MSTory 6: Silent Müll von abgemeldet
(MSTing zu 'Monster with a Heart.?')
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Prolog: polemische Dispute
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Obwohl das Leben in der Welt der Chaosfee bisher für alle recht angenehm
verlief, brauchte es zuletzt erschreckend wenig, um die Idylle zu zerstören.
MSTsaw, Dandos totgeglaubter, zu damaligen Zeiten weder besonders mächtiger
noch besonders kompetenter Onkel, erschien wieder auf der Bildfläche! Mit neuen
Kräften ausgestattet und unter dem wachsamen Blick einer diabolischen Entität,
proklamierte er sich als gefährlichen Antagonisten und kämpfte gegen seinen
Neffen. Die Ereignisse überschlugen sich; im Moment des vermeintlich sicheren
Sieges entfesselte MSTsaw unglaubliche Kräfte und zog sich zurück, nicht
jedoch, ohne kurzerhand Eli, Goe, Basy und den Neuzugang Wojtek zu entführen
und mit sich in seine höllische Dimension zu zerren...
Dando ist außer sich; seit über einer halben Stunde befindet er sich im Gemach
der Chaosfee und fordert die Mary Sue immer wieder auf, ihm ein Portal zu
öffnen. Sie zeigt sich unnachgiebig, ist nicht einmal bereit, sich von ihrer
Chaiselongue zu erheben. Den Platz, der Dando angeboten wurde, schlug dieser
vehement aus und er hatte auch kein Interesse an Rotwein und Trauben. Mit
verständnisvoller, jedoch auch mehr und mehr von Überdruss zeugendem Blick
hält die Chaosfee Dandos Wutausbrüchen stand. „Ich sage es zum letzten
Mal!“, schreit Dan und holt tief Luft; er ist außer Atem, sein ansonsten
bleiches Gesicht ist vor lauter Erregung bis über beide Ohren gerötet.
„Öffne mir ein Portal! Ich lasse nicht zu, dass die anderen und vor allem Eli
sich in MSTsaws Gefangenschaft befinden! Der alte Sack ist wahnsinnig!“
Die Chaosfee hebt beschwichtigend eine Hand. „Dan, ich habe dir mitgeteilt,
dass sich bereits um die Angelegenheit gekümmert wird. Außerdem habe ich nicht
die Macht, ein Portal dorthin zu öffnen, wohin du willst; ich kann dich in die
Ruine der Stadt Silent Hill bringen, ja, aber was planst du, dort zu tun? MSTsaw
befindet sich auf der anderen Seite. Diese Dimension entzieht sich jedoch meinem
Zugriff.“
„Öffne mir ein Portal!“, ruft Dando nur und starrt die Mary Sue aus vor
lauter Wut ganz glasigen Augen an. „Du hast kein Recht, mich hier gefangen zu
halten! Ich finde schon einen Weg zu MSTsaw!“
„Selbst wenn, du wärst MSTsaw hoffnungslos unterlegen; niemandem ist
geholfen, wenn du dich nur in unnötige Gefahr begibst.“
„MSTsaw ist erbärmlich und schwach! Ich habe ihn zweimal besiegt und werde es
wieder tun! Wenn die anderen mir helfen, ist er keine Herausforderung!“
Der Blick der Chaosfee verfinstert sich. Sie braucht einen Moment, ehe sie Dan
antwortet, wohl um zu überlegen, wie viel genau sie ihm nun erzählen sollte.
„Nein“, beharrt sie schließlich eisern. „Und außerdem bist du
geschwächt. Ich verstehe deinen Verdruss sehr gut, vielleicht mehr, als du mir
zutraust, aber ich bleibe dabei.“ Dando hält für einen Moment die Luft an.
Er scheint sich nicht entscheiden zu können, ob er die Mary Sue weiter
anbrüllen oder sogar angreifen soll. Unter seinem rechten Auge zuckt bedrohlich
ein Nerv. Er wird immer roter. Seine Stirn glänzt vor Schweiß.
„Ich hasse dich!“, plärrt er, schnippst mit einer Hand; schwarzer Rauch
stiebt empor und in Dandos Händen materialisiert sich eine rostige Sense.
„Öffne mir ein Portal!“
Die Chaosfee seufzt resignierend. „Das ist vollkommen lächerlich. Du weißt
nicht, was du tust.“ Aber Dando antwortet ihr nicht mehr; er stößt sich ab,
schnellt vor und holt mit der Sense aus. Die Mary Sue rollt nur noch mit den
Augen und rührt sich kein Stück von ihrer Chaiselongue. Nebenbei winkt sie mit
der Hand, als wollte sie ein lästiges Insekt verscheuchen. Ehe Dando sie auch
nur erreicht, beginnt um ihn herum der Raum zu wabern wie fließendes Wasser.
Ein Ruck geht durch die Erscheinung und es ist, als träfe ihn eine gigantische
Faust. Dando wird von den Füßen gerissen und davon geschleudert, verliert
während des Flugs seine Waffe und kracht gegen die zweiflüglige Tür weiter
hinten. Ehe die Sense zu Boden fällt, löst sie sich in schwarzen Rauch auf.
Dans Aufprall schmettert die Tür kurzerhand auf; während ihm ein halb
gekeuchter, halb geschriener Schmerzlaut entweicht, fliegt er noch einige Meter
durch den Gang und kommt zuletzt wuchtig zu Boden.
„Ich werde mir diese Frechheit damit erklären, dass du vor Zorn nicht klar
denken kannst und davon absehen, sie auf mich als Person zu beziehen; und damit,
dass Torquemadas hitziges Gemüt langsam auf dich abfärbt“, kichert die
Chaosfee, die, als sich Dando nur einen Moment später ächzend erhebt,
plötzlich unter dem Türrahmen steht. Er zuckt zusammen und starrt sie völlig
entgeistert an. „Nun beruhigst du dich gefälligst und gehst in dein Gemach.
Wir werden uns morgen sprechen.“ Mit einem teils spöttischen, teils auch auf
seltsame Art um Entschuldigung bittenden Lächeln greift sie die Türflügel und
schließt das Portal wuchtig. Der Knall verhallt im Gang. Dando ringt nach Luft.
Er regt sich erst Minuten später wieder, als sein Atem sich halbwegs beruhigt
hat. Zitternd richtet er sich auf; seine Schultern knacken bedrohlich.
„Au“, murmelt er und humpelt, beschämt und noch immer wütend, davon. In
Gedanken schimpft er sie eine Lügnerin. Diese lächerliche Behauptung, sie
könnte kein Portal zur anderen Seite Silent Hills öffnen, kauft er ihr nicht
ab! Nach einigen Schritten wird in seinen Gedanken ein hohes, spöttisches
Kichern laut. Dando hält kurz im Schritt inne und blinzelt mehrmals.
„Es tut mir ja sehr leid, dir dies mitteilen zu müssen, Dan, aber sie sagte
die Wahrheit. Die Chaosfee kann wirklich kein Portal in die Nebelwelt
öffnen“, hört er Maliks mentale Stimme in seinem Kopf sprechen. „Könnte
sie es, hätte sie es logischerweise längst getan und MSTsaw selbst
verfolgt.“
„... Nebelwelt?“, denkt Dando zurück.
„Ja, Nebelwelt. So nennt sich die obere Ebene der anderen Seite. Wusstest du
das nicht?“
„... obere Ebene?“
„Nun, es gibt mehrere Ebenen dieser anderen Welt. Wusstest du das auch
nicht?“
Dando seufzt. „Solltest du es vergessen haben: Ich kann nicht in den Köpfen
anderer Leute herum wühlen!“, antwortet er und bemüht sich dabei, möglichst
laut zu denken.
„Ja, ja, leider verfügt nicht jeder über so beeindruckende, mentale
Fähigkeiten wie ich“, plappert Malik mit geheucheltem Bedauern.
Dando biegt in einen anderen Gang ab, mittlerweile sichtlich genervt. „Gibt es
irgendeine Möglichkeit, diese Welt ohne ihre Hilfe zu verlassen?“, will er
nun wissen. Er hält abermals kurz im Schritt inne und beginnt, seine Schultern
auf und ab zu bewegen. Es knackt hörbar; ein unangenehmer, dumpfer Schmerz
beginnt, sich in seinem Rücken auszubreiten. „Scheiße“, murrt er
verbissen, mit seiner echten Stimme diesmal.
„Das weiß ich leider nicht. Letztens hat die Doktorin erwogen, ein
Dimensionstor zu bauen, verschob die Idee jedoch, da ihr dafür einige
benötigte Komponenten fehlen. Wenn du verstehst, was sie damit meint.“
Abermals zuckt unter Dandos rechtem Auge ein Nerv. „Ich würde vorschlagen,
Torquemada oder Meon zu überreden. Wenn einer von denen mitkommt, lässt sich
die Chaosfee vielleicht umstimmen.“
„Aha. Und wer genau kümmert sich bereits um diese Sache?“
Malik hält einen Moment inne. „Nun, da die Chaosfee dich darauf hingewiesen
hat und morgen ohnehin allen erzählen will was los ist, hat sie sicher nichts
dagegen, wenn ich ihr da zuvor komme. Dr. Golden Chie, die MSTing-Sue-Per, ist
dank eines ausgetüftelten Plans, der unser ganzes, letztes MSTing beinhaltet,
in die Nebelwelt gelangt. Zweifellos wird sie MSTsaw gehörig einheizen.“
„Was zum...“ Dandos Augen weiten sich überrascht. „Eine
MSTing-Sue-Per?!“, ruft er und will auffahren, als plötzlich ein
schmerzhafter Stich durch seine Schultern fährt. Er beißt die Zähne
aufeinander. „Wer ist Dr. Golden Chie?“
„Ernsthaft jetzt, das weißt du auch nicht? So oft, wie Torquemada sich über
sie aufregt? Wie kannst du das vergessen haben?“
Dando stöhnt genervt auf. „Vielleicht liegt es ja daran, dass ich eben ein
bisschen geflogen bin. Das macht den Kopf immer so frei“, faucht er zurück.
„Nun, wie auch immer“, weicht Malik aus, „ich werde mich auf den Weg in
dein Zimmer machen, um dich zu heilen, sobald du dort angekommen bist. Wie ich
ja daraus, dass du eben zu Fuß unterwegs bist, schließen kann, hat dieser
kleine Schubs der Chaosfee dich definitiv geschwächt. Bis gleich.“ Maliks
gedankliche Stimme verstummt.
„Bla, bla, bla“, murmelt Dando frustriert, während er Schritt für Schritt
davon humpelt.
Auch anderswo erregen MSTsaws Machenschaften die Gemüter. Von seinem Anschlag
auf die Welt der Chaosfee wissen die MSTing-Sues zwar nichts, aber es ist nicht
so, als hätte der gefährliche Antagonist nicht auch vorher bereits
Gräueltaten verübt, die das Augenmerk der Organisation auf sich zogen ... und
als wären nicht die MSTing-Sues daran Schuld, dass es überhaupt zu all dem
kommen konnte.
In einer düsteren Bibliothek sitzt, an einem kreisrunden Tisch aus unbestimmbar
alten Holz und umgeben von deckenhohen Bücherregalen, ein recht seltsames
Gespann beisammen. Die Luft riecht alt und staubig; obwohl in der Bibliothek
nicht einmal Kerzen brennen, geschweige denn irgendwelche Lampen, ist es in ihr
nicht finster. Das dumpfe, auf seltsame Weise leblos wirkende Licht ist einfach,
als käme es aus den grauen Steinwänden selbst...
„Soweit mein Bericht“, meint die rothaarige Frau höheren Alters, gekleidet
in ein schwarzes, formelles Kostüm. Ihr Gesicht ist von tiefen Falten
durchzogen, die sie älter erscheinen lassen als sie letztlich ist. „Mir fiel
der Name unter den Vermissten besonders auf, Bookman. Als CEO von Massive
Dynamic habe ich eigentlich nicht die Zeit, in solchen Auflistungen zu lesen –
das erledigen meine Untergebenen für mich. Das Ereignis in dieser Kirche schlug
allerdings solche Wellen in den hiesigen Medien, dass ich zufällig doch dazu
kam, mir...“
„Danke, Nina“, murmelt der kleine, steinalte Mann in der brauen Robe, mit
dem sie die ganze Zeit spricht und schneidet ihr damit das Wort ab. „Setha
Kashka, ja, ich erinnere mich.“
„Pah!“, blafft ein anderer Mann, ebenfalls deutlich betagt, doch noch um
einiges jünger im Vergleich zum Bookman; er wirkt durch seinen englischen, vor
Dekaden aus der Mode gekommenen Herrenanzug eher wie eine Figur aus einem Museum
denn wie ein lebender Mensch; sein wächserner Teint und der fettige, viel zu
fest gebundene Pferdeschwanz, der vor wohl vor langer Zeit das letzte Mal
gewaschen wurde, unterstreichen den Eindruck noch. „Wenn MSTsaw nun noch diese
Sue in seine Finger bekommen hat, dürfte er nicht mehr aufzuhalten sein! Nevans
Kräfte hat er ja auch, und wer weiß, wessen Kräfte er sich noch geholt hat!
Nun diese Nephilim-Sue? Mir war bisher nicht klar, dass sie überhaupt noch
lebt!“
„Das war uns allen nicht bewusst, Eckhardt. Wenn ich als in dieser Welt
Ansässige diese Information bisher nicht erhalten habe, brauchen Sie sich
keinen Vorwurf zu machen“, meint Nina Sharp trocken, zieht den Blick des
Mannes auf sich. Er mustert sie mit unverhohlener Abneigung. „Mir ist
unbegreiflich, wie Kashka es geschafft hat, die Zerstörung Silent Hills und des
Deus-Ex-Machina zu überleben. Wie kommt es dazu?“
„Ihre Suekräfte, logischerweise“, meint der Bookman trocken, „was sonst?
Orianna...“ Er wendet sich der vierten und letzten Person dieser Runde zu,
einem vollständig mechanischem Mädchen, das auf dem ersten Blick so wirkt, als
hätten es die unbegreiflichen Möglichkeiten einer fremden, eigentümlichen
Welt hervorgebracht. „Gib uns alle dir zur Verfügung stehenden Informationen
über die Kräfte dieser Mary Sue.“
Der Blick des Maschinenmädchens zeigt nicht die geringste Spur einer Emotion,
als sie mit monotoner, befremdlich klingender Stimme zu sprechen beginnt:
„Bookman, die Analyse sämtlicher mir zugänglicher Daten lässt auf folgende
Kräfte schließen: Semi-Unsterblichkeit; offensiv einsetzbares heiliges
Element; gesteigerte Selbstheilungskräfte; gesteigerte körperliche und mentale
Ausdauer; Anzahl der analysierten Datensätze: 1; Fanfiction: Loveletterdiary.
Mehr Informationen stehen mir nicht zur Verfügung.“
„Wie gut, dass wir das nun wissen“, murmelt Eckhardt verächtlich und lässt
seine rechte, von einem wuchtigen Handschuh verhüllte Hand auf die Tischplatte
knallen. „Dann können wir ja in unsere 'Analysen'“, er spricht das Wort mit
blankem Hohn in der Stimme aus, „mit einfließen lassen, dass MSTsaw auch noch
unsterblich ist, solange er über ihre Kräfte verfügt!“
„Pieter van Eckhardt, Setha Kashka weist eine Semi-Unsterblich auf und kann
nur eine Semi-Unsterblichkeit aufweisen“, korrigiert Orianna ihn beflissen.
„Wahrhaftige Unsterblichkeit existiert in diesem Multiversum nicht oder ist
mir nicht bekannt. Bei dieser Gelegenheit möchte ich abermals darauf hinweisen,
dass die Bezeichnung Semi-Unsterblichkeit ein Oxymoron ist und aus Gründen der
Sinnhaftigkeit geändert werden sollte, nicht jedoch geändert werden muss.“
Er er wirft ihr nur einen verächtlichen Blick zu. „Wie auch immer: Wir
müssen aktiv werden, nicht über Nonsens diskutieren!“
„Wir sind bereits aktiv“, entgegnet ihm der Bookman sogleich. „Golden tut
ihr Möglichstes. Sie hat mich darüber informiert, dass sie weiß, wie sie sich
Zugang verschaffen kann und dass sie bereits alles Nötige in die Wege geleitet
hat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie aktiv wird, falls sie es nicht
bereits ist.“ Er legt die Fingerkuppen aneinander und wirft seinen MSTing-Sues
reihum einen kurzen Blick zu.
„Aber was können wir tun?“, fragt Nina. „Dr. Chie allein dürfte MSTsaw
nicht gewachsen sein. Er vereint viele uns bekannte Suekräfte in sich und
zweifellos noch mehr, die wir nur nicht kennen. Wir wissen nicht einmal, welcher
Sue er die Kontrolle über diese Ketten abgewinnt, mit denen er seine Opfer in
letzter Zeit entführt hat. Vor allem verfügt er über die Kräfte unserer
Verbündeten, Nevan. Chie mag mächtig sein, dürfte hier jedoch an ihre Grenzen
stoßen, da sie Nevan nicht besiegen kann. Wenn MSTsaw dann noch sie
überwältigt und in seinem Deus-Ex-Machina einsperrt...“ Sie zieht scharf
Luft ein, doch der Bookman bleibt gelassen. Er kneift die Augen zu, während er
sich über die kränklich glänzende Stirn reibt. Seine Augenringe wirken noch
tiefer als sonst, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. „Golden und Nevan
haben stets nur zu ihrem persönlichen Amüsement und zum Training gekämpft,
nie unter vollem Einsatz ihrer Kräfte. Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass
MSTsaw Nevans Fähigkeiten einsetzen kann wie sie es selbst tut.“
„Bookman, in der Tat“, hallt Oriannas blecherne Stimme durch den Raum,
„begründen sich Nevans Fähigkeiten großteils auf den biologischen
Eigenschaften ihres Körpers. Anhand der mir zur Verfügung stehenden
Informationen schlussfolgere ich, dass MSTsaw den Großteil ihrer Fähigkeiten
nicht einsetzen kann, da der Deus-Ex-Machina aus Silent Hill Art,
Zusammensetzung und Aufbau von MSTsaws Körper nicht verändert; er ist demnach
nicht dazu in der Lage, Waffen auf die für Nevan übliche Art zu generieren.
Die Analyse des mir von Nina Sharp zur Verfügung gestellten Videomaterials
lässt nur sicher darauf schließen, dass er ihr Elektrizitätselement offensiv
einsetzen kann. Ich halte für sehr wahrscheinlich, dass er auch ihr
Feuerelement offensiv einsetzen kann.“ Sie sieht keinen an, während sie
spricht und trägt ihre Sätze wie eine Bandansage ohne jede Regung vor.
„Wie beruhigend“, seufzt Eckhardt und lehnt sich zurück. „An mir wird das
nicht hängen bleiben! Wenn Sie nicht eingreifen, greife ich auch nicht ein.
Soll Chie doch sehen, wie sie allein mit dieser Chimäre aus Suekräften,
Wahnsinn und einem Rest verdorbener Menschlichkeit klarkommt! Er hat der
Organisation den Krieg erklärt und wir schicken nur eine Kämpferin?
Meinetwegen! Und außerdem sollen doch Nevans MSTing-Sues eingreifen! Ihre
Truppe ist unserer zahlenmäßig überlegen. Wieso sollten wir unsere wenigen
Mitglieder riskieren, wenn die Gefangene zahlenmäßig doch weitaus mehr
Gefolgschaft hat?“
„Von Verbündeten zu sprechen, wäre natürlich nur vermessen“, murmelt Nina
sarkastisch, woraufhin Orianna plötzlich einen viel zu künstlicher Laut
ausstößt, der wohl ein vergnügtes Lachen mimen soll. Eckhardt winkt den
beiden gegenüber nur genervt ab.
„Wir werden keine Mitglieder unserer Organisation ans Messer liefern“,
zischt der Bookman und starrt den Aristokratischen tadelnd an.
„Ans Messer liefern?“, brummt Eckhardt zurück und schüttelt den Kopf.
„Nein. Wir ziehen die Konsequenzen aus dem Handeln der Organisation! Nevan hat
Taldeers Vorschlag, diese Kreatur zu erschaffen, bedingungslos unterstützt,
während Sie, Bookman, von Anfang an Einwände hatten. Wenn nun also Nevan unter
den Machenschaften der Chimäre MSTsaw zu leiden hat, sollen vorrangig auch ihre
MSTing-Sues zu Felde ziehen und den Gegner bekämpfen. Das ist simple, auf der
Hierarchie dieser Organisation aufbauende Verpflichtung.“
„Pieter van Eckhardt, dies ist eine willkürliche, durch Ihre Emotionen
verklärte und inhaltlich nicht durchdachte Schlussfolgerung, keine
Verpflichtung“, hebt Orianna an und spricht einfach weiter, selbst als
Eckhardt sie mit einer völlig genervten Geste zum Verstummen bringen will.
„Nevans MSTing-Sues verfügen alle über Suekräfte; sie in MSTsaws
unmittelbare Umgebung zu schicken, bürge das Risiko, ihm den Zugriff auf
weitere Suekräfte zu gewähren. Da MSTsaw Nevan besiegt hat, würde er Nevans
MSTing-Sues definitiv besiegen können. Infolge dessen wäre die Organisation
nachhaltig geschwächt. Die Organisation hat jedoch mit dem Ableben von
Großinquisitor Torquemadas MSTing-Sues und dessen Austritt schätzungsweise ein
Viertel ihrer vorherigen Stärke verloren. Ich weise darauf hin, dass meine
Schätzung des Stärkeverlustes mangelhaft sein kann. Nevans MSTing-Sues zu
schicken, ist unter diesen Umständen trotzdem sehr wahrscheinlich nachteilig
und definitiv ineffizient.“
Eckhardt scheint sich sehr zusammennehmen zu müssen, um nicht vor Wut
aufzufahren. „Aber wer kommt sonst infrage?! Auf Taldeer können wir nicht
warten; weiß der Teufel, wann sie die Barriere ihres Schreins löst und wieder
daraus hervortritt! Ich riskiere nicht, meinen Deus-Ex-Machina an den Gegner zu
verlieren. Sharp kann in MSTsws Welt nicht agieren. Sie wissen nicht, worauf Sie
sich vorbereiten müssen, Bookman, also wäre es zu riskant, Sie in diese Hölle
zu schicken, selbst wenn wir einen Zugang hätten. Orianna verfügt nicht einmal
über Suekräfte; sie wäre gewiss keine Gegnerin für MSTsaw.“
„Pieter van Eckhardt, in der Tat verfüge ich nicht über Suekräfte. Die
Schlussfolgerung, ich sei deswegen keine Gegnerin für MSTsaw, ist jedoch nicht
plausibel begründbar. Ich kann prinzipiell gegen alles und jeden in den Kampf
ziehen und zu alles und jedermanns Gegnerin werden; deswegen schlage ich vor,
dass Sie dieses Informationsupdate in Ihrem Gedächtnis verankern. Sollten Sie
jedoch Zweifel daran geäußert haben, dass ich MSTsaw besiegen kann, weise ich
Sie auf den nennenswerten Vorteil hin, dass meine und die Konzeption der Kugel
der von offensiv zu gebrauchenden Plotdevices entsprechen: Unsere Waffen und auf
Energie basierenden Angriffe zerstören menschliche Körper problemlos.
Biologische Nachteile wie Alter und Hunger und Ermüdung und Verwirrung des
Bewusstseins durch die Effizienz schmälernde Emotionen wie Angst oder Ekel oder
Wut oder Neid oder Verblüffung oder Neugierde oder Trauer oder sexuelles
Begehren oder Belustigung oder Verachtung weise ich nicht auf.“ Eckhardt
klatscht sich mit der Linken auf die Stirn, während nun Nina verhalten zu
kichern beginnt. Orianna fährt unbeeindruckt fort: „Nina Sharp, es freut
mich, Sie mit meiner Aussage belustigt zu haben. Bookman, hiermit möchte ich
auf meine mir in diesem Zusammenhang sinnvoll erscheinenden Möglichkeiten
hinweisen: Ich kann Silent Hill aufsuchen und Informationen sammeln, ohne dem
Gegner die Chance einzuräumen, sich Suekräfte anzueignen. Sollte es zu einem
Handgemenge mit MSTsaw kommen, droht mir keine Gefahr: Obwohl ich sehr
wahrscheinlich nicht dazu in der Lage sein werde, ihn zu vernichten, weist eine
Analyse der mir zur Verfügung stehenden Informationen darauf hin, dass MSTsaw
sehr wahrscheinlich ebenso nicht dazu in der Lage sein wird, mich zu zerstören.
Wenn es keine Einwände gibt, werde ich aufbrechen.“
„Nein“, wehrt der Bookman nach einer kurzen Denkpause ab. „Dr. Chie ist
aktiv; sie wird sich kümmern. Lassen Sie mich Sie alle darauf hinweisen, dass
Golden einen einzigartigen Vorteil auf ihrer Seite hat, auf den ich aus Gründen
der Vertraulichkeit jedoch nicht näher eingehen werde. Sie wird nicht
scheitern.“
„Bookman, dass Dr. Golden Chie nicht scheitern wird ist, ungeachtet möglicher
Vorteile, die Sie mir vorenthalten, nur sehr wahrscheinlich, nicht definitiv“,
korrigiert Orianna ihn beflissen. „Unter Einbezug Ihres Verbotes schlage ich
nun vor, das Stadtgebiet und die Umgebung zu überwachen und im Rahmen meiner
Möglichkeiten Informationen zu sammeln. Wird MSTsaw sich mir und der Kugel
nähern, werden wir es bemerken und uns schnell in die Basis zurückziehen.“
„Ein sehr vernünftiger Vorschlag“, meint der Bookman. „Dann geht und
sammelt Informationen, Orianna.“
„Bookman, wie Sie wünschen“, spricht das Maschinenmädchen. Zwischen einer
der durch die Regale gebildeten Fluchten hindurch schwebt eine etwa
fußballgroße Kugel herbei, die aus nichts als Licht, einem Okular und Ringen
unbestimmbarer Zusammensetzung zu bestehen scheint. Das Gebilde nähert sich
Orianna und positioniert sich genau über ihrem Kopf. Plötzlich dehnen sich die
Ringe und das grelle Leuchten intensiviert sich noch. Binnen eines Lidschlags
wirbelt die Erscheinung um Orianna herum und scheint sie zu verschlingen; sie
und die seltsame Kugel sind verschwunden.
„Ich mag das Mädchen“, seufzt Nina Sharp ergriffen, woraufhin sie nur
abermals einen verständnislosen Blick Eckhardts kassiert.
„'Wie Sie wünschen'?“, äfft dieser das Maschinenmädchen nach. „Sie hat
es Ihnen doch förmlich aufgezwungen! Diesem Vorschlag zu widersprechen, wäre
definitiv einer lächerlichen Absurdität gleichgekommen!“
Nachdem sie von MSTsaws Ketten umschlungen und durch das Plothole gezerrt
wurden, finden sich Eli, Goe, Basy und Wojtek in einem endlos erscheinenden
Nichts wieder, irgendeiner Abart von Hölle oder was auch immer es sein mag. Sie
kauern auf einem rostigen Gitter, nicht länger und breiter als zehn Schritte,
das hier und da nur von dünnem Stacheldraht umschlungen und in der Luft
gehalten wird; es schwankt bedrohlich hin und her. Aus allen Richtungen dringt
ein kaum definierbares Geräusch, wie das Rasseln von Ketten, aber kaum an der
Schwelle des Hörbaren und so vielfach, dass es nahezu zu einem einzigen,
monotonen Klang wird. Über ihnen ist nur Finsternis, unter ihnen, in
unbestimmbarer Entfernung, gibt es keinen Boden, aber einen endlosen See aus
Feuer und Glut, der ein in den Augen schmerzendes Licht aussendet.
Paradoxerweise ist es hier oben eiskalt. Die Luft riecht nach Ammoniak und
schmelzendem Metall. Ein unmöglicher Ort!
„Altah!“, kreischt Basy entsetzt und krallt sich mit aller Kraft an Goes
Schulter, um bei dem Geschaukel nicht den Halt zu verlieren und
hinunterzufallen. Die Jungs klammern sich aneinander fest. Eli zittert am ganzen
Körper, während Goe schon fast unmenschlich gefasst wirkt und Wojtek immer
wieder versucht, sich nach allen Richtungen umzusehen. Was über ihnen ist,
diese Finsternis, fängt immer wieder seinen Blick ein. Je mehr sich seine Augen
an die Lichtverhältnisse gewöhnen, umso mehr scheint er dort unstete Bewegung
zu erkennen; als wäre dort schon eine Decke, die aber überall zuckt und bebt.
„MSTsaw, Sie ungeheuerlicher Hallodri!“, schreit Goe aus voller Kehle und
schafft es irgendwie, dass seine Stimme nichts von ihrer sonstigen, gar nicht zu
seiner Größe passenden Gewalt verliert. „Ich weiß ganz genau, dass Sie hier
sind! Geben Sie sich gefälligst zu erkennen, Sie Unflat!“
Tatsächlich geschieht über ihnen etwas. Das Rasseln wird immer lauter. Es
scheint, als öffnete sich irgendwo oben ein Loch. Als das Rasseln immer lauter
wird, mischt sich noch etwas anderes darunter: MSTsaws irrsinniges, schrilles
Gelächter. Umschlungen von einem Wirrwarr aus Ketten und Stacheldraht wird ein
Fernseher heruntergelassen ... nein, herunter gehoben, als wäre die metallene
Halterung von einem diabolischen Eigenleben erfüllt und trotzte jeder
Schwerkraft. Auf der Mattscheibe ist MSTsaw zu erkennen, nun nur ein schattiger
Umriss, dessen Augen bösartig glänzen. Der Alte lacht, bis der Bildschirm auf
Augenhöhe der Kommentatoren heruntergekommen ist. Erst dann verstummt er. Goe
löst eine Hand von Elis Schulter und deutet anklagend auf den alten Mann.
„Sie ehr- und moralloser Verbrecher! Sakra aber auch! Was bilden Sie sich denn
eigentlich ein, uns ohne den Hauch einer Zustimmung zu entführen und hierhin in
dieses ganz und gar unredliche Etablissement zu verfrachten?!“ Goe scheint
außer sich vor Wut zu sein. Eli, Basy und Wojtek können in diesem grotesken
Moment nicht anders, als ihm gleichermaßen anerkennende und an seiner geistigen
Verfassung zweifelnde Blicke zuzuwerfen.
„Ja nun, sehr geehrte Damen und Herren, werte Hamster, ich sage es so: Gewiss
habe ich Sie nicht grundlos entführt und hier her geschafft! Lassen Sie mich
Ihnen also versichern, dass dieses Unterfangen durchaus einem höheren Zweck
dient!“ MSTsaw klatscht in die Hände. Ein kaum zu erkennendes Grinsen
zeichnet sich auf seiner schattenhaften Visage ab.
„Ungeehrter MSTsaw, ich weise Sie darauf hin, dass ich Sie baldestmöglich
anzeigen und hinter Schloss und Riegel bringen lassen werde! Sie gehören ins
Zuchthaus gesteckt!“, fährt Goe fort, woraufhin Wojtek nur noch die Kinnlade
herunterfällt.
„Hüten Sie Ihre Zunge, Bub, Sie wissen nichts und wieder nichts! Ich hingegen
so einiges und bin Ihnen weit überlegen“, kontert MSTsaw gelassen. Goe erhebt
sich kurzerhand und deutet festen Standes abermals auf den Unheimlichen.
„Vorzüglich missachteter MSTsaw, Sie sind ein fulminanter Schuft und
entbehren jedweder Redlichkeit, Löblichkeit und gewiss auch jeder Keuschheit!
Ich tue dies jedoch beileibe nicht; da es sich bei mir erwiesenermaßen um einen
der redlichsten, löblichsten und keuschsten Menschen überhaupt handelt,
verweise ich auf diesen Umstand mit selbstbezogener Wonne und gebe weiterhin zu
Protokoll, dass Ihre jüngsten Handlungen nur Ausdrücke schwerer
Geistesverwirrung und fortschreitenden Gehirnbrandes sein können!!!“ MSTsaw
ist von dieser argumentativen Breitseite sichtlich entsetzt. Eli, Basy und
Wojtek sind ebenfalls sichtlich entsetzt, scheinen sich jedoch eher zu fragen,
ob sie träumen oder ob das hier wirklich passiert.
„Bub Goe, über meine Redlichkeit und Löblichkeit mag man streiten können,
dies gestehe ich zu! Nehmen Sie jedoch zur Kenntnis, dass ich aufgrund meines
hohen Alters und meiner seit Jahren andauernden Abstinenz in jedweder sexueller
Hinsicht Ihnen in Sachen Keuschheit weit voraus bin! Dies müssen Sie mir erst
mal nachmachen, gell!“, donnert MSTsaw, dass es in der Entfernung nur so
verhallt.
„Nicht ehrenwerter MSTsaw: Feurio und zum Donnerkeil! Das kann ja jeder
behaupten. Ich hingegen vermute offen, dass Sie ein Stengelpolierer der
Extraklasse sind! Gäbe es einen Preis fürs Onanieren, würde man Ihnen diesen
jährlich verleihen und Sie müssten noch nicht mal zur Verleihung hingehen! Den
würde man Ihnen zukommen lassen, wo auch immer wir uns hier befinden!“
„Goe, vielleicht solltest du besser artig sein und MSTsaw nucht provozieren.
Immerhin scheint er Macht zu haben und ist niacht tot, obwohl er das sein
sollte“, winselt Eli mit vor Angst zitternder Stimme. Goe hingegen kann nicht
anders, als ihn mit einer dominanten Geste zum Verstummen zu bringen.
„Jetzt nicht, mein Teuerster, diesem Unflat muss man Paroli bieten, gell –
nur, damit du es weißt! Und Sie, MSTsaw, Sie fordere ich in Übereinstimmung
mit dem Moralkodex des renommierten und seriösen Forschungszentrums Kuschmelka
(München) auf, uns postwendend zurück in die Welt der Chaosfee zu bringen!
Ihre Entführung ist nicht rechtens und steht in klarem Gegensatz zu allem
Löblichen!“
„Genau, Altah!“, schreit Basy, auf die Goes Raserei irgendwie abzufärben
scheint. „Un außahdem, wieso lebst da noch?! Wia warahn schließlich dabei,
als Dan un Meon dia ne Arsch versohlt ham!“
„Schweigen Sie, Basy, Sie haben Ihr Unsägliches für sich zu behalten und
doch ohnehin von nichts Ahnung!“, ruft MSTsaw zickig; deutlich ist zu
erkennen, wie er zwischen Goe und Basy hin und her sieht.
„Nicht geehrter MSTsaw, sind Sie überhaupt dazu in der Lage, an zwei Fronten
Krieg zu führen?“, fragt Goe mit einem verschlagenen Grinsen. „Sie wollen
mit diesem lächerlichen argumentum ad personam doch nur Basys wohlbegründeter
Frage ausweichen!“
„Wojtek, was dun Goe und Basy da?“, flüstert Eli.
Der karottenblonde Jüngling ist sichtlich verwirrt und angespannt. „Wenn ich
das doch nur wüsste, du...“
„OIch hab so Angst, Wojtek!“ Eli scheint kurz davor zu stehen, in Tränen
auszubrechen. Sein Blick ist unstet und feucht.
„Ich weiß doch, ich auch. Komm her...“, flüstert Wojtek, bemüht sich
darum, so beruhigend und zuversichtlich wie möglich auf ihn einzureden. Eli
rutscht näher zu ihm. Er schmiegt sich zitternd gegen Wojteks muskulöse Brust
und klammert sich Schutz suchend an ihn; Wojtek erwidert die Umarmung und
streichelt ihm beschwichtigend durchs Haar.
Unterdessen will das verbale, höchst redliche Duell zwischen Goe und MSTsaw
kein Ende finden.
„Bub Goe, Sie sind hier doch jener, der mit unredlichen argumenti ad personam
um sich wirft als gäbe es einen Ausverkauf, Sie hochmütiger Scharlatan!
Kuschmelkas (München) Thesen sind zweifelhafter Schund und entbehren
größtenteils jedweder argumentativer Grundlage! Wie können Sie es wagen, mir
mit solchem Halbseidenem Vorschriften zu machen?!“
„Sakra aber auch, was wagen Sie sich hier, das hochwohlgeborene und redliche
Forschungsinstitut Kuschmelka (München) offen zu denunzieren!?!?! Der Ehre
nicht gebührender MSTsaw, Sie beantworten mir nun erst mal folgende Frage:
Mähen Äbte Klee?“
MSTsaw schreit. Er reißt die Arme empor und krallt sie in seinem Haar fest. Die
Plattform gerät in noch wildere Schwingung. Goe wird von den Füßen gerissen
und geht schreiend wieder auf die Knie.
„Genug von dieser Schwurbelei!“, brüllt MSTsaw, völlig verwirrt und am
Ende seiner argumentativen Fähigkeiten angekommen. „Passen Sie auf, sehr
geehrte Damen und Herren, werte Hamster; Sie ahnen nicht, wo Sie hineingeraten
sind und auch ich bin noch dabei, das wahre Ausmaß der Verschwörung
aufzudecken!“ Wojtek spitzt die Ohren, hört aber keine Sekunde auf, Eli
beruhigend zu tätscheln. Es funktioniert tatsächlich: Der Kleine zitternd
nicht mehr und ist in Wojteks maskuliner, wohlig nach Vanille duftender Umarmung
viel entspannter geworden.
„Es wird alles gut, keine Angst“, haucht er ihm ins Ohr und Eli schmiegt
sich ergeben gegen ihn.
„Oh Wojtek, wir sind uns nah...“
MSTsaw interessiert das jedoch herzlich wenig. „Sobald ich herausgefunden
habe, was in drei Teufels Namen in diesem Multiversum vorgeht, werde ich in
Erwägung ziehen, Sie zu informieren!“, faselt er, blickt sich dabei immer
wieder um, als würde er verfolgt. „Wissen Sie, wir können uns nicht zu
sicher sein, wir werden sehr wahrscheinlich auch jetzt von ihm abgehört und
beobachtet!“ Er nähert sich der Kamera, oder was auch immer es ist, was diese
Aufnahme sendet, und scheint die Kommentatoren eindringlich anzusehen. Licht
fällt auf MSTsaws Gesicht; er wirkt panisch und sehr besorgt, nur das rote
Glimmen seiner Augen macht ihn noch bedrohlich ... ein bisschen.
„Abgehört und beobachtet?!“, wiederholt Goe die Worte lautstark. „Was
reden Sie da eigentlich?!“
„Sehr geehrte Damen und Herren, werte Hamster, um Sie nicht unnötig in Gefahr
zu bringen, behalte ich diese Informationen bis auf Weiteres für mich, sonst
wird er Ihnen am Ende noch schaden, da Sie zu viel wissen! Hier nun der Grund,
aus dem ich Sie entführt habe: Sie müssen etwas für mich MSTen.“
Stille breitet sich aus; die Kommentatoren scheinen einen Moment lang sogar zu
atmen aufzuhören. Keiner wäre ausgerechnet darauf gekommen. „Ich brauche
eine bestimmte Mary Sue für meinen Deus-Ex-Machina. Wenn ich die habe, sollte
ich endgültig dazu in der Lage sein, es mit ihm aufzunehmen. Aber ich kann
nicht selbst MSTen. Gewisse Umstände haben mir schwer zugesetzt. Wenn ich
nochmal in Kontakt mit den Wahnsinn auslösenden Einflüssen einer FF komme,
verliere ich vermutlich endgültig den Verstand und bin nicht mehr Herr meiner
Selbst! Aber Sie können es schaffen; Sie haben bereits gezeigt, dass die
schädlichen Auswirkungen grottiger FFs an Ihnen nicht den geringsten Schaden
verursachen können! Sie haben Loveletterdiary überlebt! Aber wie auch immer:
Freilich biete ich Ihnen eine Gegenleistung an. Erinnern Sie sich daran, dass
ich damals Ihre Gedächtnisse und Erinnerungen an Ihre früheren Leben mit
Sethas Kräften ausradierte? Wenn Sie das MSTing für mich machen, werde ich
Ihnen als Gegenleistung Informationen über Ihre früheren Leben und Ihre
Abstammungen zukommen lassen! Ich gebe ihnen die FF, aus der ich sie beschworen
habe, dann können Sie sie lesen! Klingt das nicht fair?“ MSTsaw lächelt
manisch. Aus der Ferne dringt ein Geräusch heran; das an- und abschwellende
Heulen einer Sirene, welches immer lauter wird. Die Kommentatoren blicken sich
um. Eli ist der Erste dem schwindelig wird, daraufhin dreht sich um Wojtek herum
alles. Basy seufzt auf, kneift die Augen zu. Das Heulen wird immer lauter.
Schließlich beginnt auch Goe zu taumeln. Vor ihm verschwimmt das Wenige, das
überhaupt klar zu erkennen ist.
„Bitte?! Was haben Sie, Kommentatoren?“, fragt MSTsaw entsetzt, dem die
Veränderung im Verhalten seiner Gefangenen sehrwohl auffällt. Aber diesen Satz
hören die Jungs und der Hamster bereits nicht mehr. Der Stacheldraht, der die
Plattform empor hält, zerreißt mit einem berstenden Knall. Es schwingt herum,
kippt und bleibt schließlich nur noch an wenigen, dünnen Drähten hängen. Die
Kommentatoren sind viel zu benommen, um überhaupt zu reagieren. MSTsaw schreit.
Völlig überrumpelt sieht er zu, wie die reg- und hilflosen Kommentatoren vom
Gitter rutschen und dem Meer aus lodernder Helligkeit, welches dieses Reich des
Wahnsinns ausfüllt, entgegen fallen...
Kapitel 1: Silent Hill Project
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Die Kommentatoren fallen der Glut entgegen; doch freilich ist dies nicht das
Ende des löblichen Brillenträgers, durchgeknallten Kindskopfs,
freidenkerischen Hobbypsychologen und terror-zickigen Hamsters!
Als sie wieder erwachen, finden sie sich in roten Plüschsesseln vor, in einem
kleinen, behaglich eingerichteten Raum, dessen Boden mit dunklem Laminat
ausgelegt ist, ohne Fenster und Türen, doch von vielen kleinen Tiffani-Lampen
erhellt, deren Muster an Äpfel, Eis und Fruchtlutscher erinnern.
Vor einem Kamin, in dem ein behagliches Feuer knistert, liegt ein Zebrafell und
auf einem Beistelltisch warten Butterbrote, Paprikachips und Popcorn, diverse
Getränke und ein Kaffeeservice darauf, von gierigen Kommentatoren verzehrt zu
werden.
Also, das Service nicht. Nur der Inhalt.
Ihr wisst schon...
Eli: *blinzelt* „Huiii~ Meine Güte, war das spannend!“ (*)_*
Basy: „Altah, mei Schäd'l! Wat is denn jetz los? Wo sin wia?“
Goe: „Ich...“ *sieht sich um* „... stelle entsetzt fest, dass dies alles
doch kein Traum war – wie unredlich.“
Wojtek: „Puh... Irgendwie ist das der absolute Irrsinn! Goe und Basy, was
fällt euch nur ein, so mit diesem offenbar über magische Kräfte verfügenden
Mann zu sprechen?!“
Basy: „Boah Wojtek! Wia kennen den Typen! Goe mein Altah, da warst
le-gen-där!“ :D
Eli: „Ach Goe, du bist eben einfach redlich und löblich.“
Goe: „Und keusch, mein Teuerster. Vergiss die Keuschheit nicht! Aber ja nun,
ich hielt es für recht pässlich, dem Schuft MSTsaw gehörig die Meinung zu
geigen.“ *Brille abnimmt und putzt* u_u „Man muss sich schließlich nicht
alles bieten lassen. Erst in die Welt der Chaosfee eindringen und uns dann
abermals entführen? Na, ohne mich!“ *Brille wieder aufsetzt* {ò}_{ó} „Zu
deiner generellen Beruhigung, werter Wojtek, möchte ich anmerken, dass ich fest
davon ausgehe, dass uns, wann immer wir ein MSTing machen müssen, keine reelle
Gefahr droht. Wie, fragst du dich? Weil ich eine phänomenale Theorie
aufgestellt habe und seither stetig aktualisiere! Was diese Theorie beinhaltet,
möchtest du wissen? Das werde ich dir später erklären, wenn die Umstände
günstiger sind.“
Wojtek: „Goe...“ ;__; „Du beschimpfst und provozierst einen Hexenmeister,
weil du dir eine THEORIE ausgedacht hast?!“
Eli: „Ach Wojtek, du kennst Goe nucht wie ich ihn kenne. Seine Theorie ist
total cool und erklärt einfach alles, da er so schlau ist.“ (*)_* „Aber er
kann dir jetzt niacht davon erzählen, da so was nur in bestimmten Situationen
möglich ist.“
Goe: „In der Tat, mein Teuerster! Zunächst müssen wir kommentieren, bis die
Situation von der 'MSTing-Phase', wie ich sie nenne, in die
'Zwischenkapitel-Phase' überwechselt. Hach, mit dieser Theorie werde ich mir
noch eine goldene Nase verdienen~“
Basy: „Genau, Altah. Un außahdem is MSTsaw kein Hexenmeistah. A is bloß 'n
verrückta, alta Sack mit ein Deus Ex Machina, wo a Sues reinsteckahn tut un
sich dann ihre Kräfte klaut.“ :D „Wia kennen den scho von früher.“
Wojtek: *reibt sich die Schläfen* „Na wie auch immer, ihr werdet es schon
wissen. Ich verstehe jedenfalls nur Bahnhof.“ *sieht sich unschlüssig um*
„Wo sind wir überhaupt? Kennt ihr diesen Ort?“
Basy: *sieht sich genauer um* „...“ *KRAISCH* „Altah! Dat is Sethas
Wohnzimmah!“
Eli: „Wow, wie hübsch hier alles ist!“ (*)_*
Goe: „Die Nachbildung von Sethas Wohnzimmer, getreu der allerersten FF, die
wir für MSTsaw kommentieren mussten. Daraus schlussfolgere ich, dass wir uns in
seinem Landhaus in der Nähe von Silent Hill befinden, gell.“
Basy: „Boah nee, nich dat versiffte Drecknest! I will dat nich! Moment ma, ey,
damals hatt'n doch da Jungs den Raum massiv umgestylet, oda net? Hiea, dat
Lesezimmer GIBT es doch gar net mehr!“
Goe: „In ... in der Tat! Eigentlich ist das hier doch ein schwules Lesezimmer!
Und zudem in Flammen aufgegangen, nachdem wir In an other Time kommentierten und
die Feuerfee befreiten!“
Eli: „Was mag es damit wohl auf sich haben? OIch finde das total komplex und
cool!“
Wojtek: „Ich verstehe nicht, wie ihr ... Moment mal. SILENT HILL?!“
Goe: „In der Tat. Dieser Umstand scheint Dir gewissermaßen Verblüffung ins
Großhirn zu projizieren.“ {>}_{>}
Basy: „Warste da auch scho mal, Altah? Es is a Hauf'n Scheiße in
Städteform.“
Wojtek: „Das ... kann man so sagen. Silent Hill ist in meiner Heimatwelt ein
Videospiel- und Comicfranchise! Ich hätte nicht gedacht, dass so was überhaupt
möglich ist … andererseits ging es mir bis gestern bei vielem so. Wenn die
Stadt und ihre Mythologie hier real sind, befinden wir uns in größter Gefahr!
Das wisst ihr hoffentlich?“
Eli, Goe & Basy: *sehen ihn relativ unbeeindruckt an und blinzeln paar mal*
Vor den Sesseln steht ein viel zu alter Röhrenfernseher, welcher sich wie von
Geisterhand aktiviert.
Schwarzweißes Schneegestöber flimmert über die Mattscheibe und das monotone,
beinahe nostalgische Brummen einer Bildröhre erfüllt die Luft.
Eli: „Ach, wie schön! OIch mag diese alten Fernsehgeräte. Die erinnern mich
an damals.“ (*)_*
Goe: „Ja nun, da haben wir die Antwort auch schon: Wir werden natürlich eine
FF kommentieren, um uns zu befreien.“
Wojtek: „Und wie kommst du darauf, wenn ich mal fragen darf? Wir! Wurden!
Entführt! Und von Ketten herumgezogen! Von einem Mann mit rot leuchtenden
Augen!“
Goe: „MSTsaw hat es uns vor wenigen Momenten noch aufgetragen.“ {>},{>}
Eli: „Ach Wojwoj, daran gewöhnst du dich, wenn es dir drei, viermal passiert
ist.“
Basy: „Gena~hau, Altah. Un warte: Da kennst ja auch da Chaosfee, ne? Wia ham
geseh'n, wie se aus dan Uterus von einah ander'n Sue rausgekroch'n kam un erst
wollte se uns killen, aba dann stellte sich raus, se is voll okay, weil, se hat
uns gerettet, als de Kreuzfahrt, wo wia war'n, von interdimensional'n
Terroristennazis angegriffen un sogar dat Schiff gesprengt wurdah! Dat selbe
Schiff, auf dem i schwangah wurde, weil i in einah vollgewichst'n Shorts
eingepennt bin. Es sin Situationen wie diesah, wo i mi frag'n muss, ob mei Leb'n
nich in Wahrheit a Groteske is.“ XD
Wojtek: @_@ „Goe, kannst du aus deiner Theorie zufällig auch ableiten, wo ich
hier hineingeraten bin?“
Monster with a Heart.?
Eli: „Oh cool, romantische Implikationen im Titel, aber gleichzeitig werden
sie auch in Frage gestellt! Das wird bestimmt schön.“ (*)_*
Goe: „Ja nun, warum nicht? So ein Monster muss doch schließlich lebendig
sein, um eine Bedrohung darzustellen. Lebendig ist, was biologische Aktivität
vorweisen kann und hierzu gehört auch ein organischer Kreislauf. Daraus leiten
wir ab: Jedes Monster hat ein Herz.“
Eli: „Oh Goe, du bist so klug! Aber was ist dann mit Sandmonster, die nur aus
Sand aufgebaut sind? Oder Pilzmonstern, die riesige Pilze sind? Oder
Bakterienmonstern, die aus einer einzigen, großen Zelle bestehen dun?“
(°)3°
Goe: „Die...“ *TILD*
Basy: „I würde mia wünsch'n, manche Monstah hätt'n wenigstens a Gehirn!
Leidah lassen diverse KIs da Gegenteiliges vermutahn, selbst auf very very
hard... Un außahdem, wat soll dat hiea? Punkt-Fragezeichen? In Verbindung mit
Sethas Wohnzimmah? Dat VERSTEHT doch kein Mensch, wo damals net dabei war! Un
die sin fast alle inaktiv!“ xD
1. Silent Hill
Wojtek: „Aye, aye, aye. Mindfuck.“ o_ô?
Eli: „Schaut nur, selbst über die real existierende Stadt, in der wir uns
befinden, gibt es noch FFs. Wie mysteriös... In welcher Dimension wurde sie
wohl geschrieben?“ (*)_*
Goe: „Dies bestätigt nur abermals meine Theorie, dass wir, obwohl wir uns
als dreidimensionale Wesen erleben, in Wahrheit ebenfalls in einer FF
existieren. Ich werde gut daran tun, mir auch heute wieder jedes Detail zu
merken und in meine das Multiversum in seinen Grundfesten erbeben lassende
Theorie einzubringen!“
Wojtek: „Moment mal. DAS ist Bestandteil deiner Theorie?!“
Goe: „Ja nun, als Mann, den wir durch ein MSTing aus einer Naruto-FF
beschworen haben, solltest du offen gegenüber solchen Ideen sein.“
Wojtek: „... das ist allerdings auch wieder wahr.“
Ihr Name war Sophia und sie wird euch heute erzählen, wie sie nach Silent Hill
kam.
Basy: „Wurdah se von einahm durchgeknallt'n, alt'n Mann mit Kett'n
umschlungahn un durch a Dimensionstor gezog'n, dat sich in einahm Fernseher
befand, alles mit da Begründung, dat se a miese FF kommentierahn soll, weil da
alte Sack dafüa zu wahnsinnig is?“
Goe: „Sollten Sie, Sophia, nicht durch ähnliche Umstände wie wir an diesen
Ort gelangt sein, möchten wir Ihre Geschichte gar nicht erst hören. Und was
soll das überhaupt heißen von wegen 'Sie wird es euch heute erzählen'?
Offensichtlich wird die Geschichte aus der Sicht eines allwissenden,
unpersönlichen Erzählers erzählt, nicht aus der individuellen Sicht eines
Charakters!“
Eli: (°)o° „Nur Lug und Trug, Goe, wie bei RTL!“ *schaut Wojtek an* „Du
musst auch kommentieren dun, sonst funktioniert es nucht.“
Wojtek: >__> „Aha.“ *total gestellt* „Also … eh … ja. Sophia. Die
Weisheit Liebende. Na, hoffentlich macht sie ihrem Namen alle Ehre, sonst kann
das ja wieder was werden. So in etwa?“
Es war 6 Uhr morgens, als sie schon wieder aus einem Alptraum erwachte.
Wojtek: „Komisch. Dabei war es doch gestern erst 6 Uhr morgens!“ *snort*
„Ja nun, wer regelmäßig aus Alpträumen erwacht, sollte sich vielleicht an
einen Nervenarzt oder wahlweise Psychoanalytiker wenden. So was ist
grundsätzlich kein gutes Zeichen und verweist auf tiefliegende Probleme. Dass
das natürlich gerade bei Silent Hill sehr viel Stoff zum Verarbeiten bietet,
kann ich allerdings nicht leugnen.“
Basy: „Wie toll, dat gleich da erste Satz darauf hinweist, dat wa es ma
wiedah mit einah Figur zu tun ham, wo nich mehr alle Tass'n im Schrank steh'n
hat... Dat macht mia Mut un Sodbrennen, macht mia dat.“ =__=
Schon wieder diese Stadt und schon wieder wachte sie an der gleichen Stelle auf:
Eli: „Vermutlich in ihrem Bett.“
Wenn eine Sirene losging.
Wojtek: „So was kenne ich von früher; bin eine Zeit lang auch immer
aufgewacht, wenn eine Sirene losging, hüpfte mit meinem Dad ins Auto und er
fuhr los. Wir waren nämlich bei der freiwilligen Feuerwehr.“
Eli: „Oh Wojtek, du bist ja so heroisch! Wahrscheinlich ist Sophia auch bei
der Feuerwehr. Oder ihr Haus steht zu nah bei einem Bahnhof und war darum recht
günstig zu erwerben.“
Goe: „Sakra aber auch, das wage ich zu bezweifeln! Mir schwant jedoch, die
Maid wäre gut beraten, zumindest mit der Feuerwehr in Kontakt zu stehen. Wie
Wojteks obige Analyse bereits vermuten lässt, leidet zweifellos auch diese
Hauptfigur unter funkenschlagendem Gehirnbrand.“
Doch nun nahm sie sich vor, endlich mal zu recherchieren,
Goe: „Wie löblich, gell. Dennoch sei ein Tadel ausgesprochen, Sophia, da Sie
nicht bereits früher auf die Idee kamen, keusche Recherchen zu betreiben!
Sapperlot! Solcher Müßiggang wird nicht geduldet!“ *mit erhobenem
Zeigefinger geringschätzig auf sie niederblickt*
Wojtek: „Heh, genau. Soll ja auch Leute geben, die zwar realisieren, dass sie
Probleme haben, die sich aber außerstande sehen, auch mal was gegen diese
Probleme zu tun und stattdessen immer und immer wieder nur meckern, maulen,
motzen.“
Basy: >__>
Wojtek: „Oh, sorry, ich wollte dich damit nicht ansprechen, Basy.“ ^^;
Basy: *knurr* „Da Geistah wo de rufst, Altah. Da GEISTAAAH!“ Ö__Ö
was es mit der nebligen Stadt auf sich hat.
Goe: „Sapperlot, zu dieser Zeit gab es wohl Wikipedia noch nicht.“ *seufzt*
„Unter Nebel versteht man in der Meteorologie einen Teil der Atmosphäre, in
dem Wassertröpfchen fein verteilt sind, und der in Kontakt mit dem Boden steht,
wobei die Wassertröpfchen durch Kondensation des Wassers der feuchten und
übersättigten Luft entstanden sind. Fachlich gesehen ist Nebel ein Aerosol, in
der meteorologischen Systematik wird er jedoch zu den Hydrometeoren gezählt.
Sollte dieser Nebel sich dann in einer Stadt manifestieren, dann ist es eben
eine nebelige Stadt! Kann doch nicht so schwer sein, gell?“
Basy: „Altah, i glaub se fragt sich eha, warum in SH so viel Nebel is oda wat
weiß i.“
Eli: „Vermutlich ist er aus den sonstigen Teilen ihres Gehirns in die Teile
eingedrungen, die Träume erzeugen.“
Leider fand sie keinen Eintrag. Nirgendwo!
Basy: „Altah, i wette, wenn i 'neblige Stadt' durch Google jag', findah i an
Hauf'n Einträge!“
Eli: „Vermutlich machst du es einfach falsch, Basy.“ (°)3° „Oder Sophia
lebt in einer Welt, in der Nebel als globaler Feind der Transparenz des Alltages
angesehen und darum diktatorischerweise aus allen Medien raus zensiert wird.“
Aber sie dachte sich diese Stadt doch nicht aus!!
Wojtek: „Hm, schwierig, schwierig... Wenn die Stadt für sie nur in ihren
Träumen existiert und sie noch nie irgendwie davon gehört hat, denkt sie sie
sich so gesehen wirklich aus. Nur nicht bewusst.“
Basy: „Mia kommt dat hiea auch alles total fiktiv vor, ey.“
Sie stand auf und ging ins Bad.
Basy: „A Hoch auf moderne Smartphones, mit denen ma vom Bett aus
rescherschierahn kann. Technologie! Un de Apokalypse hirnloser Zombies rückt
dank der Dingah auch imma näher.“
Eli: „Wie lange ging denn diese Recherche, wenn sie danach ins Bad gehen
muss? Wie du ja immer sagst, Goe, ist eine gute Recherche nucht innerhalb von
zehn Minuten erledigt! Was sollen wir nur dun?“ (;)_;
Goe: „Wir? Gar nichts! Wir sitzen mitten drin, wir brauchen nicht zu
recherchieren.“
Wojtek: „Und notfalls weiß auch ich noch einiges über Silent Hill.“ o_ô
Es brachte doch eh nichts, sie musste doch gleich schon wieder aufstehen!
Basy: „Moment; gerade is se aufgestand'n un ins Bad gelatscht un nu muss se
wiedah aufsteh'n? Hat se sich gedacht 'Ach, i leg mich einfach in da Badewanne
noch ma hin' oder wat?“
Goe: „Immer diese Handlungen, die irgendwo im Subtext passieren! Die bringen
mich noch ins Grab!“
Also machte sie sich fertig und verließ ihre Wohnung.
Wojtek: „Machen Sie sich nicht unnötig fertig, Sophia! Gehen Sie zu einem
Arzt; der wird dafür bezahlt, Ihnen zu helfen.“
Goe: „Genau. Wenn Sie erst sediert und mit löblichen Medikamenten
ruhiggestellt wurden, hören auch die Alpträume auf, gell.“
Als sie zur Arbeit fuhr, langweilte sie sich zur Tode.
Basy: „Leidah ja bloß im übatragenen Sinn.“ =__=
Wojtek: „Na ja, tagein, tagaus denselben Arbeitsweg zurückzulegen ist nicht
die aufregendste Sache. Solche Routinen könnte man aber durch ein
unterhaltsames Radioprogramm durchaus erträglicher gestalten... Verstehe ich
nicht, was daran jetzt schon wieder so schlimm sein soll. In den letzten paar
Sätzen hat sie zweimal gemotzt, aber aufgrund völliger Banalitäten.“ ^^;
Eli: „Vermutlich kommt, wenn sie das Radio anstellt, schon seit Kindertagen
nur Blut aus den Lautsprechern. Und hin und wieder mal ein paar Worte wie
'Hilfe', 'Seelenqual' oder 'Ewige Verdammnis'...“ (°)3°
Arbeit war nun einmal nichts spannendes
Eli: „Der Ingenieur eines Umspannungswerkes wäre da vermutlich anderer
Meinung.“ (°)3°
Basy: „Altah, deine Witze war'n auch ma bessah.“
Eli: „Ja es dut mir leid, Basy, aber ich bin schon einige Stunden wach und
habe auch ein bisschen Hunger und so.“ (;)3; *buhuhuuu*
Basy: „Aaah! Nee! Altah! So war dat nich gemeint!“ D:
Eli: *schnüff*
und sie war froh, als sie wieder nachhause konnte.
Basy: „Zurück nei de Badewanne, wat?“
Wojtek: „Schon wieder! Aber was ist das denn bitte für eine demotivierende
Einstellung? Da haben wir schon das nächste Indiz für tiefschürfende,
psychische Probleme! Eine unbefriedigende und nur widerwillig getätigte Arbeit
– maßgeblich eine Frage der Herangehensweise – sorgt für psychosozialen
Stress und Frustration; solches ist ein Nährboden für Neurosen und
Depressionen! Ihre Alpträume könnten nun dadurch erzeugt werden, dass ihr
Gehirn negative Eindrücke verarbeitet.“
Basy: „Altah, da liegst'e grundfalsch! I wette 50 Öcken, dat se gar kein
Gehirn hat!!! So wie ALLE Protagonistahn aus da FFs bisher!“
Da heute ein Filmeabend war,
Goe: „Sakritüdel, ich glaube, wir sind mit der Exposition fertig. Alles mies,
Sophia genervt, Fundament für Drama gelegt.“
Wojtek: „Ich frag mich gerade, ob die Gute eigentlich gefrühstückt
hat...?“
holte sie ihre Freundin ab und besorgte ihnen ein paar Horrorfilme. Im Laden
fiel ihr eine DVD auf, die sie nahm.
Basy: „Uuuh, Horrorfilmah! Geil! Zwei toughe Weibahs ham a hiea.“ xD „Un
se 'besorgahn' sich da Filme im DVD-Lad'n! Netflix un Chill is ihnen wohl a
Fremdwort.“
Goe: „Sofern besagtes Netflix überhaupt bereits erfunden worden ist, gell?
Feurio, die Maid konnte nicht auf Wikipedia zugreifen, um zu lesen, was Nebel
ist! Die leben noch der Steinzeit, sage ich!“ D:
Die Verkäuferin warnte sie, diese DVD würde ihr Leben verändern,
Wojtek: „Ach, das ist doch nur so eine billige, werbepsychologische Masche;
über jede verdammte Erdbeermarmelade wird behauptet, dass sie dein Leben
verändert. Darauf sollte man nichts geben!“
Basy: „Wenn se sich jede DVD füa 'n DVD-Abend kauft, statt se sich günstig
auszuleihan un wiedah zurückzubringahn, is iha Scheiß-Job zumindest nich
schlecht bezahlt. First World Problems FTW oda wat?“
Goe: *mit den Zähnen knirscht* „Hierbei muss es sich ja um eine wahrlich
herausragende DVD mit einem polarisierenden Titel handeln. Wie gut, dass alles
so detailliert beschrieben und der Leser genauestens informiert wird, sodass er
problemlos nachvollziehen kann, was an ausgerechnet DIESER Kompaktscheibe so
besonders ist.“ {=}_{=}
Eli: „Wahrscheinlich ist es eine DVD der US-amerikanischen Autorin und
Predigerin Joyce Meyers. Der blanke Horror!“
doch sie dachte, dass die Verkäuferin einfach spinnen würde.
Basy: „War dat übahaupt de Verkäuferin? Vielleicht war dat ja, wat weiß i,
a entflohenes Medium im stereotyp'n Zigeunerlook, mit Flaschenbodenbrillah un
überall Tand, und se wackelt so albern mit da Finger rum!“
Wojtek: „Ja, vielleicht die Prof. Trelawney des Silent Hill Franchises. Dass
sie Sophia eine lebensverändernde DvD verkauft, ist dann quasi ihre einzige
richtige Prophezeiung.“ xD
Basy: „Altah, plz, keine Witze üba HP. I reagier da allergisch.“
Doch sie wusste zu dem Zeitpunkt auch noch nicht, wie recht diese hatte.
Wojtek: „Ja na klar, hinterher ist man immer schlauer.“ ^^;
Goe: „Ich würde wirklich gerne wissen, um welchen Film es hier geht...“
Eli: „Vielleicht heißt er ja 'Monster with a Heart - eine Geschichte voller
Unklarheiten'?“
Also stieg sie wieder ins Auto und fuhr mit ihrer Freundin zu sich.
Basy: „Ey, apropos Auto un Freundin: Wieso muss'n die eigentlich im Wagen
wartahn? I meine, wenn i mit Freund'n an Filmeabend mach', dann entscheid'n wia
zusammen, wat wa uns anguck'n! Aber anscheinend lässt Sophia ihre Freundin wie
an Hund im Auto sitz'n!“
Wojtek: „Möglicherweise ist sie ja ein Hund. Bester Freund des Menschen und
so.“ *shrug*
Eli: „Ob sie sich wohl sehr nah sind und einander bedingungslos vertrauen, so
wie wir, Goe?“ (*)_*
Goe: „Niemals, mein Teuerster! Niemand kann einem anderen so nah sein wie wir
es sind, gell.“ {*}_{*}
Eli: „Genau. Da hast du Recht, Goe. Du bist so klug!“
Eli & Goe: *fallen sich weinend in die Arme*
Sie legte die DVD ein und sah, dass dieser Film auf wahre Begebenheiten gedreht
worden war.
Goe: „Irgendwie schwant mir nur, dass diese Begebenheiten ähnlich wahr wie
jene hinter Blairwitch Project sind, somit nur erstunken und erlogen, dargeboten
unter dem Deckmantel einer Pseudodokumentation, die nur manipulativen
Werbezwecken dient. Sakra aber auch!“
Wojtek: „Ja, oder wie dieses virale Marketing, das dir irgendwelche
entsetzlichen Nachrichten vorlügt, um deine Aufmerksamkeit zu erpressen! Schon
peinlich, wie tief einige Verantwortliche mittlerweile gesunken sind.“
Sie holte ihr Popcorn aus der Mikrowelle
Eli: „Oh cool, Popcorn! Hoffentlich hat sie die Mikrowelle auch vorher
eingeschaltet, sonst bekommt das ihren Füllungen überhaupt nocht gut.“
(°)3°
Basy: *Sophia; Maiskörner kauend* „Hmm, Ballaststoffe!“ :D
und ging zurück zu ihrer Freundin, die sich bereit großzügig an den Chips
bediente.
Basy: *nomnomnom* „Fette Giersau! Schluck doch am best'n au glei noch da drei
Liter Cola, wo ihr zwei zuckahsüchtigen Ami-Schnepfahn euch bereit gestellt
habt!“
Goe: „Ich möchte hoffen, dass diese garstige Freundin vorher auch um
Erlaubnis gebeten beziehungsweise diese erhalten hat! Anderenfalls ziehe ich in
Erwägung, sie mit dem Rohrstock für ihr flegelhaftes Verhalten ordentlich zu
züchtigen!“
Wojtek: „Du ... meinst so was nicht wirklich ernst, wenn du es sagst.
Oder?“
Goe: *mit abgespreiztem kleinen Finger Tee schlürft* „Diese Frage würdige
ich keiner Antwort, gell – nur, dass du es weißt.“ { ̄}.{ ̄}
Sie setzte sich neben sie und drückte sich ein Kissen an den Bauch.
Wojtek: „Periodebedingte Schmerzen? Wechselbeschwerden? Da kann ein
wärmendes Kornkissen Erleichterung verschaffen, ja. Huuh, die Möglichkeit
eines vorübergehenden hormonellen Ungleichgewichts wirft ein ganz anderes Licht
auf die Umstände. Womöglich sollte ich mit der Verkündung meiner
Anamneseergebnisse bis zum Ende der FF warten.“
Basy: „Altah, wenn se Wechselbeschwerdahn hat, dann soll se halt in 'ne
Wechselstube geh'n!“ XD „Wie alt is die übahaupt?“
Goe: „Ich werde es später anhand ihrer Intelligenz schlussfolgern.“
Eli: „Na toll, wahrscheinlich kommst du da auf 12 Jahre oder so.“
Dann sah sie mit ihr den Film an.
Wojtek: „Ich muss schon sagen, die Sophia-Zentrie hier ist wirklich
auffallend. Statt 'Sie sahen sich den Film an', steht da 'Sie sah mit ihr den
Film an'...“
Basy: „Ma hat's net leicht als Nebenrollah. Da Freundin hat ja net ma a NAMEN
bekomm'n, bedeutungslos un nebensächlich, wie se ja is.“
Als sie in einer Szene die Stadt zeigten, wurde ihr plötzlich speiübel.
Eli: „Sieht die Stadt denn so hässlich aus?“
Goe: „Entweder das, oder ihre Träume wecken eben sehr ungute Assoziationen
– gar nicht redlich.“
Basy: „Yeah, genau, oda ihr is a Mag'ngeschwür aufgeplatzt un nu oxidiert
dat Eis'n vom Blut mit da Salzsäure in ihram Mag'n un vergiftet se
innerlich!“
Wojtek: „Ein Magengeschwür? Keine schlechte Idee, Basy. Magengeschwüre sind
ein stressbedingtes Volksleiden!“
Basy: „Boah, Altah, kannsu bitte einfach ma mit diesah Analysescheiße
aufhörahn? BITTE!“ D8
Das…das war doch die Stadt aus ihrem Traum.
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: „Boah, i schlaf' hiea glei ein...“
Eli: „Oh nein, was für ein unglaublicher Zufall! Darauf wäre ich NIE
gekommen, Goe! Die Spannung ist ja kaum auszuhalten!“ (*)__*
Goe: „Spannung? Ich darf ja wohl sehr bitten, mein Teuerster. Ein Anstieg der
Spannungskurve wird bisher doch vehement verunmöglicht! Hier wird jedes Stück
Handlung nur kurz angerissen, und selbst wichtige Umstände und Gegebenheiten
– wie etwa Sophias unliebsame Arbeitsstelle, dieser ach-so-aufwühlende Film
oder die genauen Inhalte ihrer sie seelisch zermürbenden Träume – werden
überhaupt nicht beschrieben. Dafür erfahren wir Unmengen an unnötigen Details
wie etwa, welche Knabbereien sie zu sich nehmen oder wo sich das Kissen in
Relation zu Sophias restlichem Körper befindet! Zum Donnerwetter!“
Und als die Sirene losging, bekam sie einen Schreck.
Eli: „Warum das so ist, werden wir wahrscheinlich nie erfahren.“
Wojtek: „Oy, die mystische Silent Hill Sirene! Dem nicht gänzlich unter
mangelhaft ausgeprägten Assoziationsfähigkeiten leidendem Leser ist jetzt
natürlich klar, wohin die Reise geht.“
Eli: „Wohin geht sie denn, Wojwoj? Vielleicht nach Disneyland?“ (°)-°
Wojtek: ;)
Eli: „Nucht? Nucht nach Disneyland?“ (;)_;
Wojtek: „Eeh … du … musst nicht jedes Mal weinen, weißt du?“
Eli: „Ja aber Wojwoj...“ (Q)~Q
Wojtek: *ganz leise und heiser* „Hilfe...“ D:
Das…Oh mein Gott!!
Kommentatoren: *völlig ausdruckslos auf die FF starren*
Basy: „Sophia, pass bloß auf, dat de dia bei all der Aufregung net plötzlich
einscheißt.“
ls der Film aus war, zitterte sie am gesamten Leib.
Eli: „Wow cool, es ist wie bei uns, wenn die FFs aus sind! Da zittern wir auch
immer am ganzen Leib und sind total aufgelöst.“
Goe: „Ein sicheres Indiz dafür, dass es sich bei diesem Film allenfalls um
einen B-Rank handelte, gell?“
Schlafen konnte sie jetzt bestimmt nicht mehr!
Wojtek: „Na, die These ist schon irgendwie allerhand, andererseits aber auch
wieder nicht! Immerhin ist es nicht so, als hätte sie vor dem Film noch
besonders gut schlafen können, mit ihren Albträumen und stressbedingten
Symptomen und so... Heh, liebe Frau Sophia, ich sehe hier wirklich eine lange
und kostspielige Therapie auf Sie zukommen.“
Sie stand auf und ging langsam zum Fernseher. Sie schaltete ihn aus und sah,
dass ihre Freundin bereits eingeschlafen war.
Basy: „Uii, Sophia scheißt sich fast ein un de namenlose Trulla pennt de
ganze Zeit. Dat lässt nu aba keinesfalls Schlüsse zu, wie spannend un
traumatisierend da Film in Wirklichkeit is. Nee, nie im Lebahn!“
Eli: „Wie laut ist eigentlich der Fernseher? Wenn die Freundin bei der
unheimlichen Sirenenszene nucht aufwacht, muss sie ziemlich abgebrüht sein.
Vermutlich ist es genau die Art von Abgebrühtheit, bei der wir uns wünschen
würden, dass Sophia sie im Laufe der FF für sich entwickeln würde.“
Langsam und bedacht sie nicht zu wecken, ging sie in ihr Schlafzimmer und zog
eine Tasche aus ihrem Schrank.
Eli: „Lustiger wäre es, würde sie einen Schrank aus ihrer Tasche ziehen.
Menno!“ (>)_<
Sie brauchte Antworten und diese bekam sie nur, wenn sie
Eli: „Eine Mail an die Produktionsfirma schrieb und um mehr Informationen bat
,oder den Titel des Films in einer Suchmaschine eingab und mehr darüber las?“
Goe: „Papperlapapp, mein Teuerster, das wären doch Handlungen, die ein
gewisses Maß an Intelligenz und kritischem Denken voraussetzen!“
Wojtek: „Apropos kritisches Denken; soll das jetzt heißen, dass Sophia sich,
da sie einen Film gesehen hat, aufgrund einiger vager Ähnlichkeiten mit einem
Traumgebilde und der unglaubwürdigen Aussage einer Verkäuferin auf die Suche
nach der im Film dargestellten Stadt macht? Hm, meine anamnestische Untersuchung
weist darauf hin, dass Sie über nur gering ausgeprägte Medienkompetenz
verfügen. Bitte sehen Sie sich nie einen Film aus dem Hause Disney an,
anderenfalls glauben Sie noch, Sie könnten fliegen, wenn Sie sich mit ein wenig
goldenem Glitzerstaub besprenkeln.“
nach Silent Hill (so hieß die Stadt) fuhr.
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: „I schlaf' ein, wenn dat so weitah geht, i sag's euch!“
Eli: „Oh nein! Die Stadt heißt ... heißt Silent Hill!“ *KRAISCH*
Wojtek: „Ohne mich jetzt aufspielen zu wollen, aber ich meine mich zu
erinnern, dass das von Anfang an eines der wenigen Details war, die aus der
Handlung wirklich hervorgingen.“
Goe: „Handlung? Wohl eher Titel und Einleitungssatz. Und welche Antworten
möchte sie denn überhaupt? Hier wurde doch nie eine Frage gestellt!“
Also packte sie sich das Nötigste ein
Wojtek: „Das nötigste für einen Ausflug nach Silent Hill? Na, das wollen wir
doch mal sehen. Taschenmesser?“
Basy: „Hat se kei Geld füa.“
Wojtek: „Rotes Taschenradio?“
Basy: „Kann se sich au net leistahn.“
Wojtek: „Taschenlampe?“
Basy: „Batterie is leer. Neue sin zu teuah.“
Eli: „Vielleicht noch ein Taschentuch?“ (°)u°
und ging langsam in die Küche. Dort machte sie sich ein paar Brote
Eli: *als Sophia* „Ich backe noch schnell ein paar Brote aus Fertigteig, es
könnte länger dauern, lalala~“ *steckt drei Vierpfünder in ihren Rucksack*
und packte sich was zu Trinken ein.
Basy: „Altah, so viel sauf'n kannst de net, dat da Zeugs hiea noch gut wird.
Denk aba dran, dia auch noch a paar frische Strings, an Medikit, dein'
Lieblingsschlafsack un in drei untahschiedlich'n Währungen Geld mitzunehmahn,
m'kay? Wa wiss'n ja nich, wie lange da Reise geht un wie viele DVDs de in SH
kauf'n kannst. Un vergiss im Himmels Will'n dei Smartphone net, falls de noch ma
recherchier'n musst!“
Als sie fertig war, ging sie noch mal ins Schlafzimmer, um sich anzuziehen.
Goe: „Um sich anzuziehen?! Sakra aber auch! War dieses flatterhafte Ding etwa
die ganze Zeit über nackt und hat auch nackt den Film gesehen und jetzt diese
Brote geschmiert?! Wie unhygienisch und zur Unzucht verleitend ist das denn?!“
Eli: „Nun ja, vermutlich ist sie ein Hippie oder so, Goe. Hippies sind sehr
naturalistisch, lieben ihre Körper und sind auch dafür bekannt, Arbeit nur als
ideologische Fessel und soziales Kontrollelement zu betrachten, was auf Sophia
offenkundig zutrifft.“ (°)3°
Wojtek: „Eli, ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber darf ich dich mal was
fragen? Bist du in Wahrheit ein Genie und tust nur so naiv und kindisch?“ >_>
Eli: „Nein. OIch verstehe beim besten Willen niacht, wie du darauf kommen
dust, Wojtek. Du bist voll geimen und mir jetzt nucht mehr so nah wie zuvor.“
(<).<
Wojtek: „Hm, hm, hm.“ >_>
Als sie auch damit fertig war, schrieb sie einen Brief an ihre Freundin
Basy: „Einah BRIEF?! Njoah, am best'n als Einschreibahn senden. Es wär zu
auffällig, da Freundin zu weckahn un eventuell sogar mitzunehm'n.“
Eli: „Vermutlich beläuft sich der Inhalt auf 'Hallo, meine liebe Freundin,
die übrigens nucht mal einen Namen hat, ich habe mitten in der Nacht meine
Wohnung verlassen und mich auf den Weg nach Silent Hill gemacht, einer realen
Stadt, über die sogar ein Film gedreht wurde und von der ich immer wieder
träume, was ich sehr komisch finde, um mir dort Antworten auf Fragen zu
besorgen, die nie so wirklich gestellt wurden. Aus unerfindlichen Gründen sage
ich dir das nocht persönlich, sondern schreibe dir diesen Brief. Keine Ahnung
warum, aber ja, Schinken. Bitte füttere meine Katze und bringe den Müll raus.
Gruß und Kuss – deine Sophia.“
Wojtek: „Eli, wenn wir hier fertig sind, möchte ich gerne eine Urinprobe von
dir und dass du dich einem Intelligenztest unterziehen lässt.“
Eli: „Ja aber Wojtek!“ (;)_;
und verließ schlussendlich ihre Wohnung...Fest entschlossen, nach Silent Hill
zu fahren.
Basy: „Na dann prost Mahlzeit, Altah! Vergiss untahwegs bloß nich dat
Atmen.“
Goe: „Sakra aber auch! Haben Sie sich das reiflich überlegt, Sophia? Nein,
haben Sie nicht! Sie haben es sich gar nicht überlegt!!! Aaaah!“ *schlägt
die Hände über dem Kopf zusammen und krallt sich in seinen Hut* „Na das kann
ja heiter werden.“ {=}_{=}
Basy: „Woher weiß se eigahntlich jetz so genau, wo Silent Müll liegt? Bei
ihra Recherche am Morgen hat se ja ma so gar nix rausgefundahn! Stand'n da Geo
Koordinat'n in diesa Film im Abspann oda so?“
Goe: „GAAAH! Feurio!!! Diese FF wird doch nur wieder ein inkontinenter
Schwurbelschund der Extraklasse! Wir alle werden bereuen, sie je gelesen zu
haben! Ich hasse Sie, MSTsaw! Ich hasse Sie!!!“ D: *wütend mit der Faust
wackelt*
Der Bildschirm wird schwarz und das Kapitel ist beendet.
Eli: „Aufregend.“ (*)_* „IAch kann mich kaum auf dem Sessel halten!
Offensichtlich diente das erste Kapitel noch dazu, die Hauptfigur zu
illustrieren und ihr einen Grund zu geben, überhaupt nach Silent Hill zu
reisen! Wirklich los geht es dann vermutlich erst im nächsten Kapitel.“
Wojtek: „Uhm … nun ja, schön, dass es dir gefallen hat, Eli.“ ^^ „Ich
muss aber sagen, hätten die Spiele damals mit einem Prolog angefangen, in denen
Harry Mason und James Sunderland erst mal einen Film kaufen gehen und Popcorn
essen, ich glaube, der Franchise wäre nach drei Monaten im Strudel der
Bedeutungslosigkeit verschwunden und von der Gemeinde zerrissen worden. Die
wussten schon, warum sie ihre Protagonisten immer direkt nach Silent Hill
verfrachtet hatten...“
Goe: „Ich kann das nicht glauben! Was ist mit einem Anruf beim Arbeitgeber,
um sich dort abzumelden; einem Anruf bei der Mutter, die sich vielleicht sorgen
könnte? Alternativ könnte man ihnen Briefe oder SMS schicken! Wieso wird die
Freundin in der Wohnung allein gelassen und nicht einmal geweckt? Zweifellos
würde sie Sophia doch beistehen wollen!!! Immer diese egozentrischen
Figuren.“
Basy: „I seh da einige aufregende Stundahn auf uns zukomm'n, Altahs. Mia
persönlich gehen da Probleme von Kotzphia ja jetz scho am Arsch vorbei, obwohl
se noch net ma off'n gelegt wurdahn.“ xD
Eli: „Was mag wohl geschehen?“
Wojtek: „Also, ich für meinen Teil habe die Silent-Hill-Filme gesehen, jedes
Spiel gespielt und jeden Comic gelesen und hege die ein oder andere Vermutung,
was in welcher Reihenfolge passieren wird. So innovativ geht das hier nicht los,
da wird nicht viel Neues kommen. Der Titel der FF gibt zudem deutliche Hinweise
darauf, dass das hier auf eine Romanze mit dem Pyramid Head hinausläuft.“
Basy: „Altah, wat is a Pyramid Head?“
Wojtek: „Etwas, von dem ich aufrichtigst hoffe, dass es in diesem realen
Silent Hill, in dem wir uns offenbar befinden, nicht existiert. Ehrlich...“
An einem anderen Ort, stockdunkel und bar jedes Details, steht noch ein weiterer
Fernseher...
Doch hier wird keine FF abgespielt; stattdessen sind die Kommentatoren aus der
Vogelperspektive zu sehen, wie sie auf ihren Sesseln sitzen und Monster with a
Heart lesen.
Verzerrt und von Knistern und Knacken begleitet erklingen ihre Stimmen aus viel
zu alten Lautsprechern.
Davor, im knochenbleichen Lichtkegel des Fernsehers und einen bizarren Schatten
werfend, hockt ein Mädchen im blauen Kleid, dessen schwarzes, langes Haar ihr
beinahe anmutig über die Schultern fällt.
Sie hört konzentriert zu, während die Kommentatoren MSTen, die Augen wie in
Andacht geschlossen.
Dann fallen einige Namen: James Sunderland, Harry Mason, Pyramid Head.
Das Mädchen schlägt die Augen auf - und starrt aus zwei pechschwarzen,
seelenlosen Löchern auf den Bildschirm...
Kapitel 2: Sophia's Adventures in Wonderland
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Die Kommentatoren sitzen noch immer im Lesezimmer fest. Da das zweite Kapitel
auf sich warten lässt, nutzt Wojtek die Gelegenheit, den anderen ein bisschen
über die Versionen von Silent Hill zu erzählen, die er kennt. Da er noch immer
den Verdacht hegt, dass in dieser FF der Pyramid Head eine größere Rolle
spielen könnte, erklärt er besonders diese Figur ausführlicher, um den
anderen Kommentatoren schon mal das ein oder andere Kriterium liefern zu
können, die OoCness des PH zu bestimmen...
