann atme ich einmal tief durch und gehe Richtung Fenster. Instinktiv weiß ich, das ich jetzt auf keinen Fall gehen kann. Sam regt sich, als ich an dem Bett vorbei bin und schon vor dem Fenster stehe.

„Hey! Ich hab gesagt du sollst gehen! Hau ab!“, schreit er noch einmal.

Als Antwort reiße ich die Vorhänge auf. „Was soll das?“, will er wütend wissen.

„Hör mal Sam! Es ist okay, das du wütend bist. Es ist okay, dass du traurig bist und auch deine Verzweiflung ist nichts wofür du dich schämen müsstest. Daran ist rein gar nichts Falsches. Wenn einem so etwas passiert…wie soll man da groß reagieren? Wer will schon gerne sterben, wenn er das Leben doch liebt und jemanden hat, den er beschützen will? Doch wenn du dein Lächeln verlierst und die Hoffnung aufgibst, hast du schon verloren, bevor es begonnen hat. Außerdem musst du wissen, dass du nicht allein bist. Wir werden alle für dich da sein! Bis zum Schluss!“, versichere ich ihm und schaue erst in den Himmel. Die Sonne scheint und das Licht von draußen ist an diesem Tag so hell, das es den ganzen Raum erhellt. Fast so, als sei alles ganz normal. Ein schöner Tag ohne Sorgen, aber ich weiß, dass es nicht so ist.

„Seh doch nur wie die Sonne scheint! Wollen wir nicht ein bisschen rausgehen? Ich glaub, das würde dir jetzt echt mal gut tun, nachdem du dich die letzten Tage so in diesem Zimmer vergraben hast.“, beschließe ich mit einen Lächeln und drehe mich zu ihm um.

Er hat bereits zu mir aufgesehen und sieht mich an, als würde er gleich losheulen, aber das ist okay. Auch wenn ich selbst nicht von dieser Krankheit belastet bin, so ist mir dennoch bewusst, dass ich schon sehr lange ziemlich tief in der Sache drinstecke. Bereits vor dieser Diagnose gab es schon kein Zurück mehr. Aber was noch viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass er ein Freund für mich geworden ist, den ich jetzt nicht alleine lassen kann.

Ich gehe auf ihn zu und setzte mich zu ihm aufs Bett mit dem Rücken zu ihm. Er lehnt augenblicklich seinen Kopf an meinen Rücken und fängt an zu weinen, nicht still vor sich hin sondern schreit regelrecht. Ich schaue derweil aus dem Fenster und bleibe bei ihm, bis er sich beruhigt hat.

Irgendwann höre ich ein, „Danke…“, „Keine Ursache. Dafür sind Freunde doch da.“, verspreche ich.
 

Später gehen wir in den Garten des Krankenhauses und wir lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Wir sitzen auf einer Bank. Zunächst schweigen wir einfach nur, bis Sam das Wort ergreift.

„Jan, erinnerst du dich an meine Bitte?“

Ich schaue ihn verdutzt an. Wie kommt er denn jetzt darauf?

„Du meinst, das ich auf Flo aufpassen soll?“

„Ja, genau das.“, antwortet er ruhig.

„Findest du nicht, dass der Zeitpunkt ein bisschen früh für so eine Bitte ist? Es ist doch gar nicht sicher, dass du stirbst.“, versuche ich ihm nahe zu bringen. Er sieht mich an und das ziemlich ernst.

„Ich weiß, was du meinst, aber früher, oder später wäre es auch so dazu gekommen.“, meint er plötzlich. Er spricht in Rätseln. Ich verstehe einfach gar nichts mehr. „Was meinst du denn jetzt damit?“

Ich will es verstehen, aber ich weiß ums verrecken nicht, was er mir damit sagen will.

Sprich doch mal Klartext!-denke ich mir.

„Das Flo bereits eine große Zuneigung zu dir hat!“, sprudelt es plötzlich aus ihm heraus. So deutlich, so klar, dass ich ein Stück zurück treten muss. Oh nein…

Die letzte Zeit habe ich diese Wahrheit eher verdrängt. Natürlich weiß er es…Schließlich ist er fast jeden Tag mit Flo zusammen gewesen…Trotzdem habe ich versucht, den Beiden nicht im Weg zu stehen…und auch jetzt will ich es ihm auszureden. Nicht um seinetwillen oder wegen mir…sondern, wegen Flo. Er soll ihn doch bis zum Schluss beistehen können und sich keine Gedanken um mich machen müssen.

„Hey! Was soll das? Das kann doch nicht dein Ernst sein!?“, versuche ich ihn von dieser Idee herunter zu bringen.

„Doch das ist es…ich weiß es einfach! Er ist dabei sich in dich zu verlieben, Jan! Du weißt das doch genauso gut wie ich, selbst Flo weiß es. Das Einzige was ihn zurückhält seine wahren Gefühle zu benennen ist, das er mich nicht verletzten will und ihn diese Gefühle für dich verwirren, weil sich doch trotzdem zu mir hingezogen fühlt! Vermutlich versteht er sich selbst nicht!“, prescht er mir entgegen, ballt die Fäuste zusammen. Klipp und klar stellt er mich vor vollendete Tatsachen. Aber warum gerade jetzt?

„Sam…“, murmle ich. Weiter komme ich nicht, weil ich nicht weiß was ich noch sagen soll. Noch nie, seid ich Sam kenne, habe ich ihn so erlebt. Ich kenne niemanden, der Flo so sehr liebt wie er. Ich weiß wie schrecklich er sich fühlen muss, dass so klar erkennen zu müssen und trotzdem…trotz allem macht er weder Flo noch mir Vorwürfe. Auch jetzt nicht.

Seine Fäuste zittern.

„Jan, ich weiß doch, dass du in Flo verliebt bist und als ich gemerkt habe wie nahe ihr euch bereits seit, war ich sehr eifersüchtig, aber…obwohl ich um eure Gefühle wusste, habe ich weiter an dieser Beziehung festgehalten! Dabei hätte ich das nie im Leben zulassen dürfen! Ich habe immer so getan, als wollte ich Flo beschützen, dabei wollte ich ihn einfach nur für mich haben! Ich hatte Angst ihn zu verlieren, wenn ich ihn loslasse!...Aber wenn du es bist Jan…dann weiß ich, dass er sehr gut aufgehoben sein wird! Auch wenn es anfangs schwer sein wird und Flo eine Weile brauchen wird, zu seinen wahren Gefühlen zu stehen und das Alles zu verarbeiten, weiß ich einfach, das du das Beste bist, was ihm passieren kann.“, gibt er mir zu verstehen. Dieser Schmerz muss unerträglich sein. „Darum bitte ich dich nochmal! Bitte pass auf Flo auf! Tu es an meiner Stelle. Das ist mein letzter Wunsch an dich, bevor ich sterbe.“

Seine Worte dringen tief in meine Ohren und hallen in meinem Kopf wieder. Ich kann immer noch nicht glauben was er mir da sagt. Das kann doch nicht sein verdammter Ernst sein.