Eli: *isst schweigend ein Butterbrot* (°)w° *nomnomnom*
Wojtek: *blablabla* „Ja, und das ist in etwa der Pyramid Head.“
Goe: „Also, einerseits eine dämonische Gestalt, eventuell sogar die
Manifestation eines gewissen roten Gottes, die hauptsächlich der Bestrafung und
Hinrichtungen von Personen dient, Monster vergewaltigt, Menschen bei lebendigem
Leibe häutet und Schuld- und Hassgefühle manifestiert...“
Basy: „... un anderahseits, nachdem se dat Konzept durch da Verfilmungahn
total üba da Hauf'n geworfahn ham, 'ne dämonisch-ominöse Vaddahfigur, die von
da Hauptfigur begehrt wird, weil se ihran eigenen Vaddah nie gekannt hat, quasi
a Schwanz mit Helm un zwei Beinen, wo alle töt'n tut, wo seinah Tochtah wat
antun wollahn...“
Wojtek: „Ja, in etwa so könnte man ihn beschreiben. Aber so genau kann das
keiner sagen, da wir einerseits eben die vagen Andeutungen aus den Spielen haben
und andererseits die vagen Andeutungen aus den Filmen; die fadenscheinigen
Aussagen der Entwickler helfen einem unterdessen auch nicht weiter.“
Basy: „Ja nee, is glaah, aba sag mia ma eins: WIESO um alles in da Welt sollte
jemand so einah Bestie in einah 'romantischen' FF als Loveinterest auftauch'n
lass'n?!“
Wojtek: „Ja nun, das ... werden wir ja sehen. Oder auch nicht.“
Goe: „Feurio! Sollte die FF dieses Tabu tatsächlich brechen und Sophia sich
diesem unlöblichen, unredlichen und unkeuschen Dämonenhallodri an den Hals
werfen, werde ich aber ausflippen. Man muss immerhin klare Grenzen ziehen.“
{>}_{>}
Wojtek: „Na ja, warten wir einfach ab. Es kann ja auch sein, dass er gar nicht
auftaucht.“
Eli: *Butterbrot aufgegessen hat* „Oh cool, seht mal! Kaum sind wir fertig,
geht die FF weiter!“
Basy: „Wat füa a Zufall.“
Goe: „Hat dieses Brot geschmeckt, mein Teuerster?“
Eli: „Es war sogar mit etwas Salz bestreut, Goe.“ (*)_*
2. Der Fremde
Wojtek: „Oh nein, die Anzeichen häufen sich.“
Goe: „Feurio! Ausflippen werde ich!“
Eli: „Hm... Ob ich dem PH wohl nah kommen würde, würde es ihn geben?“
Basy: „Altah, da würdest den Typen noch in da erst'n halb'n Stunde
flachlegahn.“
Und weiter gehts^^ Das Pitel wie auch das erste wurden bereits gebetat :D
Basy: „Njoah, lasset uns betan, dat sich dat auch so fortsetzt.“
Wojtek: „Moment, ich bin verwirrt. Ein Pickel wurde gebeten? Aber um was und
wieso?“
Goe: „Nein, Wojtek. Pitel ist eine von fünf Millionen möglichen
Alternativschreibweisen für Kapitel, gell. Gebetat bedeutet, dass ein Betaleser
das Kapitel noch auf Fehler untersucht hat. Wie ... wie wunderschön! Während
des ersten Kapitels dachte ich mir bereits, dass die Rechtschreibung diesmal
außergewöhnlich gut ist. Nun wissen wir, warum! Es hat sich endlich mal jemand
bemüht, einen Betaleser anzuheuern! Dass ich das noch erleben darf!“
Eli: „Goe, was ist ein Betaleser?“ (°)-°
Goe: „Das ... das meinst du jetzt aber nicht ernst?!“
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Eli: „OIch glaube, ich habe den roten Faden entdeckt. Seht ihr ihn auch?“
Basy: „Hoff'ntlich passiert in diesahm Chappi wat, i schlaf hiea sonst bald
ein.“
Wojtek: „Moment: Hundefutter? Chappi? Hast du ... Hunger?“
Basy: „Altah, Chappi is wie Kapit'l, m'kay?“
Wojtek: „Ja. Alles klar. Und ich dachte, Deutsch und Französisch seien meine
zwei Fremdsprachen gewesen.“
Als sie an dem Ortsschild vorbei fuhr, sprang ihr etwas auf die Motorhaube.
Eli: „Vermutlich war es ein Plotbunny.“
Wojtek: „Ja, ein Robbie the Rabbit!“ XD
Eli, Goe & Basy: „Wer?“
Wojtek: „... der rosarote Hase, hab ich euch doch erklärt! Habt ihr das etwa
vergessen?“
Eli: „IAch erinnere mich nur noch an Basys Metapher 'Schwanz mit Helm und zwei
Beinen', als es um den PH ging.“ (°)3°
Sie erschrak so sehr, dass ihr der Motor abstarb.
Basy: „Njoah, is glaah. Un da Umstand, dat se eb'n iwat weg genietet hat, hat
nix damit zu tun.“
Wojtek: „Nicht übel, ja, für so was braucht man ein gewisses Talent. Ich
fahre auch nicht unbedingt perfekt Auto und hab wohl schon zu jeder passenden
und unpassenden Gelegenheit den Motor abgewürgt, aber ich hab es noch nie in
voller Fahrt geschafft.“
Eli: „Vermutlich ist ihr das Auto außergewöhnlich nah, wenn gleich der Motor
abstirbt, da Sophia sich erschrickt. Es muss sich um eine Art Christine handeln,
wie bei Stephen King!“
Goe: „Nur weniger gruselig.“
Sie sprang aus dem Wagen, um sich zu erkundigen, ob derjenige sich verletzt
hatte.
Goe: „Ja nun, wenn, hat wohl eher SIE denjenigen verletzt, denn Sophia hat ihn
oder sie ja auch überfahren, sapperlot! Aber woher wissen wir überhaupt, dass
es um eine Person geht? Ich dachte, es ging um ein undefinierbares Etwas!“
Basy: „Ach, bei 150 Sach'n in da Stunde sieht doch eh alles gleich aus.“
Wojtek: „Aber immerhin begeht sie keine Fahrerflucht, das muss man ihr
anrechnen.“
Doch dort lag niemand...
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: *gääähn*
Eli: „Vermutlich lösen sich die Gegner hier auf, nachdem sie besiegt wurden.
So wie in Local Malice 4 und 5.“
Sie nahm ihre Tasche und ging die Richtung, in der die Stadt lag, zu Fuß.
Basy: „Gut so, da nimmt se wenigstahns a bissl ab.“
Goe: „Aha. Und gibt es dafür auch einen nachvollziehbaren Grund? Sie, eh, hat
ja ihr Auto und müsste nur mal kurz auf den Motor klopfen und dann ganz normal
starten, sodass es wieder anspringt? Nein? Nun, dann eben nicht. Feurio!“
Eli: „Wie genau macht man denn den Motor kaputt, nur indem man sich
erschrickt? Geht das überhaupt? Goe, ich verstehe das niacht! Vermutlich ...
vermutlich fährt sie einen Toyota! Da ist bekanntlich nuchts unmöglich.“
(°)3°
Als sie in der Stadt stand und niemanden sah, wollte sie zurück zu ihrem Auto
gehen und warten, bis jemand sie finden würden.
Wojtek: „Entscheidungsschwierigkeiten, hm? Ja, so was kann schon mal
vorkommen. Wir sind ja schließlich alle Menschen“ *hust* „und Hamster und
somit ambivalent, hin und wieder. Man muss sich von so was nicht den Tag
vermiesen lassen, aber in Fällen wie diesem wäre es schon praktisch, sich
VORHER zu entscheiden, EHE man die drei Kilometer nach Silent Hill zu Fuß
geht...“
Basy: „Supah Plan, Sophia, wirklich. Da bist nei a ausgestorbene Geistahstadt
gelatscht, hast es vorher iwie untah mysteriös'n Umständ'n geschafft dei Auto
zu schrottahn un anstatt wenigst'ns ma zu versuch'n jemand'n anzurufahn oda zu
findahn oda so wat setzt de dich einfach mitt'n in da Wildnis nei dei Karre un
hoffst, dat dich zufällig jemand findet. Wat soll da scho schief geh'n?“
=__=
'Ha, wenn ihr gedacht habt, dass das wirklich so ist, dann habt ihr euch aber
gewaltig geschnitten. Pustekuchen!'
Eli: „Also ...geht sie doch nucht zu ihrem Auto und wartet niacht, dass jemand
sie findet? Oh mein Gott, wie aufregend!“
Basy: „FRESSE, Altah! Boah nee, ey, de schöne Spannung! Alles futsch!“
Da wo eben noch die Straße war, war jetzt ein tiefer Abgrund, der keinen Boden
zu haben schien.
Eli: „Oh cool, da wo eben noch die Straße war, hat sich nun die
Staatsverschuldung von Griechenland manifestiert! Unheimlich!“
Goe: „Soso, die Straße ruht also auf einem ähnlich soliden Fundament wie
diese FF, gell? Sakra aber auch! Da muss man dringend mal einen Rettungsschirm
drüber aufspannen, sonst fällt noch jemand hinein! Gar nicht redlich.“
Und kurz darauf lief es ihr eiskalt den Rücken runter.
Basy: „Och nee, nu regnet's auch noch! Wat füa a Scheiß-Tag!“
Sie hörte ein metallenes Quietschen, so als ob jemand etwas über den Boden
schleifen würde.
Eli: „Oder als ob die Klappe des Backofens klemmt.“ (°)3°
Goe: „Und ... bestehen die Straßen dann aus Metall oder wie muss ich mir das
vorstellen? Auf Teer quietscht bei 'schleifender' Geschwindigkeit ja nicht
gerade viel.“
Sie und ihre dumme Neugier!
Goe: „Dumme Neugier? Ich darf ja wohl sehr bitten! Diese Neugier dürfte auf
Anhieb zu Sophias besten und redlichsten Eigenschaften zählen. Daran ist nichts
dumm.“
Wojtek: „Sophia, da Sie ja Ihre zutiefst menschlichen Eigenschaften grundlos
abwerten, würde ich gerne mal über Ihr Selbstwertgefühl sprechen...“
Sie folgte dem Quietschen
Wojtek: „Na, Momentchen mal, was ist denn jetzt mit dem eben wie aus dem
Nichts heraus erschienen Abgrund, vor dem wir vor zwei Sekunden standen?
Vielleicht ... sich mal wundern? Fragen stellen? Verwirrung äußern? Gar
nichts? Entweder haben wir hier einen gravierenden Fall von emotionaler
Verflachung oder, was ich noch für viel wahrscheinlicher halte,
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom! Diese Dame sollte zu einem Arzt gehen, das kann
ich nur immer wieder sagen.“
Basy: „Se soll erst ma zusehahn, dat se wiedah aus dies'm Höllenloch
rauskommt, Altah! Wenn se sich vorher aus da Genpool verabschiedahn muss, wird
dat nix mit Therapie.“
und sah jemanden, der eine metallene Pyramide auf den Schultern trug, statt
einem Kopf.
Eli: „OIch trage meinen Kopf auf dem Hals, nucht auf den Schultern. Mache ich
es falsch?“ (;)_;
Goe: „Nein, Eli, natürlich nicht. Davon einmal abgesehen: Ich möchte hoffen,
dass diese Pyramide nicht nur da ist um zu verhindern, dass es dem PH in den
Hals regnet. Einen weiteren hirn- und kopflosen Charakter können wir in dieser
FF nämlich nicht gebrauchen.“ {>}_{>}
Hinter sich her zog er ein großes Schwert, welches höchstwahrscheinlich
doppelt so groß war, wie sie selbst.
Wojtek: „Moment: Sophia ist demnach etwa 100 cm groß? Ich hatte sie mir
größer vorgestellt... Aber das erklärt wenigstens, dass sie während der
Fahrt so gut wie nichts gesehen hat – sie konnte kaum über das Lenkrad
schauen.“
Eli: „Hihi, sie ist ja fast so klein wie Basy!“
Basy: „ALTAH!“
Da sie nicht wusste, ob er ihr helfen könnte ging sie langsam auf ihn zu.
Wojtek: „Liebe Sophia, sofern Sie es darauf anlegen, bei lebendigem Leib
gehäutet zu werden: Ja, er kann Ihnen helfen.“
Basy: „Wie soll ia da Typ denn bloß helf'n? Soll a se, weil se ja auch so
klein is - 100 cm - WTF?! - nehmen un üba da Abgrund werfahn, sodat se wiedah
zu ihr'm Auto kann oda wat?“
Eli: *als Sophia* „Hmmm~ Riesiger Pyramidenkopf? Unheimliches Quietschen?
Gigantisches Schwert? Mysteriöse, menschenleere Stadt und eine einfach so
verschwindende Straße? Sieht vertrauenserweckend aus, den spreche ich gleich
mal an!“ *dümmlich grins*
„Entschuldigung.?“, rief sie, in der Hoffnung, dass der Fremde sie hören
würde.
Goe: „Hoffentlich wurde die Pyramide nicht in seine Ohren geschraubt, sonst
sehe ich da eine peinliche Situation auf uns zukommen, gell.“
Tatsache. Nachdem sie nur noch knapp 5 Meter von ihm entfernt stand, blieb er
stehen.
Basy: „Boah, echt? Nee, im Ernst nu? Tatsache? Altah, i wär' einfach weitah
gegang'n!“ D=
„Entschuldigung, wissen Sie zufällig, was hier mit der Stadt los ist?“,
rief sie wieder.
Eli: „OIch wüsste es auch gern. Was ist denn mit der Stadt los? Hier steht ja
niachts!“
Goe: „Es entzieht sich meinem Begriffsvermögen, wie sie wirklich so naiv sein
kann, diese auf den ersten Blick bereits mörderisch und gefährlich wirkende
Gestalt anzusprechen...“
Der Fremde drehte sich langsam um und schien sie zu mustern.
„Ich bin Sophia“, rief sie ihm zu. Er drehte sich wieder um und ging weiter,
ganz so, als ob sie ihn nicht interessieren würde. Nun meldete sich ihr Ego.
Wojtek: „Es wäre hilfreicher wenn sich mal so was wie gesunder
Menschenverstand oder wenigstens ein Funken Überlebenstrieb melden würde.
Nein, stattdessen versucht sie ein Gespräch wie am Sonntagnachmittag mit dem
leibhaftigen Pyramid Head anzufangen! Ist der im auf wahren Begebenheiten
beruhenden Blockbuster denn nicht mindestens einmal erwähnt worden?“
„Hey!! Der Fremde blieb stehen und drehte sich, sichtlich genervt, wieder um.
Eli: „Durch seinen Pyramidenhelm hindurch erkennt man die Genervtheit
sicherlich ausnehmend gut.“
„Ich hab sie was gefragt!!!“
Wojtek: „Tja, Sophia, da ist die erste Kontaktaufnahme wohl gescheitert. Man
sollte eben nie Fragen stellen, die sich mit Ja oder Nein beantworten lassen.“
Basy: „Dat Schwert scheint se nich im Ansatz abzuschreckahn.“ O__o
Eli: „Vermutlich ist sie einfach außerordentlich tapfer!“
Goe: „Oder außerordentlich einfältig.“
Der Fremde ging langsam und bedrohlich auf sie zu. Eine tiefe und dunkle Stimme
hallte durch die Maske, als er genau vor ihr stand.
Eli: „Sagtest du nucht, er könne niacht sprechen, Wojtek?“
Wojtek: „Na ja ... eigentlich kann er das auch nicht!“
Eli: „Hm, dann ist er hier wahrscheinlich erwachsen geworden, um zu
verhindern, dass die FF unter Shota fällt. Er spricht seine ersten Worte, wie
süß!“ (*)_* „Und trotzdem wunderlich.“
Wojtek: „... Shota? PH? Eli, ich kann dir kaum folgen! Wie kommst du nur
darauf?“
Eli: „Weiß ich nocht, es fiel mir nur so ein.“
„Du willst Antworten? Warum fragst du dann nicht den, der hier für
verantwortlich ist?! Der für alles hier die Schuld trägt…
Basy: *als Sophia* „Alles glaah, Altah, wo wohnt'n dem sein Haus? I geb dat ma
in mei Smartphone ein.“
Ach Verzeihung der ist tot!“
Eli: „Der Autor ist tot? Wie ... wie furchtbar!“ (Q)_Q
Basy: „Altah, dat würd' einiges erklär'n, würdah dat. Aba wieso fängt da
PH bitte an, wirres Zeug zu faseln? I dachte, a hätte Autorität!“
Wojtek: „Nein, Eli, ich nehme mal an, der PH spielt auf die Göttin an ...
aber da er sich auf etwas Männliches bezieht, müsste man annehmen, er meint
den Dämon. Nun ist mir gerade nicht ganz klar, wie man die Göttin aus den
Spielen mit der dämonischen Version aus den Filmen in Verbindung bringen kann.
Die haben jeweils ganz andere Hintergründe.“
Goe: „Wojtek, normalerweise ist es so: Wir lesen FFs, die mit ihren Originalen
nicht unbedingt in Einklang stehen und die meist ziemlich mies sind. Was Silent
Hill angeht, stehen aber schon die Originale nicht in Einklang zueinander, wie
deine Ausführungen von vorhin vermuten lassen. Wie soll da noch eine in sich
schlüssige FF rauskommen?“
Zum Ende hin wurde er immer wütender und lauter. Sie zog den Kopf immer weiter
ein und ging langsam rückwärts, doch er folgte jedem ihrer Schritte.
Goe: „Es soll Menschen geben, die eine sich bietende Gelegenheit nicht mal
dann erkennen, wenn sie ihnen in den Fuß beißt, gell. In diesem Fall
allerdings möchte man doch annehmen, dass Sie, Sophia, noch fliehen wollen,
bevor der Pyramid Head Ihren Kopf, den Sie ja offenbar nur haben, um das viele
Stroh nicht in der Hand halten zu müssen, vom Rest Ihres Körpers trennt! Zum
Donnerkeil!“
„Bitte, tun Sie mir nichts…!“ Der Fremde blieb stehen.
Basy: *als Sophia* „M'kay, un nu mach SITZ!“
Wojtek: *als PH; macht Sitz*
Basy: *als Sophia* „PLATZ!“
Wojtek: *als PH; legt sich hin*
Basy: *als Sophia* „PLATZ hab i gesagt!“
Wojtek: *als PH; liegt schon* ;_;
Basy: *als Sophia* „PLATZ doch endlich mal, Altah!“
Wojtek: *als PH; zerplatzt wie ein Luftballon*
Basy: *als Sophia* „Fein.“
„Du bist doch nur ein weiterer wertloser Mensch der seiner Neugierde nicht
standhalten konnte!!!“
Basy: „Un wie kommt a da drauf? Weil se ne gefragt hat, ob a wat üba de Stadt
weiß? Altah...“ O__ô
Wojtek: „Na, na, na, PH, so geht das nun aber nicht. Ich verstehe sehr gut,
dass du als Manifestation von Schuldgefühlen und Rachegelüsten frustriert
bist. Es ziemt sich jedoch nicht, jemandem noch in der ersten Unterhaltung die
Menschenwürde abzusprechen, schon gar nicht, wenn dieser Jemand einen nur
höflich etwas gefragt hat! Du solltest vielleicht mal eine
Aggressionsbewältigungstherapie in Erwägung ziehen.“ >_>
Goe: „In der Tat, Feurio und sakra aber auch! Weiterhin soll dieser Unflat
schön die Pyramide im Dorf lassen und aufhören, hier so löbliche und redliche
Eigenschaften wie Neugierde zu verunglimpfen, gell! Wo wären wir denn bitte,
hätte nicht beispielsweise ein gewisser Thomas Edison im Rahmen seiner
Neugierde und des daraus erwachsenden Forschergeistes die Glühbirne erfunden?
Wir würden in einem Zeitalter der Dummheit und des Gehirnbrandes leben, sage
ich!“
Sie zuckte zusammen und tat etwas aus dem Instinkt heraus: Sie rannte, sie
rannte als gäbe es für sie kein morgen mehr und so wie der Fremde mit ihr
gesprochen hatte, gab es das für sie auch nicht.
Basy: „Njoah, aba mit dem Schwert un dem Helm un allem hat dat nix zu tun,
bloß mit da Gesagtem.“
Wojtek: „Wo hat sie das denn rausgehört? Ernsthaft, er meinte doch nur, sie
sei ein wertloser Mensch und könnte ihrer Neugierde nicht standhalten;
Aussagen, die an einer Person mit einem gesunden 'Ego' eigentlich aufgrund ihrer
Unsinnigkeit abprallen sollten. Ich habe nirgendwo eine Todesdrohung bemerkt.
Sophia, wenn Sie das öfters haben, dass Sie aus eigentlich banalen Aussagen
Beleidigungen und Drohungen heraushören, würde ich mich an Ihrer Stelle mal
checken lassen; eventuell leiden Sie an einer Psychose.“
Als sie um eine Ecke verschwunden war, sah sie nur noch Nebel.
Goe: „Ich sehe hier auch bald nur noch Nebel, wenn das so weitergeht. Roten
Nebel, um genauer zu sein.“
Eli: „Oh cool, statischer Nebel, der nucht um eine aus dem Nichts heraus
auftauchende Ecke herumfließt! Was mag es mit ihm wohl auf sich haben?
Wahrscheinlich wird er durch eine Art magisches Energiefeld in Form gehalten, um
ohnehin bereits verwirrte Protagonisten und Leser noch weiter an den Rand des
Wahnsinns zu treiben.“
Basy: „Altah, wie sieht's in diesah Stadt denn bloß aus?“ D:
Dort sah sie einen Schatten und zuckte zusammen.
Eli: „Hoffentlich ist es niacht ihr eigener, das wäre ja mehr als
peinlich.“
Basy: „Oh weh, a Schatt'n! I scheiß mir ein! Ey, wär' se doch heute Morgahn
bloß in da Badewanne geblieb'n...“
Goe: „Mir schwant, dass ihr Aufenthalt in Silent Hill alles andere als
angenehm wird, wenn bereits ein bloßer Schatten sie erschrickt.“
Aber wieder funkte ihre Neugier dazwischen und sie folgte dem Schatten.
Eli: *als Sophia; starrt wie gebannt auf den Schatten einer Mülltonne, der sich
kein Stück weit bewegt* „Wohin mag er mich wohl führen?“ *__*
Wojtek: „... weiß die Dame eigentlich, was sie will?“
Sie kam an einem Auto vorbei und sie hätte sich schwören können, dieses Auto
schon einmal gesehen zu haben.
Basy: „Toll. Dat is mal wiedah so a Detail wo i mi frag: Brauch'n wia dat,
wenn wa nich mal de Tageszeit kennahn?“
Eli: „Vermutlich ist es ihr eigenes Auto. Sie hat es bei all der unglaublichen
Aufregung nur vergessen.“
Goe: „Welche Aufregung denn, mein Teuerster? Ich sehe hier nur Nebel! Sofern
man mit Nebel 'wirre Aneinanderreihung von Sätzen' meint.“
Doch als darunter etwas hervorschoss, nahm sie die Beine in die Hand.
Wojtek: „Wie schön, dass wir mal wieder in aller Ausführlichkeit erfahren,
WAS unter diesem Auto hervorschießt. So können wir auch sehr gut
nachvollziehen, wieso Sophia nun ihre Beine in die Hand nimmt und erst mal die
am Morgen verpassten Yoga-Übungen nachholt.“
Eli: „Vielleicht ist es ja der Plotbunny, den sie am Anfang des Kapitels
überfahren hat. DA hatte der sich also versteckt!“
Basy: „I hab mi scho gefragt, warum hiea ewig nix passiert, Altah.“
Sie rannte den ganzen Weg zurück, doch als sie sich wieder umschaute, bemerkte
sie, dass sie sich verlaufen hatte.
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: „I schlaf' ein, i sag's euch mit Bestimmung!“
'Na ganz toll!', schoss es ihr durch den Kopf.
Goe: „Toll ist noch gar kein Ausdruck. Wer hätte bei diesem völlig plan- und
koordinationslosem Herumgeflitze denn damit rechnen können, dass er sich
verläuft? Himmel, Arsch und Zwirn!“
Wojtek: „Wusstet ihr, dass 'toll' eine veraltete Bedeutung im Sinne von
'einfältig, anmaßend, verrückt' hat? So gesehen ... nicht die schlechteste
Wahl, um ihren aktuellen Zustand zu beschreiben. Ernsthaft, sie nähert sich dem
monströsen PH ohne mit der Wimper zu zucken, aber ein Schatten lässt sie
zusammenfahren und eine unter dem Auto hervorspringende Katze löst ihren
Fluchtreflex aus?“
Der Bildschirm wird schwarz und das Kapitel ist beendet.
Eli: „Na ganz toll.“ *greift sich ein weiteres Butterbrot*
Basy: *gähnt* „Ey, gib mia plz ma wat von da Kaffee. I brauch dat.“
Wojtek: „Puh... Na, da haben sich Sophias Wege wohl erstmals mit denen des PH
gekreuzt und das erste Treffen war so versemmelt wie es nur geht.“
Goe: „Nun, bisher haben erste, versemmelte Treffen noch nie jemanden von etwas
abgehalten, gell.“
Wojtek: „Aha. Wie lange es wohl dauern wird, ehe sie in der Kiste landen?“
Goe: „Ich möchte hoffen, dass Sophia vorher nicht ihren finalen Kistensprung
hinlegt, während ihr beispielsweise beim Anblick eines Schattens das Herz
stehen bleibt! Nekrophile Schwurbeleien sind etwas, das ich nicht lesen
möchte.“
Wojtek: „Na ja, den PH zumindest würde es nicht abhalten, wenn ... egal.“
[Nachwort]
Hihi, ja. Traumatisierend. Und im nächsten Kapitel versteckt sich Sophia dann
in einem Wandschrank und bespannt den PH bei den unlauteren Dingen, die er so in
seiner Freizeit macht.
Wir hoffen, es hat euch gefallen. Über Kommentare würden wir uns sehr freuen.
Sie würden uns motivieren und uns helfen, all dies hier zu überstehen.
Mit freundlichen Grüßen
&
[/Nachwort]
Kapitel 3: Deadly Penetrator
----------------------------
Noch immer sitzen die Kommentatoren im Lesezimmer fest und warten darauf, dass
es weiter geht ... oder sich wahlweise MSTsaw zu Wort meldet. Leider scheinen
dem Entführer die erbosten Aufforderungen Goes, Stellung zu beziehen und
Informationen herauszurücken, sprichwörtlich am Allerwertesten vorbeizugehen.
Goe: *gibt es auf* „Sakra aber auch!“
Basy: „Boah Altah, wenigstahns wie viele Chappis de FF hat kann a uns ruhig ma
sag'n!“
Goe: „Ja, so manches sollte der Unhold uns sagen! Aber leider kennen wir ja
die Bedeutung des Wortes Gastfreundschaft nicht mehr, gell?“
Wojtek: „Na ja, zum Thema Gastfreundschaft ... wir wurden entführt, wenn ich
mich recht entsinne.“
Eli: „Damals hat MSTsaw nach jedem Kapitel mit uns gesprochen und wollte uns
Angst machen, was jedoch immer nach hinten losging, da er dafür zu dämlich
war.“
Basy: „Hehe, scheinbar is ihm dat peinlich un a verzichtet darauf.“ :D
Eli: „OIch glaube eher, er kann uns gar nucht hören, Basy.“
Basy: „Eh ... m'kay, un wie kommsu da drauf?“
Eli: „Weiß ich niacht, es fiel mir nur so ein.“ (°)3°
Plötzlich springt der Fernseher an.
Goe: „Oh! Wie schön, dann weiter im Text. Umso eher kommen wir aus diesem
Höllenloch hier raus.“
Wojtek: „Das will ich hoffen, Goe. Habe ja so meine Zweifel daran...“
3. Pyramid Head
Basy: „Och nee, nich der scho wiedah! Gehört dat Arschloch nu zum Inventar
oda wat?“
Wojtek: „Na klar! Wo er und Sophia sich auf Anhieb so unsympathisch waren wie
es nur geht, führt da jetzt natürlich auch kein Weg dran vorbei, ihn immer und
immer wieder auftauchen zu lassen. Wir müssen hier immerhin noch eine Romanze
in die Wege leiten.“ :D
Eli: „Wird er Sophia in diesem Kapitel vielleicht was dun? Oh wie
aufregend!“
'Na ganz toll!', schoss es ihr durch den Kopf.
Goe „Dabei ist es wirklich verwunderlich, dass das Klümpchen Kohle, welches
bei Sophia dort sitzt, wo ihr Gehirn sein sollte, überhaupt so etwas wie
Gedanken produzieren kann, gell. Von ihren – entgegen allen Erwartungen –
rudimentär ausgeprägten Fähigkeiten der Gliedmaßenkoordination und des
Ziehens simpler Schlüsse fange ich gar nicht erst an...“
Sie nahm ihre Schritte wieder auf. Als sie einen dieser Schatten wieder sah,
drehte sie um und ging in die andere Richtung.
Basy: „Altah, in da Satz fehlt noch an drittes 'wieder'! Passiert ja auch nich
zum erst'n Mal, dat se an Schattahn sieht un glei in de anderah Richtung
geht.“ >__>
Eli: „Wieso geht sie denn nocht einfach drum herum? OIch würde drum herum
gehen, Goe!“
Wojtek: „Mich würde langsam nicht wundern, käme sie nie vom Fleck, da sie
sowohl vor als auch hinter sich nur Schatten erblickt und nicht mehr tut als
sich im Kreis zu drehen.“
Auf eine Begegnung mit noch so einem Monster konnte sie gerne verzichten. Es kam
ihr vor, als würde sie 3 Tage und Nächte durchlaufen,
Basy: „Mia kommt's mysteriöserweise auch langsam so vor als gingah dat hiea
scho drei Tage un drei Nächte, so fade wie dat is. Leidah sind's bloß knapp 60
Minutahn...“ =__=
als sie vor einem Gebäude ankam. Sie sah eine alte Karte und nahm diese auf.
Goe: „Und ... eh ... die lang da einfach so auf der dreckigen Straße herum?
Zum Donnerwetter! Haben die denn keine funktionierende Abfallwirtschaft oder wie
muss ich das verstehen?! Sophia, wer weiß, wo dieses Ding schon überall war!
Finger weg und desinfizieren!“
Wojtek: „Selbstverständlich darf in keinem Silent Hill die außergewöhnlich
detaillierte Karte des Abschnittes fehlen, die recht bald gefunden werden kann.
Ich nehme mal an, Sophia hat den ersten Level nun auch erreicht! Fehlen nur noch
ein rotes Taschenradio und ein Eisenrohr.“
Eli: „OIch verstehe deine Sprüche über dieses Silent Hill nucht, Wojtek.“
(;)_;
Dort stand, dass sie an einem „Woodside Aparment“ angekommen war.
Eli: „Oh cool, ein Aparment! Und weiter südlich ist dann wohl das städtische
Houhspietl zu finden oder so. Aber eigentlich kann das Ding ja niacht besonders
schwer auf der Karte zu entdecken sein. Wenn man bedenkt wie umfangreich die
Umgebung ist, ist es wahrscheinlich das einzige Gebäude weit und breit...“
Goe: „Schreck lass nach! Die Karte muss vor lauter nebeliger Luftfeuchtigkeit
bereits ganz schwammig und verlaufen sein. Den pathogenen Dreckswisch würde ich
nicht mit der Kneifzange anfassen, gell!“
Sie betrat das Gebäude und wollte sogleich wieder hinaus,
Basy: „Un gibbet da auch einah Grund? Hat se wiedah 'n Schatt'n geseh'n oda
wat?“
Wojtek: „Hm, ich kann mich nicht entscheiden ob ich dazu jetzt einen
freudschen Rein-Raus-Witz machen oder ihr besser gratulieren soll, da sie doch
tatsächlich die richtige Benutzung einer Tür entdeckt hat.“
doch die Tür war plötzlich abgeschlossen.
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: „Haha, fail! Mann, dat is so öde, i solltah Geld für mei zwanghaftes
Wachbleib'n kriegahn...“ =__=
Wojtek: „A wizard did it? Ja, ja, kein Silent Hill ohne das obligatorische,
plötzlich kaputte Schloss.“
Sie war froh, als sie einen Raum fand, wo sie rein konnte.
Eli: „Vermutlich gibt es in Wahrheit massenhaft offene Räume, aber Sophia
kann nucht rein, denn die Lampen sind aus und die Räume somit in Schatten
getaucht. Da kriegt sie jedes Mal einen Schreck und fährt auf dem Absatz herum.
In diesem Raum ist dann bestimmt ein Licht an oder so, sodass sie zur
Abwechslung auch mal reingehen kann.“
Dort sah sie ein Outfit und an diesem haftete eine Taschenlampe.
Basy: „Einah 'Outfit', Gott hilf! Lauft um euer Leb'n! Mann, alles is so
spannend un detailliert ... not!“
Goe: „Pardon, sie sieht ein 'Outfit' mit einer selbstklebenden Taschenlampe
und bleibt dabei total gelassen? Jeder triviale Schatten versetzt sie in
höchste Aufruhr, doch bei einem mystischen, völlig deplatzierten 'Outfit' mit
geisterhaft daran klebender Taschenlampe ist alles okay?“ {O}_{o}
Wojtek: „Hm... Kommt mir verdächtig bekannt vor, Goe. Mich erinnert das
gerade sehr an Silent Hill 2 – da findet man, kurz nachdem man das
Appartementgebäude betreten hat, einen mit Kleidung verhüllten Mannequin, von
dem man eine Taschenlampe abmachen kann.“
Eli: „Vermutlich ist hier viel Kreativität geflossen.“
Basy: „Not! Not, Altah!“ DX
Diese hob sie auf und steckte sie sich an ihre Sachen.
Goe: „Es ... es muss sich hierbei tatsächlich um eine selbstklebende
Taschenlampe handeln. Wie geht denn das, sakra aber auch?!“
Basy: „Technologie is dat!“
Ihr war klar, dass ihr khakifarbenes Top ziemlich dreckig aussah und ihre weiße
Hose war bereits grau und voller Blut.
Basy: „Oh yeah, geil, komm, un nu noch 'n Absatz wo se überall Mad'n un
Eiterbatz'n klebahn hat.“
Wojtek: „So so, das ist ihr also alles klar. Und? Bringt uns das weiter?“
Goe: „Wie schön, dass wir im dritten Kapitel auch endlich mal erfahren, was
die gute Sophia so alles für Klamotten aus dem Sparmarkt trägt, gell. Allein
die Erwähnung, dass Kleidung vorhanden ist, hat mir persönlich NICHT
gereicht!“
Eli: „Vielleicht hätte sie doch lieber mit Mr. Clean waschen sollen, niacht
mit so einem billigen Pseudowaschmittel ohne Markenname. So was kann den Gilb
nucht aufhalten! Dann kommt er und macht weiße Hosen schmuddelig und grau...“
(;)_;
Woher dieses allerdings kam, wusste sie auch nicht so genau.
Basy: „Wat weiß se denn übahaupt?“
Eli: „Wahrscheinlich hat ihr Körper nach der vielen sinnlosen Rennerei
entschieden sich langsam zu verflüssigen.“
Sie ging durch den Raum und als etwas aufsprang,
Eli: „Peek-a-boo!“ (\(°)o°/)
schrie sie laut auf und rannte hinaus.
Basy: „Würdah se nich alle 10 Sekund'n aufschrei'n un weglaufahn, würdah
hiea scho wat fehl'n, würdah dat.“
Eli: „Vermutlich wären die Kapitel dann alle um ein Drittel kürzer,
Basy.“
Sie ging orientierungslos durch die ganzen Flure
Wojtek: „Hm, sie verhält sich also in Gebäuden nicht anders als in freier
Wildbahn, ja? Also doch eher eine allgemeine Intelligenzminderung, kein
situationsabhängig aufwallender Neurosenkomplex, der das vegetative
Nervensystem lahmlegt...“
Goe: „Welches vegetative Nervensystem denn, sakra? Ich habe langsam eher den
Eindruck, diese Sophia hätte gar keins und würde stattdessen durch eine Art
Dampfmaschinenmechanismus angetrieben, nicht durch neurale Reize und einen
Stoffwechsel!“
und kam in ein Zimmer. Dort stand ein Einkaufswagen. 'Was will derjenige denn
hier drin mit einem Einkaufswagen??', schoss es ihr durch den Kopf.
Eli: „Vielleicht will er oder sie ja einkaufen?“
Wojtek: „Hm, schon wieder so ein Déjà-Vu...“ *mystisch die Hand bewegt*
„Ich sage voraus, dass in diesem Einkaufswagen eine Pistole liegt.“
Allerdings überrannte ihre Neugier sie wieder und sie ging zu dem
Einkaufswagen. Dort sah sie eine Pistole.
Eli: „Oh Wojtek, du bist so vorausschauend!“ (*)-*
Die konnte man doch immer brauchen, dachte sie und steckte sie ein.
Wojtek: „Ja, natürlich, Pistolen kann man immer brauchen; vor allem dann,
wenn man keine Ahnung von Schusswaffen hat und das Risiko höher ist, dass man
sich damit selbst in den Fuß schießt.“
Goe: „Gell, so ist das, Sophia, da denken Sie wahre Worte. Auch ein Gehirn
kann man immer gut gebrauchen! Hoffentlich kommen Sie auf ihrer nebulösen Reise
durch die Schattenwelt noch in einem Fleischereibetrieb vorbei und finden
eins.“
Basy: „Hehe, yeah, nu hassu einah Knarre un fühlst di glei ganz groß, wa?
Heuchelsau!“
Direkt daneben lagen ein paar Patronen für die Pistole, die sie auch noch
einsteckte. Dann verließ sie das Zimmer wieder.
Wojtek: „Das war so klar. Düdüm – düdüm – düdüm! So. Und jetzt noch
ein oder zwei Fruchtsäfte, um die HP wiederherzustellen.“
Eli: „Was ist düdüm – düdüm – düdüm, Wojtek?“
Wojtek: „Ach, das ist dieses Geräusch im Spiel, wenn man einen Gegenstand
aufnimmt. Bisher ist hier so ziemlich jeder Fund 1:1 dem zweiten Teil der Serie
entnommen worden.“
Es schockte sie. Wie konnte ein Apartmenthaus so schäbig werden, wenn hier doch
eigentlich Menschen leben sollten, die alles auf Vordermann hielten?
Eli: „Vielleicht ... vielleicht leben da ja gar keine Menschen?“
Wojtek: „Hm, das fragte ich mich bei meinem Besuch der deutschen Hauptstadt
Berlin auch. Leider gibt es keinen nachweisbaren positiven Einfluss der
Einwohneranzahl auf die Hygiene der Wohnanlagen. Viel eher scheinen Bewohner
diesen Zustand noch negativ zu beeinflussen!“
Goe: „Dieses Rätsel verschieben wir mal auf später, gell. Nun wenden wir uns
erst mal der spannenden Frage zu, wie Sie, Sophia, so schäbig sein können,
fremder Leute Eigentum an sich zu nehmen, obschon Sie doch Moral haben sollten,
die sie von solcherlei Unredlichkeiten abhält!“ {ò},{ó}7
Doch bis jetzt war sie noch keiner Menschenseele begegnet.
Eli: „Oh cool, das untermauert meine Theorie noch. Vermutlich sind sie alle
tot.“ (°)3°
Basy: „Dat wäre wenigstahns ma wat Interessantes, Altah!“
Sie fragte sich, ob sie die einzige in diesem Kaff war, die noch ein Mensch bzw.
noch am Leben war.
Goe: „Ja nun, eh, der Pyramid Head von vor ... drei Tagen“ *röchel* „und
diese laufenden Schattenmonster kommen mir schon recht lebendig vor, gell! Das
muss ich klar hervorheben. Sie, Sophia, wirken noch am ehesten wie eine
wandelnde Untote, vor allem an Ihrer Intelligenz und Ihrem Charakter gemessen.
Erklären Sie mir dies!“
Sie kam an einem weiteren Flur an und öffnete wahllos irgendeine Tür.
Basy: „... se kam auf einah neuen Zeile an un schrieb wahllos irgendwat
hin...“
Dort sah sie den Heini von eben
Goe: „Bitte? Welcher Heini denn? Ich habe nichts über einen Heini
gelesen!“
Eli: „Wahrscheinlich der, der auf dem deutlich durch die geöffnete
Nebenzimmertür erkennbaren Klo saß und Zeitung las, während Sophia ihm
glücklich summend die Taschenlampe vom Transvestitendress gezogen hat, Goe!
Dieses wichtige Detail wurde nur unterschlagen.“ (°)3°
Basy: „I wette, es is da PH.“
und erschrak, als sie sah, WAS der da tat. Vor sich hatte er eines dieser
Monster und er…schien es zu vergewaltigen.
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: *snort* „Altah, wieso kommt eigahntlich in fast jeda mies'n FF, wo von
uns geles'n wird, einah grottig sinnlose Vergewaltigung vor?“ O__o
Goe: „Donner und Doria! Wie kann dieser unflätige Schuft es nur wagen?!
Monster haben auch Würde! Ins Zuchthaus werfen sollte man ihn, sapperlot!
ARGH!“ *speit Gift und Galle vor Wut*
Wojtek: *facepalm* „Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Kapitel noch weiter
derailen könnte, aber sieh an: Die 'Pyramid Head vergewaltigt ein
Monster'-Szene hat der/die/das Autor/in also auch noch geklaut und dabei völlig
aus dem Zusammenhang gerissen...“
'Wie krank ist DAS denn bitte?!', dachte sie angewidert und versteckte sich in
dem Wandschrank der dort war.
Goe: *erbleicht vor lauter Sinnlosigkeit*
Eli: „Wieso versteckt sie sich denn jetzt im Schrank, statt einfach das Weite
zu suchen? Goe, ich verstehe das nucht!“
Basy: „Hehe, genaahau! Dat is dem auch nich aufgefallahn oda so, weil, a is ja
eb'n sehr vertieft.“ *kotz*
Wojtek: „Ja, alles klar, aber wie krank ist es denn erst, sich in so einer
Situation im Schrank zu verstecken und aufzupassen? Sophia, Sie spielen dadurch
unmittelbar all diesen vulgären Pseudopsychologen in die Hände, die doch
tatsächlich behaupten, Frauen empfänden Vergewaltigungen als einen lustvollen
Ausdruck männlicher Dominanz und wollten selbst vergewaltigt werden, da das in
den Genen verankert ist! Die gesellschaftliche Tabuisierung solcher Bedürfnisse
wäre demnach der frühkindlichen Indoktrination und religiösen Einflüssen
geschuldet. Da sehen Sie mal, was Sie angerichtet haben!“ :(
Eli: „Also ich möchte nucht vergewaltigt werden.“ *nick*
Als der Heini von dem Monster abgelassen hatte, schnappte sie zu laut nach Luft.
Eli: „Ist sein Schwanz denn so groß?“ (°)3°
Basy: *LOL*
Goe: „Aha! Und dieser Wandschrank ist also kein physisches Objekt, das ein so
leises Geräusch wie das nach Luft schnappen dämpfen würde, sondern entspringt
ihrer Einbildung oder wie soll ich das verstehen? Und der PH versteckt unter
seinem Helm in Wahrheit zwei riesengroße Ohren?“
Er drehte sich um und ging genau auf den Wandschrank zu. Sie griff zur Pistole,
lud sie nach und schoss. Schoss, was die Pistole hergab.
Basy: „Boah, nu geht’s aba los hiea oda wat? Erst 'ne Quotenvergewaltigung
un noch in da selben Minute 'ne Pseudoschießerei!“
Goe: „Recht so, möchte ich meinen! Für den Pyramid Head kommt nur eins
infrage: Todesstrafe nicht unter drei Monaten,
Himmelherrkreuzdonnerwetter!!!“
Wojtek: „Eh ... Goe?“
Eli: „Vermutlich ließ sie die Schranktür zu, was dem Ganzen so ziemlich
jeden Effekt nahm.“
Als das Magazin einigermaßen leer war,
Goe: „Was soll denn das heißen, 'einigermaßen leer'? Ist es nun leer oder
nicht?“
Eli: „Vermutlich sollte sie das Magazin mal kräftig schütteln oder die Ecken
auszukratzen versuchen. Eventuell kriegt sie ja noch eine Kugel zusammen.“
Basy: „Altah, dat FF-Ding is so unfreiwillig komisch, dat gibbet doch nich!“
XD
wandte der Typ sich ab und verließ das Zimmer.
Wojtek: „Hm... Mit James fand ich die Szene dramatischer.“
Goe: „... aha? Ja nun, von dieser Sophia kann man halten was man will, aber
das Verhalten des PH ist auch nicht gerade sinnvoll. Als hätten diese paar
Knallerbsen ihm zugesetzt, ich bitte euch! Wie ich Sophia einschätze, hat sie
noch versucht, tödliche Kopfschüsse zu landen und dabei nur den Helm
getroffen!“
Eli: „Hat der eigentlich zwischenzeitlich seine Hose wieder angezogen?“
Wojtek: „Er trägt so eine Art Kutte, Eli.“
Eli: „Ach so. Hat der eigentlich zwischenzeitlich seine Kutte wieder
zugemacht?“
Doch aufatmen wollte Sophia noch nicht.
Eli: „Vermutlich ist der Wandschrank voller stinkender Schlüpfer.“ (°)3°
Basy: „Se soll ruhig ma für a paar Stundahn mit Atmen aufhör'n, dat bekommt
iha sicha ungemein gut... Un uns erst.“ *headdesk*
Sie hatte zu große Angst, dass der Typ dort auf sie wartete, um sie ebenfalls
zu vergewaltigen.
Wojtek: „Das ist natürlich in Anbetracht der Tatsache, dass sie eben noch den
Raum BETRETEN und sich im Schrank VERSTECKT hat, statt die Flucht zu ergreifen,
eine ungemein nachvollziehbare Angst.“ >_>
Basy: „Yeah, Sophia, da will dich sichah vergewaltig'n, weil de so billig un
willig bist. Aba a macht dat bloß auf da Flur, weil es da viel schönah is.“
Goe: „Sapperlot, die Magd ist ja fast so schlimm wie Sayuri, die auch hinter
jeder Ecke einen bösen Vergewaltiger vermutet hat, welcher ihr nur an die
Wäsche wollte.“ *erschaudert*
Doch nach einiger Zeit verließ sie den Wandschrank doch und sah sich um.
Wojtek: „Puh, na so ein Glück. Stellt euch nur vor, der Rest der FF hätte
sich im Wandschrank abgespielt...“
In der Küchenzeile lag das – anscheinend tote – Monster. Sie ekelte sich
und sah sich noch ein wenig weiter um. Gerade als sie den Raum verlassen wollte,
verspürte sie etwas.
Eli: „Vielleicht war es ja unglaublich intensiver Schwachsinn.“ (°)3°
Goe: „Wundern würde mich dies nicht, mein Teuerster! Einer von mir
aufgestellten Theorie nach existieren Sues, die imgrunde wandelnde Plotholes
sind. Sophia ist so ein wandelndes Plothole und ihre bloße Anwesenheit beraubt
ihr Umfeld jeglichen Sinns!“
Sie...hatte Durst, so ging sie zurück zu der Küchenzeile und drehte den Hahn
auf.
Basy: „Ja nee, is glaah. In einah potentiell gefährlich'n Haus, wo Monstah un
Co. untahwegs sind un auch sonst alles wenig koscher erscheint, trink' i einfach
ma so Leitungswassah!“
Eli: „Hatte sie sich nucht extra Brote und was zu Trinken eingepackt?“
Doch anstatt Wasser flossen Blut und Eiter aus dem Hahn. Sie schrie auf und
drehte ihn schnell wieder zu.
Goe: „Nun, wenigstens denkt sie an die monatliche Blut- und Eiterrechnung und
möchte dem Hausbesitzer keine unnötigen Kosten aufhalsen – wie redlich.“
{@}_{@}
Wojtek: *stupst Basy an*
Basy: *schreckt hoch* „Hups! Sorry, Altah, i bin bei da Aufzählung des
Schreckahns einfach eingeratzt.“ XD
Sie rannte aus dem Zimmer, völlig orientierungslos und durstig. Sie rannte und
rannte und als sie das Apartment endlich verlassen hatte, atmete sie tief durch.
Das war ja wohl der größte Griff ins Klo, den es jemals gab.
Basy: „Hm, njoah, würdah i auch sag'n, würdah i. Allgemein kommt mia de
ganze FF wie a Griff ins Klo vor. Wat sollte da ganze Appartement-Einschub denn
bloß bringen?“
Wojtek: „Schwer zu sagen... Ich gehe ja noch immer davon aus, dass das hier
auf eine Romanze mit dem PH hinausläuft, ganz ungeachtet dessen, dass es eine
total abwegige und groteske Sache wäre. Sophia dann aber zusehen zu lassen, wie
der Kerl ein Monster misshandelt, lässt alles in immer fragwürdigere Bahnen
abdriften...“ >_> *seufzt* „Ich hätte mir meinen Block und einen Stift
mitnehmen sollen. So viele Hinweise auf psychische Probleme und tief sitzende
Verhaltens- und Bewusstseinsstörung kann ich mir unmöglich merken!“
Und sie war froh, wenn sie endlich wieder nachhause konnte.
Wojtek: „Hm... Sophia, üblicherweise bringen die, die Silent Hill überleben,
Intelligenz, knallharte Entschlossenheit, Durchsetzungsvermögen und ein
gewisses Maß an Risikobereitschaft mit. Wenn nicht gerade ein paar magische
Feen auftauchen, die auf wundersame Weise Ihr Auto reparieren und Sie über den
bodenlosen Abgrund heben, würde ich mir an Ihrer Stelle keine allzu hohen
Chancen ausrechnen, jemals wieder nach Hause zu kommen.“
Sie ging völlig übermüdet und durstig und sogar hungrig durch die Stadt
Eli: „Oh nein, jetzt ist sie also übermüdet, durstig, hungrig und sogar
hirnlos! Das wird ja immer schlimmer hier! Was für ein unglaubliches Pech, dass
sie sich nucht wenigstens was zu essen und zu trinken in die Tasche gesteckt
hat, als sie ihre Wohnung verließ...“ (=)_=
und sah wieder ihren Typ.
Basy: „Altah, dat is nich dei Typ! Da findet di scheiße, unwürdig un will
dich abmurksahn, un da hast ihm eb'n aufgepasst, wie a einah Monstah
vergewaltknödelt hat un dann hassu auf ihn geschossahn!“
Eli: „Vermutlich ... geht sie jetzt wieder zu ihm hin, da sie so neugierig
ist.“
Sie erschrak zwar ein wenig, doch wieder packte sie die Neugier und sie ging auf
ihn zu.
Eli: D8
Goe: „Allem Anschein nach war ihr Kurzzeitgedächtnis nicht dazu in der Lage,
die angeblich traumatisierende Vergewaltigungsszene länger als drei Sekunden zu
behalten. Wieso hat sie denn plötzlich wieder Interesse an ihm? Oh weh mir,
diese Figur ist dermaßen inkohärent und widersprüchlich geschrieben, das
hält man ja im Kopf nicht aus!“
Da er mit dem ‚Gesicht‘ zu ihre gewandt war, sah er auch, wie jemand auf ihn
zukam. Zwar wunderte ihn das, doch er schnaubte.
Wojtek: „... zwar wunderte ihn das, doch er schnaubte? Ja. Da ergeben Haupt-
und Nebensatz mal wieder ein wahrlich harmonisches Ganzes.“ *röchel*
Basy: „Ey, wieso häuf'n sich nu eigentlich da sinnlos'n Sätze so sehr?“
Bis jetzt war es der einzige Mensch, der so lebensmüde war, sich ihm zu
nähern.
Eli: „Vermutlich trifft man einfach nocht alle Tage auf ein Individuum, das so
speziell wie Sophia ist.“
Wojtek: „Genau so ist es. Diese einzigartige Mischung aus hanebüchener
Blödheit, beängstigender Inkompetenz in Sachen Gefahrenvermeidung und dieser
Hang dazu, alle fünf Sekunden die eigene Meinung zu wechseln, tauchen schon
jeweils einzeln nur bei einem unter 10000 aus. Alle drei vereint ... so was
sollte unmöglich sein!“
Er packte den Griff seines Schwertes und rammte es 1 cm neben sie in den Boden.
Basy: „Tja, Altah, knapp danebahn is auch vorbei! Mussu dia halt ma a Guckloch
mehr in dein' Helm bohr'n lassahn.“ >__>
Sie schrie auf. Was war mit dem los? Wieso waren alle gegen sie? Aber da
erinnerte sie sich, dass sie hier ja gar nicht in ihrer Heimat war.
Goe: „Papperlapapp - ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auch in ihrer
Heimat niemand leiden kann, da sie nachweislich kein Gespür für Risiko und
nicht einen Funken gesunden Menschenverstand besitzt.“
Und sie drehte sich um. Rannte wieder los und um die nächste Ecke. Als sie sich
einigermaßen sicher fühlte, rutschte sie an der Wand runter auf den Boden und
fing an zu weinen.
Basy: „Mia komm'n auch bald de Tränen, wenn dat so weitah geht. I wundere mi
bloß, wieso se nach zehn Schrittahn nich wieda von ihra Neugierde gepackt
wurde, umdrehte un zurück zum PH ging, bloß um dann weitere zehn Sekund'n
spätah erneut de Flucht zu ergreif'n.“
Das hier war ihr schlimmster Alptraum...Nein noch schlimmer!
Eli: „Also ihr ... schlimmster³ Alptraum?“ (°)3°
Goe: „Na ja, so gesehen stimmt das schon. Schließlich ist sie nur hier, da
sie immer wieder von Silent Hill träumt und Antworten finden will – nur
deswegen hat sie sich doch auf den Weg in dieses Kaff gemacht! Wie schön, dass
sie nach drei Kapiteln endlich auch bemerkt, dass das hier wortwörtlich ihr
schlimmster Alptraum ist. Feurio!“
Und langsam aber sicher weinte sie sich in den Schlaf, ohne bemerkt zu haben,
dass man sie verfolgt hatte...
Wojtek: „Na, jemanden zu verfolgen, der an einer Wand sitzt und sich in die
Bewusstlosigkeit weint, ist natürlich eine super Leistung.“
Der Bildschirm wird schwarz und das Kapitel ist beendet.
Basy: „Boah, endlich, Altah! I dachte scho, dat hört gar nich mehr auf.“
>__>
Eli: „Oh mein Gott, war das vielleicht spannend!!! Sophia gelangt in ein
verfallenes Appartementgebäude, in dem Outfits, Taschenlampen, Einkaufswägen
und sogar Schusswaffen einfach so rumstehen beziehungsweise liegen, beobachtet
den PH beim Vergewaltigen eines Monsters, schießt ihm ein Magazin Kugeln ohne
jeden Effekt rein und muss noch weiter in die Geheimnisse der nebeligen Stadt
eintauchen!“ (*)_* „IAch kann mich vor lauter Aufregung kaum auf dem Stuhl
halten!“
Wojtek: *grins* „Ich finde es wirklich faszinierend, dass dir das alles so gut
gefällt, Eli.“
Eli: „OIch mag FFs, Wojtek.“
Goe: „Und nun? Ich würde noch immer gerne ein paar Worte über die momentane
Situation wechseln, MSTsaw!“
[Nachwort]
Hihi, ja. Wie schrecklich... Und im nächsten Kapitel geht es dann zur
Abwechslung mal um ... die FF. Wirklich. Wir hoffen, es hat euch gefallen. Über
Kommentare freuen wir uns immer sehr.
LG
&
[/Nachwort]
Kapitel 4: SOPHIA.EXE - oder auch: Der "Info-pitelchen" den keiner brauchte
---------------------------------------------------------------------------
Eli: „Will es jemand haben?“ *auf das vorletzte Butterbrot deutet*
Basy: „Im Leb'n net, Altah, i ess' doch nix aus diesahm Loch hiea!“
Goe: „Sapperlot, und ich esse nichts, dessen Zubereitung ich nicht beobachten
konnte, gell.“
Wojtek: „Hm... Nein, danke. Ich bin nicht hungrig.“
Eli: „Dann nehme ich mir das Butterbrot jetzt. Aber dann ist nur noch eins
da.“
Goe: „Nur zu, mein Teuerster. Solltest du jedoch später Beschwerden im
Magen-Darm-Trakt vernehmen, so kannst du dir denken, woher sie wahrscheinlich
kommen, gell!“
Eli: „Ach Goe, du bist mir nah. Seid ihr sicher, dass ihr das Brot niacht
wollt?“
Goe, Basy & Wojtek: „Ja, Eli! Iss!“
Eli: (°)w° *langt kräftig zu; nomnomnomnomom*
Unterdessen springt der Fernseher wieder an.
Eli: „Oh cool, passend dazu gibt es noch etwas FF-Beilage.“ *kau, kau,
schmatz*
Wojtek: „Hm, na da bin ich aber mal gespannt, wie es weiter geht.“
4. 4.
Basy: „'4. 4.'? Ja nee, is glaah. Weil doppelt hält bessah oda wat?“
Eli: „Offenbar ist der Titel eine Anspielung auf das englische Wort 'fear',
was so ähnlich wie 'vier' klingt. Wahrscheinlich werden wir gleich lernen, was
wahre Furcht bedeutet, oder so.“ (*)__*
Wojtek: „Hihi, ja, so kann man es auch sehen. Ich mag deine Ideen, Eli.“ ^^
Hallo zusammen :)
Eli: „Huhu.“ (°)-°/
Goe: „Was geht denn jetzt los, sapperlot? Immer diese unnötigen Vorwörter,
die doch eh jeder überspringt. Solches sollte meiner Meinung nach ja gesetzlich
unterbunden werden, gell.“
Noch einmal ein ganz kleiner Info-pitelchen..
Eli: „Oh cool, ein ganz kleiner Info-pitelchen! Schaut nur mal, wie süß und
klein der ist!“ (*)_* „Wir leben in einer Informations- und
Datengesellschaft.“
Goe: „Ein kleiner Info-pitelchen?! Donner und Doria! Was tangieren uns denn
bitte Informationen, deren Richtigkeit wir objektiv überhaupt nicht bewerten
können?“
Basy: „I wäre füa a paar Infos zu diesah Grütze scho dankbar, Altah, so is
es ja net. Vor allahm frage i mich, worauf dat hinaus läuft un wat i rauchahn
muss, um da PH mit ein' Menschenfrau zu verkuppahln.“
Wojtek: „Je mehr Informationen ich habe, umso sicherer kann ich
diagnostizieren. Schauen wir mal, was der Info-pitelchen für uns
bereithält.“
Die Story ist vorerst auf Eis gelegt..
Basy: „Party hard!“ :D
Eli: „Vermutlich wird der Plot dadurch aber auch nucht frischer.“
Wojtek: „Hau mich, aber ich glaube eh, dass die FF außen schon verbrannt und
innen noch gefroren ist. Von daher...“
Goe: „So so, ich sehe schon, da wurden kurz nach der Veröffentlichung
redliche Maßnahmen ergriffen, um das vom Geschriebenen ausgehende Risiko
einzudämmen, gell? Bedauerlicherweise würde die Story, gehirnbrandig wie sie
ist, nach kürzester Zeit selbst das arktische Eis noch geschmolzen haben.“
Ich hab auf meinen laptop einen ganz fiesen Virus bekommen
Goe: „Nun, das wundert mich in keinster Weise, haben Studien des renommierten
Instituts Kuschmelka (München) schließlich ergeben, dass 18 von 20
Computertastaturen stark keimbelastet sind. Jede vierte Tastatur sei demnach
sogar infektiöser als ein Toilettensitz! Magenschleimhautentzündungen,
Durchfall und sogar Gehirnbrand können die Folge der Benutzung sein, gell.“
Eli: „Oh mein Gott! Vier! Das kann kein Zufall sein, Goe!“
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: „...“
der meine gesamten Dateien gefressen hat..
Basy: „Sichah, dat nich einfach Eli fünf Minutahn mit da Laptop alleine
war?“
Eli: (>)_>
Goe: „Ach so, es geht um einen Computervirus! Sakra aber auch... Immer diese
unkonkreten und verwirrenden Teilsätze.“
Eli: „Du musst die FF ausreden lassen, Goe. Man muss einen Info-pitelchen
immerhin holistisch bewerten.“
Goe: „Wahrlich, mein Teuerster, soweit ich weiß, ist dieses hier der erste
Info-pitelchen, den wir bisher lesen. Beziehst du deine Informationen aus
absolut sicherer Quelle?“
Wojtek: „Ich möchte mal ganz unverbindlich erwähnen, dass ich die
Bezeichnung ein ganz kleiner Info-pitelchen einfach nur unglaublich süß und
charmant finde. Hihihi~“ XD
Eli: „OIch auch. Wir sollten ihn, also, den Info-pitelchen, Eli nennen. Wie
mich!“ (*)_*
Der muss jetzt in die Werkstatt und ich weiß nicht wann ich ihn
widerkriege.....
Eli: „Oh nein, Virus-chan!“ (;)_; „Hoffentlich kommt er bald aus der
Werkstadt zurück.“
Basy: „Is kein Wundah, dat's den Virus zerschossahn hat, nachdem a de FF
fraß.“
Wojtek: „Ob der Virus wohl erst Dateien gelöscht, sie fünf Minuten später
wieder hergestellt und dann weitere fünf Minuten später erneut gelöscht
hat?“
Basy: „Altah, jede Wette, dabei kam noch so a schrillah, kreischigah Ton aus
de Lautsprechers, wo jed'n in da Wahnsinn trieb.“
Goe: „Anhand der mir vorliegenden Daten vermute ich, dass der Virus SOPHIA.EXE
heißt.“
Solange habe ich den Pc von einer Freundin, doch auch mit dem hier kann ich
nicht weiterschreiben
Wojtek: „Was ... sie scheinbar nicht davon abhielt, es trotzdem zu tun. Oder
schrieb sich der Info-pitelchen etwa von selbst?“
Eli: „Wie ... wie unheimlich.“ (;)__;
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: „Altah, dat is ja so undercover un müsteriös wie ALIAS un Totally
Spies zusammahn, uuuh~“ =__=
da sie nicht will das ich das hier speichere
Eli: „Vielleicht fürchtet die Freundin ja soziale Ausgrenzung, sobald sie mit
dieser FF in Verbindung gebracht wird.“
Basy: „Versteh' gar net, warum.“
und ich ihr den heute widergeben muss... Ich weiß also nicht wann das nächste
Pitel kommen kann, und jetzt kommen wahrscheinlich einige Kommentare "Das ist
aber blöd, die Story entferne ich jetzt aus meinen Favoriten.!" ...
Goe: „Papperlapapp, gell. Wer die bisher noch nicht aus seiner Favoritenliste
genommen hat, der nimmt sie nie raus. Der würde nicht mal eine etwaige
Löschung bemerken. Und überhaupt: Warum wurde denn dieser Info-pitelchen
geschrieben, statt in derselben Zeit einfach das nächste Kapitel in die
Tastatur zu hämmern? Wie ich sicher annehmen kann, hätte letzteres sogar
weniger Zeit beansprucht und danach hätte die Autorin noch einen Kaffee trinken
können.“
Wojtek: „Hm, langsam zeichnet sich hier das Bild eines geringen Vertrauens in
die eigene Arbeit ab.“
Eli: „IAch verstehe nocht, wieso man in die FF kein Vertrauen haben kann. Die
ist doch einfach absolut und vollumfänglich wunderschön und spannend und
aufregend und mysteriös und toll, noch mit einem prickelnden Hauch
Vergewaltigungserotik eingestreut!“ (Q)_Q „Was soll das heißen, Wojtek?
Was?“
Wojtek: „Na ja, wer die FF bisher mochte, der wird sicherlich auch kein
Problem damit haben, ein wenig länger auf das nächste Kapitel zu warten und
nimmt sie aufgrund der Umstände schon nicht aus seiner Favoritenliste. Ist ja
nicht so, als hätte die Autorin das mit Absicht gemacht und müsste hier
jemandem Rechenschaft ablegen.“ ^^
Basy: „Hast scho Recht, Altah, i für mein'n Teil warte auf dat Ding gern
sogar bis zum St. Nimmerleins-Tag!“ :D
Ich kann mir nur entschuldigen,
Eli: „... dun. Goe, kannst du dir auch nur entschuldigen dun, da du so schlau
bist?“ (°)-°
Goe: „Ja aber Eli, wieso sollte ich mich denn für meinen brillanten Intellekt
entschuldigen? Viel eher sollten mir alle dankbar sein und mich mit Geschenken,
wie etwa Präsentkörben und praktischen Geldbeträgen, überhäufen, gell!“
Eli: „Ach so, okay, oh und sag mal, Goe, glaubst du, dass wir auch
keimbelastet und ansteckend sind und unbeabsichtigt Viren mit unseren FFs
schreiben und dadurch unsere Rechner schrotten und...“ *blubb, blubb, blubb*
(@)3@
Wojtek: „Eli, ich finde, du solltest mal was trinken.“
dafür das der Virus darauf gekommen ist, dagegen konnte ich nix tun...
Basy: „Ja nee, dat sag'n se alle. Mal wiedah a klarah Fall von
Luftbestäubung, wa?“
Wojtek: „Ja, ja, wie bei jeder zweiten Schwangerschaft vor Vollendung des 18.
Lebensjahres. Da heißt es auch immer, man hätte nichts dagegen tun können.“
Mein Anti-Vir System hat anscheinend versagt...
Eli: „Wahrscheinlich sollte das Programm zusammen mit der automatischen
Rechtschreibkontrolle und der Kindersicherung durch Kopien von SOPHIA.EXE
ersetzt werden. Die haben auch alle versagt!“
Goe: „Dann hätten Sie eben mal besser nicht Ihre Kreditkartennummer an einen
sprechenden Elch herausgegeben, und diese vermeintlichen PC-Beschleuniger sind
eben doch nicht so redlich, wie ihre knallig-bunten Hintergründe und von
Rechtschreibfehlern durchzogenen Versprechungen suggerieren wollen. Von
garstigen Unzuchtseiten und den damit in Verbindung stehenden Gefahren fange ich
jetzt gar nicht erst an.“
Die Story ist vorerst pausiert und ich weiß nicht, wie lange es dauern wird die
ganzen Dateien widerherzustellen..
Basy: „Leidah ja nich lange genug.“
Goe: „Sakra aber auch, gab es da denn keine unverbindliche Information vom
zuständigen Reparaturdienst? Zu solchem sind diese Hallodris gesetzlich
verpflichtet!“
Ich mache aber so schnell es geht weiter, wenn ich meinen Pc widerhab.....
Basy: „Ja nee, is glaah. I hab dat hiea auch scho richtig wider, dat geht auf
keinah Kuhhaut, geht dat nich.“
Eli: „Was ist denn jetzt nur mit Virus-chan? Wird der gar niacht mehr
erwähnt? Er hat immerhin die Welt zu retten versucht!“ (Q)_Q
Bis dahin,
Eure [zensiert] :)
Eli: „Virus-chaaan!“ *röchel* „Na ja, was solls. Tschüss, [zensiert].
Vielen Dank, dass du den Info-pitelchen geschrieben hast. Schade, dass er uns
nuchts brachte, weil wir ja eh noch weiterlesen müssen.“
Wojtek: „Hm, ja, ja, sehr nett. Irgendwo aber auch ernüchternd, denn
einerseits war der Info-pitelchen ab dem Moment, ab dem das nächste Kapitel
kam, sinnlos und hätte wieder gelöscht werden können ... und andererseits ist
er in sich schlüssiger und zusammenhängender als die ganze bisherige FF, was
Sophias Abenteuer so ziemlich ad absurdum führt. Ich meine ja bloß.“
Basy: „Njoah, dat macht scho wat her, wennu einah FF mit möglichst vielahn
Laberchappis drin hast un 0 Inhalt schön auf alles verteilst. Vermutlich sin se
alle in Jubelstürmah ausgebroch'n, nach diesahm Info-pitelchen, als es dann aba
trotzdem weitahging, kam ihnen dat kalte Kotz'n.“
Goe: „... sehr geehrte Mitkommentatoren, ich möchte euch bitten, das Wort
Info-pitelchen von jetzt an nicht mehr zu verwenden, gell. Anderenfalls geht mir
hier der Hut hoch!“ {>}_{<} „Himmelherrgottsakrament, was für ein
grässliches Wort! Das kann doch kein Mensch ernst nehmen!!!“
Eli: „Vergiss aber nocht, dass es ein kleiner Info-pitelchen war, Goe, also
nucht nur eine stark mutierte sondern auch noch eine junge und
geschlechtsumgewandelte Version üblicher Informationskapitel, die keiner
braucht. Und er heißt Eli.“ (°)3°
Goe: „Grrr, Eli!!!“
Als der informative Pitel beendet sein tut, geht der Bildschirm nicht aus.
Stattdessen wirbelt schwarzweißes Schneegestöber über die Mattscheibe.
Statisches Rauschen dringt aus den Lautsprechern. Das Bild flimmert für einige
Sekunden, dann wird auf einmal ein schwarzhaariges Mädchen eingeblendet. Aus
der Ferne dringt das unheimliche Heulen eines Fliegeralarms heran.
Mädchen: *böse kichert*
Wojtek: „Oh nein!“
Mädchen: *noch bösartiger kichert*
Basy: „Altah!“
Eli: „Iih, ein Mädchen!“
Goe: „Sakra aber auch, was ist denn jetzt schon wieder los?“
Kapitel 5: Haarspaltereien
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Ein hohles Rauschen.
Die Chaosfee spannt sich von einer Sekunde auf die andere und fährt auf dem
Absatz herum, wirft die Bürste zur Seite. Den Schmerz, als sie sich dabei
unachtsamerweise eine Haarsträhne ausreißt, nimmt sie beiläufig wahr; einen
Moment später weitet sie nur noch verblüfft die Augen. Vor ihr, mitten in
ihrem Gemach, steht Dando, links den viel kleineren Malik im Schwitzkasten,
rechts fest eine seiner Sicheln umklammert, nur wenige Zentimeter vom Hals des
Jungen entfernt.
„Öffne mir ein Portal nach Silent Hill!“, gellt er, das Gesicht hochrot
und die Augen funkelnd vor Wut. „Ich töte ihn, wenn du es nicht tust!“ Die
Chaosfee erstarrt. Malik japst auf und ringt nach Luft. Er windet sich
verzweifelt, kann sich kaum in Dandos kräftigem Griff bewegen.
„Er ist verrückt geworden“, röchelt der Junge und sieht zwischen seinen
fettigen Strähnen hindurch hilfesuchend zur Chaosfee. „Er tut es, ich kann es
in seinen Gedanken lesen!“ Dandos Griff festigt sich noch und die Sichel
wandert ein My höher. Malik stöhnt gequält.
„Öffne das Portal!“, schreit der Schwarzhaarige abermals, funkelt die
Chaosfee an, als wäre er zu allem bereit.
Sekunden verstreichen, in denen nur Maliks gepeinigtes Ächzen zu hören ist.
Dann...
„In Hausschuhen? Du bist so süß“, kichert die Sue und entspannt sich
wieder.
Abermals verstreichen einige Sekunden.
„... verdammt.“
Malik seufzt genervt. „Ich habe dir ja gesagt, dass sie nicht darauf
hereinfällt“, murmelt er betreten und löst sich aus Dandos Umklammerung.
„Hausschuhe!“ Letztgenannter schließt für einen Moment die Augen, fällt
einen Schritt zurück. Die Chaosfee lächelt beinahe mitleidig.
„Hättest du Arin im Schwitzkasten gehalten, hätte ich dir das vielleicht
abgenommen, aber...“
„Ich will nach Silent Hill!“, fährt Dando dazwischen und unterbricht sie.
Er lässt seine Sichel verschwinden, deutlich um Fassung bemüht. „Du hast gar
kein Recht, mich hier gefangen zu halten, Chaosfee!“ Die Mary Sue rollt mit
den Augen, während sie einen Schritt von ihrer Kommode fort- und auf die Beiden
zu setzt.
„Fängst du jetzt wieder an? Wir haben das Thema zweimal durchgekaut.“
Dando schreit. Er fährt herum, packt blindlings einen Beistelltisch an der Ecke
und reißt ihn empor. Die Chaosfee stöhnt auf, hebt die Arme, doch sie verharrt
kurz darauf und lässt nur noch die Schultern hängen. Erdbeeren und Trauben
fliegen davon, Porzellan zerschellt. Das hölzerne Tischchen geht polternd zu
Boden und rutscht noch einige Zentimeter auf dem blank polierten Parkett weiter.
Sie seufzt auf, sichtlich entnervt und müde. „Dan, Malik, bitte. Ich möchte
zu Bett gehen.“
„Eli auch!“, brüllt Dando, so laut, dass sich beinahe seine Stimme
überschlägt und tritt gegen eine Chaiselongue; das Möbel rutscht quietschend
davon, weiße Kratzer bleiben auf dem Parkett zurück. „Er hat große Angst
und möchte nach Hause!“
Die Chaosfee zögert einen Moment. „Das kannst du nicht wissen“, entgegnet
sie kleinlaut, „er ist nicht allein und...“ Dando schnippst. Kaum eine
Sekunde später fliegt eine seiner Sicheln durch die Luft. Die Chaosfee tänzelt
zur Seite. Als sie hinter sich Glas zerbersten und unzählige Splitter zu Boden
gehen hört, knirscht sie mit den Zähnen.
„Nun reicht es mir aber langsam mit deinen Anflügen!“ Festen Schrittes
geht sie auf ihn zu, doch Dan weicht keinen Millimeter zurück. „Du wirst dich
umgehend aus meinem Gemach entfernen, oder muss ich dich wieder
hinausgeleiten?“ Von einem Moment auf den anderen wird sie immer wütender.
„Ich habe genug davon, mich ständig wiederholen zu müssen!“ Wie er vor ihr
steht, sichtlich unbeeindruckt und Argumenten völlig unzugänglich, macht sie
nur noch zorniger. Sie könnte sich übergeben. „Du siehst es ja doch nicht
ein!“ Plötzlich mischt sich Verzweiflung in ihre Wut, auflodernd wie ein
Funke, der auf trockenes Stroh trifft und noch einige Sekunden braucht um sich
festzusetzen. Sie verstummt abrupt, kneift die Augen zusammen und keucht.
„Genug. Ich kenne diese Gefühle selbst. Es ist nicht nötig, sie auf mich zu
übertragen, Malik.“ Sie sieht den Kleinen eindringlich an. Malik grinst
zufrieden, kurz darauf erlischt das Chaos in der mächtigen Sue, das eigentlich
Dandos Chaos ist. „Aber trotzdem: Wir können nicht...“
Malik spannt sich an. Die Tür wird aufgeschmettert; gleichzeitig fahren Dando
und die Chaosfee herum und sehen erschrocken zum Großinquisitor Torquemada, nur
in leichte, simple Baumwollkleidung gehüllt, die sich beängstigend über seine
breiten Schultern spannt. Offenbar wurde er aus dem Schlaf gerissen. Der Hüne
überblickt die Lage, noch ehe die Beiden sich seiner Anwesenheit völlig gewahr
werden; nur Malik wusste bereits, dass er auftauchen würde. Er wippt nervös
auf den Füßen.
„Was geht hier vor?!“, donnert Torquemada und sieht gewohnheitsmäßig
zuerst Dando an. „Ich hörte Schreie, Lärm und Getöse!“ Mit bebenden
Schritten tritt er ein. „Habt ihr Bengel völlig den Verstand verloren?!“ Er
besieht das auf dem Boden liegende Obst, den umgeworfenen Tisch und den
zerbrochenen Spiegel. Seine Wangen röten sich. „Ich entschuldige mich für
dieses Verhalten, Chaosfee. Offenbar brauchen sie auch einige Lektionen in
Sachen Anstand.“
„Anstand?!“, blafft Dando und deutet anklagend auf den Großinquisitor;
Schweiß tritt auf seine Stirn und eine Ader an seiner Schläfe beginnt deutlich
zu pochen, nicht nur vor Wut, auch vor Aufregung, da er durchaus weiß, dass
Torquemada ihn mit einem Schlag meterweit durch den Raum schleudern könnte ...
und wahrscheinlich keine Hemmungen hätte, genau das aus disziplinarischen
Gründen zu tun. „Wir sollten uns anstandshalber in Silent Hill befinden und
unsere Freunde befreien, statt irgendeiner Sue aus der interdimensionalen
MSTing-Organisation zu vertrauen!“
Eine von Torquemadas buschigen Augenbrauen zuckt. „Eine Sue aus der
Organisation?“, blafft der Alte. Er fährt herum und starrt die Chaosfee an,
die ihrerseits Malik einen entrüsteten Blick zuwirft. „Und nun?“, sagt der
Kleine, der nach wie vor auf den Füßen wippt; es ist nicht länger
ersichtlich, ob er dies vor Nervosität oder freudiger Erregung tut.
„Malik, ich hatte vor, selbst alle einzuweihen. Wieso hast du...“ Doch
Torquemada schneidet ihr mit einer herrischen Geste das Wort ab.
„Ich dachte mir schon, dass auch Golden ihre Finger im Spiel hat“, sagt er
nachdenklich. „Ich muss in nichts Weiteres ... eingeweiht werden.“ Er sieht
zu Dando. „Nun? Du magst Recht haben!“, knurrt Torquemada anerkennend,
sichtlich amüsiert. „Aber wir haben keine Wahl. Sie alle befinden sich
außerhalb unserer Reichweite.“ Der Großinquisitor entspannt sich und
verschränkt seine massigen, mit Narben übersäten Arme. „Außerdem ... haben
wir kaum Kampferfahrung mit diesem Gegner. Nicht dort, wo er den Heimvorteil
besitzt.“
Lautes, vor Selbstvertrauen strotzendes Kichern erklingt, viel zu schrill, als
dass es von einem Menschen stammen könnte. „Ich schon!“ Die Sues fahren
herum. Unter dem Torbogen, inmitten der halb geöffneten Flügel, steht Meon,
wie ein zu groß geratener, grauer Fellflusen im schwarzen Mäntelchen. „Euer
Geschrei war nicht zu überhören.“ Sie wuselt herein, nur um einen Moment
später wie ein Flummi empor und auf eine Sofalehne zu springen. „Manchmal
glaube ich, dass ich hier kaum wahrgenommen werde, da ich so klein und leise
bin. Aber ich habe einst gegen MSTsaw gekämpft, falls ihr das vergessen haben
solltet!“
„Hm?“, knurrt Torquemada. „Davon weiß ich nichts.“ Er sieht suchend
erst zur Chaosfee, dann zu Dando.
„Ich auch nicht!“, entgegnet die Hausherrin verwundert. „Ihr erzähltet
mir, ihr hättet ihn gemeinsam leicht besiegen können, aber das war vor seiner
Wiederbelebung. Er soll schwach gewesen sein.“
„Ganz recht, ja, ja. Aber vorher war er mächtiger! Ich habe ihm fast zwei
Tage lang die Hölle heiß gemacht und ihn in die Flucht geschlagen!“, bemerkt
Meon energisch, während sie in die Pfötchen klatscht. „Darum war Setha auch
zuletzt so ein alter Besen. Ich bin vielleicht ein Hamster und ein bisschen
eingerostet, da ich meine Kräfte kaum mehr brauche. Aber ich war mal
MSTing-Sue-Per! Du auch, Torquemada!“
Der Großinquisitor reckt provozierend das Kinn vor. „Ich bin nicht ...
'eingerostet'.“
„Wie auch immer!“, wehrt Meon ab. „Wir haben überhaupt keinen Grund,
hier zu warten! Ich möchte ebenfalls nach Silent Hill gehen und Eli, Goe und
Basy befreien! Und diesen neuen Jungen, wie heißt er doch gleich ... eh, ja.
Ich vertraue Golden keine drei Meter weit!“
„Ich auch nicht“, stimmt Torquemada zu. „Und unter diesen Umständen
revidiere ich meine Entscheidung.“
Dando grinst, während er Maliks Blick sucht und einen Satz denkt, den er ihn
zu beantworten bittet; Maliks Antwort ist nur ein leises Kichern, welches Dan
allerdings genügt.
„Ich werde mich vorbereiten“, meint Torquemada dumpf und wendet sich um.
„Diese Kommentatoren kümmern mich nicht, aber ich habe viele Fragen an
MSTsaw. Soll sich die Hölle auftun, wenn Golden mir diese Chance nimmt.“
Die Chaosfee ringt nach Luft. „Ich muss wohl abermals darauf hinweisen, dass
ich einen Pakt mit Golden eingegangen bin. Auch diese Chance muss erhalten
bleiben! Vergesst nicht, dass sie unsere einzige Informationsquelle ist! Ihr
könnt euch überhaupt nicht entscheiden, ehe ihr nicht wisst, was...“
Torquemada winkt ab. „Ich will nichts von irgendwelchen 'Pakten' wissen. Was
du mit Golden zu schaffen hast, geht mich nichts an.“
„Mich auch nicht!“, ruft Meon. „Ich will die Jungs und Basy retten!“
Die Chaosfee lacht gekünstelt und stemmt die Hände an die Hüften. „Das ist
Haarspalterei“, meint sie resignierend, wälzt einen Moment lang ihre
Gedanken. „Aber gut. Ich bin ohnehin überstimmt, da ich euch beide zu
Anführern ernannt habe, die mir in nichts nachstehen. Ich öffne euch ein
Portal in diese Ruinenstadt.“
Dando klatscht in die Hände, während er freudig strahlend eine Schachtel
Zigaretten hervorholt. „Ja! Wir können MSTsaw zu dritt problemlos aufhalten.
So mächtig kann der alte Sack nicht sein, Silent Hill hin oder her.“
„Zu dritt?“ Torquemada verengt die Augen. „Nein. Meine Schüler begleiten
mich, und wenn sie am Ende nur zusehen. Ihr vier braucht mehr Felderfahrung. Das
ist mein Befehl und darüber diskutiere ich nicht. Informiere die anderen,
Malik.“
Das Mädchen ist schwarzhaarig, blass und in ein blaues, mit weißer Spitze
verziertes Kleid gehüllt. Ihre Augen wirken eine Spur zu groß, während sie
die Kommentatoren mustert; sie sind so schwarz, dass sich die Pupillen kaum
erkennen lassen und von einem unheimlichen Glanz erfüllt, der nicht in die
Augen eines kleinen Mädchens passen will...
„Seid gegrüßt, Kommentatoren“, spricht sie und nickt ihnen zu.
„Wer bist du?“, fragt Eli sogleich. Das Mädchen kichert verschlagen.
Wojtek saugt hörbar Luft ein, was nicht nur Goe auffällt. Auch das Mädchen
bemerkt es und bedenkt ihn mit einem wissenden Blick. Wojtek zuckt zusammen.
„Ich habe viele Namen. Ihr könnt mich aber Alessa nennen, wenn ihr
möchtet.“
Goe räuspert sich sogleich. „Nun, Alessa, das ist ja alles sehr fein. Wenn
Sie dann wohl so freundlich wären, uns zu sagen, was hier gespielt wird?“,
sagt er süffisant und rümpft die Nase. „All dies finde ich ziemlich
unredlich, wenn ich einmal ganz frei sprechen darf. Wieso tauchen Sie
urplötzlich im Fernseher auf? Wo ist der Unflat MSTsaw? Wieso antwortet er uns
nicht? Warum entspricht die Ausgestaltung des Lesezimmers nicht den gängigen
ergonomischen Standards in Sachen Beleuchtung?“ Die anderen werfen ihm
skeptische Blicke zu. Abermals lässt Alessa ihr verschlagenes Kichern hören.
„MSTsaw ist im Moment verhindert.“ Sie beugt sich vor und ist schließlich
so nah an der Mattscheibe, dass sie fast aus dem Fernseher herauszukommen
scheint. „Was der alte Mann gerade tut, muss und soll euch aber nicht
kümmern.“ Goe stutzt. Unterdessen bemerkt Basy, dass Wojtek immer unruhiger
wird. Nervosität und ein Hauch von Angst zeichnen sich in seinem Blick ab. Er
scheint sich Mühe zu geben, sein Zittern zu unterdrücken, doch es gelingt ihm
kaum.
„Altah, wat is'n los mit dia?“, fragt Basy und sieht ihn unsicher an.
„Dieses... Sie sieht aus wie ein Mädchen, aber lasst euch nicht täuschen!
Sie ist...“
„Wer oder was ich bin, spielt überhaupt keine Rolle!“, unterbricht die
Unheimliche ihn. „Ich habe euch beobachtet, Kommentatoren. Mir ist bereits
aufgefallen, dass du, Wojtek, mehr über mich und meine Stadt weißt als die
anderen. Aber du fürchtest dich ohne Grund. Euch droht im Moment keine Gefahr.
Niemand soll geprüft werden. Du solltest dir daher gut überlegen, was du von
dir gibst. Ich bin eure einzige Hoffnung!“
„Unsere einzige Hoffnung?!“, platzt Goe heraus. „Wohl eher handelt es
sich bei Ihnen um eine Mary Sue, gell? Die führen bekanntlich immer etwas im
Schilde.“ Das Mädchen lacht schallend.
„Na und? Vielleicht bin ich eine Mary Sue, aber vielleicht auch nicht?
Vielleicht bin ich auch in Wahrheit eine MSTing-Sue ... oder euer aller
schlimmster Albtraum?“ Ihre Augen schimmern wie schwarzes Öl. „Ich weiß,
dass ihr viele Fragen habt, doch für ausführlichere Erklärungen fehlt uns die
Zeit. So viel werde ich euch sagen, mehr nicht: Ihr glaubt, ihr befindet euch in
MSTsaws Landhaus und kommentiert eine FF für ihn. Das stimmt aber nicht! In
Wahrheit kann er euch weder sehen noch hören. Er weiß nicht, wo ihr seid und
was ihr tut. Und das MSTing, das ihr macht, macht ihr für mich, nicht für ihn.
Für mich und meine Verbündete, um genau zu sein. Wir wussten schon seit
einigen Tagen, dass MSTsaw euch nach Silent Hill holen würde. Ich für meinen
Teil habe nur gewartet und mich im richtigen Moment eingemischt, um euch hierher
zu bringen. Der Raum, in dem ihr euch befindet, befindet sich auch nicht in
MSTsaws Haus. Er ist eine Kopie des Raums, in dem ihr damals euer erstes MSTing
abgehalten habt. Ich habe mich hierfür entschieden, da ich davon ausging, dass
ihr euch dann wohler fühlen würdet. Aber wozu all das dient? Nun, das ist
leider etwas komplizierter zu erklären... Konnte ich eure Fragen hiermit
beantworten?“
„Überhaupt nichts wurde beantwortet!“, begehrt Goe auf. „Ich möchte
meine Fragen gerne selbst stellen, wenn es recht ist, gell?“ Er rückt sich
die Brille gerade und sieht das Mädchen fordernd an. „Erste Frage: Wer ist
diese Verbündete? Zweite Frage: Woher wussten Sie, dass MSTsaw uns entführen
will? Dritte Frage: Wie kommt es, dass MSTsaw noch lebt, wo er doch geltenden
Naturgesetzen – unter anderen konstatiert vom Institut Kuschmelka (München)
– nach tot sein sollte?“ Aber das Mädchen antwortet ihm nicht; es weitet
nur verblüfft die Augen.
„Wie ich feststelle, hast du weder Respekt noch Angst vor mir, Goe –
verwunderlich, wo du doch angeblich so schlau bist. Einer deiner
Mitkommentatoren scheint es besser zu wissen.“ Sie schmunzelt höhnisch.
„Huch?“, nuschelt Goe, während er sich zur Seite neigt, um Wojtek besser
sehen zu können. Der Rothaarige ist etwas blasser als sonst. Seine Stirn
glänzt und er krallt die Hände fest in die Sessellehne. „Wojtek, sakra aber
auch! Was hat es mit dieser unbedarften Maid auf sich?“ Doch Wojtek kommt
nicht dazu, ihm zu antworten. Abermals bricht das Mädchen in schallendes
Gelächter aus, so laut diesmal, dass die Kommentatoren vor Schreck zusammen
zucken. Schwarzweiße Stäubchen flimmern über die Mattscheibe und statisches
Rauschen dringt aus den Lautsprechern.
„Unbedarfte Maid?! Dass ich nicht lache! Ich bin die Herrin dieser Welt!“,
ruft sie aus. „Aber MSTsaw, der Antagonist, hat mir die Herrschaft abspenstig
gemacht! Von den MSTing-Sues wiederbelebt und mit anderen Gary Sues
verschmolzen, um ihm Macht zu verleihen, kehrte er vor kaum zwei Wochen nach
Silent Hill zurück. Doch als er sah, dass die Stadt in Trümmern lag, dass sie
bei der Explosion des Deus Ex Machina zerstört wurde, wurde er rasend vor Wut
und entfesselte die ihm verliehenen Kräfte!“ Während sie spricht, werden die
Kommentatoren von Erinnerungen durchströmt, die nicht ihre eigenen sind. Sie
sehen die Stadt, die aus nichts mehr als Trümmern und Ruinen zu bestehen
scheint. Zwei Silhouetten zeichnen sich ab, die eine ist, das Gesicht halb mit
Mull verbunden, MSTsaw, der auf die Knie fällt und die Hände über dem Kopf
zusammenschlägt. Die andere dagegen ist eine junge Frau mit langem rotem Haar,
halb nackt und nur einen schwarzen Rock tragend. Sie schreckt vor dem Alten
zurück. MSTsaw beginnt zu schreien. „Er riss den Schleier entzwei und tat
etwas Unglaubliches: Mit Hilfe seiner Kräfte ließ er den Deus Ex Machina neu
entstehen!“ Die Szene geht weiter: MSTsaw wird von einer lodernden, roten Aura
umgeben, während sein nicht verhülltes Auge wie eine kleine Sonne zu brennen
scheint. Er erhebt sich, fährt herum und stürzt auf die junge Frau zu; sie
reißt abwehrend die Hände empor und umgibt sich mit einem Schild aus purer
Schwärze. Dann wird kurz alles dunkel ... und plötzlich steht MSTsaw mit
erhobenen Händen da, vor ihm ein unmögliches Konstrukt aus Ringen und
Metallstreben, welches sich aus dem Nichts heraus zu materialisieren scheint und
die offenbar bewusstlose Frau umgibt.
„Donner und Doria! Der Deus Ex Machina!“, wiederholt Goe die Worte ganz
entsetzt, als die Bilderflut endet. „Aber wie kann das sein?“
„MSTsaws Kräfte sind nicht von dieser Welt und auch von keiner anderen. Sie
sind von einer Natur, die es in unserem Multiversum eigentlich nicht geben
sollte.“
„Von welchem Gary Sue hat er diese Kräfte?“, will Goe sofort wissen.
„Das“, hebt das Mädchen an ... und seufzt einen Moment später nur
resignierend, „weiß ich nicht. Ich weiß nur wenig über die Machenschaften
der Organisation. Ich weiß nur, dass sie einen Fehler begangen haben. MSTsaw
geriet außer Kontrolle. Eine Anführerin der Organisation, Nevan, die ihn
hierher brachte, überwältigte er kurzerhand und sperrte sie in den Deus Ex
Machina. Danach suchte er Alessa und nahm sie ebenfalls gefangen.“ Abermals
strömen Bilder in die Geister der Kommentatoren; sie sehen einen unglaublich
versifften Raum, in dem lediglich ein dürres, metallenes Bett und ein kleiner
Schrank stehen; auf dem Bett liegt ein großes Bündel, das an eine bizarre
Mumie erinnert. MSTsaw steht davor, von Ketten, Glut und Draht umwirbelt - doch
die Erinnerungen reißen ab, noch ehe sich jemand einen Reim darauf machen kann.
„Dank ihrer Kräfte, noch verstärkt durch seine eigenen, Nevans und die Macht
einer dritten Mary Sue, gewinnt er seither mehr und mehr Einfluss über meine
Welt.“
Goe neigt skeptisch den Kopf. „Eben hieß es, Sie seien Alessa. Wie können
Sie aber hier sein, wenn Sie doch angeblich in MSTsaws Deus Ex Machina gefangen
gehalten werden? Habe ich da nicht einen Widerspruch entdeckt, sapperlot?“ Das
Mädchen bedenkt Goe mit einem undeutbaren, von unheimlichem Glanz erfüllten
Blick. Schließlich schmunzelt sie vergnügt.
„Ich bin ja auch Alessa. Zum Teil. Genau genommen ... bin ich ihre dunkle
Seite. Bisher hat MSTsaw nur die menschliche Alessa überwältigt und gefangen
genommen: Sie und ich stehen in einer Verbindung. Durch den Deus Ex Machina
raubt er ihr ihre Kräfte und dadurch auch mir die meinen. Ich verliere die
Kontrolle über meine Dimension und das ist das Problem. Deswegen seid ihr
hier.“
„Aber angeblich sind wir doch hier, da MSTsaw zu wahnsinnig für sein MSTing
ist“, murmelt Eli und ist ganz verwirrt.
Das Mädchen seufzt. „So meinte ich das nicht. MSTsaw wollte, dass ihr eine
FF für ihn kommentiert, um an eine weitere Sue zu gelangen, ja. Doch dazu ist
es bisher nicht gekommen. Ich habe euch ... gerettet, könnte man sagen. Euer
MSTing dient einem anderen Zweck: Die FF, die ihr kommentiert, steht in
unmittelbarer Verbindung mit dem Silent Hill das ihr kennt und auch der Welt
jenseits davon, in der wir uns befinden. Durch eure Kommentare beeinflusst ihr
den Schleier, so wie ihr stets auch den Schleier beeinflusst, der die Welten
anderer FFs von eurer Welt trennt! Ich kann diesen Einfluss dann auf mystische
Weise nutzen um beispielsweise Personen von einer Ebene auf die nächste zu
bringen.“
„Auf mystische Weise?“, schnalzt Goe und kratzt sich dabei übertrieben
nachdenklich am Kinn. „Das kommt mir recht fadenscheinig vor, gell.“
Wojtek räuspert sich, schüttelt den Kopf und kneift kurz die Augen zusammen.
„Ja, das ist doch alles völlig abstrus! Schleier zwischen den Welten, die
durch Witze beeinflusst werden? Der ... Dämon braucht ein MSTing, um die Tore
zwischen den Ebenen aufstoßen zu können?“
Alessa schreit. Ihre Augen werden zu pechschwarzen Löchern ohne Grund und
dunkle Adern zeichnen sich unter ihrer Haut ab. „Du bist kein Mitglied des
Ordens, närrischer Mensch! Du hast kein Recht, mich so zu nennen!“ Ihre
Hände schnellen vor und klatschen von innen gegen den Bildschirm, so fest, dass
der Fernseher ruckelt. Die Kommentatoren zucken vor Schreck zusammen, Wojtek
jappst auf. „Ich warne dich! Ich mag geschwächt sein, aber das MSTing kann
auch ohne dich stattfinden, Wojtek! Du warst nicht einmal eingeplant! Du bist
nur hier, da ich meiner Verbündeten versichern musste, gut zu euch zu sein und
euch zu schützen!“
„Oh Alessa, es dut uns leid“, sagt Eli sogleich. Die unheimliche
Veränderung, die Alessa durchlaufen hat, scheint ihm keine Angst zu machen.
„Für Wojtek ist das alles noch sehr neu. Er weiß nucht viel über MSTings
und Mary Sues und hat Angst vor Silent Hill.“ Er blinzelt und ringt sich ein
beschwichtigendes Lächeln ab.
„Das ist mir alles völlig gleich“, zischt sie nur. „Wir haben ohnehin
bereits zu viel Zeit vertrödelt. Hört zu, ihr müsst sofort weiter
kommentieren! Noch ist meine Verbündete sicher, doch wer weiß, für wie lange?
Wer weiß, wann MSTsaw sie findet? Beeilt euch!“
„Wer ist denn diese ominöse Verbündete eigentlich, wenn ich mal fragen
darf?“, hakt Goe nach. „Kann man ihr vertrauen und bezieht sie ihre
Informationen aus sicheren Quellen der Löblichkeit und Redlichkeit? Ist sie den
Umständen angemessen keusch?“
„Wie bitte?! Das spielt überhaupt keine Rolle! Das Schicksal des
Multiversums steht auf dem Spiel!“
„Oh Goe, vermutlich ist es ... Doktor Golden Chie, die taucht immer mal
wieder auf. Sie ist nämlich eine Mary Sue.“
Das Mädchen fährt überrascht auf ... und stößt mit dem Kopf schmerzhaft
gegen das Gehäuse des Fernsehers. „Wie bitte?! Woher weißt du das?!“,
fragt sie entgeistert.
Eli blinzelt. „Weiß ich niacht, es fiel mir nur so ein. In meinem Kopf sind
so viele Ideen“, meint er mit leuchtenden Augen und nimmt sich das letzte
Butterbrot vom Tisch.
„ARGH!“ Der Bildschirm flimmert. Alessa - oder wie auch immer sie heißt -
wird ausgeblendet.
Basy niest. „Altah, is se nu eingeschnappt oda wat?“
„Ihr werdet nicht weit kommen“, murmelt die Chaosfee, während sie die
Gruppe vor sich eindringlich besieht. Die Jungs tragen dunkle Kapuzenmäntel,
Torquemada seine schwere, mit Intarsien verzierte Rüstung. Er überragt selbst
Viggo noch um eine gute Kopflänge. Meon, die auf Dandos Schulter sitzt, fällt
im ersten Moment kaum auf. Zusammen wirken sie durchaus ... ein wenig albern.
Die Entschlossenheit in ihren Augen macht den Eindruck wett, doch die Hausherrin
hat nur wenig Hoffnungen, dass sie damit weit kommen werden. „Nur MSTsaw kann
das Portal auf die andere Seite öffnen. Es würde an ein Wunder grenzen, selbst
einen Weg zu finden.“
„Wir werden sehen!“, gellt Torquemada.
„Natürlich. Kontaktiert mich, wenn ihr der Suche überdrüssig seid. Ich
werde bis dahin wach bleiben...“ Die Chaosfee winkt mit der Hand. Vor ihnen
öffnet sich ein wirbelndes, aus nichts als Farben bestehendes Portal. Weiße
Nebelschwaden wehen daraus hervor.
„Bis bald!“, zwitschert Meon, sichtlich nervös. „Bitte kümmere dich um
Basys Kinder!“ Abermals nickt die Chaosfee. Einen Moment später ist die
Gruppe im Portal verschwunden. Es schließt sich sogleich. Die Mary Sue bleibt
allein in ihrem verwüsteten Gemach zurück.
In Gedanken versunken wendet sie sich um, um zumindest ihr Haar noch fertig zu
richten und greift zur Bürste. Mühselig seufzend entfernt sie den
ausgerissenen, rabenschwarzen Büschel, der sich erstaunlich fest zwischen den
Borsten verfangen hat. Als sie ihn endlich heraus hat, hält sie einen Moment
inne, seufzt nachdenklich; ein einzelnes der Haare fällt ihr gerade ins Auge
und womöglich liegt es an ihrer Nervosität, dass sie in diesem völlig Banalen
so etwas wie ein Omen sieht; doch ein so akkurat in der Mitte gesplisstes Haar,
fast so, als sei es gespalten worden, hat sie noch nie gesehen.
„Was für ein erstaunlicher Zufall“, kichert sie wehleidig und sieht es
für mehrere Minuten an, ehe sie sich ein Haarband greift.
Verfallene, rissige Straßen, Häuserzeilen, von denen der Putz bröckelt,
zerschlagene Fenster und kaputte Fahrzeuge; eine tote, nur noch dem Namen nach
von anderen Ruinen zu unterscheidende Stadt, in der kein Leben mehr ist, und
über der feiner, eine Spur zu stofflich wirkender Nebel wie ein Leichentuch
hängt... Die Fenster entlang der Häuserzeilen, viele von ihnen bereits
eingebrochen, wirken wie schwarze Löcher. Kein Lichtstrahl dringt daraus hervor
und auch die Straßenlaternen, sofern sie überhaupt noch stehen, sind schon
lange erloschen. Nichtsdestotrotz haben sich fünf seltsame Gestalten in dieses
Chaos verirrt, sind soeben aus dem Nichts erschienen.
„Altah“, grummelt Viggo, während er unter seiner Kapuze hervorlugt. „Es
war scho damals a Loch un nu...“
„Sei still“, zischt Torquemada befehlend. Viggo zuckt zusammen. „Malik
…?“
Der Kleinste der Gruppe berührt seine Schläfen. Ohne ein Wort zu sagen, ohne
auch nur einen Schritt zu tun, steht das seltsame Gespann starr mittig auf der
ausgestorbenen Kreuzung. Unterdessen neigt Dando den Kopf, um in den Himmel zu
sehen; er erblickt ihn nur vage. Kein einziger Stern ist zu sehen. Dennoch
bildet er sich ein, in der Ferne den Mond ausmachen zu können; doch das Licht
der bleichen Scheibe durchdringt den Nebel kaum und ist nicht viel mehr als ein
etwas hellerer Fleck.
„Ich spüre überhaupt nichts“, bemerkt Malik einen Moment später. „Das
meine ich wörtlich! In weitem Umkreis existiert kein Lebenszeichen.“
„Nicht mal Ratten?“, hakt Dando nach, während er eine Zigarette anzündet.
Das Feuerzeug braucht einige Versuche, ehe es in der feuchten Luft anspringt;
dann lässt sein Flämmchen für einen Moment den Nebel aufleuchten. Dans
Gesicht leuchtet fahl unter der Kapuze auf.
„Nein. Keine Ratten.“ Malik sieht sich nervös um. „Und auch sonst
nichts. Das gefällt mir nicht! Nicht mal die Kreaturen sind noch hier...“
„Wahrscheinlich hat die Explosion des Deus Ex Machina einfach alles
ausgelöscht“, meint Meon nachdenklich, während sie den Kragen ihres
Mäntelchens enger zurrt. „Wie kalt und nass die Luft ist. Und es stinkt nach
Fäulnis und Rost.“
„Wie auch immer“, murmelt Torquemada desinteressiert. Er hebt eine Hand;
Sekunden später glimmt ein weiß leuchtender Energieball über seinen Fingern,
der sogleich gen Himmel zischt und wie eine Leuchtkugel ganz langsam wieder zu
Boden schwebt. Das Licht lässt die zerfallenen Gebäudefassaden wie bleiche
Skelette aufleuchten, soweit es den Nebel noch durchdringen kann. Arins bunter
Haarschopf wirkt wie ein vergessener Farbtupfer in all der Einöde. Torquemada
in seiner prächtigen Rüstung scheint nicht in diese Welt zu gehören. Irgendwo
klappert ein Fensterladen, bewegt durch eine sanfte Böe.
„Wir gehen“, ordnet der Großinquisitor an und tut den ersten Schritt,
welcher dumpf in der Ferne verhallt. Die Sues folgen ihm.
„Wo sollen wir hin, Leute?“, will Arin wissen, der etwas schneller geht, um
mit Torquemada Schritt halten zu können. „MSTsaws Landhaus? Die Kirche? Wir
könnten auch zum See: Dort muss der Alte irgendwann wieder rausgekommen
sein.“
„Kannst du wirklich nichts spüren, Malik?“, will sich Dando vergewissern,
übergeht die Frage des Anderen gleichgültig. Er sieht Malik beinahe ängstlich
an.
„Nein, Dan“, entgegnet der genervt, „Eli ist hier nirgendwo.“
„Es wird sein, wie die Chaosfee sagte“, mahnt Torquemada zuversichtlich.
„Wir müssen einen Zugang auf die andere Seite finden. Schweigt jetzt!
Unterhaltet euch nicht die ganze Zeit.“
Meon kichert. „Ach, uns hört ohnehin keiner! Soll ich mal hoch fliegen und
gucken ob ich irgendetwas verdächtiges finde? Ich sehe gut! ... ach was, ich
tue es einfach.“ Meon hüpft von Dans Schulter; noch im Fall materialisieren
sich ihre dunklen Flügelchen. Die Hamster-Sue gleitet in einer ausholenden
Schraube empor. Torquemada sieht ihr knurrend nach.
Beinahe zwanzig Meter über dem Boden sieht Meon auch nicht besser; um sie
herum ist nichts außer kühlem, weißen Dunst, der zunehmend gräulicher wird,
je weiter sie sich von Torquemadas leuchtender Kugel entfernen. Mit dem
schwachen Mondschein und dem Licht als Orientierungspunkten dreht sie sich
langsam um die eigene Achse. Unter sich kann sie gerade noch so die Dächer der
höheren Gebäude erkennen.
Dann blitzt etwas auf, erst bläulich, kurz darauf gelblich. Die Hamsterdame
bemerkt es nur aus dem Augenwinkel, wirbelt herum und sieht in diese Richtung,
doch die Erscheinung ist erloschen. Nur der fast völlig gedämpfte Mond hängt
weiter oben im Himmel. Meon stutzt und gleitet vorsichtig voran. Sekunden
später nimmt sie abermals das Wetterleuchten wahr, viel näher; sie kommt
abrupt zum Stehen, verengt die Augen, sieht empor zum bleichen Mond. Erneut
flackern blaue und gelbe Lichter darum auf, die deutlich den Nebel durchdringen.
„Was ist das?!“, ruft von unten Torquemada; sie müssen genau unter ihr
sein. „Zieht bei unserem Glück noch ein Gewitter auf?“ Meon verengt die
Augen. Der Mond erlischt, nahezu zeitgleich mit Torquemadas Leuchtfeuer.
Plötzlich schwebt sie in einem Meer aus trüber Dunkelheit.
„Bewege dich nicht! Ich werde mich bemühen, dich nicht zu treffen“, knurrt
Torquemada, so leise, dass sie ihn kaum hören kann. Blaue und gelbe Lichter
flammen in der Entfernung auf. Nun, wo Torquemadas künstliche Fackel erloschen
ist, wirken sie viel heller – und viel näher.
„Da ist etwas am Himmel!“, schreit Meon und fällt blitzschnell zur Seite,
alarmiert und angespannt von einer Sekunde auf die andere. Das Flackern hört
nicht mehr auf, wirkt fast wie ein Morsecode. Erst jetzt dämmert ihr, dass
ohnehin Neumond sein müsste.
„Auseinander!“, schreit Torquemada und stürmt mit einem ausholenden,
gemessen an seiner Statur viel zu schnellen Satz nach vorn. Malik hat den
Gedanken bereits Sekunden vorher bemerkt; um ihn herum wabert der Grund, ehe der
Junge fast augenblicklich einfach darin versinkt.
„Altah?!“ ruft Viggo entsetzt und sieht sich verwirrt um. Dando verpufft zu
einer schwarzen Rauchwolke, mit ihm Arin, der näher bei ihm stand. „Ey, isch
hab keinin Plan wat“, mechanisches, surrendes Getöse bricht los, als vor ihm
eine blau und gelb glühende Kugel auf den Boden kracht, sich blitzschnell zu
drehen beginnt und eine Woge knisternder Energie entfesselt. Viggo schreit mehr
vor Schreck als vor Schmerz, kreuzt abwehrend die Arme vor sich ... und wird von
den Füßen gefegt.
„Geht in Deckung!“, verhallt Torquemadas Schrei in allen Richtungen. Es ist
nahezu unmöglich, auszumachen, wo er steht. Im selben Moment rast die kaum
fußballgroße Kugel los; wie ein leuchtender Kreisel fegt sie über den Boden,
hinterlässt eine dampfende Spur. Viggo rollt zur Seite und entgeht ihr nur um
Haaresbreite. Er kann unglaubliche Hitze fühlen, die von ihr abstrahlt. Noch in
derselben Bewegung springt er auf und lässt das Ding nicht aus den Augen, als
es sich die Straße entlang frisst und zusehends kleiner wird, erst viel weiter
hinten wieder verharrt.
„Wat is dat?!“, ruft er, während er, nach den Anderen suchend, ziellos in
alle Richtungen sieht. Neben ihm erscheinen Dando und Arin aus einer Rauchwolke
heraus. Ersterer berührt ihn sofort an der Schulter. Die Kugel rast erneut
heran, viel schneller diesmal und umgeben von einer Welle tosender Energie,
deren Knistern an das Zwitschern unzähliger Vögel erinnert.
„Berührt sie nicht!“, befielt Torquemada. „Kehrt zur Kreuzung zurück!
Und ihr alle schweigt!“
Dando murrt nur noch genervt. „Keine fünf Minuten draußen und ich könnte
schon wieder vor Wut kotzen.“ Die Jungs verpuffen, kurz bevor die Kugel den
Asphalt zerfetzt, wo sie eben noch standen.
Mittig auf der Kreuzung materialisieren sie sich wieder. Torquemada steht, den
Hammer in beiden Händen, nur wenige Schritte entfernt und sieht sich verbissen
um.
„Was geht hier vor?!“, hallt Maliks mentale Stimme durch ihre Köpfe.
„Ein Ablenkungsmanöver“, entgegnet Torquemada auf demselben Weg. „Ich
hätte mir denken können, dass die Organisation einen ihrer Spitzel hier
positioniert.“
„Da Organisation?!“, bellt Viggo entsetzt, ehe Arin ihm in die Seite knufft
und mit vor die Lippen gehaltenem Finger daran erinnert, keinen Ton von sich zu
geben.
„Ich habe niemanden gespürt!“, verteidigt sich Malik gegen den
unausgesprochenen Vorwurf.
„Kein Wunder.“ Torquemada packt seinen Hammer fester, späht wie ein Falke
nach dem Leuchten. „Es muss Orianna sein und die ist eine Maschine, eine
seelenlose Marionette aus Metall und ketzerischer Technologie. Hier kannst du
nichts spüren!“
„Malik, wo bist du?“, denkt Dando und sieht sich um; die Jungs bilden mit
Torquemada einen Kreis, um alle Richtungen gleichzeitig überblicken zu können.
„Meon?!“
„Mir geht es gut!“, denkt der Hamster in ihren Köpfen. „Ich bin hier
oben und suche das Licht! Es ist wohl verschwunden!“
„Und ich habe mich in einer der Ruinen versteckt, gefühlt zehn Schritte
entfernt. Zweites Stockwerk, Wände zu drei Seiten, keine intakte Decke. Es
mieft.“
Die Jungs hören Torquemada mit den Kiefern mahlen, scharf Luft einsaugen.
Seine Stiefel knirschen auf dem Asphalt, als er seinen Stand noch weiter
festigt. „Meon, bleib am Himmel und greife erst an, wenn ich es befehle.
Malik, sammle deine Energie und bereite dich vor. Das hier wird nicht so
glimpflich ausgehen wie erhofft...“
„Eine Diskokugel ist Mitglied der interdimensionalen MSTing-Organisation?“,
denkt Arin spöttisch, ehe er den Kloß in seinem Hals hinunter würgt.
„Es ist eine ihrer Waffen, Narr“, tadelt Torquemada, „daher nenne ich es
ein Ablenkungsmanöver. Die MSTing-Sue selbst ist...“ Ein hoher, kreischender
Ton dringt in ihre Ohren.
Explosion.
In einiger Entfernung zerbirst das oberste Stockwerk eines Wohnblocks in einer
Woge aus Flammen und Gestein. Die Männer fahren herum, Arin und Viggo reißen
entsetzt die Augen auf. Aus dem Inferno fällt ein zusammengekauertes, von einer
pulsierenden, gelben Aura umgebenes Bündel heraus und zu Boden, dicht gefolgt
von den brennenden Überresten eines Mantels, die noch in der Luft vergehen. Ehe
das Bündel aufschlägt, beginnt der Bürgersteig zu wabern, als bestünde er
plötzlich aus Wasser. Malik versinkt ohne Widerstand darin und die Erscheinung
ebbt ab. Lodernder Feuerschein erfüllt die Umgebung weiträumig, hebt die
Fassaden und selbst den Nebel orange hervor.
„Es geht mir gut“, versichert Malik sogleich telepathisch, „ich konnte
mich rechtzeitig schützen und habe nun auf der anderen Straßenseite Deckung
gesucht. Wände bieten offenbar nur geringen Schutz.“
„Gut gemacht“, lobt Torquemada nüchtern, reißt noch währenddessen den
Arm empor und deutet auf die Lücke im Mauerwerk. Ein massiver Blitz bricht aus
seiner gepanzerten Hand hervor, zuckt binnen eines Lidschlags davon und schlägt
tosend in das Gebäude ein. Abermals ertönt eine Explosion und verhallt in der
Ferne; das Gebäude stürzt ein als bestünde es aus Bauklötzen. Schutt und
Mauerwerk fallen zu Boden, und nur Momente später klafft eine glühende Wunde
in der Häuserzeile.
„Unglaublich, dass es trotz der Feuchtigkeit noch brennt...“, murmelt Arin
leise.
Torquemada knurrt und starrt aus verengten Augen in das Flammenmeer.
„Orianna, sagst du?“, denkt Meon kleinlaut und traut sich kaum, den
Großinquisitor in seiner Konzentration zu stören.
„Das ist ihr Name. Sie ist gefährlich. Ihre mechanischen Waffen können
Fleisch und Stahl gleichermaßen ohne Mühe zerreißen und der Kugel ist es ein
Leichtes, infernalische Energiestürme zu entfesseln.“
„Aber ich kann die Kugel nirgendwo mehr leuchten sehen!“, entgegnet Meon
aufgebracht; noch immer sind sie durch Maliks mentale Kräfte verbunden.
„Ja“, antwortet Torquemada und lässt seinen Blick keine Sekunde von der
brennenden Ruine weichen. „Dass Orianna selbst ebenfalls Hitzeangriffe
einsetzen kann, ist mir neu. Achtet auf den Boden, falls die Kugel von unten
zuschlägt.“
„Dann hat sie wohl ein Update erhalten“, meint Malik rabiat.
Abermals erklingt ein schrilles Pfeifen, noch lauter diesmal. Torquemada spannt
sich. In der Gluthitze blitzt es zweimal schnell hintereinander, ein violetter,
leuchtender Bolzen zischt heraus. Arin setzt vor, streckt eine Hand aus; das
Geschoss erlischt wenige Schritte vor ihnen, scheint von einer unsichtbaren
Barriere regelrecht absorbiert zu werden.
Der Großinquisitor stutzt. „Ich habe sie nicht getroffen?!“
„Die schaffen wir“, sagt Dando trocken, während er kampflustig grinst.
„Die ist nicht das Problem“, wehrt Torquemada ab. Als aus dem feurigen
Schutt ein Mädchen herausspringt, grazil durch die Luft segelt und einen Salto
später leichtfüßig zu Boden kommt, weiten die Jungs überrascht ihre Augen.
Oriannas Landung erzeugt Lärm, als wöge sie beinahe eine Tonne, und ein
schwelender Balken zerbirst unter ihren Sohlen als träfe sie auf keinerlei
Widerstand. Die Flammen spiegeln sich auf ihrem metallischen Körper, lassen ihn
regelrecht glühen. Mit abgehackten, bizarren Roboterschritten nähert sie sich.
Ihre starren, lampenartigen Augen durchdringen den Nebel wie Flutlichter,
fixieren die Gruppe voller eiskalter Berechnung.
„Altah...“
Der Bookman fährt überrascht von seinem Tisch auf, als er spürt, wie sich
hinter ihm ein Plothole öffnet; einen Moment später hört er die Kugel summen,
die blitzschnell auf ihn zu schwebt. Noch ehe sie ihn erreicht, wechselt die
Farbe ihres Lichts von milchigem Weiß zu Grün, und das Okular der
eigentümlichen Gerätschaft beginnt zu leuchten. Während sie zur Ruhe kommt,
scheinbar schwerelos vor dem Alten verharrt, projiziert sie halb durchsichtige
Bilder in die Luft. Drei aus nichts als auf fantastische Weise gebündeltem
Licht bestehende Szenen manifestieren sich; die Erste zeigt zunächst nur ein
dunkles Etwas, kaum größer als eine Faust. Drei metallische Klicks später
wurde die Aufnahme so weit vergrößert, dass der Bookman einen überrascht
dreinblickenden Hamster im schwarzen Mantel erblickt. Auf dem zweiten Bild ist
ein Gesicht zu sehen, halb verborgen hinter fettigen Zotteln und von
unnatürlich grüner Hautfarbe; das sichtbare Auge des Jungen erinnert eher an
das einer Katze als an das eines Menschen. Die dritte Aufnahme zeigt einen
wahren Hünen in prunkvoller, verschlissener Rüstung, das gealterte Gesicht
deutlich von vielen Kämpfen entstellt. „Berührt sie nicht! Kehrt zur
Kreuzung zurück! Und ihr alle schweigt!“, ertönt es aus dem Inneren der
Kugel, knackend, verzerrt, viel zu mechanisch; trotzdem hat der Bookman keine
Mühe, die grollende Stimme zu erkennen.
„Vielen Dank, Orianna. Halte sie hin, ohne eine ernsthafte Auseinandersetzung
zu provozieren.“ Seine von tiefen Schatten umrahmten Augen verengen sich.
„MSTing-Sues!“, ruft er in die Tiefen der Bibliothek hinein, dass es von den
Wänden nur so wieder hallt. Der Bookman springt auf, eilt um den Tisch herum
und hält auf eines der Regale weiter hinten zu, während die Kugel wieder in
einem Plothole verschwindet. Sofort wird Unruhe laut.
Hinter ihm landet eine junge Frau, heruntergesprungen von einem der fast
deckenhohen, uralten Bücherregale.
„Ich habe Ihnen verboten, auf die Regale zu springen, Rayne“, zischt der
Bookman, während er eine filigrane, metallene Schiene an seinem rechten Arm
montiert.
„Lassen Sie mir doch den Spaß“, murrt die Rothaarige mit gespielter
Unterwürfigkeit.
Der Bookman legt einen Gürtel mit unzähligen kleinen Taschen um seine Hüfte.
„Wie auch immer. Sind noch mehr Mitglieder hier?“ Er saugt tief Luft ein:
„MSTing-Sues!“, ruft er abermals aus.
„Ich habe Sie gehört!“, blafft von der Seite jemand; ein gealterter
Brillenträger in grauem Tweed eilt herbei, das Gesicht verkniffen und
wächsern, ohne jedes Anzeichen von Leben in den Augen. „Ich nehme an, das
reizende Gör hat Probleme gemacht?“
„Sind Sie ausgerüstet, Eckhardt?“, ignoriert er seine Frage, und der im
Vergleich zu ihm noch wesentlich jüngere Mann nickt nur abgehackt.
„Wie Sie wissen sollten, lege ich meine Dei Ex Machina nicht ab“, sagt er
belehrend und hebt die behandschuhte Rechte, an der eine beinahe tellergroße,
wie poliertes Kupfer schimmernde Scheibe befestigt ist.
„Natürlich.“ Im zweiten Stock der Bibliothek werden hastige Schritte laut;
zwei junge Frauen eilen die Umführung entlang. Während eine, schlank, noch
dazu in enges Leder gekleidet und das Gesicht hinter einem Schleier verborgen,
mit der Anmut eines Geparden über das Geländer springt, eilt die andere die
Treppe hinunter, dass sich ihr Samtmantel nur so bauscht.
„Dar Pha auch noch?“, stellt der Bookman überrascht fest und mustert die
Lederträgerin mit gerunzelter Stirn, während sie gemessenen Schrittes zur
Gruppe kommt.
„Es ist gemütlich in Ihrer Bibliothek, Bookman“, spricht sie warm und mit
zartem, türkischem Akzent. „Wir bemühen uns, keine Unordnung zu
verursachen.“
Helga eilt herbei, während sie ihren wie eine Rose gestalteten Hut möglichst
akkurat zu richten versucht. Rayne rollt wohlwollend mit den Augen, Eckhard
schüttelt den Kopf.
„Eitle Ziegen“, zischt der Alchemist, „ich werde froh sein, wenn Nevan
zurückkehrt und Sie allesamt wieder aus der Bibliothek verschwinden!“
Während Rayne beherzt den Mittelfinger hebt, wirft sich der Bookman seine
Kutte über.
„Sie Vier sollen mir nun nach Silent Hill folgen. Die Kugel hat mir gezeigt,
dass Orianna dort auf die beiden ehemaligen MSTing-Sue-Per und vier weitere Gary
Sues unterschiedlicher Stärke getroffen ist.“ Simultan weiten die MSTing-Sues
überrascht ihre Augen. „Stecken Sie jeweils eines dieser Plotdevices in Ihre
Ohren, um Ihre Gedanken zu schützen.“ Er reicht ein kleines Etui herum, in
der sich zehn Metallteilchen auf dunklem Schaumstoff befinden, jedes etwas
größer als eine Erbse.
„Können wir uns mit Torquemada messen?“, begehrt Helga auf, während sie
das Gerät in ihrem Ohr befestigt. Ihren Hut wirft sie kurzerhand zur Seite; er
kommt dumpf auf einer Kommode auf.
„Wir können nicht riskieren, dass sie sich in MSTsaws Reichweite begeben“,
entgegnet der Bookman nüchtern. „Ich muss Ihnen nicht erklären, was auf dem
Spiel steht.“
„Wir sind dir an Stärke überlegen, Seelenlose!“, gellt Torquemada mit
eiserner Stimme und scheint Orianna mit seinem Blick zermalmen zu wollen.
„Wenn du uns angreifst, wirst du ohne Kompromisse vernichtet!“
„Genau, Altah!“ Arin rammt Viggo einen Ellbogen in die Seite.
Neben Orianna beginnt der Raum zu wabern; ein Riss tut sich auf, gleißende
Lichter wirbeln aus dem Nichts herein und die Kugel manifestiert sich. Sie nimmt
eine feurige, rote Farbe an und richtet ihre Linse in den Himmel.
„Verflucht“, denkt der Großinquisitor, sodass es in ihren Köpfen
verhallt. Ein Schweißtropfen fließt seine Stirn hinab. „Sie hat die
Organisation informiert. Seid auf alles vorbereitet.“
„Torquemada, Meon, ich bewache dieses Gebiet im Auftrag der
interdimensionalen MSTing-Organisation“, spricht Orianna; ihre Stimme klingt
unangemessen laut, ist jedoch völlig ausdruckslos und monoton, wie eine
computergenerierte Durchsage - und im Grunde ist sie nichts Anderes.
„Rechtfertigen Sie Ihre Anwesenheit. Anderenfalls werde ich Sie angreifen.“
„Wir haben vor dir nichts zu rechtfertigen“, entgegnet der Inquisitor,
packt seinen Hammer fester.
„Torquemada, Meon, Sie sind nicht länger Mitglieder der interdimensionalen
MSTing-Organisation. Sie müssen Ihre Anwesenheit in unserem Hoheitsgebiet
rechtfertigen. Ich räume Ihnen zwei Minuten ein, beginnend mit dem Ende meines
Satzes.“ Torquemada bleckt die Zähne.
„Soll ich es versuchen? Ich bin schnell und treffe Orianna, ehe sie weiß,
was geschieht!“, schlägt Meon telepathisch vor, doch Torquemada wehrt
verbissen ab.
„Nein! Sie weiß, dass du dort oben bist. Sie kommuniziert mit ihrer
Kugel.“
„Hey, wollten wir nicht eigentlich nach den Anderen suchen? Ich habe keine
Lust auf das hier“, murmelt Arin zwischen zusammengepressten Lippen hindurch,
woraufhin Dando ihn aus dem Augenwinkel ansieht, ohne auch nur den Kopf zu
bewegen.
„Frag' mich? Ich wusste bis eben nicht mal, dass es so was wie die da
gibt.“
„Ey, wat sollin wia tun? Torquemada hat se nisch mal angekratzt!“
„Ihr sollt schweigen!“, begehrt Torquemada in ihren Köpfen auf. Die Gary
Sues zucken zusammen.
Um Orianna herum beginnt der Raum zu wabern. Aus fünf Plotholes erscheinen
weitere Mitglieder der Organisation, die sich bis auf einen in eine Reihe mit
Orianna stellen. Die flackernde Feuersbrunst hinter ihnen hebt die MSTing-Sues
noch eindringlicher hervor als es ihre jeweils äußerst ausfallenden Kluften
bereits tun. Trotzdem würdigt Torquemada die lasziv gekleideten Frauen und den
Anzugträger keines Blickes. Stattdessen kreuzen seine Augen die des kleinen,
beinahe verhutzelt wirkenden Uralten, der sich einige Schritte vor die Gruppe
stellt und in seiner braunen Kutte noch am unscheinbarsten wirkt.
„Der Bookman!“, denkt Malik entsetzt, nur um kurz darauf frustriert zu
seufzen. „Und sie alle können ihre Gedanken vor mir schützen.“
„Verdammte Scheiße“, zischt Dando und schnippst mehr aus dem Reflex
heraus. In seinen Händen erscheint eine große, rostige Sense, woraufhin
Torquemada ihm einen beinahe flehenden Blick zuwirft.
„Großinquisitor Torquemada...“, ergreift der Bookman das Wort; gefasst,
sehr höflich und beinahe wehmütig. „Ich bin nicht überrascht, Sie hier zu
treffen.“ Hinter ihm wollen sich die MSTing-Sues in Bewegung setzen, doch eine
blitzschnelle Geste des Alten genügt, um ihnen Einhalt zu gebieten.
„Ich nehme an, dass Sie nicht zufällig hier auftauchen, Torquemada?“
Der Angesprochene runzelt die Stirn. „Halte mich nicht zum Narren, Greis! Du
und deine Schergen, ihr seid hier, weil Taldeer es so wollte, nicht wahr?“ Er
verengt die Augen. „Weil sie es ... vorausgesehen hat.“ Doch zu seiner
Überraschung kann sich der Bookman nur ein sardonisches Grinsen abgewinnen,
schüttelt den Kopf.
„Die Augen der Runenprophetin scheinen getrübt – und nicht nur ihre
Augen.“
„Ach ja?!“, gellt Torquemada zurück. „Auch du warst stets nur blind!
Blind und naiv!“
Der Alte verzieht keine Miene. „Sie wissen genau, dass das nicht stimmt. Ich
sehe heute vieles mit anderen Augen.“ Beiläufig hebt er den linken Arm, bis
der Saum des Ärmels verrutscht. Unterhalb seines Handgelenks sitzt ein
blutrotes, nervös hin und her zuckendes Auge inmitten einer kränklich
wirkenden Flechte.
„Ich sollte dazu in der Lage sein, euch vor dem Sharingan zu schützen“,
versichert Malik beflissentlich. „Wahrscheinlich versucht er, euch zu
hypnotisieren.“ Gleichzeitig richtet Malik sich auf, um besser durch das
eingebrochenen Fenster sehen zu können. Er befindet sich im toten Winkel der
MSTing-Sues, die alle zum Großinquisitor und den Anderen sehen; sie sollten ihn
nicht bemerken, denkt er sich und richtet sich noch etwas weiter auf. Der
Meister reagiert nicht auf seine telepathische Botschaft. Malik spürt, dass er
beinahe bis zum Zerreißen angespannt ist, noch viel nervöser als Dando. Arin
hat Angst, und Viggo ist scheinbar zu dumm, um die Gefahr überhaupt
wahrzunehmen, welche dieses interdimensionale Gespann wie eine Aura umgibt; der
fragt sich nur, woher der Bookman ein Sharingan hat. Meon denkt an ihre
Adoptivkinder und ihre Enkel, um sich zu beruhigen.
„Eines deiner unzählbaren Plotdevices?“, fragt Torquemada mit gespielter
Gleichgültigkeit, als er das rote Auge erblickt. In Wahrheit ist er alarmiert:
Er hätte dem Greis nicht zugetraut, den eigenen Körper mit derartigen
Experimenten zu entweihen.
„Nicht neu“, entgegnet der Bookman monoton, während er den Arm wieder
senkt. „Wie ich bereits herausfinden konnte, sind Sie dagegen nicht gefeit.“
Torquemata stutzt. Unter seinem linken Auge zuckt bedrohlich ein Nerv.
„Nein, er hat nichts getan!“, versichert Malik sofort. „Er bezieht sich
wahrscheinlich auf eure Auseinandersetzung auf dem Kreuzfahrtschiff damals!“
„So ist das also...?“, denkt der Großinquisitor, als er zu verstehen
beginnt. Unterdessen interpretiert der Bookman die Pause wohl falsch und fährt
fort: „Scheinbar wissen Sie nicht, worum es sich dabei handelt, aber das soll
mir nur recht sein. Ich bin auch nicht hier, um über meine Plotdevices zu
sinnieren ... oder um mir über Taldeer den Kopf zu zerbrechen.“
„Ich hingegen umso mehr!“, grollt Torquemada zurück, so aggressiv, dass
selbst Viggo seine Nervosität noch bemerkt. „Ihr Name fiel, als MSTsaw uns
angriff. Offenbar ist er der Organisation und insbesondere Taldeer nicht
wohlgesonnen!“
„MSTsaw griff die Welt der Chaosfee an?“ Der Bookman ist sichtlich
überrascht; beiläufig wirft er den Jungs einen Blick zu und mustert vor allem
Dando etwas eindringlicher. „Sein Onkel, ja. Das ist mir bekannt.“
„Ich habe keinen Onkel mehr“, murmelt Dando, viel zu leise, als dass der
Alte es hören dürfte.
Die rothaarige MSTing-Sue kichert hämisch. „Er behauptet, er habe keinen
Onkel mehr“, wiederholt sie ihn laut.
Abermals lächelt der Bookman schmerzvoll. „Wenn du nur wüsstest, wie Recht
du hast, Junge.“
„Scheißt du dich an, Danny?“, denkt Arin verkniffen und gibt sich die
größte Mühe, seine Hände nicht zu sehr zittern zu lassen.
„Es sind fünf MSTing-Sues und einer ihrer Anführer, du verdammter
Idiot!“, faucht Dan mental zurück.
Arin dreht unwillkürlich den linken Fuß, als wolle er jeden Moment
herumfahren und rennen. „Uuh, wer war es nur gleich, der die Organisation
stets vernichten wollte?“
„Hört auf, meine mentalen Kräfte mit eurer sinnlosen Streiterei zu
verschwenden! Das hier ist anstrengend genug!“, gellt Malik aggressiv. „Ich
muss mich konzentrieren, um hier gleichzeitig euer aller Bewusstsein zu
verbinden!“ Malik schwitzt immer stärker. Beinahe so, als wäre es eine üble
Laune des Schicksals, sieht plötzlich die Rothaarige über die Schulter und in
seine Richtung. Ruckartig fährt Malik zusammen. Unten kann er sie raunen
hören.
„Verflucht. Sie hat mich gefunden.“
„Hey, willkommen im Club, Malky!“
„Ich habe keine Zweifel daran, dass wir beide uns lange miteinander
beschäftigen könnten, Torquemada“, sagt der Bookman, als spräche er über
eine Banalität.
Sein Gegenüber knurrt. „Wenn du nicht wusstest, dass wir uns hier begegnen,
kannst du dich nicht auf mich vorbereitet haben. Und es sieht dir nicht
ähnlich, unvorbereitet in einen Kampf zu ziehen!“ Erstmals wendet Torquemada
den Blick von ihm ab und sieht kurz zu den fünf anderen MSTing-Sues. „Oder
ein Gefolge bei dir zu haben.“ Einer seiner Mundwinkel verrutscht zu einem
missglückten Grinsen.
„Da sehen Sie, wie ernst es mir ist.“
„Ihr ängstigt mich nicht.“
„Sie vielleicht nicht, Torquemada: Ihrem Gefolge allerdings rechne ich nur
sehr geringe Überlebenschancen aus.“ Arin jappst auf, während Viggo sich
stumm auf die Lippen beißt. Dando packt seine Sense fester.
„Wie es wohl um Ihre Rechenkünste steht, wenn ich hinter Ihnen auftauche und
Ihnen meine Sense in den Schädel ramme?“, erkundigt Dan sich mit zitternden
Pupillen. Arin und Viggo sehen ihn an, als hätte er völlig den Verstand
verloren, während Torquemada nur noch schwer ausatmet.
Der Bookman hüstelt. „Ersparen wir uns doch das Geplänkel“, meint er und
hebt beschwichtigend die Arme. „Torquemada, ich muss Sie freundlich, jedoch
bestimmt, auffordern, sich umgehend zurückzuziehen. Sie wissen bereits, dass
MSTsaw hier residiert, nehme ich an?“
„Dafür habt nur ihr euch zu verantworten!“
„Wir MSTing-Sue-Per, auch wir drei in dieser Runde, ob ehemalig oder nicht,
wissen sehr gut, wofür wir uns zu verantworten haben.“ Dann saust Meon herab
und kommt plump auf Dandos Schulter zur Ruhe. Er kann nur mit Mühe einen Schrei
unterdrücken.
„Was ist? Wenn sie mich ohnehin bemerkt haben, kann ich mich ja auch setzen!
Ich bin wirklich sehr aus der Übung.“ Sie kichert verlegen, woraufhin
Torquemada nur noch verächtlich ausspuckt. Unterdessen beginnt der Boden neben
Dando zu schwingen; Sekunden später hüpft Malik daraus hervor.
„Wir gehen in diese Stadt, Bookman. Ihr werdet uns nicht aufhalten“,
bestimmt Torquemada und ignoriert das Geschehen hinter sich scheinbar
vollkommen.
„Ich fürchte, das kann ich nicht zulassen. Wir dürfen nicht riskieren, dass
MSTsaw noch mehr hochrangige Sues einfängt und ihrer Kräfte beraubt.“
„Noch mehr hochrangige Sues? Also ist es wahr, dass er seinen Deus Ex Machina
hat auferstehen lassen?“
„Aber wie kann das sein?!“, quietscht Meon entsetzt. „Wir haben ihn
zerstört! Wir...“
„Torquemada, Meon“, faucht der Bookman eisern und unterbricht den Hamster
kurzerhand, „wenn MSTsaw Nevan besiegen konnte, kann er auch Sie besiegen. Wir
gehen das Risiko nicht ein, dass er noch mächtiger werden könnte.“
Die Frauen ziehen ihre Waffen; zwei Kurzschwerter, ein unscheinbarer Dolch,
zwei schlanke Pistolen mit glühenden Elementen im Lauf. Der im grauen Anzug
spannt sich sichtbar und hält demonstrativ einen schimmernden Talisman vor
sich. Orianna berührt die Kugel; ihre Hand versinkt darin, und kaum schwebt das
mechanische Gebilde zur Seite, materialisiert sich eine rote, blitzende Kette
aus Energie zwischen dem unwirklichen Paar.
„Er hat Nevan bezwungen?!“, entfährt es Torquemada überrascht. Seine
Augen weiten sich.
„Ich werde Ihnen keine Fragen beantworten. Ziehen Sie sich zurück! Die
interdimensionale MSTing-Organisation kümmert sich um diese Angelegenheit.“
„Ich vertraue deiner Golden nicht!“
„Es wäre mir neu, dass Sie jemals jemandem vertraut haben.“
„Was für ein Gruselkabinett. Fetischnutten, Rentner und Roboter“, denkt
Dando gehässig, während er nervös mit der Zunge über seine Frontzähne
rubbelt.
„Altah, da weißt aba scho, wat dat heißin tut wo gesagt wurde MSTsaw hat
Nevan besiegt? Da habin wia zu dritt nisch geschafft!“
„Hm...“ Dando setzt seine Sense ab, da ihm die Arme taub werden.
„Irgendwas war von Anfang an seltsam an MSTsaw.“
„Vielleicht hat er sie ja mit seinen Ketten ausgepeitscht und sie hat sich
freiwillig ergeben, Danny? Aber scheiß auf MSTsaw! Du planst nicht wirklich,
dich jetzt den MSTing-Sues anzulegen, oder, Torquy?!“, gellt Arins gedankliche
Stimme.
„Die ängstigen mich nicht. Wahrlich, und wenn ich im Kampf gegen Taldeers
Marionetten falle: Ich habe mich entschieden!“
„Ich kann mich an keine dieser Leute erinnern, aber ich helfe dir, wenn du es
darauf anlegst! Für deren Waffen bin ich zu schnell!“
„So soll es sein, Meon. Doch dann müssen wir sie überlisten. Die Welpen
würden sie mit Leichtigkeit ausschalten. Wir müssen sie ablenken und in der
Zwischenzeit könnt ihr euch davonmachen. Mögt ihr einen Zugang zu MSTsaws
Reich finden.“
„Altah, isch heul' hiea jedin Moment los! Dat geht doch nisch!“
„Du wirst meinen Anweisungen folgen, Viggo. Nur wie... Verfluchte
Organisation! Wie viel einfacher wäre es, wären sie hier nicht erst
aufgetaucht.“
„Malik, was sollten wir deiner Meinung nach tun?“, denkt Meon schließlich.
Doch Malik antwortet ihr nicht. Sie sieht aus dem Augenwinkel zu ihm und stellt
fest, dass er seine Augen geschlossen hat, als würde er angestrengt über etwas
nachdenken.
„Malik!“, kommt es von Dando. „Wir könnten einen deiner hochgeistigen
Ratschläge gebrauchen! Wenn...“
Ruckartig fährt Oriannas Kopf empor. „Wir werden angegriffen“, stellt das
Maschinenmädchen fest; sogleich fährt die Kugel auseinander, wird zu einem
Geflecht aus dünnen Ringen und Drähten, welches sich schützend um sie legt
und mit einem Kraftfeld aus gleißender Energie umgibt. Die anderen MSTing-Sues
reagieren nur eine Sekunde später – zu spät. Um die MSTing-Sues herum
beginnt die Luft zu flirren; plötzlich werden sie von unsichtbaren Kräften
gepackt, von den Füßen gerissen und davon geschleudert. Der Bookman reagiert
noch während des Falls, verlagert sein Gewicht und wirbelt herum, um in der
Hocke aufzukommen und den Sturz abzufangen. Halt suchend berührt er den Boden
– und stellt fest, dass sein linker Arm auf keinen Widerstand trifft, viel zu
tief absinkt und plötzlich von einer warmen Hand gepackt wird, die sich
unangenehm fest um das empfindliche Auge schließt. Ein kleines Plothole ist
unter ihm erschienen!
Vor Torquemada kniet die Chaosfee, nur einen engen, schwarzen Latexanzug am
Leib. Mit lodernden Augen umklammert sie den dürren Arm des Bookman, der aus
einem Plothole vor ihr ragt.
„Boah, Altah!“
„Noch eine Bewegung und ich schließe dieses Kazaana. Ihr Sharingan wäre
dann verloren“, ruft sie, während sie den Meister der Plotdevices eisern
fixiert und darauf achtet, das rote Auge unterhalb seines Gelenks komplett mit
ihrer Hand zu verdecken; sie kann fühlen, wie es nervös zu zucken beginnt.
„Igitt...“, macht sie und unterdrückt den Impuls, das glitschige Ding
freizugeben.
„Chaosfee!“, rufen Meon und Torquemada wie aus einem Mund.
„Wir haben keine Zeit zu vergeuden. Ich bin euch gefolgt, um euch eventuell
zu helfen, ein Portal auf die andere Seite zu öffnen. Siehe da – ich kann
euch helfen, wenn auch nicht so wie ursprünglich gedacht.“
Malik kichert. „Ich war ein wenig abgelenkt, da ich bereits seit gut zehn
Minuten mit ihr in telepathischem Kontakt stand. Wir haben uns überlegt, wie
wir sie möglichst unauffällig austricksen könnten.“
„Ich dachte, es läge daran, dass du vorhin beinahe gesprengt worden wärst,
du durchtriebener Hund!“, murmelt Arin anerkennend. Mit der Chaosfee vor sich
fühlt er sich plötzlich viel sicherer. Auch Dando atmet, hörbar erleichtert,
auf.
„Geht jetzt!“, ruft die Mary Sue, während sich die Gegner wieder erheben.
Noch rührt sich keines der Organisationsmitglieder vom Fleck. „Führt euren
Plan aus und sucht einen Zugang auf die andere Seite! Die MSTing-Sues werden
nicht riskieren, dass ich ihren Anführer seines wertvollen Arms entledige. Ich
verschaffe euch Zeit, solange ich kann und ziehe mich dann zurück.“
„Aber die MSTing-Sues sind mächtig.“ Torquemada sieht sie mit undeutbarem
Blick an. „Hieß es nicht, du dürftest dich hier nicht einmischen?“
Die Chaosfee schmunzelt. „Ich habe mit Golden abgemacht, mich nicht in ihre
Angelegenheiten mit diesem MSTsaw einzumischen. Das hier allerdings ... auch
wenn es ziemliche Haarspalterei ist.“
„Oh Chaosfee“, jappst Meon ergriffen. „Wir sind uns so nah.“
„Meinetwegen. Macht euch endlich auf den Weg! Ihr begreift wohl, dass
wir...“ Sie spürt, wie der Boden erzittert, als Torquemada, den Hammer fest
umklammert, neben sie tritt. Die Chaosfee verstummt abrupt. Meon hüpft auf
Torquemadas linke Schulter, sieht zurück zu den Jungs.
„Geht und rettet die Anderen! Und Wojtek auch, wenn es recht ist!“, ruft
der Hamster energisch, Dando einen mahnenden Blick zuwerfend.
„Ich will verdammt sein, wenn meine neuen Schüler auf ihrer ersten Mission
sterben. Ihr werdet es nicht wagen, noch mehr Schande über mich zu bringen!
Anderenfalls finde ich eure Leichen und ramme sie unangespitzt in den Boden!“,
brüllt der Großinquisitor aus voller Kehle.
Malik hüstelt verlegen. „Ich, eh, will diesen rührenden Moment nicht
zunichte machen, aber ich sollte wohl bleiben, um euch vor dem Sharingan zu
schützen, und...“
„Bewegt euch!“, rufen die Anführer noch, ehe Meon sich abstößt, wie ein
kleiner Komet in Richtung der MSTing-Sues zischt und ihr Torquemada, den Hammer
emporgerissen, mit donnernden Schritten nachsetzt.
„Uneinsichtiger Narr“, flucht der Bookman. „Es war wohl sinnlos, darauf
zu vertrauen, dass Sie den Ernst der Lage begreifen!“
Meon schlägt wie eine Kanonenkugel gegen Oriannas Barriere; das komplette
Konstrukt wird davon geschleudert und der Hamster rast blitzschnell hinterher.
Als hinter ihm Eckhardt in die Hocke geht und seine Sigille auf den Boden
drückt, seufzt der Alte nur noch resignierend. „Wohl an, MSTing-Sues! Kämpft
und lasst nicht zu, dass sie weiterkommen!“ Vorne schreit die Chaosfee auf,
als unter ihr plötzlich die Straße aufbricht, zischende, kochend heiße
Dampffontänen empor stieben und sie zurück drängen. Der Bookman verzieht das
Gesicht vor Schmerz, nutzt die Sekunde jedoch und stemmt sich mit aller Kraft
empor; im selben Maß, in dem er seinen Arm hier aus dem Plothole zieht,
verschwindet er auf der anderen Seite darin. Als er alarmiert bemerkt, wie die
Chaosfee eine Faust ballt, ist gerade noch Rayne heran, um ihn mit
übermenschlicher Stärke vom sich ruckartig schließenden Portal wegzureißen.
„Vielen Dank“, jappst der Alte nüchtern, während er sich erhebt und
beiläufig zur Kenntnis nimmt, dass die Finger seiner Linken nun alle so lang
die der Kleinste sind und er das Auge vorerst nicht wird einsetzen können, da
im Dampf die künstlichen Lider verbrüht wurden, sich nicht öffnen lassen.
„Dies erschien mir sinnvoller als ein kompletter Verlust“, spricht Eckhardt
im Vorbeirennen, flankiert von Rayne, die ihm mit gezückten Schwertern
nachsetzt. Der Bookman ballt die Rechte zur Faust, woraufhin eine dünne, zwei
Handlängen messende Klinge unter seinem Ärmelsaum hervor schnappt.
Entschlossen fixiert er den wie einen Stier auf ihn zustürzenden Torquemada.
Kapitel 6: Gans oder gar nucht
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Nach ihrem Gespräch mit dem unheimlichen Mädchen ist Wojtek recht ...
verwirrt.
Wojtek: „Also Moment, nur, dass ich da auch wirklich mitkomme: Wir wurden von
einem wiederbelebten, bösen Mann namens MSTsaw entführt, der Leute in einen
Deus Ex Machina sperrt und sich ihre Kräfte einverleibt. Dadurch gewinnt er
Macht über Silent Hill und wird zu einer ernsten Bedrohung für die ganze Welt.
Der Dä...Aless...das Mädchen im blauen Kleid hat uns jedoch 'gerettet' und vor
MSTsaw versteckt. Dieser wollte, dass wir eine FF für ihn MSTen, um seine Macht
zu steigern. Stattdessen MSTen wir nun aber für den Dä...das Mädchen und
helfen ihr dabei, MSTsaw zu bezwingen? Und eine ominöse Dr. Golden Chie ist in
alles involviert und befindet sich bereits in der Stadt, wahrscheinlich, um
gegen MSTsaw zu kämpfen? Und ob die Welt gerettet werden kann oder nicht, das
hängt davon ab, dass wir so schnell wie möglich diese FF kommentieren, sodass
der Dämo“ *röchel, hust* „das Mädchen die Macht des MSTings für sich
nutzen kann, um irgendetwas total Mystisches zu tun?!?“
Eli, Goe & Basy: *nicken*
Basy: „Njoah, Altah, iwie läuft es imma auf so wat hinaus, wenn wa einah FF
kommentierahn.“ :D „Dat is business as usual, is dat!“
Wojtek: „...“ @_@
Eli: „Aww, armer Wojtek. Für dich ist das vermutlich alles nur verwirrend und
unheimlich.“
Wojtek: *nickt*
Eli: *ihn tätschelt* „Wie gesagt. Daran gewöhnst du dich, wenn es dir ein
paar Mal passiert ist.“ (^)-^ „Wir sind uns nah und werden alles
überstehen.“
Wojtek: „Na, wenn du das sagst...“ *greift sich eine Tafel Schokolade*
Goe: „Sapperlot! Wie bereits von mir vermutet, müssen wir diese FF
kommentieren, um hier wieder raus zu kommen. Wahrlich, was konnte ich dank
meiner ganzheitlichen Theorie doch im Vorfeld bereits ahnen, worauf wir uns
einstellen mussten.“ {*}_{*} „Millionen machen werde ich!“
Basy: „Njoah, scho glaah, aba mal im Ernst: MSTsaw mag einah Arsch sein, aba
so wat wie hiea hat a nich verdient. Wieso ham ne de Mist-Sues übahaupt
wiedahbelebt? Ham se nix zu tun oda wat? Is a so speziell? I dachte imma, a sei
bloß a verschrobener alter Mann mit seltsamen Hobbys!“
Wojtek: „Und ich dachte immer FFs wären nur Geschichten und keine
Dimensionen, die man durch Kommentare beeinflussen und irgendetwas daraus
beschwören kann.“
Goe: „Tja nun.“ *abwinkt* „Später werden wir wohl noch erfahren, was es
mit allem auf sich hat. Doch wir müssen erst weiter kommentieren.“
Basy: „Yeah, mach'n wa weitah!“ :D
Wojtek: „Ich würde wirklich gerne mal wissen, wie ihr in all diesem Chaos so
gelassen bleiben könnt...“
5. Special Pitel for feurigel99 (gebetat)
Eli: „Oh cool, ein Special Pitel für eine Person, die wir aber nucht kennen,
gibt es auch noch!“
Basy: „Boah, wenn die ma nich Grund zur Freude hat, dann weiß i aba auch
net.“
Goe: „Donner und Doria, wenn ich jetzt wieder ständig mit dem Wort Pitel
konfrontiert werde, dann dauert es aber nicht mehr lange und ich breche im
Strahl!“
Huhu~ Tut mir leid das ich solange nicht weiter geschrieben habe._. Mein
Computer geht zwar wieder
Eli: „Virus-chaaan!“ D:
Basy: „A hat ehrenhaft gekämpft un es zumindest versucht, Altah. Möge a in
Friedahn ruh'n.“ T__T
Wojtek: „Tja, da wurde SOPHIA.EXE wohl doch noch ausradiert und die Dateien
konnten gerettet werden. Schön, schön. Irgendwie habe ich nur das ungute
Gefühl, dass gleich ein ganz gewaltiges Aber kommt...“
aber ich hab total die fette Schreibblockade -.-
Goe: {ಠ}_{ಠ}
Basy: „Altah, i versteh' gar net, wie ma bei dem Ding einah Schreibblockade
hab'n kann. Wie geht denn dat? Da müss'n da Ideen doch sprudahln, müss'n
se!“ :D
Auf jeden Fall versuch ich mir mal was aus dem Ärmel zu schütteln :D
Goe: *facepalm* „Ich habe es bereits befürchtet. Sakra aber auch!“
Wojtek: „Ich auch. Aber hey, dieser Kampfgeist ist doch wirklich vorbildlich.
Trotz all der Hürden, Blockaden, hinderlichen Stolpersteine und Virenanschläge
wird ... einfach weitergeschrieben! Ich wünschte, Sophia wäre nur ansatzweise
so eisern.“
Basy: „Njoah, wat habta bloß, Altahs? Sin immahin bestah Voraussetzung'n:
Keinah Plan, fette Schreibblockade, aba trotzdem a Chappi aus da Ärmel
schütt'ln. Wat soll da scho schief geh'n?“ :'D
Enjoooooy :DDDD
Basy: „Yeah, wa werd'n dat Ding liebahn, werd'n wa dat!“ XD
Eli: „Meine Güte, wie aufregend! IAch kann vor lauter Anspannung kaum mehr
still sitzen dun, so ergriffen bin ich.“
~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Wojtek: „... nett.“ *skeptisch den Kopf neigt*
Eli: „Sieht aus wie Ringelblumen.“ (*)~* „OIch mag Ringelblumen, Goe.“
Goe: „Feurio! Dieses Unkraut sollte man tilgen und anschließend den Boden
redlichst zubetonieren, um einen keuschen Parkplatz zu schaffen, gell. Für
Blumen ist im 21. Jahrhundert kein Platz mehr – da sind sich Experten
einig.“
Eli: „Ja aber Goe!“
Und langsam aber sicher weinte sie sich in den Schlaf, ohne bemerkt zu haben,
dass man sie verfolgt hatte…
Eli: „Oh wie schön, es wird noch mal der letzte Satz wiederholt, nur für den
Fall, dass die Leser während der langen Unterbrechung was vergessen haben und
zu faul sind, das Kapitel vor dem kleinen Info-pitelchen noch mal zu öffnen.“
Basy: „Njoah, wie soll se dat auch mitkriegahn? Se blickt ja nie wat! Altah,
se soll froh sein, dat se nich vergewaltigt wurdah ohne wat davon zu bemerk'n!
Dat würde i dies'm PH scho zutrau'n!“
Pyri schüttelte leicht den Kopf..
Kommentatoren: „... Pyri?!?“ *verständnislos die Köpfe schütteln*
Wojtek: „Ach du liebe Zeit, das ist so ziemlich der lächerlichste Name den
man ihm hätte geben können.“
Goe: „Ich halte dagegen, gell: Der lächerlichste Name den man ihm hätte
geben können wäre entweder Celsius Epistolarius oder Denim Tokugawa. Suche dir
einen aus, Wojtek.“
Wojtek: „Meine Güte, was ... was habt ihr nur für FFs gelesen?!“
Eli: „Vermutlich schüttelt er den Kopf nucht ohne Grund nur leicht. Mit der
schweren Pyramide auf den Schultern muss er wahrscheinlich aufpassen, dass er
niacht die Balance verliert und zur Seite umfällt. Einmal am Boden, könnte er
nie wieder aufstehen.“
Menschen konnten ja so kompliziert sein.
Basy: „Njoah, davon, wie doof se sein könnahn, fang'n wa ma gar net erst
an.“
Wojtek: „Was ist an Sophia denn bisher so kompliziert, wenn ich mal fragen
darf? Auf mich wirkt sie ziemlich simpel gestrickt. Da ihren Handlungen
keinerlei Logik zugrunde liegt, sondern sie stets völlig spontan und
willkürlich geschehen, kann da auch nicht wirklich viel los sein.“
, Er verstand gar nicht, was sie hatte…
Basy: „Mnahahaha, dat versteht se doch nich ma selbst!“ XD
Eli: „Mach' dir niachts draus, PH, wir werden aus Sophia auch nocht wirklich
schlau.“
Goe: „Ich verstehe sehr wohl, was sie hat, mein Teuerster: Funkenschlagenden
Gehirnbrand!“
Eli: „Ach Goe, du bist eben einfach viel klüger als alle Anderen.“ (*)_*
Wojtek: „Goe, später möchte ich gern, dass du mir die Diagnose 'Gehirnbrand'
mal in aller Ausführlichkeit beschreibst. Ich habe davon nämlich noch nie ein
Wort gehört...“
Sie sprach ihn an und da er keine große Lust hatte zu antworten,
Wojtek: „Dafür, dass er keine Lust zu antworten hatte, hat er aber ganz
schön viel erzählt. Na, PH, wer wird denn hier seine Gefühle leugnen und
versuchen, nach außen hin irgendein Ideal zu verkörpern, dem er gar nicht
gerecht wird?“
wollte er sie wenigstens verjagen, damit er seine Ruhe hatte, aber nein;
Basy: „Wat geht denn nu los? Kotzt a sich nu vor uns aus oda wat? Soll'n wa nu
Mitleid ham? Altah, i hab vor zwei Chappis noch geles'n wie a 'n Monster gefickt
hat! IS MIA DOCH WURSCHT, WAT DAT ARSCHLOCH FÜA PROBLEME HAT!!!“
Wojtek: „Hm, zugegeben, die Chance, etwas über den Charakter des FF-PHs zu
erfahren, würde ich trotzdem gerne nutzen, auch wenn das hier scheinbar zu
einem völlig hanebüchenen Versuch verkommt, ihm ein sympathisches Innenleben
zu verpassen.“
Basy: „Altah, kann ma ihm in da Spiel nich spaltahn oda da Kopf wegpust'n oda
so? Da sieht ma doch sei Innenlebahn.“ :D
Das Weib musste ja anfangen zu heulen…
Wojtek: „Na ja, hat er erwartet, dass sie ihm für Aussagen wie „Du bist
wertlos!“ vor Freude jubelnd um den Hals fällt...?“
Basy: „Dat se auf ihn geschossahn hat, hat a scheinbar gar nich gemerkt.“
Eli: „Vermutlich ist er daran schon gewöhnt, Basy.“
Der Dämon hatte ihm deutlich zu viele Gefühle gegeben…
Wojtek: „Ganz zu schweigen von dem, was der FF-Dämon dem FF-PH noch so alles
zu viel mitgegeben hat: Planlosigkeit, Frustration, Langeweile, völliger Mangel
an Sozialkompetenz...“
Goe: „Der Dämon hätte ihm lieber ein Gehirn geben sollen, sapperlot: Und
damit meine ich keins, das er mit sich herumtragen und wie einen Volleyball
davon schleudern kann, um für Chaos und Verwirrung zu sorgen, sondern eines
unter seiner Pyramide, anstelle dieses halben Kilos fluffigen Strohs!“
Also ging er zu ihr, kurz nachdem sie anscheinend eingeschlafen war und packte
sie. Sie war leichter als jeder Mensch, den er jemals auch nur hochgehoben
hatte.
Eli: „Vermutlich sind ihre Knochen innen hohl, so wie bei einem Vogel.“
(°)3° „Wie du ja immer sagst, Goe, hat das Gehirn nur sehr wenig Anteil am
Körpergewicht. Allein das Fehlen von Sophias Gehirn kann dieses Mysterium also
niacht hinlänglich erklären dun!“
Goe: „In der Tat, mein Teuerster, ist davon auszugehen, dass Sophias Knochen
innen hohl sind. Ihr bisheriges Verhalten, ihre gezeigten geistigen Fähigkeiten
sowie ihre Art sich auszudrücken untermauern meine These, dass es sich bei
Sophia um ein dummes Huhn handelt!“
Eli: „Ja aber Goe, wie Kapitel 2 deutlich macht, ist Sophia etwa 100 cm groß.
Glaubst du denn, dass so große Hühnerfrauen in dieser FF überhaupt
existieren?“
Goe: „HEUREKA! Wahrlich, mein Teuerster, zufälligerweise liegt die
Körperlänge einer adulten Branta Canadensis, umgangssprachlich gerne
Kanadagans genannt, zwischen 90 und 100 cm. Unter Einbezug des von dir
vorgetragenen Arguments korrigiere ich also meine These: Sophia ist kein dummes
Huhn sondern eine dumme Gans! Sie muss der Ordnung der Anseriformes
(Gänsevögel) zugerechnet werden; dies halte ich für hieb- und stichfest.“
Eli: „Oh mein Gott, Goe! Was für eine Enthüllung!“
Goe: „Freilich bedarf die Tatsache, dass Sophia die ganze Zeit über eine Gans
war, dann auch einer Neubewertung ihres psychischen Zustandes, gell. Für eine
Gans sollte sie emotional durchschnittlich stabil und überdurchschnittlich
intelligent sein. Immerhin kann sie einfache Arbeiten ausführen, Auto fahren,
einkaufen, Brot schmieren, Karten lesen und sogar eine Pistole abfeuern.
Sämtliche vermeintlichen Ungereimtheiten wurden in ein neues Licht gerückt –
wie logisch.“
Eli: „Ach, Goe, ich bin immer wieder begeistert von deiner Schlauheit.“
(*)_*
Goe: „Ach, mein Teuerster, auch du hast durch deine wertvollen Anmerkungen zur
Lösung des Rätsels beigetragen.“ {*}_{*}
Wojtek: *leise zu Basy* „Meinen sie das ernst...?“
Basy: *nickt* „Jop. Frag' einfach nich nach, nick' un lächel, un alles is
gut.“ :'D
Und das musste etwas heißen...
Basy: „Aha. Un wat muss dat heißahn? Altah, ruf halt Mulder un Scully an un
flenn hiea nich rum, meine Güte, ey. Uuuh, se is dumm wie Stroh, wat bedeutet
dat nur? Uuuh, se is total leicht, wat heißt dat bloß? Wa sin hiea doch nich
bei X-Faktor!“
Eli & Goe: „Wie wir eben erklärt haben, Basy, ist Sophia...“
Basy: „AAAARGH!“ DX
Wojtek: „Eli und Goe, Sophia ist keine Gans.“ ^^ „Pyri bezeichnet sie
sicher nicht nur aus Jux und Tollerei als Mensch.“ ^^
Eli & Goe: „...“
Wojtek: „Eh?“
Eli & Goe: (≖)3≖ {ಠ}_{ಠ} „Der kann sie gar nicht/niacht sehen, du
Dussel, denn er trägt ja einen Helm!“
Wojtek: „... okay. Okay, wenn euch das so wichtig ist, tja, dann ist Sophia
eben eine Gans.“
Dann ging er durch die Straßen von Silent Hill und wunderte sich über sich
selbst, dass er mal einen Menschen retten würde, anstatt zu töten. Er wusste
nicht, was es war, aber irgendwas an diesem Menschen zog ihn an…
Goe: „Sehr wenig geehrter Pyri, ich schlage vor, dass du dir baldestmöglich
noch einige Gucklöcher in deine Pyramide bohren lässt.“
Eli: „Ja genau, Pyri, offensichtlich siehst du den Wald vor lauter Bäumen
nucht. Du machst dich total lächerlich! Dass ich nocht lache, Goe! 'Mensch'
sagt der zu ihr!“
Goe: „Wahrlich, mein Teuerster, dem PH ist nicht mehr zu helfen.“
Nicht negativ, nein, ganz im Gegenteil.
Basy: „Magnetismus? Dat schwarze Loch in ihra Schäd'l? Bitte lass es iwat
davon sein!“ >__<
Wojtek: „Nein, Basy... Ich befürchte, wir können es nicht mehr leugnen: Der
PH hat sich in Sophia verliebt! Das hier läuft ja WIRKLICH auf eine Romanze
hinaus!“
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: „Altah... Dat is da erste un einzige Schreckmoment bisher.“
Dieser Mensch faszinierte ihn und das fand er merkwürdig.
Eli: „OIch auch. Und nucht nur weil sie weiblich ist. Vielleicht steht er ja
auf Gänsefrauen, die ihren Gefühlen freien Lauf lassen und gleichzeitig so was
wie einen Sinn für Recht und Ordnung haben, sodass sie beispielsweise auf
Vergewaltiger schießen.“
Wojtek: „Aber Eli, es scheint ihm völlig EGAL zu sein, dass sie auf ihn
geschossen hat!“
Basy: „Altah, es is doch sogar ihr schnuppe. Se schert si auch net mehr drum,
dat se ne aufgepasst hat, wie a 'n Monster vögelt! Se bezeichnet ne doch
trotzdem als ihr'n Typen...“
Goe: „Heidewitzga, diese Unflate sollen sich ruhig verpaaren und gemeinsam von
der Bildfläche verschwinden, gell. Davon würden alle nur profitieren.“
Wojtek: „Na ja, was soll's. Es hat eben jeder so seine sexuellen Vorlieben.
Die einen stehen auf blonde Magermodels und die anderen auf ... hünenhafte,
blutbesudelte Typen mit langen Schwertern und verrosteten Pyramidenhelmen.“
*röchel*
Normalerweise verabscheute er Menschen und hasste sie wie die Pest.
Eli: „Oh cool, der PH ist wie Dando! Der hasst auch fast alle Menschen und
verabscheut sie. Nur wenige können sein Herz berühren und ihm näher kommen,
wie zum Beispiel der süße, kleine Eli.“ (e)we „Ach Dando, hoffentlich
überleben du und die Anderen eure Reise durch SH und kommt heil hier an, um uns
zu retten. Wir sind uns nah.“
Goe, Basy & Wojtek: „... Eli?“
Doch an ihr war etwas, das in ihm nicht den Wunsch weckte, sie in zwei Teile zu
spalten.
Basy: „... oda se zu häut'n ... oda se zu vergewaltigahn ... oda se mit einah
Speer aufzuspieß'n... Boah, i kann dat nich wahrhab'n!“
Eli: „Vermutlich mag er seine Partner nur ganz oder gar nucht.“
Wojtek: „Basy, du musst die Realität akzeptieren. Er steht auf sie.“
Basy: „Aba da hast beschriebahn, dat a 'ne Manifestation von iwie so
Rachezeugs un allem is!“ D:
Wojtek: „Ach Basy, es tut mir leid.“ *sie beruhigend krault* „Möchtest du
später noch mal ausführlicher darüber reden?“
Basy: *nickt* „... weitah links.“ *__*
Er ging und ging durch die vielen Straßen von Silent Hill und schleifte sein
Schwert dabei hinter sich her.
Goe: „Sapperlot, und Sophia schleift er dann mit der anderen Hand hinter sich
her oder wie muss ich mir das vorstellen? Das grenzt ja schon fast an
Tierquälerei!“
Eli: „Wie spannend, Goe. Vermutlich ist dann nucht nur das typische
Schwert-schleift-auf-dem-Boden-Geräusch zu hören, sondern auch noch so ein
dumpfes, hohles Echo, wann immer Sophias Kopf über eine Bordsteinkante poltert.
Ihr ersticktes Quaken verhallt gedämpft zwischen den nebelverhangenen
Häuserzeilen, eine seltsame Spur aus Federn führt die Straße entlang...“
Wojtek: „Jawohl, die Atmosphäre dieses FF-SH muss wirklich erschreckend
bizarr sein.“ XD
Als er an einem der Apartmenthäuser ankam, ging er in dieses und hörte wie
sich einige Monster in dem Gebäude zu regen begannen.
Monster 1: „Ey, mach die Musik aus!“
Monster 2: „Ruhe da unten!!!“
Monster 3: „Boah, wer knallt da schon wieder mit der Tür?!“
Eli: „Vermutlich ist es schon spät und die Monster wollen schlafen, aber da
das Appartement so billig und schlecht isoliert ist, hören sie den Lärm aus
dem Treppenhaus überdeutlich in ihren nur spärlich eingerichteten Wohnungen.
Pass bloß auf, PH, nucht dass du wieder wegen Lärmbelästigung während der
Ruhezeiten angezeigt wirst.“ (°)-°
In einem Zimmer angekommen wo auch ein Bett stand, legte er sie dort ab und
verließ das Zimmer dann aber wieder.
Basy: „Na toll, Pyri. Es is nich so, als wär' se nich froh gewesahn, dat se
aus diesahm Höllenloch wieda raus kam, wa? Schleif se halt wiedah rein un leg'
se auf so a versifftes Drecksbett! Vergiss aba bloß net, ihr noch a Glas Blut-
un Eiter-Cocktail daneb'n zu stellahn, damit se wat trink'n kann, wenn se
aufwacht.“ >__>
Er hatte keine Lust, dort jetzt Stunden zu stehen um dann zu sehen, dass sie
wieder ohnmächtig wurde sobald sie ihn sah.
Wojtek: „Hm, der Gedanke ist eigentlich naheliegend. Jeder gewöhnliche
Schatten lässt Sophia kreischen und vor Angst herumfahren. Würde sie aufwachen
und den unheimlichen PH vor sich sehen, müsste sie theoretisch so laut
schreien, dass sich ihre Stimme überschlägt, nur um daraufhin herumzufahren,
mit dem Kopf gegen die Wand zu knallen und wieder bewusstlos werden.“
Goe: „Zu dumm, dass ausgerechnet der schwertschwingende Dämonenschuft eher
noch ihr Interesse weckt und sie NIE bewusstlos wurde, sobald sie ihn sah,
sondern mit ihm plaudern wollte.“
Eli: „OIch sage es ja, der PH braucht mehr Gucklöcher. Vermutlich hat er
volle Müllsäcke oder Monsterleichen für eine bewusstlose Sophia gehalten und
da was fürchterlich falsch verstanden.“
Goe: „Genau, mein Teuerster. Falsch verstanden hat der was!“
Basy: „Quaaak!“ :D
Also verließ er das Gebäude wieder
Goe: „Moment: Er legt sie IN einem Gebäude voller Monster ab, bewusst- und
wehrlos, und GEHT dann wieder, obwohl er sie doch angeblich retten will?
Sapperlot! Das meint man dann wohl mit 'vom Regen in die Traufe'.“
und streifte weiter durch die Stadt, um seine Zeit ein wenig zu vertreiben. Ihm
begegneten ein paar andere Menschen,
Eli: „Oh cool, andere Menschen!“ (*)_* „Vermutlich haben sie alle einen
Grund dafür, die Geisterstadt aufzusuchen und verfügen über ausgearbeitete
Persönlichkeiten und Vergangenheiten.“
Basy: „I wette, die ham se nach'm Dreh von diesah Spielfilm einfach dort
vergessahn.“
Wojtek: „Eh ... okay, Moment, das interessiert mich jetzt doch. Bisher sah es
so aus, als handelte es sich hier um die Fog-World aus dem ersten Film. Diese
anderen Menschen müssten also allesamt Ordensmitglieder sein ... und sofort
schreiend weglaufen!“
Goe: „Womöglich sind es auch nur weitere, gepeinigte Fans, die allesamt
diesen Blockbuster gesehen haben und sich der wahren Begebenheiten vergewissern
wollen.“
doch der Dämon hatte verboten, außerhalb der Sirene einen von diesen zu
töten…So kam es, dass einige von den Menschen auch Kinder bekamen,
Goe: „Donner und Doria! Diese Sirene erklingt also nicht allzu oft, gell?“
Eli: „Hat schon mal jemand den Stecker überprüft? Vielleicht wundert sich
Alessa schon, wieso sich die Menschen häuslich niederlassen und Familien
gründen, obwohl doch dort eigentlich niemand mehr leben sollte.“
Alessa: *im Fernseher erscheint* „ICH HABE NICHTS MIT DIESER FARCE ZU TUN!
HALTET MICH DA RAUS! GRAAAAH!“
Kommentatoren: (°)-° {o}_{o} o__ô °_°;
welche nun fröhlich um ihn rumtanzten.