„Und was ist, wenn ich das nicht kann? Hast du eine Ahnung was du da sagst? Das ist doch Wahnsinn! Hast du auch mal an Flo gedacht? Du entscheidest das einfach so über seinen Kopf hinweg!“, versuche ich ihm ins Gewissen zu reden.

Doch Sam lächelt nur sanft, „Natürlich weiß ich was ich da sage und ich habe wirklich sehr lange und gründlich darüber nachgedacht…Flo war sein ganzes Leben lang immer mit mir zusammen. Und eines Tages hat er Gefühle für mich entwickelt, weil ich ihn immer beschützt habe. Aber …seid er dich kennt, haben seine Gefühle sich grundlegend verändert. Das habe ich ihm angesehen… Wenn er von dir spricht, oder mit dir zusammen ist, ist er wie ausgewechselt, wird rot und ist aufgeregt wie ein kleines Kind… Und du…du hast auch nur Augen für Flo. Auch wenn ich dich nicht darum bitten würde, wüsste ich, das du an seiner Seite sein wirst, wenn ich nicht mehr bin. Die Anderen werden euch auch unterstützen, aber ich bin mir sicher, das er dich von allen am meisten brauchen wird. Ich weiß, dass du der Einzige bist, der ihn beschützen kann. Der Einzige der ihn glücklich machen kann, weil ihr euch bereits sehr nahe steht.“
 

Und ich weiß nicht wieso, das so ist, aber ich habe plötzlich das Gefühl, das ich ihm das einfach versprechen muss! Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht glauben will, dass er wirklich sterben wird. Das kommt mir alles so wahnsinnig absurd vor. Unabhängig davon ob Flo in mich verliebt ist oder nicht. So denkt er doch zum jetzigen Zeitpunkt noch in Sam verliebt zu sein, mit ihm zusammen sein zu wollen.

Doch Sam sieht so entschlossen aus, als wisse er alles. Er muss lange mit sich gekämpft haben, diese Entscheidung zu fällen und mir genau das zu sagen.

Er hat mir, seinem Rivalen gerade das Liebste anvertraut was er je besessen hat. Seine Liebe, sein Herz und seine Seele.

Das zu wissen tut selbst mir weh.

„Also versprichst du es?“

Sam schaut mich entschlossen an, als wolle er sich versichern, das sein Wille erfüllt wird.

Ich nicke einfach. „Ich verspreche es.“

Das verrückteste an der Sache ist, das er in diesem Moment erleichtert lächelt, als fiele ihm eine tonnen schwere Last von den Schultern.
 

Als ich am Abend nach Hause komme, rutsche ich an meiner Zimmertüre herunter und fange still an zu weinen und beiße mir auf die Unterlippe.

In jenem Moment ist einfach alles zu viel.


 

Von diesem Tag auf an, hat Sam wieder Mut gefasst, hat alles Mögliche getan, um gesund zu werden, hat nach einer Aussprache mit Flo seine ihm verbliebene Zeit genossen und ist schließlich gestorben.
 

Zurückgeblieben ist ein Brief, den er mir anvertraut hat. Ich habe lange darüber nachgedacht, was er wohl geschrieben hat, aber nachdem Flo mich diesen Brief hat lesen lassen, wurde es mir klar. Er hat eine Botschaft zwischen den Zeilen hinterlassen. Er ist sich sicher gewesen, das Flo mir diesen Brief zeigen würde. Er muss alles genau durchdacht haben. Sam hat Flo bewusst in meine Richtung gelenkt mit dem Wissen, dass ich alles tun würde, um ihn zu beschützen. Und er wusste auch, das ich ihn nicht so einfach anrühren würde, obwohl ich ihn so liebe. Das ist wie ein Fluch. Doch Sam ist nicht mehr da, um ihn darum zu bitten diesen Fluch von mir zu nehmen. Doch in Wirklichkeit, habe ich das ganz allein zu verantworten.
 

Also bleibt mir nichts anderes über, als ihn selbst von mir zu nehmen. Eines Tages werde ich die Kurve kriegen müssen. Das wird sowohl für Flo, als auch für mich schwer werden!
 

Neben mir bewegt sich jemand. Es ist Flo, der ebenfalls aufwacht und sich langsam aufrichtet. Verschlafen und mit verwuschelten Haar sieht er mich an. Ich weiß nicht wie oft ich mich in dieser Situation wiedergefunden habe und auch nicht, wie oft ich schon mit mir gekämpft habe ihn nicht einfach zu küssen. Oh Gott! Ich will ihn so sehr!

„Na kleine Schlafmütze? Bist du auch schon wach?“, necke ich ihn.

Flo bläst die Wangen auf und sieht mich leicht böse an.

„Was heißt hier schon? Wir haben Wochenende! Wochenende hörst du? Da darf ich ja wohl mal müde sein!“, gibt er mir zu verstehen. Ich muss grinsen. Er ist einfach so süß, das es nicht auszuhalten ist.

„Klar Flochen, du hast ja recht.“, gebe ich mich geschlagen. „Soll ich dir einen Kakao machen?“

Plötzlich strahlen seine Augen wider. „Oh ja! Unbedingt! Und Schockohörnchen! Kannst du bitte welche machen?“, er sieht mich bittend an. Ich überlege kurz. Wäre das nicht die Gelegenheit ihn etwas aus der Reserve zu locken?

„Mal überlegen…“, tue ich gespielt.

Natürlich gibt es da nicht fiel zu überlegen. Für Flo würde ich fast alles tun. Aber man muss es ihm ja nicht immer so leicht machen.

„Überlegen?“, echot Flo und legt den Kopf fragend schief.

Ich grinse. „Ja genau! Was krieg ich denn dafür?“, möchte ich wissen. Flo zieht eine Augenbraue hoch. „Was grinst du so komisch?“, will er wissen. „Och nur so?“, antworte ich schulterzuckend. Flo scheint mir nicht ganz zu trauen. „Das glaub ich nicht. Du führst doch irgendwas im Schilde.“, zeigt er mir auf.

Es ist einfach zu köstlich ihm dabei zu zusehen, wie er sich darüber Gedanken macht.

„Nicht doch, ich möchte einfach nur wissen, was ich dafür bekomme.“, erwidere ich.

Flo seufzt und macht dann ein angestrengt, nachdenkliches Gesicht. Schließlich wird er ein bisschen rot und sieht leicht nach unten.