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: „... WTF?!“
Goe: „Ich kann einfach nicht in Worte fassen, wie bizarr ich dieses Kapitel
finde... Sakra aber auch!“
Wojtek: „Uuh, scheinbar wird der PH, da er Sophia hilft, direkt durch die
Kräfte Silent Hills bestraft und mit seinem schlimmsten Alptraum konfrontiert:
Einer Gruppe fröhlicher Kinder, die ihn als Midsommar-Baum missbrauchen und mit
bunten Bändern um ihn herumtanzen.“ XD „Tja, das hat er nun davon.“
Die Eltern von den Kindern
Eli: „Goe, dun die Eltern von den Kindern von dem Dativ, dem Genitiv seinem
Tod, abstammen dun und falls ja, haben die Pläne?“
Goe: *drei Sekunden lang angestrengt überlegt* „Nein, mein Teuerster. Da kann
ich dich beruhigen.“ *nickt*
Eli: *erleichtert ausatmet* „Was bin ich froh...“ (^)-^
versuchten sie verzweifelt zu rufen
Basy: „Aha, se versucht'n dat. Aba es kamen bloß Angstschreie un so'n Zeug
raus, weil a ja einah riesige Pyramide auf sein'm Schädahl trägt un a zwei
Meter langes Schwert mit sich rum zerrt un vollah Blut is un so? Un se nu alle
in Panik ausbrechahn?“
Jungs: „Das glaubst du ja wohl selbst nicht/nucht, Basy.“
und als die Kinder allerdings nicht reagierten,
Basy: „Scheißdebile Inzestbrut, baah! Boah, i hasse Kinner!“ *hust*
„Altah, i hoffe, meinahn Kinners geht's gut.“ T__T
Wojtek: „Hm... Scheinbar sind diese Kinder ähnlich drauf wie Sophia. Sie
haben nicht einen Funken Überlebenstrieb und keinen Sinn für Risiken. Aber na
ja, in dem zarten Alter...“ ^^
Goe: „Sakra aber auch, sehr geehrter Wojtek, ich stelle die These zur
Diskussion, dass von diesem PH nicht einmal ein Hauch einer Gefahr ausgeht!
Mittlerweile haben wir genug stichhaltige Argumente vorliegen. Offenkundig ist
er ein zerrüttetes, chronisch frustriertes Wrack und stets nur mit sich selbst
beschäftigt. Ich nehme auch an, dass er während der letzten Jahre niemanden
mehr getötet hat, denn die Menschen kriegen ja Kinder und diese sind alt genug,
um lustig und frohen Mutes mit bunten Bändern um ihn herumzutanzen. Wenn eine
Gefahr vorherrscht, vermehren sich Menschen in aller Regel nicht und neigen
dazu, nebulöse, von Monstern bewohnte Städte, in denen nur Blut und Eiter aus
den Leitungen kommen, zu verlassen. Logische Schlussfolgerung: Es herrscht keine
Gefahr vor.“
Wojtek: „Hm... Wenn ich so darüber nachdenke, Goe, stimme ich dir zu. Die
Vergewaltigung des Monsters in Kapitel 3 war dann wohl der verzweifelte
Aufschrei des PH. Er ist emotional ausgehungert, da er seit über sieben Jahren
seine natürlichen Bedürfnisse nach Mord und Totschlag nicht mehr ausleben
konnte. Ein nicht näher definiertes Monster zu fangen und sich daran zu
vergehen, war wohl der einzige Ausweg, den er in seiner Situation noch sah.“
Basy: „Yeah, genau! Un als dann Sophia aus da Wandschrank sprang wie a
Schacht'lteufel un auf ihn geschossahn hat, verlor a endgültig da Lebensmut!
Deswegen is a dann auch einfach raus un hat se nich angegriffahn oda so. Ergibt
alles Sinn!“ XD
Eli: „Wie moralisch und inhaltlich fragwürdig.“ (°)3° „Ach, ihr seid ja
alle so schlau.“
flehten diese Pyri an, ihren Kindern nichts zu tun. Pyri interessierte das ganze
nur nicht. Er ignorierte die Kinder so gut es ging und setzte seinen Weg fort.
Basy: *als PH* „ALTAH!“ *Kind zur Seite tritt* „Geh doch ma weg! I will
hiea durch!“ *packt ein Kind und schleudert es davon* „GRAAAH! Dat is de
Hölle hiea!“ *riesigen Schneeschieber schwingt und sich den Weg frei
schippt*
Als er bemerkte, dass die Gören nun doch nicht mehr ihm hinterher rannten, ging
er einen anderen Weg.
Goe: „Und existiert dafür auch ein nachvollziehbarer Grund? Wenn die
nervtötenden Kinder jetzt ja WEG sind, braucht er doch auch keinen anderen Weg
zu nehmen!“
Wojtek: „Ich nehme mal an, er sehnt sich unterschwellig nach der
Aufmerksamkeit der Kinder und kann es sich nur nicht eingestehen. Nun hofft er,
dass sie ihm wieder über den Weg laufen.“ o_ô
Diese Stadt war eindeutig zu öde für den Henker
Basy: „Nich bloß füa den, Altah. Frag mal de Leser!“ >__> „Selbst füa
de Autorin is dat langsam zu öde, denn iha fällt ja nix mehr ein, wie se im
Vorwort schrieb.“
Eli: „Vermutlich ist die Einzige, die hier noch so was wie Spannung und Angst
empfindet, Sophia. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie noch neu in SH ist.
Wenn sie da erst mal ein paar Wochen überlebt hat, wird sie sich wohl einen
Mann suchen, sich häuslich niederlassen und erste Eier ausbrüten, weil das
allgemeine Umfeld ja auch dazu einlädt. Wie ... wie romantisch!“ (*)_*
Wojtek: „Wieso ahne ich nur, dass der PH dieser Mann sein wird...?“
Basy: „Boah, Leute, da Kinners wärahn Gänse mit pyramid'nförmigen Köppen
un rot gefleckt'n Federn! Sie un da PH? Stellt euch dat ma vor! Dat geht doch
gar nich!“
Goe: „Ja nun, teuerste Basy, da du die Kinder eines menschlichen Gary Sues
geboren hast, solltest du offen gegenüber solchen Ideen sein.“ {>}_{>}
Basy: „... stimmt.“
und er freute sich schon auf die nächste Sirene.
Wojtek: „Tief in seinem Inneren weiß er wohl schon, dass sie nie erklingen
wird. Tja, die letzten Jahre des globalen und gesellschaftlichen Wandels haben
auch die Höllenstadt Silent Hill nicht verschont.“
Er hatte so gut wie gar keine Lust mehr, so ein Leben weiter zuführen. Aber da
hatte er nicht mitzureden. Wenn man ihn hier benötigte, konnte er sich nicht
dagegen wehren und ehrlich gesagt, ab und zu wollte er das noch nicht mal.
Wojtek: „Ich nehme das jetzt nicht auseinander. Nein. Ich akzeptiere dich so
wie du bist, PH: Als Abklatsch, der mit seinem wahren Selbst nichts mehr zu tun
hat und stattdessen als Projektionsfläche für Sophias sexuelle Wünsche und
Bedürfnisse herhält.“
Goe: „Ganz genau, Pyri. Du wirst als Plotdevice und mobiler, roter Faden mit
Helm und Schwert gebraucht, um die klägliche Handlung in Gang zu halten.
Akzeptiere dies Schicksal und plane meinetwegen heimlich eine Absetzung dieses
einfältigen Dämonen. Der scheint mir auch nicht allzu helle zu sein, gell.“
Er kam an demselben Apartmenthaus vorbei und sah, wie das Weib von eben aus
diesem gewankt kam.
Eli: *als Sophia; wankt hin und her* „Guuuh~ Hirne! Zombie ... hungrig.“
*wank, wank*
Basy: „Och nee, se lebt noch! Scheiße, Altah, i hatte scho Hoffnungahn...“
An ihren Händen klebte Blut…und keineswegs ihr eigenes…
Eli: „Wahrscheinlich konnte sie ihren Durst nucht mehr ertragen und hat noch
mal die Leitungen aufgedreht. Oder sich zu waschen versucht.“
In der Kleinen steckte wohl eine kleine Mörderin, aber gut, wenn er als Mensch
hier wäre und plötzlich in einem Raum aufwachen würde, auf dem Flur lauter
Monster und nichts außer einem Messer dabei, würde er wahrscheinlich genauso
um sein Leben kämpfen, wie es anscheinend dieses Weib getan hatte.
Wojtek: *LOL* „Oh bitte, als ob die ängstliche und dauerkreischende Sophia
plötzlich zur fähigen Messerkämpferin mutiert wäre und hier tatsächlich
gekämpft hätte. Wie denn? Hat sie wie eine Banshee ihre Stimme eingesetzt, um
die Monster zu lähmen?“
Eli: „Oh weh, ihr schönes, prächtiges Gefieder, ganz rot und schmutzig! Wir
alle wissen ja, wie schwer Blutflecken wieder raus gehen.“ (;)_;
„Wahrscheinlich ist sie auch nur umgefallen und in einer Badewanne voller Blut
gelandet. So genau kann man das nucht sagen, Pyri.“
Basy: „Altah, zum Glück passierte dat alles offscreen un wia ham nix davon
mitbekommahn. Wäre ja auch zu schön gewes'n, Sophia dabei aufzupassahn, wie se
in bestah Hack'n'Slay-Manier mit ein'm Messah in da Hand sich durch Horden von
Gegnahn metzelt. Nee, stattdessen ham wa zugeseh'n, wie 'n Rudel Kinners um
einah chronisch frustriertahn PH rumtanzt, der sei Leb'n satt hat.“ =___=
Goe: „Moment: Er WUSSTE sogar, dass die Monster die bewusstlose Sophia
angreifen würden?! Zum Donnerwetter! Sehr wenig geehrter Pyri, entscheide dich
doch mal! Willst du Sophia nun retten oder nicht?“
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Basy: „Mann, ey, grad wo's spannend wurdah ... not.“
Eli: „Oh cool, wieder Ringelblumen! Sie unterstreichen den entspannten
Grundtenor der FF und passen hervorragend zum Ambiente des harmonischen,
friedlichen Silent Hills, in dem seit Jahren Menschen ihre Kinder aufziehen und
Monster in Appartements wohnen.“ (*)_* „Wenn wir wieder daheim sind, will
ich auch Ringelblumen haben, Goe! Pflanz' welche im Garten!“
Souuuu
Eli: „Uiiiiiii~“
Goe: „Whuouuuuuu~“
Basy: „Bwuaaaaaaa~“
Eli, Goe & Basy: *albern hin und her zappeln und sabbernd in die Kamera
schielen*
Wojtek: „Seid ihr ... in Ordnung?“
das war dann auch mal wieder das Kapitel.
Kommentatoren: *applaudieren*
Goe: „Wie schön, dass 'Kapitel' endlich mal richtig geschrieben wurde,
gell.“
Klein aber (hoffentlich) fein.
Basy: „Hm, njoah, es hätte scho noch a weng kürzah sein könnahn, Altah. So
zwisch'n diesen Ringelblumahn alles weg, dat hätte mia gefall'n.“ :D
Wie gesagt ich habe eine fette Schreibblockade
Wojtek: „Ach iwo, das hat kein Mensch bemerkt. ... andererseits hatte ich
vorher nicht den Eindruck, es hätte keine Schreibblockade gegeben, wenn ich so
darüber nachdenke.“
und muss echt extremst daran arbeiten das ich bei meinen anderen Stories auch
noch etwas hochladen kann. Bitte fleißig Reviews hinterlassen…
DANKE ♥♥
Eli: „Wie romantisch. Wahrscheinlich verkörpern die Herzen Sophia und Pyri,
deren Liebe nun wild zu pulsieren begonnen hat. Ihre Herzen schlagen
füreinander und schon bald werden sie sich näher kommen.“ (*)_*
Basy: „Altah, a soll nich zögern un iha dat Scheiß-Herz rausreißahn! Is dat
hiea 'Silent Hill' oda 'Unsere kleine Farm'? ARGH!“
Wojtek: „Meine Güte, was für ein heilloses Durcheinander. Plötzlich ist SH
keine nebelverhangene Ruine voller Monster mehr, abgeschottet von der Außenwelt
durch bodenlose Abgründe, die aus dem Nichts heraus erscheinen... Nein, es ist
ein scheinbar völlig ungefährliches Städtchen, in dem mehrere Familien
harmonisch und friedlich zusammen mit den Monstern leben. Und der PH, der
eigentlich ein Henker sein soll, schiebt Frust, da er seit langer, langer Zeit
niemanden mehr töten durfte.“ o_ô „Ihr könnt mir sagen was ihr wollt,
aber dieses Special Pitel hat die ganze bisherige Handlung über den Haufen
geworfen.“
Goe: *gießt sich Tee ein* „Ja nun, wenn wir da mal keine Einblicke in die
wahren Hintergründe der Geschichte erhalten haben, gell? Sophia ist eine Gans,
Silent Hill eine Idylle, der Pyramidenkopf heißt Pyri und hasst sich selbst und
dieser Dämon bekommt offensichtlich überhaupt nichts mit. Hoffen wir nur, dass
Letzteres nicht auf unsere Gastgeberin zurückfällt...“
Kapitel 7: In my Pyri's Shoes
-----------------------------
Wojtek: „Ich kann das einfach nicht glauben... Silent Hill, ein im Grunde
recht beschauliches Örtchen, in dem singende Kinder fröhlich um den PH herum
tanzen?“
Basy: „I kann dat auch nich glaub'n! A sich anbahnende Romanze zwischen einah
strunzdoofen Großstadt-Tussi, wo weg'n jedem Scheiß schreiend weg rennt un
eina Manifestation von Selbsthass un Bestrafungsfantasien, die se zwar
umbringahn will, dann aba trotzdem rettet?“
Goe: „Nicht nötig zu erwähnen, dass besagtes Goßstadtluder eigentlich eine
Kanadagans ist, gell. Das zu glauben fällt mir persönlich am allerschwersten,
wenngleich die Beweislast wahrlich erdrückend ist.“
Eli: „OIch kann nucht glauben, dass ich schon alle Butterbrote aufgegessen
habe, statt mir einige für später aufzuheben. Am liebsten hätte ich jetzt
wieder eins.“ :<
Alessa: *lässt ein weiteres Butterbrot erscheinen*
Eli: „Oh Alessa, du bist mir so nah.“ (*)_* *nomnomnom*
Basy: „Altah, kannst de füa uns auch eina sinnvolle FF erscheinahn
lass'n?“
Alessa: „Nein. Das ist nicht möglich.“
Goe, Basy & Wojtek: *seufzen*
6.
Eli: „Huhu, 6.“ (°)3°/
Goe: „Mein Teuerster, bitte lass die Finger von dieser Zahl! Du weißt nicht,
wo sie schon überall war.“
Hallo Leute^^
Eli: „Huhu noch mal.“ (;)3;/
Basy: „Un es folgt dat obligatorische Vorwort, dat jeda übaspringt, bloß wia
net.“
Dieses Pitel widme ich nochmals feurigel99 da ich ihr die Idee für das Pitel
verdanke^^
Basy: „Grrr, diese Feurigel scho wieda! Diesmal hat se es echt hingekriegt,
hat se.“
Wojtek: „Hm, blöde Frage, aber läuft das jetzt auf so eine Ideenklau-Nummer
hinaus?“
Ich danke dir dafür derbst^^
Basy: „Nu ja, ha. Irgendeine Idee is imma noch bessa als gar keine ... oda so.
Vor allem bei eina eigenen FF, die ma ja nich einfach abbrechahn oda pausier'n
kann, wenn einahm nix mehr einfällt.“
Außerdem eine klitze kleine Anmerkung an ALLE:
Eli: „Oooh, alle! Also jetzt wirklich alle, nucht so wie bei der ersten
Anmerkung, die wohl nur von Feurigel gelesen werden durfte, aber trotzdem im
Internet veröffentlicht wurde, statt es ihr per PN zu schicken.“ (*)_*
ICH ZIEHE UM.!!
Basy: „Ja, ja, dat sag'n se imma. Erst is es a Virus, dann a fette
Schreibblockade, dann zieh'n wa noch um~ Es lässt sich halt imma wieda a
Buh-Mann dafüa findahn, dat hiea nix Sinn ergibt.“
Das heißt es wird nicht mehr regelmäßig was kommen da ich ein wenig im
Umzugstress bin.!!! Verzeiht mir und bitte seht es hier mit dem Pitel nicht so
eng;
Wojtek: „... Punkt-Ausrufezeichen? Das ist neu. Oder? Ist das neu? Kann mich
zumindest nicht daran erinnern.“
Goe: „Also, wenn das eine Neuerung ist, dann hätte ich persönlich auch
darauf verzichten können. Punkt-Ausrufezeichen brauche ich genau so sehr wie
diese albernen Apps bei Windows 8, gell.“
Es war schwer.!!!
Goe: „Es war schwer...? Sapperlot! Da bin ich ja mal gespannt, wie schwer
dieses Kapitel erst für uns werden wird.“
Aber genug geredet, hier das Pitel...
ENJOOOOY^-^
Goe, Basy & Wojtek: „Yaiii...“ *hust*
Eli: „Jippi, jippi, jippi!11“ (*)___* „OIch mag FFs!“
Basy: „Altah, i will auch so viel Elan! I schlaf hia bald ei...“
___________________________________________
Pyri ging einfach weiter, weg von diesem Weib
Wojtek: „Ach. Warum, Pyri? Du fühltest dich immerhin zu Sophia hingezogen und
alles sprach dafür, dass du zu ihr gehen wolltest. Belügst du dich etwa
selbst, läufst vor deinen Wünschen weg und unterdrückst deine
Bedürfn...nein, Moment, was sage ich denn da, es geht hier immerhin um den
leibhaften PYRAMID HEAD!“ x__x
Basy: „Wer würdah nich vor Sophia weglaufahn, wenn a de Wahl hat?“
und weg von dem Apartmentgebäude. Er ging Richtung Krankenhaus
Goe: „Sehr löblich, möchte ich meinen. Es wird Zeit, dass Sie sich in
Behandlung begeben, Pyramid Head! Anderenfalls wird das hier nie was mit
Ihnen.“
Eli: *gasp* „Oh nein! Hat er etwa einen Auweh?“ (;)_; „Goe, ich will
nucht, dass Leute Auwehs haben dun!“
Basy: „Altah, so viele verschiedenah Institute un Spezialist'n wie a aufsuch'n
müsste, so oft kannst de den nich zerteilahn, um 'ne gleichzeitig üba all
reinzukrieg'n!“
in welchen untersten Etagen die Zimmer der meist geschätzten Monster lag.
Wojtek: „Oh, ach so, er wohnt im Krankenhaus! Auch mal was Anderes.“
Goe: „Sapperlot! Und da dachte ich noch, Krankenhäuser dienten einem anderen
Zweck und Wohnungen beziehungsweise Appartements befänden sich in eigenst
dafür entworfenen Gebäuden.“ {>}_{>}
Eli: „Wenn das Krankenhaus hier zum Wohnen dient, wo gehen die zahlreichen
Menschen, die ja mittlerweile auch in Silent Hill leben, dann hin, wenn sie
Auwehs haben?“
Basy: „Vermutlich geh'n se alle sechs Fuß tiefah, wenne verstehst, wat i
damit meine.“
Pyri war eins von diesen
Basy: „Ernsthaft? Boah, dat wäre mia nie aufgefall'n, wär' dat nich. Bei
seinah Scheiß-Job un da Tatsache, dat ne keinah ernst nimmt, dachte ich de
ganze Zeit, a stünde so weit unt'n in da Hackordnung, dat a scho auf da anderen
Seite vonna Planet'n wieda raus kommt!“
und ging direkt auf sein Zimmer.
Goe: „Wie redlich, da vergewaltigt er wenigstens niemanden. Bleibt nur zu
hoffen, dass Sophia ihm nicht nachgestellt und seine Adresse bereits in
Erfahrung gebracht hat, gell. In der unübersichtlichen, nebelverhangenen Stadt
zumindest hatte sie keine Probleme damit, ihm immer wieder über den Weg zu
laufen.“
Dort angekommen lehnte er sein riesiges Schwert an die Wand und zog kurzerhand
seinen Helm aus.
Goe: „Nein! Nein, bitte! Nein! Pyramid Head! Lassen Sie Ihren Helm auf!“
Eli: „Oh mein Gott! Bekommt Pyri jetzt etwa ein Gesicht?“
Wojtek: „Ähm ... sieht so aus. Also, die Andeutungen im Film, WAS sich
eigentlich unter diesem Helm verbirgt, waren zwar wenige, aber dafür sehr
aussagekräftig. Das kann was werden.“ >_>
Basy: „So a ellenlange dicke Zunge oda wat hattest de glei wieda erzählt...
Na da bin i ma gespannt, wie dat Schätzchen nu aussieht.“
Unter dem Ding war es ziemlich ungemütlich,
Goe: „Ja natürlich war es darunter ziemlich ungemütlich. Die beständig sich
in Pyris Kopf manifestierenden Faulgase tragen zu einer konstanten Ausdehnung
seines Oberstübchens bei, welches schließlich den ganzen Helm ausfüllt und
schmerzhaft zusammengepresst wird.“
auch wenn er dort drin so ziemlich vor allem geschützt war.
Basy: „Altah, hattest de nich gesagt, da Typ is oben ohne un trägt ansonstahn
bloß an Rock aus Mensch'nhaut?!“
Wojtek: „Uhm ... ja! Also im Film schon. Vor allem geschützt zu sein sähe
anders aus. Wobei wir ihm lassen müssen, dass er Sophias Pistolenschüsse
wirklich eingesteckt hat ohne mit der Wimper zu zucken.“
Goe: „Ich kann nur annehmen, dass der von dir beschriebene Helm in Hinblick
auf Pyris durch fortgeschrittene Hirnverwesung drastisch angeschwollenen Kopf
bereits durch ein wesentlich größeres Model ersetzt wurde.“
Eli: „Vermutlich sieht der PH hier aus wie ein pyramidenförmiger Dalek, aus
dem an der Seite nur die Arme rausgucken.“ (°)-°
Wojtek: *LOL* „ Die ganz alten Konzeptzeichnungen sahen so aus, wurden jedoch
aufgrund ihrer unfreiwilligen Lächerlichkeit nicht genutzt. Alle Achtung, damit
ist die Autorin buchstäblich zu den Wurzeln zurückgekehrt.“
Sein Gesicht war recht schmal und seine dunkel braunen bis schwarzen Haare waren
auch nicht gerade sonderlich lang.
Goe: „Ich hatte es befürchtet.“
Eli: „Oooh~ Schaut nur mal, der PH ist ein ... Bishonen!“
Basy: „Yeah, total gruselig. I scheiß mia vor Angst bald ein, weg'n diesa
Horror-FF zu Silent Hill!“ XD „Altah, i wette, da Haare sin nich dat Einzige
wat bei dem nich sonderlich lang is. Mit diesa Riesenschwert MUSS a einfach wat
kompensier'n!“
Wojtek: „Oh, also ein normales, menschliches Gesicht. Das kann man dann wohl
... unter künstlerischer Freiheit verbuchen.“ o.ô
Was auch gut so war, fand zumindest Pyri.
Seine dunkel grünen Augen sahen sich kurz im Raum um.
Eli: „Iiih! Schau nur, Goe, ihm sind buchstäblich die Augen aus dem Kopf
gefallen! Vermutlich handelt es sich dabei um eine besondere Kraft des PHs.“
Goe: „Feurio! Ich beantrage, die Augen sofort wieder zu Zucht und Ordnung zu
rufen. Dieses diabolische Eigenleben ist nicht zu tolerieren - man muss
schließlich irgendwann die Grenze ziehen, gell.“ {>}.{<}
Wojtek: „Uhm, ihr beiden, ich glaube, SO war das nicht gemeint. Das war
einfach nur schlechtes Sprech.“ XD
Basy: „Passt wenigstahns ausgezeichnet zu da ganz'n anderen schlecht'n Sprechs
in diesa FF.“
Es war ein einfaches Zimmer,
Basy: „... füa a einfaches Gemüt.“
Eli: „Ja nun, dann verläuft er sich wenigstens nucht darin und ist immer
schnell fertig mit aufräumen. Es hat eben alles im Leben seine Vorteile, ja
ja.“ (°)-°
mit einem kahlen Tisch, einem kaputten Stuhl und einem ewig alten Bett.
Basy: „Boah, wat füa a Luxus! Dat is ja reg'lrecht dekadent, is dat!“
*kotz* „Altah, wenn so da meist geschätzt'n Monstahr in diesa Kaff abgespeist
werdn, dann is da Dämon einfach bloß a Arschloch un verdient es nich, dat ma
füa ne da Drecksarbeit macht!“
Wojtek: „Wobei ich aber einräumen möchte, dass mich wirklich überrascht,
dass ... Pyri ... überhaupt ein eigenes Zimmer hat. In den Originalen wurde nie
auch nur angedeutet, dass er irgendwo wohnt.“ x_x
Eli: „Wie aufregend! Wir erleben Pyri von einer ganz privaten, neuen Seite,
die vermutlich nur sehr wenige Leute kennen, Wojtek.“ (*)_* „OIch möchte
bloß hoffen, dass er auch eine verdammt gute Erklärung für die Sache hat, die
er mit diesem einen Monster im Appartementgebäude abzog! Anderenfalls werde ich
vermutlich nur sehr wenig Sympathie für ihn empfinden können.“ (ò).ó
Und wieder schoss Pyri dieses Weib in den Kopf.
Eli: *gasp* „Oh nein! Sie ... sie hat ihn einfach eiskalt umgebracht!“ (Q).Q
„Nun wird er niemals Buße für all seine Verfehlungen tun können!“
Goe: „Ja nun, das ist dann wohl die Ironie des Schicksals, gell? Kaum nimmt er
seinen Helm mal für eine Sekunde ab, taucht plötzlich wieder Sophia hinter ihm
auf und diesmal landet sie einen kritischen Treffer. Tja, Pyramid Head, meiner
Meinung nach haben Sie es nicht anders verdient.“
Wojtek: „Hahaha~ Ach, ihr zwei.“ XD „Das ist eine Metapher für 'Er
erinnerte sich wieder an Sophia' ... was zugegeben ziemlich seltsam ist, da sie
ihm gerade in dem Moment einfällt, in dem er sein karges Bett sieht.“
Basy: „Altah, es peif'n da Spatzen von de Dächahs, dat a se ma kräftig
pimpern will.“
Was fand er nur an ihr so besonders.?
Goe: „Besonders sympathisch ist sie zumindest schon mal nicht.“
Basy: „Eher dat komplette Geg'nteil.“
Wojtek: „Hm... Ihre Aufdringlichkeit, ihre Naivität, ihre Schreckhaftigkeit,
dass sie ohne jeden Grund in Tränen ausbricht, sich hier überhaupt her traut,
spontan zur fähigen Messerkämpferin mutiert... Das wäre auf Anhieb alles, was
mir wieder einfällt, Pyri. Hast du so alles selbst erwähnt. Ich hoffe, ich
konnte dir weiterhelfen.“ >_>
Sie war doch auch nur ein Mensch wie jeder andere.
Eli & Goe: „NEIN, WAR SIE NUCHT/NICHT!!!“
Wojtek: „Eli, Goe, bitte.“ o.o „Ihr müsst akzeptieren, dass Sophia keine
Gans ist, sondern ein Mensch. Wie ihr!“
Eli & Goe: „Aber ... aber die Beweise, Wojtek! Wieso lügst du uns an?“
Wojtek: „Ich lüge euch nicht an. Bitte, vertraut mir doch!“
Eli & Goe: „...“
Wojtek: *mit sanfter Stimme* „Versteift ihr euch vielleicht so sehr darauf, da
ihr euch für Sophia fremdschämt und nicht verstehen könnt, warum ein Mensch
sich so wie sie verhält?“
Eli & Goe: *trotzig die Köpfe schütteln*
Wojtek: :/
Doch auch ihr Aussehen war anders als alle anderen Menschen.
Basy: „Boah, ja wat denn nu? Is se a Mensch wie jeda andere oda is se dat
NICH? Nu entscheid' di doch ma!“
Eli & Goe: *ganz leise* „Wie wir bereits mehrmals beteuert haben, ist sie eine
Gans. Natürlich sieht sie anders aus als alle Menschen.“ (=).= {=}_{=}
Wojtek: „Ich kann jedes eurer Worte hören.“ >_>
Er hatte nicht viele Gefühle doch er fand dieses Weib wirklich wunderschön.
Basy: „Altah, füa jemand'n, der nich viele Gefühle ham will, is a aba a ganz
schöna Jammerlapp'n. 'Klägliches Selbstmitleid' is dann wohl eines da wenig'n
Gefühle, die a hat.“ >__>
Wojtek: „Es überrascht mich natürlich in keinster Weise, dass er Sophia in
Gedanken als 'Weib' bezeichnet. Da er sich ja offenkundig zu ihr hingezogen
fühlt, trotz all seiner Vorwürfe, wähnt er sich in seiner Fantasie schon als
ihr Ehemann und sie als sein Eheweib.“
Ihre Haselnussbraunen Haare
Basy: „Uuh, Haselnussbraun! Von Kotbraun immahin deutlich zu untascheid'n, is
dat. Moment, dat wie vielte Chappi ham wa nu?“
Goe: „Das Laberkapitel nicht mit einbezogen, ist dieses hier Kapitel Nr. 5,
gell.“
Basy: „Aaah! Na wie gut, dat wa endlich ma erfahr'n, wat füa a Haarfarbe se
hat.“ :D „Dat mit da Kleidung hat ja auch a Zeit gedauert.“
Wojtek: „Moment mal, wieso stand dann ganz oben eine 6?“
Eli: „Wahrscheinlich aus Gründen allgemeiner Sinnlosigkeit.“ (°)3°
und dazu die fast Giftgrünen Augen waren ja schon fast nichts gegen ihren
Körper. Schlank, aber kein Hungerhaken, vollbusig und sie hatte lange Beine.
Basy: „Boah, se is ja a richtig perfektes Top(f)model! Da langen Beine sin
natürlich beim ständigen Weglaufahn von großem Vorteil, sin se.“
Wojtek: „Also, viele FFs hab ich zwar nicht gelesen, aber sieht so nicht
gefühlt jede zweite weibliche Hauptfigur aus? Da variieren am Ende nur die
Haar- und Augenfarben.“
Eli: „Vermutlich würde Sophia einen sehr sättigenden Braten abgeben, Goe.“
(;)_;
Goe: „In der Tat, mein Teuerster. Ihre stramme Gänsebrust und die massiven
Keulen würden so manchen nähren! Man müsste den Rest einfrieren, damit nichts
verdirbt.“ {;}_{;}
Wojtek: „Irgendwann werdet ihr es akzeptieren müssen...“ ^^;
Wenn er ein Mensch wäre, hätte er sie wahrscheinlich schon geheiratet.
Basy: „Oberflächliches, dummes Sexist'n-Arschloch! Ihra Charakter findest de
scheiße, se selbst hat bloß Angst vor dia un will dich abknall'n, aber uuuh,
guck dia bloß ma ihre geilen Titten un ihr'n Arsch un alles an! Boah, heirat'n!
Sofort!11“
Wojtek: „Denkt er nach allem, was bisher passiert ist, tatsächlich, dass
einer spontanen Blitzhochzeit in Las Vegas überhaupt nichts im Weg steht...?“
Eli: *ganz leise* „Goe, ich glaube, der Pyramid Head ist pervers und hat
zoophile Neigungen.“
Goe: *ganz leise* „Ich auch, mein Teuerster. Er kam mir schon von Anfang an
wie ein sodomistischer Unflat und Sittenstrolch vor. Man sollte ihn
einsperren.“
Doch da er sowas wie Liebe nie erfahren hatte und so auch nicht über dieses
Gefühl verfügte,
Eli: „Ja aber Pyri! Dass du nur negative Erfahrungen gemacht hast, könnte vor
allem daran liegen, dass du die wenigen Menschen, mit denen du je zu dun
hattest, immer missbraucht und umgebracht hast. Es schließt nucht aus, dass
dich irgendwann doch jemand lieb haben könnte, vorausgesetzt, dass du dich
ändern dust ... oder auf einen eingefleischten Masochisten triffst.“ (°)3°
Wojtek: „Genau so sieht es aus. Also, Pyri: Aufhören, in Selbstmitleid zu
zerfließen und dann Schritt für Schritt mit Hilfe eines kompetenten
Therapeuten auf Veränderung hinarbeiten! Dann klappt es auch mit den
Beziehungen.“ ^^
Basy: „Altah, versuchst iha gerade allen Ernstes, diesa Arschkrampe Tipps mit
auf da Weg zu geb'n, wie se ihr Lebahn auf de Reihe kriegt? Soll a doch
verrottahn, hiea in seina Bruchbude!“
blieb er weiter bei den Gedanken.
Goe: „Ja, ja, diese unzüchtigen Gedanken, die sexuell unausgelasteten,
alleinstehenden Männern immer ausgerechnet dann kommen, wenn sie allein in
ihrem Zimmer sitzen und sich auszuziehen beginnen. Sapperlot!“ {ಠ}.{ಠ}
Eli: „Wird er jetzt etwa irgendwas ... Komisches machen?“
Basy: „Könnt' i mia bei diesa kranken Sau scho vorstell'n, Altah. Da letzte
Vergewaltigung eines Monsters is immahin 'ne Stunde her oda so!“
Wojtek: „Uhm, na ja, wenigstens ist er dazu vorher in sein Zimmer gegangen.“
^^;
Die Tür des Zimmers wurde aufgerissen und der Dämon stand in diesem.
SFX: DÖMDÖMDÖÖÖM~
Jungs: *gasp*
Basy: „Mnahahaha! Da wollte a sich grad genüsslich einen von da Palme wedahln
un dann steht natürlich plötzlich da Cheffin im Raum. LOL! Tja, Pyri, dat war
dann wohl nix!“ XD
Er sah Pyri wie immer mit abfälligem Blick an,
Goe: „Alessa setzt sich also für Zucht und Keuschheit ein und missbilligt
diese autoerotischen Neigungen genau so sehr wie ich - sehr redlich, möchte ich
meinen. Der Unflat Pyramid Head sollte sich direkt die Hände mit Eiswasser
waschen und dann einige Ave Maria singen! Oder was auch immer die hier
stattdessen haben.“
Wojtek: „Wahrscheinlich das Ave Samae...ÄÄÄH...Alessa! Das wollte ich
sagen.“ *hust*
doch lächelte er dann zufrieden.
Goe: *gasp* „Oder auch nicht! Sapperlot! Nun, von dieser diabolischen Alessa
hätte ich vermutlich auch nichts Anderes erwarten sollen.“ {>}.{<}
Eli: „Vermutlich gefällt Alessa nur, was sie sieht. OIch kann nucht unbedingt
sagen, dass ich ihr niacht zustimme.“ (e).e
Alessa: *kurz im Fernseher erscheint* „Ich habe mit all dem nichts zu tun!“
ರ __ರ
Antwort von [der Autorin auf einen Kommentar] am 18.07.2012 | 20:48:10 Uhr
Hei^^
Nein nein bei mir ist es nicht Alessa xD Ich hasse sie -.-
Basy: „Versteh gar net, warum.“ *hust*
Er ist ein Kerl, aber mehr fällt mir dazu noch nich ein xD
Es wird aber noch ein extra Pitel zu ihm folgen xD
Wojtek: „... oh! Na, damit haben wir es wohl offiziell von der Autorin: Der
Dämon inkarniert nicht in Gestalt von Alessa, sondern ist ebenfalls ein OC,
genau wie Pyri.“
Eli: „Glaubst du, dass er Dämi heißt, Wojtek?“
Wojtek: „Hihihi, ja, wahrscheinlich heißt er wirklich so. Würde passen.“
XD
Eli: „OIch mag Dämi nucht.“
Basy: „Altah, dat Arschgesicht kann keina leid'n. Scho allein, weil a wie a
geschlechtsumgewandelte Shota-Version von Alessa aussieht, in kurz'n blauen
Hos'n un mit fettigem Haar un hässlichem Schnauzbart.“
Goe: „Basy, zur Sicherheit solltest du hier keine allzu gewagten Thesen
aufstellen. Lass uns damit besser warten, bis irgendwann in hundert Jahren
dieses Extra-Kapitel kommt. Dann werden wir die Beschreibung, die wir eigentlich
JETZT bräuchten, sicherlich noch nachgereicht bekommen.“ *hust*
Pyri war wirklich sein bisher bestes Werk
Eli: *als 'Dämi'* „Obwohl die selbst gemachte Teetasse für den Teufel zu
Weihnachten eigentlich auch sehr schön gewesen war, wenn ich so darüber
nachdenke.“
Basy: „Aso warte, a kommt hiea rein, guckt ne total geringschätzig an,
läch'lt dann aba, weil, a is sei bestes Werk? Dat war ja ma a spontaner
Stimmungswechs'l.“
und zudem war dieser auch noch ziemlich treu.
Goe: „Tja, und daran merken wir einmal mehr, dass Pyri einfach keinerlei
Selbstvertrauen hat. Wer bei diesen Arbeitsbedingungen nicht längst das Weite
gesucht hat, der ist nicht treu, der ist einfach nur wie ein geprügelter,
ängstlicher Hund.“
Basy: „Ey, dat passt! Da IQ von eina Hündchen hat a ja auch!“
Goe: „Basy, hiermit stelle ich klar: Hunde sind sehr intelligente Tiere.
Verunglimpfe sie bitte nicht, indem du sie mit diesem Schuft vergleichst.“
{>}_{>}
Er hätte bestimmt schon hunderte von Chancen gehabt zu fliehen oder ihn zu
erledigen, doch er wusste das ihm das nicht zu empfehlen war, denn jedes Monster
in Silent Hill wusste von dem Zorn des Dämonen.
Wojtek: „Aha. Was bringt dem Dämon aber sein Zorn, wenn er erledigt wurde?
Doch wohl nicht allzu viel, weil er ihn dann nicht mehr entfesseln kann und ihn
ergo keiner zu fürchten braucht. Hat denn keiner von ihnen Marx gelesen?“
Basy: „Altah, a Revolution würdah i hiea in vollem Ausmaß begrüß'n,
würdah i.“
Und darauf hatte Pyri auch nicht sonderlich große Lust. Also blieb er still und
tötete wann es der Dämon wollte.
Goe: „Wie sagte Marx doch: „Der Tod ist kein Unglück für den, der stirbt,
sondern für den, der überlebt.“ Der inkompetente Lumpenproletarier Pyri
müsste dann sehen, wie er allein zurechtkommen, und ohne die Leitung des
Dämons könnte er sich wohl nicht mal die Schuhe zubinden oder wahlweise die
Pyramide aufsetzen oder was weiß ich.“
Wojtek: „Pyri, irgendwann musst du mal erwachsen werden!“
Noch nie war er Wirklich ein gerner Mörder gewesen.
Goe: „Ein 'gerner Mörder'? Bisher hab ich, großzügig und geduldig, wie ich
ja bin, über sprachliche Schwächen edelmütigerweise hinweg gesehen, aber ...
'gerner Mörder'? Ich darf doch wohl bitten! Das heißt immerhin GENRE, nicht
'gerner'! Und das Genre wurde hier eindeutig ermordet!“
Viel lieber wollte er die Menschen kennenlernen, sie verstehen.
Eli: „Das stimmt doch gar nucht, immerhin hat er noch im letzten Kapitel
behauptet, dass er sie wie die Pest hasst und verabscheut und gerne umbringt.“
(o).ô „Es ist fast so, als wären die einzelnen Kapitel völlig willkürlich
geschrieben und bauten kaum aufeinander auf.“
Basy: „Altah, wurde nich genau dat sogar in einahm von da Vorwörters
bestätigt?“
Doch der Dämon hatte wohl andere Pläne mit ihm.
Wojtek: „Leider kann man sich da nicht sicher sein. Eine gewisse Planlosigkeit
haftet allen bisher aufgetauchten Figuren an. Selbst diesem Dämon, und der hat
noch nicht mal was gesagt...“ x_x
Er durfte sich einem Menschen normalerweise nicht mal auf 10 Meter nähern,
zumindest außerhalb der Sirene. Und da er dies getan hatte, würde er jetzt die
Konsequenzen tragen.
Basy: „Uuuh~ Ja ja, da Arbeitskollegen aka. de anderen Monster umzubring'n un
zu vergewaltig'n, dat geht okay, aba wehe a nähert sich einahm Mensch'n!
Steinigt ihn! Da ham hiea doch alle an Sockenschuss, ham da.“
Pyri schluckte innerlich.
Eli: „OIch habe auch noch nie jemanden gesehen, der außerhalb seines Körpers
geschluckt hat...“ (o).o
Er wusste was jetzt kommen würde, und er grauste sich jetzt schon davor.
Wojtek: „Okay, da haben wir ... Aggression, Genervtheit, Langeweile,
Unbehagen, Faulheit, Frustration, Wehmut, Schwermut, Trauer, Verwirrung,
Sehnsucht, sexuelle Lust, jetzt auch noch Angst... Ernsthaft, Pyri hat mehr
Affekte gezeigt als er denkt. Eigentlich deckt er sogar fast das ganze Spektrum
ab und ich wüsste nicht, was an ihm unmenschlich sein soll, was seine Emotionen
angeht. Ich verstehe einfach nicht, WO eigentlich sein Problem liegt!“
Basy: „Altah, dat Problem liegt net, es steht un zwar in diesah Moment genau
vor ihm! Es is ca. 1.20 groß, trägt kurze blaue Hos'n un sieht aus wie einah
billig'n Shota-Manga entsprungahn. Un glei wird es Pyri auspeitsch'n, um ne zu
bestraf'n!“
Der Dämon trat auf ihn zu, trug ein Messer in der Hand und ritzte Pyri nach und
nach die Haut Stück für Stück auf.
Wojtek: O__o
Eli: „Oh nein, miese Gewaltszenen! So was mag ich nucht.“ (;)_;
Goe: „Nun, das ... ist zumindest nicht die schlechteste Lösung, wenn ich so
darüber nachdenke - was nicht heißen soll, dass diese Lösung auch nur
ansatzweise gut ist.“
Basy: „Scheißt euch net ei, iha Luschens.“ >__>
Solange bis Pyri blutend und entstellt am Boden lag und bewusstlos war.
Wojtek: „Okay? Und der zwischen zwei und drei Metern große Pyramid Head wehrt
sich gegen den winzig kleinen Dämon nicht, weil...? Wäre er doch nur in SH2 so
leicht zu besiegen gewesen.“
Basy: „I werd' nich mehr! Da Dämon kommt rei, stellt a Trittleiter auf un
zersäbelt in alla Ruhe da PH. Wie geil is dat denn?“ :'D
Der Dämon war erstaunt.
Wojtek: „Na und ich erst, ich wusste nicht mal, dass der PH die ganze Zeit
nackt war, sodass Dämi nun ohne Probleme eine Karte von Silent Hill in seine
Haut ritzen kann.“
Sonst war er doch auch nicht so schnell klein zu kriegen und jetzt plötzlich
ging das ganze super schnell.
Goe: „Feurio, wie oft ist es denn bereits zu solchen oder ähnlichen
Entgleisungen des guten Geschmacks gekommen?“
Eli: „Pyri hätte seinen Ganzkörperhelm lieber auflassen sollen.“ (;)_;
Wojtek: „Wenn ich daran denke, wie viele Magazine James seinerzeit leeren
musste, um den Typen zu besiegen ... ja. Den Helm hätte er mal besser
aufgelassen.“ ^^;
Er war wohl nicht gerade in der Lage zu töten,
Eli: „Also scheinbar nucht, nein. Immerhin liegt er blutend und bewusstlos auf
dem Boden. Was Dämi wissen sollte, da er es gerade noch selbst herbeigeführt
hat.“ (o).ô
denn der Dämon wollte ihn gerade zur Sirene rausschicken und den Menschen
eliminieren,
Goe: „Moment, Auszeit. Nur, dass ich da mit komme: Der diabolische
Dämonen-Despot hatte eigentlich geplant, Pyri auf jemanden anzusetzen, tut
stattdessen aber DAS? Was ist denn das für ein vollkommen hirn- und planloses
Vorgehen? Das ergibt doch keinerlei Sinn!“
Wojtek: *seufzt* „Den darf ich dann wohl auch auf meine Liste der zu
Therapierenden setzen.“
Basy: „Altah, wenn dat so weita geht, bist de füa de nächst'n sechs Monate
ausgebucht! Hoff'n wa bloß, dat nich noch mehr Charas eingeführt werdahn.“
der dort draußen rumlief und überall wo er konnte seine Nase reinsteckte.
Basy: „Um wen geht’s hiea überhaupt? Um Sophia garantiert net, die rennt
doch bloß kreisch'nd rum!“ O__o
Eli: „Hm, vielleicht hat sie ja in diesem Kapitel offscreen sämtliche
Geheimnisse der Stadt gelüftet und arbeitet nun auf eine Versiegelung des
Dämons hin. Das ist zumindest genauso plausibel wie die Tatsache, dass in
Silent Hill ganz viele Menschen wohnen und der PH ein menschliches Gesicht hat
und eine Gans heiraten will.“ (°)-°
Natürlich wusste unser Henker das, und stellte sich einfach mal bewusstlos.
Goe: „'Unser Henker'? Sapperlot! Von diesem Deppen möchte ich persönlich
nicht gerichtet werden, vielen Dank.“ {>}_{>}
Basy: „Uuh, da bist scho a durchtriebena Schling'l, Pyri. Da wirst de mit an
Messer aufgeschlitzt un statt dat Arschloch ins Nirvana zu prügeln, wat de ja
kannst, stellst de dich eiskalt tot! Klasse!“ *headdesk*
Er wollte den Menschen nicht töten doch, er wusste, irgendwann musste er das.
Wojtek: „Na ja, 'irgendwann' ist hier scheinbar relativ. Diese ganzen anderen
Menschen hätte er auch töten sollen, und die leben hier schon so lange, dass
sie sich häuslich niedergelassen und Familien gegründet haben.“
Und vor dem Tag, graute es ihm jetzt schon.
Basy: „Also mich net. I freu mich da drauf! Hätte ma scho in Chappi zwei
mach'n könnahn, dann hätt'n wa uns da Rest gespart, aba nee...“
Der Bildschirm wird schwarz und das Kapitel ist beendet.
Basy: „Un dat war ma wieda a Chappi. Mnahaha~ Diese Dämonentype sollte de FF
wohl spannender mach'n. Zu dumm, dat sei Anschlag auf dat leibliche Wohl des PHs
a einziga Witz war un dat Ganze noch mehr ins Lächerliche zog!“
Eli: „OIch verstehe einfach nucht, was dieses Kapitel bringen sollte. Sollen
wir jetzt alle spontan Pyri mögen oder so?“ (x)_x
Wojtek: „Offenbar schon, Eli. Wo bereits Silent Hill komplett umgekrempelt
wurde, ist aus dem PH jetzt zu allem Überfluss ein gut aussehender,
missverstandenen Philanthrop geworden, der Sophia heiraten will.“
Goe: „Wenn dem bisherigen Trend treu geblieben wird, stehen die Chancen nicht
schlecht, dass der Dämon es sich trotz seiner bisherigen Einwände im nächsten
Kapitel AUCH anders überlegt, für PH und Sophia persönlich die Trauung
vornimmt und Ihnen anschließend alles Gute für ihren gemeinsamen Lebensweg
wünscht.“ {@}.{@}
Kommentatoren: „Was für ein Chaos!“
Kapitel 8: The Walking Cocks
----------------------------
Eli: „Duuuhu, Alessa?“
Fernseher: *keine Reaktion*
Eli: „Alessa?“
Goe: „Ich glaube nicht, dass sie so einfach erscheinen wird, mein Teuerster.
Immerhin ist sie ein Dämon und gibt nur wenig auf auf die Belange so
normalsterblicher Wesen wie uns.“
Eli: „Alessa!“
Basy: „Altah, lass es.“
Eli: „ALESSA!“
Wojtek: „Was möchtest du denn, Eli? Womöglich können ja wir dir helfen.“
Eli: „ALESSA!!!“ (>)_<
Fernseher: *keine Reaktion*
Eli: „Du bist voll geimen, Alessa. Wenn du niacht kommst, werde ... werde ich
wohl weinen müssen.“
Fernseher: *keine Reaktion*
Eli: „OIch kann dann aber nocht kommentieren dun und die anderen auch nucht,
weil sie mir so nah sind.“
Fernseher: *keine Reaktion*
Eli: „Siehst du?“ (◕)_◕
Fernseher: *keine Reaktion*
Eli: *schnüff* „Geht schon los.“ (;)_; *alle Schotten geöffnet* (Q)_Q
Alessa: „ARGH! Was willst du, Eli?“
Eli: „Huhu, Alessa.“ (°)3°/ *alle Schotten wieder dicht* „Kann ich noch
ein weiteres Butterbrot haben, bitte? Die bisherigen haben mich nucht
befriedigt.“
Alessa: „... das liegt daran, dass diese Butterbrote imaginär waren, Eli. Sie
sind Trugbilder, die dafür sorgen sollen, dass ihr euch wohler fühlt.“
Eli: „Ach so, okay. Kann ich dann bitte noch ein imaginäres Butterbrot haben,
Alessa?“
Basy: „Un i hätte gerne a Portion imaginären Sauerbratahn un imaginäre
Knöd'l, plz.“
Goe: „Bei dieser Gelegenheit bestelle ich Mozzarellaaufschnitt an
Tomatenscheiben mit einer Vinaigrette von Olive und Basilikum - so wenig
imaginär wie möglich, wenn ich bitten darf, gell?“
Wojtek: „Uhm ... einen imaginären Hotdog?“
Alessa: „Ich hasse euch alle.“ *die Speisen erscheinen lässt*
Goe: „Vielen Dank - sehr löblich. Wenn du dann die Freundlichkeit besäßest,
dich aus dem Monitor zurückzuziehen? Wir würden gerne die FF weiter
kommentieren, um baldestmöglich von diesem gar schauderhaften Ort verschwinden
zu können.“
{ ̄}.{ ̄} *mit gezierten Bewegungen zur Gabel greift und etwas edlen
Mozzarella aufspießt*
Eli: „Tschüssi, Alessa! Wir sind uns nah!“ (°)3°/
Alessa: „Ich ... hasse ... euch ... alle...“ *zähneknirschend wieder
verschwindet*
7.
Goe: „Bereits fünf FF- und ein Laberkapitel lang verschwendete ich meine
wertvolle Lebenszeit damit, diesen Müll zu kommentieren. Nun geht es damit
weiter. Langsam wünschte ich mir, die FF wäre imaginär!“
Eli: „Wow cool, sieben! Eine Glückszahl!“
Wojtek: „Ich hab so das dumpfe Gefühl, dass uns das auch nicht weiter hilft,
Eli.“
Basy: „Sagt ma, wie viele Chappis hat da FF eigahntlich?“
Goe: „Das ... wurde meines Wissens nach nie erwähnt. Sollten wir
möglicherweise unsere Gastgeberin fragen?“
Wojtek: „Du, ich glaube, die sollten wir jetzt erst mal nicht ansprechen. Sie
wirkte ein wenig...“
Als die an den Wänden hängenden Lautsprecher dermaßen laut „NEUN!“
plärren, dass sie sogleich zerbersten und dramatische,
schalldruckschockschwingungsmäßige Wellen durch die Luft wabern, schreien die
Kommentatoren vor Schreck auf und zucken zusammen. Eli lässt sogar sein
imaginäres Butterbrot fallen, so sehr erschrickt er.
Eli: (;)_;
Basy: „Altah! Da fuck?!“
Wojtek: „Uhm ... ja. Da haben wir unsere Antwort. Also noch insgesamt drei
Kapitel, dann sind wir durch.“ ^^; *hört nur pfeifende Geräusche*
Goe: „Wie schön, gell. Außerdem glaube ich, dass es das dann auch mit diesen
nervtötenden, dramatischen Soundeffekten gewesen sein dürfte.“ *sieht
glücklich zu den Überresten der Lautsprecher*
Hey Leutz^^
Hab wohl heute vom Packen nen Kreativ-schub.
Basy: „Wenigstens ma einahr, wenn se scho sonst nie welche hatte.“ >__>
Goe: „Nachdem offen zugegeben wurde, dass die letzten Kapitel sich aus den
Fingern gesogen wurden, gibt es nun, im sechsten Kapitel, sogar wieder so was
wie einen intrinsischen Ansporn, dieses Zeug überhaupt zu schreiben! So lobe
ich mir das.“
El: „Da bleibt nur zu hoffen, dass sich die Schübe dann in Zukunft auch
anders herbeiführen lassen, beispielsweise durch das Einschlichten einiger
Steine in eine Box oder eine Runde Tetris. Sonst wäre das ja ganz schön teuer,
immer wieder umzuziehen, nur um einen Kreativitätsschub zu bekommen. OIch
würde nucht jedes mal umziehen wollen, Goe!“ (;)_;
Kann sogar sein das ich gleich noch ein Pitel hochlade xD
Basy: „Mein Gott, langsam hass' i dat Wort.“
Bin schon dran^^
Wojtek: „Ähm ... sorry, aber was ist das für ein Umzug, wenn sie nach diesem
Kapitel hier gleich NOCH eins schreibt? Wird der PC dann erst ganz zuletzt
abgebaut?“
Goe: „Früher hätte es das jedenfalls nicht gegeben! Da hätte man die
entsprechende Zeit zwischen Einschlichtung der Bücher und Eintütung der
Kleider damit zugebracht, die Pferde zu satteln und die Wagenräder zu ölen,
zum Donnerwetter!“
Wojtek: „Haha, ja, so was wurde wohl erst mit der Erfindung des Umzugshelfers
möglich. Fortschritt.“ ^^;
Eli: „Andererseits dauerte das Schreiben der Kapitel vermutlich auch nie
besonders lang.“
Aber jetzt erstmal Enjoy das Pitel^^
Eli: „IAch habe gerade ... Pickel gelesen.“
Basy: „So fühlt sich dat Ding auch an. Wie a Pick'l an meina Arsch! Genau da,
wo da Bund vonna Untahrhose sitzt, damit's bei jedahm Schritt richtig schö
brennt.“
Goe: „Du trägst doch gar keine Hosen, Basy.“ {>}_{>}
Basy: „Es ging mia um dat Prinzip, Altah.“ <__<
____________________________________
Wojtek: „Sollten wir das Kapitel vielleicht hier abtrennen?“
Basy: „Nix von Wert ginge verlorahn.“
Pyri wartete bis der Dämon abziehte, was auch relativ schnell wieder
passierte.
Eli: „'abziehte'? Ja, ja, die sind schon manchmal schwer, diese Wörter. “
Basy: „SO ham wa's gerne, wa? Dat Arschloch kommt rein, murxt Pyri ab un geht
dann erst ma auf de Hütte! A scheißt im wahrst'n Sinne des Wortes auf dat, wat
a eb'n grad getan hat. Miese Sau!“
Wojtek: „Na ja, wenigstens zieht er danach anstandshalber ab.“
Goe: „Etwas Anderes wäre sozial auch überhaupt nicht tragbar, gell?“
Als er gerade die Augen öffnen wollte, wurde er nun doch wegen des
Blutverlustes bewusstlos.
Wojtek: „Tja, das war wohl nichts. Erst stellt er sich bewusstlos und kaum
will er damit aufhören, dreht es ihn wirklich weg. Das nennt man dann wohl
Ironie des Schicksals.“
Goe: „Es würde mich nicht wundern, hätte allein der Gestank dieser
unsäglich-unlauteren Dämonen-Defäkation die Bewusstlosigkeit überhaupt erst
ausgelöst. Immerhin liegt Pyri da schon seit über zehn Minuten und blutet wie
eine geschächtete Sau, Donnerknispel!“
Eli: „Ja aber er hat doch abgeziehtet! OIch verstehe das nocht!“
/)(°)0°(\
Basy: „Hätte a ma bessah noch a Streichholz angezündet. Oda am bestahn glei
dat ganze Krank'nhaus!“
Natürlich konnte er nicht sterben,
Wojtek: „Och, das würde ich so nicht sagen. In SH2 ist er sogar zweimal
gestorben. Gleichzeitig! Also so gesehen...?“
er war immerhin ein Monster, und das wertvollste was der Dämon besaß.
Goe: „In anderen Worten: Der Dämon ist eine arme Sau ohne jedweden wertigen
Besitz? Ja nun, nicht, dass ich es ihm nicht gönnen würde.“
Basy: „Wie viel a ne im Grunde wert is, dat ham wa live mitbekommahn, ham
wa.“ >__>
Also ließ er sich von der Bewusstlosigkeit überrennen und blieb regungslos am
Boden liegen.
Eli: „Ernsthaft?! OIch hätte gedacht, er springt auf und rennt rum, so wie
alle Bewusstlosen das machen. Die Überraschungen ... sie hören einfach nucht
auf! Gäbe es doch nur einen Weg, meine ausgezehrten Nerven zu stärken...“
(;)_; *sieht traurig zum auf dem Boden liegenden Butterbrot*
Wojtek: „Magst du vielleicht...“
Goe & Basy: *mehrmals hektisch den Kopf schütteln*
Wojtek: *bemerkt es nicht* „... von meinem Hotdog abbeißen?“
Eli: „Einen ganz großen Haps? Oh Wojtek...“ (◕)_◕
Wojtek: „Aber bitte nur einen.“ ^^ *ihm den Hotdog reicht*
Eli: *nimmt ihn in den Mund*
Wojtek: „...“
Eli: *schlangenartig Stück für Stück den Hotdog aufnimmt, ohne einmal
abzubeißen*
Wojtek: „Nein ... nein! Eli, Schluss!“
Eli: *hat Wojteks Hand erreicht und beißt ab*
Wojtek: =.= *kläglichen Brötchenrest paar Sekunden ansieht und dann über die
Schulter weg wirft*
Basy: „Es is nich so, als hätt'n wa dich net warnen woll'n.“
Währenddessen lief, ja fast rannte Sophia durch Silent Hill, da sie von vielen
Monstern verfolgt wurde, welche keine Arme hatten und so aussahen als hätte man
sie in ein riesen Kondom gepackt.
Basy: „Se wird also quasi von eina Rudel eingetüteter Monsterpimmel mit
Beinen verfolgt? Mnahahahahaaa!“ XD
Goe: „Wie bitte?! Wandelnde Genitalien in MEINEM MSTing?! Das ist ... obwohl,
nein, doch, das ist sogar sehr redlich, dass die Monster so um ihre Gesundheit
besorgt sind. Ich für meinen Teil würde mich auch nur im
Ganzkörperschutzanzug in diese verdreckte Stadt wagen, gell?“
Wojtek: „Da würde ich wirklich gerne wissen, was diese Monster zu bedeuten
haben...“ o_o?
Eli: „Vermutlich manifestieren sie Sophias ambivalentes Verhältnis zu
menschlichen Genitalien, das sich einerseits durch Angst und Unverständnis,
andererseits aber auch durch Neugier auszeichnet, Wojtek. Als Gans kann sie mit
Penissen eigentlich niacht viel anfangen, da Gänse ihre Kloaken aneinander
reiben, wenn sie sich paaren dun, und Schwengel für sie insofern gar keine
Bedeutung haben. Trotzdem war Sophia, die in einer menschlichen Gesellschaft
lebte, immer neugierig und lernte einige Männer kennen! Die waren aber alle
Perverse, die ihr ihre Lümmel in den Hals rammen wollten, was Sophia bedrohlich
fand und nucht verstehen konnte. So entwickelte sie eine grundsätzliche Angst
vor Eumeln, die sie nun in dieser Form heimsucht. Gleichzeitig manifestieren die
Kondome ihre Neugier, die sich mit aller Kraft wieder in ihr Bewusstsein zu
drängen versucht. Das milchig-trübe Ganzkörperpräservativ ist eine Hürde,
die es zu überwinden gilt, um das Geheimnis der darunter verborgenen Pullers
ergründen zu können! Somit sind die Monster auch ein Ausdruck ihrer
unterdrückten Libido, ihrer Lust nach Fleisch und Intimität und ihrer Neugier
auf das Unverstandene; alles eingehüllt und zusammengepfercht in schlabberigen
Gummistramplern, ziellos durch die Gegend wandelnd; so nah und doch so
fern...“ (;)_;
Wojtek: „... ich glaube, ich verstehe, worauf du hinaus willst. Irgendwie.“
Basy: „Altah.“ O__o
Goe: „Ungeheuerlich! Mein Teuerster, ich verbiete dir, jemals wieder
irgendwelche imaginären Lebensmittel der Verspeisung zuzuführen. Feurio!!!“
Bei diesem Gedanken musste sie leicht grinsen,
Basy: „Da hält se sich echt im Zaum. I wäre bei da Anblick vor Lach'n
umgekippt un allein deshalb scho von da wandelnden Riesenkondome der Lust un
Neugier eingeholt wordahn!“
Wojtek: „Wie greifen sie Sophia an, wenn sie sie erreichen? Werfen sie sich in
einer Art Rammattacke gegen sie? Versuchen sie, Kopfnüsse auszuteilen, oder
bringen sie ihren Körper in Schwung und peitschen sie aus?“
Basy: „Altah! Hör auf! Mnahahaha~“ XD
doch dieses war ganz schnell wieder weg, als sie vor sich ganz viele von diesen
Pyramidenköpfen vor sich sah.
Basy: „Boah ey, mehrere Pyris! Wie schlimm! Eina war ja scho nervtötend
genug. Wenn nu noch jeda von ihnen so a tiiiefgründiges Laberchappi kriegt, bin
i endgültig raus.“
Goe: „Sapperlot! Es verfolgt sie nunmehr also ein wilder Mob aus erigierten
Phalli und kleinen Wesen, die an der Basis breit sind und zur kleinen,
rötlich-braunen Spitze hin immer dünner werden? Ich darf ja wohl sehr bitten!
Was hat dieses versaubeutelte Unterfangen denn nur zu bedeuten?!“
Eli: „Vermutlich hat sie auch noch irgendwelche Komplexe bezüglich ihres
kompletten Mangels an Brüsten, der sich in diesen Mini-PHs ausdrückt, Goe.
Schließlich könnte man zu ihnen BHs sagen, da sie doch viel kleiner sind und
neben dem wahren Pyri nur die B-Rolle übernehmen. Der metallische Charakter der
BHs symbolisiert dann...“
Goe: „Donner und Doria!“ DX
Eli: (°)x°
Nur der ganz große, mit dem riesen Schwert war nicht dabei,
das bemerkte sie leicht betrübt und rannte nun an den Pyramidenköpfen vorbei.
Basy: „Njoah, wäre ja auch zu schön gewes'n, Altah. Wird dann wohl doch nix
mit Pyri-Rudelbums! Kann i scho versteh'n, dat se diesa Erkenntnis a weng
betrübt.“
Goe: „Oh, ach so! Die stehen nur völlig regungs- und teilnahmslos in der
Gegend herum! Na gut, da können wir alle wohl nur dankbar sein.“
Eli: „Vielleicht sind das ja die Bewerber für den vorhin gerade frei
gewordenen Posten des Henkers, die Dämi kurzfristig auftreiben konnte, Goe.“
Ihre Lungen brannten und ihre Beine tat weh, verdammt weh. Sie wusste genau,
bald würde sie nicht mehr rennen können.
Wojtek: „Uhm ... was macht Sophia, wenn sie nicht mehr rennen kann? Planlos im
Kreis umher zu laufen war bisher immerhin ihre Daseinsberechtigung in dieser
FF.“
Basy: „I seh' a gewaltige Existenzkrise auf uns zukommahn.“
Dann sah sie ein riesiges Gebäude vor sich. Anscheinend ein Krankenhaus.
Goe: „Was für ein erstaunlicher Zufall. Mal wieder.“
Wojtek: „Was spricht denn dafür, dass es eins ist? Bei diesem enormen
Detailreichtum könnte es sich genauso gut um eine Metzgerei oder ein Kaufhaus
handeln.“
Eli: „Wahrscheinlich wird der PH aus irgendwelchen Gründen wieder voll
regeneriert sein und sie gleich retten! Meine Güte, wie das fetzt.“ (*)_*
Die Verfolgungsjagt nahm ihren Lauf
Eli: „Packend.“ (*)__*
Basy: „Genau, Altah. Dat is SOOO spannend, mia entweicht vor lautahr
Atemlosigkeit bald wiedah a Gähnen.“
und sie rannte immer tiefer ins Gebäude. Sie kam an vielen Zimmern vorbei.
Wojtek: „... das ist jetzt nur so eine Idee von mir, und ich weiß, mit den
Ideen hat sie es nicht so. Aber wie wäre es, einfach in eins der Zimmer
reinzugehen? ... obwohl die Türen eh alle abgeschlossen und nur zu Deko-Zwecken
da sind, so wie ich SH kenne.“ *shrug*
Doch blieb sie auf dem Fleck wie angewurzelt stehen und sah den riesigen
Pyramidenkopf an, welcher gerade mit seinem Schwert und seinem Helm aus einem
der Zimmer kam.
Eli: „IAch wusste es!“ :D
Basy: „Ah ja. So ganz plötzlich un rein zufällig hat a sich gerade in diesah
Moment, wo se hiea vorbeikommt, wirklich wieda voll regeneriert. Na ganz
toll.“
Wojtek: „Ja, allerdings. Diese dramatische Verfolgungsjagd mit der
manifestierten Penisgeilheit auf Beinen dürfte keine fünf Minuten gedauert
haben und war bereits im Gange, als Pyri gerade erst bewusstlos wurde.“ O_o
Ohne wirklich nachzudenken rannte sie zu diesem
Goe: „Also quasi wie sonst auch, ich sehe da keinen Unterschied. Ja nun, es
würde mich nicht wundern, hätte sie ohnehin längst vergessen, wer das
eigentlich ist. Es wäre nicht das Erste, was hier willkürlich über den Haufen
geworfen wird.“
und versteckte sie hinter ihm. „Hilf mir!!“ jammerte sie.
Goe & Basy: „Wieso sollte er das denn nur tuuun???“
Eli: „Ganz einfach. Sie sind ... sich nah.“ (◕)_◕
Pyri sah kurz zu ihr runter und sein Blick war ziemlich verwundert, was sie
natürlich nicht durch den Helm sehen konnte.
Eli: „Vermutlich wundert er sich darüber, dass sie noch immer lebt, obwohl
der Dämon sie laut eigener Ansage umbringen will und Pyri bis eben außer
Gefecht gesetzt war.“
Doch dann sah er die ganzen anderen Monster und reagierte eigentlich ziemlich
aus dem Instinkt, zog sein Schwert und köpfte Alle Monster mit einem
Schwertschwung.
Basy: „Instinkt? Altah, i meine, ernsthaft! Is iha nix Besseres
eingefall'n?“
Wojtek: „Das heißt ... er hat die penisförmigen Monster jetzt alle ...
beschnitten?“ *prust*
Basy: „Yeah, Altah. Ihra Eicheln kullern un hupf'n durch de Geg'nd wie
Volleybälle. I scheiß mia ein vor Angst!“ XD
Und schon lagen unzählige Monsterleichen am Boden.
Goe: „Moment, Moment! Sie sind hier doch auf einem Krankenhausflur, gell?
Also, entweder, es waren deutlich weniger Monster als angenommen, oder ... Pyris
Schwert ist deutlich länger als erwartet!“
Eli: „Ja aber Goe, es MÜSSEN ganz viele Monster sein! Immerhin war das ja
eine dramatische Verfolgungsjagd und es wurde geschrieben, dass es wirklich ganz
ganz ganz viele sind. Da bleibt nur das deutlich größere Schwert als
Erklärung übrig.“
Eli & Goe: *gasp*
Basy: O__o
Wojtek: „Wenn es, sagen wir mal, 3,5 m wäre, nicht 2 m, was würde das dann
bedeuten?“
Eli & Goe: „Dann ... dann wäre Sophia, die halb so groß ist wie sein
Schwert, keine 100 cm sondern 175 cm... Was eine recht durchschnittliche Größe
für eine menschliche Frau wäre.“ (;).; {;}_{;}
Eli: „Oh Goe! Wir lagen so falsch. Wir dachten die ganze Zeit, sie sei eine
Gans.“ (Q)_Q
Goe: „Mein Teuerster! Wie ist das nur möglich?! Ich war mir so sicher. Es
ergab alles Sinn!“ {Q}_{Q}
Eli: „Goe, was sollen wir jetzt nur dun?“
Wojtek: „Na also. Nun habt ihr die Wahrheit endlich akzeptiert.“ ^^
Basy: *durch Elis und Goes Tränen seelisch berührt* „Altah! Da laufenden
Pimmel sin genauso dick wie normale Standard-Schwänze un halt nur viel länger!
Es pass'n knapp 50 von diesah Viechers locker auf so viel Fläche wie da PH mit
seina 2-Meter-Schwert erwischahn kann!“
Eli & Goe: „DANN IST SIE DOCH EINE GANS! JUHUUU!“ (*)_* {*}_{*}
Wojtek: „Basy! Wieso hast du das getan?!“
Basy: „Altah, da lässt meine Kump'lz ma schön in Ruhe in ihra Traumwelt
bleiba'n. Se brauch'n dat, um da Wahnsinn vonna FF standzuhaltahn. Sonst trete i
dia in da Arsch!“ >__>
Wojtek: „O...kay?“
Eli & Goe: „Ach Basy, wir sind uns nah.“
Sophia atmete erleichtert aus
Eli: *als Sophia* „Puh, was für eine Erleichterung! Er kann einfach alles mit
einem einzigen Schwerthieb mühelos köpfen! Jetzt bin ich beruhigt.“ *selig
lächel*
und sah dann aber eingeschüchtert zu dem riesen Pyramidenkopf.
„….Danke…“ sagte sie erleichtert. Sie wusste nicht warum sie sich bei
ihm bedankte, immerhin war auch er ein Monster und er hatte gerade bewiesen wie
stark er war.
Goe: „Feurio! Was weiß sie denn überhaupt? Dank ist die wohlwollende
Erwiderung empfangener Hilfe und selbstverständlicher Leistungen; sie gilt als
eine allgemeine ethische Forderung an den Menschen. Dankbarkeit ist ein Gefühl
oder eine Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung,
die man erhalten hat oder erhalten wird. Etymologisch kommt Dank von Denken,
also ist Dank 'das in denkender Gesinnung sich äußernde Gefühl'. Vom Dank
abgeleitet ist die Höflichkeitsformel 'danke', eine sprachliche Interjektion.
Da er ihr gerade den gefiederten Hintern rettete, indem er ihre Verfolger
erschlug, bedachte er sie unter Aufwendung seiner Lebenszeit und billigend in
Kauf nehmend, dass sein Arbeitgeber ihm zürnen könnte, mit einer immateriellen
Zuwendung. Anderenfalls wäre Sophia jetzt tot. Ein Wort des Dankes ist da
durchaus angemessen - dies will ich zur Belehrung dargelegt haben.“ {>}_{>}
Eli: „Ach Goe, du bist so schlau!“ (*)_* „Aber wenn Dankbarkeit einerseits
eine ethische Forderung an Menschen ist und andererseits was mit Denken zu tun
hat ergeben sich einige Probleme mit deiner Argumentation. Bisher gingen wir
davon aus, dass Sophia kein Mensch ist; ergo bestünde die ethische
Verpflichtung für sie niacht und ihr Unverständnis wäre berechtigt. Und
denken kann sie auch nucht, also ist ausgeschlossen, dass sie in denkender
Gesinnung ein Gefühl der Dankbarkeit überhaupt empfinden kann.“
Goe: „Du hast Recht, mein Teuerster! Unter diesem Aspekt ziehe ich meine
Darlegung selbstverständlich zurück.“
Eli: „Ach Goe, du bist ja so einsichtig und kritikfähig.“ ♥ „Da bleibt
nur die Frage offen, warum sie sich jetzt überhaupt bedankt HAT.“
Goe: „Pff, ich nehme mal an, sie will sich ein wenig anbiedern oder so.“
Eli: „Ja genau, weil sie auf den PH steht und total pervers ist. Vermutlich
hat sie das Wort auf einer Postkarte gelesen.“ (≖).≖
Goe: „Man sollte sie alle einweisen.“ {ಠ}.{ಠ}
Eli & Goe: *nod, nod*
Wojtek: O_o
Basy: „Altah...“ *headdesk*
Doch die Muskeln an seinem Körper, machten sie fast schon an.
Wojtek: „Ah ja, interessant. Der einzige turn-off ist wohl das ganze Blut,
dass Pyri nach wie vor am Körper kleben dürfte, da er sich eben erst aus einer
Blutlache erhob. Obwohl es nicht mal mehr erwähnt wird, also so gesehen...“
*röchel*
Basy: „Dat war ja mal 'ne spontane Erregung.“
Einen großen und Muskel bepackten Retter zu haben, davon träumte doch jede
Frau.
Wojtek: „Na, da begibt sich die liebe Sophia aber auf GANZ dünnes Eis.“
Basy: „Boah ey, meine Fresse! Se kann froh sein, dat se dat Ding nich in a
neo-feministisch'n Tumblr-Blog gebracht hat, wo bloß a Ausrede is füa
propagiertahn Männerhass untah da Deckmant'l von Feminismus un ideologischer
Verkappung!“
Wojtek: „Genau, Basy. Mal ganz im Ernst: Wovon träumt denn jede Frau ihrer
Meinung nach jetzt? Davon, dass sie absolut unfähig ist sich selber zu wehren
und ständig auf die Hilfe anderer angewiesen ist um auch nur zu überleben?
Träumt jede Frau etwa davon, von metaphorischen Penissen in Riesenkondomen
verfolgt und beinahe gemeuchelt zu werden, um dann von einem mordenden Dämon,
der AUCH sexuelle, männerbezogene Konnotationen hat, gerettet zu werden, dem
man seine grausame Natur, Gewalttaten, frühere Bedrohungen und sogar
Vergewaltigungsverbrechen entschuldigt, nur weil er sexy Muskeln hat?!“
Basy: „Altah, selbst wenn wa davon ausgehahn, dat jede Frau sich einah
strahlenden Helden auf weiß'm Ross wünsch'n tut, wat nich da Fall is, dann
spielahn Musk'ln gar keine zentrale Rolle! Guck dia bloß ma da verschiedenen
Pärchen in da Welt an!“
Wojtek: „Allerdings. Und um mal darauf zurück zu kommen, dass da gerade ihr
Leben auf dem Spiel stand: Hätte es in DIESER Situation nicht jede Art von
Retter getan, egal ob dick, dünn, männlich, weiblich oder sonst was?“
Basy: „Boah ey, da Satz ist so dat übelste Frau'nromanklischee aus da 19.
Jahrhundahrt un kickt da FF endgültig in de Sparte 'Mach a Buch draus, dann
wirst de berühmt'! I weiß gar net, wo i anfangahn soll! Dat dürfte de
debattierfähigste Aussage in da ganz'n FF sein!“
Wojtek: „Was denkt ihr denn darüber?“ *sieht zu Eli und Goe*
Eli & Goe: „Wir glauben, dass ihr das zu ernst nehmt.“ (>)_> {>}_{>}
Basy & Wojtek: *nur noch mordlüstern grinsen*
Sie hatte nun so einen, auch wenn er kein wirklich Mensch war,
Eli: „Sondern ein Falsch-Mensch, der zwar aussieht wie einer, aber keiner
ist.“
Goe: „Obwohl ich gerne mal wissen würde, wie sie sich da überhaupt so sicher
sein kann. Immerhin hat er ihr gegenüber nie zugegeben, dass er ein Monster
ist, gell? Sie sollte gar nicht unterscheiden können, ob er ein magisch
erschaffenes, menschenähnliches Wesen ist oder beispielsweise nur ein Cosplayer
mit seltsamen Vorlieben.“
trotzdem war sie ihm sehr dankbar und sah ihn an.
Eli: „Wow cool, sie sieht ihn an! OIch sehe auch immer Leute an, die mich
gerettet haben.“ (*)_*
Wojtek: „Sein Helm ist aber ein bisschen weiter oben, Sophia. Hör auf, Pyri
auf seinen Sixpack zu reduzieren!“ *snort*
„Bitte….Versprich mir, mir nichts mehr anzutun…“ flehte sie schon fast.
Die Panik, dass sie ihren kleinen Bruder, ihre Freundin, ihre Mutter und ihren
Vater nie wieder sehen würde, war einfach zu übermächtig.
Basy: „Njoah, ganz toll. Hätte se ma dran denk'n könnahn, ehe se mitt'n in
da Nacht aufbrach, weil se in a spooky Film von einah real existierenden
Geistahstadt erfahrahn hat, die se aus Gründ'n, die so sinnlos war'n, dat i se
mittlerweile vergess'n hab, mit ihra Träume in Verbindung bringt.“ O__o
Eli: „Es ging um die Sirene, Basy. Die Sirene, die im realen Silent Hill
vermutlich nie wieder heulen wird.“ (;)3;
Pyri wusste nicht was er sagen sollte,
Goe: „Ja nun, streng genommen hat er ihr noch nie was getan, gell? Sie hatte
nur immer Angst vor ihm und lief schreiend weg. Davon abgesehen hat er sie sogar
zwei mal gerettet, einmal gerade eben! Insofern wundert mich überhaupt nicht,
dass ihm die Worte bei diesem impliziten Vorwurf, er hätte ihr was angetan und
der Bitte, nun damit aufzuhören, gerade fehlen.“
wollte schon fast nicken, doch da sah er den Dämon, welcher sich von hinten an
sie ran schlich.
Basy: „Shota-Adolf auf zwölf Uhr, aufgepasst! Boah, Altah! I hatte gehofft,
war wär'n dat Arschloch los, aba nee...“
Eli: „Was für ein Zufall, dass Dämi jetzt auch noch auftaucht.“
Wojtek: „Na ja, wenigstens sind dann endlich mal alle an einem Fleck und
können über ihre Probleme reden.“
Goe: „Da wissen wir schon mal, was sie NICHT tun werden. Sapperlot!“
Er wollte sie warnen, wusste nicht wie, denn der Dämon würde ihn töten wenn
er jetzt etwas gegen ihn unternahm.
Eli: „Zeit für eine Ausdruckstanz-Warnung!“ \(°)-°/ (|(O)oO|)
~(Q)∀Q~ Ҁ(≖)__≖— o(>)_}_{>}
Eli: „Vielleicht erhofft er sich ja, aus seinem Herzschlag irgendwelche
Botschaften im Morsecode raushören zu können.“
Basy: „Njoah, wenne sonst keine Ideen hast, greifst de halt selbst nach da
letzt'n Strohhalm. So wie wia bei diesa FF.“ XD
Er packte den Dämon am Handgelenk
Goe: „Aber der Dämon hat doch gerade Sophia von hinten die Hände um den Hals
gelegt! Wie sieht denn das jetzt aus? Rütteln sie beide an dieser armen,
gepeinigten Gans herum?!“
Eli: „Und vor allem: Müsste Pyri sich dafür nucht so weit runter beugen,
dass er Sophia mit seiner Helmspitze durchbohrt? Goe, irgendwie verstehe ich
niacht, was hier gerade passiert.“ (;)_;
und seine dunkle Stimme schallte durch das ganze Krankenhaus. „Lass sie
los!!!!!!!“
Goe, Basy & Wojtek: „Sehr ... überzeugend.“
Eli: „Oooh, oh mein Gott! Aaah! Spannung! Rette sie, Pyri! Lass die Macht der
Nähe in dein Herz und überwinde deine inneren Fesseln! Du kannst es schaffen
und Buße tuuun!“
Der Bildschirm wird schwarz und das Kapitel ist beendet.
Goe: „Oh, gar kein Nachwort diesmal. Na ja, was soll's. Ich für meinen Teil
habe sie eh nur überflogen, gell.“
Eli: „Meine Güte, war das aufregend!“ (*)_* „Vermutlich werden Dämi und
Pyri sich im nächsten Kapitel einen packenden Kampf liefern oder so. OIch kann
kaum erwarten, dass es weitergehen dut.“
Basy: „Yeah, dat war ultra-spannend un keinesfalls langweilige, nixsagende
Scheiße, dat Chappi. Vor allem Pyris spontane Wundahrheilung. Se hatte scho
wat.“
Wojtek: „Begeistert bin ich auch nicht gerade. Aber ich muss zugeben, dass mir
diese Verfolgungsjagd mit den Riesenkondomen ziemlich gut gefallen hat. Die
Viecher waren so bizarr, dass sie wirklich in einem SH vorkommen könnten! ...
aber andererseits waren das vermutlich eh nur schlecht beschriebene Versionen
der Lying Figure und genauso geklaut wie alles Andere. Hmpf. Na ja, was
soll's.“
Kapitel 9: Shitty Movie VIII
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Basy: „Boah, Altah...“
Goe: „Was ist denn, gnädigste Basy?“
Basy: „Altah ey, i hab grad ma aus Laune versucht, mi an da Geschehnisse in da
ersten Chappis zu erinnahn un iwie ALLET vergessahn! Dat gibt’s doch net!“
Goe: „Nun, da kann ich Abhilfe schaffen.“ *tief Luft holt*
Die Anderen: D:
Goe: „Kapitel 1: Die von Alpträumen und Hirnlosigkeit geplagte Maid Sophia
beschließt nach einem Schläfchen in der Badewanne, mit ihrer besten und
vermutlich einzigen Freundin (Name unbekannt, es könnte sich um einen Hund
handeln) einen Horrorfilmabend zu veranstalten. Eben jenen Film lässt sie sich
von einer irren Zigeunerin auf dem Jahrmarkt andrehen; diese warnt sie, der Film
würde ihr Leben verändern und Sophia ahnt nichts Gutes. Zu Hause angekommen
stellt sich heraus, dass der Film in Silent Hill spielt und inhaltlich Sophias
Alpträumen erschreckend ähnelt! Da die werbetechnisch wirksam platzierte
Behauptung, der Film beruhe auf wahren Begebenheiten, in Sophias hohlem Schädel
viel Platz zum Keimen hat, beschließt sie kurzerhand, in einer Nacht- und
Nebelaktion ihre Wohnung zu verlassen und in besagte Geisterstadt zu fahren!
Ihre Freundin bleibt allein auf dem Sofa zurück, vergessen, unbeachtet ... und
vermutlich auch nicht weiter von Relevanz für den Plot.“
Basy: „Äh, okay Altah, dat...“
Goe: „Kapitel 2: Sophia erreicht Silent Hill und fährt zur Begrüßung erst
mal irgendwen oder irgendwas über den Haufen. Danach verlässt die Maid den
Wagen, der mittlerweile so tot ist wie das verwesende Stück Eiweiß unterhalb
ihrer Schädeldecke und beschließt, zu Fuß nach Silent Hill zu gehen. Als sie
es sich spontan anders überlegt und wieder umdreht, stellt sie fest, dass die
Straße verschwunden ist und dort nun ein bodenloser Abgrund klafft. Da die
Fahrbahn also auf einem ähnlich soliden Fundament ruht wie die FF...“
Wojtek: „Muhahahahaha~“ XD
Goe: „... und Sophia keine Lust hat, weiterhin nicht nur sinnlos zu sein,
sondern auch noch so in der Gegend herumzustehen, geht sie gezwungenermaßen
doch nach Silent Hill. Dort begegnet ihr nach wenigen unspektakulären Schritten
der Pyramid Head; ein wüstes Wortgefecht entbrennt, an dessen Ende Sophia
weinend das Weite sucht. Danach eiert die Trulla ziellos durch Silent Hill und
erschreckt sich in unregelmäßigen Abständen vor irgendwelchen Schatten von
Mülleimern.“
Basy: „Altah, i wollte wirklich bloß...“
Goe: „Kapitel 3: Da es Sophia mittlerweile langweilt, die ganze Zeit nur im
Kreis zu rennen, beschließt sie, willkürlich in ein Gebäude zu gehen und
orientiert sich dabei an einer aus dem Müll gefischten Karte der Stadt. Im
Appartementkomplex angekommen, entscheidet sie sich spontan um und will wieder
hinaus, stellt aber fest, dass die Tür auf mystische Weise abgeschlossen wurde
und sie nun doch das Gebäude erforschen muss. Daher begeht sie zunächst
mehrere Diebstahlsdelikte, wundert sich über einen unheimlich in der Gegend
herumstehenden Einkaufswagen und erwischt beim unspektakulären Höhepunkt des
Kapitels den Pyramid Head in flagranti mit einem Monster! Das gefällt Sophia so
gut, dass sie sich im Schrank versteckt und aufpasst; als ihr jedoch Flatulenzen
entweichen, bemerkt der PH sie und will sich ihr nähern. Sophia gibt ihm mit
der zuvor gestohlenen Pistole Saures, was wirkungslos ist und lediglich dazu
führt, dass der Pyramid Head irritiert das Weite sucht. Sophia tut es ihm
gleich und verlässt das Gebäude, erfüllt von Angst, der PH könne auch sie
vergewaltigen. Als sie ihm fünf Minuten später zufällig wieder über den Weg
läuft, geht sie daher direkt zu ihm hin und verwickelt ihn in ein sinnloses
Gespräch. Der PH, durch die Aufmerksamkeit ganz aus dem Häuschen, versucht
seinerseits, Sophia mit der schieren Größe seines Schwertes zu beeindrucken!