„Und wie…wie wäre es mit einem Kuss?“, fragt er dann.

In diesem Moment kann ich nicht anders, als ihn zunächst leicht irritiert anzusehen, fasse mich aber schnell wieder, „Ein Kuss? Das klingt verlockend…“, grinse ich dann und halte ihm selbstbewusst meine Wange hin.

Doch Flo bläst seine Wangen auf, als sei er tief beleidigt und seufzt. Bevor ich ihn fragen kann, was denn jetzt los ist, gibt er mir auch schon die Antwort, mit der ich am allerwenigsten gerechnet hätte. „Idiot! Doch nicht so. Ich meine…einen richtigen…Kuss.“, zum Ende hin wird er leiser.

Er wird noch viel röter, als er es sowieso schon ist und ich bin noch irritierter als eben schon.

„Einen richtigen Kuss? Du meinst…so richtig auf den Mund?“, frage ich dümmlich nach, weil ich irgendwie nicht glauben kann, was da gerade passiert. Um ganz ehrlich zu sein, muss ich wirklich ein Idiot sein. Ist das nicht genau das, was ich die ganze Zeit über wollte? Trotzdem schon komisch das zu hören, nach meinem Ausflug zu Sam in die Vergangenheit, aber…wenn er das schon von sich aus vorschlägt…warum auch nicht.

„Ja,…jetzt frag doch nicht so doof…“, murrt er immer noch rot angelaufen, als sei ihm das total peinlich. So langsam gleicht er einer Tomate und ich grinse innerlich weiter.

„Okay. Dann mal los.“, antworte ich und ziehe Flo in meine Arme, so das er rittlinks auf meinem Schoß sitzt. Hinter ihm, an seinem Rücken, falte ich die Hände zusammen. „Äh…Jan? Was…“, reagiert er plötzlich unsicher. So eine Reaktion hat er von mir wohl nicht erwartet. Allerdings ist jede Schonfrist irgendwann mal vorbei und wenn er schon so süße Sachen sagt…wie soll ich da noch an mich halten?

„Was denn? Du wolltest mir doch einen, „richtigen Kuss“ geben.“, erwidere ich sanft, aber bestimmt. „Also, was ist nun?“

Flo kaut nervös auf seiner Unterlippe herum. „Oder…soll ich es lieber tun?“, biete ich ihm an, um ihn ein wenig aus der Reserve zu locken.

Plötzlich sieht er mich mit großen Augen an. So als wüsste er nicht was er sagen sollte, schüttelt dann aber den Kopf. „Nein, ich mach das schon!“, meint er dann entschlossen und kurze Zeit später, krallen seine Fingerspitzen sich in mein Shirt und er legt seine Lippen auf meine. Genießerisch schließe ich die Augen. Ein angenehmer warmer Schauer durchfährt mich und meine Lippen fühlen sich heiß an. Oh man. So gut habe ich mich lange nicht gefühlt. Doch der Kuss ist viel zu schnell zu ende. Flochens Lippen trennen sich schnell wieder von meinen. Sein Blick weicht dem meinen aus. Er schaut zur Seite. Seine Fingerspitzen in meinem Shirt zittern ein wenig. „Hey, alles klar?“, will ich wissen. „Ja…“, murmelt er und drückt sich etwas von mir weg. „Ist dir das etwa peinlich?“

„Nein.“, schon wieder ein murmeln und er sieht mich immer noch nicht an. „Hey, sieh mich doch mal an.“, fordere ich. Keine Antwort. Also werde ich wohl selbst die Initiative ergreifen müssen. Meine Hände um seinen Rücken lösen sich und schieben sein Gesicht sanft nach oben, so dass er mich ansehen muss. „Jan…was…“, will er plötzlich wissen und wird leicht nervös.

„Was ist los mit dir? Wieso zitterst du? Wenn du irgendwas auf dem Herzen hast, kannst du es ruhig sagen.“, erkläre ich ihm. Flo schüttelt den Kopf, „Es ist alles in Ordnung.“, er lässt mein Shirt nicht los.

„Wenn das so ist dann…würd ich dich gern noch mal „so richtig küssen. So wie du es vorgeschlagen hast.“, schlage ich ihm vor, sehe ihm dabei tief und ernst in die Augen. „Aber wir haben doch eben…“, versucht er sich rauszureden, fast etwas nörgelich. Er will sich sogar von mir lösen, aber bevor er das tun kann, lege ich wieder einen Arm um seinen Rücken, um ihn an mich zu drücken und in sein entzückendes Gesicht zu sehen. Die freie Hand schiebt seinen Kopf ein stück zu mir.

Ich lege meine Stirn an seine. „Flochen, das war doch nur ein flüchtiger Kuss.“, halte ich ihm vor Augen. Er ringt mit sich, aber ich schrecke nicht davor zurück.

Es geht beinahe mit mir durch und so wage ich es meine Lippen nun auf seine zu legen und sie gegen seine zu bewegen.

„Jan…ah…hm.“, jammert er zunächst leicht wehrhaft, drückt sich wieder leicht von mir, doch ich drücke ihn sofort wieder an mich. „Was denn? So schlimm?“, harke ich vorsichtig nach. Flo scheint kurz nach zudenken und schüttelt dann den Kopf. „Warum hörst du dann auf, bevor wir richtig losgelegt haben?“, will ich wissen.

„Stell doch nicht…so peinliche Fragen…?“, murmelt er.

Ich muss mir ein entzücktes Grinsen verkneifen. So unverschämt süß wie er ist, kann man ihn nur küssen.

Neckisch lecke ich wieder über seine Lippen und gebe ihm immer erneut kleine Küsse, bis er aufhört sich zu wehren und den Kuss endlich erwidert.

Mal um Mal treffen unsere Lippen auf einander bis mein Süßer seinen Mund etwas öffnet um mir Einlass zu gewähren. Meine Zunge schiebt sich vorwitzig durch die kleine Öffnung, um das Innere zu erkunden und seine Zunge zu einem Spiel aufzufordern. Seine Zunge nimmt die Aufforderung an.

Mit der Zeit legt er seine Arme um meinen Nacken und rückt immer näher. Sein Körper reibt sich so verführerisch an meinem. Kein Wunder, so wie er auf mir sitzt, aber das war ja auch meine Idee.