Der Maid gefällt das gar nicht, sodass sie erneut schreiend das Weite sucht. Da
sie aber keine Lust darauf hat, schon wieder unnötig im Kreis zu rennen,
entscheidet sie sich, sich auf den Boden zu setzen und erst mal einzuschlafen;
möglicherweise verschläft sie so ja den gröbsten Unsinn.“
Basy: „Goe, srsl! I wollte nua...“
Goe: „Kapitel 4: Das Laberkapitel behandelt den Tod des PCs der Autorin,
ausgelöst durch garstige Viren von irgendwelchen Seiten sowie ihren Versuch,
die FF mit dem PC einer Freundin trotzdem noch fortzuführen. Kapitel 5: Zur
Abwechslung spielt das Kapitel aus der Sicht des PH; dieser heißt im Übrigen
Pyri und ist mit seinem Leben sehr unzufrieden. Er wundert sich zunächst
darüber, wie unglaublich schlecht und hanebüchen Sophia geschrieben ist und
beschließt dann, die vor lauter Hirnlosigkeit bewusstlos Gewordene wie einen
Müllsack durch die Straßen zu schleifen und zurück ins Appartementgebäude zu
bringen. Währenddessen sinniert er auch über die Wehleiden des eigenen Daseins
und darüber, dass der Dämon ihm eindeutig zu viele Gefühle, zu wenig
Intelligenz und einen viel zu schlechten Namen mit auf den Weg gegeben hat.“
Basy: „Ey, kannst da plz einfach nua...“
Goe: „Kapitel 6: Nachdem er Sophia in das monsterverseuchte Gebäude, aus dem
sie zuvor noch selbst geflohen ist, wieder zurückgebracht und sie bewusstlos
auf ein Bett gelegt hat, gönnt sich der PH ein Päuschen und läuft einmal im
Kreis um das Gebäude. Dabei stellt sich heraus, dass Silent Hill eigentlich gar
keine Geisterstadt ist, sondern dass dort haufenweise Menschen wohnen und sich
schon häuslich niedergelassen haben. Als er erneut am Appartementkomplex
vorbeikommt, bemerkt er bedrückt, dass Sophia schon wieder bei Bewusstsein ist
und scheinbar offscreen alle Monster getötet hat.“
Basy: „Plz! Altah, plz! I wollte nua...“
Goe: „Kapitel 7: Da der PH keine Lust darauf hat, sich schon wieder mit der
Durchgeknallten befassen zu müssen, macht er also kehrt und zieht sich ins
Krankenhaus zurück, in dem er und die anderen Lieblingsmonster des Dämons
scheinbar wohnen. Im eigenen Appartement im Keller des Krankenhauses angekommen,
ist er ganz erschöpft und macht sich daran, seinen Helm abzulegen. Eines der
größten Geheimnisse des Silent Hill Fandoms wird somit gelüftet: Der PH ist
ein gut aussehender, junger Mann! Um dieser Tatsache Genüge zu tun, möchte er
unkeuschest onanieren, doch da steht plötzlich der Dämon in der Tür! Pyri,
die Nudel nun wieder weich, erschrickt sich sogleich und wird im Anschluss vom
Dämon für seine Sinnlosigkeit bestraft, indem dieser ihm die Haut in Streifen
abzieht.“
Basy: „Eli, tu doch wat!“ D:
Eli: „OIch weiß nucht was, Basy.“ (;)_;
Wojtek: „Hat Goe am Hinterkopf vielleicht einen Schalter, an dem man ihn
ausschalten kann?“ ^^;
Goe: „Kapitel 8: Durch das eigene, hanebüchene Verhalten durchaus beschämt,
geht der Dämon noch schnell aufs Klo und verlässt dann Pyris Wohnung.
Unterdessen ist Sophia, die übrigens jüngsten Enthüllungen zufolge eine Gans
ist, mal wieder damit beschäftigt, vor irgendwelchen Monstern davonzulaufen.
Diesmal handelt es sich um ein Rudel erigierter Riesenpenisse in Kondomen, die
Sophia direkt ins Krankenhaus lotsen. Dort angekommen, begegnet sie dem
zwischenzeitlich wieder genesenen PH, der Sophia rettet, da er aufgrund des
massiven Blutverlustes auf einmal davon überzeugt ist, in sie verliebt zu sein.
Auch Sophia liebt nun den PH, da sie aufgrund der vielen Herumrennerei langsam
dehydriert und durch Flüssigkeitsentzug erste Anzeichen von Wahnsinn zeigt.
Doch man soll die Rechnung bekanntlich nicht ohne den Wirt machen und ehe es
dazu kommt, dass der PH und Sophia gemeinsam mit dem Kopf voran in eine Wand
rennen, taucht plötzlich wieder der Dämon auf! Da Pyri scheinbar zu
inkompetent ist, Sophia zu töten, beschließt er, es kurzerhand selbst zu
erledigen und beginnt, sie ein bisschen zu würgen. Da funkt ihm der PH
dazwischen. Und an diesem Punkt geht es weiter mit der Geschichte.“ {^}_{^}
Basy: *nur noch apathisch vor und zurück wippt*
Eli: „Ach Goe, dein Gedächtnis ist einfach so fotografisch.“ (*)_*
Wojtek: „Ja, nicht schlecht, Goe! So prägen wir uns all den Unsinn jetzt viel
besser ein und vergessen ihn nicht mehr so schnell ... wait....“
8.
Eli: „Wenn man den Punkt wegnimmt, kippt die 8 vermutlich um und symbolisiert
die Unendlichkeit.“ (°)3°
Goe: „Stellt es euch nur vor! Endlos viele Kapitel dieser FF ... auf ewig hier
gefangen, dazu verdammt, sie zu lesen...“
Wojtek: „Was für ein ... Alptraum!“
Basy: „Boah ey, Altah! Da würdah i lieba noch zur Hölle fahr'n!“
Heyooooh, das dritte (?) Pitel für heute von mir :D
Basy: „Höhöhö~“ *sabber* „Njoah, zählen müsste ma könnahn. Einah
Fähigkeit, die wesentlich untahschätzt wird, wird se.“
Eli: *ganz verwirrt seine Finger zu Hilfe nimmt* „Ja nun ... eh ... drei,
fünf, also, für uns ist es heute ja schon das achte Kapitel von ihr.“
Goe: „Sapperlot! Ich will doch nur in Frieden leben...“ {@}_{@}
Wojtek: „Nichts für ungut jetzt, aber will die uns verarschen? Proklamiert
erst dramatischst, sie hätte keine Zeit für weitere Kapitel und dann kommen
direkt drei an einem Tag raus? Was für ein Umzug IST das denn bloß?“
Wieder leider sehr klein
Goe: „Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Kürze der Kapitel eine der
besten Eigenschaften dieser ganzen FF ist, gell?“
Basy: „Es is vermutlich au net dat Einzige inna FF, wat leider sehr klein is.
Wenne verstehst, wat i damit meine. Mnahahahaha~“
Wojtek: „Jaja, beim PH hat man schon manchmal den Eindruck, er müsste
irgendwas kompensieren.“ ^^
aber es kommt ja nicht auf die Größe an xD
Sondern auf den Schreibstil.
Goe: „Donner und Doria! Die sieht scheinbar den Wald vor lauter Bäumen
nicht.“
Basy: „Njoah, dat sagt se JETZ, nachdem se uns in da letztahn Chappi noch
einred'n wollte, Pyri sei weg'n seina fett'n Muskeln un Killahrschwert da
feuchte Traum alla Frauens.“ >__>
Wojtek: „Was 'Stil > Größe' angeht, würde ich tendenziell sogar zustimmen.
Dumm nur, dass in der Hinsicht hier keinerlei Qualität vorliegt.“
Eli: „Das kann man so pauschal nucht sagen dun, Wojtek. In Bezug auf viele
alltagspraktische Probleme kommt es sehr wohl auf die Größe an: Beispielsweise
bei Zahnkronen oder Stents für Operationen. Von einer zu kleinen Portion Nudeln
mit Wurst wird man nocht satt, ganz zu schweigen von Penissen. Die müssen schon
eine gewisse Größe und Dicke haben dun, mit einem Champignon oder einer BiFi
kann man schließlich niacht viel anfangen. Da würden sich Anflüge von
Beglückung selbst nach Stunden des ächzenden Abmühens noch nucht
einstellen.“ (°)3°
Wojtek: „... da hast du natürlich Recht.“
Goe: „SAPPERLOT! AAARGH!“ /){°}A{°}(
Und jetzt:
ENJOOOOY^_^
SFX: *Totenstille im Raum*
Basy: „Sag mia net wat i tun soll! I bin a freie un emanzipiertah
Persönlichkeit!“ >__< *wird von allen angesehen* „Ja wat denn? Irgendwer
musste wat sag'n!“
_____________________________
Eli: „Mir würde *~*~*~*~* oder #-_-#-_-#-_-#-_-# viel besser zur Abtrennung
der Kapitel vom Vorwort gefallen.“ (;)_;
Basy: „Yeah, oda wie wär's mit m(_._)m?“
Der Dämon sah ihn fassungslos an und knurrte dann wütend.
Wojtek: „Wenn man bedenkt, was hier so alles los ist, durchaus eine
verständliche Reaktion.“
Basy: „Also wat mi betrifft, i versteh' nach wie vor net, wat eigahntlich sei
Problem mit Sophia is. Von da generellen Arschigkeit diesah Figur ma
abgeseh'n...“ x__x
Er packte Pyri am Handgelenk und quetschte dieses förmlich ein. Pyramid Head
hatte ihm widersprochen. Pyramid Head hatte IHM WIDERSPROCHEN!!!!!!
Basy: „Njoah, i würde ma sag'n, schreib's noch drei vier ma hin. Ruhig noch
mit Caps-Lock, ma bissl fett un kursiv un so, damit's net eintönig wird. Dann
sieht au dat kurze Kapit'l bissl längah aus.“
Eli: „Ach Basy, du bist ja so eine begabte und fähige Autorin.“ (*)_*
Das brachte das Fass einfach zum Überlaufen.
Goe: „Meiner persönlichen Meinung nach ist das Fass längst zerplatzt und hat
die nächste Sintflut entfesselt, als vor ein paar Kapiteln auf einmal der
Dämon erschien und Pyri aus irgendeinem Schwachsinnsgrund die Haut abschnitt.
Das will ich an dieser Stelle gern hervorgehoben haben, gell.“
Das Knurren wurde lauter,
Basy: „Wenn da Dämon ihm jetzt in da Wade beißt, gibbet aba auf's Maul.“
>__>
Pyri schluckte heftig.
Eli: „Meine Güte, ist das spannend!“ (*)_*
Jetzt war er Tod.
Elie: „Also ... auch mit schwarzer Kutte und Sense, oder wie muss ich mir das
vorstellen? Aber er ist nucht so cool wie Dando!“ (>)_>
Goe: „Sehr unlöblich vom Dämon, Pyri einfach aus dem Henker-Arbeitsvertrag
zu kicken und in ein neues Arbeitsverhältnis zu verfrachten, jetzt, wo er
seinen Anweisungen mehrmals nicht der Nachkommung bedachte. Da gelten immerhin
Kündigungsfristen!“
Wojtek: „Wobei ich mir offen gestanden nicht vorstellen kann, dass der Henker
aus einer abgewrackten Geisterstadt über dem global agierenden Tod steht.
Insofern wäre Pyri eigentlich befördert worden.“ O_o
Basy: „Da ham hiea doch alle an Schuss, ham se.“
Mausetot. Er sah es schon kommen.
Wojtek: „Man merkt regelrecht, dass die Autorin keinen Plan hat, was sie noch
schreiben könnte und nur versucht, das Kapitel mit Worten zu füllen.“
Basy: „Kampfgeist hat se scho.“
Doch er hatte den Dämon weiter gepackt und ließ sich nichts anmerken.
Wojtek: *als PH; angestrengt und verkniffen schluckt, schwitz, schwitz, nervös
hin und her seh, schluck, schwitz* „Puh, hoffentlich merkt der mir nichts
an!“
Dessen Augen fingen an Hell rot zu leuchten
Wojtek: „'Hell rot' ist dann vermutlich Denglisch für Höllenrot. ...
nett.“
Eli: „Oh cool, damit kann er im Dunkeln lesen! IAch will solche Augen auch
haben dun, Goe. Züchte mir welche!“
und er wurde immer wütender. Seine treueste Kreation widersprach ihm. Das
passte ihm nicht. Ganz und gar nicht.
Goe: „Nun schwant mir, dass dies die perfekte Stelle ist, um noch mal zu
betonen, dass das Fass gerade überläuft wie die Badewanne der übergewichtigen
Käseprinzessin und der PH dem Dämon widersprochen hat. Nicht, dass das in
diesem Schlagabtausch der aufregenden Geschehnisse und Enthüllungen noch
verloren geht.“
Er brach dem armen Pyri fast das Handgelenk,
Basy: „Awww, da arme Pyri-chan! A hat ja bloß Menschens un Dämonens
getötet, eigene Artgenossens vergewaltigt un weiß Gott wat dad dumme Arschloch
noch alles angerichtet hat, aba pfuiaua Handgelenk putt.“ ;C „Soll a doch
VERROTTAHN!“
Wojtek: „Wobei ich ja finde, dass die Handgelenknummer in Anbetracht des
Größenunterschiedes der beiden ziemlich seltsam ist. Dämi mit seiner kleinen
Kinderhand hat immerhin alle Mühe, das baumstammdicke Handgelenk des
Drei-Meter-Pyris überhaupt zu umfassen.“
Eli: „Hoffentlich sind auch andere Sachen so dick wie ein Baum. Nucht nur sein
Handgelenk.“ (e)_e „Hihihi~“
doch dann ließ er ihn los.
Jungs: *gasp*
Eli: „Oh nein! Er hat ... er hat ihn losgelassen! Einfach so!“
Goe: „Sapperlot!“
Wojtek: „Da glaubt man schon, man hätte den Plot halbwegs verstanden und dann
so was.“ o_ô
Basy: *eingeschlafen*
Und schlussendlich auch noch Sophia.
Eli: „Boah, die AUCH noch! Wow!“
Wojtek: „Mach Sachen.“
Langsam ging er Rückwärts und behielt Pyri dabei im Auge.
Dieser sah ihn weiter an und hielt den Tödlichen Blicken stand.
Basy: „Ehehe, wenn Blicke töt'n könntahn.“ :D „Da hätte i scho lange
aufgeräumt.“
Goe: „Sapperlot! Wieso um alles in der Welt zieht sich der Dämon denn jetzt
bitteschön zurück, wo er doch allem Anschein nach die Oberhand hat? Zum
Donnerkeil!“
Eli: „Vermutlich waren Logik und Kontinuität diese so genannten 'Dämonen',
die Pyri damals zu Tode vergewaltigt hat, Goe.“
Dann packte er Sophia und sah ihr durch die Maske fest in die Augen. „Hör zu,
hier ist gleich die Hölle los.
Wojtek: „Hehe, ja, gleich.“ ^^; „Fragt sich halt nur, warum der Dämon
nicht längst das Tor zur Otherworld aufgerissen und die beiden hineingezogen
hat, wo er ja auch schon seit mehreren Minuten bei ihnen ist, sie gepackt hatte
und ... sie dann willkürlich wieder los ließ und zurück ging, um ihnen
Gelegenheit zur Flucht zu geben.“ *frustriert seufzt*
Goe: „ARRRRRGH!“
Los hau ab, renn weg solange du kannst und sieh nicht zurück, vergiss mich und
alles andere hier
Basy: „I täte nichts lieba als dat!“
Eli: „Sophia hätte bis vor zwei Kapiteln ja auch nuchts lieber getan als das.
Aber dann fiel ihr spontan auf, wie gut der PH aussieht und sie verliebte sich
in ihn.“
Wojtek: „Ja, so wird das nichts mit der Verdrängung ins Unbewusste.“
und versteck dich in der Kirche, dort kann dir nichts passieren.
Wojtek: „Sehr sinnvoll, das bei voller Lautstärke rauszuposaunen, obwohl der
Dämon genau daneben steht. Und dass es dort so sicher ist, würde ich in
Hinblick auf den ersten Film nicht unbedingt sagen. Da sind sie in der Kirche
fast alle abgeschlachtet worden.“ XD
Goe: „Sapperlot! Diese Sophia täte es sogar in einer Gummizelle noch fertig
bringen, sich den Hals zu brechen.“
Hast du verstanden? Renn weg und sieh nicht zurück.
Basy: „Ah, warum denn net? Hat a vllt Angst, dat se da Spermafleckens auf
seina Robe doch noch sieht oda wat?“
Eli: „Vielleicht erstarrt sie sonst ja zur Salzsäule, so wie Loths Frau.“
Basy: „Njoah, da kann se dann wenigstahns ihra Beine weng ausruh'n un muss
nimma rennahn. Hat alles seine Vorteile, hat's.“ XD
Vergiss mich und die anderen hier!!“ Sophia wollte etwas sagen. Pyri atmete
tief durch.
Goe: *als Pyri; ihr mit größter Fassung die Gefahr der Situation schildert*
Eli: *als Sophia; ihre vollkommen sinnlose Meinung kundtun will*
Goe: *als Pyri; tief Luft einatmet* „JETZT HAU DOCH, VERDAMMT NOCH MAL,
EINFACH AB!11“
„Bitte hör mir zu, das wird gleich eklig und ich will nicht, dass auch noch
du stirbst.
Goe: „In der Tat wäre Sophias Ableben, in Anbetracht der Tatsache, dass
bereits unzählige namenlose Statisten der Dahinscheidung anheimgegeben worden
sind, über deren Anzahl wir nur spekulieren können, ein nachgerade
unertragbarer Verlust für die Menschheit.“ *schlürft mit abgespreiztem
kleinen Finger Tee*
Wojtek: „Mit dem Satz hast du dich aber ins Zeug gelegt, Goe.“ ^^
Goe: „Sapperlot! Wie darf ich dieses, jenes denn bitteschön der
Verständigung zuführen?“ {>}__{>}
Das ist das erste Mal das ich so etwas zu einem Menschen sage,
Wojtek: „Vor dem Hintergrund, dass er in dieser FF zum ersten Mal überhaupt
was sagt, ist das natürlich eher relativ.“
und jetzt lauf! Er wird nicht mehr lange warten!!!“
Basy: „Njoah, gutah Punkt. Wieso wartet da Dämon übahaupt?“ O__o
Eli: „Das weiß vermutlich nucht mal die Autorin, Basy.“
Goe: „Mir schwant, es handelt sich mal wieder um die gute, alte
Plot-Convenience, gell.“
Wojtek: „Na ja, hätte er nicht gewartet und eiskalt zugeschlagen, wäre die
FF jetzt vermutlich zuende gewesen ... oder hätte sich noch fünf Kapitel lang
darum gedreht, wie Pyri und Dämi sich einen Stare Down des Schreckens liefern
und Sophia daneben steht, um sie beide anzufeuern.“
Sophia nickte, doch nahm kurz seine Hand und drückte diese kurz.
„Danke…..“ mit diesen Worten folgte sie Pyri’s Anweisungen und rannte.
Basy: „Dat ... dat gibbet doch net! Se haut jetzt wirklich einfach ab! Mit 'm
Dämon daneben! ARGH!“
Wojtek: „... der hat ein gesteigertes Interesse daran, Sophia entkommen zu
lassen, oder? Ich meine, er IST mächtig und ihnen allen überlegen, und er
WILL, dass Sophia stirbt. Was um alles in der Welt bringt ihn denn jetzt nur
dazu, artig zu warten, sodass Sophia sich erst mal in Sicherheit bringen kann,
obwohl er die beiden sogar schon gepackt hatte?“ @_@
Eli: „Vielleicht freut er sich darüber, dass ihm mal jemand Aufmerksamkeit
schenkt. Das kommt vermutlich nucht allzu häufig vor.“
Rannte was ihre Beine hergaben und verließ kurz darauf schon das Krankenhaus.
Eli: „Watschel, als gäbe es kein Morgen, Sophia!“ (°)0°/
Goe: „Potztausend! Da hat sie aber auf halber Strecke noch mal alles gegeben.
Ich an ihrer Stelle wäre geflogen.“
Eli: „Ja aber Goe, ihr Gefieder ist mittlerweile doch ganz mit Blut und Eiter
verklebt. Da kann sie nucht mehr fliegen dun.“ (>)3>
Goe: „Mein Teuerster, beim derzeitigen Kenntnisstand gehe ich davon aus, dass
Sophia eine Sue-Gans ist, gell? Selbstverständlich verfügt ihr Gefieder über
einen Lotuseffekt an dem jedweder Schmutz abperlt wie Kritik an der
Teflon-Merkel.“
Eli: „Ja aber Goe, dann...“
Eli & Goe: *völlig sinnlos über ihre imaginäre Sophia-Gans streiten*
Basy & Wojtek: =__= =__=
Nun sah sie sich verzweifelt um, ihr Herz sagte ihr, sie solle zurück.
Basy: „Altah, dat Herz soll einfach ma de Fresse halt'n!“ D:
Sie wollte den armen Kerl dort nicht allein zurück lassen, doch ihr Verstand
machte ihr klar, dass sie gefälligst abhauen sollte, sich in Sicherheit bringen
sollte und ihren Retter vergessen sollte, doch sie wollte nicht auf ihren
Verstand hören.
Basy: „Es hätte mi gewundert, hätte se zur Abwechslung ma auf dat Ding
gehört.“
Wojtek: „Mich wundert, dass er sich überhaupt mal zu Wort meldet! Mir kam es
nämlich so vor, als hätte sie ihn zu Hause versehentlich in den Abfluss
gespült, als sie in der Badewanne einschlief.“
Goe: „Und mich wundert, dass sie überhaupt je einen hatte, gell?“
Eli: „OIch wundere mich, ob ich wohl drei Schwänzen gleichzeitig eine
Zuflucht in meinem Anus bieten könnte, wenn ich mich ganz doll anstrenge? Hm,
schwierig...“ *grübel*
Die Anderen: „WTF?!“
Dafür lag ihr zu viel an dem Kerl.
Eli: „Sie haben halt einfach schon unglaublich viel zusammen erlebt und
durchgemacht und sind sich so nah gekommen ... bei den zusammengerechnet
vielleicht 30 Minuten gemeinsamer Screentime, die sie hatten!“ (*)_*
Goe: „Mein Teuerster, bei allem was mir heilig ist: In besagten 30 Minuten hat
er mehrfach versucht, sie zu töten und...“
Natürlich er hatte versucht sie zu töten,
Goe: „... eh ... ja. Genau das.“
Wojtek: „Und vergiss die eingestreute Random-Vergewaltigung nicht, der sie
beiwohnen musste.“
aber das war ihr sowas von egal.
Eli: „Man sollte sich halt nucht immer an Kleinigkeiten hochziehen. Wenn man
aus jeder Mücke einen Elefanten macht, dut man nur hausgemachte Probleme
erzeugen dun. So was kann eine Beziehung Stück für Stück vergellen.“
(°)3°
Basy: „Ehehehe, genau, scheiß doch drauf, dat diesa Arschloch a Mörder,
Vergewaltigah un laut FF so 'n missverstandenes Seelchen aka Fandom!Loki is,
wovon Sophia nix weiß. Un darauf, dat se keinahn Grund hat, ihn übahaupt zu
mög'n, von seina Muskelns ma abgeseh'n, scheißahn wa auch. Abusive
Relationship ahoi!“
Goe: „Rufen Sie aber bloß nicht uns an, wenn Sie dann im Leichensack geendet
sind, Sophia.“
Sie glaubte, sie hatte sich verliebt….In ihren Retter.
Kommentatoren: „Ja ach nee...“
Basy: *mal tüchtig gähnt* „Leute, langsam komm i mia vor wie a Platte mit
Sprung.“
Eli: „Vielleicht bist du ja eine, Basy.“ *sie neugierig piekst*
Goe: „Himmel, wie viel ist das denn noch...? Dieser gequirlte, unlöbliche
Unfug ist ja langsam nicht mehr auszuhalten!“
Wojtek: „Ja, da hast du wohl Recht. Langsam frage ich mich auch, was das alles
mit Silent Hill zu tun haben soll. Abgesehen davon, dass zwei dieser Typen
Dämon und Pyramid Head heißen, sehe ich da nämlich nicht wirklich den
Zusammenhang.“ ^^; „Na ja, schauen wir mal, wie das letzte Kapitel wird.“
Kapitel 10: Fifty Shades of "Hell rot"
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Basy: „So, un da sin wa auch scho bei da letztahn Chappi. Ma seh'n, wat dieses
ma passierahn tut, wenn wa da FF durch hab'n. Vermutlich werd'n wa alle
sterbahn.“
Wojtek: „Male bitte den Dämon nicht an die Wand, Basy. Mir wurde versprochen,
wir könnten anschließend wieder gehen.“
Basy: „Dat hat uns keinah versprochahn, Altah.“ xD „Goe hat si dat
zusamm'nfantasiert weil weg'n seina Theorie un so.“
Goe: „Sapperlot! Spottet nicht über meine Theorie, ihr ungeheuerlichen
Hallodris! Sonst werde ich euch züchtigen müssen.“
Eli: (o).o „...“ (>).< „Vermutlich wird der Dämon aus der FF beschworen,
Alessa absorbiert ihn und gewinnt an Macht, dann befördert sie uns auf die
Ebene von Silent Hill, auf der MSTsaws Deus Ex Machina steht und während wir
die Sues befreien, um MSTsaw zu schwächen, kämpft sie zusammen mit Golden
gegen MSTsaw.“
Die Anderen: „... eh ...“
Alessa: *im Fernseher erscheint* „Eli!“
Eli: „Huhu, Alessa.“ (°)3°/
Alessa: „Woher kennst du unseren Plan? Golden und ich haben niemanden
eingeweiht!“
Die Anderen: „Eh...?“
Alessa: „Sag es! Ich will es wissen, sofort. Hat Golden unsere Abmachung
gebrochen und euch alles verraten?!“
Basy: „Altah, damit hast da jetzt dat ganze Ende gespoilahrt.“ xD
Eli: „Nein.“ (;)_;
Goe: „Mein … mein Teuerster! Ich verstehe das nicht! Hast du etwa auch eine
Theorie über die Geschehnisse im Multiversum aufgestellt und jenes eben von dir
Dargebotene daraus deduziert?“
Eli: „Nein.“ (;)_;
Wojtek: „Kannst du in die Zukunft sehen, Eli? Sind das deine Suekräfte?“
Eli: „Nein.“ (;)_; „OIch hab gar keine Suekräfte.“
Die Anderen: „WOHER WUSSTEST DU ES DANN?!“ D: D: D: D:
Eli: „Oh es dut mir leid, aber ich weiß auch nucht so genau. Es fiel mir nur
so ein. In meinem Kopf sind so viele Ideen~“ (*)__*
Alessa: „... du bist ein seltsamer Mensch, Eli.“ *wieder verschwindet*
~*~ Währenddessen bei Pyri ~*~
Wojtek: „Was heißt denn bitte 'Währenddessen bei Pyri'? Wir waren doch nie
weg von Pyri.“
Basy: „Nee nee, da war diesah eine kurze Szene mit Sophia wo se da Flucht
ergreif'n tut un nich auf ihra imaginären Verstand hör'n will, Altah. Da haste
wohl vergessahn … in diesah fünf Minut'n.“
Wojtek: „Oh! Ja, stimmt.“ ^^; „Mann, manchmal fühle ich mich, als würden
Monate zwischen den einzelnen Kapiteln liegen.“ *husthusthust*
Eli: „Die sehen aus wie müde Gesichter mit sternförmigen Flauschaugenbrauen,
Goe! OIch will sie behalten dun.“ (*)_*
Goe: „Mein Teuerster, bitte … BITTE! Wir KÖNNEN nichts aus dieser FF
behalten!“
Eli: „Ja aber Goe!“
Goe: {~}*{~}
Er hin an einer Wand,
Wojtek: „Er … weg von einer Wand?“
Basy: „Nee Altah, hin passt scho! Richtig volle Kanne hin zu einah Wand un
dann mit da dummen Fresse genau in dat Ding rein, so lang bis Ruhe herrscht. Es
is mia au scheißegal um wen's da geht un so! ER HIN AN EINAH WAND!“ DX
Eli: „Aww, arme Basy.“ *sie krault* „Das MSTing hat sie mal wieder ein
Stück näher hin zur Verzweiflung getrieben.“
an Beinen und Armen war er festgekettet und seine Fesseln wurden wohl durch
Dunkle Energie gestützt, denn egal wie sehr er sich anstrengte, er konnte seine
Fesseln nicht durchbrechen.
Goe: „Ja, ja, es ist freilich nicht so, dass Pyri der nötige Dampf in den
Gliedmaßen fehlt, um diese, jene, dämonischen Fesseln aus eigener Kraft der
angemessenen Sprengung zuzuführen. Die sind natürlich durch dunkle Energie
'gestützt' worden! Genau so wie dieses diabolische Gurkenglas von vor zwei
Tagen. Das war auch vom Teufel besessen!“ {>}_{>}7
Eli: „Vermutlich sind es ganz normale Fesseln und sie dun einfach das, was
normale Fesseln dun, also nucht kaputt gehen, wenn man sich gegen sie wehrt,
Goe.“ (°)3°
Goe: {<}_____{<}
Vor ihm stand der Dämon, welcher eine Peitsche in der Hand hielt und ihn damit
regelmäßig auspeitschte.
Goe: „Sapperlot!“
Eli: „Meine Güte, ist das spannend! Sie haben also offscreen einen
Szenenwechsel in den SM-Keller des Dämonen vollzogen und Pyri erhält nun seine
Bestrafung dafür, dass er so garstig gewesen ist!“
Basy: „Durch Auspeitschung?! Altah, in welcha Beziehung genau steh'n die
beid'n zueinandah? Wie is dat mit Meistah un Sklave denn nu gemeint?!“
Goe: „Basy, bitte. Also ob nach eben jener Szene noch auch nur der geringste
Zweifel bestehen könnte, wer hier wessen Master und wer wessen Slave ist.“
Wojtek: „Das sind dann wohl die 50 Shades of 'Hell rot'.“ *hust*
Der Schmerz durchzuckte ihn bei jedem Schlag heftig, doch hielt er stand.
Goe: „Na toll. In Anbetracht der Tatsache, dass er hier festgekettet an einer
Wand hängt, hat er allerdings auch nicht besonders viele Alternativen, täte
ich mal der Meinung zuführen. Insofern ist dieser Einschub in jeder Hinsicht
redundant.“
Wojtek: „Nur mal aus Interesse: Was passiert denn, wenn er nicht
standhält?“
Eli: „Vermutlich beginnt er, sich langsam in Flüssigkeit aufzulösen oder so.
OIch weiß es nocht, mich hat noch nie jemand zu Tode ausgepeitscht.“ (°)3°
„Wie ist das denn, Goe?“
Goe: „Woher soll dieses ich der Wissung zuschieben, mein Teuerster? Mich hat
man ebenfalls noch nicht per Peitsche der allumfassenden Vermöbelung mit
anschließendem Abzug ins Nirvana zugeführt.“
Eli: „Ach kooomm~“ (°)w° „Du kannst es mir sagen dun!“ *Goe schelmisch
grinsend pikst*
Goe: *mit den Zähnen knirscht* „Ich bin aber noch nie zu Tode ausgepeitscht
worden!“
Eli: „Gooohoooe.“ :3
Goe: *Eli ignoriert*
Basy & Wojtek: *sehen Eli nur noch zweifelnd an*
Er wusste, wenn er jetzt starb, dann würde der Dämon die Frau aufsuchen…
Wojtek: „Hm … also prinzipiell würde ich ihm ja zustimmen. Allerdings, wenn
wir mal davon ausgehen, dass der Dämon seinen eigentlichen Plan vor lauter
Peitschwut gerade nicht vergessen hat, dann könnte er auch Sophia suchen, wenn
Pyri nicht stirbt. Immerhin hat er ihn hier bombenfest an die Wand gekettet.“
Basy: „Wieso peitscht a dat Arschloch übahaupt so lange aus? Wat is denn
zwisch'n diesahm un da letzt'n Chappi aus 'Sophia muss stärrrbön' geword'n?“
Goe: „Ich nehme mal an, der Leitsatz wurde der Verschwindung im Plothole
zugeführt, so wie all die Anderen Dinge, von denen wir am Ende nur noch
hanebüchene Ungereimtheiten mitbekamen, auch, gell.“
wie hieß sie noch gleich? Achja Sophia…
Wojtek: „Er kann sich nicht mal ihren NAMEN merken?! Aber vorhin hat er sie
doch noch heiraten wollen!“
Basy: „Njoah, kann i im Prinzip scho versteh'n, dat a dieses unwichtige Detail
wieda vergessahn hat. Is ja allahrhand passiert inna Zwischahnzeit. Aba
anderahrseits hat a sich doch angeblich sooo doll in se verliebt un alles. Da is
dat scho a weng peinlich, random Vergewaltigung, Pseudogewalt im Krankenhaus,
Kampf geg'n laufende Monsterpenen sowie da Peitschorgie gerade hiea hin oda
her.“ >__>
Wieder traf ihn ein Peitschenhieb und er zuckte zusammen. Die Kette klirrte
dabei laut und Pyri versuchte sich loszureißen. Doch das wollte nicht so ganz
funktionieren wie er es sich erhofft hatte.
Basy: „Hatte a dat nich grad eben scho ganz entsetzt festgestellt? Aba huuh,
wer bin i bloß, dat i üba einah Kurzzeitgedächtnis verfügen tu. Wat is dat
gleich noch ma?“
Eli: „Vermutlich hat er es diesmal versucht, indem er seine Arschbacken ganz
fest zusammengekniffen hat. Dass das niacht geht, ist natürlich klar.“
¯_(ツ)_/¯
Wojtek: „Wenn der Dämon jetzt auch auf seinen Hintern gepeitscht hätte,
wäre die Peitsche wohl zurückgefedert worden und hätte ihn K.O. Gehauen. Am
gestählten Gluteus Maximus 'unseres Henkers' prallt schließlich ALLES ab.“
|D
Die Ketten und Handschellen wollten einfach nicht kaputt gehen, so musste er
sich wohl oder übel dieser Strafe hingeben. Wieder ein Peitschenhieb. Wieder
zuckte unser Henker zusammen und hoffte, dass der Dämon sich bald ausgetobt
hatte.
Eli: „Da er ja noch relativ kindlich ist, dürfte das nucht mehr lange dauern,
ja. Kinder verlieren doch eigentlich recht schnell wieder das Interesse.“
Basy: „Wieso sagt Pyri eigahntlich nix? Kein Wimmarwimmar un Flennyflenny? Net
mal a bissl Schreie? Altah! I glaube, da Dämon peitscht net fest genug.“
Goe: „Ich kann nur annehmen, dass er Pyri vorsorglich einen Gagball zwischen
die Kauleisten geschoben hat, Basy - ein Umstand, für den ich persönlich sogar
meine Zustimmung der Erteilung habhaft machen würde, gell.“
Das da schien er sich getäuscht zu haben.
Basy: „Uuh, Pyri hat sich getäuscht! Gott hilf!“ |D
Eli: „Aber er hat Recht, Basy. Als nächstes holt Dämi nämlich noch seine
Kollektion gezackter Stahldildos! Die müssen nur noch ein bisschen im
Höllenfeuer vor glühen.“ (°)3°
Die Hiebe wurde immer heftiger, immer stärker und taten immer mehr weh.
Goe: „Himmel, JA doch! So wie das bisher der Beschreibung unterworfen worden
ist, hätte es die letzten drei Steigerungen der Pein und Qual schon gar nicht
mehr geben dürfen! Worauf läuft dieses elendiglich in die Länge gezogene
Unterfangen denn nur hinaus?“ *sich wehleidig mit dem Handrücken über die
Stirn fährt* DX
Eli: „Wahrscheinlich geht es vor allem darum, noch einige Zeilen zu füllen,
Goe.“
Aus allen Wunden die die Peitsche verursachte tropfte Massenhaft Blut.
Basy: „'Tropft'? Pah! I stellah mia vor, wie es in Fontänen aus seinah
Körper rausspritzt! Dann kommt wenigstens ma a weng Spannung rein.“
Sein Körper war schlimmer entstellt als Mensch der sich den ganzen Körper
aufgeritzt hatte.
Basy: „Da seh i keinah Unterschied zu vorher.“
Eli: „Aah, deswegen kann er nucht mehr so gut denken dun! Sein Blut ist
abgeflossen und verteilt sich säuberlich auf dem Boden.“ (°)3° *Goe Luft
zufächelt*
Wojtek: „Also … ihm ist die ganze Haut weggepeitscht worden oder wie jetzt?
Na toll. Da weiß er wenigstens, wie Anna sich im SH-Film gefühlt hat.“
*hust* „Darüber kann er ja in einem ruhigen Moment mal angemessen
reflektieren.“
Basy: „Altah, i glaube, dat Einzige, war si hiea noch reflektiert, is Dämis
aufgedunsene Pickelvisage in Pyris Blutlache!“ XD
Goe: *nur noch langsam und entsetzt den Kopf schüttelt* „... ich weiß vor
lauter Unredlichkeit überhaupt nicht, was ich bezüglich allen diesens noch der
Kundgebung zuführen soll, gell.“
Wieder ein Hieb. Wieder klirrten die Ketten laut als unser Henker zusammen
zuckte. Er riss und zerrte an seinen Fesseln,
Wojtek: „Es ist schon irgendwie unheimlich, wie hier immer wieder das Gleiche
passiert.“
Eli: „Das meinten die wohl, als sie sagten, dass sich die Geschichte
wiederholt, Wojtek. Das hier ist ja immerhin auch eine Geschichte.“ (°)3°?
Wojtek: „Ja genau, Eli. Das wird’s sein.“ XD
wollte Frei sein, wollte Sophia in den Arm nehmen und vor allem; Er wolllte auch
ein Mensch sein.
Wojtek: „... die Marionette des Dämonen möchte gern ein richtiger Mensch
werden? Woran erinnert mich das bloß...“
Basy: *kleine Glühbirne ausknipst* „Ey PH, i hab a Idee, hab i! Erzähl doch
ma a Lügah! Vielleicht hast de ja Glück un dei Pyramidenspitz' verlängert
sich un ersticht da Dämon!“ :D
Eli: *als Pyri; sieht Dämi an* „Das hier ist eine meisterhaft geschriebene FF
voller dramatischer Wendungen und Offenbarungen, in der einfach alles Sinn
ergibt.“
Goe: *als Dämi* „ARRRRRGH!“ *wird von der sich um mehrere tausend Kilometer
verlängernden Nase Pyris erfasst und in den Erdkern gepresst*
Wojtek: „Täusche ich mich oder habt ihr beiden jetzt endlich stillschweigend
akzeptiert, dass Sophia keine Gans ist?“
Eli & Goe: (>)_> {<}_{<} „Unserer Meinung nach war es immer ziemlich
offensichtlich, dass Sophia keine Gans ist, Wojtek. Wir verstehen gar
niacht/nicht, wieso du uns immer wieder darauf hingewiesen hast, obwohl wir nur
mal einen Witz gemacht haben.“
Wojtek: o_o „...“ ;_; „...“ Q~Q *kippt um*
Basy: „...“ *mit zuckenden Augenlidern* „Iha habt dat also als Scherz
gemeint, habt a...“
Eli: „Ja genau, wir haben euch zum Narren gehalten, weil wir zwei kleine
Schelme und uns sehr nah sind.“ (^)_^
Goe: „Daraus, dass uns das alle abgekauft haben, schließe ich, dass unsere
Performance wahrlich als fortüne zu bezeichnen ist, gell - uns kann eben keiner
so schnell das Wasser reichen, wie schön.“
Basy: „Iha mies'n, kleinen...“ *packt Eli und Goe an den Ohren und smasht
ihre Köpfe aneinander* „GROOOOARGH!!1“
Eli & Goe: (x)_x {x}_{x}
Die Wut packte ihn. Seine dunkel grünen Augen begannen unter der Maske zu
leuchten,
Eli: „Oh seht nur, Pyri hat sein Augenlicht wieder erlangt! Wie gut.“
Goe: „Mein Teuerster, der war so flach, für den sollte man dich eigentlich
auch der Peitschung zuführen, gell.“
er spannte seine Muskeln an, riss mit aller Kraft an den Fesseln und tatsache;
Sie brachen!
Basy: „Uuh~ The eyes have it. Njoah, da hätte a sei scheiß Augenlicht“
*husthust*“ ma bessahr scho a weng früher eingeschaltahn.“
Wojtek: „Es hat natürlich niemanden wirklich überrascht, dass Pyri sich in
seinem scheintoten Zustand und nach dem Verlust mehrerer Liter Blut noch
befreien kann.“
Goe: „Sapperlot! Was sind das denn eigentlich für Fesseln, wenn hier so
explizit der Betonung unterworfen wird, dass sie soeben der Brechung
anheimgegeben worden sind? Ketten können es ja nicht sein, die wären wohl eher
gerissen!“
Eli: „Vermutlich hat er Pyri dekorativ in Kunstharz gegossen oder so.“
Nun also Stand Pyri ohne Fesseln, vor seinem Peiniger und packte ihn nun.
Wojtek: „... und eigentlich ja nach wie vor auch ohne Hosen, ja?“
Basy: „Da fragt sich, wo hiea in Wahrheit da Gepeinigte is.“
Goe: „Wir. Wir sind die Gepeinigten! Das kann ich gar nicht oft genug betonen!
ARRRGH!“ DX
Das er leider nur die Ketten aus den Wänden gerissen hatte, hatte er immer noch
die Handschellen plus Ketten, welche aber nun zu Boden hingen.
Wojtek: „Aaah, die Handschellen + Ketten! Aber - Gehirn, -
Zurechnungsfähigkeit, : Schwachsinn² * Wurzel aus Plotholes und
Widersprüchen. = Monster with a Heart. Na, jetzt wird mir alles klar.“
Eli: „Das ist taktisch nucht unbedingt schlecht. Immerhin könnte er jetzt mit
den Armen rudern und Dämi dann mit Hilfe der Ketten auspeitschen. Der bekommt
dann quasi die doppelte Peitschung oder so! … auch, wenn es wahrscheinlich
ziemlich dämlich aussieht.“
Den Dämon drückte er an die Wand an der er zuvor gehangen hatte und starrte
ihm in die Augen.
Basy: „Uuuh~ Nu hat da Folterdämon un Herr üba diese Höllenwelt, wo hiea
mach'n kann wat a will, natürlich Angst.“ xD
Die Hellroten Iriden desjenigen der nun an der Wand festgenagelt war, weitet
sich erschrocken.
Basy: „Eeeeeh Altah, i hatte dat eigahntlich als Witz gemeint! Scheiße, da
Typ hat ja WIRKLICH Angst!“
Goe: „Oho!“ *Brille gerade rückt* „Die Iriden sollten das jetzt
vermutlich nachträglich noch tüchtig der stilistischen Erhebung angedeihen
lassen. Wie unlöblich, dass es für solche Späße leider seit Mitte des ersten
Kapitels zu spät ist, gell.“
Das hatte er Pyramid Head nicht zugetraut, doch irgendwie wusste er, dass dieser
dazu fähig war.
Basy: „Njoah, selbst Schuld, Altah! Hättest de halt ma noch a zweites Paar
Kett'n angelegt oda wat weiß i.“
Wojtek: „Er wusste nicht, ob er es schafft, aber er wusste, dass er es
schafft? Mein lieber Schwan... Entweder, dieser Dämon ist NOCH dümmer als ich
bisher angenommen hatte, oder er leidet unter einer multiplen
Persönlichkeitsstörung, und zwei von ihnen nehmen etwas Unterschiedliches
über den PH an. Die dritte Persönlichkeit will Pyri und Sophia in Wahrheit
verheiraten, weswegen Letztere überhaupt erst im vorherigen Kapitel flüchten
konnte.“ -__-
Nun versuchte er sich aus dem griff seiner Kreation zu befreien, doch als er
bemerkte das dieser dadurch nur noch fester zupackte, und ihm so langsam aber
sicher die Luft abschnürte. Also gab er widerwillig seinen Widerstand auf.
Goe: „Sapperlot! Bringt man diesen Dämonenbuben denn auf der Höllenschule
heutzutage nicht mehr bei, wie man Unholden kräftig die angehangenen Gonaden
der Tretung angedeien lässt?! Das KANN dann ja nichts werden!“ *winkt ab*
Er sah ihm fest in die Augen und versuchte die Aufkommende Angst zu
unterdrücken.
Goe: „Ich unterdrücke ja mittlerweile nur noch das Bedürfnis, diese FF zu
nehmen und sie zu zerreißen, bis sie in nichts als lauter Wasserstoffatome
zerfallen ist, gell! Wasserstoff, den ich dann der Entflammung übergebe, um
seinen Zustand der heißen Luft anzunähern, diejenige welche sich im Kopf der
Protagonisten der Befindung habhaft zu sein angemächtet! FEURIO!“
(☄{◣}д{◢})☄
Basy: „Mnahahahaaa~“ XD
Nun gestand er sich ein, er hatte diesem Kerl eindeutig zu viele Gefühle
verpasst. Innerlich fluchte er. Warum musste er nur so dumm sein, und das getan
haben?
Goe: „Mittlerweile habe ich die Hypothese aufgestellt, dass Dummheit ein
Einstellungskriterium war, um in dieser FF überhaupt mitspielen zu können.
Insofern wundert mich gar nichts, gell.“
Hätte er nicht einfach mit der starken und leeren Hülle des Henkers arbeiten
können? Nein er musste ihm eine eigene Persönlichkeit und ein Bewusstsein
geben.
Eli: „Also grundsätzlich hätte er das wohl dun können, ja. OIch verstehe
das alles auch nucht so wirklich. Zumal Pyri ja eigentlich richtig hohl in der
Rübe ist! Und gerade deswegen kann er nocht mit ihm arbeiten, was die ganzen
kritischen Fehler, die zur Neubesiedelung der Stadt führten, erklärt.“
(;)_;
Wojtek: „Also, es könnte ja sein, dass der Dämon unterschwellig seine eigene
Vernichtung herbeisehnt. Darum hat er mit Pyri das Werkzeug seiner eigenen
Vernichtung erschaffen, so ähnlich wie beispielsweise Itachi Sasuke am Leben
ließ, da er sich von seinem Bruder wünschte, dass er ihn später für sein
Verbrechen richtet. Andererseits wäre es natürlich auch möglich, dass der
Dämon, da er selbst so kindlich und körperlich noch auf dem Niveau eines
Jungen ist, in Pyri seine eigenen Vorstellungen vom Erwachsensein und von
Männlichkeit manifestiert hat, in der Hoffnung, er würde irgendwann in zehn
Millionen Jahren, als erwachsener Dämon, so aussehen. Der maskuline
Pseudo-Dämon ermordet dann quasi den kindlichen Dämon, um die Abkehr von der
Kindheit und den Eintritt ins Erwachsensein, und damit die Emanzipation von all
den kindlichen Schwächen, zu symbolisieren. Was jetzt aber ironischerweise nach
hinten los geht.“ *wischt sich Schweiß von der Stirn*
Leider hatte er wohl vergessen, das jeder sich einfach gegen jeden sträubte.
Eli: „Das stimmt doch gar nucht. OIch für meinen Teil sträube mich gegen die
allerwenigsten Leute.“ (e)_e *kuschelt sich random gegen Wojtek und streichelt
zärtlich über seinen Schritt* „Wir sind uns nah.“
Wojtek: „Uhm … Eli...“ ^^; *schiebt ihn wieder von sich weg*
Eli: (°)^°
Goe: „Keine Unzüchtigkeit vor 22:00 Uhr, mein Teuerster!“
Nun also saß er tief in der Sch*iße. Er hatte seinen eigenen Tod und Untergang
erschaffen
Goe: „Besser, er merkt es jetzt, als gar nicht, gell. Man wünscht ja trotz
aller Antipathie niemandem, dass er dumm aus dem Leben scheidet. Oder was auch
immer diese Dämonen stattdessen tun.“ *röchel*
und war sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, und er würde den
Radieschen beim wachsen von unten zugucken.
Eli: „Ach, bei dem Nebel wachsen die da vermutlich ohnehin nucht wirklich
gut.“
Goe: „Abgesehen freilich davon, dass, in Anbetracht der Tatsache, dass der
Dämon in der Hölle lebt und diese traditionell der subterranen Ansiedelung
teilhaftig ist, er die Radieschen schon grundsätzlich von unten der Betrachtung
zuführt, gell. Insofern verstehe ich nicht, was das gerade mal wieder soll.“
Dabei war er noch so jung. Gerade 1000 Jahre alt. Und schon sollte das Ganze ein
Ende haben? Das war nicht fair.
Basy: „Oh weh mia! Dat Arschgesicht soll froh sein, dat a diese 1000 Jahre
durchgehalt'n hat. Wundert mi ja eh, dat a sich währenddess'n net vor lautahr
Blödheit beim Mittagess'n da eigenen Kopf abgesäb'lt hat.“
Wojtek: „Ich würde ja einwenden, dass er in diesem hohen Alter langsam mal
ein bisschen Weisheit erlangt haben sollte, aber das scheint hier wirklich
relativ zu sein.“
Wäre er doch nicht so Naiv gewesen und hätte den Henker erschaffen.
Doch hätte er das nicht getan, würde ganz Silent Hill nur von Menschen
wimmeln.
Kommentatoren: „Aber … aber Silent Hill wimmelt doch von Menschen, Henker
hin oder her!!!“
Basy: „Altah, es is beschriebahn word'n dat se si häuslich niedahrlass'n un
Kinners kriegahn un dat alles!“
Goe: „Feurio! Sapperlot! ARRRRGH!“ *wird vor lauter Dummheitsstrahlung
langsam blass im Gesicht*
Eli: „Vermutlich lag es also wirklich nur daran, dass Dämi den Stecker der
Sirene vergessen hat wieder reinzustecken. Das kann natürlich schon mal
vorkommen.“ (°)3°
Und darauf war der Dämon nicht sonderlich scharf. Er wollte seine Stadt nicht
teilen,
Goe: „Wie genau gedenkt er denn, dieses der Funktion zuzuführen? Wie jedes
Kind weiß, ist eine Stadt eine größere, zentralisierte und abgegrenzte
Siedlung im Schnittpunkt größerer Verkehrswege mit einer eigenen Verwaltungs-
und Versorgungsstruktur. Städte sind aus kulturwissenschaftlicher Perspektive
der Idealfall einer Kulturraumverdichtung und aus Sicht der Soziologie
vergleichsweise dicht und mit vielen Menschen besiedelte, fest umgrenzte
Siedlungen mit vereinheitlichenden staatsrechtlichen oder kommunalrechtlichen
Zügen wie eigener Markthoheit, eigener Regierung, eigenem Kult und sozial stark
differenzierter Einwohnerschaft. Folglich kann es eine Stadt ohne Menschen
überhaupt nicht geben!“
Wojtek: *leise zu Basy* „Sag mal, hat Goe so eine Google-Brille auf...?“
Basy: „Nee, nee, Altah. Da weiß dat ganze Zeug halt.“ xD
Wojtek: „Oh, alles klar. Nice.“ ^^
doch bald müsste er das, denn langsam aber sicher wurde ihm schwarz vor Augen.
Wojtek: „Mir ist leider nicht klar, wieso er darauf kommt, er müsste seine
Stadt teilen, wenn er gerade stirbt und dann bald tot ist. Dem guten Dämi
scheint das Konzept des Todes nicht wirklich bewusst zu sein, uh...“ *winkt
ab* „Ach wisst ihr, ich gebe es endgültig auf. Sämtliche in dieser FF
vorkommenden Figuren sind nicht-therapierbar gestört. Da kann ich ihnen nur
alles Gute wünschen und hoffen, dass sie niemandem was antun.“
Eli: „… was, wenn wir den bisherigen Lauf der Dinge betrachten und vor dem
Hintergrund, dass der PH Dämi vermutlich jeden Moment häuten wird, aber alles
andere als wahrscheinlich ist, Wojtek.“
Wojtek: m(_._)m
Eli: *Wojtek pat* „Mach dir nuchts draus. In der nächsten FF findest du
bestimmt jemanden, den du therapieren kannst. OIch glaube, Denim hatte auch den
ein oder anderen Komplex, von seinen Sidekicks ganz zu schweigen … zu dun.“
Basy: „Altah...“
Goe: „Mein … mein Teuerster! Hast du uns etwa gerade allen Ernstes und bei
vollem Bewusstsein vorhergesagt, dass wir die RUNEN-FF wieder kommentieren
werden?!?“
Eli: „Vermutlich … schon. Wenn ich so darüber nachdenke, geben meine Worte
da ziemliche Hinweise darauf, ja. Oh es dut mir leid, wenn ich euch verunsichert
habe, Goe und Basy, aber das ist mir einfach nur so eingefallen.“ (;)_;
„Wirklich!“
Wojtek: *ganz leise zu Eli* „Um was auch immer es hier geht, mein kleiner
Freund: Ich weiß, dass du ein böses Genie bist. Ich weiß es.“ >_>
Die Luft aus seinen Lungen war verbraucht und er brauchte dringend neue, doch
der feste griff Pyri’s verhinderte dies.
Eli: „Wäre er ein Frosch, könnte er jetzt durch seine Haut atmen.“
Goe: „Meines Erachtens nach müsste er ja nur auf die viele Luft in seinem
Kopf zugreifen, gell. Da könnte er sicherlich noch einige Stunden
ausharren!“
Genau dieser kam nicht mal auf die Gedanken seinen Meister freizulassen.
Wojtek: „Meine Güte, diese FF ist wie ein Uroboros! Das Geschriebene fängt
immer wieder von vorne an und baut aufeinander auf. Pyri drückt ihm die Kehle
zu und er kriegt keine Luft, weil Pyri ihm die Kehle zudrückt, weswegen er
keine Luft kriegt, denn Pyri...“
Eli: *packt Wojtek im Nacken und drückt ihm mit der anderen Hand seine Mütze
auf's Gesicht* „Schlaf, Wojwoj. Schlaf tief und fest~“ (°)ヘ°
Wojtek: „Wshrlwbsluwo!!1“
Eli: „Schlaaaf! So ist es gut.“ (⊙)ᴥ⊙
Wojtek: x__x
Basy: „Altah!“ D:
Goe: „Mein Teuerster!!! Was soll dieses spontane Unlob?“
Eli: „Ach wisst ihr … man sollte den süßen, kleinen Eli wirklich niacht
allzu oft bezichtigen, ein böses Genie zu sein, oder ihn gar davon abhalten
dun, eine Bulge zu streicheln. Oh nein, das sollte man nocht... Da ist man ihm
fern.“ (ㅇ)ㅅㅇ
Goe & Basy: *rutschen etwas von Eli weg*
Er war so verdammt wütend. Auf alles was der Dämon den Menschen angetan hatte!
Goe: „Oder besser gesagt: Auf alles, was er im Namen des Dämonen den
Hominiden der Antat zuzuführen angedachte, gell? Na, na, na, PH, wer wird denn
hier wieder seine eigenen Verfehlungen und Unzulänglichkeiten projizieren?“
Er war des Lebens nicht würdig! Er würde derjenige Sein der nun sterben würde
um zu wissen, wie es all den Menschen ergangen war, die Pyri getötet hatte. Das
der Dämon keine Luft mehr bekam, war ihm aufgefallen, aber warum sollte er
jemanden leben lassen, der selbst tausende Menschenleben auf dem Gewissen hatte?
Warum sollte er einen unwürdigen weiterleben lassen?
Basy: „Un Pyri is natürlich im Nebahnsatz zu da Instanz digitiert, wo dat
beurteilahn kann, wa? ... irgendwie ergibt ab dem Punkt nix mehr so wirklich
Sinn.“
Goe: „Ja, ja, wenn die Hormone kreisen, geht der Verstand auf Reisen. DONNER
UND DORIA!!!“
Eli: „Nucht wirklich, nein. Vermutlich wäre es das Allerbeste, Pyris albernen
Rachefeldzug einfach niacht weiter … der Würdigkeit des Kommentiernisses
habhaft zu sein zu attribuieren. Habe ich das richtig gesagt, Goe? Habe ich?“
(●)ω●
Goe: *ganz ergriffen von so viel redlichem Geschwurbel* „Ja, mein Teuerster.
Das hast du.“ {ಥ}///{ಥ}
Seine andere Hand packte die Sachen des Dämons, rissen diese von dem Leib
Dämon,
Goe: „Der ... Leib Dämons? Feuritüdel, dabei kann es sich nur um ein Analog
zum Leib Christi handeln, gell?“
Eli: „Der einzige Unterschied besteht vermutlich darin, dass der Leib Dämons
noch nie das Brot tausendfach gebrochen hat, und stattdessen alle brechen, die
diese FF lesen.“
welcher nun Splitterfasernackt an der Wand hing und immer noch fest an der
Gurgel gepackt war.
Basy: „Altah. Hat da Typ einah STRAMPLOR getrag'n?! Na dat erklärt so
einiges.“
Eli: „Natürlich hat er das, Basy. Er ist ja immerhin noch ein sehr kleiner,
süßer Dämon und nur wenige hundert Jahre alt.“
Goe: „Wenn das jetzt in unzüchtige Richtungen abdriftet, werden Golden und
Alessa sich womöglich einen anderen Plan herbeisinnieren müssen, gell? Dann
könnte es nämlich sein, dass ich diese FF vielleicht doch noch …
exterminieren werde.“
Eli: „Ach Goe, du bist einfach so auf Keuschheit bedacht!“ (*)_*
Langsam bohrte er seine Hände in das Fleisch des Dämons, genoss die
Schmerzenslaute von diesem sichtlich, doch er dachte gar nicht daran ihn jetzt
runterzulassen, ihn mit einem Ruck von seinen Qualen zu erlösen. Nein, oh nein,
er würde ihm zeigen was Schmerzen waren.
Basy: „Danach wird a ihm dann noch zeig'n, wat seine Prostata is.“ XD~
Eli: „Iih, da ist wieder diese grottige Random-Gewalt! So was mag ich nucht.
Informiert mich bitte, wenn es vorbei ist.“ /)_(
Basy: „... OK Altah, es is vorbei.“
Eli: (o).o
Seine Finger bohrten sich tiefer in der Fleisch des Dämons und das Blut
spritzte nur so aus der Wunde.
Eli: „AAAH!!!“ /)_(
Basy: „Huehuehue~“ e__e
Goe: „Feurio und zum Donnerkeil, wann hört dieser grenzwertige Schwachsinn
denn nur endlich auf? Wie viel ist das noch?! So viele Kräuterbäder kann ich
nicht nehmen, dass ich mich hiervon erhole! Da würde sich mir die Haut in
Streifen ablösen, bis ich aussehe wie Pyri, das sage ich euch aber!“
Doch es war Pyri egal. Er ließ von der Wunde ab und bohrte seine Finger in eine
andere Stelle des Körpers unter sich.
Basy: „Nämlich in seinah Anus! I sagte ja, dat a ne noch mit da Prostata
bekanntmach'n wird.“ XD
Goe: „Basy, bitte! Dieser Gedanke ist doch vollkommen abwegig!
Mit jedem Schmerzenslaut welchen der Dämon von sich gab, wurde Pyri zufriedener
und sein Drang zu töten immer kleiner.
Goe: „Pyri BEFRIEDIGT sich an allem diesem auch noch??? Feurio! Da will ich
wirklich hoffen, dass er keine dritte Hand auf dem Rücken hat Es wäre nicht
auszudenken, welch versaubeutelte Taten diese in der momentanen Situation sich
zu tun erdreisten könnte, aber bei diesen Höllenbruten kann man ja nie
wissen...“ D:
Basy: „Würdah mi net wundahrn, wenn a jed'n Moment noch sei langes Schwert
ergreift, Altah.“ xD
Eli: „Waaas?!“ /)_(
Doch noch war er viel zu groß,
Goe: „Von was reden wir hier gerade?“ {>}_{>}
Eli: „Ja, von was? Worüber sprecht ihr denn? OIch sehe nuchts!“ /)_(
als das er ihn leben lassen würde. Wieder ließ er von seinem Opfer ab und
bohrte seine Finger wieder in die Haut unter sich.
Basy: „Dat is doch wirklich a Traumtyp zum sofortigahn Verlieb'n!“ :D „I
kann scho versteh'n, dat Sophia am Ende so heiß auf da Typen war!“
Ein Schmerzensschrei durchhallte das gesamte Krankenhaus und Pyri war sich
sicher, dass es Sophia mit Sicherheit gehört hatte.
Goe: „Ja, denn so dumm wie die Maid ist, steht sie noch immer mitten im
Krankenhaus, da irgendwo ein marginaler Schatten über den Flur sich ausbreitet
und sie diesen ja niemalsnicht überqueren kann.“
Basy: „… ne im Ernst, lasset uns betahn, dat se nie von diesa Hinrichtung
erfährt. Am Ende löst dat bei iha 'nen sofortigen Eisprung aus.“
Eli: „Ist es jetzt vorbei?“
Goe: „Noch immer nicht, mein Teuerster.“
Eli: „Och menno! Was passiert hier überhaupt?“ /)_(
Doch es war ihm gerade egal. Wieder bohrte er seine Hand in das Fleisch,
mittlerweile war unter ihnen eine riesige Blutlache,
Basy: „So blutleer, wie da beid'n Spacken sin, frag i mich ja ernsthaft, wo
dat ganze Zeug übahaupt HERKOMMT!“
Goe: „Meinen jüngsten Überlegungen zufolge handelt es sich dabei um die
Tränen der Betaleserin, gell.“
doch dieses Mal hatte Pyri die Nase voll. Wieder ließ er von der Wunde seines
Opfers ab, bohrte nochmals seine Hand in das Fleisch des Opfers und zog diesem
die Haut vom Körper.
Goe & Basy: *sehen relativ unbeeindruckt zu, wie die Gedärme des Dämons durch
die Gegend fliegen* „...“
Eli: /)_o() „...“ /)_=() „...“ /)_(
Basy: „Njoah, damit dürftahn se dann wieda gleich viel anhab'n, also quasi
gar nix. Pyri selba is ja mittlaweile auch nur noch dat blanke Fleisch.“ xD
Goe: „Ja nun. Der Dämon soll bitte nicht so tun, als käme dieses jetzt allzu
überraschend, gell. Meines Erachtens nach hat er sich durch seine jüngsten
Handlungen systematisch das eigenes Grab geschaufelt.“ {>}_{>}
Den leblosen Rest, ließ er auf den Boden sinken,
Goe: „Ah. Das war es also. Ja nun, gut, dann … eh … ist die Beförderung
des Dämonen ins Nachleben jetzt wohl abgeschlossen.“
Basy: „He had it commin'.“
Goe: „In der Tat. Meiner persönlichen Meinung nach hat er es auch nicht
anders verdient, gell.“
und ging den Flur entlang. Er wollte jetzt zu Sophia, und niemand wirklich
NIEMAND würde ihn dabei aufhalten!!
Goe: „Außer natürlich die Tatsache, dass er mittlerweile drei mal mehr Blut
verloren haben dürfte als vorhin in seinem Zimmer, als der Dämon ihm bei
vollem Bewusstsein die Gebote von Silent Hill in die Haut ritzte, wodurch Pyri
bereits bewusstlos wurde, gell. Sobald ihm das auffällt, wird er nachträglich
dreimal sterben.“
Basy: „Pah! Bewusstsein? Wat is dat übahaupt? I kennah bloß BeWURSTtsein!
Also quasi dat, wat diese Spack'n stattdessahn hab'n tun! Gib's zu, Altah, dat
Wort haste dia doch bloß ausgedacht!“ XD
~* ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Goe: „Mein Teuerster, du kannst jetzt, glaube ich, dich selber wieder der
Schauung zuführen.“
Eli: *guckt wieder hin* „Oh cool, die idyllische Ringelblumen!“ (*)_* „Da
sind sie wieder.“
Woah°^°
Basy: „Dat kannse laut sag'n, Altah.“
Eli: „Oh, es ist vorbei! Wie gut.“ :D *kneift Wojtek mal richtig kräftig in
den Schritt*
Wojtek: *wacht langsam wieder auf* „Was … wie … alles ist so
verschwommen.“
Eli: *Wojtek pat* „Du hast nur ein bisschen geschlafen, Wojwoj. Wir sind uns
nah.“ :)
Wojtek: „Oh … hi, Eli. Und ihr anderen. Was ist hier passiert?“
Basy: „Da sag i bloß: Pyri.“
Wojtek: *erinnert sich wieder an alles*
Ich werde nachher wahrscheinlich Alpträume bekommen, aber das ist es mir wert
xD
Goe: „ICH auch! Sapperlot! FFs wie diese sind der Grund dafür, dass ich mir
wünsche, das Denkarium aus Harry Potter zu besitzen! Dann könnte ich nämlich
jedwede Erinnerung an diesen Schwachsinn aus meinem Geist einfach tilgen!“
{=}_{=}
Wojtek: „Scheiße. Ich hatte gerade irgendwie die Hoffnung, DAS hier wäre nur
ein Traum gewesen.“
ich hoffe ich konnte es nochmals auf die Spitze treiben und konnte eure Gier
(falls es eine gibt XD)
Goe: „Natürlich, das hat geklappt. Der Extrempunkt jener Spitze hat
allerdings ein negatives Vorzeichen.“
Basy: „Altah, fang bloß net mit Mathewitz'n an.“
nach meiner Story stillen, für heute wird es dann aber nichts mehr geben,
vielleicht später nochmal werde ich mich versuchen, aber versprechen kann ich
nichts^^
Kommentatoren: *panisch und entsetzt schreien*
Also nun endlich hab ich das Pitel fertig, der Dämon ist Tot,
Eli: *ganz heiser* „Tooooooooot??!?“ (;)3;
Basy: „... langweilig...“
Goe: „... gewesen.“
Eli: *erleichtert* „Ach so! Ja das stimmt, da hätte man schon bisschen mehr
Spannung aufbauen können.“ (^)_^
doch für wie lange?
Eli: „Vermutlich so lange bis er was Besseres findet. Immerhin sind die
Arbeitsbedingungen für ihn nucht ideal, die Kutte zu groß und die Sense zu
schwer! … Dämi ist zum Tod befördert worden, ja? Sie hat sich nur
verschrieben.“
Goe & Basy: „Ja! Genau das ist passiert!“
Eli: „Ah, wie gut.“ (^).^ „Dann hoffe ich, dass sie alle glücklich
werden.“
Wojtek: „Also, uhm … lasst mich raten: Die letzten Ereignisse gingen Dämi
mal so richtig unter die Haut?“
Basy: „Dat kannse laut sag'n, Altah.“ xD
Wojtek: *shrug*
Wird ein neuer Dämon kommen, wer weiß…. (Muhahaha ich bin fies x3)
Goe: „Hoffentlich nicht. Mir persönlich war nämlich bereits dieser hier zu
viel, gell.“ {>}_{>}
Basy: „Dazu sag i jetzt ma bessah nix.“
Fertiggestellt aus dem Grunde das mir nichts mehr einfällt,
Goe: „... wirklich.“ {>}_{>};
Wojtek: „Na ja, so gesehen hat sie schon irgendwo auf halber Strecke offen
zugegeben, dass sie keine Ideen mehr hat. Es hat sie nicht davon abgehalten, das
ganze andere Zeug noch zu schreiben!“
Basy: „Altah, bring bloß niemand'n auf dumme Gedankahn!“
Eli: „Was ist denn jetzt eigentlich aus Sophia geworden? Die hat man ja
überhaupt nucht mehr erwähnt!“
Goe: „Zu Sophias Verbleib habe ich mich geäußert, gell: Die Alte hängt, auf
ewig gefangen zwischen zwei garstigen Schatten, im Flur des Krankenhauses fest
und verharrt dort in geistig leerer Stasis, bis ein edler Recke auf dem weißen
Ross eines Tages daherkommen und sie ordentlich durchnudeln möge, aufdass sie
nicht mehr so hysterisch ist - wie unlöblich.“
falls es doch noch passiert kommt eine Fortsetzung, versprochen :D
Basy: „Jaja, sehr fein. So. Ende im Gelände. Könnahn wa nu geh'n?“
Goe: „Ja, ich möchte doch sehr hoffen, dass wir nun des Gängnisses uns
habhaft machen können! Das MSTing ist schließlich vorbei.“
Wojtek: „Sag mal, Goe, woher kommt denn eigentlich die Garantie, dass wir
jetzt gehen können?“
Goe: „Diese kommt daher, dass wir nun aus der Kommentier- in die
Zwischenkapitelphase unseres Daseins übergehen, gell. Üblicherweise werden wir
dann gerettet und wechseln die Örtlichkeit, um dort wieder irgendwelchen
geschriebenen Dummsinn der Kommentation zuzuführen.“
Basy: „Althar, hoffentlich hat da neue Location einah Bad! I muss ma dringend
füa kleine Hamstahs.“
Eli: „Hm...“ (o).o „...“ (>)_< „OIch weiß auch nucht so recht, aber
irgendwie sind im Multiversum gerade ganz viele komische Schwingungen. Spürt
ihr die niacht?“
SFX: *Elis Magen knurrt lautstark*
Wojtek: „Schwingungen? Bist du vielleicht einfach hungrig?“
Eli: „Nocht wirklich, Wojtek. Irgendwie organisieren sich gerade die
Kontinuitäten der einzelnen Subplots neu.“
Goe: „Mein Teuerster, was soll dieses bedeuten?“
Eli: „Eigentlich war ich mir ja sicher, dass Dando, Viggo, Arin und Malik uns
retten kommen dun. Und dann erscheint der Dämon, Alessa absorbiert ihn und sie
kämpft zusammen mit Golden gegen MSTsaw. Aber nuchts davon geschieht.
Vermutlich wurde der Plan der Beiden durch eine andere Partei sabotiert.“
Basy: „Njoah, also da Beschwörung dauert diesma wirklich lang.
Üblichahrweise kommen de Sues doch glei nach da letzt'n Kommi aus da FF
raus.“
Goe: „Da stimmt wohl tatsächlich irgendetwas nicht. Alessa! Wenn Sie so nett
wären, uns kurz zu erleuchten, sapperlot? Wie geht es nun weiter?“
Wojtek: „Genau, Alessa! Wir haben unseren Teil erledigt. Wir hatten eine
Abmachung!“
Basy: „Alessa? … Altah?“
Fernseher: „...“
Eli: „Meine Güte, ist das aufregend.“ (*)_*
Kapitel 11: Anders als geplant
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Ein Raum, nur erhellt vom Licht unzähliger Monitore unterschiedlichster Größe
und unterschiedlichsten Alters; Sie werden von einem Geflecht aus Ketten und
Stacheldraht gehalten, pendeln langsam hin und her. Jeder einzelne verströmt
statisches Rauschen, für sich genommen leise; doch es sind so viele, dass ihre
Geräusche zu einem einzigen, anhaltenden Brummen verschmelzen, einem Singsang
aus Statik und elektrischem Geflüster, welches der alte Mann in der
blutbefleckten, zerschlissenen Mönchskutte, der gebeugt zwischen den Monitoren
steht, mittlerweile nicht mehr wahrnimmt.
MSTsaws Augen sind vor lauter Konzentration zu dünnen Schlitzen verengt.
Seine Pupillen glänzen im blassen Licht.
Die Monitore umgeben ihn wie eine bizarre Kuppel und scheinen sich seinem Willen
entsprechend beständig neu zu justieren, während er so viele wie möglich
gleichzeitig zu überblicken versucht. Die meisten Bildschirme zeigen ihm nur
eine Ruinenstadt, deren Gassen von dichtem Nebel nahezu überflutet zu sein
scheinen.
Manche zeigen loderndes Feuer und eingestürzte Gebäude, die in den Flammen
untergehen; andere nur diffus leuchtende Nebelschwaden in nahezu beruhigend
warmem Orange.
MSTsaw sieht kämpfende Sues.
Einige kann er beiläufig als Mitglieder der MSTing-Organisation identifizieren;
eine von ihnen ist die Chaosfee und der große Mann in der Rüstung Torquemada.
Ein grauer Schemen, der hin und her huscht, manchmal unwirklich schnell von
einem Bildschirm verschwindet, nur um auf einem anderen wieder zu erscheinen,
könnte Meon sein.
„Verdammte Sues“, brabbelt MSTsaw, während er einige hastige Gesten mit den
Fingern vollführt. „Sind sie mir also tatsächlich in die Stadt gefolgt und
bekämpfen sich? Pah! Die kommen niemals auf die andere Seite. Ich will die hier
nicht.“
MSTsaw ächzt, wankt für wenige Sekunden und geht in die Knie.
Stechende Schmerzen schießen regelrecht in seinen Kopf, ziehen sich hinter
seiner Schläfe entlang bis zu seinem linken Auge.
Er presst sich eine Hand ins Gesicht und ringt nach Atem.
„Deus Ex Machina“, murmelt MSTsaw gepresst, während der Krampf in seiner
Augenmuskulatur immer intensiver wird.
Sämtliche Übertragungen enden von einer Sekunde auf die andere und MSTsaw
versinkt in tiefster Dunkelheit.
Als die Monitore dann, zeitlich verzögert und begleitet von spitzen, klickenden
und knisternden Geräuschen, erneut zu senden beginnen, wird sein Schatten wie
eine verzerrte Chimäre kurz in sämtliche Richtungen geworfen.
MSTsaw blinzelt prüfend; brennender Schmerz macht sich in seinem linken Auge
bemerkbar. Resignierend kneift er es zu und sieht nur noch mit dem rechten auf
die Monitore.
Ihm bietet sich im Grunde die gleiche Szenerie dar: Verfallene Straßen,
Häuserzeilen, zerschlagene Fenster und kaputte Autos; Bilder einer zerstörten
Stadt, in der kein Leben mehr weilt.
Aber es ist dunkler geworden; tiefste, lichtlose Nacht hängt über den
Dächern, und irgendetwas ist an dem Nebel anders: Er ist weißer, dichter,
unwirklicher, als er sein sollte.
Er leuchtet.
MSTsaw dreht sich langsam, um auch die Monitore betrachten zu können, die
hinter ihm hängen.
Die bizarren Gebilde neigen sich ihm entgegen und er wendet den Kopf, senkt ihn,
fährt plötzlich wieder herum, als hätte er etwas aus dem Augenwinkel
bemerkt.
Schließlich seufzt er kraftlos, kneift auch das rechte Auge zu und wischt sich
über die faltige Stirn. Eiskalter Schweiß bleibt auf seiner Hand zurück.
„Das hält man ja im Kopf nicht aus, verfluchter Mist“, lallt er, während
er sich über die geschlossenen Augen reibt und sich zwingt, wieder auf seine
unangenehm flimmernden Bildschirme zu starren. „Wo sind sie nur? Deus
Ex...“
Dann verstummt er abrupt. MSTsaw stürzt vor und nähert sich einem der
Bildschirme so schnell, dass er fast gegen ihn stößt.
Die Drähte und Ketten rasseln auf, als er sich am Monitor festhält, um nicht
das Gleichgewicht zu verlieren.
Am hintersten Ende der Straße, wo der Nebel so dicht ist, dass er sich kaum
mehr durchblicken lässt, ist ihm, als könne er jemanden erkennen; als huschte
dort eben ein heller Schemen von einer Straßenseite auf die andere, fast wie
ein Wetterleuchten, welches der Nebel mühevoll zu verschlucken versucht.
„Deus Ex Machina!“, ruft MSTsaw aus. Sofort kommt Bewegung in die
Übertragung und sie zoomt der Stelle entgegen.
Grelle Lichtstrahlen durchbrechen die Nebelwand und reißen ein tiefes Loch
hinein, sondieren die Umgebung wie Suchscheinwerfer; aber da ist niemand und
falls doch, ist er oder sie bereits verschwunden.
Tatsächlich hatte MSTsaw sich die Bewegung nicht nur eingebildet.
Doktor Golden Chie, ihres Zeichens eine Mary Sue, wie sie das Multiversum noch
nicht erlebt hatte, hockt hinter einem halb zerfallenen Gebäude und späht
vorsichtig um die Ecke.
An den Nebel hat sie sich schon lange gewöhnt - an die Eiseskälte, die bis auf
ihre Knochen vorgedrungen zu sein scheint, dafür umso weniger.
Eventuell hätte sie sich etwas anderes als ihr eng tailliertes, goldenes
Cocktailkleid mit Fellkragen anziehen sollen, bevor sie in diese Höllenwelt
aufbrach, um die Welt zu retten.
Die Hochhackigen mit den Perlenschnürsenkeln sind auch nicht unbedingt
praktisch und weiter hinten ist ihr ein Absatz abgebrochen, als sie plötzlich
rennen musste … ganz zu schweigen von ihrer ehemals weißen, nun beinahe bis
zur Unkenntlichkeit verdreckten Pelzstola.
Aber das macht nichts.
Golden ist eine Mary Sue, sie kriegt das auch so hin.
Sogleich schüttelt sie den Kopf, um ihre abschweifenden Gedanken zu zügeln.
Sie blinzelt mehrmals, ehe sie sich vorsichtig nach vorn neigt, um sich noch
etwas weiter um die Ecke lehnen zu können.
Gut zehn Meter über dem Boden pendelt eine von MSTsaws unheimlichen
Apparaturen; ein Gewirr aus Ketten und Stacheldraht, welches sich durch die
Stadt windet wie eine endlos lange, metallische Alptraumschlange, mit einem
Fernseher aus der Nachkriegszeit als Kopf.
Golden hat bereits Dutzende von ihnen gesehen.
Sie kommen aus dem Himmel, oder was auch immer sich über den pechschwarzen
Wolken dieser Welt verbirgt.
Golden weiß es nicht.
Plötzlich geht ein Ruck durch das Gebilde, der Bildschirm flackert drei, vier
mal so hell auf, dass der Nebel aufleuchtet, als würde mit Taschenlampen
Morsecode gesandt.
Die Sue geht blitzschnell in Deckung, keine Sekunde bevor das Konstrukt einen
blendend hellen Lichtstrahl ausspeit.
Durch den Nebel wird der gleißende Speer unzählige Male reflektiert;
knochenbleiches, milchiges Licht breitet sich weiträumig aus, als das Ding wie
ein Suchscheinwerfer die Gegend zu sondieren beginnt.
Instinktiv geht Golden in die Hocke und hält ihr rückenlanges, wallendes
Mary-Sue-Haar mit beiden Händen fest, auf dass nicht ein Windstoß aufkommen
und das gesponnene Gold im falschen Moment hinter der Ecke hervor wehen möge.
Eventuell hätte ihr ein Haargummi so manches jetzt leichter gemacht, und
vielleicht wäre sie vorhin nicht an einem Nagel hängen geblieben und hätte
sich unbedachterweise eine ganze Strähne ausgerissen.
Aber das macht nichts.
Golden ist eine Mary Sue, sie wird sich von solchen Banalitäten nicht
unterkriegen lassen.
Erneut muss sich die Sue mit Anstrengung in die Situation zurückrufen, in der
sie sich befindet.
Noch immer sondiert der unheimliche Suchscheinwerfer die Umgebung, lenkt seinen
Lichtkegel jetzt über das, was einst eine Häuserwand war.
Dampfende, zischende Spuren bleiben zurück, wo das Licht über feuchtes Holz
und nassen Asphalt streicht; es muss noch deutlich heißer sein, als es
aussieht.
„Hier hinten“, erklingt plötzlich eine hohe Mädchenstimme.
Golden zuckt zusammen, unterdrückt nur mit Mühe einen ängstlichen Schrei.
Sie fährt herum und sieht erst überhaupt nichts.
„Hier!“, spricht das Mädchen erneut.
Golden erkennt die Stimme: Es ist der Dämon von Silent Hill.
Angestrengt kneift sie die Augen zusammen, um vielleicht besser sehen zu
können, was nicht gut funktioniert. Ein Lichtzauber wäre jetzt das probate
Mittel, oder auch nur eine Taschenlampe!
Aber Golden ist eine Mary Sue.
Sie braucht solchen Nippes nicht.
Schließlich entdeckt sie, halb verborgen hinter dem Kellerfenster des
Gebäudes, den Kopf des kleinen Mädchens, mit rabenschwarzem Haar und
leichenblasser Haut, die selbst in diesen spärlichen Lichtverhältnissen noch
weiß erscheint.
Der Suchscheinwerfer deaktiviert sich, doch keine Sekunde zu früh. Scheinbar
hat MSTsaw aufgegeben.
„Golden, es funktioniert nicht“, flüstert ihr das Mädchen zu, während die
Sue in gemessener Geschwindigkeit zum Kellerfenster huscht und in die Hocke
geht. „Komm herunter!“
Golden sieht prüfend über ihre Schultern, mustert dann den halb zerbrochenen
Holzrahmen genauer und kommt zu dem Schluss, dass er zu eng für sie ist.
„Da passe ich nicht durch. Ich bin eine Mary Sue, keine Ratte“, wispert sie,
verpufft zu einer Wolke goldener Fünkchen und weht kurzerhand zwischen Holz und
zersplittertem Glas hindurch, um sich im Keller wieder zu materialisieren.
Der Raum ist widerwärtig feucht; irgendwo plätschert Wasser.
Stickige Luft und Schimmelgestank werden Golden allzu unangenehm bewusst.
Sie blinzelt mehrmals, um ihre Augen besser an die noch hinderlicheren
Lichtverhältnisse gewöhnen zu können.
Es war bereits in der Stadt dunkel, die einzige Lichtquelle, abgesehen von
MSTsaws bizarren Konstruktionen, paradoxerweise der Nebel selbst, der in einer
inneren, leblosen Energie zu leuchten scheint.
Hier unten ist es nahezu stockfinster.
Einzig Goldens geschärfter, sechster Mary-Sue-Sinn verrät ihr, dass das
Mädchen neben sie tritt.
„Alessa, was soll das heißen, es funktioniert nicht?“, fragt sie
verwundert. „Ich hätte gedacht, dass die Kommentatoren langsam fertig sein
müssten.“
„Aber es stimmt!“, beharrt ihr Gegenüber. Alessas pechschwarze Augen wirken
wie zwei Löcher in ihrem hellen Gesicht, das sich selbst hier noch deutlich
abzeichnet. „Die Kommentatoren haben ihr MSTing beendet. Doch der Dämon …
er erscheint nicht! Sie haben ihn nicht beschworen.“
Alessas Stimme klingt nervös; sie flüstert nur, und doch schwingt in ihrer
Stimme eine Besorgnis mit, die Golden ihr nie zugetraut hätte.
„Nicht...?“, stockt die Mary Sue, spürt plötzlich einen trockenen Kloß in
ihrem Hals. „Aber das kann nicht sein!“
„Aber es ist so“, zischt Alessa zurück. „Du musst jetzt sofort mit mir
kommen! Irgendetwas stimmt nicht.“
Damit schnellt eine von Alessas Händen vor und packt Goldens Linke.
Wie aus einem Reflex heraus versucht Golden sich loszureißen.
„Ich muss die Entführten finden“, beharrt sie und bemerkt, dass Alessas
Griff stärker ist, als der Griff eines Mädchens es je sein sollte. Ihre Hand
ist eiskalt, stellt Golden fest; noch kälter als der Nebel und die Luft an
diesem Ort, die an manchen Stellen Fenster und Autoscheiben mit Eisblumen
verzieren.
Es ist, als wäre das Mädchen überhaupt nicht am Leben.
„Dafür haben wir keine Zeit“, meint Alessa bestimmend, gräbt ihre Hand so
fest in Goldens, dass sie der Sue beinahe weh tut. „Ich werde diese Menschen
befreien, wenn all das vorbei ist.“
Um die Mary Sues herum beginnt der Raum zu wabern, als die Schatten selbst sie
zu verschlingen scheinen; Sekunden, bevor MSTsaws unheimlicher Monitor vor dem
Kellerfenster erscheint und ihn in gleißende Helligkeit taucht.
„Ich hab sie doch gesehen“, murmelt MSTsaw, kratzt sich den Bart; das Haar
ist feucht und klebrig von der wässrigen Flüssigkeit, die mittlerweile aus
seinen maßlos überanstrengten, blutunterlaufenen Augen tränt.
Der Alte ignoriert es, prüft willkürlich und mittlerweile hilflos nach und
nach jeden Monitor.
„Die Sue ist hier. Sie muss hier sein! Die Sue steckt dahinter und die Sue hat
die Kommentatoren entführt. Anders geht das überhaupt nicht.“
„In der Tat, MSTsaw, ist Golden hier - und doch auch nicht“, wallt dann eine
Stimme durch seine Gedanken, unbeschreiblich und unwirklich, nicht von dieser
Welt.
Und nicht aus diesem Multiversum.
„Sei still!“, ruft MSTsaw aufgebracht. „Von dir will ich nichts mehr
hören!“
„Wenn Golden hier wäre, könnte ich zu ihr sprechen und durch sie sehen und
hören. Ich wüsste dann, was sie tut. Aber so ist es nicht. Und dennoch ist
Golden hier. Nur Golden kann dieses Meer aus Nebel und Dunkelheit, das deine
Stadt überflutet hat, in den goldenen Glanz tauchen, den du gesehen hast,
MSTsaw; den wir gesehen haben.“
„Du sollst still sein!“, schreit MSTsaw, presst sich hektisch beide Hände
auf die Ohren und kneift die Augen zu, bis er nur noch bleierne Schwärze und
die flimmernden und flackernden Trugbilder vor sich hat, die seiner überreizten
Netzhaut entspringen.
Die Stimme des älteren Autors erklingt ungehindert weiter in seinem Geist.
„Die Sue muss hier eingedrungen sein, als du die Welt der Chaosfee verlassen
hast, MSTsaw. Eine andere Gelegenheit gab es dafür nicht. Ich kann bestätigen,
dass Golden nicht die Macht hat, in diese Dimension zu reisen. Es ist aber so,
dass Golden dafür nie den Auftrag erhalten hat.“
„Das interessiert mich nicht!“, schreit MSTsaw, wirft sich herum und geht
drei, vier abgehackte Schritte. „Schweig, Elypsion!“
„Wir sind verbunden, MSTsaw, da du die Essenz meines Sues in dir trägst.
Meine Gedanken erreichen dich, weil sie den Paninischneider erreichen - nicht,
weil ich zu dir spreche.“
MSTsaw schreit; so laut und so lang, dass sich seine Stimme bald überschlägt.
Er verstummt allein, da seine Stimmbänder ihm den Dienst versagen.
Elypsions seelen-, geschlechts-, ton- und akzentloses Geschwätz … es macht
ihn wahnsinnig.
Sein Hass auf dieses Wesen, das bar jeder Empathie ist, macht ihn wahnsinnig.
Der Umstand, dass, wenn Elypsion spricht, er einzig über Dinge spricht, die
sind oder sein könnten, macht ihn wahnsinnig.
Dass er so über sie - die Lebenden, die Menschen, die er benutzt und wie
Schachfiguren hin und her schiebt auf einem Brett, das das Multiversum ist -
spricht, macht ihn wahnsinnig.
„Deus Ex Machina“, brummt MSTsaw, heiser und kraftlos. Er hebt die Arme, um
sie sogleich wieder langsam zu senken.
Rasseln und Klirren durchdringt den Raum, dann ohrenbetäubender Lärm, als
jedes Leben aus den unzähligen Metallschlangen weicht und die Monitore zu Boden
fallen, einer nach dem anderen zerbersten und sich gegenseitig zermalmen.
Es wird dunkel.
Nur noch vereinzelt verströmen einige Bildschirme totes, weißes Licht, halb
begraben unter dem Wall aus Glas und Holz, der sich um MSTsaw gebildet hat.
„Du hast viel auf dich genommen, um dieses Konstrukt zu erschaffen, MSTsaw.
Nun hast du es zerstört. Du kannst Silent Hill und seine Dimensionen nicht
länger sehen und hören, wenn du nicht selbst an dem Ort bist, den du sehen und
hören willst. Nun bist du blind und taub. Wir sind uns in dieser Hinsicht
ähnlich.“
„Du bist blind und taub!“, schreit MSTsaw, Speichel spritzt aus seinem Mund.
„Du wirst durch mich nicht länger sehen und hören, was in dieser Stadt vor
sich geht, und als nächstes werde ich Golden finden und vernichten! Damit du
durch die auch nichts mehr siehst und hörst!“
„Jedoch, Golden ist nicht hier - und doch ist sie es. Es kann sich nur um eine
Kopie der wahren Golden handeln, die sie geschaffen hat, um hier zu agieren,
ohne mir ausgesetzt zu sein. Solches hat Golden nicht zum ersten Mal getan, ich
habe es bereits erwartet - und habe Vorkehrungen getroffen.“
„Was? Vorkehrungen?!“, fragt MSTsaw und sieht empor, als könne er den Autor
über sich erkennen - doch dort ist nur Schwärze, und Elypsion antwortet ihm
nicht mehr. „Du hast gesagt, du weißt nicht, warum sie hier ist!“
MSTsaw wartet einen Moment, dann noch einen.
Elypsion antwortet ihm nicht mehr.
Torquemada stürmt, den Kriegshammer beidhändig emporgerissen, voran.
Der Inquisitor schreit gellend, dass es nur so zwischen den Häuserfluchten
hallt und fixiert den Bookman mit seinem bohrenden Blick wie ein Falke, der sich
auf eine Maus stürzen will.
Gut dreißig Meter liegen zwischen ihnen und Torquemada nimmt mit jedem
donnernden Schritt mehr als einen.
Doch der klein gewachsene Greis zeigt sich unbeeindruckt. Er fingert in einer
Seelenruhe, die jeden unbeteiligten Beobachter stutzen lassen müsste, in einer
Tasche seines Mantels herum und holt eine kleine, blaue Plastikflasche hervor.
Ein anderer Alter im grauen Maßanzug, das Gesicht von tiefen Falten durchzogen
und die Haut vom Teint einer Wachsfigur, tritt vor ihn, die Schultern gebeugt
und den Kopf in den Nacken gelegt.
„Lassen Sie uns sehen, ob wir das hitzige Gemüt des Inquisitors kühlen
können“, murmelt er mit trockener Stimme und geht in die Hocke.
„Nur zu. Erwarten Sie aber nicht, dass Sie Torquemada allzu lange aufhalten
können, Eckhardt“, entgegnet der Bookman gefasst, während er den Deckel der
kleinen Flasche wegschnippst und beginnt, bläulichen Schaum auf die
Fingerstummel seiner linken Hand zu sprühen; die Substanz braucht keine zwei
Sekunden, um zu härten.
Torquemada ist fast heran.
Eckhardt presst sein goldenes Artefakt auf den Boden und schließt die Augen.
Sofort kommt Bewegung in den Nebel, als aus dem Nichts heraus ein Luftzug um sie
herum in Wallung gerät, keine drei Sekunden braucht, um sich zu einer
turbulenten Böe zu steigern und sich um den Alchemisten herum zu
konzentrieren.
Über ihnen tanzen die Wolken.
Der Nebel wird regelrecht zusammengepresst und Sturzbäche klaren Wassers fallen
tosend zu Boden.
Eckhardt reißt den Kopf zurück und schreit aus vollster Kehle.
Spitzer, knisternder Lärm verhallt in den Gassen, als das Wasser von
unsichtbaren Kräften in den Boden gesaugt wird und dort binnen eines Lidschlags
gefriert.
Die Straße bebt drei, vier Mal kraftvoll, dann birst der Asphalt splitternd
auseinander.
Eisige Speere, so dick wie Baumstämme, brechen vor Eckhardt aus dem Boden und
recken sich gen Himmel wie ein bizarrer Wald aus gefrorenem Wasser, verwinden
und verästeln sich sich immer weiter und recken sich Torquemada entgegen.
Der Inquisitor schreit und reißt die Augen auf so weit er kann, hält unbeirrt
auf die eisigen Säulen zu.
Noch weitere heben sich hervor und neigen sich bald nach vorn wie Palisaden.
„Diese Hexerei wird mich nicht bremsen!“, brüllt Torquemada. Dann erglühen
die goldenen Insignien auf seiner Rüstung in innerem Feuer: Der Inquisitor
beginnt zu brennen und wirft sich, umhüllt von einer flammenden Aura, mit aller
Kraft in den gefrorenen Wall.
Er pflügt mit seinem Hammer durch die Säulen hindurch, als träfe er kaum auf
Widerstand und zerschlägt sie mühelos.
Eisbrocken und feiner Schnee wirbeln durch die Luft und verdampfen, kaum dass
sie auf Torquemadas feurige Rüstung treffen.
„Sie sehen, Torquemada aufzuhalten gestaltet sich schwierig“, murmelt der
Bookman hinter der Eismauer und verstaut das Fläschchen wieder.
Seine Linke ist nun mit einer blauen, schaumigen Hülle umgeben. Auch das
verbrühte Sharingan auf seinem Unterarm hat er eingesprüht.
„Wählen Sie einen anderen Gegner, Eckhardt. Torquemada hat es ohnehin auf
mich abgesehen. Ich werde ihn ins Stadtzentrum locken.“
„Wenn Sie meinen?“, murmelt der Alchemist ohne auch nur die geringste Spur
von Interesse. Er erhebt sich beiläufig, klopft sich etwas Dreck vom Mantel.
Vor der Eismauer lodern zischende Flammenzungen auf und ab, Scheppern und
Klirren verhallt zwischen den Gebäuden.
Eckhardt bemerkt aus den Augenwinkeln, wie der Bookman mit wehender Kutte davon
eilt.
Dann zerbirst der Wall mit einem lauten Schlag; Torquemada bricht regelrecht
durch ihn hindurch und hält auf Eckhardt zu.
„Aus dem Weg, Hexer!“, schreit er und reißt den Hammer empor.
Eckhardt rührt sich nicht, zuckt unmerklich mit einer Augenbraue.
„Ich bin ein Alchemist, Sie Einfaltspinsel“, seufzt er beinahe gelangweilt
und macht keine Anstalten, dem nahenden Schlag auszuweichen.
Torquemada hält auf Eckhardt zu wie eine Dampfwalze und schwingt seinen
Hammer.
Der Treffer katapultiert ihn davon wie einen Ball; er wird mit solcher Wucht
gegen die nächste Häuserzeile geschleudert, dass er sie einfach
durchschlägt.
Weiter hinten spannt sich die Chaosfee und fixiert die rothaarige
Schwertkämpferin mit zu Schlitzen verengten Augen, analysiert binnen des
Bruchteils einer Sekunde, wie leicht und freizügig die Gegnerin bekleidet ist;
wer sich bauchfrei und in engen Lederhosen, mit weitem Dekolletee und
Hochhackigen, in einen Kampf wagte, war gemeinhin schnell genug, um nicht auf
schützende Kleidung angewiesen zu sein - oder verfügte über andere
Fähigkeiten.
„Ziemlich gewagt, dich gegen so viele Gegner zu stellen!“, ruft die Frau und
klingt beinahe vergnügt. Gemessenen Schrittes kommt sie auf die Chaosfee zu.
„Du bist entweder sehr stark oder sehr dumm.“
Die Chaosfee verzieht keine Miene, als offenbar wird, dass die Frau auch sie
mustert; den Gedanken, dass ihr rothaariges Gegenüber womöglich nur übereilt
aufbrach und 'eigentlich' doch eine Rüstung trägt, verwirft sie instinktiv -
nein, sie weiß genau, wie sie sich kleidet und schert sich nicht darum, dass
ihr Hals und ihr Becken offen liegen...
„Ich habe auf diesen Tag gewartet, MSTing-Sues“, entgegnet die Chaosfee
gefasst. „Ich hätte nur nicht erwartet, dass er so bald kommt.“
„Pardon: Kennen wir uns?“, fragt die Rothaarige und hält im Schritt inne,
hebt eine Augenbraue an.
„Nicht persönlich, nein. Aber ich kenne deine Organisation. Ich weiß, was
ihr tut“, murmelt die Chaosfee mit vor Verachtung bebender Stimme.
„So, weißt du das? Dann klär' mich doch mal auf. Von meiner Warte aus wissen
unsere Anführer selbst nicht, was sie tun.“
Die Chaosfee zögert einen Moment, wirkt fast resignierend, frustriert.
„Ich denke, der Worte sind genug gewechselt.“ Sie spannt sich, ballt ihre
Fäuste und reckt die Arme empor; zwei knöcherne Dornen von der Länge ihrer
Unterarme schieben sich knapp oberhalb der Handgelenke heraus.
Die Rothaarige schmunzelt, während sie die Waffen eingehend mustert.
Sie schwingt demonstrativ ihre Schwerter, die mit Gewinden und Halterungen fest
an ihren durchaus wuchtigen Handschuhen befestigt sind, in der Bewegung mit
singenden Lauten durch die Luft schneiden.
Keine Sekunde später stößt die Gegnerin sich ab und setzt mit weiten
Schritten und in beachtlicher Geschwindigkeit auf die Chaosfee zu.
Noch ehe sie heran ist, schwingt sie bereits ihre Klingen, dreht sich in
unglaublicher Geschwindigkeit um die eigene Achse und wirbelt wie ein
todbringender Kreisel auf die Chaosfee zu.
Die Mary Sue steppt zurück und entgeht dem sirrenden Hieben, verengt die Augen
und stößt ihre Knochendornen in wuchtigen, elliptischen Schlägen vor.
Es klirrt laut, als sie die Klingen der Gegnerin pariert, ihren Wirbel
unterbricht und sie für eine Millisekunde ins Wanken bringt; doch die
Rothaarige fällt wie eine Bauchtänzerin in die Hocke, und kreuzt noch im Fall
die Arme vor der Brust, reißt sich mit ungeheurer Kraft herum und setzt nach
vorn!
Ächzend stößt sich die Chaosfee ab und entgeht der Schwertschere mit ihrem
Sprung nur um Haaresbreite.
Sogleich stößt sich die Schwertkämpferin noch aus der Hocke ab, folgt der
Chaosfee in die Luft und schlägt abermals zu; die Mary Sue weitert überrascht
die Augen.
Instinktiv streckt sie die Arme vor sich und richtet ihre Handflächen auf die
Rothaarige.
Wallende, wabernde Zuckungen breiten sich durch die Luft, den Raum selbst aus;
und einen Moment später brechen die telekinetischen Kräfte der Chaosfee
donnernd über ihrer Widersacherin zusammen.
Die Rothaarige wird zurückgeworfen, überschlägt sich mehrmals in der Luft und
kommt mit einem eleganten Salto zu Boden, während fast zeitgleich auch die
Chaosfee landet.
Doch kaum setzt sie den ersten Fuß ab, stürmt die Kämpferin bereits wieder
wie ein Blitz auf sie zu, noch schneller als zuvor!
Sie stößt sich ab, segelt durch die Luft und stürzt sich mit den Schwertern
voran auf die Chaosfee.
Ächzend setzt die Mary Sue zurück, doch kaum ist ihre Kontrahentin einen
halben Meter vor ihr gelandet, macht sie einen Hechtsprung, kommt auf die Knie,
nur um sich herum zu reißen und beschreibt mit einer ihrer Klingen einen
ausholenden Halbkreis, der die Chaosfee fast von den Füßen reißt … oder sie
direkt von ihnen trennt.
Die Mary Sue reagiert blitzschnell, reißt ein Bein empor und stampft sogleich
wieder auf den Boden, kaum dass die zweite Klinge herannaht; Funken brechen aus
ihrer metallischen Stiefelsohle hervor, als sie das Schwert zu Boden tritt und
mit ungeheuerlichen Kräften dort fest hält.
„Nett“, raunt die Gegnerin mit vor Vergnügen zitternder Stimme, zieht ihre
Waffe mit einem kraftvollen Ruck zurück und bringt die Chaosfee ins Taumeln.
Noch in der gleichen Bewegung wirft sie sich erneut herum, reißt ein Bein hoch
und stößt mit dem Fuß nach der Kehle der überrumpelten Mary Sue; die
reagiert in letzter Sekunde und lässt tellergroße Plotholes vor und hinter
ihrem Hals erscheinen; der Fuß verschwindet im ersten, und erscheint fast
zeitgleich aus dem zweiten.
An den Stilettos der Angreiferin prangen stählerne, handlange Dornen anstatt
Absätzen; ein Treffer wäre verheerend.
Doch die Erleichterung der Chaosfee währt nur kurz: Überrascht zieht die
Gegnerin ihr Bein zurück, noch ehe die Chaosfee die Plotholes schließt und
setzt zwei, drei Mal zurück, um einige Meter Abstand zwischen sie zu bringen.
Weiter hinten erheben sich eisige Säulen, Schreie und Scheppern dringen heran.
„Du bist also diese Chaosfee“, spricht die Schwertkämpferin beschwingt und
zieht die Aufmerksamkeit der Mary Sue wieder auf sich, während sie sich langsam
erhebt. „Hab viel von dir gehört. Wenn ich mir deine Frisur ansehe, scheint
das mit dem Chaos auch zu passen; hätte aber gedacht, du siehst irgendwie …
feenmäßiger aus.“ Die Gegnerin lächelt verschmitzt.
„Und mit wem habe ich das Vergnügen?“, entgegnet die Chaosfee sogleich und
geht erneut in Position, wirkt wie eine Ballerina, die zum Sprung ansetzt. Das
kurze Gerangel hat ihre Ausdauer merklich strapaziert; ihr Atem geht bereits
schneller, als ihr lieb ist.
„Rayne. Blood Rayne“, knurrt die Gegnerin und lässt zwei Mal ihre Schwerter
so schnell kreisen, dass kurz nur noch flirrende Linien zu erkennen sind.
„Ah ja...“, macht die Chaosfee und lässt die Widersacherin nicht aus den
Augen, sieht aber immer wieder kurz zu den Dächern empor.
Von Meon und den anderen Frauen fehlt jede Spur, und weiter hinten wabert Feuer
empor, als Torquemada gegen den Eiswall anhält.
„Ich erkenne an deinen Augen, dass du nicht menschlich bist. Was bist du, hm?
Dryadisch?“, fragt die Chaosfee und fixiert wieder die Rothaarige, deren
hellgrüne Iriden trotz des spärlichen Mondlichtes leuchten wie die einer
Katze. Sie ist unglaublich schnell und in ihren Schlägen steckt mehr Wucht, als
eine menschliche Sue sie je aufbringen könnte.
Rayne faucht und bleckt ihr nahezu blütenweißes Gebiss, die Eckzähne so spitz
wie Nadeln und allzu deutlich größer als sie sein sollten.
„Vampirisch … das hat mir gerade noch gefehlt“, murmelt die Chaosfee
leise, gewahrt plötzlich beiläufig, schräg oben auf einem der Dächer, ein
Leuchten und hört einen hohlen, surrenden Laut.
Nach Luft schnappend materialisiert sie abermals zwei Plotholes, keine zwei
Millisekunden bevor ein gleißendes, hellblaues Projektil wie ein etwas
größeres Glühwürmchen auf sie zuhält, im Plothole verschwindet und mit
einem lauten, elektrisch anmutenden Knall ein faustgroßes Loch in die
gegenüberliegende Wand sprengt.
Auf dem Dach kommt Raynes blauhaarige Verbündete im bauschigen Samtmantel zum
Vorschein und geht mit einem schlanken, futuristisch anmutenden Gewehr in
Position.
„Scharfschütze … das hat mir auch noch gefehlt“, seufzt die Chaosfee und
fühlt einen eiskalten Schweißtropfen ihre Schläfe hinabfließen.
Hinter sich hört sie ein Steinchen knirschen.
Sie steppt zur Seite und zieht noch in der Bewegung mit einem Ruck ihre Dornen
ein, packt die dritte MSTing-Sue, die kurz davor stand, ihr in den Rücken zu
fallen.
Dem aufblitzenden Dolch entgeht sie nur um Haaresbreite.
Ächzend versucht sie, sie herumzureißen, doch die grünhäutige Fremde im
knappen Ledergewand hält mit Kräften gegen die Chaosfee, die eine Frau dieser
zierlichen Statur überhaupt nicht aufbringen könnte.
Die Chaosfee spannt sich, lässt ihre Dornen wieder hervorschnappen und hiebt
nach der Angreiferin, doch sie entgeht einer der Waffen mit einer blitzschnellen
Halbdrehung und packt die andere mit der freien Hand, um sie ohne Mühe zu
fixieren, stößt erneut ihren Dolch vor und rammt ihn in die Brust der Chaosfee
- oder in das Plothole, das dort in letzter Sekunde erschien!
Mit unglaublicher Geschwindigkeit dreht sich die Fremde abermals und entgeht
ihrer eigenen Klinge, die einen Moment später aus einem zweiten Plothole vor
ihrer Brust herausbricht.
Noch in der gleichen Sekunde, in der sie auf die Füße kommt, bemerkt die
Chaosfee alarmiert, dass diese hier sogar noch leichter bekleidet ist als Rayne,
ihre grünliche Haut und ihre wie Stahlseile gespannten Muskeln allzu offen
zeigt; die Ohren der Frau sind spitz zulaufend, gedrungen, stehen etwas ab.
Beinahe frustriert murrend setzt die Frau zurück und verschwindet so schnell in
den Schatten wie sie gekommen war.
„Assassine … halborkisch. Das kann was werden“, zischt die Chaosfee und
sieht kurz zu den zwei anderen Gegnerinnen.
„Da ist jemand weit herumgekommen“, murmelt Rayne, die sie gehört hat -
natürlich: Vampirsinne.
Von Meon fehlt nach wie vor jede Spur und Torquemada scheint weiter im Inneren
der Stadt gut beschäftigt zu sein, wie seine heran hallenden Flüche und
donnernde Explosionen vermuten lassen.
Sie würde sich allein gegen die beachtlich starken MSTing-Sues behaupten
müssen, die bisher gewiss nur einen Bruchteil ihrer Kräfte gezeigt hatten -
doch das gilt auch für die Chaosfee.
„Es dauert circa eine halbe Sekunde, ehe die abgefangenen Angriffe durch das
zweite Plothole dringen“, ruft die Schützin ihren Verbündeten zu. „Selbst
wenn sie meine Schüsse abwehrt und auf euch umzulenken versucht, könnt ihr
ihnen mit Leichtigkeit entgehen, wenn ihr in Bewegung bleibt!“
Die Chaosfee stößt scharf Luft aus und blickt verächtlich zu der Frau empor;
sie lehnt sich nach vorn und rückt das Visier des Gewehres fest vor ihr Auge,
den Finger bereits am Abzug.
Das eben waren nicht einmal ernsthafte Angriffe … sondern eine Farce, um ihre
Kräfte zu analysieren!
„Ziele kategorisiert, analysiere Kampfpaarungen“, spricht Orianna mit ihrer
blechernen Stimme, während sie die Arme weit von sich gestreckt hat und langsam
rückwärts durch eine Häuserflucht schreitet. Ein Käfig aus Metallstreben
umgibt sie, seinerseits umgeben von einem bläulich glühenden Kraftfeld wie von
einem undurchdringbaren Wall, und von außerhalb schlägt immer wieder in
erstaunlicher Geschwindigkeit ein kreischender Hamster dagegen.
Meons Schläge donnern regelrecht gegen Oriannas Barriere, doch sie wird nicht
um ein My schwächer.
Über Oriannas Kopf schwebt das Okular der Kugel: Eine blank polierte Linse an
einem wirren Geflecht aus Drähten und Zahnrädern, welches den leblosen Blick
nicht von Meon lässt. Das Konstrukt gibt mechanische, surrende Laute von sich,
als würde es mit Orianna kommunizieren.
„Kampfpaarungen: Torquemada VS Bookman. Chaosfee VS Rayne, Helga Neymann, Dar
Pha. Meon VS Orianna, Kugel. Pieter van Eckhardt; Status: Nicht im Kampf. Nina
Sharp; Status: Nicht im Kampf. Dando, Viggo, Arin, Malik; Status: Nicht im
Kampf; Datensätze unvollständig“, plappert das Maschinenmädchen vor sich
hin, Meon scheinbar gar nicht wahrnehmend.
Abermals gibt die Kugel eine Antwort, die niemand außer Orianna verstehen
kann.
„Aaargh, verdammt! Ich bin hier vor dir!“, quietscht Meon genervt und hält
unermüdlich gegen die Barriere an; doch zu mehr als dazu, Orianna langsam
zurückzudrängen, scheint sie kaum in der Lage zu sein.
„Ziel Meon fixiert, analysiere Kampfparameter. Status: Ehemalige
MSTing-Sue-Per, MSTing-Sue-Per-Niveau. Schlussfolgerung: Rückzug empfohlen,
anderen Gegner wählen. Die Kugel hat Recht.“
Meon schreit so laut, dass ihre quietschige Stimme sich fast überschlägt, und
wirft sich immer wieder gegen die energetische Barriere.
Gleißende Blitze zucken um das Konstrukt herum, das sich plötzlich um Orianna
zusammenzufalten beginnt. Der Raum fängt an zu wabern wie die Oberfläche einer
Flüssigkeit, immer mehr knisternde Energie baut sich auf.
Meon weicht entsetzt zurück; doch was sie für einen Angriff hielt, entpuppt
sich als eine Art Teleportation. Keine Sekunde später sind Orianna und die
Kugel in einem Lichtblitz verschwunden.
„Du liebe Zeit“, seufzt Meon überrumpelt und reibt sich den Kopf.
Der Hamster lässt sich auf einer Mülltonne nieder und sieht sich um; Unrat,
Dunkelheit. Es stinkt nach Verwesung und Moder. Kampfgeräusche dringen aus
unterschiedlichen Richtungen heran, und immer wieder Torquemadas wüste
Beschimpfungen.
Der Mann hat vielleicht ein Sprachorgan, denkt Meon irritiert. Sie blinzelt
einige Male und springt dann empor, um zügig auf das Dach des Gebäudes zu
fliegen und sich umzusehen.
In der Ferne entdeckt sie Torquemada, der dem Bookman nachjagt.
In einer anderen Richtung kämpfen die Chaosfee und die drei MSTing-Sues in den
exzentrischen Gewändern.
Sie scheinen alle keine Hilfe zu brauchen, und Meon lässt sich nachdenklich auf
dem Sims des Daches nieder.
Sollte sie vielleicht die Jungs suchen? Orianna ist ihnen wohl gefolgt,
eventuell brauchen sie Hilfe.
Dann wiederum waren die Jungs ja auch nicht ohne.
Wer war gleich wieder dieser Eckhardt? Sollte sie vielleicht gegen ihn kämpfen?
Aber wozu überhaupt?
Orianna hatte auch eine Nina erwähnt, vermutlich Nina Sharp. Die war doch aber
gar nicht dabei, als vorhin die MSTing-Sues erschienen sind! Wo ist sie dann?
Ein Hinterhalt? Lauert sie irgendwo Malik auf und will ihn entführen?
Meon bemerkt beiläufig, wie in der Richtung, in der Torquemada und der Bookman
kämpfen, irgendetwas explodiert.
Aber der Inquisitor würde ihre Hilfe ganz gewiss nicht benötigen.
Meon kneift die Augen zu und schüttelt einige Male den Kopf. Was für ein
Chaos!
Wieso kämpfen sie jetzt überhaupt? Was ging die MSTing-Sues das alles an?
Es ist doch nicht deren Sache, ob sie ihre entführten Freunde suchen oder
nicht!
Kurz sieht Meon die Gesichter von Eli, Goe und Basy vor ihrem geistigen Auge.
Ihre Adoptivkinder müssten hier ja irgendwo sein, sie waren schließlich in
Silent Hill, und irgendwo hatte MSTsaw sich versteckt, oder alternativ konnte
man seine Geisterwelt betreten, denkt Meon.
Sie blinzelt erneut und schluckt den unangenehmen Kloß, der sich in ihrem Hals
gebildet hat, hinunter.
Jawohl!
Ihre Adoptivkinder und den neuen Kommentator, wie heißt er doch gleich, zu
suchen, war das einzig Sinnvolle, das sie tun könnte.
Torquemada würdigt den davonfliegenden Eckhardt keines Blickes mehr, als er dem
Bookman nachsetzt, der bereits wieder mehr Distanz zwischen sie gebracht hat und
sich behände über ein quer auf der Straße stehendes Autowrack schwingt.
Keine zwei Atemzüge später hört der Bookman, wie Metall donnernd auf Metall
trifft.
Den riesigen Schatten unter sich gewahrt er noch aus dem Augenwinkel, springt
instinktiv zur Seite und entgeht dem zu Boden fallenden, nun lichterloh
brennenden Auto im letzten Moment.
Aus der Hocke heraus stößt er sich mit aller Kraft vom Boden ab, segelt fünf,
sechs Meter durch die Luft und kommt mit einem Salto wieder zu Boden, um noch in
der selben Sekunde hinter einer hüfthohen Mauer in Deckung zu gehen.
Das Auto explodiert, wird regelrecht auseinandergerissen und überzieht die
Umgebung mit glühendem Metall und Glas wie eine Schrapnellgranate.
Der Bookman registriert beiläufig, wie keinen halben Meter über ihm eine
brennende Autotür gegen die Wand kracht, abprallt und zu Boden fällt.
Blitzschnell rollt er sich über die Schulter ab und entgeht dem Trümmer mit
Leichtigkeit, keine Sekunde, bevor Torquemada durch die Mauer hindurchbricht und
mit seinem Hammer ein Loch in den Bordstein reißt, wo er einen Moment zuvor
noch gekauert hat.
„Begreifen Sie, wie unnötig dieser Kampf ist?“, zischt der Bookman und
fixiert den brennenden, schwer gerüsteten Hünen mit verächtlichem Blick, doch
Torquemada stürmt nur erneut wie ein Stier nach vorn und hält auf ihn zu.
„Du und deine verfluchte Organisation!“, schreit er und schwingt den Hammer
in ausholendem, horizontalen Bogen. „Ohne euch und eure verdammten
Machenschaften wäre es nie zu all dem gekommen!“
Der Alte duckt sich darunter hinweg und hört das glühende Metall noch an
seinem Ohr vorbeizischen, spürt einen brennenden Schmerz, rollt sich jedoch
unbeirrt zur Seite und entgeht Torquemadas auf ihn niedersausenden Stiefel.
Putz und Mauerwerk wirbeln durch die Luft, als der Hammer gegen die Wand neben
ihnen kracht und ein mannshohes Loch hineinreißt, als träfe er auf keinerlei
Widerstand.
„Aber ihr seid ja alle blind, und lasst euch von Taldeer steuern wie
Marionetten! Die Augen werde ich euch öffnen!“, brüllt Torquemada.
Schreiend reißt er eine Hand empor, um auf den Bookman zu deuten: Seine Augen
glühen auf, als loderten plötzlich Sonnen in ihnen, und ein gleißender,
grell-weißer Blitz bricht aus seinem gepanzerten Handschuh hervor, dem der
Bookman im letzten Moment mit einem Salto entgeht.
Wo er gerade noch hockte, zischt und blubbert nun pechschwarzer, geschmolzener
Asphalt.
„Komm her, Greis! Ich werde dich zermalmen wie ein Insekt!“
Ächzend wirft sich der Bookman herum und eilt zur gegenüberliegenden
Straßenseite, gewahrt fast sofort, wie Torquemada sich mit donnernden Schritten
wieder in Bewegung setzt und ihm folgt.
Er legt den Kopf in den Nacken und späht das drei Stockwerke hohe Gebäude
empor; die kleinen Gesimse, die unterhalb der Fenster aus dem Mauerwerk
herausragen, erkennt er deutlich im flackernden Licht von Torquemadas
Flammenaura.
Hastig saugt er die Lungen voll Luft, stößt sich ab und überwindet die
Distanz bis zum ersten Stockwerk mit Leichtigkeit, nur um sich behände am
Fensterbrett festzuhalten, mit nur seiner unverstümmelten Hand emporzuschwingen
und in einer nahezu unmöglichen Bewegung auf dem Sims aufzukommen.
Unten rast bereits Torquemada auf das Gebäude zu wie eine brennende
Kanonenkugel.
Der Bookman beißt die Zähne zusammen, wirft sich herum und springt im Zickzack
von Sims zu Sims, erreicht das Dach ohne jede Mühe.
Kaum setzt er auf, knallt es unter ihm laut und Vibrationen durchzucken den
Boden, als sei das Haus von der Faust eines Riesen getroffen worden.
Die Mauern erbeben noch mal und noch mal und lassen das Dach merklich erzittern,
als Torquemada allem Anschein nach einfach durch die Wände hindurchrennt.
Plötzlich herrscht Ruhe.
„Verdammt“, murmelt der Bookman.
Ruhe kann nur bedeuten, dass Torquemada sich konzentrieren muss.
Er schnellt vor, hastet mit weiten Schritten über das Dach, so schnell er
kann.
Glasscheiben zerbersten scheppernd.
Von einer Sekunde auf die andere wird alles in waberndes Orange getaucht, als zu
beiden Seiten des Gebäudes Flammen meterhoch emporlodern, scheinbar aus den
Fenstern dringen, als Torquemada seine Kräfte entfesselt und das Gebäude
ansteckt wie Zunder.
Der Bookman verengt die Augen und hält abrupt inne.
Hinter ihm stürzt bereits das Dach ein, und Torquemadas gellender, ihn
verfluchender Schrei hallt aus dem Inneren empor.
Ein Sprung auf die gegenüberliegende Häuserzeile und durch Torquemadas
magisches Feuer hindurch wäre auch dem Bookman zu heikel; als er unter sich
abermals das Dach erzittern fühlt und berstende, knackende Laute sich Bahn
brechen, wirft er sich herum und stürmt vor.
„Bleib hier!“, dringt Torquemadas dröhnender, wutgeschwängerter Schrei
heran, übertönt noch den Lärm des Gebäudes, das wie ein Kartenhaus in sich
zusammenfällt, regelrecht zerrissen von den titanischen Kräften des
Inquisitors.
Der Bookman verzieht keine Miene, während er über einen schmalen Sims setzt
und auf das nächste, etwas tiefer gelegene Dach springt.
Eine Explosion ertönt, Mauerwerk birst und donnert, dicht gefolgt von
metallischem Gepolter und feurigem Rauschen; ungeheuerliche Vibrationen lassen
auch dieses Dach erzittern, und der Bookman wirft eilig einen Blick über die
Schulter.
Hinter sich bemerkt er Torquemada, die Augen brennend wie Sonnen und umgeben von
einem feurigen Heiligenschein. Seine Rüstung ist plötzlich an manchen Stellen
eingedellt.
Hatte er allen Ernstes unter sich selbst eine Explosion ausgelöst, um sich auf
das Dach zu katapultieren und ihn weiter zu verfolgen?!
Jeder von Torquemadas ungezügelten Schritten drückt tiefe Löcher in die
Dachziegel.
Ächzend stürmt der Bookman voran.
Vor ihm zeichnen sich gleißend helle, haardünne Symbole und Runen kreisrund
auf dem Boden ab.
Er verharrt im Schritt, steppt zur Seite und entgeht der zischend aufsteigenden,
gut drei Schritte messenden Säule magischer Flammen um Haaresbreite.
Ungeheuerliche Hitze schlägt ihm entgegen, als er an ihr vorbei eilt.
Der Saum seines Mantels wird von den Flammen nur berührt und zerfällt noch im
selben Moment zu Asche.
Weiter vorn glühen noch mehr Symbole auf, und erneut erheben sich feurige
Säulen, überziehen fast die gesamte Dächerzeile wie ein brennender Wald.
Der Bookman fährt herum und hält auf die Mauer zu.
Auf den Dächern der gegenüberliegenden Häuserzeile blitzt es grell, kurz
bevor sich auch dort erste Feuersbrünste erheben.
„Mein geheiligtes Fegefeuer hat bisher jeden Gegner in die Knie gezwungen!
Auch du wirst ihm nicht entgehen, Greis!“, brüllt Torquemada, der mittig auf
dem Dach zur Ruhe gekommen ist, und packt den Hammer mit beiden Händen.
Seine feurige Aura lodert intensiver denn je und die Insignien auf seiner
Rüstung erglühen in blendender Helligkeit.
Er rammt den Griff des Hammers zu Boden, sogleich breiten sich filigrane Symbole
und Runen kreis- und linienförmig aus, vereinigen sich mit den Schriftzeichen,
welche die feurigen Säulen hervorbringen und erstrahlen immer heller.
Bald ist der ganze Boden mit Torquemadas magischen Schriftzeichen übersät.
Der Bookman reißt die Augen auf, sieht sich aus den Augenwinkeln nach allen
Richtungen um.
Der einzige Ausweg führt nach unten und zurück auf die Straße, doch
hinunterzuspringen würde sich kompliziert gestalten, da er sich nur mit einer
Hand abfangen könnte; dann würde Torquemada ihn mit Leichtigkeit auch dort
verfolgen können.
Sirrende, zischende Laute dringen durch die Luft.
Der Bookman fährt herum und sprintet auf die Dachkante zu, hört hinter sich
bereits die Feuersbrunst, die sich mit dem Lärm einer Explosion emporhebt und
tiefrotes, loderndes Licht weiträumig über die Stadt wirft.
Mit einem beherzten Satz stößt er sich ab und springt über die Kante, fixiert
die unter ihm liegende Straße und neigt sich langsam nach vorn.
Beiläufig gewahrt er, dass auch auf der Wand des Hauses magische Schriftzeichen
prangen, deren Farbe sofort von grellem Weiß in feuriges Rot umschlägt.
„Verdammt!“, schreit der fallende Bookman, als keine Sekunde später
Torquemadas feuriger Zorn das Mauerwerk schwärzt und wie ein Inferno über ihn
hereinbricht.
Die Chaosfee schluckt hart, während sie ihre Gegnerinnen fixiert.
Ihr wird instinktiv klar, dass diese MSTing-Sues viele Schlachten zusammen
geschlagen und zweifelsfrei auch gewonnen haben müssen.
Rayne stürmt los.
Erneut dringt elektrisches Surren in die Ohren der Chaosfee; sie blickt hastig
zwischen Rayne und der Blauhaarigen hin und her, setzt zurück, als die
Scharfschützin erneut das Feuer eröffnet und ihr ein todbringendes Projektil
nach dem anderen entgegen schickt.
Sie entgeht den Geschossen gerade so und sprintet im Zickzack so schnell sie
kann auf das Gebäude zu, auf dem die Schützin sich positioniert hat.
Gleißende Kugeln prallen auf den Asphalt und schlagen dampfende Löcher
hinein.
Rayne schreit und setzt mit gezückten, singenden Schwertern vor; die Chaosfee
fixiert sie und lässt ein mannshohes Portal zwischen sich und der Kontrahentin
erscheinen; doch die Schwertkämpferin reißt sich mit unglaublichen Reflexen
herum und entgeht dem Plothole mühelos … womit die Chaosfee nur gerechnet
hat!
Sie spannt sich, wirft sich ebenfalls herum und springt ihrerseits in das
Plothole.
Kurz verschwimmt alles um sie herum in Wirbeln, als sie das Portal durchquert
und einen Moment später wieder daraus hervorspringt - oberhalb des Gebäudes
und mit der blauhaarigen Scharfschützin, die verdutzt den Blick umwendet, genau
unter sich!
Die Chaosfee schreit zornig und richtet beide Hände auf die Gegnerin, um die
herum sogleich der Raum zu wabern und zu flirren beginnt.
Doch die Schützin reagiert mit der Geschwindigkeit einer Raubkatze, stößt
sich vom Rand des Daches ab und entgeht dem telekinetischen Angriff im letzten
Moment, kurz bevor ein donnernder Schlag ertönt und der Putz zerbirst, als habe
eine riesige Faust auf ihn geschlagen.
Hinter der Chaosfee erklingt ein charakteristisches, wirbelndes Geräusch, als
ihr Plothole erneut durchquert wird; sie reißt sich noch im Fall herum und
fängt Raynes Angriff mit den Knochendornen ab, ringt und ficht mit der
Angreiferin und tritt sie schließlich mit aller Kraft von sich.
Rayne trudelt durch die Luft und fällt die gut zehn Meter zu Boden, während
die Chaosfee mühelos auf dem rissigen Gesims aufkommt und sich sofort umwendet,
um der Schützin nachzusetzen.
Erst jetzt bemerkt sie verdutzt, dass von der Blauhaarigen plötzlich jede Spur
fehlt.
Eine Feder schnappt über.
Kurz scheint um die Chaosfee herum alles langsamer abzulaufen, als sie aus den
Augenwinkeln in die Richtung sieht, aus der das Geräusch kam, und dort die
Assassinin entdeckt, halb verborgen hinter einem Dachaufbau und eine kleine
Armbrust auf sie gerichtet, deren Bolzen … reflexartig öffnet die Chaosfee
zwei Plotholes, um den Angriff abzufangen.
Der Bolzen verschwindet in dem Portal und wird auf die Assassinin umgelenkt, die
sich bereits hinwegduckt.
Das Geschoss fliegt gegen den Aufbau und bleibt stecken, nur um einen Moment
später zu explodieren!
Unten schreit Rayne schrill auf.
Abermals fährt die Chaosfee auf dem Absatz herum und bemerkt, wie die Vampirin
sich mit urgewaltigen Kräften vom Boden abstößt, um mit vorgestreckten
Schwertern auf das Dach zu springen!
Die Schützin feuert ihre Waffe ab; reflexartig lässt sich die Chaosfee in die
Hocke fallen und sieht das Geschoss noch über sich hinwegsirren, rollt sich
über den Rücken ab und entgeht einem zweiten, das auf den Boden schlägt, wo
sie eben noch stand.
So schnell sie kann spurtet sie los, wirft aus dem Augenwinkel einen Blick nach
Links, um die Widersacherin zu finden: Doch sie kann sie nirgendwo entdecken.
Hinter sich hört sie Rayne auf das Dach aufsetzen.
Die Schwertkämpferin setzt ihr blitzschnell nach und die Chaosfee realisiert
instinktiv, dass sie sie jeden Moment einholen wird.
Schreiend fährt sie herum, reißt ihre Knochendornen empor und stößt nach der
Gegnerin.
Rayne pariert die Schläge mühelos und dringt mit kraftvollen Hieben auf die
Chaosfee ein.
Funken schlagen, als ihre Waffen aufeinander treffen und die Sues gegeneinander
halten.
Die Chaosfee starrt mit eisernem Blick in Raynes Gesicht, die fast vergnügt
wirkt und herausfordernd schmunzelt.
Plötzlich erklingen schwere, hämmernde Schüsse!
Rayne lässt von der Chaosfee ab und setzt in Windeseile zurück.
Irritiert sieht sich die Mary Sue nach allen Seiten um und bemerkt eine ganze
Salve heller, blauer Lichtkugeln, deutlich langsamer als die anderen, doch auch
viel größer, und sie gehen wie ein Sternschnuppenschauer auf sie darnieder!
Fluchend wirbelt sie herum und spurtet los, als bereits das erste Geschoss auf
das Dach trifft und in einer gewaltigen, gleißend hellen Explosion ein tiefes
Loch hinein sprengt.
Das Dach erzittert, wankt unter den Füßen der Chaosfee, als mehr und mehr
Explosionen es regelrecht auseinanderreißen!
Sie wird von einer Wucht erfasst und davongeschleudert, zieht instinktiv Arme
und Beine an und fliegt in hohem Bogen durch die Luft, genau in die Gasse
hinunter, die zwischen dieser und der nächsten Häuserzeile liegt.
Die Gedanken überschlagen sich nur so hinter der Stirn der Chaosfee: Diese
MSTing-Sues sind ein eingespieltes Team und außerordentlich fähig; eine
blitzschnelle, halbvampirische Schwertkämpferin, eine halborkische Assassine
mit ungeheurer Stärke und eine Schützin mit ungeahnter Feuerkraft, die
zweifellos ebenfalls nicht menschlich ist! Wenn eine angreift, gehen die anderen
in Position und lassen ihr keinen Moment, um auch nur Luft zu holen!
Glas zerbirst: Die Chaosfee, noch immer im Fall, wird aus ihren Gedanken
gerissen und bemerkt die Assassinin, die mit einer Eleganz, die ihresgleichen
sucht, und der Kraft einer ganzen Stierhorde durch ein Fenster springt, dessen
Splitter ihr wie ein glitzernder Kometenschweif folgen.
Mit gezücktem Dolch, geballter Faust und unerbittlichem Blick hält sie auf sie
zu!
Anspannung und aufkeimende Verzweiflung brechen sich in einem ohrenbetäubenden
Schrei Bahn, der in der Häuserflucht nur so verhallt, als die Chaosfee mit
einem Ruck die Glieder von sich streckt und den Dolch der Assassinin pariert,
die sogleich mit der geballten Faust vorstößt.
Die Chaosfee reißt eine Hand herum, um den Schlag abzufangen, doch er trifft
auf ihre Handfläche wie ein Dampfhammer, schmettert ihren Arm zurück, als
könne sie keinerlei Gegenwehr aufbringen und entfacht stechende Schmerzen in
ihrer Schulter!
Die Assassinin reißt ein Bein hoch und schickt einen Tritt hinterher, so
schnell, dass die Chaosfee ihn gerade noch bemerkt; die Wucht des Treffers
schmettert sie mit ungeheurer Wucht auf den Boden.
Doch die Chaosfee nimmt alle Kraft zusammen, um sich sofort zur Seite zu rollen
und der wie eine Kanonenkugel auf sie niedergehenden Halborkin zu entkommen!
Die Gegnerin schreit, als sie mit den Stiefeln voran dort aufkommt, wo einen
Moment zuvor noch die Chaosfee gelegen hat, und die Wucht ihres Aufpralls lässt
sogar die Mauern der Gebäude erzittern, schlägt unter einem urtümlichen Knall
eine mehrere Fuß messende, kreisrunde Delle in den Boden.
Ächzend taumelt die Chaosfee zurück und geht in die Hocke, sieht bereits
wieder die Assassinin auf sich zu rasen; doch im Nahkampf scheint sie ihr
chancenlos ausgeliefert zu sein!
Verzweifelt ballt die Chaosfee beide Hände zu Fäusten und um sie herum wabert
und schwingt die Luft wie Wasser.
Müllcontainer, Tonnen, alte Kisten und Geröll werden von telekinetischen
Kräften emporgehoben und fliegen der Assassinin entgegen.
Sie hält inne, festigt ihren Stand und reißt ein Bein hoch, um gegen eine
herbeifliegende Mülltonne zu treten; das Gefäß wird unter der Wucht ihres
Trittes geplättet, ehe es zurückgeschleudert wird und der Chaosfee
entgegenkommt.
Die Sue weicht im letzten Moment aus und bringt mehr Abstand zwischen sie,
während die Assassinin nach und nach jedes Objekt durch nichts anderes als ihre
titanischen Schläge und Tritte abwehrt!
Zuletzt stemmt sie sich gegen einen auf sie niederfallenden Müllcontainer,
fängt ihn scheinbar mühelos auf wirft ihn der Chaosfee wie einen eisernen, zu
groß geratenen Ball entgegen - einen Ball, der mindestens eine Tonne wiegt!
Die Chaosfee schreit und öffnet ein Plothole vor sich, gerade noch rechtzeitig,
so dass der Container darin verschwindet - und mit der gleichen Wucht, mit der
die andere ihn warf, genau über ihr aus einem zweiten Plothole wieder
hervortritt!
Doch die Angreiferin ist schneller, springt gegen die Wand eines Gebäudes und
stößt sich dort ab, nur um danach auf dem fallenden Container zu landen, sich
abermals abzustoßen und in das Plothole der Chaosfee einzutauchen!
Als sie es bemerkt, ist es bereits zu spät: Schreiend setzt die Chaosfee
zurück und schließt die Plotholes, doch ihre Kontrahentin taucht auf, noch ehe
das Portal sich auflöst und wirft sich ihr entgegen.
Verzweifelt fängt die Chaosfee die Schläge ab, wird zurückgedrängt und zieht
ein Knie hoch, um es der Gegnerin in die Hüfte zu rammen; die Halborkin schreit
vor Schmerz, doch weicht um keinen Millimeter zurück und verpasst der Chaosfee
eine Ohrfeige, die ihr fast das Genick bricht und sie gegen die nächste Wand
schleudert!
Röchelnd fängt sie sich ab, wirft sich herum und entgeht im letzten Moment
einem zweiten Schlag der Assassinin, der die Wand mit der Wucht einer Explosion
trifft und ein mannshohes Loch hineinreißt.
Als die Chaosfee davonrennt, beinahe verrückt vor Angst, kann sie vor lauter
Schwindel kaum ihr Gleichgewicht halten.
Unter größten Anstrengungen öffnet sie ein Plothole und springt hinein in
eine andere Welt, die der einzige Ausweg zu sein scheint.
Meon flattert kraftvoll ein, zwei Mal mit ihren dämonischen Flügelchen und
hebt sich empor.
MSTsaws Landhaus wäre wohl der geeignetste Ort, um mit der Suche zu beginnen,
und sie lenkt beflissen in die Richtung, in der sie das Anwesen vermutet … wo
war es doch gleich...
Aus den Augenwinkeln bemerkt Meon ein gleißendes, zuckendes Flackern in einer
der Häuserfluchten; dann ertönt ein Donnerschlag, und im selben Moment bricht
dort ein violetter Blitz hervor!
Meon schreit und wirbelt herum, entgeht dem Angriff nur um Haaresbreite.
Sogleich kann sie verbranntes Fell riechen und spürt unangenehme Wärme, gerät
ins Trudeln und überschlägt sich mehrmals.
Aus der Häuserflucht tritt der Alte im grauen Anzug hervor.
Die Rechte hat er gerade vor sich gestreckt und genau auf Meon gerichtet, und
das goldene Objekt, das er umklammert, leuchtet in unheimlicher, violetter
Energie.
Abermals feuert Eckhardt einen donnernden Blitz auf die Hamster-Sue ab, doch
diesmal ist sie schneller und weicht mit einer ruckartigen Bewegung aus.
Dieser Typ will es scheinbar wissen!
Meon schreit vor Wut und Erregung auf, beginnt von innen heraus zu leuchten.
Sie stürzt wie ein kleiner Komet auf Eckhardt nieder.
Der Alte macht keine Anstalten, ihr auszuweichen, wirkt beinahe gelangweilt.
Als sie ihn schließlich wie eine Kanonenkugel rammt und sich mit aller Kraft
gegen ihn wirft, wird er davongeschleudert wie eine Puppe.
Meon drängt ihn gegen eine Mauer, durchschlägt sie berstend, drängt noch
weiter zurück und befördert ihn mit einem wuchtigen Tritt in die Luft.
Eckhardt fliegt davon und fällt zu Boden, nur um sich wieder zu erheben, als
sei nichts gewesen.
Meons Augen weiten sich erschrocken.
„Ich bin unsterblich“, murmelt er mit monotoner Stimme.
Meon setzt zurück und schwebt still in der Luft.
„Wieso greift ihr uns überhaupt an? Wir wollen hier unsere entführten
Freunde suchen und MSTsaws Pläne vereiteln! Euch kann nicht entgangen sein,
dass der was vorhat!“
„Ihr?“, zischt Eckhardt verächtlich. „Ihr seid doch gar nicht dazu in der
Lage, MSTsaw aufzuhalten. Ihr begebt euch zu ihm und landet im Deus Ex Machina
… und dann ist er nicht mehr zu stoppen. Närrin.“
„Ach. Aber ihr könnt ihn scheinbar auch nicht aufhalten, sonst hättet ihr es
schon getan!“, schreit Meon.
Eckhardt stöhnt genervt, reibt sich über die Stirn.
„Sie sind nicht mehr in der Organisation, Hamster. Was wir tun und lassen,
geht Sie nichts an.“
Meon schreit gellend und stürzt vor. Sie wirft sich mit aller Kraft gegen
Eckhardt, doch diesmal spannt er sich mit unmenschlicher Stärke dagegen und
erträgt den Angriff einfach.
Meon schreit in Rage, während sie Eckhardt langsam, Zentimeter für Zentimeter
zurückschiebt. Der Alte regt sich um keinen Millimeter, als wäre er zur
Salzsäule erstarrt.
Er scheint ihren Schlag nicht einmal zu spüren!
Als wolle er ein lästiges Insekt verscheuchen, hebt Eckhardt die Rechte und
sieht beiläufig zu seinem goldenen Artefakt.
Die Scheibe wird von violetten Blitzen umgeben, knistert und zwitschert wie ein
Schwarm Vögel. Fast beiläufig fegt er Meon mit einem Schlag davon.
Die Hamster-Sue schreit gequält, als ungeheure Stromstöße durch ihren Körper
fahren, ihr für Sekunden jede Kontrolle über sich rauben.
Meon geht ächzend zu Boden, versucht sich aufzurichten, doch ihr Körper
versagt ihr den Dienst.
„Sie sollen mal eine MSTing-Sue-Per gewesen sein“, spricht Eckhardt
verächtlich, richtet seine Sigle auf Meon und verengt die Augen zu Schlitzen.
„Man hat Sie wohl mit gutem Grund aus der Organisation entfernt.“
Das Artefakt leuchtet immer intensiver.
Zuckende Energie baut sich um den Alchemisten herum auf und konzentriert sich
vor dem goldenen, filigran gearbeiteten Objekt.
Eckhardt schreit vor Anstrengung, als er den Blitzschlag schließlich
entfesselt, alles um Meon herum in gleißende Helligkeit taucht.
Ächzend fällt die Chaosfee auf die Knie, krallt sich in den flauschigen, roten
Wollteppich, mit dem ihr Gemach ausgelegt ist.
Alles dreht sich, noch immer ist sie wie paralysiert von der Backpfeife der
Assassinin.
Sie wundert sich kurz, wozu ihre Gegnerin überhaupt einen Dolch braucht.
Sie ringt nach Luft, Schweiß tropft von ihrem Gesicht und Blut aus ihrem Mund.
Erst jetzt realisiert sie, wie stark ihre rechte Hand schmerzt.
Blanke Angst sitzt ihr im Nacken und sendet eisige Schauer über ihren Rücken,
als wäre sie gerade um ein Haar dem eigenen Tod entronnen.
Diese MSTing-Sues sind unglaublich mächtig!
Mit einer von ihnen hätte sie es vielleicht aufnehmen können, doch drei auf
einmal?
In Gedanken hört sie Torquemadas brummende, tiefe Stimme, wie er sie
auffordert, sich zurückzuziehen.
Er wusste wohl sehr genau, warum.
Meon und Torquemada waren beide einst Anführer in der Organisation und konnten
sich gegen diese Gegner wohl behaupten - doch die Chaosfee war lange in einer FF
versiegelt und erst vor kurzer Zeit wieder befreit worden.
Ihr letzter Kampf, der eher einem kurzen Schlagabtausch mit anschließender
Diskussion glich, war der gegen Torquemada.
Sie beißt die Zähne aufeinander, so fest, dass bald die Gelenke ihrer Kiefer
schmerzen.
Blitzende Lichter tanzen vor ihren Augen auf und ab.
Nein … sie darf nicht aufgeben.
Sie kann die anderen nicht zurücklassen.
Zumindest muss sie diese MSTing-Sues beschäftigen, um sie von Meon und
Torquemada abzulenken, auf dass sie nicht überwältigt und von dieser kleinen
Armee überrannt werden. Sofern sie ihre Kämpfe gewinnen, würden sie ihr zu
Hilfe eilen.
Die Chaosfee nimmt einen tiefen Atemzug und reißt die Augen auf, erhebt sich,
nur um sogleich ihr rechtes Handgelenk zu packen, den Arm erst vor sich zu
strecken und dann mit einem Ruck quer an ihre Brust zu ziehen.
Ein lautes, unangenehmes Knacken dringt aus ihrer Schulter, als das Gelenk
spürbar wieder einrastet, und sie ballt prüfend ein, zwei Mal die Faust.
Hastig vollführt sie einige Gesten, um sich magisch zu heilen; doch sie
bemerkt, dass ihre Kräfte bereits erschöpft sind und versorgt ihre Wunden nur
notdürftig, um länger gegen die Gegner anhalten zu können.
Die nächste Geste öffnet bereits ein Plothole.
Auf dem gleichen Platz, auf dem sie zuvor ihren Kampf begonnen hat,
materialisiert sie sich wieder, sucht die Gegnerinnen, die gewiss noch hier
sind.
Etwas ist jetzt anders, es ist heller geworden.
Sofort bemerkt die Chaosfee gewaltige Feuersäulen, die weiter hinten, näher am
Zentrum der Stadt, meterweit in den Himmel ragen.
Torquemada muss zwischenzeitlich seine Macht entfesselt haben.
„Dachte schon, du lässt uns sitzen“, hört sie Rayne spotten, die Stimme
raunend und vibrierend.
Die Chaosfee wendet sich um und entdeckt die MSTing-Sues auf dem irgendwie
intakt gebliebenen Hauptgesims des Gebäudes, dessen Dach zuvor vom
Granatenhagel der Schützin eingerissen wurde.
Rayne sitzt mit lässig baumelnden Füßen zwischen ihren Gefährtinnen,
während die Assassinin gerade ihre Armbrust spannt, deren Feder hörbar
einrastet.
Die Schützin schultert einen überdimensionalen Granatwerfer, als wöge er
nichts und lässt die Chaosfee nicht aus den Augen. Ihr langer Mantel weht in
einer sanften Brise.
„Alle Achtung. Dafür, dass die Anführer so einen Terz veranstaltet haben,
als du befreit worden bist, bist du ziemlich schwach“, sagt Rayne, erhebt sich
nebenbei und zückt ihre Klingen. „Oder spielst du nur mit uns?“
„Ich...“, murmelt die Chaosfee. Ihr Gesicht verzerrt sich zu einer zornigen
Grimasse.
Sie schreit, breitet in einer ausholenden Bewegung die Arme aus und
materialisiert ein Plothole über dem Platz, schräg auf die MSTing-Sues
gerichtet und größer als die vorherigen, so dass mindestens ein Auto
hindurchpassen würde.
Fast zeitgleich neigen die Gegnerinnen ihre Köpfe und sehen dem Portal entgegen
… und weiten erschrocken die Augen, als nur Momente später ein tosender
Flammensturm zischend und dröhnend aus dem Plothole hervorbricht!
Die Sues reagieren mit ungeheurer Geschwindigkeit und entgehen dem Inferno,
welches sogleich die Ruine verschlingt, ihren Stein schwärzt und knacken
lässt.
Rayne kommt leichtfüßig zu Boden und rennt auf die Chaosfee zu; die vollführt
komplizierte, hastige Gesten mit ihren Fingern und konzentriert sich mit aller
Kraft auf ihre Plotholes.
Sie fängt an zu schweben, erhebt sich mit ausgebreiteten Armen in die Luft.
Das Portal, mit dem sie einen Teil von Torquemadas magischem Feuer hier her
umleitet, zerfasert wie ein Spinnennetz im Wind.
Kurz wehen unzählige, hauchdünne Flammen durch die Luft und zur Chaosfee, als
sich die Myriaden hauchfeiner Risse im Gefüge dieser Dimension wie ein Schleier
um sie legen und erneut zu unzähligen kleinen Plotholes vereinigen, dann mit
einem Ruck zusammenfahren und den Flammenstrahl der Schwertkämpferin entgegen
schicken.
Rayne springt zurück, um dem Angriff abermals zu entgehen.
Aus dem Augenwinkel folgt die Chaosfee der Blauhaarigen, die über den Dachsims
gespurtet ist und gerade auf einem anderen Gebäude in Position geht, nun wieder
ihr Scharfschützengewehr in Händen.
Sie schreit noch lauter, und um die Schützin herum beginnt der Raum zu wabern;
noch ehe sie ihre Waffe anlegen kann, setzt sie zurück und weicht dem
telekinetischen Schlag aus, der so mächtig ist, dass er das halbe Gebäude
berstend unter sich zermalmt.
Noch mehr Plotholes entstehen um die Chaosfee herum, lenken tosende Feuerstürme
in sämtliche Richtungen, um auch die Assassinin zu erwischen, die sich
zweifellos bereits wieder aus dem toten Winkel nähert.
Eine Feder schnappt über, durchdringt den dröhnenden Lärm des Feuerzaubers
allzu deutlich.
Die Chaosfee stockt, als ruckartig etwas gegen ihre linke Schulter schlägt,
brennende, stechende Schmerzen in ihren Körper sendet.
Die Armbrust der Assassinin!
Sie erinnert sich sofort, dass der Bolzen jeden Moment explodieren wird, packt
mit einem verzweifelten Fluch auf den Lippen das Geschoss und reißt es mit
einem Ruck aus ihrer Schulter, um es davon zu schleudern.
Der Schmerz raubt ihr jede Konzentration, und sofort schließen sich die
Plotholes.
Nur einen Lidschlag später verhallt der Lärm des explodierenden Geschosses
zwischen den Häuserzeilen.
Nach Atem ringend sinkt die Chaosfee zu Boden.
Aus dem Augenwinkel bemerkt sie die Schützin, die über die Straße rennt und
mit zwei kleinen Waffen voran genau auf sie zu hält.
Ein Trommelfeuer an elektrischen, surrenden Schüssen ertönt, als ganze
Schwärme winziger Laserkugeln durch die Luft und genau auf die Chaosfee zu
sirren.
Mit letzter Kraft öffnet sie ein Plothole, in das sie rücklings hinein
fällt.
Meon kreischt panisch und nimmt alle Kraft zusammen, als sie Eckhardts tosenden
Blitzschlag auf sich zu wirbeln sieht.
Sie wirft sich herum und kriecht durch einen zufälligerweise genau neben ihr
befindlichen Lüftungsschacht in das Innere des Gebäudes, entgeht dem Gewitter
noch um Haaresbreite.
Meon ringt nach Luft. Sie hatte lange nicht mehr richtig gekämpft und war
bereits nach so kurzer Zeit außer Atem. Die anderen erinnerten sie gern daran,
dass sie einst eine Anführerin in der MSTing-Organisation war, aber das ist
alles so lange her und sie ist so eingerostet...
Rötlich glühende Risse durchbrechen den Boden.
Meon springt schreiend auf und kriecht zurück, als vor ihr alles einbricht, und
darunter, wo Erdreich sein sollte, ist glühende Lava!
Die Hamster-Sue wirft sich kreischend herum und rennt so schnell sie kann ins
Innere des Gebäudes, keine Sekunde bevor hinter ihr alles explodiert und eine
Woge brodelnder Lava sich in den Raum ergießt. Binnen weniger Momente fängt
die modrige Einrichtung des Straßencafés Feuer.
Meon schleudert einen Stuhl zur Seite und springt auf einen Tisch, um die Lage
zu überblicken.
Hinter ihr explodiert ein Feuerlöscher.
Die Hamster-Sue kreischt so schrill, dass sich fast ihre Stimme überschlägt,
als der Tisch umgeworfen und sie selbst davon geschleudert wird.
Schützend reißt Meon die Beinchen vor sich und durchschlägt die Fensterfront
des Cafés, wird hinaus auf die Straße katapultiert, wo sie ächzend zu Boden
kommt und noch einige Schritte weit rollt.
Das Gebäude hinter ihr versinkt gurgelnd in einem See aus geschmolzenen
Gestein.
„Verdammt!“, schreit Meon entsetzt und erhebt sich wieder in die Luft.
Auf der anderen Seite der Lavagrube hockt Eckhardt und hat seinen Talisman fest
auf den Boden gepresst.
Meon schreit vor Anspannung, stürzt vor und fliegt eine weite Kurve um
Eckhardt.
Abermals wirft sie sich mit aller Kraft gegen ihn. Ihr Aufprall ist so stark,
dass die Druckwelle Schutt und Geröll davonschleudert, als wöge es nichts.
„Das ist vollständig sinnlos. Ich bin unsterblich!“
Meon schreit in Rage. „Lecken Sie mich doch an meinem pelzigen Arsch mit Ihrer
Unsterblichkeit!“, brüllt sie und fängt an, erneut wie eine Sternschnuppe zu
leuchten.
Binnen einer Sekunde wirbelt Meon herum und fliegt so weit davon, dass Eckhardt
sie nicht mehr sehen kann; verdutzt blickt der Alte ihr nach und bemerkt, dass
sie eine Mauer so schnell durchschlagen hat, dass dort nur ein rauchendes Loch
geblieben ist.
Meons spitzer Schrei hallt heran, von oben!
Eckhardt neigt beiläufig den Kopf und sieht der auf ihn zu rasenden Hamster-Sue
entgegen.
Sie trifft ihn mit einer Geschwindigkeit, bei der sie lautstark die Schallmauer
durchbricht.
Eckhardt wird von den Füßen gerissen und in den Lavasee geschleudert, dessen
Oberfläche zu zucken und schwingen begonnen hat wie tosende Brandung.
Er mustert die Hamster-Sue aus überrascht aufgerissenen Augen, ehe die
brodelnde, feurige Flüssigkeit ihn dampfend verschlingt.
„Meine Güte“, japst Meon, außer Atem, und kommt einige Meter neben der
Grube zu Boden.
Sie ringt nach Luft, streicht sich mehrmals durch ihr Fell.
„Du liebe Zeit! Unsterblich, ich werd nicht mehr! Erzeugt Lava und Blitze!
Hier ist was los!“
Hinter sich hört sie etwas Feuchtes zu Boden klatschen.
Meon wendet sich in einer beinahe absurd langsamen Bewegung um; ihre Pupillen
verengen sich zu winzigen Pünktchen, als Eckhardt aus dem Lavasee wieder
heraussteigt.
Die Chaosfee stöhnt, als sie schwer zu Boden fällt, sucht hinter dem Sims des
Daches Deckung und verschließt die Plotholes.
In den Sekunden, die sie nun nur da liegt und nach Atem ringt, hört sie ihren
eigenen Herzschlag pochen, als handele es sich um Glockenschläge. Er übertönt
beinahe die grollenden Explosionen in der Entfernung, das Tosen eines
einstürzenden Gebäudes, dann einen Lärm, der sich fast wie ein Flugzeug
anhört.
Was passiert dort draußen nur?
Brennende Schmerzen machen sich in ihrer Schulter bemerkbar, wo der Bolzen der
Assassinin sie getroffen hat, noch intensiver werdend durch den kalten Stein
unter ihr.
War der Pfeil vergiftet?
Würde die Assassinin explodierende Bolzen noch zusätzlich vergiften?
Doch von den Schmerzen und der allgemeinen Erschöpfung abgesehen, ist das
Bewusstsein der Chaosfee klar.
Vorsichtig richtet sie sich auf und späht über das Mauerwerk; nach wie vor
erhebt sich Torquemadas Feuersbrunst in den Himmel und taucht die Dächer in
wabernde Helligkeit. In einer anderen Richtung blitzt es immer wieder auf,
elektrische, gleißende Entladungen zucken zwischen den Gebäuden empor wie ein
Gewitter, das vom Boden kommt.
Weiter am Rand der Stadt scheint es ebenfalls zu brennen und eine dichte
Rauchsäule erhebt sich träge.
Der Kampf gegen die MSTing-Sues tobt an mehreren Fronten.
Sie fragt sich, ob die Anderen wohl in Ordnung sind; sie selbst ist nun am Ende
ihrer Kräfte angelangt, würde nicht länger...
Plötzlich fliegt in nur geringem Abstand etwas über sie hinweg, aus der
Richtung, in der die Straße liegt, und kommt neben ihr auf dem Dach auf.
Die Chaosfee zuckt zusammen, als sie bereits aus den Augenwinkeln bemerkt, dass
es sich bei dem faustgroßen, braunen Objekt um eine Bombe aus säuberlich
vernähtem Leder handelt, deren Lunte fast abgebrannt ist.
„Verflucht“, zischt sie und wirft sich herum, doch dort ist der Sims...
Sie fährt empor, aber sogleich sieht sie das Gewehr der blauhaarigen Kämpferin
aufleuchten und eines der glühenden Projektile rast heran!
Verzweifelt packt die Chaosfee die Bombe und wirft sie davon, doch sie
explodiert bereits in kaum einem Meter Entfernung.
Sein Anzug ist nicht mehr, doch der alte Mann selbst ist vollständig unversehrt
und auch der metallische Handschuh, mit dem er das goldene Artefakt hält, sitzt
noch immer an seiner Hand!
Nicht einmal sein Haar ist verbrannt!
Unzählige Narben prangen auf der fahlen Haut des Alchemisten, die im feurigen
Schein der Lava wie Wachs schimmert; die Narben wirken wie die Skizze eines
Skelettes, sind nicht durch normale Verletzungen entstanden.
Es sieht fast so aus, als sei Eckhardt überall aufgeschnitten und etwas in ihn
eingesetzt worden.
„Närrische Sue“, faucht der Alte hasserfüllt und reißt die behandschuhte
Rechte empor, beginnt, mit seinem Talisman weite Kreise vor sich zu zeichnen.
Sofort kommt Bewegung in die Luft um sie herum, die immer schneller wird, sich
binnen weniger Sekunden zu einem Sturm aufbaut.
Zischender Dampf stiebt über dem Feuersee empor.
Die Windhose fängt an, Lava aus der Grube zu saugen, wird zu einem feurigen,
glühenden Strudel und verspritzt das geschmolzene Gestein weiträumig über die
Umgebung!
Wo die Masse zu Boden fällt, breiten sich sofort lodernde Flammen aus, Rauch
steigt empor.
Meon springt zur Seite und entgeht einem rot glühenden Todesfladen nur um
Haaresbreite.
Immer wieder muss die Hamster-Sue den feurigen Tropfen und Klumpen ausweichen.
Meon schluckt.
Dieser Mann verfügt ja über ungeheure Kräfte, und keiner ihrer Angriffe fügt
ihm wirklich Schaden zu!
Am Ende ist Eckhardt wirklich unsterblich, denkt Meon entsetzt und nimmt all
ihre Kraft zusammen.
Sie würde ihn vermutlich nicht besiegen können, aber es wäre wohl auch genug,
ihn einfach los zu werden!
Abermals stößt sie sich ab und wirft sich dem Unheimlichen entgegen.
„Ich bin unsterblich!“, grollt Eckhardt nur, als er sich gegen Meons Angriff
stemmt, tosende Druckwellen sich Bahn brechen, die den Lärm von
Flugzeugturbinen erzeugen und den Lavasee auf und ab tanzen lassen.
Die Hamster-Sue ekelt sich, als sie die gummiartige Haut des Alten berührt; er
ist ja eiskalt, fast wie eine Leiche!
Doch Meon schreit grell und presst beide Vorderpfötchen auf ihn.
Gleißende Energie materialisiert sich zwischen ihr und Eckhardt, ballt sich zu
einer Kugel zusammen und wird immer heller.
„Ich sag das jetzt eben auch noch mal! Lecken Sie mich mit ihrer
Unsterblichkeit! SHOOP-DA-WHOOP!!!1!“, kreischt Meon und entlädt die
aufgestaute Suekraft in einer unbeschreiblich hellen Sonneneruption!
Weil sie ein Hamster ist, und Hamster so was in dieser Story halt können.
Ihre Whoop reißt Eckhardt empor und hebt ihn langsam in die Luft.
Meons ungeheure Energie unterbindet den Feuerstrudel, pustet ihn einfach
auseinander.
Der Alchemist schreit gellend, als er von der geshoopten Whoop kurz in einer
bizarr anmutenden Position in der Luft gehalten wird, unbeholfen mit Armen und
Beinen strampelt; doch Meon gibt auf halber Strecke noch mal alles und legt den
letzten Rest ihrer Kraft in die Whoop!
Es knallt laut, als der Strahl sich gen Himmel Bahn bricht und Eckhardt mit sich
reißt.
Noch ehe der unsterbliche Alchemist gänzlich aus ihrem Sichtfeld verschwunden
ist, langsam wie ein Komet am Nachthimmel entlang über die Stadt gleitet, sinkt
Meon erschöpft zu Boden.
Die Hamster-Sue nutzt ihre letzten Reserven, um weiter von der Lavagrube weg zu
kriechen.
Schließlich sinkt sie gegen einen halbwegs unversehrt gebliebenen Zaun und
blinzelt mehrmals.
Das Letzte, das Meon sieht, bevor sie das Bewusstsein verliert, sind die
fröhlich lächelnden Gesichter von Eli, Goe und Basy.
Wahrlich, dramatischer hätte Meons erster Kampf seit 2010 nicht laufen
können.
Ich hoffe, ihre paar Fans sind zufrieden. xD
Der Bookman schlägt die Augen auf, gewahrt binnen eines Momentes, dass er
mittig auf der Straße liegt. Sein Herz rast, sein Atem geht schnell; er fühlt
sich, als würde er jeden Moment ersticken.
Über sich sieht er das einstürzende Gebäude. Brennende, schwelende Brocken
aus Mauerwerk und Metallteilen regnen um ihn herum zu Boden.
Die Wand des zweiten Stockwerkes kippt, löst sich beinahe absurd akkurat ab und
fällt nahezu geräuschlos auf ihn nieder.
Er reißt vor Schreck die Augen auf, wirft sich herum und versucht, davon zu
robben, doch es gelingt ihm nicht mehr.
Für einen Moment wird alles schwarz, als Tonnen von Geröll über ihm
zusammenbrechen.
Der Bookman schlägt die Augen auf, gewahrt binnen eines Momentes, dass er auf
der anderen Straßenseite steht. Sein Herz rast, sein Atem geht schnell; er
fühlt sich, als würde er jeden Moment ersticken.
Plötzlich hat er ein Déjà-Vu.
Was geht hier vor?
Wenige Schritte entfernt liegen die schwelenden Trümmer, von denen er meint,
dass sie ihn gerade noch zermalmt haben müssten; die Trümmer des Gebäudes,
das Torquemada mit einer magischen Explosion in Schutt und Asche legte; einer
Explosion, die ihn zerfetzt haben müsste!
Kurz ist ihm, als würde die Zeit langsamer verstreichen, als er zu analysieren
versucht, was hier geschieht.
Fast beiläufig bemerkt der Bookman, dass der blaue Schaum von seinem linken
Unterarm abgefallen ist.
Das Sharingan, das er sich vor einiger Zeit dort eingepflanzt hat, scheint
bereits genesen zu sein, und seine Iris leuchtet in blutigem Rot, während die
Pupillen wirr hin und her zucken.
Das Sharingan...
Sofort ergibt alles Sinn: Izanagi, die gefürchtete Technik, welche die Grenzen
zwischen Schein und Wirklichkeit überwinden und den eigenen Tod in eine bloße
Illusion verwandeln kann!
Die Mary Sue, welcher der Bookman das Sharingan entnahm, musste über diese
Technik verfügt haben, und in dem Moment, in dem er sich am Ende wähnte,
musste er sie aktiviert haben.
Doch er erinnert sich noch an mehr: Ein Sharingan kann Izanagi nur ein einziges
Mal anwenden. Wie lange die Grenzen zwischen Realität und Illusion aufgehoben
sind, variiert von Individuum zu Individuum. Ist die Zeit verstrichen, erblindet
das Auge und schließt sich für immer; ein Umstand, den der Bookman keinesfalls
akzeptieren kann. Nach allem, was er auf sich nahm, wäre der Verlust dieses
Plotdevices untragbar!
Hastig greift er in seinen Mantel und fördert ein handtellergroßes Objekt
hervor, das entfernt an eine grünlich goldene Marmorscheibe erinnert, mit einem
unscheinbaren Knopf am Rand und graviert wie eine Uhr - doch mit drei Ringen
statt einem.
Anstelle von Zeigern prangt ein durchsichtiger Kristall im Zentrum der Scheibe.
Eilig geht der Bookman in die Hocke und hält das Objekt über sein Sharingan.
Wie lange Izanagi aktiv sein würde - und vor allem, bereits war - kann er
unmöglich erahnen.
Auch wenn es verlockend erscheint, den Kampf mit dieser Fähigkeit fortzusetzen,
so ist das Risiko, sein geschätztes Plotdevice zu verlieren, viel zu groß.
In Gedanken versucht er abzuschätzen, wie lange es her ist, dass Torquemadas
Explosion ihn erfasste.
Eine halbe Minute? Fünfundvierzig Sekunden?
Der Bookman zögert.
Jetzt den Knopf zu drücken, würde seine physische Existenz zurückspulen, auf
einen Zustand von vor genau einundsechzig Sekunden.
Einfach nur durch einen Knopfdruck.
Er fängt an, vor Anspannung zu zittern, als er die Macht dieses Deus Ex Machina
zu begreifen versucht, dieses Fragmentes der Feenschale, der Schöpferin des
Multiversums, welches über lediglich einen Bruchteil ihrer göttlichen Kräfte
gebietet und doch so unglaublich mächtig ist.
Genau eine Minute.
Wenn er Pech hat, setzt der Deus Ex Machina ihn auf den Zustand zurück, in dem
Torquemadas Explosion ihn zerrissen hat; im Idealfall auf den Zustand, bevor er
über die Kante des Daches sprang.
Er kneift die Augen zusammen.
„Du! Wieso lebst du noch?!“, hört er über sich Torquemada rufen, der an
den Rand des Daches getreten sein muss und ihn nun bemerkt hat.
Der Bookman drückt den Knopf; sogleich leuchtet der Kristall grün auf. Die
eingravierten Ziffern erglühen eine nach der anderen.
Da fällt dem Bookman auf, dass sich das Sharingan bereits schließt; im selben
Maß, in dem sich die Augenlider zusammenziehen, ebbt auch der rote Schein ab.
„Verflucht!“, ruft er entsetzt, sieht immer wieder zwischen dem Deus Ex
Machina und dem Sharingan hin und her.
Schließlich brechen grün gleißende Blitze aus dem Kristall, schlagen in den
Bookman ein, ohne auch nur die geringste Empfindung zu verursachen, und das
ohrenbetäubende Schlagen eines unsichtbaren, gewaltigen Uhrwerkes ertönt drei
Mal.
Dann geht ein Ruck durch ihn, raubt ihm für eine Millisekunde das Bewusstsein.
Alles wird schwarz, aber es ist eine andere Schwärze als die, die ihn umgibt,
wenn er die Augen schließt; als würde um ihn herum nichts mehr existieren.
Der Bookman schlägt die Augen auf, gewahrt binnen eines Momentes, dass er noch
immer am Rand der Straße steht. Sein Herz rast, sein Atem geht schnell; er
fühlt sich, als würde er jeden Moment ersticken.
Doch der Deus Ex Machina hat seinen Dienst getan, und er hatte Glück.
Das Sharingan ist genesen und in den Zustand zurückversetzt worden, in dem
Izanagi sich noch nicht aktiviert hatte; der Bookman lebt.
Dem Tod von der Schippe gesprungen … das Potential dieses Plotdevices ist
wahrlich grenzenlos.
Mit einem zufriedenen, kaum merklichen Grinsen verstaut er den Deus Ex Machina,
dessen Kristall nun so lange grün leuchten wird, bis er erneut einsatzfähig
ist, wieder in seiner Kutte.
Seine Hände zittern vor Erregung.
„Nun, Torquemada...“, hebt er schließlich an, räuspert sich.
Der Boden erbebt, als der Inquisitor einfach vom Dach springt, wuchtig auf dem
Asphalt aufkommt und mit seinem Aufprall tiefe Dellen hineindrückt.
Seine lodernde Flammenaura ist erloschen und seine Augen brennen nicht länger
in innerem Feuer.
Über ihm ebben langsam die Feuersbrünste ab, und mit ihnen auch die
Helligkeit, die sie über die Stadt werfen.
„Wie mir scheint, lerne ich trotz meines hohen Alters noch immer neue
Fähigkeiten.“
Der Bookman räuspert sich und sieht Torquemada fest an.
„Du kämpfst nicht, Greis. Du fliehst wie ein Feigling. Wozu soll das gut
sein?“
„Ich könnte Sie das Gleiche fragen, Torquemada. Dieser Kampf ist auf mehr
Ebenen sinnlos, als ich jetzt in diesem Moment aufzählen kann.“
„Dann verschwinde zurück in das Loch, aus dem du gekrochen bist!“, ruft der
Inquisitor und deutet mit seiner gepanzerten Hand auf den viel kleineren
Bookman. „Unsere Angelegenheiten gehen dich und deine Organisation nichts an.
Ihr habt kein Recht, euch einzumischen!“
„MSTsaw ist eine Angelegenheit der interdimensionalen MSTing-Organisation,
Torquemada. Ihrer Logik nach hätten Sie kein Recht, sich in unsere
Angelegenheiten einzumischen.“
„Ich frage mich nur, wie ihr uns aufhalten wollt?“, brummt Torquemada und
lacht verhalten. „Du bist keine Bedrohung für mich! Dein überhasteter
Aufbruch muss es dir unmöglich gemacht haben, dich auf mich als Gegner
einzustellen, und du hast nur dein Allzweck-Set von Plotdevices mitgenommen!
Kein einziges kann mich bedrohen!“
Torquemadas Mund verzieht sich zu einem höhnischen Grinsen, dass sich sein
Schnauzbart nur so kräuselt.
„Behalten Sie ihre Drohungen für sich“, meint der Bookman nur ungerührt
und zieht langsam den linken Ärmelsaum empor.
Torquemada legt die Stirn in Falten, als er bemerkt, dass das blutig rote Auge
an der Unterseite seines Armes wieder geöffnet ist.
„Ich drohe Ihnen, Torquemada: Gehen Sie, oder ich nutze dieses Plotdevice, um
Sie offen anzugreifen. Wie ich bereits herausfinden konnte, sind Sie nicht immun
gegen die Illusionen meines Sharingans, und wer weiß, welche Fähigkeiten es
noch verbirgt... Ich kann nicht zulassen, dass mächtige Sues wie Sie, Meon oder
die Chaosfee sich in MSTsaws Reichweite begeben. Er hat bereits eine
MSTing-Sue-Per! Jede weitere in seinem Deus Ex Machina mehrt seine Macht, und
irgendwann ist er nicht mehr aufzuhalten!“
„Pah!“, ruft Torquemada nur lautstark. „Einer meiner Schüler hat MSTsaw
in der Welt der Chaosfee mehrmals hintereinander bezwungen! Ich habe keine Angst
vor ihm! Du?!“
„Ist dem so?“, fragt der Bookman, die Falten auf seiner Stirn vor
Überraschung noch etwas tiefer als sonst. Er schließt für einen Moment die
Augen, zieht langsam Luft ein. „Aber wenn Ihr Schüler MSTsaw mehrmals
besiegen musste, gibt uns das nur weiter zu denken. Dieser alte Mann … er hat
Nevan besiegt! Begreifen Sie nicht, wie mächtig Nevan ist, und welche Kraft es
erfordert, ausgerechnet Nevan, von allen MSTing-Sue-Per, zu bezwingen?“
Sekunden des Schweigens verstreichen, nur durchbrochen vom Knistern brennenden
Holzes, und hin und wieder zu Boden bröckelnden Gesteins.
„Ja. Das hattest du schon erwähnt...“, murmelt Torquemada, nun sichtlich in
Gedanken versunken.
„Wissen Sie überhaupt, was die Organisation getan hat, Torquemada? Was
Taldeer uns aufgetragen hat? Wir haben einen Dämon in MSTsaw versiegelt: Den
Dämon Paninischneider, beschworen aus einer FF, die Sie kennen sollten.“
Torquemadas Augen weiten sich vor Schreck. Eine Schweißperle fließt seine
glänzende Schläfe hinab. „Ihr Narren … ihr habt DIESE FF geMSTed?!“,
japst er und erbleicht.