Flo kommt nicht umhin in den Kuss zu stöhnen und ist schon ganz außer Atem. Mir geht es genauso und ich spüre wie mein Herz einen Satz nach den Anderen macht. An meinem Schritt spüre etwas, das sich gegen meinen Besten drückt und sich an ihm reibt. „Ah..ah…“, stöhnt Flo auf einmal ziemlich laut und unterbricht plötzlich den Kuss, um sich den Mund zu zuhalten und schaut erschrocken an sich herunter. „Flo…was ist los?“, will ich außer Atem wissen, folge dann aber seinem Blick. Es ist von außen nichts zu ernennen, aber ich glaube, ich weiß worauf er hinaus will. Ungeniert wie ich bin, ziehe ich die Bündchen von seiner Jogginghose und Boxer etwas auseinander und sehe eine gewisse, helle, klebrige Flüssigkeit. „Na Hola…“

Zutiefst schockiert und über die Maßen rot zerrt Flo meine Hand von seinen Hosen und verpasst mir erstmal eine schallende Backpfeife, die sich gewaschen hat. Dann rappelt er sich schleunigst auf. „Idiot! Was fällt dir ein!?“, schreit er mich an und verlässt völlig von der Rolle mein Zimmer. Ich sitze da wie der letzte Depp und starre ihm hin her.

Ich habe es wohl übertriefen. Denn ich befürchte in alte Muster zurück zu fallen.

Aber der Kuss…der war wirklich atemberaubend. So sehr, dass ich in am liebsten jetzt sofort vernaschen möchte.

So schnell ich diesen Gedanken innerlich ausgesprochen habe, so schnell verwerfe ich ihn auch wieder.

Oh Gott, was ist nur in mich gefahren?!

Ich schlage mir mit der Hand auf die Stirn und falle seufzend in die Kissen zurück.

Wie soll ich das nur durchstehen? Das ist ganz schön gefährlich. Verdammt gefährlich!

Bittersüßes Geständnis und treffen mit Freunden

Flo ist direkt ins Badezimmer geflüchtet, wo er direkt geduscht hat und dann den ganzen Morgen nicht mehr mit mir gesprochen und geht mir aus dem Weg. Meine Mutter ist schon total außer sich, weil sie die Welt nicht mehr versteht und besorgt ist. Denn wir haben uns noch nie ernsthaft gestritten und sie ist es gewohnt, das Flo sonst fast immer an mir klebt.

Zum Frühstück gibt es für uns beide Kakao und Brötchen, die meine Mutter im Ofen auf gebacken hat, aber keine Schockohörnchen, da Flo plötzlich keine mehr essen möchte. Die Situation scheint ihm immer noch unangenehm zu sein und wer soll es ihm verübeln?

Wenn ich doch nur ein bisschen vorsichtiger mit ihm umgegangen wäre,…nein, ich bin viel zu verständnisvoll.

Ich habe mühe mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, das Flo nicht aus Porzellan ist, auch wenn ich ihn manchmal so behandle. Aber meine Angst ihn zu verletzten, oder mit meinen Gefühlen zu überfordern ist einfach zu groß. Ich hätte viel eher damit anfangen sollen, nicht immer zu lieb zu ihm zu sein.

Ich seufze.

„Hey Jungs! Was ist nur los? Ihr seid doch sonst nicht so? Wollt ihr nicht mal wieder anfangen mit einander zu reden? Diese Stille zwischen euch ist ja schrecklich!“, meinte meine Mutter, die zwischen uns hin und her schaut. „Lass sie doch Schatz. Auch zwischen den Beiden kann nicht immer alles glatt laufen. Uns läuft doch auch mal eine Laus über die Leber. Das ist menschlich! Du machst dir einfach zu viele Sorgen.“, versucht mein Vater die Situation zu retten. Meine Mutter aber schüttelt den Kopf.

„Ja, das mag ja sein, aber derart doch nicht!“

„Mom ist es möglich einfach nur zu frühstücken und das Thema zu wechseln?“, harke ich ein. Flo sagt nichts dazu und kaut einfach nur auf seinem Brötchen herum und trinkt gemächlich seine Schockolade.

Meine Mutter schenkt zu Flo um.

„Flo, ist alles in Ordnung bei dir? Hat Jan dir irgendwas Gemeines angetan?“, will sie wissen. „MOM!“, brumme ich.

Flo sieht sie kopfschüttelnd an.

„Nein, ist schon gut. Mir ist heute nur nicht so nach reden.“, erklärt er ihr ruhig. Ich bin mir ziemlich sicher, das sie ihm kein Wort glaubt.

„Also gut, aber wenn ihr irgendwas habt, kommt gerne zu mir ja?“, bietet sie uns an und sieht uns abwechselnd an.

„Das werden wir schon machen. Vielen Dank.“, antwortet Flo brav.

„Das ist schön. Und? Habt ihr heute noch was geplant ihr beiden?“, will mein Vater wissen.

Ich nicke. „Ja, Leon kommt heute noch zum lernen vorbei und heute Abend kommt Mo dazu. Wir wollen einen Filmeabend machen.“

„Oh Leon kommt vorbei? Na dann muss ich mir ja keine Sorgen mehr machen.“, ändert meine Mutter plötzlich ihre Meinung und lächelt wieder.

Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Wie kommst du denn jetzt darauf?“

„Na immer wenn Leon da wahr, entspannt sich die Situation immer schnell wieder. Das war doch schon früher so…“

Ach so, sie schwelgt wieder in Erinnerungen. Meine Mutter konnte Leon schon immer gut leiden, seit sie ihn kennt.

„Stimmt Leon ist wirklich ein lieber Junge. Immer so höflich und zuvorkommend.“, meint mein Vater.

„Soll das jetzt etwa heißen, dass ich kein lieber Junge bin, oder was?“, frage ich ziemlich beleidigt und verschränke meine Arme vor der Brust. „Und so was von den eigenen Eltern…“, brumme ich.

Plötzlich höre ich ein ersticktes Kichern zu meiner rechten Seite. Es ist Flo, der sich die Hand vor den Mund hält.

„Na so was Flo lacht.“, meint meine Mutter grinsend.

„Jetzt fängst du auch noch an?“, frage ich ziemlich ernüchtert.

Flo sieht mich schmunzelnd an. „Tut mir leid, aber es ist einfach zu lustig euch dabei zu zusehen.“, meint er. Aber sei es drum. Es ist ja gut, wenn Flo so unbeschwert sein kann. Jeder Moment, wo er das kann ist wertvoll.

Ich lächle. „Na wenn das so ist, kann man wohl nichts machen.“, gestehe ich mir ein und strecke ihm witzelnd die Zunge raus.

„Dein Lachen ist so schön Flo.“, freut meine Mutter sich. „Das stimmt allerdings.“, meint mein Vater. Na dann sind sich ja alle einig.

„Ich wäre dann fertig. Ist es okay wenn ich duschen gehe?“, frage ich in die Runde.

„Aber sicher Schatz. Soll ich eure Freunde später für das Abendessen einplanen, oder wollt ihr euch eine Pizza bestellen?“, möchte meine Mutter wissen.