„Nicht wir. Nicht vollständig, heißt das“, fährt der Bookman fort.
„Dieses MSTing wurde unter anderem von Ihren Schülern und noch anderen
Kommentatoren durchgeführt, damals, auf Meons Kreuzfahrtschiff.“ Der Bookman
zuckt mit den Schultern. „Ich nehme an, an die Episode erinnern Sie sich?“
„Ja!“, gellt Torquemada. „Aber … diese FF! Das darf nicht sein!“
„Taldeer hat es so angewiesen. Ihre Gründe schienen stichhaltig. Wir haben
nur eingegriffen, weil Ihre Schüler und Meon währenddessen den Ellipsenpapst
bezwungen hatten. Wäre dies nicht geschehen, hätte die Organisation das Schiff
nie attackiert.“ Der Bookman räuspert sich, spuckt auf den Boden. Als er
Torquemada wieder ansieht, wird sein Blick eisern, bohrend. „Ich weiß
mittlerweile, dass Taldeer all dies inszeniert hat, und noch mehr: Selbst Ihren
Austritt aus der Organisation hat Taldeer eingefädelt! Mittlerweile ist St.
Ditto ebenfalls verschwunden … ich nehme an, auch hier hat Taldeer ihre Finger
im Spiel, denn sie selbst hat ihn in die Welt gesandt, in der es geschah.“
Torquemada verengt die Augen zu kleinen Schlitzen, während er angespannt
zuhört.
„Wir sind alle von ihr manipuliert worden. Nach St. Dittos Verschwinden kam es
zu einem Zerwürfnis; und kurz bevor MSTsaw sie entführt hat, hat sogar Nevan
sich von Taldeer abgewandt.“
„Ach so?“, fragt Torquemada leise, legt den Kopf schief. „Wenn auch der
Ellipsenpapst weg ist, wenn du Taldeer hinterfragst und selbst Nevan sich offen
von Taldeer abwendet, dann … ich muss alles erfahren! Alles, was nach meinem
Weggang geschehen ist!“
„Nun“, murmelt der Bookman, während er den Saum seines Ärmels wieder
zurückzieht und zweimal die Rechte zur Faust ballt.
Die kurze Klinge, die unter seinem Ärmel hervorragt, schnappt lautstark
zurück.
„Sobald MSTsaw bezwungen ist, erzähle ich Ihnen alles, doch keine Sekunde
eher.“
„Aber du kannst nicht in die Festung der Organisation zurückkehren!“,
begehrt Torquemada auf, hebt beschwörend beide Hände. „Wenn du hier sagst,
dass du dich offen gegen Taldeer stellst, dann weiß sie, dass es geschehen
wird, und wird dich töten!“ Torquemada blinzelt. „Ich nehme dich gefangen.
Du kommst mit in die Welt der Chaosfee.“
Ein kehliges, trockenes Lachen ist zunächst die einzige Antwort des Bookman.
„Durchaus eine vernünftige Überlegung. Allerdings ... unterhalten Sie sich
mit einer Illusion, Torquemada. Ich habe Sie bereits vor Minuten mit meinem
wiederhergestellten Sharingan hypnotisiert. Wenn diese Illusion abebbt, werden
Sie feststellen, dass ich mich bereits auf den Weg gemacht habe, um die
kämpfenden Sues zu stoppen. Sie möchten sich dann womöglich auf die Suche
nach Ihren Schülern begeben, ehe sie allzu weit in MSTsaws Gebiet vorgedrungen
sind, sofern das nicht ohnehin bereits der Fall ist.“
„Was?!“, ruft Torquemada überrumpelt, richtet seine Konzentration sofort
nach innen und prüft seinen Geist.
Aber er ist rein - keinerlei Hexerei beeinflusst seine Wahrnehmung.
„Natürlich nicht“, fährt der Bookman fort. „Die Techniken eines
Sharingans haben mit Hexerei nichts gemein. Daran, dass ich Ihre Gedanken lese,
erkennen Sie, dass sich all dies in Ihrer Wahrnehmung abspielt - und daran, dass
Sie mich nicht länger angegriffen haben.“
„Du hinterhältiger, verschlagener Greis!“, schreit Torquemada und stampft
lautstark auf den Boden.
Der Bookman grinst gehässig, verschränkt die Arme und wendet sich ab.
Er geht noch ein, zwei Schritte, dann löst sich sein Bild einfach auf.
Torquemada bleibt tatsächlich allein zurück.
Ihm ist, als sei plötzlich eine undefinierbare Last von ihm abgefallen; als sei
er von einem Bann befreit worden, der ihm vorher nicht bewusst war, sich aber
jetzt, als die Illusion verflogen ist, umso stärker bemerkbar macht.
Hinter ihm stürzt lautstark Geröll zu Boden.
Langsam setzt er einen Fuß vor den anderen, macht sich auf den Weg zurück zu
dem Platz, an dem sie zuvor erschienen sind.
Wenn die Organisation sich tatsächlich von Taldeer abzuwenden begonnen hat und
nach und nach ihre Anführer verschwinden oder entführt werden, musste es
Ereignisse gegeben haben, von denen er nichts wusste, die dafür jedoch umso
wichtiger waren.
Aber zunächst würde er sich um MSTsaw kümmern müssen.
Schwaden aus wallendem, dickem Rauch breiten sich über das Dach aus und
schwappen beinahe wie eine Welle über die Chaosfee herein, rauben ihr die
Sicht.
Eine Rauchbombe! Oder Gift?
Reflexartig hält sie die Luft an und erhebt sich torkelnd, entfernt sich so
schnell sie kann vom Sims des Daches.
Unten bei der Straße muss die Assassinin sein.
Die Schützin würde sie in dieser Wolke kaum anvisieren können und sie würde
auf der anderen Seite des Daches … doch abermals dringen surrende, elektrische
Geräusche in die Ohren der Chaosfee, als die blauhaarige Gegnerin eine ihrer
Waffen lädt; diesmal viel lauter.
Eiskalte Schauer laufen ihr über den Rücken, als sie einen
markerschütternden, schrillen Pfiff hört und wieder irgendein Projektil
heranrasen muss.
In all dem Rauch sieht sie nichts und öffnet verzweifelt ein Plothole hinter
sich, um das Geschoss abzufangen.
Die Explosion, die keine Sekunde später ein tiefes Loch in das Gebäude reißt,
den Rauch hinweg fegt und alles um sie herum in gleißende Helligkeit taucht,
nimmt die Chaosfee kaum mehr wahr.
Als die glühend heiße Druckwelle sie erfasst, reißt sie sie von den Füßen
und schleudert sie einfach davon.
Ächzend und vor Schmerz wie gelähmt kneift die Chaosfee ihre Augen zusammen,
wirbelt herum und fliegt in hohem Bogen durch die Luft.
Ein Portal … sie muss ein Portal öffnen und sich in Sicherheit bringen!
Sie hat kaum mehr Kraft in sich - ein Sturz aus großer Höhe würde ihr diesmal
sämtliche Knochen brechen!
Doch noch ehe sie reagieren kann, springt die Assassinin vor dem Gebäude empor,
mühelos über mehrere Stockwerke hinweg, und sie hält mit unglaublicher
Präzision auf die Chaosfee zu!
Der Drop Kick, mit dem die Angreiferin sie sogleich erfasst und krachend zurück
auf das Dach schleudert, dass es ihr fast sämtliche Luft aus den Lungen treibt,
raubt ihr beinahe das Bewusstsein.
Für einen Moment kann sie kaum sehen, hat nur noch flirrende Lichter und
Sternchen vor sich.
Es dauert fast eine Minute, bis sich ihre Sicht langsam wieder klärt.
Die drei Gegnerinnen sind bereits da und umringen sie, sehen aus gefassten,
nahezu ausdruckslosen Gesichtern auf sie darnieder.
„So viel dann wohl zur Chaosfee“, murmelt Rayne, schürzt ihre Lippen.
„Du hast gegen uns verloren“, spricht dann die Assassinin, die Stimme warm
und freundlich, mit einem türkischen Akzent - ganz anders, als ihr
bestialischer Kampfstil und ihre orkische Erscheinung es vermuten lassen würde.
„Ich schlage vor, dass du dich nun ergibst.“
„Wenn ihr mich töten wollt, dann tut es“, röchelt die Chaosfee, hustet und
spuckt Blut. Sie versucht sich aufzurichten, doch bereits diese Bewegung ist zu
viel.
„Wir haben kein Interesse daran, dich zu töten“, meint die Schützin nur.
Ihre Stimme ist eiskalt, mit einem fast höhnischen Unterton, und ihre orangen,
großen Augen blitzen auf in unverhohlener Herablassung. „Nun … da du
verloren hast, nehme ich an, du gibst auf und wir können uns endlich aus dem
Staub machen?“ Sie lässt ihre Waffen verschwinden, die kurz in blauem Licht
erglühen sich schließlich einfach entmaterialisieren.
„Aus dem Staub machen...?“, wiederholt die Chaosfee ihre Worte kraftlos und
sieht verdutzt zu den Gegnerinnen empor.
Was auch immer diese MSTing-Sues vorhaben: Tot sehen wollen sie sie offenbar
nicht, sonst hätten sie sie längst ausgeschaltet.
Die Chaosfee ist sich sogar sicher, dass die MSTing-Sues sich noch
zurückgehalten haben.
„Ja. Aus dem Staub machen! Kann doch nicht so schwer zu verstehen sein“,
zischt Rayne, während sie in die Hocke geht und die Chaosfee anfunkelt. „Auch
wenn du gerade ziemlich hart mit dem Kopf aufgeschlagen bist.“
„Rayne, bitte“, spricht wieder die Assassinin und geht ebenfalls in die
Hocke. „Dieser Kampf ist sinnlos. Wir haben alle keinen Streit mit dir und
wären eher daran interessiert, unsere Herrin zu finden.“
„Dar Pha, danke“, faucht Rayne schmunzelnd zurück. „Das trifft's.“
Dar Pha rollt mit den Augen und fährt fort: „Wie uns zu Ohren gekommen ist,
kennst du den Entführer unserer Herrin Nevan. Sicherlich gibt es gewisse
Grundspannungen zwischen unseren Seiten, aber sag: Könntest du nun, wo wir dich
bezwungen haben, womöglich deine Informationen preisgeben?“
„Sollte es deine Zunge lockern, können wir so tun, als überließest du uns
die Informationen im Austausch für dein Leben“, kichert wieder Rayne.
Die Schützin lacht leise. „Schnittig, meine liebe Rayne; ich würde
allerdings vorschlagen, die Chaosfee nicht weiter zu verhöhnen, wenn wir sie
bereits verhören.“
Rayne rollt nur noch mit den Augen. „Leck mich, Helga. Wisst ihr was? Macht
doch was ihr wollt“, sagt sie noch, ehe sie gemessenen Schrittes zur Kante des
Daches schlendert.
Dar Pha seufzt. „Helga, Rayne, würdet ihr bitte still sein? Hier.“ Sie
reicht der Chaosfee ein rotes Glasfläschchen. „Dieser Trank sollte dir
helfen, deine Wunden zu regenerieren. Was kannst du uns nun über MSTsaw
erzählen? Ich nehme an, wir finden ihn und sein Versteck in dieser Stadt?
Ja?“
Die Chaosfee zögert einen Moment, fixiert Dar Pha aus zu Schlitzen verengten
Augen und mit zitternden Pupillen.
„Ihr … wollt eure Herrin retten? Nevan?“
Dar Pha hilft ihr hoch, während die Chaosfee mit unbeholfenen Fingern die
Flasche zu öffnen versucht, bis Dar Pha ihr schließlich hilft.
Sie zögert sichtlich, ist sich nach einem erneuten Blick in die warmen Augen
der Assassinin allerdings sicher, dass sie ihr tatsächlich helfen will.
„Ja“, meint Dar Pha, während sie die Chaosfee stützt. „Nevan ist unsere
Anführerin in der Organisation. Soweit ich weiß, habt ihr euch bereits
getroffen.“
Mittlerweile hat die Chaosfee das Fläschchen geleert. Ihr Gesicht wirkt
schmerzverzerrt.
„In der Tat … haben wir uns getroffen. Kurz bevor Taldeer das
Kreuzfahrtschiff meiner Freundin zerstörte, nachdem eure Organisation dort
einfiel, um ihre Gäste abzuschlachten.“
Helga lacht schallend, und die Chaosfee wirft ihr einen vernichtenden Blick zu.
Sogleich verstummt die Blauhaarige und hebt beschwichtigend die Hände.
„Verstehe mich nicht falsch, Chaosfee. Mich amüsiert nur die
Selbstverständlichkeit, mit der du über derlei Dinge zu sprechen pflegst. Wir
für unseren Teil dachten uns bereits, dass sich auf der M.S.Ting mehr ereignet
haben muss, als man uns erzählt hatte. Von einem, nun, Massaker, wussten wir
bisher nichts.“
Die Chaosfee zögert einen Moment und mustert Helga eindringlich - für sie
sieht es nicht so aus, als würde die Schützin lügen.
„Nun, die … Golden Sues hatten den größten Anteil daran.“
„Ah ja, ah ja“, macht Helga schnippisch. „Taldeer und der Bookman haben
die Golden Sues bereits mehrmals angeheuert. Vermutlich hatten sie sie wieder
damit beauftragt, die Drecksarbeit für sich zu übernehmen.“ Helga winkt ab.
„Uns ist nur bekannt, dass die Herrin vier deiner Verbündeten herausgefordert
hat, um sich für den kläglichen Zustand zu rächen, in dem ihre geliebte Stadt
Silent Hill und die Heimat einer unserer MSTing-Sues sich heutzutage befindet.
Dafür scheint sie ihnen die Schuld zu geben.“
Die blauhaarige Schützin breitet in einer ausschweifenden Bewegung die Arme aus
und deutet auf die sie umgebenden Ruinen. „Wenn die Herrin erst sieht, was wir
nun noch angestellt haben, wird sie wohl außer sich sein vor Wut.“ Sie
zwinkert vielsagend und verschränkt die Arme, um langsam Rayne zu folgen.
„Lügen, Intrigen, Heimlichkeiten“, murmelt die Rothaarige mit gespieltem
Desinteresse vor sich hin, doch so laut, dass die anderen sie problemlos hören
können.
„Ich für meinen Teil kann nur annehmen, dass Taldeer maßgeblich an allem
beteiligt war“, kommentiert Helga gehässig. „Ihr gesteigertes Interesse an
den Geschehnissen auf der M.S.Ting lässt in dieser Hinsicht ja tief blicken.
Dass sie einmal mehr die Herrin mit hineingezogen hat, stimmt mich durchaus ein
wenig verdrießlich.“
Mittlerweile ist sie bei Rayne angekommen und sieht zusammen mit ihr in die
Ferne, hin zu der langsam schwächer werdenden Feuersbrunst.
„Torquemada hat wohl heftig ausgeteilt“, meint Rayne. „Ob wir dem Bookman
helfen sollten?“
„Wohl kaum“, wehrt Helga mit einer grazilen Handbewegung ab. „Der
Speichellecker Taldeers mag sich seiner Haut selbst erwehren. Solange die Herrin
nicht zurück ist, unterstütze ich für meinen Teil keinen anderen
MSTing-Sue-Per mehr.“
„Ach, komm“, knurrt Rayne. „Den hat sie doch auch nur benutzt.“
Mittlerweile hat sich die Chaosfee wieder erhoben.
Tatsächlich schließen ihre Wunden sich bereits. Lediglich der an vielen
Stellen lädierte Overall und ihr wüstes Haar lassen noch erahnen, welchen
Kampf sie vor wenigen Momenten ausgefochten hat.
„Ihr … steht nicht hinter Taldeer? Sie ist nicht diejenige, die eure
Organisation kontrolliert und euch Befehle gibt?“, fragt sie mit bebender
Stimme.
Helga fährt herum, dass sich ihr Mantel nur so bauscht. „Taldeer, meine liebe
Chaosfee, ist eine selbstdarstellerische, machtgierige Redenschwingerin und
Manipulatorin, die sich womöglich gern als alleinige Anführerin unserer
Organisation sehen würde. Doch zuletzt ist sie sehr in Ungnade gefallen, als
sich herausstellte, dass sie uns MSTing-Sues lange Zeit für ihre persönlichen
Ziele benutzt hat. Dann ist sogar St. Ditto verschwunden, nachdem Taldeer ihn
auf eine Mission geschickt hatte!“
Die Chaosfee stutzt und gibt sich alle Mühe, ihre Überraschung zu verbergen;
wie neben ihr nur noch Golden wusste, war St. Ditto ein Diener des älteren
Autors Elypsion, während die MSTing-Sues und St. Ditto selbst glaubten, es
handle sich bei ihm um eine Art Gottheit.
Dass Elypsions Diener verschwunden war, konnte nichts Gutes bedeuten.
Helga bemerkt nicht, wie die Gedanken der Chaosfee kreisen und fährt unbeirrt
fort: „Auch wenn wir noch immer im Unklaren darüber sind, welcher Natur ihre
wahren Absichten sind, so können wir mit Bestimmtheit sagen, dass keiner von
uns auf Taldeers Geheiß hier ist. Der Bookman möchte verhindern, dass MSTsaw
mehr Sues entführen und in seinen Deus Ex Machina sperren kann, während wir im
Moment ausschließlich unsere Herrin retten wollen, die kürzlich noch selbst
Taldeers Plänen zum Opfer fiel. Ich nehme an, dir ist ebenfalls bekannt, dass
MSTsaw in seiner heutigen Inkarnation auf Taldeers Anweisung erschaffen worden
ist?“
„Ja, das … konnte ich herausfinden“, entgegnet die Chaosfee verlegen,
räuspert sich mehrmals. Es wäre vermutlich keine gute Idee, den MSTing-Sues zu
erzählen, dass sie die ganze Zeit über mit Golden zusammenarbeitet. „Ich
muss zugeben, dass ich nicht verstehe, wieso die Feenschale so etwas überhaupt
zugelassen hat. Meines Wissens nach hätte sie sowohl MSTsaw als auch diesen
Paninischneider assimilieren müssen, kaum dass sie sich im Plothole
befanden.“
„Die Feenschale?“, fragt Dar Pha. „Eine Feenschale kenne ich nicht.“
„Nie gehört“, meint Rayne schnell, und Helga rollt nur abermals mit den
Augen.
„Nun, bei der Feenschale handelt es sich einem Mythos zufolge um die
Schöpferin des Multiversums und Gründerin der Organisation: Eine 'ältere
Autorin', die bei dem Versuch, ihre eigene Welt zu zerstören, das Multiversum
überhaupt erst erschuf und dabei all ihre Macht verlor“, beginnt Helga
ausschweifend und registriert Raynes genervte Blicke. „Später rief die
Feenschale ihre treuen Diener … ach, ihr wisst schon. Mythen und Geschichten,
die sich leicht im Archiv des Bookman nachlesen lassen. Dem Archiv zufolge hat
die Feenschale allerdings vor sehr langer Zeit das letzte Mal zu den Sues
gesprochen. Ich für meinen Teil … halte das für ziemlich abgehobenes
Gewäsch.“
Die Chaosfee wird immer verblüffter: Es ist also wahr; Torquemada hatte sie
nicht belogen, um sie für seine Sache zu gewinnen. Die MSTing-Organisation in
ihrer heutigen Form dient tatsächlich nicht der Feenschale, sondern agiert
unabhängig von den älteren Autoren, und die MSTing-Sues selbst halten die
Feenschale allenfalls für einen Mythos.
Sie musste wahrlich länger in ihrer FF versiegelt gewesen sein, als sie sich
vorgestellt hatte.
„Wie dem auch sei“, meint Helga schließlich abwinkend. „Aus deiner
beharrlichen Ignoranz unseren Fragen gegenüber schließe ich, dass auch du
nicht weißt, wie wir MSTsaw oder unsere Herrin finden können?“
„Nun, … nein“, antwortet die Chaosfee stockend. „Wir sind hier, weil wir
uns selbst auf die Suche machen wollten. MSTsaw ist vor einigen Stunden erst in
meine Welt eingedrungen und hat einige unserer Freunde entführt.“
„Ach, so so“, macht Helga und tippt sich selbst nachdenklich ans Kinn. Sie
rückt ihren Rosenhut gerade und sieht die Chaosfee eindringlich an.
Dar Pha geht dazwischen. „In diesem Fall schlage ich vor, dass wir uns
zunächst verbünden und gemeinsam nach MSTsaw suchen. Weitere Differenzen
bezüglich der Organisation und den Machtkämpfen zwischen Taldeer und
Torquemada ließen sich sicherlich klären, nachdem der Fall abgeschlossen
ist.“
„Ja, ich stimme zu. Eine hervorragende Idee“, sagt die Chaosfee schnell und
nickt bekräftigend.
Auch wenn sie sich nach wie vor nicht sicher ist, worum es hier eigentlich geht,
so ist ihr ein Waffenstillstand mit den MSTing-Sues mehr als lieb.
Andererseits scheint keine der Frauen sie auch nur zu kennen, abgesehen von
diversen Erzählungen der anderen Anführer.
Diese MSTing-Sues wissen nicht, wer sie ist, und sie haben kein gesteigertes
Interesse daran, sie zu vernichten.
Als hätte sie ihre Gedanken gelesen, lehnt Helga sich dann vor. „Meine liebe
Chaosfee, ich darf fragen, woher du von den Geschichtsmythen der Organisation
weißt? Die Feenschale ist ein Begriff, der sich lediglich in einigen
verstaubten Wälzern in unserer Bibliothek finden lässt.“
Die Chaosfee spürt bereits, wie die Hitze auf ihre Wangen steigt und gibt sich
alle Mühe, nicht allzu überrumpelt zu wirken.
„Mag es sein, dass du selbst für einige Zeit Mitglied in der Organisation
gewesen bist?“
„Nun … so in der Art. Das ist allerdings ziemlich lange her.“
„Interessant.“
Dar Pha, Helga und die Chaosfee fahren überrascht herum und bemerken den
Bookman, der mit verschränkten Armen auf einem halbwegs heil gebliebenen
Dachaufbau steht und zu ihnen herab blickt.
„Bookman! Wir haben Sie nicht bemerkt“, japst Dar Pha überrumpelt und sieht
sofort zu Rayne, die nach wie vor ihren Blick über die wieder in tiefe
Dunkelheit, doch hier und da noch von Feuern erhellte Stadt schweifen lässt.
„Ich schon“, kichert die Rothaarige verschlagen. „Ich fand es einfach
witziger, euch nicht darauf hinzuweisen.“
Dar Pha facepalmed, während Helga einmal mehr mit den Augen rollt.
Die Chaosfee blickt verwundert zwischen den MSTing-Sues hin und her.
Diese Frauen scheinen gut befreundet zu sein, und alles andere als die Sues
verteufelnden Fanatiker, die sie in Erinnerung hat.
Unterdessen macht der Bookman einen Satz vom Dachaufbau und eilt zu ihnen.
„Wie ich sehe, sind Sie alle vernünftig und haben die Sinnlosigkeit dieses
Kampfes erkannt, wofür ich mich herzlich bedanke. Bitte, jemand muss sich auf
den Weg machen und den jungen Gary Sues folgen. Ich nehme an, entweder Eckhardt
oder Orianna ist ihnen auf den Fersen.“ Er deutet in eine Richtung, in der ein
abgelegenerer Sektor der Stadt liegt, in dem sich nach wie vor dichte
Rauchschwaden erheben, erhellt von Bränden. „Dort ist es vermutlich zum Kampf
gekommen. Unterbinden Sie dieses Unterfangen mit allen nötigen Mitteln! Sollte
Orianna die Kämpfende sein, wissen Sie notfalls, wie Sie sie ausschalten
können. Eckhardt hingegen … dürfte sich freuen, zu erfahren, dass er sich
zurückziehen kann.“
Rayne strafft sich und lässt einmal hörbar ihre Schultern knacken. „Ich mach
mich auf den Weg. Wenn mir die Chaosfee netterweise ein Portal öffnet, bin ich
dort sogar blitzschnell angekommen.“
„Oh!“, macht die Mary Sue überrumpelt. „Das ist leider nicht möglich.
Ich habe diesen Ort noch nie gesehen, muss mir allerdings ein Bild vorstellen,
um ein Plothole öffnen zu können.“
„Ah. Na dann~“, murmelt Rayne, ehe sie sich beherzt vom Dach schwingt. Dar
Pha eilt ihr geschwind nach, und die Chaosfee bleibt mit Helga und dem Bookman
zurück.
„Später werde ich Ihnen womöglich einige Fragen stellen, Chaosfee“,
murmelt der Bookman leise, während er die Sue mit undefinierbarem Blick
ansieht. „Im Moment allerdings sollten wir uns um die Angelegenheit mit MSTsaw
kümmern. Ich konnte Meon und die anderen MSTing-Sues auf dem Weg hier her nicht
ausfindig machen. Wenn wir uns aufteilen, finden wir sie gewiss schneller.“
„Natürlich“, meint Helga und verbeugt sich kurz. Sie fährt herum und ist
keine drei Sekunden später in der Nacht verschwunden.
„Torquemada wird ebenfalls bald zu uns stoßen; er und ich müssten uns
mittlerweile ausgesprochen haben.“
„Sie … und Torquemada? Aussprechen?“, fragt die Chaosfee und mustert ihn
eindringlich.
„Das ist eine längere Geschichte. Lassen Sie uns jetzt bitte die anderen Sues
suchen.“
Der Bookman wendet sich ab und marschiert mit wehendem Mantel zum Dachsims.
„Nein. Warten Sie!“, ruft die Chaosfee fordernd und eilt ihm nach, um ihn an
der Schulter zurückzuhalten. „Bitte, ich muss das wissen: Welche Position
nimmt die Organisation bezüglich der Feenschale ein?“
Sie sieht ihn eindringlich an und ihre Augen sind von einem undefinierbaren
Funkeln erfüllt, welches den Bookman stutzen lässt.
„Bezüglich der älteren Autoren, meinen Sie?“, hakt er nach und ringt ihr
ein verhaltenes Nicken ab.
Der Bookman zögert noch einen Moment. „Nun, das in tiefen Stein gebettete
Überbleibsel einer vergangenen älteren Autorin ist sicherlich unser geringstes
Problem, Chaosfee. Ich weiß, dass Sie mit Golden zusammenarbeiten. Sie wissen
also vermutlich, dass wir uns um einen ganz anderen, älteren Autor Gedanken
machen müssen?“
Die Chaosfee haucht überrascht aus. „Sie wissen von Golden und mir?“, fragt
sie und weiß nicht länger, was sie mit ihren Händen machen soll.
„Natürlich. Nevan und ich sind zwei der wenigen Vertrauten, die Golden hat.
Sie spricht mit uns über alles. Über ihre Rettungsaktion bin denkbarerweise
aber nur ich informiert.“
Hin und wieder knackt es irgendwo, Lichtblitze flackern auf und erlöschen
sogleich.
MSTsaw erhebt sich kraftlos. Er geht einige Schritte und steigt unbeholfen über
den Wall aus kaputten Fernsehgeräten, der ihn umgibt.
Ketten und Stacheldraht baumeln schlaff von der Decke wie bizarre Vorhänge.
Als er den Wall überwunden hat, bemerkt er neben sich und halb begraben unter
Holz und Glas noch einen einzigen Fernseher, der noch immer Bilder sendet;
bleichen Nebel, ein Autowrack, ein Stück Straße.
MSTsaw geht davor in die Hocke.
„Deus Ex Machina“, sagt er trocken und das Bild erlischt für einen Moment.
Wenn er nur Alessa hätte, die Herrscherin über dieses absonderliche Universum,
das den von ihr geschaffenen Naturgesetzen folgt und sonst keinen...
Der Bildschirm aktiviert sich wieder, wirft kaum mehr Licht.
MSTsaw sieht ein wirres Geflecht aus Metallringen und spitzen Stäben, darin
eingebettet und von Stacheldraht und Ketten gehalten, drei Frauen; der Deus Ex
Machina, mit dem MSTsaw den Sues ihre Kräfte raubt.
Der alte Mann seufzt geschwächt und fragt sich, ob ihm diese drei wohl genug
Macht liefern, um Golden zu vernichten, sofern er sie denn findet.
Nevan ist eine MSTing-Sue-Per und unglaublich mächtig, Setha ein Halbengel mit
Heilkräften, die ohne Gleichen sind, und Alessa - die menschliche, sterbliche
Alessa - verbunden mit ihrer dämonischen Hälfte, die diese Welt geschaffen
hat. Ihre Kräfte anzuzapfen, ermöglicht MSTsaw zumindest, teilweise Macht
über Silent Hill auszuüben.
Doch er bräuchte beide Alessas, um die Kontrolle vollständig zu übernehmen.
Ob Golden Alessa kennt? Arbeiten die Sues zusammen?
Eine Bewegung.
MSTsaw blinzelt überrascht, neigt sich dem Monitor entgegen.
Vor dem Deus Ex Machina … steht jemand!
MSTsaw erkennt nicht, um wen es sich handelt.
Golden?!
Er neigt sich noch weiter nach vorn … und setzt wieder zurück, als er so weit
am Monitor ist, dass das Bild vor ihm verschwimmt.
Nein, nicht Golden; es ist eine große, hager wirkende Gestalt in enger
Kapuzenkutte.
Irgendetwas ist an den Proportionen der Person anders.
MSTsaw verengt die Augen, bemerkt beiläufig, dass er wieder mit beiden sehen
kann.
„Wer ist das?“, fragt er sich selbst leise.
Unter der Kapuze der Gestalt dringt Licht hervor - nicht stark, doch ausreichend
genug, um klar zu erkennen, was darunter ist: Eine glatte, wie poliertes Glas
wirkende Fläche, hinter der purpurne und lilane und violette Nebel zu wallen
und zu tanzen scheinen.
Eine Maske?
MSTsaw sucht die Hände der still da stehenden Gestalt - und findet sie
sogleich, aber nicht auf Hüfthöhe, sondern tiefer hängend.
Sie bestehen aus dem gleichen, leuchtenden Material.
„WAS ist das?!“, begehrt MSTsaw auf und nimmt etwas mehr Abstand vom
Bildschirm.
Dieses Ding scheint kein Mensch zu sein.
Dann geht ein Ruck durch die Gestalt, als sie unmerklich den Kopf neigt und nun
genau in die Kamera zu starren scheint.
Ihr merkwürdiges, gewölbtes Gesicht besteht aus nichts als wallenden Farben
und verfügt über keinerlei erkennbare Sinnesorgane, doch MSTsaw fühlt sich,
als würde die Gestalt ihn ansehen.
„Dies ist mein Avatar, MSTsaw - der Avatar des Elypsion“, hallt es durch
seine Gedanken.
MSTsaws Augen weiten sich langsam. Sekunden später scheint der alte Mann
regelrecht entsetzt zu sein.
„Ich wusste immer, dass Golden mich eines Tages offen hintergehen würde, denn
ich habe sie geschaffen. Ich wusste bereits, dass sie es genau jetzt, in diesem
Moment, tun würde, noch ehe du überhaupt von den MSTing-Sues in die Welt der
Lebenden zurückgeholt worden bist, MSTsaw; genau so wie ich wusste, dass du
kein nützlicher Diener sein und dich ebenfalls gegen mich stellen würdest.
Mein Avatar ist die Lösung all dieser Missstände. Nun, da ich ihn geschickt
habe, werden sich die Dinge im Multiversum für viele, viele Sues anders
entwickeln als geplant.“
MSTsaw schluckt.
Elypsions Avatar? Ein weiteres Werkzeug des älteren Autors?
„Aha“, macht er und erhebt sich, strafft sich und kreiselt langsam mit
seinen Schultern auf und ab.
MSTsaw schließt die Augen und nimmt einen tiefen Atemzug, hat in Gedanken kurz
das fahle Gesicht seines Neffen vor sich.
„Deus Ex Machina.“
Dann sieht MSTsaw das gleiche Bild wie eben, aber nicht mehr auf einem
Bildschirm, sondern real. Vor ihm, in gut zehn Metern Entfernung, ragt der Deus
Ex Machina empor, und davor steht der Fremde.
Der Avatar rührt sich um keinen Millimeter, als MSTsaw langsam auf ihn zu
kommt, das Gesicht vor Hass und Wahnsinn zu einer Grimasse verzerrt.
Seine Schritte hallen über den Steinboden.
„Der Avatar des Elypsion? Vermutlich bist du so 'n seelenloses Ding ohne
eigene Meinung und wirst von Elypsion direkt gesteuert oder so, was?“ MSTsaw
lacht verächtlich.
Als er fast heran ist, hebt der Avatar die rechte Hand, mit der er fest
umklammert eine kleine Person hält, die MSTsaw bis eben nicht bemerkt hatte. In
einer mühelosen Bewegung wirft er ihm den Körper zu.
MSTsaw fängt die Person reflexartig auf und hält einen leblosen, kleinen
Jungen in Händen, das Gesicht leichenblass und das fettige, schwarze Haar zu
einem Seitenscheitel fest zementiert. Verwunderlicherweise hat der Junge einen
Schnauzbart.
„Aaah, ich sehe schon“, macht MSTsaw gedehnt. „Der Dämon aus dieser FF,
die ich MSTen lassen wollte! Und jetzt ist er tot und für mich nicht mehr von
Nutzen.“
MSTsaw wirft Dämi wie das Stück Müll, das er ist, zur Seite und deutet auf
den Avatar des Elypsion. „Du! Du bist in diesem Multiversum vollkommen
wehrlos, Elypsion! Wenn du auch nur einen Furz an Macht hättest, hättest du es
nicht nötig, all die Leben zu manipulieren und für dich und deine absurden
Pläne auszunutzen!“
MSTsaw reißt beide Hände empor.
„Deus Ex Machina!“, ruft er dröhnend und geisterhafte Bewegung kommt in die
Ketten und Drähte, die den Deus Ex Machina fixieren. Das Konstrukt wird
emporgehoben und verschwindet langsam in der bleiernen Dunkelheit über ihnen.
Der Avatar legt den Kopf in den Nacken, als würde er dem Deus Ex Machina
nachsehen.
Dann hebt er eine Hand, um darauf zu deuten - doch was auch immer er vor hat
wird vereitelt, als aus dem Nichts heraus eine Kette vor schnellt und gegen die
aus lediglich zwei klobigen Fingern und einem Daumen bestehende Hand des Avatars
peitscht, sie zurückschlägt.
Ruckartig senkt sich der Kopf der Gestalt und richtet sich auf MSTsaw, der ihm
die Zähne zeigt.
„Ich werde dich und jeden deiner Diener vernichten! Und mit deinem Avatar
fange ich an!“
MSTsaw ruft abermals den Deus Ex Machina an. Blaue Flammen und gleißende Blitze
umhüllen seine linke Hand, und in seiner Rechten manifestiert sich ein
goldenes, klobiges Schwert mit einem in das Heft geätzten Horusauge.
Unzählige Ketten baumeln überall im endlos erscheinenden Raum von der Decke
herab; dann geht ein Ruck durch sie hindurch und sie richten sich auf den Avatar
wie Schlangen, die ihre Beute fixieren.
Tatsächlich kommt Bewegung in die Gestalt.
Summende Geräusche dringen unter der Kutte des Avatars hervor, als sich seine
Arme langsam in Schwerter verwandeln, bestehend aus violettem, leuchtendem
Glas.
Elypsions Diener setzt nach vorn und stürmt dem manisch schreienden MSTsaw
entgegen.
Kapitel 12: Goodbye, Sinn und inhaltliche Kohärenz!
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Goe: „Ja, was denn jetzt?“
Basy: „Altah.“
Wojtek: *gelangweilt seufzt*
Eli: (°)3°
Basy: „Wenn net bald wat passieahrt, dann schlaf i wirklich noch ein. Dat
gibbet doch net!“
Alessa: *chrm, chrm*
Die Kommentatoren drehen sich mal schneller, mal weniger schnell, um und
entdecken hinter den Sesseln Alessa und noch eine weitere Mary Sue im goldenen,
eng taillierten Kleid und mit wallender Löwenmähne, umgeben von glimmenden
Fünkchen.
Eli: „Huhu, Alessa und Golden.“ (°)3°/
Goe: „Ah, wie schön, unsere Gastgeberin! Und wie ich sehe, die ominöse Dr.
Golden Chie. Da brate mir doch einer einen Storch, sapperlot!“
Basy: „Boah, i hoffe bloß, iha habt gute Neuigkeitahn un wa können geh'n.“
*sieht die Sues abwechselnd an* „Iha habt keine gut'n Neuigkeiten, wa?“
Golden: „Nun … hallo erst mal!“ #^_^# „Nein, wir haben leider keine
guten Neuigkeiten. Tut mir schrecklich leid, ihr Lieben.“
Wojtek: „Uhm, wir … wir kennen uns wohl noch nicht. Ich bin Wojtek.“
Golden: „Aww~ Ein neuer Kommentator!“ :D „Ja, wir kennen uns noch nicht.
Huhu, Wojtek! Mein Name ist Dr. Golden Chie, und falls man es dir noch nicht
verraten hat: Ich bin eine Mary Sue!“
Wojtek: *Golden skeptisch mustert* „Das … ist ja wirklich sehr schön für
Sie, Dr. Chie. Was...“
Alessa: „Genug!“ *hektisch gestikuliert* „Kommentatoren, wir müssen euch
bitten, noch die Fortsetzung zu Monster with a Heart.? zu MSTen. Leider ist
irgendetwas nicht so gelaufen, wie wir es geplant hatten. Der Dämon ist nicht
erschienen und ich habe nicht die Macht, einen Zugang zum Deus Ex Machina und zu
MSTsaw zu öffnen! Wenn das Schicksal uns gnädig ist, bietet aber die
Fortsetzung die Möglichkeit, einen Dämon zu beschwören.“ >__>
Kommentatoren: *genervt stöhnen*
Basy: „Wat, NOCH einah FF? Altah!“
Eli: *mit knurrendem Magen* „OIch weiß nucht, ob ich noch eine FF MSTen kann.
Mir ist schon ganz unwohl und ich hab Hunger und bin müde und durstig und
bräuchte eigentlich jetzt Nähe zu Dando.“ (;)_;
Golden: „Aww, ihr Armen.“ :< *geht mit grazilen Schritten zu den Sesseln*
„Ich kann spüren, wie niedrig eure MSTing-Reserven sind! Die FF muss euch
ganz schön ausgelaugt haben.“
Alessa: „Leider habe ich nicht die Möglichkeit, euch mit Nahrung zu
versorgen, Kommentatoren. Illusionen und Trugbilder, die euch suggerieren,
gegessen und getrunken zu haben - mehr kann ich nicht anbieten.“ *leise zu
sich selbst* „Wenn es nach mir ginge würde ich euch ja mit meiner überaus
weltlichen Peitsche durchwalken, aber hmmm...“ =__=
Golden: „Ach, keine Sorge, Alessa! Ich bin eine Mary Sue, ich krieg das
hin!“ #^_^# „MACHT DER SUE, MACH AUF! Siebenunddreißigste geheime
Sue-Technik: REPLENISHMENT!!!“ #>0<#/
Golden formt kompliziert wirkende Gesten mit den Fingern; drastisch fulminante
Special Effects wirbeln sogleich um die Kommentatoren herum, so vorzüglich
animiert, dass jedes Fantasy RPG vor Neid erblassen und es zwei Seiten brauchen
würde, sie zu beschreiben.
Kommentatoren: „Ooooh~“ *wieder regeneriert und in ihrer vollen Schönheit
da sitzen*
Kaum haben sich die atemberaubenden Special Effects gelegt, sind Golden und
Alessa auch schon aus dem Raum verschwunden.
Der Fernseher springt an und das gruftige Dämonengör wird dort eingeblendet.
Alessa: „Ich schicke euch das erste Kapitel der Fortsetzung. Beeilt euch
bitte, die Zeit drängt!“
Eli: „Ja genau, OMG wie spannend und dramatisch doch alles ist!“ (*)_*
Goe: „Sakra aber auch! Ich habe diesem nicht zugestimmt! Ich verlange eine
Anzahlung! Fünfstellig mindestens, sonst MSTe ich hier gar nichts mehr!“
{◣}_{◢}
Golden: *auch auf dem Bildschirm erscheint und ihm ein Bündel Banknoten daraus
zuwirft*
Goe: *fängt die Moneten* {$}_{$}
Basy: „Ey, i will auch Geld!“
Golden: #͡° ͜ʖ ͡°#凸 *wieder ausgeblendet wird*
Basy: „Du verdammte Sue!“
Wojtek: „Ihr … ihr nehmt irgendwie sehr gelassen, dass diese Fremde hier
gerade aufgetaucht ist und einfach ALLES durcheinander wirft, oder?“
Eli: „Ach, Golden ist nucht fremd, Wojwoj. Sie ist eine ominöse Mary Sue und
taucht immer mal wieder auf, wenn das Schicksal der Welt auf dem Spiel stehen
dut.“
Goe: „In der Tat. Darüber hinaus ist sie äußerst redlich, gell? Nur, damit
du es weißt, werter Wojtek.“ *Banknoten einsteckt*
Wojtek: o__o „...“ =__=
We'll meet again, right?
Basy: „Fo shizzle tun wa dat. Wruaight? Wruaight? Mnahahaha~“ xD
Wojtek: „Aber sicher doch. Es hätte auch garantiert keiner damit gerechnet,
dass die beiden sich NICHT noch mal begegnen. Selbst der Abbruch der FF kann
nicht verhindern, dass Sophia und Pyri zusammen kommen.“
Goodbye, Silent Hill
Kommentatoren: *YAYNESS!*
Hallo Leute~! :D
Eli: „Huhu!“ (*)_*
Basy: „Un Tschüss!“ *imaginären Sprengstoffgürtel zündet*
Goe: „Basy, bitte.“ *imaginären Staub von ihr abklopft* „Sicherlich
werden wir die drei Kapitel jetzt auch noch überstehen, gell?“
Eli: „Ja genau, Basy. Freu dich doch, dass es weitergeht. OIch freue mich,
dass es noch weitergehen dut!“ *zu Tränen der Glückseligkeit gerührt*
„Jetzt können all die offen gebliebenen Fragen beantwortet werden und wir
kriegen noch mehr Spannung und Gefühle und Abenteuer, und das sogar gratis!“
(*)_____*
Wojtek: *völlig ausdruckslos und ohne einen Funken Hoffnung auf die FF starrt*
„Das ist wie eine Psychose. Die hören auch nicht einfach auf.“
Das hier ist also die Fortsetzung zu meiner Story "Monster with a Heart?!"
Wojtek: „Ich … wirklich, ich wusste schon, dass es genau das sein würde.
Und trotzdem schockt mich dieser Satz so sehr, dass ich mir gerade wünsche, ich
wäre nie hier her gekommen.“ ;_;
Goe: „Donnerwetter, ist denn nicht der Verlautbarung zugeführt worden, sie
täte keine Ideen mehr der Habhaftseiung zuschieben und wolle daher nicht mehr
an besagtem Epos rumbasteln? Wie lange war denn dann hier die Bedenkzeit?“
Eli: „Vermutlich eine Sitzung auf dem Klo.“ (°)3°
Basy: „Njoah, oda da Umzug is jetz abgeschlossahn oda wat weiß i. Zwisch'n
gepackten Kartons un da Abdrücken von Schränkens anna Tapete is halt auch net
grad dat kreativste Umfeld.“ *shrug*
Wojtek: „Ich verstehe ja nicht, wieso überhaupt eine Fortsetzung zu MwaH
rausgehauen wird, wenn das eigentliche MwaH nie abgeschlossen worden ist. Und
das meine ich damit, wenn ich sage, dass die Leute einfach viel lieber was Neues
anfangen, als was Altes zu beenden.“ -.-
und ich bin total aufgeregt wie sie euch gefallen wird~! :DD
Eli: „Vermutlich wird sie uns nucht besonders gut gefallen, da wir durch den
ersten Teil schon sehr negativ geprägt sind, auf Sophia und Silent Müll, die
Stadt der Plotholes und Widersprüche und unser erster Eindruck daher im Arsch
ist. Aber dann werden wir auch erkennen, dass die Autorin sich verbessert hat,
ihr alles Gute für die Zukunft wünschen und uns freuen, diese interessante
Erfahrung gemacht zu haben zu dun.“ (°)3°
Wenn ihr Kritik habt, bitte immer nennen ich werde versuchen mich zu bessern ^^
Basy: „Höhöhö ja genau, dat sag'n se imma. Aba wenn ma dann auch bloß
einah Pips von sich gibt, is ma 'n gemeinah Bösigkeits-Fiese-Elite-Mobbahr un
kommt auf da Blacklist. Arsch legge sag i da bloß.“
Wojtek: „Uhm … ja, eigentlich eine tolle Motivation. Dummerweise wäre man
bei all der Kritik, die bisher angefallen ist, am St. Nimmerleins-Tag noch
nicht fertig. Da wird am Ende der Kommentar länger als die gesamte FF und ihre
drei Fortsetzungen.“ ^^;
Eli: „Bring niemanden auf blöde Ideen, Wojtek. OIch will trotz aller Freude
bald auch mal heim.“ *an ihm zupf*
Enjoy~ :3c
Goe: {>}_{>}7 „Augenscheinlich handelt es sich bei der Autorin um einen
Vampir, und sie zeigt mit diesem c symbolisch ihre Zähne! Allerdings saugt sie
kein Blut sondern Nervensubstanz - DAS erklärte dann ja so einiges.“
~*~ Sophia POV ~*~
°3° Eli POV *w*
Eli: „Oh cool, da ist wieder die buschige Sternaugenbraue! Goe, bist du
sicher, dass du mir die niacht irgendwie ausdrucken kannst? OIch mag die so!“
=_= Goe POV (_._)
Goe: „Nein, mein Teuerster! Nicht in diesem und im nächsten Leben werde ich
dir irgendetwas aus dieser Schwachsinns-FF dem Ausdruck zuführen!“
°3° Eli POV *w*
Eli: „Ja aber warum denn nuuucht?“ (Q)___Q
DX Basy POV XD
Basy: „MwahahahaharrrrrGRAAAH! Mein Gott, wie sehr i dat POV-Zeug hasse!“
°_° Wojtek POV ^_^
Wojtek: „Uhm … na ja. Irgendwie hat das mit den Tilden schon Stil.“ ^^
ò_ó Eli/Basy/Goe POV >_<
Eli, Goe & Basy: „Nein/Nee, hat es / hat's nucht/nicht/net!!!“
Ihre Lunge brannte, ihre Beine taten weh und ihr Herz schlug heftig in ihrem
Brustkorb als sie durch die Straßen rannte und versuchte von den Monstern zu
flüchten die sie verfolgten.
Eli: „Scheint, als würden wir direkt ins Geschehen geworfen und es geht genau
da weiter, wo die erste FF aufgehört hat, so wie sich das für Fortsetzungen
gehört!“
Basy: „Juhuu, noch mehr Monstah ohne Sinn! Un ohne Beschreibung, damit ma
wieda keina weiß, wie se eigahntlich ausseh'n.“
Wojtek: „Ich sag's mal so: Nachdem sie im ersten Teil ja vor allem sinnfrei im
Kreis gerannt ist, ist die absichtliche Flucht vor den Monstern durchaus als
Verbesserung zu sehen.“
Goe: „Mittlerweile täte es mich nicht wundern, wenn dieses bei Sophia der
Normalzustand wäre und sie einfach ALLES hektisch und übertrieben dramatisch
macht, gell? Rennt in Windeseile vom Bäcker zum Optiker und legt dann einen
Spurt, der jeden Athleten vor Neid erblassen lässt, zum Supermarkt hin, immer
gehetzt und wirft Blicke um sich, als verfolge man sie. Dabei ist das nur ein
ganz normaler Montagmorgen.“
Um ehrlich zu sein; sie bereute es gerade nach Silent Hill gekommen zu sein.
Goe: „Ja Donnerknispel aber auch, JETZT erst? Ich für meinen Teil hätte
bereits im dritten Kapitel genug von alledem gehabt, als diese Türen anfingen,
sich von selbst abzuschließen und Blut und Eiter aus dem Wasserhahn kamen,
gell?“
Eli: „Das 'gerade' verstehe ich irgendwie nucht. Es impliziert, dass sie es
vorher niacht bereut hat, was sie aber tat, und dass später alles so toll wird,
dass keine Reue mehr vorhanden sein wird, was aber vermutlich auch nocht der
Fall sein wird. Oder wieso sollte Sophia denn glauben, dass später irgendwas an
ihrer Situation auch nur ansatzweise besser wird?“ (°)3°?
Basy: „Weil se sich jetzt in einah Schwanz auf Beinen namens Pyri verguckt
hat, ey.“
Keuchend rannte sie um die Ecke, lehnte sich an die Wand und versuchte sich zu
beruhigen,
Basy: „Uhuu, recht off'nsichtlich um eina Wand rum un dann da ran lehnen is
natürlich supah effektiv, wenn ma grad vor eina Rudel Monstahs flüchten
tut.“
Wojtek: „Hihi, ja. Scheint, als wäre das sogar eine direkte Fortsetzung mit
keinen fünf Minuten Zeitunterschied. Nichts hat sich geändert und Sophia
verfügt dementsprechend auch noch über genau die gleichen Fähigkeiten und
Überlebensskills … also gar keine.“
doch scheiterte kläglich.
Goe: „Ja Heureka, ist dieses heute der Tag der allgemeinen Erkenntnis oder so?
Oder hatte sie allen Ernstes gedacht, physische Anstrengung und Panik vor dem
Tod täten ihr hilfreich sein bei dem Versuch, sich zu beruhigen?“
Eli: „OIch dachte wirklich bis gerade eben, in blinder Angst im Kreis herum zu
rennen sei die Wurzel jeder Yoga-Stunde.“ (o).o;
Ihr Herzschlag war zu hoch, sie war völlig außer Atem und ihre Beine fingen
an zu streiken und innerhalb der nächsten 30 Sekunden lag sie am Boden und
Tränen flohen aus ihren Augen.
Basy: „Wenn selbst da Tränen scho da Schnauze voll ham un de Flucht
ergreifahn, frag i mich doch, wat wia noch hiea mach'n.“ >__>
Eli; „OIch begrüße, dass ihre Beine sich jetzt gegen die unwürdigen
Arbeitsbedingungen erheben und in den Streik treten dun! Das klingt als wäre es
eine längere Geschichte und passt daher sehr gut zu der Tatsache, dass sie
offensichtlich eine halbe Minute zum Fallen brauchen dut.“ (°)3°
Basy: „Altah, i wette Geld, dat selbst da Herzschlag bloß an Versuch vom
Herzen is, aus ihra Brust zu spring'n un eilig dat Weite zu suchahn!“ xD
„Verdammt...“ fluchte sie und schluchzte, so hatte sie das bestimmt nicht
geplant gehabt.
Goe: „Sophias Plan: Fahre nach Silent Hill, ohne jemandem davon zu erzählen
und ohne dich auf die Dinge vorzubereiten, die der Film dir gezeigt hat.“
Wojtek: „Ich würde mal sagen, das hat geklappt.“
Langsam schlossen sich ihre Augen, sie war so müde........Sie wollte
schlafen, auch wenn sie jetzt nicht durfte und dann passierte es; Sie wurde
bewusstlos.
Eli: „Das geht mir auch immer so! Wenn ich kurz davor bin in Stücke gerissen
oder zu Tode vergewaltigt zu werden, möchte ich auch am liebsten in einer Gasse
einschlafen. Aber nur mit einer Kuschelwuscheldecke von Paddington!“ (>)_<
„Erst kürzlich kam so ein fieser Onkel auf mich zu, der hat mir aber Angst
gemacht, also hab ich mich hingelegt und geschlafen. Als ich wieder aufwachte
war ich ein wenig nass, aber sonst war alles gut. Bei dem Onkel handelte es sich
übrigens um Dando, und es war ein Rollenspiel.“ (ö)uö
Als sie das nächste Mal ihre Augen öffnete war sie vom Boden entfernt
Goe: „Ist sie zufälligerweise auf einer geothermalen Stelle gelandet? Es
besteht immerhin die Möglichkeit, dass die viele Luft in ihrem Kopf sich
erwärmt hat und sie daher jetzt davon schwebt.“ {>}_{>}7
Basy: „Reisende soll ma net aufhalt'n, Altah.“
und schwere Schritte trugen sie durch die Straßen.
Wojtek: „Oy, schwere Schritte tragen sie. Silent Hill hat es wohl mal wieder
geschafft, dass abstrakte Konstrukte und Metaphern für die Ausführung
irgendeiner Handlungen zum Leben erweckt werden, was?“ ^^
Als sie hoch blickte, sah sie die Maske des Henkers und sah das er ganz viele
Blutige Spuren über seinen ganzen Körper verteilt hatte,
Kommentatoren: „Oh nein, nicht/nucht DER schon wieder!“
Eli: *blinzel* „Wo kommt denn das viele Blut auf Pyri her???“ (;)_;
Basy: „Dat hat a selba auf sich drauf geschmiert als so 'ne Art von
Kriegsbemahlung, Altah. Legt ja auch da Formulierung nah.“
und dann blickte sie sich um wohin sie gehen würden. Das nächste was sie
merkte war das sie eine Gasmaske trug und das sie die ganze Zeit frische Luft
einatmete.
~ drei Sekunden Stille ~
Wojtek: „Ahahahaha~“ :D „Das ist wohl mal wieder die perfekte Gelegenheit
für einen Funfact zu Silent Müll. Im Film ist die Stadt aufgrund eines
Bergbauunfalls seit Jahren unbewohnbar, da der unterirdisch verlaufende
Schwelbrand die Luft nahezu verpestet hat. Wenn das jetzt hier der Fall sein
soll, dann hätte Sophia innerhalb der ersten paar Minuten bewusstlos werden
müssen, vor lauter Kohlenmonoxid!“
Eli: „... aber vielleicht ist das die Lösung, Wojtek! Sie liegt die ganze
Zeit nur neben ihrem Wagen und hat sich die ganze FF nur zusammen halluziniert,
da sie durch die giftigen Gase high wurde.
Und die unzähligen Menschen mit den Kindern, die alle keine Gasmasken tragen,
gibt es dann in Wahrheit auch nucht, genau so wie alles andere!“ (°)3°
Basy: „Da FF kommt mia scho vor wie so an miesahr Tripp.“ xD
„Was....was ist passiert?“ fragte sie leise und der Henker konzentrierte
sich auf seinem Weg. „Ich bringe dich hier raus, es ist zu gefährlich hier
für dich“ kam eine tiefe und gefährlich klingende Stimme aus dem Helm und
sie zuckte zusammen.
Wojtek: „Allerdings. Wer so dermaßen inkompetent ist wie unsere gute Frau
Schrillkreisch hier, der hat in SH nichts verloren.“ m(_._)m
Basy: „Samma, wo is eigahntlich da Pistole hin, die se ma gefundahn hat? Un de
Tasch'nlampah?“
Goe: „Ich wundere mich eher, was der PH denn nun eigentlich trägt: Maske oder
Helm? Das ist ein fundamentaler Unterschied, gell?“
Eli: „Vermutlich beides, Goe. Erst den klassischen Helm und da dann, schräg
umgebunden oder mit Klebeband befestigt, noch eine lustige Papa Schlumpf Maske
von der letzten Faschingsparty der Monster!“
„Wi-Wie nach Hause? A-Aber ich will nicht....nach Hause!!“ sagte sie und
bekam Panik.
Basy: „Wi-Wie se will jetzt doch net? A-Aba se hat doch vor wenig'n Minutahn
erst wieda bereut, dat se hiea is, un auch sonst scho de ganze Zeit gejammahrt!
… ah ja stimmt, i vergaß. Da Schwanz vom PH macht da Aufenthalt in dies'n
Höllenloch zur reinsten Wellnesstour.“ *shrug*
Wojtek: „Natürlich, Basy. Hat eine Frau die Wahl zwischen Penis und
Sicherheit, wird sie in Romanzen immer den Penis nehmen, selbst wenn der an
einem Mörder oder Monster wie dem PH hängt. Ach, glücklicherweise sind echte
Frauen nicht halb so stupide, sonst wäre die Menschheit längst
ausgestorben.“
Goe: „Überhaupt hat hier doch niemand was von 'nach Hause' gesagt, gell? Für
mich sieht das so aus, als täte der PH schnurgerade zur nächsten Mülldeponie
wandern!“
„Beruhig dich...es ist das beste für uns alle“ ertönte die tiefe stimme
wieder.
Goe: „Allem voran für Silent Hill wäre es das Beste, sapperlot!“
Eli: „Oooh seht nur, Pyri denkt an uns arme Leser und will uns schützen! Er
ist uns nah.“
„Falls ein neuer Dämon kommt, bist du hier nicht mehr sicher.“
Wojtek: „Hm … wenn ich bedenke, wie er im vorigen Kapitel mit dem aktuellen
Dämon den Boden gewischt hat, würde ich eher sagen, ein neuer Dämon wäre
hier nicht sicher.“ *hüstel*
Sophia zuckte heftigst zusammen als sie dies hörte und ihr Herzschlag erhöhte
sich wieder. Sie sollte weg von dieser Stadt? Weg von ihrem Retter? Das konnte
sie doch nicht einfach akzeptieren.
Basy: „Doooch ey, dat kann se! Aah! Akzeptierah es einfach, du bumsdumme Kuh!
ARGH!“ DX
Goe: „Also in Anbetracht der Tatsache, dass 99 % der Bewohner dieser Stadt sie
umbringen wollen bzw. aus Monstern bestehen, ist diese Option doch wahrlich
nicht übel. Manchmal muss man im Leben einfach nehmen, was man kriegen kann,
Sophia, und sollte sich nicht in hanebüchene Utopie oder Tagträumerei über
irgendwelche 'Wünsche' und 'Träume' flüchten, feurio!“ *verächtlicher
Blick*
Doch sie musste, auch wenn sie nicht wollte, so wusste sie das sie nun nach
Hause musste
Basy: „Ja ja, nach Hause.“ :'D *passt auf, wie der PH Sophia in die
Irrenanstalt von Silent Müll schleppt*
Wojtek: „Hat vielleicht ihre Mom angerufen? Bei uns haben früher ständig
Mütter angerufen, ihre Kinder sollen sich doch bitte endlich auf den Heimweg
machen. Meistens war es noch nicht mal dunkel, aber da der Weg zur Nachbarsfarm
noch ziemlich lang war, musste man gut eine Stunde einplanen.“ ^^;
Basy: „Altah, sag bloß da bist einah Farmboy, ey.“
Eli: „Die haben in Irland Farmen? Was denn für welche? Rote Wollfarmen
vielleicht?“ (°)3°
Wojtek: >__>
und der Henker keine Ausreden gelten lassen würde.
Wojtek: „Wie die Mütter, die bei uns angerufen haben! Magisch! Ich sehe eine
Verbindung sich abzeichnen.“ o.ô
Nach einem unendlich langen Weg
Eli: „Gingen sie wahrscheinlich noch immer weiter, denn der Weg war unendlich.
Spannend!“ (*)_* „Und gut für die Beine.“
Goe: „Dieser Weg scheint mir das Äquivalent zur FF in Schotterform zu sein,
gell? Er ist genau so lang, wie es sich anfühlt, Silent Müll zu lesen.“
kamen sie an den Schluchten an wo die Stadt aufhörte, doch Sophia zuckte als
sie dort keine Schluchten sah
Wojtek: „... dass da Dinge sind, aber dann wieder auch nicht, kenn ich sonst
nur aus der Quantenphysik, glaub ich...“
Eli: „Vermutlich sind es Schrödingers Schluchten, Wojtek, und sie existieren
nur, wenn man rein fällt. Solange man davor steht und sich nur wundert, ist
nucht klar, ob es sich überhaupt um eine Schlucht handelt!“
Basy: „Altah, dat Ding sieht aus wie eina Schlucht. Is es nu eine oda net?“
Eli: „Ja es könnte doch auch ein Graben sein, Basy. Oder ein Canyon.“
(°)3°
und wollte die Maske ausziehen. „Lass es“ sprach der Mann als er sie runter
ließ und eine Hand auf ihre Maske legte.
Goe: „Es steht die Möglichkeit im Raum, dass es sich bei dieser Maske um eine
Schutzvorrichtung handelt, um zu verhindern, dass Sophia den Schweiß des PHs
weiter riechen kann. Eventuell erhofft er sich davon, ihre offenkundigen
romantischen Anwandlungen im Keim zu ersticken.“
Eli: „Also da war eine Schlucht und sie war nucht da und anstatt zu sagen, was
da war, reden wir von den Masken? Was befindet sich jetzt dort statt den Masken?
Ein Altersheim?“ (@)_@
„Du brauchst sie um gehen zu können....
Basy: „Geh'n? Mit da Maske? Ey, i hätte vermutet, se brauch dat Ding, um
wenigah scheiße ausseh'n zu könnahn, aba zum geh'n? Geht se mit da Gesicht oda
wat?“
Eli: „Vielleicht geht Sophia ja mittlerweile wortwörtlich auf dem
Zahnfleisch, da all die Aufregung sie so zermürbt hat, Basy.“
Versprich mir dich umzudrehen und nicht mehr zurück zusehen.
Goe: „Ja, ich bitte darum! Und vorher unterschreiben Sie bitte noch diese
verpflichtende Erklärung, dass Sie es dann auch wirklich tun und endlich
verschwinden, Sophia!“
Vergiss alles was du hier gesehen hast, das wichtigste ist, dass du mich
vergisst.
Goe: „Ich wünschte ja, ich könnte all das so einfach vergessen.“
Wojtek: „Mit deinem beeindruckenden Gedächtnis glaube ich dir das auf's Wort,
Goe.“
Goe: „Sapperlot! Zum Donnerkeil! All die Erinnerungen an Unsinn, die meine
mentalen Kapazitäten verbrauchen! Haaaa~“ *sinkt geschwächt zurück*
Hast du das verstanden?“
Eli: *Sophia eindringlich mustert* „Vermutlich nocht.“
Basy: „Ach se hat doch eh seit fünf Minut'n schon wieda net zugehört, hat se
net. Wahrscheinlich is se wieda weggerannt, weil se vergess'n hat, wer a is, un
liegt wieda schlafend in 'ner Gasse.“
sagte er sanft und Sophia könnte schwören ein trauriges Lächeln aus seiner
Stimme herauszuhören.
„J-Ja habe ich..“ hauchte sie und Tränen sammelten sich in ihren Augen.
„Dann geh, bitte. Ich kann nicht mehr lange bleiben..“
Wojtek: „Wieso? Muss er zurück in seine Heimathölle? Löst er sich auf, da
der Dämon tot ist?“ *sieht aus dem Augenwinkel Eli* „… eeh, nicht mehr
hier arbeitet, meinte ich.“ ^^;
Eli: „Vielleicht muss er einfach den Backofen überprüfen, da Dämi ja schon
eine ganze Weile darin schmort und ansonsten noch anbrennt, Wojtek.“ (°)3°
Die Anderen: *gasp*
Goe: „Mein Teuerster … du … du weißt, was mit dem Dämon geschehen ist!
Aber wieso? Du hast doch gar nicht hingeschaut!“
Eli: „Och, das fiel mir nur so ein, Goe. Eine meiner vielen Ideen besagt, dass
Pyri Dämi brutal gehäutet hat.“ (°)3° „Wobei ich niacht verstehe, wieso.
Denn dann kann Dämi doch gar nucht knusprig und kross werden, wenn Pyri ihn in
den Ofen schiebt! Und die knackige Hautkruste ist das schönste an einer
gebackenen Gans!“ (;)_;
Basy: „... samma Eli, weißt de eigahntlich, dat i manchmal einfach nua eine
SCHEIß ANGST vor dia hab?“ >___>
sagte er leise und stricht ganz sanft durch ihre Haare.
Goe: „Wobei es sich um ein Wunder handelt, dass sie nach all dem Chaos noch
Haare hat! Ich persönlich hätte sie mir schon längst ausgerissen, in
Anbetracht all dieser Widersprüchlichkeiten und des Unsinns!“
Sophia nickte, wollte eine Sache tun bevor sie ging.
Basy: „Zum Kack'n hinta einahr Mülltonne verschwindahn? … nee ernsthaft, se
hat vor ihra Abreise ordentlich gefress'n un is jetzt seit Stundahn untawegs!
Langsam müssta iha doch dat Rektum platz'n, müssta dat.“
Eli: „Andererseits hat sie sich ständig wegen irgendwas eingeschissen, Basy.
Also vermutlich ist ihr Enddarm eher leer, trotz all der fulminanten Speisen.“
(°)3°
Sie schnellte vor und umarmte den Henker eng.
Kommentatoren: „...“
Goe: „Igitt, igitt, IGITTIGITTIGITT!!! Sophia, ab mit Ihnen in den
Autoklavirtank und zwar postwendend, feurio! Durch diese unbedachte Umarmung
haben Sie sich doch mit jeder apokalyptischen Seuche gleich dreimal infiziert!
ARGH!“ DX *bis ins Mark erschaudert*
Wojtek: „Daraus wird wohl nichts, denn sie blieb aufgrund der Unmenge halb
vertrockneten Blutes an ihm kleben, riss seine Wunden wieder auf, wurde selbst
endgültig mit Blut in ein scharlachrotes Ungetüm verwandelt...“
Basy: „... un starb random, da se sich da eigenen Schäd'l anna Spitze von
sein' Pyramidahnhelm aufschlug.“
„Danke....für alles.“
Basy: *als Sophia* „Auch füa de Mordversuche. VOR ALLEM füa de Mordversuche.
I bin nämlich nimma ganz knusper im Hirn, musst da wissahn. War auch sehr geil
wie de dat Monstah damals im 'Aparment' zu Tode gefickt hast. Hat mich echt
scharf gemacht. Dank dia hab i meina Fetisch entdeckt un kann nu geeignete
Männers such'n, die wo füa mich andere zu Tode bumsen un dann lab' i mich an
da Leichens! Merci boku, Ferrero, Rafaello, Kindahrschokolade, jahahahaha~“ :3
Eli: *als PH* „Oh Sophia, du bist mein Sonnenlicht! Meine OP nach der
Entzündung, mein Tapeverband nach einem Zehenbruch! Ich liebe dich so, weil
Baum!“ *__*
sagte sie leise und dann ließ sie von ihm ab und drehte sich um.
Eli: „Und dann drehte sie sich einfach noch drei Mal, weil sie sonst nuchts zu
dun hatte und dann klackte sie noch mit ihren roten Schuhen und dann landete
wieder in Kansas mit Toto.“ (°)_°
Ihr Herz zerbrach als sie langsam die Straße überquerte,
Wojtek: „Aah, deswegen die Fußmaske, das ist irgend so ein magischer
Fluchtverhinderungszauber, der den Leuten Stromstöße durch die Zehen jagt und
Herzinfarkte begünstigt!“
Basy: „Njoah, dumm nua dat Pyris metallsicher Fußschweißstoppahr nix
bringt.“ O__o
Goe: „Damit reiht sich das Herz dann nahtlos mit ihrem Gehirn, ihrer Milz und
dem Teller von vor zwei Wochen ein, gell?“
Eli: „OIch hoffe nur, sie hebt die Scherben wieder auf, sonst tritt aus
Versehen noch eine Katze oder ein Hund drauf und schneidet sich die Pfoten auf.
Es ist nucht höflich, den eigenen Müll hinter sich liegen zu lassen, wenn man
seinen Urlaubsort verlässt.“ (>)_>
Wojtek: „Ach, die Hunde in Silent Hill sind eh spaltköpfig und haben Bandagen
an den Pfoten. Das macht denen nix, Eli, keine Sorge. Und bei den Unmengen an
Unrat fallen so ein paar Herzsplitter auch gar nicht weiter...“
Eli: „Es. Ist. Niacht. Höflich. Wojtek.“ (ಠ)_ಠ
Wojtek: *weicht etwas zurück*
sie sah schon das Ortsschild.
Wojtek: „Hach ja, das klassische Ortsschild mit der Aufschrift Silent Hill;
einst ein Mahnmal für Grusel und Spannung, heute nur noch eine Lachnummer und
Sinnbild dafür, wie drei oder vier Entwicklerwechsel einem Franchise den
Gnadenschuss verpassen können.“ ^^
Goe: „Auf diesem Schild sollte für mein Dafürhalten ja Silent Müll stehen,
gell? MÜLL, sage ich!“
So gern wollte sie sich umdrehen und sehen ob er da noch stehen würde,
Wojtek: „Aber zahllose Beispiele der Literaturgeschichte zeigen: Das ist 'ne
ganz blöde Idee.
Sie dreht sich um und niemand steht mehr da. Traurig dreht sie sich nochmal um
und TADA, da steht er, blutige Axt in der Hand und alles. Oder die Nummer mit
der Salzsäule...“
Eli: „Ja aber Wojwoj, wenn sie sich umdreht und zur Salzsäule erstarrt,
könnte man dann an ihr lecken dun, um den eigenen Elektrolythaushalt zu
erfrischen. Das ist nach einer anstrengenden und schweißtreibenden Reise niacht
unbedingt schlecht und vor allem für künftige Gäste von SH eine tolle
Idee.“
Basy: „Ey, genau! Dann wäre se wenigstahns ma zu IRGENDWAT nütze!“ :D
doch sie hielt ihr Versprechen und ging weiter ohne zurückzublicken.
Der Nebel lichtete sich je weiter sie aus der Stadt hinausging und sie sah
sogar noch ihr Auto dort stehen und nun packte sie die Sehnsucht nach zuhause.
Wojtek: „... nach Hause … irgendwas war da … ah, ja! Was macht denn
eigentlich die Freundin, die damals mit ihr die DVD gesehen hat, die ganze Zeit
über?“
Basy: „Würdah mi net wundern, wenn se mittlarweile tot un vergammelt auf da
Sofa liegt, dämliche Nebenrolle, die se ja war.“
Obwohl ihre Beine wehtaten fing sie wieder an zurennen und rannte zu ihrem
Auto.
Als sie die Tür aufgerissen hatte, ließ sie sich in den Sitz fallen und nahm
die Maske ab.
Basy: „Wär ja geil, wenn nu iwer auf da Beifahrersitz scho auf se wartet. Aba
auf Plottwists un Spannung wartet ma hiea ja vergebens.“ xD
Mit einem zittrigen Atem legte sie ihre Hände an den Schlüssel im Zündschloss
und drehte diesen herum. Tatsache, der motor startete.
Eli: „Wow cool, zum ersten Mal hat in dieser FF irgendwas richtig
funktioniert!“ *kleines Fähnchen schwenk*
Wojtek: „Ging das Auto nicht eigentlich kaputt, als sie vor SH ankam?“
Goe: „Na, da können wir wohl mal wieder die freundlichen Mainzelmännchen
besingen, die offenbar auch mitten in der Pampa auftauchen und verschrottete
Automobile der Reparatur zuführen. Hosianna.“ m(_._)m
Und als sie wegfuhr ging ihr noch ein Gedanke durch den Kopf. //Leb wohl Silent
Hill//
Basy: „Yeah, mach's gut, du scheiß Drecknest! I hoffe da wirst vom Orbit aus
weggebombt!“
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Eli: „Oooh, Ringelblumen! Schon wieder! Es gibt nuchts schöneres, um heitere
Entspannungskapitel ausklingen zu lassen.“ (*)~*
Uuuuuuuh zwei Seiten *.* Das war ein Theater das zu schreiben
Goe: „Davon, was für ein Theater es war, das Ding zu lesen, fangen wir gar
nicht erst an, gell. Das würde den Rahmen sprengen.“
Wojtek: „Zwei Seiten ist aber wirklich nicht schlecht, vor allem wenn ich
bedenke, wie kurz einige der anderen Kapitel waren.“
Basy: „Altah, dat findest da net schlecht? Dat bedeutet, dat diesa 4 Chappi
Fortsetzung noch ma genau so lang is wie da erste Teil!“
Jungs: „Du … du hast Recht!“
Kommentatoren: „AAAAAAAH!“
und ich hoffe das es euch gefallen wird ! :3
Goe: „Gefallen … wird? Aber wir HABEN es doch schon gelesen!“
Eli: „Oh wie cool, Zeitreisen! So was mag ich.“ (*)~*
Natürlich wird Sophia bald wieder nach Silent Hill zurückkehren
Kommentatoren: *kippen von den Ohrensesseln*
Basy: „Yeah, sehr gut. Wo se nach sonstwieviel Chappis un traumatisierenden
Erfahrungen aus da Höllenloch raus is, da MUSS se natürlich auch wieda
zurückkehr'n! Es gibt dort immahin eina Schwanz, wo se noch net durchgenudelt
hat.“ :'D
doch die nächsten zwei Kapitel werden erstmal von ihrem Leben weg von Silent
Hill und von Pyri's Leben ohne Sophia handeln ^^
Eli: „Ach wie schön. Da erfahren wir bestimmt viele, wissenswerte Dinge und
lernen die Figuren von ganz neuen Seiten kennen! OIch kann es kaum erwarten, die
Kapitel zu lesen zu dun.“ (*)~*
Wojtek: „Ah, also … existieren die Kapitel dann nicht und Sophia kehrt
direkt wieder zurück, ja? Wie wir immerhin erfahren haben, haben die beiden
quasi überhaupt kein RL! Sophia langweilt sich von Tag zu Tag zu Tode und Pyri
ist ein chronisch frustriertes Wrack und ein Schatten seiner Selbst, ohne jeden
Lebenssinn.“ o.ô
Basy: „Njoah, wie soll dat scho aussehahn? Gemäß Romanzen-Kacktrope müssten
da beiden betrübt inna Ecke hock'n und My Chemical Romance hör'n.“
Goe: „Und selbst das hätte noch mehr Tiefgang als der Dämi-Arc, feurio. Das
will schon was heißen.“ {=}_{=}
Der Bildschirm wird schwarz und das Kapitel ist beendet.
Wojtek: „Bin ich der Einzige, dem auffällt, dass dieses Kapitel eigentlich
ein legitimes Ende für Monster with a Heart gewesen wäre? ... aber na ja.
Nehmen wir es halt stattdessen als Beginn für eine Fortsetzung, obwohl das
Erstwerk nie abgeschlossen wurde. Wieso einfach, wenn es auch kompliziert
geht.“ ^^;
Eli: (*)~*
Basy: „Altah, langsam macht mia deine Ringelblumenfresse Angst. Kannste deina
Freude wieda züh'ln oda so?“
Eli: (*)~* „Oh es dut mir leid, wenn ich dich verunsichere, Basy, aber nein!
OIch bin voller Freude in Anbetracht dieser Fortsetzung!“
Wojtek: „Du magst FFs wirklich sehr gern, oder, Eli?“ ^^
Eli: (*)~* „Ja genau, Wojtek, oh du verstehst mich und bist mir nah. Aber noch
mehr: Dass es hier weitergeht, bedeutet auch, dass die vielen negativen Ideen,
die ich so hatte, nucht eintreffen werden. Dando, Viggo, Arin und Malik sterben
also niacht bei ihrer Reise durch Silent Hill, unsere Freunde können ihren
Konflikt mit den MSTing-Sues in Silent Hill irgendwie beilegen und MSTsaw
gelangt nucht an neue Macht, sondern macht irgendwas Anderes und bringt
niemanden mehr um!“
Die Anderen: „... häh?“
Eli: „Ach ich kann euch gar nocht sagen, wie sehr ich mich da freue! Meine
Güte, ist das spannend.“ (*)~*
Kapitel 13: Sophia, my sweet Gedächtnislücke
--------------------------------------------
Golden: „Hi!“ #^_^#/
Kommentatoren: „Hallo, Golden!“
Golden: „Na, ihr Lieben? Bald habt ihr es geschafft, hihihi~ Eure
MSTing-Kräfte sind erstaunlich, wenn ich das mal so sagen darf. Und ich kenne
mich da aus, ich bin eine MSTing-Sue-Per!“ :D
Wojtek: „Eine … was?“
Golden: *Frage ignoriert* „Selbst deine, Wojtek, und ich hab keine Ahnung, wer
du bist und woher du kommst. Bist du vielleicht aus einer FF beschworen
worden?“ *ästhetisch rumfunkel*
Wojtek: „Uhm … ja schon. Also...“
Eli: „Kurz bevor MSTsaw uns entführt hat, haben wir Wojtek aus einer
Naruto-FF befreit. Aber er hat allem Anschein nach keine Ninjakräfte.“ (o).o
Golden: „Hast du Ninja-Kräfte, Wojtek?“
Wojtek: „... nicht dass ich wüsste.“ ^^;
Golden: „So, so...“ *sieht ihn eindringlich an* „Sag mal, hörst du hin
und wieder Stimmen? In deinem Kopf? Irgendwelche Eingebungen vielleicht? So was
wie: Du musst mir dienen! Oder: Du musst sie alle umbringen!“
Wojtek: „Also … nein. Pardon. Ich weiß eigentlich nicht mal, was ich hier
eigentlich soll.“
Golden: „Ja, ich auch nicht, aber trotzdem bist du hier...“ #>_>#
Wojtek: „Wenn es in Ihrer Macht liegt, können Sie mich gerne einfach
wegschicken, Dr. Chie. Und die anderen ebenfalls.“ <_<
Golden: „Ohohohohooo~“ *starrt ihn mit aufblitzenden Augen an* „Der Junge
hat also doch Eier!“ :D „Ich war mir da bisher nicht sicher.“
Wojtek: *empört* „Wie bitte?!“
Golden: „Ach, ich trolle dich nur, ich bin eine Sue!“ #^_^# „Na ja, genug
Geplänkel.“
Alessa: *platzt in den Monitor* „GENUG GESCHWÄTZ! Das Schicksal der Welten
steht auf dem Spiel!“ *rammt Golden*
Golden: *hält dagegen* „Das sagte ich gerade, du Giftspritze!“
Alessa: *wirft sich mit aller Macht gegen Golden* „Du verhältst dich für
eine MSTing-Sue-Per vollkommen unprofessionell. Das erzähle ich alles
Nevan!“
Golden: *schiebt Alessa langsam zur Seite* „Ja erzähl nur meiner ABF von
allem! Dann erzähle ich ihr, was für eine miese, gewitterwolkenlaunige
Zimtzicke du bist!“ *dreht sich zu den Kommentatoren* „Nur ehe ihr euch
wundert: Sie ist 'ne MSTing-Sue von Nevan.“ #^_^#
Kommentatoren: „Aha.“
Alessa: „Das überrascht euch jetzt, ja? JA?“
Goe: „Um ehrlich zu sein hatte ich mir das schon gedacht. Sollten Sie
vorgehabt haben, uns in jenen Umstand dramatisch einzuweihen, dann ging dieses
nach hinten los, gell?“
Alessa: „GRRR!“ *reißt Golden zu Boden*
Grazien: *werden ausgeblendet*
Basy: „Da ham beide an Schuss, ham se.“ |D
Eli: „OIch mag Mädchen aus unter anderem genau solchen Gründen nucht.“
Sophia, my sweet Candy.
Basy: „Wat füa 'n Teil? Sophia, my sweet Bumsie? Hab i dat richtig
gelesahn?“ @__@
Goe: „Sakra aber auch! Dass Sophia Kopfschmerzen, Übergewicht, Diabetes und
Karies begünstigt, überrascht mich persönlich NICHT, gell? Alles nur weitere
Gründe, die Maid baldestmöglich der Verfrachtung in ein Löblichkeitslager
angedeien zu lassen und dort ordentlich zu bekeuschen.“
Basy: „Altah … i hab au so da Verdacht, Sophia müsste ma dringahnd
bekeuscht werd'n. Un wie i den hab.“ xD
Es war schon ganze zwei Monate her das das Mädchen Silent Hill verlassen hatte
Wojtek: „Wow, zwei Monate! Nicht schlecht, Herr Specht. Da haben wir ja einen
richtigen Time Jump hingelegt. … hoffentlich hat er auch was gebracht.“
Eli: „Vermutlich hat er das nucht, Wojtek, schließlich sind es ja nur
imaginäre Monate und es ist überhaupt niachts passiert.“ (°)3° „Die
Autorin hat ja in der verstrichenen Fanfic-Zeit keinen Schreibkurs, oder einen
in logisch-semantischer Propädeutik, gemacht.“
und Pyramid Head hatte sie noch immer nicht vergessen.
Eli: „Vermutlich ist es für Pyri eine gewaltige Leistung, sich irgendwas
über zwei Monate hinweg merken zu können.“
Basy: *winkt ab* „Als wär' dat a besonders lange Zeit um einah Person zu
vergess'n, ey. Wenn dat jetzt noch so betont wird, zweiflah i mehr an da
Gefühlen in diesa FF als ohnehin scho.“
Wojtek: „Nun ja, andererseits konnte sich der gute PH im Verlaufe einer Stunde
nicht mal ihren Namen merken. So gesehen ist das schon eine Steigerung.“
Er wusste nicht wieso
Basy: „Oooh main GAWWWD, Pyri weiß irgendwat net! Himmel hilf!“ DX
aber er hatte noch immer das Bedürfnis sie zu beschützen und er würde nicht
ruhen bevor er sah das es ihr gut ging.
Wojtek: *leise vor sich hin murmelt* „Wobei eine einzige Person wahrscheinlich
gar nicht reicht, um Sophia angemessen zu beschützen. Sie bräuchte ein ganzes
Dutzend fähiger Betreuer, Therapeuten und Pfleger. Dann wird das eventuell
was.“
Eli: „Hach, das ist einfach alles so emotional und packend für den kleinen
Eli!“ *Träne aus dem Augenwinkel wisch* „Sie sind sich so nah!“
Goe: „Sakritüdel! Haben die in Silent Müll denn kein funktionsfähiges
Internet? Aufgrund der mir bisher dargebotenen Evidenz nehme ich an, dass Sophia
wenigstens auf drei sozialen Netzwerken angemeldet ist und öffentlich
einsehbare Accounts verwaltet, um ihre Meinungen ins Netz zu husten!“ {>}_{>}7
„Sehr zum Leidwesen der restlichen User.“
Mittlerweile gab es einen neuen Dämon in der Stadt,
Eli: „Ooh, Dämi 2.0! Vermutlich wird jetzt überhaupt nochts besser in Silent
Müll und alles genau so bleiben wie vorher!“
Basy: „What the fuck. Auf da frei gewordene Stelle hat sich allen Ernstes
einah beworbahn?! Wie sa 'n da da Ausschreibung aus? Jo, deina Vorgänger is von
eina seiner Angestellt'n gehäutet wordahn, wia leg'n Wert auf Flexibilität?“
O__o
Wojtek: „Langsam beschleicht mich der Verdacht, in der Hölle gibt es die
Basis aller Jobcenter, die von dort aus genau so Dämonen in
Arbeitsverhältnisse vermitteln, die niemand will, wie sie es bei mir zu Hause
mit Menschen tun.“ >_>
und der hatte Pyramid Head direkt bestraft für das was er mit dem Vorgänger
angestellt hatte.
Basy: „Bestraaaft, ja ne is glah.“ :D „Wat dat hiea heißt, kännahn wa
uns ja alle vorstell'n.“
Pyri: *an ein riesengroßes Rad gefesselt und in Lack und Leder gekleidet*
Dämon 2.0: *peitscht ihn aus* „NIMM DIES! UND DAS! ARRGH!“ *peitsch,
peitsch, peitsch*
Pyri: „Oooh~“ *kontrahiert seine Arschbacken, um sich den Butplug tiefer
reinzuziehen* „Jaaa, bestrafe mich, oh Dämon!“
Alessa: *im Fernseher* „Nun, wie ich sehe, ist der neue Dämon nicht an einem
laveden, auf kontraproduktiver Nachsichtigkeit beruhenden Führungsstil
interessiert, so wie sein inkompetenter Vorgänger; durchaus lobenswert. Das
könnte funktionieren.“ >__>
Eli: „Huhu Alessa.“ (°)-°/
Wojtek: „Uhm … was interessiert es den neuen Dämon denn, was Pyri mit dem
anderen Dämonen gemacht hat? Wäre es nicht logischer, wenn er das lobt, weil
a) Dämonen sind böse und b) ein Konkurrent weniger?“ ^^
Alessa: „... ich mag dich nicht.“
Auch hatte dieser klar gemacht das er sich nicht von dem König der Monster auf
der Nase rumtanzen ließ
Goe: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals der Darbietung zuführe,
ABER ich stimme dem Dämon zu. ICH persönlich würde mir AUCH nicht von Pyri
auf der Nase herumtanzen lassen, gell? Abgesehen davon, dass dieses Unterfangen
aufgrund seiner viel zu großen Füße und meiner viel zu kleinen Nase einer
einzigen Tortur gleich käme, sind seine Füße auch keimbesudelt und verseucht,
können also bei Kontakt beispielsweise Pest und sogar Gehirnbrand auslösen.“
*nod nod* {>}_{>}
Wojtek: <___________________<;
und sich auch nicht schämte ihn zu bestrafen.