„Flo was meinst du?“, ich sehe ihn fragend an. Dieser sieht aus, als überlegt er noch. „Also ich wäre für Pizza.“, antwortet er.

„Okay, dann weiß ich Bescheid.“, meine Mutter lächelt und fängt an das Geschirr abzuräumen, mein Vater hilft ihr.

Ich mache mich derweil auf den Weg in mein Zimmer, um mir frische Boxer und ein Shirt heraus zu suchen. Flo folgt mir in mein Zimmer.

„Also ich gehe dann mal duschen. Bis gleich.“, informiere ich meinen Gast. Flo nickt, sieht aber so aus, als wolle er noch etwas sagen. „Ist etwas?“, will ich wissen.

Flo presst die Lippen zusammen. Dann fängt jetzt also wieder das betretene Schweigen an? Eben war er doch so gelöst. Vielleicht liegt es ja daran, das wir jetzt wieder unter uns sind?

„Ist schon okay, du musst nicht reden, wenn du nicht möchtest.“, gestehe ich ihm zu und er sieht mich etwas unsicher an, dann auf seine Füße. „Nein…ich wollte nur…“, er unterbricht und fängt sich dann wieder und schaut mir schließlich direkt ins Gesicht. „Ich wollte mich nur für die Backpfeife entschuldigen!“, schießt es plötzlich aus ihm heraus. „Das war nicht richtig, es war mir nur so furchtbar peinlich, als du…das gemacht hast…“

Mit das meint er wohl, das ich in seine Hose geschaut habe. „Ach so. Das ist schon in Ordnung. Ich habe es übertrieben.“, gestehe ich. „Manchmal schieße ich schon etwas über das Ziel hinaus. Mach dir keine Gedanken mehr darüber, ja?“, kläre ich ihn auf, aber ich kann sehen, das er immer noch nicht ganz zufrieden zu sein scheint. Ihm ist anzusehen, dass er mit sich ringt.

„Flo?“, frage ich besorgt.

„Jan..ist…“, seine Finger nesteln am Saum seines Shirts. Er ist schon wieder rot und so wahnsinnig nervös. So süß. „Ist es okay, wenn wir…wir uns häufiger küssen?“

Plötzlich sieht er mich direkt an. Voller Erwartungen, so schüchtern. Und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Bin sprachlos.

„Äh…bist du dir sicher?“

Die letzten Jahre waren einfach viel zu hart, als dass ich einfach leichtsinnig diese Entscheidung treffen kann. Darum muss ich mich absichern, ob er das auch wirklich will.

„Ja, ich bin mir sicher. Jan ich möchte mit dir…zusammen sein.“, meint er plötzlich. Das ist fast so etwas wie ein Wunder, aber auch plötzlich.

„Du meinst du richtig mit allem Drum und Dran?“

Er beißt sich auf die Unterlippe. „Ja, mit allem Drum und Dran.“

„Flo, liebst du mich?“, stelle ich die entscheidende Frage. Wieder hadert er mit sich, ringt um Worte.

„Ich mag dich sehr. Mehr als ich einen Freund mag und dass ich ohne dich nicht sein möchte. Das ist Alles, was ich dir zur Zeit sagen kann!“

Das ist mehr, als ich je erwartet habe und mein Herz schlägt mir bis zum Hals vor Aufregung.
 

Sam war sich schon die ganze Zeit über sicher, dass es irgendwann mal dazu kommen würde.
 

Er ist dabei sich in dich zu verlieben, Jan.
 

„Okay, dann lass uns zusammen sein.“

Und ich werde alles dafür tun, das du mir eines Tages sagen kannst, das du mich liebst.

Ich lege meine Sachen beiseite und komme auf ihn zu, um ihn in die Arme zu nehmen. Er schmiegt sich an mich. Leicht beuge ich mich zu seinem Ohr herunter, um ihm ein, „Ich liebe dich, Flo.“, hinein zu flüstern.

Jetzt werden selbst seine Ohren rot. Er wird jede Sekunde hinreißender, so, dass ich ihn küssen möchte. „Darf ich dich küssen?“

Er sieht zu mir auf. „Ja.“

Und schon berühren sich unsere Lippen zu einem kurzen, aber intensiven Kuss, der mir einen Schauer über den Rücken jagt. Oh Gott, das macht so süchtig. „Schatzi, ist es okay, wenn ich erst mal duschen gehe? Wir können danach gern weitermachen bis die anderen kommen.“

„Äh…ja…okay.“, antwortet er und löst sich eher widerwillig von mir. Ich lasse es mir nicht nehmen mich noch mal zu einem kurzen Kuss auf seine Lippen hinreißen zu lassen. Dann verschwinde ich fix unter die Dusche und kann mein Glück kaum fassen.

Hoffentlich kann ich mich nachher überhaupt aus Lernen konzentrieren.

Und dann ist da noch ein weiteres Problem etwas weiter unten.

Wenn das so weitergeht, werde ich noch über ihn herfallen.

„Oh man.“, seufze ich und lege unter der Dusche erst mal Hand an. Das bin ich ja bereits gewohnt, aber ich will mich mal nicht beschweren. Es könnte so viel Schlimmer sein.
 

Fertig geduscht, erleichtert und in frischen Sachen kehre ich dann wieder zu Flo zurück. Der hat sich bereits auf mein Bett gelümmelt und schaut sich eine Zeitschrift an. „Da bin ich. Was liest du denn da?“, frage ich und krabble zu ihm aufs Bett, um mich dicht neben ihn zu setzten und lege einen Arm um den Süßen. Flo sieht mich für einen Moment etwas aus dem Konzept gerissen an, errötet und schaut wieder auf den Artikel, den er aufgeschlagen hat.

„Ein Artikel über Auftritte und Konzerte hier in der Stadt.“, antwortet er. „Ach so…Möchtest du mal wieder was unternehmen?“

Flo nickt. „Schon…aber, wir haben so wenig Zeit.“, meint er ernüchtert.

„Ach was, wenn es an einem Wochenende ist, kriegen wir das sicher mal hin und Sonntags machen wir ja eh meistens Lernpause. Möchtest du mit mir allein irgendwo hin, oder mit Leon und Mo?“

„Mit allen zusammen. Das macht bestimmt Spaß!“

Ich nicke. „Dann lass sie uns gleich fragen, wenn sie nachher hier sind. Die Beiden sind bestimmt dabei.“, erläutere ich ihm lächelnd. Er erwidert das Lächeln und es ist so süß. So süß, dass ich ihn einfach küssen muss. Also drücke ich ihn sanft noch näher an mich heran und gebe ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Jan,…hm…“, murmelt er und schließt die Augen kurz und lässt es geschehen. Als wir uns wieder trennen, lecke ich mir die Lippen.

„Wusstest du, das du echt gut schmeckst?“

Flo verzieht ein wenig die Augenbrauen. „Gut…schmecken?“

„Klar. Es könnte also sein, das ich dich noch viel öfter küssen werde. Das wolltest du doch oder?“

„Ähm…ja schon, aber übertreib es nicht…vor allem nicht vor den Anderen.“

„Ist dir das etwa peinlich? Ich finde Mo und Leon dürfen das ruhig wissen. Wir könnten es ihnen auch gleich heute sagen.“, teile ich ihm meine Meinung mit.

Er sieht mich peinlich berührt an. „Aber…“

„Kein Aber! Ich kann ja verstehen, dass du es nicht jedem erzählen willst, aber Mo und Leon können wir doch vertrauen. Ich möchte damit ganz normal umgehen können, ohne irgendwas zu verheimlichen. Es kann uns doch total egal sein, was andere sagen, solange wir zusammenhalten. Außerdem haben auch weder deine, noch meine Eltern ein Problem mit unserer Sexualität. Also haben wir keinen Grund uns zu verstecken.“

Flo sieht mich mit großen Augen an. „Ist das okay für dich?“

Flo nickt.

Ich antworte mit einem, „Okay.“, streichle ihm über die Wange und lege meine Stirn an seine. „Du musst dich für niemanden verbiegen oder verstellen. Sei einfach nur du selbst. Das ist total ausreichend.“

„Ja…“
 

„Jan? Flo? Leon ist da!“, ruft meine Mutter von unten, was mich dazu bringt mich von der Situation zu lösen. Eigentlich hatte ich ja vor noch ein bisschen mit Flo rum zu knutschen, der jetzt ganz offiziell mein Freund ist und nicht nur mein Fake-Freund, so wie damals als wir so getan haben, um Sam aus der Schusslinie zu bekommen und ihre Beziehung zu beschützen. Das war so eine Geschichte…

„Ja, wir sind schon da.“, rufe ich.
 

Zusammen gehen wir runter, um unseren Gast zu begrüßen. Leon zieht sich gerade die Schuhe aus und kommt dann auf uns zu.

„Hey ihr Beiden. Bereit zu lernen?“

„Klar doch, wenn du wieder alles so super erklärst, kann doch nichts schief gehen.“, witzle ich. „Das will ich doch hoffen.“, grinst er.

„Möchtest du was trinken Leon?“, fragt Flo. Der Angesprochene lächelt. „Gerne, einen Kaffee wenn ihr habt.“

Flo nickt, „Und du Jan?“, „Für mich bitte einen Kakao.“

Flo geht mit meiner Mutter in die Küche. Er reicht ihr die Tassen aus dem Schrank.
 

„Sag mal Leon, du siehst ein wenig geschlaucht aus.“, merke ich an.

„Naja, ich wurde ja auch die Nacht über wach gehalten und habe kaum geschlafen.“, erläutert er mir ruhig.

Ich lege den Kopf schief und überlege, bis mir ein Licht aufgeht. „Kann es sein, dass du…“, grinse ich. Leon grinst zurück. „Sieht ganz so aus.“

„Eine neue Beziehung, oder eher was lockeres…“, flüstere ich geheimnistuerisch.

„Ne Mischung aus beidem schätze ich.“, meint er schulterzuckend.
 

Ja, es mag auf den ersten Blick nicht so wirken, aber der brave, verantwortungsbewusste Leon, der Traum jeder Schwiegermutter, ist alles andere als prüde, oder langweilig. Versteht das jetzt nicht falsch, er treibt sich nicht mit jedem x-beliebigen rum und ist auch in einer fest Beziehung treu. Aber er hat kein Problem damit auch mal eine Freundschaft plus Beziehung zu führen, wenn er nicht vergeben ist, oder in seltenen Fällen, einen One-Night-Stand haben. Was ihm wichtig ist, ist das beide einverstanden sind, das Alter stimmt und sich keiner aufgrund eines Alkoholrausches herausreden kann. Bisher fuhr er damit immer gut. Jedenfalls habe ich noch nie etwas negatives darüber von ihm gehört.
 

„Was flüstert ihr denn da?“, will Flo wissen, der uns mit einem Tablett mit Getränken entgegen kommt.

„Nichts Besonderes.“, meint Leon. „Lasst uns nach oben gehen und die Zeit zum lernen nutzen bis Mo kommt.“, meint er und Flo nickt widerstandslos. Leon nimmt ihm den Kaffee ab und ich die beiden Becher mit den heißen Schokoladen, die Flo für uns beide gemacht hat. Sogar mit extra viel Sahne, wie ich sehe. Meine Mutter nimmt ihm dann wieder das Tablett ab und wir gehen nach oben in mein Zimmer. Dort breiten wir uns aus und machen uns ans Lernen.

Leon kann echt verdammt gut erklären und ist auch sehr geduldig. So das Flo langsam viel sicherer wird. Jedes noch so kleine Problem bröselt er bis ins Detail auf. Es ist echt was ganz anderes, als wenn nur wir beide zusammen lernen. Wir drei können uns echt gut ergänzen. Ich hab auch noch die ein, oder andere Schwachstelle bei der Leon mir helfen kann.

„Ach so ist das. Ist ja gar nicht so schwer.“, erläutere ich. Leon lächelt zufrieden. „Schön, dass du es jetzt verstanden hast. Und du Flo? Hast du noch eine Frage?“

„Nein. Ich denke ich bin jetzt viel besser gewappnet.“, antwortet er.

Leon nickt. „Dann können wir ja nächste Woche weitermachen. Dann frag ich dich noch mal ab.“, „Ja, sehr gern!“, antwortet Flo erheitert. Interessant wie gelöst er gerade ist. Kein bisschen angespannt. Leon hat diese Begabung schon immer gehabt. Seit ich ihn kenne.

Gerade noch bin ich in meinen Gedanken vertieft.

Mit einem Mal steht Mo im Raum. „Moin Leute.“

Wir alle drei drehen uns überrascht zu ihm um. „Mo.“, rufen wir alle überrascht aus.

„Jans Mom hat mich reingelassen, als sie gerade den Müll ausgebracht hat und meinte ich solle einfach hoch gehen.

„Ach so ist das. Schön das du da bist.“, antworte ich.

„Ja und ob. Seid ihr auch bereit für einen kuscheligen Abend zu viert? Ich hab auch ganz viel Knabberzeug mitgebracht!“, sagt er und deutet auf eine Tüte, die er uns vor die Nasen hält. Flo macht große Augen. „Woa, sind das Chips mit Bacon-Geschmack?“, will er wissen.

Mo grinst, „Ja klar. Die sind mega lecker! Ich weiß doch das du die magst.“, antwortet er. „Und für Jan habe ich Lakritze- Schnecken mitgebracht und für Leon Saure Äpfel und natürlich Eis, das habe ich unten ins Gefrierfach gelegt. Außerdem! Zur Feier des Tages, für jeden eine Flasche Alkoholfreies Bier, das ich unten zum kühlen gestellt habe.“

„Du hast ja echt an alles gedacht.“, stellt Leon amüsiert fest. „Na. Wo ich schon eingeladen wurde und hier übernachten darf, kann ich doch nicht mit leeren Händen hier auftauchen.“

„Du bist echt super Mo!“, meint Flo gut gelaunt. Da hat er ihn einfach mit Bacon-Chips geködert. Raffiniert. Wieso bin ich da nicht drauf gekommen?

„Du Jan, wollen wir das Bett ausziehen? Dann ist mehr Platz für uns alle.“, schlägt mein Schatz vor. „Finde ich auch gut. Der Boden wäre sicher unbequem auf die Dauer.“, lenkt Leon ein und schwups ist das Bett ausgezogen und in ein Universum aus Kissen und Decken verwandelt.

Nun schlüpfen wir nur noch alle in unsere Schlafklamotten. Dabei fällt mir auf wie unverschämt gut Mo gebaut ist. Sogar noch besser als Leon. Da kann ich eindeutig nicht mithalten. Ich bin zwar nicht dick, oder dürr, aber auch nicht außerordentlich Muskulös, sondern eher schlank und Flochen hat bei seiner schlanken Figur auch noch bemerkenswert gute Proportionen für einen Mann. Da sitzt echt alles genau da, wo es zu sitzen hat. Nicht mal X- oder O-Beine hat er. Das kann echt nicht jeder von sich behaupten.

„Och Gott wie cool. Ist das nicht der Grinsekater aus Alice im Wunderland?“, will Mo wissen. „Ja stimmt. Aus dem Realfilm. Das hat… Jan mir mal vor einiger Zeit gekauft.“, erklärt er stolz und wird dabei rot. Moment, er wird rot?

„Na nu. Du bist ja ganz rot. Etwa wegen Jan?“, schlussfolgert Mo.

Flo bläst die Wangen auf. „Nein überhaupt!“, meckert er kleinlaut und sieht dabei zur Seite. Dabei fällt sein Blick auf mich und ich habe das Gefühl er wird jede Sekunde noch röter. „Ha! Ertappt! Also doch wegen Jan. Du bist ja süß!“, erläutert Mo. Flo schaut beschämt zu Boden. Er hat schon recht. Er ist wirklich süß. Aber Mo ist noch nicht fertig, „Da fällt mir aupf..hm?“, ehe er weitereden kann, hält Leon ihm auch schon den Mund zu, „Jetzt ist aber mal Schluss Mo. Lass den armen Flo doch mal in Ruhe.“, greift Leon beherzt ein und zieht ihn am Arm schon mal zum Bett, wo er ihn dann sitzen lässt und ihn mahnend, ja fast mütterlich rügend, anschaut. Jetzt fehlt im Grunde nur noch eine Predigt bei der er den Zeigefinger auf und ab wippen lässt. Ich komme einfach nicht drum herum zu grinsen. Flo scheint der gleichen Meinung zu sein. Der Kleine hat den begonnenen neuen Satz scheinbar nicht bemerkt. Dabei wüsste ich zu gern, was Mo eben sagen wollte. Leon hingegen scheint den richtigen Riecher gehabt zu haben und wusste wieder mal genau was zu tun ist. Und schon wird auch schon der nächste Punkt ins Licht gerückt. „Wollen wir den Knabberkram in Schüsseln umfüllen, oder lieber nach und nach die Tüten öffnen?“, will Leon wissen.

„Lasst uns die Sachen doch einfach in den Tüten lassen. Dann haben wir nachher weniger Abwasch.“, schlage ich vor. „Ist gut.“
 

Und so passiert es. Wir suchen uns einen coolen Agentenfilm raus und lümmeln uns zusammen mit den von Mo mitgebrachten und gekühlten, alkoholfreien Bieren und nem Haufen Knabbersachen ins Bett. Gut zugedeckt natürlich und in super flauschige Kissen gebettet. Es ist echt kuschelig. Flo sitzt zwischen Mo und mir und scheint sich ziemlich wohl zu fühlen. Kurz bevor wir die DVD an schmeißen bestellen wir uns noch eine leckere Familien- Pizza vom Service unseres Vertrauens.Bei dem kann man die Belege nämlich nach Geschmack variieren. Die eine Hälfte ist mit Salami und die andere mit Chicken-BBQ belegt. Der Abend kann starten.

Gemeinsam fiebern wir mit den Figuren aus dem Film mit, der mit einem packenden Finale endet, soweit ich weiß. In meinen Erinnerungen schießt die Freundin, des Helden wie eine Verrückte in einer Bar herum, wärend sie völlig durchgeknallt lacht und der Kumpel des Helden, ein älterer Herr, als Frau verkleidet, mit einem Obstkopfschmuck nur meint, „Es ist deine Freundin…“, oder so. Ich habe den Film ja schon ein paar Mal mit Flo gesehen, aber heute bin ich einfach eingeschlafen, so wie die anderen auch. Flo ist schon kurz nach der Mitte des Films in meinen Armen eingeschlafen. Das ganze Lernen macht wohl wirklich müde und die Pizza tut wohl auch ihr übriges. Und so fallen wir mit gefüllten Mägen dem Schlaf zum Opfer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leser,
zu allererst ein dickes, fettes Dankeschön an all jene, die meine Fanic favorisiert haben und mir bis heute treu geblieben sind!
Zunächst ist eine riesige Entschuldigung fällig, da ich so lange keine Kapitel mehr veröffentlicht habe! Das tut mir von Herzen Leid! Ich hänge wirklich sehr an meinen Geschichten, aber irgendwie war ich eine lange Zeit wie ausgebrannt und bin der guten Hoffnung, das es nun weitergehen kann!
Einige von euch haben zu dieser FF bereits ein paar Kommentare da gelassen, allerdings wird euch auffallen, dass diese Kommentare nicht mehr zur jetzigen Fassung passen. Das liegt daran, das ich hier Ursprünglich andere Kapitel zu dieser FF hochgeladen habe, diese aber wieder entfernt habe, weil mir diese Idee einfach überhaupt nicht mehr gefallen hat. Bitte verzeiht mir. Doch nun wird es doch etwas anders, als es ursprünglich mal geplant war. Ich hoffe, dass es euch trotzdem noch gefällt! Teilt mir gerne eure Meinungen mit! :)
Dieses Kapitel ist aus Jans Perspektive geschrieben, und beginnt quasi dort, wo der erste Teil geendet hat, nur zwei Jahre später. Für Flo und Jan hat bereits ein ganz neuer Lebensabschnitt begonnen und ihre Bindung ist bereits ziemlich tief. Zugegeben, noch ist die Stimmung etwas depressiv, aber wer weiß, was als nächstes folgt?
Ich bin selbst gespannt, wie sich diese Geschichte noch entwickelt, welche Hindernisse Flo und Jan noch überwinden müssen, um ihr Glück zu finden, in welchem Maße auch immer. Denn der richtige Weg ist nicht immer der einfachste Weg. :-)

In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen!

Eure Middy<3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sehr geehrte Leser.
Sry das ich so lange nichts mehr von mir hören lies.
Die Wartezeiten für die Kapitel werden echt immer länger.
Diese FF habe ich schon vor langer Zeit mal veröffentlicht und war voller Optimismus, das es auch ewig so weiter gehen könnte, wie es ganz zu Anfang mal war. Zu der Zeit, wo es einfach so lief, ich ein Kapitel nach den Nächsten veröffentlicht habe und auch wesentlich schneller Ganze Serien abgeschlossen habe. Ich denke, das es einfacher ist einer Serie zu folgen, wenn sie regelmäßig neue Kapitel bekommt. Mir geht es da nicht anders. ._.
Ich hoffe meine treuen Leser werden diese FF trotzdem weiter verfolgen.
Das nächste Kapitel ist schon wieder voll in Arbeit und ich habe auch schon Ideen für den weiteren Verlauf. Ich schätze, dass euch einige Kapitel vielleicht wie kleine Lückenfüller erscheinen werden, aber irgendwie gehören sie doch dazu und ergeben zusammen ein großes Ganzes!.

Vielen Dank für euer Verständnis. LG Middy <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist schon sehr lange fertig, irgendwie habe ich es aber nie auf die Reihe bekommen, es hoch zu laden. :-(
Ich bin so faul geworden. Kein Wunder bei all den Dingen, dir in nächster Zeit noch auf mich zu kommen. Wenn man ständig nur unterwegs und auf trap ist und kaum Zeit für sich hat und ist froh über jede Minute, die man sich mal ausruhen kann.
Erwachsen zu sein ist manchmal schwerer als es auf den ersten Blick wirkt...und erwachsen zu werden auch nicht. Die Geschichte entwickelt sich mittlerweile in eine ganz andere Richtung, als ich es erst geplant habe, aber so ist es doch oft im Leben. "Man hats nicht leicht, aber leicht hats einen.", wie sich Flo und Jan wohl entwickeln werden? In welche Richtung werden die Charaktere gehen? Wer kommt mit wem zu zusammen? Ein Mystherium! XD Und Sam? Der ist immer noch da, auch, wenn er nicht mehr körperlich anwesend ist.

LG Middy <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Juchuu, es geht voran!
Endlich mal wieder ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Dieses Mal. mal wieder eine Begegnung mit Sam, die mir so manch eine Träne in die Augen trieb. Ich hatte den Gedanken, dass seine Äußere Fassade im ersten Teil noch viel zu viele Fragen offen ließ. Vielleicht war der eine oder andere, auch zufrieden mit diesem Ende, doch in Verbindung mit Jan Ist das Alles ja noch um einiges tiefgründiger, als man auf den ersten Blick sieht.

Icch hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  tenshi_90
2017-11-05T12:34:49+00:00 05.11.2017 13:34
Oh wie schön, dass es ein neues Kapitel gibt :)

Ich bin echt gespannt, wie sich die ganze Story noch entwickeln wird :)
Von:  tenshi_90
2017-04-20T15:48:42+00:00 20.04.2017 17:48
Das ist bis jetzt ein sehr schöner Beginn deiner Story :)

Bin gespannt wies weiter gehen wird ^^
Von:  LisaEgoismus
2013-08-18T16:11:50+00:00 18.08.2013 18:11
Ich äußere mich jetzt auch mal zu der ff, da ich sie wirklich toll finde, trotz dem traurigen ersten Teil (und ich so viel Drama gar nicht mag)
... Irgendwie kommen die zwei kleinen (blue -berry) nicht reif genug rüber, um wirklich ernsthafte Chancen bei Flo bzw. Jan zu haben...
Die zwei können ruhig ihre Freundschaft vertiefen, da wären sie recht gut aufgehoben ;D
Flo braucht jemand starken, bei dem er sich rundum fallen lassen kann und etwas neues beginnen kann ... Tadaaa... Da passt doch Mo perfekt! :D
Jan würde Flo einfach ständig an früher erinnern, schließlich war Jan doch früher der Konkurrent von Sam ... Und da kommt es so rüber, als hätte Jan doch gewonnen... Jan kann ja wieder zu leon schweifen ;D
... Und Lars, der blöde trottel kann auf immer allein bleiben...
So viel zu meiner Wunsch-Story :D

Aber ich wette, du machst das wieder ganz anders und letztlich entstehen solche Paare wie "Flo-Leon" "Jan-blue" und "Berry-Mo" :D
Berry hasst dann blue weil der mit Jan zusammen ist, muss aber im gleichen Atemzug aufpassen, dass die Beziehung zu seinem halbbruder nicht raus kommt.. Oder so ähnlich :D
Hauptsache du lässt Flo leben, nicht dass er zu Sam will :'(
Das hält mein Herz nicht aus, das wäre zu viel Kitsch und Drama

Aber die Story wird eh unberechenbar, so wie man's von dir kennt :D (und wofür ich dich irgendwie hasse)

Aber ich mag nun mal deinen schreibstil, würde mir aber mehr Absätze/ZeilenUmbrüche wünschen, da so ein blocktext auf Dauer doch anstrengend zu lesen sein kann :)

Auf jeden Fall freue ich mich aufs nächste Kapitel :)

LG Lisa
Von:  FrauGeneral
2013-05-08T16:18:42+00:00 08.05.2013 18:18
Hallöchen,

ich find es toll das es eine so süße Fortsetzung gibt. Brauchte etwas länger weil ich keinen kopf dafür hatte, doch nun : Wann geht es weiter meine Liebe? Möchte zu gerne wissen was sich Blue-Berry und PatundPatterchen (Jan und Flo) alles einfallen / entgehen lassen.
Schönen "Sonntag" morgen :)

Von: abgemeldet
2012-11-19T19:42:17+00:00 19.11.2012 20:42
ouiiii *spannend draufschau*

yay die fortsetzung *o*
und yay erster kommi :33
freu mich schon auf die folgende kapitel<'3


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