Basy: „I seh da keina Unterschied zum erst'n Dämon. Dat is doch au bloß
wieda so 'n Jammahlapp'n, wo sich mit a weng Schnippedischnapp un
Peitschiklatschi Autorität verschaff'n will, aba in Wahrheit systematisch dat
eigene Grab schaufahlt, weil da Nachhaltigkeit fehlt un da Grenz'n im
Betriebsablauf net richtig abgesteckt werdahn.“ >__>
Alessa: „Ich mag deinen Stil, Basy. Offen gestanden könnte ich mir dich sehr
gut als Dämon vorstellen.“
Basy: „Boah Altah, i bin froh, wenn i dieses Scheißkaff un deinah dumme
Fresse nimma seh'n muss, Alessa!“
Eli, Goe & Wojtek: *gasp*
Alessa: *snort* „Oooh ja, ich mag dich~“ :3 *wird wieder ausgeblendet*
Pyramid Head wusste noch vom Vorgänger das wenn ein Dämon sagte 'Bestrafen'
dann viel es meistens nie gut aus.
Basy: *mit ihrer imaginären Peitsche rumfuchtelt* „Mnahahaha~ Ja ach nee.“
XD
Eli: „Hmmm, aber so gesehen ist Pyri jetzt schon zwei mal bestraft worden und
in beiden Fällen ging es für ihn sogar sehr gut aus. Fünf Minuten später hat
man niachts mehr davon mitbekommen, dass er bestraft wurde, und obwohl ihm
einmal die ganze Haut abgeschnitten worden ist und ihm das andere Mal der ganze
Körper blutig gepeitscht wurde, ging es ihm kurz darauf wieder richtig gut.“
(°)-°
Basy: „Altah, langsam glaub i, da is so eina eingefleischtah Masochist un
steht in Wahrheit drauf.“
Goe: „Die Einzigen, die hier bestraft werden, sind doch ohnehin die Leser,
gell?“
Und er hatte es schon dreimal erlebt in der kurzen Zeit,
Wojtek: „... drei mal? Also ich erinnere mich an die Szene mit dem Messer in
Pyris Zimmer und an die Auspeitschung in Dämis Folgerkeller. Wann war denn das
dritte Mal?“
Basy: „Keinah Ahnung. Da generelle Umstand seinah Existenz? Da miese
Einrichtung im Zimma? Niedriga Stundenlohn?“
Wojtek: „Ach weißt du Basy, genau genommen hat Pyramid Head Bestrafung sein
ganzes Leben lang erlebt, von dem her sollte das in keiner Weise überraschend
sein. Diese Pseudogewalt des Dämons sollte er mit einem Schulterzucken abtun.
Die Frage ist eher, warum er den neuen Dämonen nicht gleich auch tötet, wenn
er den vorherigen mit einem Wimpernschlag vernichten konnte.“ *shrug*
„Langsam habe ich den Eindruck, dass das alles hier … ziemlich inkohärent
ist.“
Eli, Goe & Basy: „LANGSAM?“
Goe: „Alter! Nimm mir nicht das Vertrauen in deine Intelligenz!“
*huströchelkeuch* „Sapperlot! Werter Wojtek, raube mir nicht jenes meinige
Vertrauen in deine geistige Auffassungsgabe und intellektuelle Schärfe!“ D:
doch es war ihm wert denn immerhin konnte der Dämon ihm dadurch sagen wie es
Sophia ging.
Goe: „Momentchen Mal: Pyri kann Botschaften über Sophias Verbleib aus der
'Bestrafung' heraushören? Wie habe ich mir DAS denn vorzustellen?“
Eli: „Wahrscheinlich peitscht er im Morsecode.“ (°)3°
Ja, er hatte mit den anderen Monstern geredet
Wojtek: „... seit wann kann das Viehzeug in Silent Hill denn reden? Wenn
überhaupt, geben die doch nur Klick- und Grunzlaute von sich!“
Goe: „In dieser Hinsicht ähneln die Monster in Silent Hill auf verblüffende
Weise Eingeborenenstämmen im Amazonas - wie interessant.“ {o}.{ô}
ob diese ihm nicht den Namen der jungen Dame verraten könnten.
Kommentatoren: *kippen um*
Basy: „Es is wirklich uuunglaublich geil, dat a Sophias Namen vergessahn hat.
SCHO WIEDA.“ xD
Eli: „Allem Anschein nach ist es mit Pyris Gedächtnisleistung doch nucht so
weit her. Vermutlich weiß er niacht mal mehr, dass Sophia eine Frau war und
erinnert sich die ganze Zeit an eine Gans! Dabei haben wir das nur als Scherz
gemeint, höhöhö.“ (e)_e
Goe: „In der Tat, das haben wir, gell? Ihr hingegen habt es uns eiskalt
abgekauft.“ *sieht Basy und Wojtek tadelnd an*
Basy & Wojtek: „...“
Basy: „Alessa, wenn i hiea da Dämon bin, kann i dann Eli un Goe zua Hölle
jagh'n?“
Und tatsache,
Basy: „Boah ey!“
Goe: „Na, da leck' mich doch einer fett!“ *starrt total überrascht auf den
Bildschirm*
nachdem der sich durch die ganzen Straßen geschleppt hatte und jedes Monster
gefragt--- okay streicht das, befohlen hatte ihm zu sagen was sie über das
Mädchen wussten war schon einiges zusammen gekommen.
Wojtek: *total hilflos* „Wie sollen ihm die Monster denn nur Informationen
über Sophia zukommen lassen? Sie hat sich doch NIE mit einem von ihnen
unterhalten und ist die ganze Zeit nur geflohen!“ D:
Eli: „Vermutlich verfügen sie über telepathische Kräfte und erfahren Dinge
über Sophia, wenn sie auch nur ein einziges Mal an ihnen vorbei rennt, so wie
mit diesen passiven Analysefähigkeiten in Final Fantasy, die wirken, sobald man
sie ausgerüstet hat, ohne dass je erklärt wird, warum überhaupt.“ (°)-°
Basy: „Njoah, so geseh'n kann Pyramid'narsch sich aba auch nix merkahn. Wenn
da bloß eins von da Viechern eina laut'n Furz lässt, klingt dat füa Pyri scho
wie eina wertvolle Info.“
Goe: „Papperlapapp, gell? Ich habe dieses Schrübnis hinreichend studiert und
bin zu der Erkenntnis gekommen: Bei Sophias platonischer Darstellung ist ihr
Charakter mit den zuvorderst erwähnten Klick-, Grunz- und Furzlauten
hinreichend beschrieben. Mehr gibt es da nicht preiszugeben.“
Das meiste kam zusammen als er sich an ein paar Menschen wandte die unter seinem
Schutz standen.
Wojtek: „... aus irgendeinem Fanfic-Grund.“
Eli: „Vielleicht beschützt er sie ab dem Zeitpunkt wo Sophia ihn gut machte
mit der Kraft ihrer Brüste?“ (°)3°
Ihre Eltern kamen hier aus Silent Hill, ihr Großvater hatte hier früher sogar
gearbeitet
Goe: „Donner und Doria! Wenn das mal nicht Ansätze einer plausiblen
Rahmenhandlung sind, gell?“
Basy: „Lol yeah. Bin ma gespannt, wie dat geg'n da Wand gefahrin wird. Wieso
weiß eigahntlich Sophia nix davon? Se hatte doch bis se da Film geseh'n hat net
ma eina Plan wie da Stadt übahaupt heißt!“
Eli: „OIch für meinen Teil bin schon jedes Mal verblüfft, wenn Sophia sich
an ihren eigenen Namen erinnert. Da wundert mich überhaupt nucht, dass sie ihre
eigene Familiengeschichte vergessen hat. Also vermutlich hat Sophias Großvater
früher in der Miene gearbeitet und war später auch derjenige, der den
Kohlebrand auslöst.“
Wojtek: „Da Intelligenz teilweise auch genetisch bedingt ist, würde ich das
grundsätzlich nicht mal ausschließen.“
und sie war hierher gekommen weil sie jede Nacht einen Traum hatte.
Wojtek: *reibt sich über die Stirn* „Die NSA sollte sich mal an Pyris random
SH-Freunde wenden. Scheinbar können die Informationen einfach so aus der Luft
filtern. Erstaunlich!“ *hüstel*
Eine Person sagte sogar das ihr Schicksal mit dieser Stadt verknüpft war und
sie hier leben wollte um ihrem Schicksal zu folgen.
Wojtek: *murmel* „Langsam glaube ich, es ist Sophias Schicksal, der nächste
Dämon zu werden. Die Folterkapazitäten hätte sie schon mal.“
Basy: „Ja nee is glaah, dat Schicksal, einfach alles zu verdammahn un da Stadt
ihr'm Untahgang zuzuführan.“ >__>
Eli: „Oooh, Schicksal! Einer meiner Lieblingsplotbunnys und einfach immer
geeignet, um zwei Figuren zusammen zu bringen, die gar niacht zusammen passen
dun.“ (*)_* „So wie bei Dando und mir. Wir sind auch wie Tag und Nacht, aber
aufgrund meiner so penetranten wie vollkommen rücksichtslosen
Annäherungsversuche und unermüdlichen Angrabens konnte ich seelische
Verbundenheit zwischen uns herstellen etc.pp.schwallschwall, denn wir sind uns
nah.“ (e)_e
Goe: „Hohohohoho~“ *rückt sich den Hut gerade* „Na, wenn irgendein in der
hinterletzten Gosse einer abgewrackten Geisterstadt herum krauchender
Betrunkener das sagt, dann muss das mit dem Schicksal natürlich stimmen, gell?
Wo kämen wir denn hin, wenn nicht?“
Wiederrum ein anderer sagte das Pyramid Head's und Sophia's Schicksal verknüpft
waren
Goe: „Wie genau soll dieses denn bitte der Funktion teilhaftig zu sein
angedacht werden? Wenn mich mein gar meisterhaftes Gedächtnis nicht dem
Trügnis zuführt, ist es Pyramid Heads Schicksal, im Auftrag des Dämons über
die in Silent Hill gefangenen Menschen zu richten. Von Romanzen zu depperten
Maiden stand nichts in seinem Arbeitsvertrag!“
Wojtek: „Hach ja, das Schicksal... Die höhere Macht, die das eigene Leben
beeinflusst. So gesehen schon ein bisschen ironisch: Immerhin ist die höhere
Macht in Sophias und Pyris Leben ja die Autorin, die ihre Leben zusammengeführt
hat.“ ^^
Goe: „Nicht nur bei denen, gell? Ich persönlich habe die Theorie aufgestellt,
dass ein gewisser die unseren jenigen Schicksale ebenfalls ordentlich im Sinne
eines Autorats der Beeinflussung zuführt und alles auf Animexx, einer
mittlerweile im Abstieg befindlichen Onlinecommunity, ins Internet stellt. Dabei
ist der Unflat stinkendfaul und prokrastiniert durch das Darniederschreiben
hanebüchenen Unfugs wichtige Tätnisse wie beispielsweise Fachbücher über
Genetik lesen, den Haushalt führen und sich endlich einen Nebenjob suchen, weil
er UUUUUHUHUUUHUHUUUUUUNLÖÖÖÖBLICH ist, sage ich!“ *nod nod*
Wojtek: „Uhm … das ist aber jetzt nicht diese bombastische Theorie, die ihr
vorhin immer mal wieder erwähnt habt und die angeblich alle Geschehnisse
erklärt, oder?“
Goe: *furztrocken* „Doch.“
Wojtek: „...“ ;_; „...“ Q_Q „...“ ಥ_ಥ *kippt um*
Basy: „Mnahahahaha~“ xD „So gings mia damals auch.“
Eli: „Armer Wojwoj. Die schrägen Umstände hier haben ihn schon wieder aus
den Socken gehauen.“ *ihn pat*
und selbst das schien dem Henker nicht sonderlich zu gefallen. Wieso war es
gerade er der sich einem Menschen so nahe fühlte und noch mehr verwunderte es
ihn das die Monster so viel von ihr wussten.
Wojtek: „Ach, Pyri, ich verstehe dich so gut. Leider werden wir auf diese
Fragen wohl niemals eine gescheite Antwort kriegen, und das sage ich als
Optimist.“ |D „Damit muss man sich einfach abfinden.“
Eli: „Wow cool, Anflüge von kritischer Reflexion über die Geschehnisse!
Damit hätte ich nach all den Kapiteln nucht mehr gerechnet.“ (*)_*
Basy: „Ey Pyramid'narsch, wie wär's damit: Wenne wissahn willst, woher da
Monsters all dat wissahn, dann frag se doch einfach!“
Goe: „Papperlapapp. Das wäre zu einfach, gell? Abgesehen freilich davon, dass
diese dämonischen Unflate dann ohnehin dem selektiven Mutismus spontan
verfallen, allenfalls noch die bereits vorhin angesprochenen Grunzlaute der
Vonsichgabe zuführen.“ {>}_{>} „Um sinnvolle Erklärungen wird sich hier ja
konsequent gedrückt.“
Es war fast als wäre etwas passiert was alle mitgekriegt haben nur er hatte es
mal wieder als einzigster verpasst.
Eli: „Oh, mal wieder! Scheint, als würde so was auch nucht gerade selten
passieren.“ (°)3°
Goe: „Das wundert ab diesem Punkt natürlich keinen mehr, gell?“
Basy: „Ehrlich gesagt hab i auch scho wieda verdrängt, wat im erstahn Teil so
vor sich ging. Insofern hab i keinah Plan, worüba iha euch einfach aufregt, i
mach bloß mit weil's mia Spaß macht.“ xD
Das war ja mal wieder so klar gewesen, wieso hasste das Schicksal und der Dämon
ihn eigentlich so.
Wojtek: „Uff... Wo soll ich nur anfangen...“ *holt tief Luft*
Basy: „Nee, lass mi ma Altah, da bist scho am Arsch im Moment.“ *starrt Pyri
an und gestikuliert wild* „Altah. Es is so, weil da einah ARSCHLOCH bist! Eina
brechend blödah, selbstzentriertah, aufgeblasenah Jammahrlappahn, wo random
irgendwelche Wesen zu Tode vergewaltigt, wehrlose Dämonens häutet,
Massahnmorde an Monstahn begeht un früha wohl auch an unzähligen Menschens!
DESWEGEN FINDAHN DICH ALLE SCHEIßE!!!“
Eli: *süße große Uke-Kulleraugen* „OIch weiß, dass das jetzt irgendwie
kaltherzig klingt und es dut mir leid, aber niacht mal ich kann Pyri noch
irgendwas Positives oder Liebenswertes abgewinnen.“ *sieht ernst zu den
Lesern* „Und ich bin der süße kleine Eli!“ (;)_; „Oh Goe, was macht
diese FF nur mit mir?“
Goe: „Für mich hört sich das nach vernünftigem Relativieren an, gell?
Diesen Trend bitte beibehalten, mein Teuerster.“ *nod*
Gut das der Dämon ihn hasste, verstand er verdammt noch mal sehr gut sogar.
Eli: „Seine ständigen Hass-Mails und beleidigenden SMS gaben da vermutlich
den ein oder anderen Einblick.“
Er hatte seinen Vorgänger aus einer Laune heraus einfach getötet,
Wojtek: „Und … damit Dämi 2.0 eigentlich zur Macht verholfen, oder? Das
kann ich nur noch mal betonen.“ ^^;
Goe: „Feurio, du verstehst das einfach falsch, werter Wojtek: Wer über Silent
Müll herrscht, steigt AB in der Hierarchie der Dämonen! Und zwar um einige
hundert Stufen, gell? Diesen Saftladen von Stadt zu regieren ist wohl wahrlich
nichts, was man sich gerne in den Lebenslauf schreibt. Deswegen ist auch Alessa
so eine lasterhafte und andauernd verstimmte Maid.“ *schlürft mit
abgespreiztem Finger zufällig vorhandenen Tee*
Alessa: *im Fernseher* „Du mieser, kleiner...“
Golden: *packt Alessa am Ohrläppchen und zieht sie wieder raus* „Na, na,
na!“ #^_^#
aber er hatte einen Grund gehabt!
Basy: „Ey üprigahns, als i euch letzt'ns auf da Teppich geschissahn hab: I
hab dat aus eina Laune raus gemacht, ABA hatte voll den Grund, i schwör!“ :o
Eli & Goe: *gasp* „Unerhört!“
Wojtek: „Hm na ja, aus einer Laune heraus und mit GRUND sind zwei vollkommen
verschiedene Motivationen. Wobei sich das bei Pyri wohl nicht besonders viel
nimmt, wenn ich es recht bedenke. Bei seinen geistigen Kapazitäten bin ich
schon froh, wenn er überhaupt mal kurzzeitig über die eigenen Handlungen
nachdenkt.“ ^^;
Der Grund war.........ja was war denn der Grund gewesen?
Wojtek: >_> „Dass … er dich gefoltert hat. Und Sophia töten wollte. Die du
liebst.“
Das der Dämon schlecht über Sophia geredet hatte?
Wojtek: „Streng genommen hat er nie was über Sophia gesagt.“ O.o „Er
wollte nur, dass sie stirbt. Aus irgendeinem mystischen Grund, wohl gemerkt, der
nie auch nur ansatzweise beleuchtet worden ist.“
Nein das konnte unmöglich sein! Er konnte doch unmöglich so ausgerastet sein,
wegen einer Banalität! So viel bedeutete ihm Sophia doch gar nicht.......
Eli: „Na ja, uhm...“ *sieht verlegen auf die gehäuteten Überreste des
Dämons* „Doch.“
Wojtek: „Oh nein, jetzt geht DAS wieder los. Hatten wir diese existentielle
Krise nicht bereits hinter uns gebracht, als er mit sich selber diskutierte, ob
er Gefühle hatte um dann zu akzeptieren, dass er Sophia liebte und die
beschützen wollte?“
Basy: „Ja schon, aba anderahseits hat a ja au scho wieda vergess'n gehabt wie
se hieß, also so geseh'n...“
oder etwa doch?
Goe: *ebenfalls die ausgeweidete, zerstückelte Leiche des Dämons missmutig
mustert* „In der Tat. Da kann man, denke ich, sich selber nicht länger der
Leugnung zuführen.“
Es frustierte ihn einfach.
Wieso hatte er sich überhaupt darüber erkundigt!?
Eli: „Ja aber Pyri! Das war so, weil du, wie du am Anfang des Kapitels, also
vor wenigen Minuten, gesagt hast, wissen wolltest, wie es ihr geeeht!“ (Q)__Q
Goe: „Feurio!“ *rauft sich die Haare* „Demenz, sage ich! Nur Demenz kann
dieses Geschehen noch mit Erklärung erhellen!“ *räusper* „Alternativ käme
natürlich auch funkenschlagender Gehirnbrand in Frage.“
Es war doch zum Mäuse melken!
Basy: „Un zum Kühe schubsen.“
Wojtek: „Und zum Elche knutschen.“
Goe: „Und zum Gänse rupfen.“
Eli: „Und zum kuuuuscheln!“ :D *knuddelt random Goe*
Goe: „Uaaa! Das war aber ein spontaner Ausbruch von Zuwendung, mein
Teuerster!“ {°}_{°}
Basy: „Hmm, Gans. An irgendwat erinnert mi dat.“
Eli: „Vermutlich an Thanksgiving, Basy.“
Wojtek: „Wobei ich persönlich mir ja langsam Thankstaking wünschen würde.
Dann nimmt es uns die FF weg, so dass wir sie nicht mehr kommentieren müssen,
und wir alle danken ihm dafür.“
Er hatte ihr zweimal vielleicht das leben gerettet,
Eli: „Am Besten finde ich, dass er ihr 'zweimal vielleicht' das Leben gerettet
hat. Ja lebt sie nun oder nucht?“ |D
Goe: „So genau kann man das ja leider nicht sagen, gell, ihre bisherigen
Handlungen und Aussagen geben leider nur sehr wenig Aufschluss darüber, ob
Sophia eigentlich lebendig ist oder nicht.“ *schwer seufzt* „Es ist
abgesehen davon auch möglich, dass sie erst aufgrund seiner Anwesenheit
überhaupt in Gefahr geriet; insofern würden seine 'Rettungen' dann allenfalls
einer gewissen Schadensbegrenzung entsprechen. Bestenfalls.“
hatte sich um sie gekümmert und....
Basy: „Hatte se vergewaltigt, während se bewusstlos war.“ *wird skeptisch
angesehen* „Nee im Ernst Altahs, dat trau i dem zu, trau i!“
verdammt ja....gedacht sie wäre der hübscheste Mensch der er je gesehen
hatte.
Wojtek: „Hier meine kleine Analyse bezüglich der Frage, was er an ihr mag: Er
kann seinen Überlegenheits- und Beschützerfetischismus sowie seine
Aggressionen ausleben und sie ist hübsch, mit praller Oberweite und
gebärfreudigem Becken. Gleichzeitig suhlt er sich in der Aufmerksamkeit einer
Person, die ihn liebt und von ihm krankhaft-obsessiv abhängig ist, ohne dass es
dafür auch nur den geringsten Grund gibt. Das war alles.“
Basy: „Uuuh yeah!“ *macht den Dance* „1A Material füa da ewige Liebah!
Beste Beziehung evUrZZ!“ *kotzt im Strahl*
Er hätte ihr nicht mal ein Haar krümmen können, selbst wenn er wollte!
Goe: „Wie sollte er dieses bitte auch in die Tat umsetzen? Er besitzt
schließlich ein riesiges Messer, keine riesige Frisierschere!“ D:
„ARGH!“ schrie er laut genug und schlug so heftig gegen eine Hauswand das
dort wo seine Faust landete nun ein prächtiges Loch in der Wand war.
Eli: „Das sah vermutlich genau so unspektakulär aus wie es sich hier
liest.“
Goe: „Oh Himmel ja, mein Teuerster, diese Art des Schreibens als hölzern zu
bezeichnen wäre noch blanker Hohn! Da ist Granit weicher und samtiger als der
Buchstabensalat, der mir hier vor die Brille geschwurbelt wird!“ DX „Oder
eben vor das Monokel, in deinem Fall, werter Eli, oder vor die putzigen
Kulleraugen bei Basy, oder vor die samtenen, smaragdgrünen Seelenspiegel des
geehrten Wojtek...“
Wojtek: „Uhm … danke?“ ^^;
Wieder sauste seine Faust auf die Wand und wieder entstand ein neues Loch.
Basy: *total seelenlos* „Un wieda sauste seina Faust geg'n da Wand un wieda
entstand einah neues Loch. Na, seid iha schon impressed?“
Wojtek: „Oh, ja!“ *verhalten gähnt* „Pyri ist ein echter tougher
Kerl.“
Eli: „Ja genau, er hat mehr Testosteron in sich vereint als sämtliche
Boybands der letzten 20 Jahre zusammen, oh mein Gott!“ (=)_= „... wobei die
vermutlich gar niacht so viel Testosteron hatten, wenn ich es recht bedenke.“
Goe: „In meinen Augen sind das alles androgyne Retortenklone, gell?“
Wieso er so sauer war, konnte er sich selber nicht erklären
Wojtek: „Schwere, psychische Störung, lalala~“ *summ*
Goe: „In meinen Augen sind Verdauungsbeschwerden die Ursache, gell? Ich
möchte beifügen, dass Actimel den Blähbauch in wenigen Tagen vollständig
beseitigen und die Verdauung ordentlich auf Trab bringen kann.“
Eli: „Wahrscheinlich furzt Pyri sich quer durch die ganze Stadt.“
doch konnte und wollte er Sophia nicht auf dem Kopf kriegen und das Frustrierte
den Henker nur noch mehr als zuvor sowieso schon.
Basy: „AUF da Kopf krieg'n wollte a se? Also quasi Maulfick un Deepthroat, aba
verschärft bis zum Anschlag un unt'n wieda raus, dat Ding?! Boah ey! Muss wieda
so 'n krankah Fetisch sein, wie a natürlich in seina bestialischen Natur
ausgezeichnet zu Pyri passt.“ >__>
Wojtek: „Heh … wie war das mit Frust und Sex? Wo ist Freud, wenn man ihn
braucht?“ ^^;
Goe: *bierernst* „Er ist seit Jahren tot. Ein Umstand, für den ich ihn
durchaus ein wenig beneide, gell...“
Von den Monstern die vorbei kamen und verstört aussahen wollte er gar nicht
erst anfangen.
Wojtek: „Ja, wie sollen die denn bitte sonst schauen, wenn du hier die ganze
Zeit Löcher in die Wand schlägst, Pyri? Sollen sie dir für deine Ausbrüche
vielleicht Beifall klatschen oder wie stellst du dir das vor?“ ^^;
Basy: „Altah, so viel Verlegenheitsbrühe wie dia runthartropft müss'n wa
bald an Lapp'n auslegahn, sonst sauf'nwa ab.“
Wojtek: „Ja nun, also … ich weiß einfach überhaupt nicht, was ich hier
eigentlich soll, tut mir leid.“ ^^;;;;;;; *trief*
Eli: *an ihm schnupper* „Hrrr~“
Er wollte am liebsten alles und jeden niedermetzeln in dieser scheiß Stadt und
dann....
Eli: „... sich zehn Minuten später fragen, wie es zu allem kam und warum er
es getan hat. Meeh, doofer Beschützer. Genauso vertrauenswürdig wie Politiker
und Banker! Sie bringen einem einfach überhaupt nuchts, wenn sie ständig wegen
nochts ausrasten.“ (=)_= „Mein Freund Dando hat auch eine impulsive Ader,
müsst ihr wissen. Aber anders als Pyri und eigentlich ist er total handzahm und
tut nur so hart, weil er seine sensible Seite nur über Wut zeigen kann,
jaja.“ (°)_°
dann würde er es selbst beenden.
Wojtek: „Was denn da? Sein Leben? Unser Leben? Sophias Leben? Die FF?“
Basy: „STOP! Dat letzte da, dat nehmen wa!“ D:
Vielleicht wären er und Sophia dann ja wieder zusammen...
Eli: „Ja, oder vielleicht auch nucht. Das kann man bei so ziellosen
Gedankensprüngen ohne intrinsische Kohärenz nie sicher sagen dun.“ (°)3°
„Um ehrlich zu sein, den Großteil der Zeit hab ich auch nur eine ungefähre
Ahnung, was gerad epassiert, in dieser FF.“
Wojtek: „Nicht nur du, Eli.“ ^^;
Vielleicht...ja vielleicht würde er wiedergeboren werden und könnte Sophia
wieder treffen.
Basy: „Lol ja nee, is glaah.“ xD „Angenommahn dat wäre da Fall: Bis a alt
genug is, sei wieda zu treffahn, is Sophia an de 40, verheiratet mit
Rooobääärt, hat drei Kinners namens Schaggeline, Tschastin un Britänie un
bezieht Harz IV. Als Bonus lässt se sich von RTL zu so 'ner Scripted Reality
Show übaredahn un wird zum Deppen vonna Nation erklärt. Na ganz toll.“
Eli: „Selbstmord ist eben ganz einfach keine Lösung. Das kann ich wirklich
nur immer und immer wieder betonen dun!“ (Q)~Q
ES TUT MIR SO LEID ;o;
Ich hätte viel öfter updaten sollen nur ich hatte so gar keine Zeit zum
Updaten ;o;
Basy: „Dat find i sehr geil.“
Ich versuche ab sofort regelmäßig zu updaten!
Basy: „Dat nich.“
Der Bildschirm wird schwarz und das Kapitel ist beendet.
Kommentatoren: *sinken keuchend zurück*
Goe: „Himmel, Arsch und Zwirn! So viele Kräuterbäder KANN ich nicht nehmen,
wie ich nach dieser Sache brauchen werde!“
Eli: „OIch finde es trotzdem noch cool. Ermüdend, anstrengend, repetitiv,
langweilig, inhaltsleer und so klischeehaft dass es brummt, aaaber cool. Wir
sind uns nah.“ (*)_*
Wojtek: „Hihi, ja. So, dann war es ja nur noch ein Kapitel, wenn ich das
richtig in Erinnerung habe. Ja?“
Alessa: „... die Autorin hat noch eins rausgebracht. Es sind noch zwei
Kapitel.“
Kommentatoren: „AAAAAAARGH!“
- an einem anderen Ort -
Golden: *skeptisch auf den Fernseher schaut* „Ich verstehe einfach nicht,
wieso Elypsion das getan hat. Wieso … führt er noch eine weitere Figur ein?
Welchen Zweck hat Wojtek?“
Alessa: „So wie ich das sehe, ist Wojtek ein Plotdevice. Er hat den
ursprünglich geplanten Kommentatoren geholfen, nicht den Verstand zu
verlieren.“
Golden: „Ah, ja ja, interessant... Ich meine, EGB sind mächtig, aber … so
mächtig, dass sie diese FF schaffen, nicht unbedingt.“ #o_ô# „Wusste
Elypsion, dass all das hier passiert? Aber woher?“
Alessa: „Das kann ich dir nicht beantworten, Golden. Aber eins sage ich dir:
Wenn das hier vorbei ist, werde ich Wojtek töten.“
Golden: „Ach was, gar nichts wirst du!“ #>3>#
Alessa: „Werde ich ja wohl.“ <_<
Golden: „Nein!“
Alessa: „Doch!“
Golden: „Nein!“ *Zunge rausstreck*
Alessa: „GRRR!“
Kapitel 14: It's been a long Furz
---------------------------------
Golden: „Hi!“ :D
Eli: „Huhu Golden noch mal.“ (°)3°/
Golden: „Duuhu, Eli? Wie ist denn das eigentlich bei dir und deinem generellen
Verhältnis zu allem, was so existiert?“
Goe, Basy & Wojtek: „...?“
Eli: „OIch liebe Existenz.“ (*)_*
Golden: „... oh, wirklich?“ :D
Eli: „Ja! Es gibt doch wirklich niachts schöneres als existierende Dinge! Zum
Beispiel Jelly Beans, Blumen und Nähe.“ (*)__*
Golden: „Ooh, Nähe auch? Also so zu anderen Leuten?“
Eli: „IAch mag andere Leute.“ (*)___* „Die sind mir nah.“
Golden: „Awww~ Du bist also ein süßer kleiner Fratz und nicht, nennen wir es
mal hypothetisch so, ein böses Genie, das alles vernichten will?“
Eli: „Vermutlich … niacht.“
Golden: „Und was ist mit dir, Basy, willst du alle umbringen und das
Multiversum auslöschen?“
Basy: „...“
Golden: #<__<#
Basy: „Äh, nö?“ o__ô
Golden: „Cool!“ #^__^# „Goe, erscheint dir die totale Eradikation aller
Existenz als erstrebenswertes Ziel, beispielsweise, um für mehr Löblichkeit zu
sorgen?“
Goe: „Papperlapapp. Eine totale Vernichtung aller Existenz würde
zwangsläufig zur totalen Vernichtung aller Löblichkeit und damit aller
verkeuschbaren Redlitäten führen, gell? Allenfalls sollte man diabolische
Unflate ins Zuchthaus werfen, wie etwa den türkischen Diktator Arschogan, oder
Kim Jong Furz - das will ich an dieser Stelle dargelegt haben.“
Golden: *sieht die drei mit funkelnden Augen an* „Ach ihr süßen, kleinen,
völlig normalen Charaktere, ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr mich das
freut!“ *theatralisch in ein edles Taschentuch schnäuz*
Eli: „Oh Golden, obwohl wir uns bisher nur zwei mal getroffen haben, ist deine
Anwesenheit einfach so vertraut und du bist uns nah und verstehst uns so.“
(*)______*
Goe & Basy: {o}.{ô} o__o
Golden: „Squeeee~“ #Q///Q# *wird wieder ausgeblendet*
Wojtek: „... das war irgendwie ziemlich seltsam.“ o.ô
Basy: „Altah, mich wundaht hiea nix mehr.“
Eli: „Da hast du es gehört, Wojwoj. Wir sind völlig normal und du brauchst
dich wirklich niacht um uns zu sorgen.“ (°)3° *kommt ihm bedrohlich nah und
spricht ganz leise* „Und vor allem bin ich kein böses Genie, sondern ein
süßer, kleiner Schlingel mit ausgeprägtem Kuschelbedürfnis. Hoffentlich hast
du das jetzt verstanden ... dun.“ (ಠ).ಠ
Wojtek: „Äh...“
It's been a long time
Goe: „Und schon geht es weiter mit unserer heiteren
Freizeitbeschäftigung.“
Basy: „Leidah ja net long genug.“ =___=
Wojtek: „Du liebes Bisschen. Zum Glück sind das nur noch zwei Kapitel! Ich
glaube, MSTings und ich, die passen nicht so zusammen.“ x_x
HEY! °A° Es ist SO lange her das ich geupdated hab,
Goe: „Leider ja nicht lang genug, gell?“
Basy: „Dat sagte i grad scho.“
Goe: „Sakra aber auch! Hast du etwa ein Patent auf jenen Kommentar der
Anmeldung zugeführt, werte Basy?!“
Basy: „Ja man!“ *zeigt ihm den Schein*
Goe: „... da brat mir doch einer 'nen Storch.“
Eli & Wojtek: *sprachlos*
aber ich mach mich jetzt an mehr updates ran! :D
Eli: „Juhuu, was für ein Grund zur Freude!!! Noch mehr Kapitel dieser
spannenden FF! Sie ist mir endgültig nah gekommen und ich werde niemals die
schöne Zeit vergessen, die wir mit ihr gehabt haben~“ (*)_*
Die Anderen: ;_____;
Basy: „Njoah, dat kannsu laut sag'n, Altah. I finds ja jammahschade, dat se
dat Ding net einfach gelöscht hat. Aba nee, da bringahn wa noch einah
Fortsetzung raus, zu unserah net abgeschlossenen Fanfic(k), un 'updaten' se
'regelmäßig'.“ *mit den Fingern Gänsefüßchen andeutet*
Also, viel Spaß! :D
Wojtek: „... dabei kann es sich nur um blanken Zynismus handeln.“
Es war schon fast zwei Jahre her das Sophia in Silent Hill war,
Wojtek: „Uff. Erst zwei Monate, jetzt zwei Jahre. Da reiht sich wirklich
Zeitsprung an Zeitsprung. In diesen paar Kapiteln der Fortsetzung ist mehr Zeit
verstrichen als in der gesamten ersten FF, aber ulkigerweise so gut wie gar
nichts passiert.“
Basy: „Lol yeah. I fühl mi manchma so, als würdahn wa hiea auch scho zwei
Jahre sitz'n. Mindestahns.“
Goe: „Genau genommen bereits drei Jahre und sechs Monate, gell?“ *deutet auf
das Hochladedatum*
Eli: „Hach ja, so viel Zeit. Nun würde man natürlich vermuten, dass jeder
normale Mensch in diesen zwei Jahren mit den Erlebnissen in Silent Hill
abgeschlossen hätte und in sein Alltagsleben zurückgekehrt wäre. Aber Sophia
ist natürlich nucht normal und verfügt über die Persönlichkeit eines
Wischmopps. Wahrscheinlich ist sie noch genau so verliebt in Pyri wie an dem
Tag, an dem sie sich kennen lernten und sie ihm aufpasste, wie er ein Monster zu
Tode poppte.“
und trotzdem verfolgte sie die Stadt in ihre Träume.
Wojtek: „Haha, ja. Trotzdem.“ ^^; „Na, Sophia, wer wird denn hier Probleme
damit haben, loszulassen und mit Vergangenen abzuschließen, hm?“
Eli: „... und jetzt stell ich mir vor, wie Sophia panisch davon rennt, der
gesamten Stadt Beine wachsen, sie aufsteht und ihr folgt. Schon ein wenig
merkwürdig.“
Basy: „Njoah, kann i scho iwie versteh'n, kann i dat. Dieses Höllenloch
vergisst da einfach net mehr, wenne einmal da warst. So viel Therapie kriegst de
net bezahlt.“
Goe: „Wisst ihr eigentlich noch damals, als wir ebenfalls durch Silent Hill
geflohen sind, und dabei auf diese beiden Zombies trafen, die merkwürdigerweise
Rentnerkleidung trugen und auch der menschlichen Sprache mächtig waren? Und die
genau so entsetzt und verwirrt aussahen wie wir?“
Eli & Basy: „Nun ja … nucht/net wirklich.“
Immer wieder sah sie den Nebel,
Eli: „Es ist ja auch nocht so, als hätte irgendjemand noch großartig was
anderes gesehen als Nebel.“ (°)3°
Basy: „I hätts geil gefundahn hätte se nua noch eina dampfenden Hauf'n
Scheiße geseh'n, passend zua Fanfick.“ xD
die Zerstörten Straßen und Gebäude und
Wojtek: „Die widernatürlich deformierten, Angst und Trauma personifizierenden
Monster...“
Goe: „Mysteriöse Abgründe, welche aus dem Nichts auftauchen und Türen, die
nicht verschlossen sein sollten, es aber plötzlich sind...“
Eli: „Blut und Eiter aus der Wasserleitung, überall Blut im Allgemeinen,
Rost, komische Bilder...“
Basy: „Un eina riesig'n Hauf'n Scheiße, passend zua Fanfick.“
vorallem aber, sah sie ihn.
Eli: „Oooh, wie spannend! Wer mag es nur sein?! IAch komm einfach nucht
drauf!“ (*)__* „Meine Güte, wie mich das fesselt.“
Die anderen: „...“
Wie er sie gerettet hatte, wie er ihr half zu flüchten
Kommentatoren: „Wie er sie bedroht und ihr Angst macht, wie er ein Monster zu
Tode vergewaltigt (WTF), wie er andere Monster brutal abschlachtet, wie er Dämi
bei lebendigem Leib häutet ... ach nee, Moment, das hat sie nicht gesehen.“
und wie sie sich so sehr umdrehen wollte um ihn wiederzusehen!
Wojtek: „Wie, das sieht sie auch? Also, aus Sicht einer dritten Person? Aber
das geht gar nicht!“
Eli: „Vermutlich handelt es sich dabei um eine Art außerkörperliche
Wahrnehmung, Wojwoj, so wie bei Operationen und Nahtoderfahrungen.“
Goe: „Da sie bekanntlich zumindest hirntot ist, kann man das nicht zur Gänze
der Ausschließung angedeien lassen.“
Verdammt, dachte sie sich, wieso kann ich diese Stadt nicht einfach vergessen?
Eli: „Ist wirklich ungewöhnlich, wo sie ja sonst alles innerhalb von zwei
Minuten zu vergessen scheint.“ *blinzel*
Wojtek: „Wisst ihr, ich frage mich, was Sophia in diesen zwei Jahren
eigentlich gemacht haben soll. Ihre ganze Existenz beruht auf Silent Hill und
darauf, sich in den PH zu verlieben. Daher muss ich annehmen, dass sie zwei
Jahre lang auf einer Couch lag, sich fett fraß und eine RomCom nach der anderen
sah.“
Basy: „Wat füa eine unglaublich tiefe Existenz, Altah. Wo wa grad bei da
Couch sin: Wat is eigahntlich aus diesa Froindin aus da ersten Chappi gewordahn?
Liegt se noch imma auf da Couch?“
Goe: „Ich kann nur annehmen, dass diese grunderbärmliche Nebenrolle in der
Zwischenzeit durch und durch von selber mumifizierte, gell?“
Diese Stadt hatte sie unglaublich geprägt und so hatte sie kurz darauf ihr
ganzes Aussehen geändert.
Basy: „Oh nee, nich auch noch dat!“
Kommentatoren: „MAKEOVER!“
Wojtek: „Na toll. Wenn das mal nicht einen weiteren Haken auf unserer Liste
der Klischees wert ist.“ *kommt kaum hinterher, auf der Liste Klischees
abzuhaken*
Eli: *neugierig die auffallend lange Liste mustert* „Ulkig, dass das schon so
viel ist, obwohl wir sie gerade zum ersten Mal erwähnt haben.“ (°)3°
Sie trug ihre fast Hüftlangen Haare nun auf Schulterlänge,
Kommentatoren: „...“
Eli: „Das fast hüftlange Haar war sicher extrem hinderlich bei den
zahlreichen Fluchten und all der Herumrennerei.“
Basy: „Würdah mi net wundahn, wenn se sich mit ihra Kopf-Flokati einfach
ständig an einah Nagel verhäddert hättah un DESHALB nie vom Fleck kam.“
O__o
Wojtek: „... wie kann man denn fast hüftlanges Haar auf Schulterlänge
tragen? Hat sie es sich so oft verknotet und zusammengerollt, bis es wie die
Zimtschneckenfrisur von Prinzessin Leia aussieht?“
Goe: „Das wären erstaunlich gewaltige Zimtschnecken.“ {o}_{ô}
schwarz gefärbt und hatte Piercings in den Ohren und an der Unterlippe. Zudem
hatte sie sich tätowieren lassen
Basy: „Un zwah 'Wer dat liest is doof!' auf ihra linke Arschbackah.“
Goe: „Sakra aber auch! Was so ein bisschen Unlöblichkeit, Mord und
Vergewaltigung doch alles anzurichten vermögen, gell? Mittlerweile ist sie ein
beknackter Emo und fühlt sich wahrscheinlich allen emotional und intellektuell
überlegen, weil sie solch grässliche Dinge 'überlebt' hat und somit so viel
mehr Leid und Schmerz als alle anderen kennt, weswegen sie sich selbst der
Denkung übereignet, Überlegenheit aus Erkenntnis per Erlangung in ihr
cerebrales Zentrum zugeführt...“
Basy: *zwickt ihn*
Goe: „AAARGH!“
und trug hauptsächlich auch nur noch schwarz.
Wojtek: „Das überrascht mich nicht wirklich. … nein, nicht mal ein
bisschen.“
Basy: „Außah natürlich da Slip un BH, die sin weitahhin pink. Wia sin ja
schließlich einah 'Laaaaady'.“ =___=
Eli: „Wow, krass!“ (°)0° „Wie alt ist sie gleich wieder?“
Goe: „Vermutlich Zwölf, mein Teuerster.“
Zu allem Überfluss hatte sie ihren gutbezahlten Arbeitsplatz auch noch verloren
Eli: „Oh mein Gott, wie schrecklich! Hat sie ihn zufällig auf einer Con
verloren? Dann könnte sie ja was in ihr Animexx-Weblog schreiben und andere
empfehlen es dann.“ (°)3°
Basy: „Bei dem Ausseh'n auch kein Wundah, Altah. So wat kannste im
Kinnahgartahn einfach net auf da Menschheit los lass'n! Da Viecher werdahn doch
noch im erst'n Quartal traumatisiert!“ D:
und stand nun kurz vor dem Rauswurf aus ihrer Wohnung. Und das machte sie nun
noch wütender und trauriger.
Goe: „Sakra aber auch! Es stünde die Möglichkeit im Raum, sich einen neuen
Job der Suchung zu partikülieren, gell? Hier einige Beispiele: Abschreckendes
Beispiel, Kaugummiabkratzer, Baumschulwärterin.“
Wojtek: „Für alle drei ist sie natürlich hinreichend qualifiziert.“
*röchel* „Ich versteh nur nicht, wo genau jetzt der Zusammenhang ist. Wieso
verliert sie den Job und jetzt die Wohnung? Gibt es keine Sozialhilfe? Weil sie
einen auf Emo macht? Häh?!“
Verdammte Stadt, verdammter Pyramid Head der ihr den Kopf verdreht hatte.
Kommentatoren: „Welcher Kopf denn nur?!“ D:
Sie würde bereuen was sie tun würde,
Basy: „Dann … lass es halt?“ O__o
Eli: „Das wäre vermutlich zu einfach, Basy.“ (°)3°
aber sie konnte es einfach nicht mehr aushalten.
Goe: „Schlussfolgerung: Der Activia hat zwischenzeitlich angeschlagen - wie
schön. Es geht nichts über einige löbliche Probiotika zur Darmsanierung! In
diesem Sinne wünsche ich Weidmannsheil und fröhlichen Stuhlgang.“ {o}_{ô}
*schlürft skeptisch seinen Tee*
Basy: „Da bist mittlaweile auch iwie gut durch, bist da, wa?“ xD
Sie war also nach einem weiteren langweiligen Tag in ihrer Wohnung und nahm
einen lange heiße Dusche, wer wusste wie lange sie auf diese verzichten
musste,
Goe: „Möglicherweise so lange, bis sie in die nächste Dusche steigt.
Allerdings … wäre das wohl auch zu einfach. Das kann ja heiter werden.
Zweifelsfrei erwartet uns nun ein nachgerade episches Quest - wir können uns
nicht im Traum vorstellen, was Sophia nun vor hat.“ {>}_{>}7
Wojtek: „Na ja, eigentlich 'wie lange sie auf dieseN verzichten musste'. Wenn
wir schon falsch beugen, dann wenigstens konsequent.“
Basy: „Boah halts Maul Wojtek, kein Mensch lacht üba Grammatik-Witze.“ xD
Eli: „Meinst du, Basy? OIch könnte mir vorstellen, dass beispielsweise den
ziemlich ulkig findet.“
und zog sich danach eine extra Schicht Sachen unter ihre normalen Sachen und
nahm eine Tasche um sich noch Sachen einzupacken.
Goe: „Hoffentlich bildet ein Keuschheitsgürtel die unterste Schicht, gell?“
Eli: „Genau, es geht schließlich nuchts über noch ein paar mehr
Extra-Anziehsachen, vor allem, wenn man bereits mehrere Lagen
zwiebelschalenmäßig sich über den Körper gestülpt hat und aussieht wie eine
wandelnde Litfaßsäule.“ (°)3°
Basy: „Altah, wat hat se vor? Will se in da Arktis auswandahn?“
Wojtek: „Mir schwant eher, die Reise geht wo anders hin...“
Unter anderem packte sie sich Proviant und Trinken und Messer aus ihrer Küche
ein, wer wusste wozu die später gut waren?
Wojtek: „Man stelle sich nur vor, sie wird dann in Silent Hill von Pyri zum
Essen eingeladen, aber er hat keine Küchenmesser mehr, um Zwiebeln zu schneiden
oder so. Da wird sie froh sein, den eigenen Messerblock im Rucksack zu haben.“
^^
Goe: „Es ist wirklich erstaunlich, dass sie sich vorbereiten muss, als zöge
sie in den Krieg, obgleich sie nur ihren 'Liebsten' besuchen will. Jedem
halbwegs klar denkenden Menschen würde das die Alarmglocken läuten wie ein
Araber den deutschen Behörden, sobald jener im Baumarkt Dünger kauft.“
Basy: „Lol, vor allem mit Proviant un wat zu Trinkahn. Wat iha dat genützt
hat, ham wa ja bei da letzt'n Ausflug geseh'n.“ xD
Dann wartete sie sehnsüchtig auf die Dunkelheit die sie sicher umhüllen würde
und ihr schutz gewahren würde mit ihrem vorhaben.
Eli: „Dank ihres mittlerweile generell sehr schwarzlastigen Designs kann man
das wohl wörtlich nehmen.“ *wird jetzt auch von der Dunkelheit ganz doll mit
Protektion bedacht, bei seinem Vorhaben*
Goe: „Donner und Doria, welch ein erlesenstes Formulat hochkarätiger
Sprächnisse uns hier plötzlich vom Monitor aus entgegen schwurbelt.“
{o}_{o};
Sobald das erreicht war,
Wojtek: „Alle Achtung, der Ausdruck ist diesmal wirklich auffallend
schlecht.“
Eli: „Vielleicht schlagen ja die beruhigenden Medikamente endlich an.“
verabschiedete sie sich nochmal von ihren Sachen
Eli: *als Sophia* „Leb wohl, Sofa, welches du meinen Hintern immer sanft
getragen hast.“ ;__; „Machs gut, Spülmaschine, die du mein schmutziges
Geschirr stets eisern spültest. Leb auch du wohl, schmutziges Geschirr. Wir
waren uns nah.“ Q__Q „Alles Gute, lieber Kleiderschrank, der du meine BHs
stets vor neugierigen Blicken geschützt hast! Bis bald, mumifizierte Freundin.
Mögest du auch die restlichen Kapitel einfach nur hier rumliegen, ohne dass dir
die geringste Beachtung zukommt.“ T____T
Basy: „... Sophia, i sag dat net gerne, aba dein'n Hausrat bist da glaub i so
ziemlich egal.“ O__o
und verschwand durch die Tür und ging auf die wie leer gefegte Straße.
Goe: „Zumindest der Straßenreinigungsdienst funktioniert also in dieser FF -
wie löblich. Das ist immerhin mal ETWAS.“ {=}_{=}
Lange Zeit schlich sie durch die Straßen bis sie das fand was sie suchte.
Bevor sie aber darauf zuging und das machte, was sie vorhatte, sah sie sich
nochmal um
Wojtek: „... ich verstehe ja, dass diese diffusen Ausführungen Spannung
erzeugen sollen, aber offen gesagt nerven sie mich einfach nur noch.“
Basy: „Warum SCHLEICHT se eigahntlich? Als ob si in diesa Millionenmetropole
auch nur eina Hans Wurst dafüa interessiert, wat Sophia treibt!“
Eli: „IAch stelle mir vor, wie sie total auffällig durch die Straßen
schleicht und einfach jeder sie dabei beobachtet, zeitgleich interessiert und
entsetzt, wie wenn Leute in aller Öffentlichkeit was total Dummes tun.“
Goe: „Es würde mich vor dem Hintergrund dieser FF nicht wundern, wenn Sophias
Unterfangen auch wieder auf etwas total Dummes hinauslaufen würde.“
und nahm ein paar Pillen die sie sich eingepackt hatte, Schmerzmittel.
Goe: „Bei allem was mir heilig ist. Wieso um alles in der Welt nimmt sie jetzt
SCHMERZMITTEL?“
Eli: „Nun, es wäre möglich, dass sich ihre Eierstöcke gerade mal wieder
bemerkbar machen. Das würde auch die vollkommen hirnrissigen Verhaltensweisen
erklären dun.“ (°)3°
Wojtek: „Na OK, bei dem ganzen Blut in Silent Hill fällt ihre Regel dann gar
nicht weiter auf.“ O__o
Basy: „Altah, wenn hia eins auffällt, dann dat diesa FF seit drei Kapitahln
hätte vorbei sein sollahn.“
Dann ging sie auch schon zu dem gewünschten Objekt hin, und
Eli: „Oooh, jetzt schon? Sie hat es wohl sehr eilig.“
Basy: „Dann drückte se da A-Knopf. Dat macht ma so, wenn ma mit einahn
Objekten interagier'n will.“
schlug die Scheibe auf der Fahrerseite ein,
Eli: „Ooh, eine Fahrerseite! Was mag es nur sein? Ein Dreirad vielleicht?“
Basy: „Boah ey. Hat Sophia zwischahnzeitlich noch eina Martial Arts Kurs
besucht oda wie kriegt se dat hin? Hat die einah Ahnung, wie hart so 'ne Scheibe
eigahntlich is?“
Wojtek: „Dafür dann wohl die Schmerzmittel, die sie sich vor wenigen Sekunden
eingeworfen hat. Muss so ein schnell wirksames Opiumderivat gewesen sein, das
man nur auf Rezept bekommt.“ °_°;
Goe: „Was die Gute noch so alles auf Rezept bekommt, will ich lieber gar nicht
wissen.“
das Auto gab einen Schrillen Alarm von sich, und so schnell sie konnte stieg sie
ein und versuchte die Kabel so zu kombinieren das das Auto endlich ansprang.
Basy: „Also warte, se will möglichst unauffällig einah Auto klau'n un
bedenkt net, dat die Dingers Alarm eingebaut habahn? Altah. I seh scho, se is in
diesa zwei Jahren kein bissl klüga gewordahn, is se nich.“
Goe: „FEURIO! Unlöblicher Diebstahl?! Sakra aber auch! Donner und Doria!
Feuriknispel und Heidewitzka! DAS GIBT ES DOCH WOHL NICHT!“ *hyperventiliert*
„ARRRGH!“ *tief Luft hol*
„UUUUUUUHUHUHUUUUUUUUN~LÖÖÖÖÖÖÖÖÖBLICH!!!111“
Die anderen: (;)_; O__O; o.ô
~ im anderen Zimmer ~
Golden: „Du liebe Zeit. Der Junge hat wirklich heftig unter dieser FF
gelitten...“ #ö_ö#
Alessa: „Offen gestanden glaube ich, diese FF ist nur der Tropfen, der das
Fass zum Überlaufen bringt.“
Der Motor heulte auf und bevor sie sich versah, trat sie das Gas durch als
hätte sie noch nie was anderes gemacht
Wojtek: „Ich bin kein Autokenner, aber theoretisch sollte der Motor nicht
aufheulen bevor du das Gas durchtrittst? Ich seh schon, ein weiteres Mal
versucht Sophia ein Auto zu bedienen und es macht Dinge, die es nicht machen
sollte.“
Eli: „Packend. Auch so emotional geschrieben und alles.“ (*)__*
Wojtek: „Auf die Gefahr hin, diesen Anflug der selbstüberzeugten Euphorie zu
bremsen, aber … es ist nicht gerade schwer, ein Pedal durchzutreten.“ >__>;
und sie wusste, sie würde ihre Heimat nie wieder sehen.
Goe: „Anhand der vorliegenden Fakten mutmaße ich, dass Sophia jetzt nach
Silent Hill ziehen will. Entweder das, oder es wird eine Reise ohne Wiederkehr,
gell? Highway to hell, quasi. Dann frage ich mich: Wieso MIETET sie nicht
einfach ein Auto? Juristische Belange könnten ihr vollkommen egal sein!
Stattdessen diese grunderbärmlich selbstsüchtige Diebstahlnummer? Es könnte
sich um eine arme Familie mit krankem Kind handeln, deren Auto sie da stiehlt!!!
Aber na, hätte Sophia nicht ihre sämtlichen monetären Mittel für
irgendwelchen Gothik-Plunder und Lifestyle-Krempel ausgegeben, besäße sie ihr
eigenes Auto gewiss auch heute noch. Stattdessen musste sie sich allerdings ins
Embodiment präpubertärer Überlegenheits- und Segregationsimaginationen
transformieren - da wundert es nicht, das alles andere zu kurz kommt.“
Wojtek: „Ja, entweder das, oder sie rechnet selbst damit, nicht lebend zurück
zu kehren, und … was ist eigentlich mit ihrem eigenen Auto passiert?“
Eli: „Vermutlich hat es Sophia noch während der Flucht aus Silent Hill wie
ein durchgehendes Pferd abgeworfen und dann eigenständig das Weite gesucht.“
Basy: *macht die ganze Zeit eifrige Blabla-Bewegungen mit den Händen*
Tränen stiegen ihr in die Augen, während sie fuhr und sie wisch sich fahrig
über die Augen um ihre Sicht klar zu halten.
Basy: „Kein einziges diesa Pseudo-Gefühle, die hiea so
melodramatisch-aufgeblas'n beschrieb'n werdahn, erreicht mich. Net ma im Ansatz.
Dat is so furzlangweilig, i fürchte fast, meinah Gehirnzellahn schrumpf'n! Dat
is nich nua boring as fuck, dat is quasi Anti-Spannung, wo meina Intelligenz un
Aufmerksamkeit aufsaugt wie eina schwarzes Loch.“
Die Polizei kam ihr fast dreimal in die Quere,
Wojtek: „Also wohl genau genommen nur 2,7 mal.“ o.ô
Eli: „Wahrscheinlich ist Sophia eh längst polizeilich bekannt und die Beamten
fahren weiträumig um sie herum, denn sie wissen, wenn sie sie anhalten, müssen
sie sich mit ihr befassen und da haben sie niacht die geringste Lust drauf.“
(°)-°
Goe: „Da ja allem Anschein nach die ganze Zeit dieser Autoalarm heult und sie
mit jenem durch die Kante brettert, warnt sie die Ordnungskräfte wenigstens
anstandshalber vor.“
doch fand Sophia immer einen Umweg um ihnen zu entweichen, immerhin würde es
komisch aussehen wenn jemand in einem Auto mit eingeschlagener Scheibe fuhr.
Goe: „Ich möchte anmerken, dass das nicht so komisch aussähe wie ihre
generelle Aufmachung und der Umstand, dass sie passend zur pechschwarzen
Leia-Zimtschneckenfrisur und einer Gesichtsbepiercung, die Rolf Buchholz noch
vor Neid erblassen lassen würde, mehrere Lagen Kleidung trägt und einen Block
Küchenmesser mit sich rum schleppt. Gell?“
Außerdem hatte sie weder ihren Führerschein noch, noch die Papiere.
Ganz 7 Stunden zogen ins Land, bevor sie bei ihrem Ziel ankam. Sie nahm ihre
Sachen, parkte das Auto beiseite und stieg aus.
Ihre Knie hätten auch genauso gut Pudding sein können, einen großen
Unterschied hätte das ganze nicht mehr gemacht.
Goe: „Ihr Gehirn hätte auch genauso gut Pudding sein können, das hätte auch
keinen großen Unterschied mehr gemacht.“ {>}__{>};
Basy: „Njoah. Übarrascht natürlich keinen, dat se trotz all der Schreckens
un traumatischen Erlebnisse NOCH MA nach Silent Müll zurückkehrt. Immahin
besteht dort ja da Aussicht auf einan Fick mit Pyri, dat macht alle Übels wieda
wet.“ =__=
Und während sie das Ortsschild mit der Aufschrift 'Welcome to Silent Hill'
hinter sich lies, wurde ihr klar, dass das nun ihre neue Heimat war.
Eli: „Aber hat es nucht gerade noch geheißen, sie sieht ihre Heimat nie
wieder? Wenn Silent Hill ihre Heimat ist, dann darf sie doch jetzt eigentlich
gar nocht hier sein!“ D:
Wojtek: „Ja, na klar, Eli. Aber es ist ja nicht so, als hätte Sophia jemals
etwas getan, das sie in der jeweiligen Situation besser 'hätte' tun 'sollen'.
Stattdessen begibt sie sich nun, obwohl sie das letzte Mal fast gestorben wäre,
abermals nach Silent Hill, ohne sich auch nur im Ansatz auf die Erfahrungen, die
sie gemacht hat, vorzubereiten.“
Goe: „Aha, aha, ja, ja, ja, und wie soll das dann bitte auf dem
Einwohnermeldeamt funktionieren?“
Basy: *zu Dämi 2.0 transformier* „Se woll'n also hiea wohnen. Wat können Se
denn, Sophia?“
Eli: *als Sophia* „Ich habe vorher total viel verdient!“
Basy: *als Dämi 2.0* „Aha, un als wat?“
Eli: *als Sophia: „Das weiß ich auch nicht so genau, aber es war mega viel
und ich hatte sogar mehrere Sachen davon kaufen können!“
Basy: *als Dämi 2.0* „Soso, njoah, i suche ausgebildete Monster mit Diplom in
Massakah un eina Zusatzqualifikation in Random-Vergewaltigung, mit mindest'ns
zehn Jahren Tötungserfahrung. Da meinah Stadt imma wieda von Menschens
heimgesucht wird un da lokale Henker ma so zu GAR NICHTS taugt, musste i da
Anforderungen leida hochschraubenZZ.“
Eli: *als Sophia* „Also, ich habe im Internet meinen Uniabschluss an der Sage
University in Spirituality und Life Coaching gemacht.“ °u°
Goe: *als Dämi 2.0* „Raus.“ >____>
Es ist lange her, dachte sie während sie die lange Straße betrat die sich
durch die Häuser schlängelte.
Goe: „Also entweder, Sophia ist auffallend gelenkig und verfügt über an die
435 Wirbelkörper, oder das Straßenlayout von Silent Müll ist noch
merkwürdiger als ich es mir selber der Imagination bisher habhaft zu machen
angedachte.“ {o}.{ô}
Eli: „Vielleicht ja beides in einer bestimmten Mischung?“
Basy: „Ey Goe, könntest de dia net ma langsam a weng Normalsprechung dea
Einbauung habhaft mach'n oda so?“
Goe: „Teuerste Basy, man soll den Arsch nicht höher der Aufhängung zuführen
als man sich selber sich der Ausscheißung hingeben kann, gell? Magst du mir
womöglich demonstrieren, was du dir unter Normalsprechung vorzustellen
angedenkst?“ {>}.{>}
Basy: <__<; „Touché.“ xD
Aber das hier ist jetzt meine neue Heimat.
Kommentatoren: „...“
Golden: „Na kommt schon, irgendjemand muss was sagen!“ :o
Eli: „Penis.“ (°)-°
Golden: „... na immerhin. … MWAHAHAAARGH, du hast Penis gesagt!
Gnihihiii~“ 8D
Alessa: „Vollkommen unprofessionell. Allesamt.“ =_=
Eli: „Oh cool, ein Kapitel ganz mit Sophia, und es sind weder Pyri noch der
neue Dämi aufgetaucht! Das war schön.“ (*)_*
Goe: „In der Tat, es ist auch überhaupt niemand umgebracht worden oder
dergleichen, gell? Von ein wenig unlöblichem Autodiebstahl und psychisch
bedenklichem Sachen-Kuscheln inkl. Verabschiedungen mal abgesehen, würde ich
fast sagen, dieses Kapitel war vergleichsweise harmlos.“
Wojtek: „Na ja, ich hab so das Gefühl, dass die beiden uns dafür im
nächsten und hoffentlich endgültig letzten Kapitel dafür umso mehr auf die
Nerven gehen.“
Basy: „Njoah, un i erst. Un wie i dat hab. Altah...“
Kapitel 15: It's really poo
---------------------------
An einem anderen Ort beobachten Golden und Alessa die Kommentatoren, welche zur
Zeit weniger auf das nächste Kapitel warten … als viel eher beschäftigt
sind, sich um Eli zu kümmern, da dieser seit Minuten nur noch starr da sitzt
und mit weit aufgerissenen Augen ausdruckslos in den Raum glotzt.
Alessa: „Was hat dieser Verrückte jetzt schon wieder?“
Golden: „Seltsam, nicht? Vielleicht geh ich besser mal nachsehen...“
…
Goe: „Mein Teuerster, so sprich doch zu uns!“ *Eli an den Schultern greift
und hin und her rüttelt*
Eli: (⊙) .⊙
Wojtek: *schnipst vor seinem Gesicht* „Merkwürdig. Seine Augen reagieren auch
nicht.“
Basy: „Altah!“
Golden: *erscheint* „Oh weh, oh weh, was ist hier denn los?“
Basy: „Eh … Mahlzeit Altah, also Eli is...“
Goe: *sie unterbricht* „Sakra aber auch! Sehr geehrte Golden, Eli ist
offenkundig unter der Schwachsinnslast von Monster with a Heart geistig
kollabiert und hernach ins Nirvana eingetreten!!! Ich verlange die sofortige
fachkundige Behandlung meines Seelenpartners mit einhergehender Zurückholung
ins weltliche Dasein!!!“ D:
Golden: „Ja, ja, ja, ist ja gut!“ #O__o# *beugt sich vor Eli runter und
mustert ihn*
Eli: (⊙) .⊙
Golden: „Scheint … nicht wirklich da zu sein, der Gute. Macht er das
öfter?“
Basy: „Also nee, so wat hat a noch nie gemacht, hat a net. Altah!“
Golden: *pikst Eli in den Bauch* „Reagiert nicht. Aber sein Atem ist
regelmäßig. Hat auch Körperspannung und ist nicht irgendwie erschlafft oder
so. Schwitzt nicht, zittert nicht...“
Wojtek: „Es gibt katatonische Zustände, die sich so abspielen können und mit
Schizophrenie oder auch Mangelernährung in Zusammenhang gebracht werden.“
Goe: „Sakra aber auch! Mein Teuerster klagte tatsächlich über Hungergefühle
und hat auch seit mehreren Stunden nichts als diesen lausigen Fantasie-Tee hier
getrunken!“
Alessa: *auf dem Bildschirm* „Nonsens. Katatonien treten nach Tagen ein, nicht
nach wenigen Stunden.“
Goe: „Ich werde Sie in Grund und Boden klagen ob ihrer unangemessenen
Bewirtung und dieses Zwangs-MSTings unter unmenschlichen Bedingungen, Sie
ungebührliche Dämonen-Luderette!!!“
Alessa: <,<
Golden: „Immer mit der Ruhe, Goe.“ #^_^;# „Wer in kurzer Zeit besonders
viel MSTet, kann durchaus geistig erschöpfen und schaltet mal kurz ab.“
Basy: „Is wirklich so, Altah. Da kippst auch manchma um bei Sexszenen oda wenn
wat besonders Unlöbliches passieaht.“
Goe: „Das ist ja wohl was völlig anderes, gell?“ {>}_{>}7
Golden: „Andererseits … wenn hier jemand resistent gegen die Wahnsinn
verursachenden Eigenschaften grottiger FFs ist, dann ist es Eli.“ *Kopf schief
legt* „Vielleicht, wenn ich noch mal meine Replenishment-Technik
einsetze...?“
Golden aktiviert ihre fulminant animierte Heilkraft und erfüllt die
Kommentatoren mit neuer Energie.
Kommentatoren: *sind wieder regeneriert und sitzen in ihrer vollen Schönheit da
… aka. sehen noch genau so aus wie vorher*
Eli: (⊙) .⊙
Goe: *genervt die Fünkchen weg wedelt* „Zum Donnerkeil! Dieser Popanz hat
keinerlei Wirkung!“
Basy: „Altah, langsam machst da miea Angst.“ D: *springt auf Elis Schulter
und brüllt in sein Ohr* „DANDO IS HIEA UN SEIN SCHWANZ HÄNGT RAUS!“
Eli: (⊙) .⊙
Basy: „Auch net. Da bin i übafragt.“ *setzt sich wieder*
Wojtek: „Möglicherweise spielt Eli uns einen Streich...? Er scheint ein recht
schelmisches Gemüt zu besitzen.“ >_>
Goe: „Papperlapapp! Mein teuerster Eli würde niemals willentlich Sorge und
Leid der Überbringung zuführen! Sein sämtliches Handeln ist von
herzensgütiger Menschlichkeit und absolutem Wohlwollen geprägt!!1!!“
Basy: *denkt an die Szene, in der er Wojtek fast erstickt hätte* o__ô
Wojtek: *rollt mit den Augen* „Dann weiß ich auch nicht weiter. Vorhin sagte
er, er würde irgendwelche Schwingungen im Multiversum wahrnehmen und es hätten
sich wohl … wie hieß es gleich … die Kontinuitäten der Subplots neu
organisiert. Hat das hier eventuell damit zu tun? Fängt er wieder
Schwingungen?“
Golden: #o_ô# „Ooooh~“
Alessa: =.= *räusper* „Ich weiß, dass ich mir einmal mehr nur Feinde mache,
aber wenn Eli jetzt ausgestiegen ist, dann muss Golden das letzte Kapitel
zusammen mit euch MSTen. Die Zeit drängt, und ich … werde ständig
schwächer.“
Goe: „Feurio!“
Wojtek: „Wie bitte? Nichts für ungut, aber wir können in so einer Situation
nicht einfach weiter die FF kommentieren!“
Golden: „Ach weh, ach weh... Ich fürchte, dass Alessa Recht hat. Also, ich
kann euch versichern, dass Eli körperlich in Ordnung ist. Er zeigt überhaupt
keine Symptome von irgendwas und wenn er jetzt übertrieben gesprochen 'nen
Schlaganfall oder so gehabt hätte, hätte meine Mary-Sue-Kraft das auch wieder
weg geheilt. Ich kann also nur annehmen, dass Eli entweder WIRKLICH so tut, oder
sein Zustand zumindest nicht auf bedenkliche körperliche Krankheiten
zurückzuführen ist.“
Ein weiterer Sessel erscheint, auf dem Golden mit grazilen Bewegungen Platz
nimmt. Die Sue wirft ihr wallendes Haar zurück und schlägt ein Bein über das
andere.
Golden: „Ist 'ne blöde Situation, ich weiß. Aber … das Schicksal der Welt
und so, ihr kennt das ja.“ #^_^;#
Basy: „I hab diesa MSTing-Scheiße manchma so satt, ey.“
Goe: „Feuritüdel, ich werde jede mir bekannte Instanz über dieses Ungemach
in Kenntnis setzen! Da es sich dabei auch um einen im Multiversum berüchtigten
Großinquisitor und ehemaligen Anführer der MSTing-Organisation handelt,
können Sie sich darauf einstellen, dass Ihr unsägliches
Höllenwelt-Etablissement demnächst einer genaueren Inspektion unterzogen wird,
Alessa!“
Alessa: „All dies hier geschieht ausschließlich auf Goldens Geheiß, du Narr!
Wenn ich die Wahl hätte, hätte ich euch für eure Frechheiten längst mit
Ebenen meiner Höllenwelt bekannt gemacht, die ihr euch in euren kühnsten
Träumen nicht vorzustellen vermögt.“ <_<
Goe: „Das beeindruckt mich nicht.“ {>}_{>}
Basy: *Goe anschaut* „Is wirklich so.“ xD
Alessa: *genervt abwinkt* „Ich schicke euch nun das letzte Kapitel. Beeilt
euch bitte!“ *wird episch ausgeblendet*
Golden: „Hach ja. Hab länger nichts mehr aktiv kommentiert, wird bestimmt
schön.“ #^^# „Nicht, dass ihr drauf angewiesen wärt, aber … na ja.
Bleibe besser mal hier sitzen, man weiß ja nie.“ ;)
Wojtek: „Golden. Was hast du eben gedacht, als ich dir von Elis Erwähnung
dieser Subplot-Kontinuität erzählte?“
Golden: „Öhm … gar nichts, mein Lieber.“ #^_^#
Wojtek: „Ich hab doch ziemlich deutlich gesehen, dass du darüber verwundert
warst.“ >_>
Golden: „Na und? Ich bin eine Mary Sue. Wir wundern uns öfter mal.“ #^_^;#
Wojtek: „Das finde ich sehr unangemessen. Wir sorgen uns alle um Eli
und...“
Golden: *telepatisch nur zu ihm spricht* „Du müsstest doch gerade auch
ziemlich deutlich mitbekommen haben, dass ich versucht habe, euch zu beruhigen,
oder? Klar, wenn Eli die Kontinuitäten der Subplots des Multiversums spürt und
sagt, dass sie sich verändern, dann geht irgendwas gewaltiges im Multiversum
vor sich und womöglich befindet Eli sich auf einer Astralreise, um die
Kontinuitäten weiter zu untersuchen oder so. Kenne den Jungen ein bisschen
besser als du und bin über die Kräfte, die in ihm ruhen, durchaus im Klaren.
Vielleicht werden wir alle bald sterben, da mein bisheriger Plan, MSTsaw
aufzuhalten, auf den Kontinuitäten der Subplots beruhte, die ich kannte. Wenn
die sich jetzt ändern, habe ich keine Ahnung, ob das alles hier noch so
funktioniert, wie ich es mir gedacht habe, aber das jetzt detailliert zu
erklären, könnte ein bisschen zu weit führen und außerdem HÄNGT DAS
SCHICKSAL DER WELT VON DIESEM MSTING AB!!!“ ;)
Wojtek: „... und … sorgen … uns. Um Eli, meine ich.“ °_°;
Goe: „In der Tat~“ *Eli zärtlich über die Stirn streichelt* {T}_{T}
Basy: *starrt Golden und Wojtek an* „I riech' Telepathie, riech' i. Wat war
dat grad?“
Wojtek: „Uhm … ich war nur ein paar Sekunden davon eingenommen, wie Goldens
Haar über ihre Schultern fällt.“ °/////°
Golden: „Aww~ Danke, mein Lieber.“ *nod, nod*
Basy: „Ah ja. Un darum is dat Gespräch plötzlich au vorbei. Is glaaah.“
=__=
Golden: „Basy, du bist wirklich ein sehr, sehr spitzfindiges Mädchen. Wollte
ich dir nur mal sagen.“ #^^#
It's really you
Basy: *tussihaft* „Oh wiiirklich?“
Wojtek: „Ja, sieht so aus. So, als wäre es wirklich wieder diese FF, mit
wieder genau den gleichen Charakteren, die uns mittlerweile nur noch zum Hals
raus hängen.“
Goe: „Sapperlot! Da können wir uns ausmalen, wer gleich abermals ins
Spotlight dieser Aneinanderreihung erzählerischer Katastrophen rücken wird …
die FREUNDIN AUS DEM ERSTEN KAPITEL!“
Die anderen: „WTF?“
Goe: „... nun? Ich hoffe eben auf eine Überraschung, denn ich bin ein
Optimist! Selbstverständlich wird es sich in Wahrheit um Pyri handeln.“
*gelangweilt seufzt*
Es ist lange her,dachte sie während sie die lange Straße betrat die sich durch
die Häuser schlängelte.
Wojtek: „Hat sich denn bei Silent Hill irgendwas geschlängelt, was die
Straßen angeht? Ich meine mich zu erinnern, dass das immer ziemlich linealig
angelegt war.“
Golden: „Vermutlich ist die Straße zum Leben erwacht und schlängelt sich
wortwörtlich immer hin und her. Es muss lustig sein, auf ihr zu laufen oder zu
fahren, auch, weil die Straße dann ihren Kopf hebt und einen zu verschlingen
versucht, weil sie hungrig ist.“ xD „Hihi, ich mag das Wort linealig,
Wojtek.“
Wojtek: „Eh … ja, mir ist der Fachbegriff nicht eingefallen.“
Basy: „Füa solche Scheiße gibbet FACHBEGRIFFE?“
Goe: „Selbstverständlich tut sich auch für die eben umschwurbelte
Scheißigkeit ein Fachbegriff der Existenz übergeben zu sein angemächten - er
lautet radial-konzentrisch, gell?“ *schlürft mit abgespreiztem kleinen Finger
Tee*
Golden: „... ach, Goe~“
Aber das hier ist jetzt meine neue Heimat.
Golden: *schüttelt sich* „Uuh, merkwürdig. Im ersten Moment dachte ich, es
läge daran, dass in diesem Machwerk immer wieder das gleiche passiert und sich
alles wiederholt, aber dann fiel mir auf, dass diese drei Zeilen nur noch mal
das Ende des letzten Kapitels waren.“
Basy: „Is imma wieda creepy, wenn diesa geschriebene Hauf'n Scheißah
versucht, sich bessa zu mach'n als wie a wirklich is, wa?“
Golden: „Oooh ja.“ xD
Mit einem mulmigen Gefühl im Magen schlich sie also durch die Straßen und
zwischen Häusern hinweg.
Basy: „Sieht aus, als räch'n sich bei Sophia nu da fünf Pfund Chili, wo se
sich zum Abendbrot reingezogahn hat.“
Wojtek: „Sicher muss sie bald ins nächste Einkaufszentrum abbiegen und
hoffen, dass die Tür zur Damentoilette zur Abwechslung mal NICHT abgeschlossen
ist.“
Goe: „Ich möchte anmerken, dass mir bei der Vorstellung, nun noch ein
weiteres Kapitel dieser FF ertragen zu müssen, ebenfalls schon ganz mulmig im
Colon wird, gell?“
Golden: „Das Colon ist aber im Dickdarm, Goe. Der Magen heißt Gaster.“
#^^#
Goe: „Dieser Umstand ist mir tätlich bewusst.“ {>}_{>}
SFX: *grggblbrblbrl*
Goe: „Das eben Gesprochene habe ich mit großer Sorgfalt abgewogen und dabei
angedacht, mein Artikulat möglichst trefflich bezüglich der Gegebenheiten der
Abstimmung habhaft zu sein anzugemächten!“
SFX: *gggrrgrgbrbrbrbrbrbrblublubsggrgrg*
Die anderen: „Eee....“
Goe: „Aufgrund dieses Umstandes möchte ich dich bitten, werte Golden,
Belehrungen solcher Art künftig für dich zu behalten! ... SAPPERLOOOT!!!“
{>}A{<}
SFX: *Goe lässt gewaltig einen fahren*
Goe: „Hach...“ *sinkt entspannt zurück*
Die anderen: *sehen ihn nur noch entsetzt an*
Eli: (⊙) .⊙;
An einem anderen Ort starrt Alessa mit halb offenem Mund auf den Bildschirm und
folgt der Szene schweigend.
Hier hatte sich wirklich nichts verändert und das ekelte sie an.
Golden: „Noch immer leben intakte Familien glücklich in den zahlreichen
Häusern und ihre Kinder spielen miteinander auf der Straße? Aber … aber das
ist doch SCHÖN, du zynische Planschkuh! Es sei denn, die spielen da jetzt seit
zwei Jahren ununterbrochen. Dann ist es nur gruselig.“
Wojtek: „Diese Sophia kommt mir schon wie so eine Berufsmisantrophin vor.
Immer egozentrisch alles an sich selbst und den eigenen Entbehrungen messen und
jedem anderen sein Glück neiden. So entwickelt man sich geistig nur leider nie
weiter, ganz zu schweigen davon, dass man irgendwann seine Probleme
aufarbeitet.“
Basy: „Wo se sich ja in da letzten Chappi auch fett krass auf Gothik-Fürstin
umgestylet hat, um ihra Seelenschmerz auszudrücken oda so ne Scheiße, passt da
Einstellung wie Arsch auf Eimah.“
Sie hasste diese Stadt, hasste jedes einzelne Monster, ja sogar ihn.
Wojtek: „Öh, wie gut … dass wir SH trotzdem willkürlich zu unserer Heimat
erklärt haben. Da es sich vornehmlich dadurch auszeichnet, dass es eben Silent
Hill ist, ist das Fundament für weitere Jahre der seelischen Zerrüttung mal
wieder erfolgreich gelegt worden.“
Basy: „Also warte, se HASST ne PH jetzt doch? Boah Altah, OK, find i gut! Dat
lässt auf einah funktionierenden Rest Hirn schließ'n! ABA WIESO UM ALLES INNA
WELT IS SE NU WIEDA HIIIER???“ D:
Golden: „Vermutlich wäre die Geschichte anderenfalls nach Monster with a
Heart zu Ende gewesen wäre, Basy. Bei der gesamten Fortsetzung handelt es sich
um nichts anderes als eine einzige Plot Convenience, in der Dinge nur noch so
passieren, dass die Fortsetzung weiter geht, obwohl sich kein Grund mehr dafür
finden lässt. Viele Fortsetzungen dienen ausschließlich dazu, einen Plot
auszuschlachten und eine Fanbase zu melken … wobei es mich wundern würde,
wenn diese FF je auch nur einen Fan gehabt hätte.“
Goe: „Sakra aber auch, diese … diese FEURIGEL! Die sogar einen eigenes
Laberkapitel bekommen hatte, erinnert ihr euch?“
Es war fast so als hätte sie die ganze Karte noch im Kopf und sie wusste genau
wo sie hin musste.
Basy: „Aba auch nur fast, denn eigahntlich war in ihra Kopf gähnende
Leere.“
Wojtek: „Würde mich nicht wundern, wenn sie in Wahrheit die Speisekarte von
Mc. Donalds im Kopf hat. Deswegen erklärt sie SH zu ihrer Heimat und deswegen
wird diese wild durch die Häuser verlaufende Schlange erwähnt: Weil es dort
einen riesigen Mc. Donalds gibt, vor dem ganz viele Kunden anstehen!“
Golden: „Jaaa, genau! Sophia ist adipös und ein Fastfoodjunkie. Die Monster
sind in Wahrheit die anderen Kunden, die vor ihr in der Reihe stehen, um sich
die überfetteten Fleisch- und Kartoffelprodukte in ihre gierigen Schlünder zu
schieben, was Sophia ihnen nicht gönnt, da sie in ihrer Egomanie alle Speisen
für sich beansprucht.“ #*_*#b „So ergibt alles Sinn!“
Goe: „Sappertüdel, ist Pyri dann in diesem, jenem Szenario einer der
Angestellten bei Mc. Donalds und Sophias in jeder Hinsicht unmotivierte Liebe zu
ihm gründet in Wahrheit darauf, dass sie eigentlich nur an seine Burger ran
will?“
Base: „I vermute ja eher, se will an seine XXL Pommes ran, wenn iha versteht,
wat i damit meine.“ xD
Da, wo sie ihn zum Ersten Mal gesehen hatte und das war die Straße kurz vor dem
Krankenhaus, wo sie ihn damals um Hilfe gefragt hatte.
Wojtek: „Und … wo er das erste mal versucht hatte, sie mit seinem Schwert zu
erschlagen, woraufhin sie ängstlich die Flucht ergriff...?“
Golden: „Aww, geil. Hat die gerade wirklich versucht, den Ort ihres ersten
random Zusammentreffens gefühlt hundert Kapitel später noch detaillierter
einzubeziehen und ihm Wichtigkeit anzudichten?“ xD „Zumal sie bei ihrem
ersten Besuch direkt vor dem Krankenhaus gelandet ist, und jetzt kriegen wir so
'ne 'Sie hatte alles noch im Kopf'-Geschichte serviert, als wäre es unglaublich
schwierig, das Krankenhaus zu finden und als wäre es ein Beweis ihrer
Fähigkeiten.“
Basy: „Ja is doch gut so, Golden. Heiße Schreibkunst is dat. I freu mich
auch, dat wia nu erfahr'n, dat sich da urgewaltige Szene vor'm KH abgespielt
hat! Dat bringt mich weitah.“
Goe: „Es ist nicht so, als hätte sich irgendetwas nicht in diesem Krankenhaus
abgespielt, außer diese Random-Vergewaltigung. Aber selbst das
Appartementgebäude war vermutlich in Wahrheit nur ein Wohntrakt des
Krankenhauses.“
Alessa: „Ich möchte unbefangen anmerken, dass Silent Hill natürlich mehr zu
bieten hat als nur das Alchemilla Hospital.“ *hust hust*
Aber Fehlanzeige. Sie suchte die ganze Straße dreimal ab,
Wojtek: „Uhm … also in den älteren SHs musste man ohne Internethilfe
wirklich manche Gebiete drei mal absuchen. Mittlerweile ist es aber so, dass
einem die relevanten Objekte vor die Füße geworden werden oder ins Gesicht
springen. Also, wenn nach dreimaligem auf- und abgehen der vermüllten Straße
noch immer nichts da liegt, wird da wohl auch nichts sein.“ ^^;
Goe: „Wie unlöblich. Macgyver hätte längst aus einem leeren Joghurtbecher
und einer Haarnadel einen Sprengsatz gebaut, um die Tür zum finalen Bossfight
direkt zu öffnen.“
Wojtek: „Auf so eine Nummer wie, dass in einer schnöden Walnuss ein Mondjuwel
versteckt ist und man dieses Juwel braucht, um eine Tür zu öffnen, würde
Sophia vermutlich nie kommen.“
Goe: „Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass irgendjemand auf so
was kommen würde. Geschweige denn, so eine Tür erfindet.“
Alessa: „Das kann ich so nicht bestätigen. In einem Kaufhaus hier gibt es
tatsächlich eine solche Tür, die von Heather ihrerzeit zudem erfolgreich
geöffnet worden ist. Außerdem gibt es eine, die sich nur mit der richtigen
Kombination von Tarot-Karten entriegeln lässt.“
Basy: „Altah, ernsthaft? Dia muss echt langweilig sein, wenne solche Scheiße
erfindahst.“ xD
Alessa: „Meinen Opfern ist es dafür umso kurzweiliger, wenn sie um ihr Leben
fliehen.“ <_<
Basy: „Uuuuh~ Deine Opfah! Wenn jeda von denen nua teilweise so scheiße is
wie du, dann...“ :x
Golden: *hält ihr den Mund zu* „Basy, hör bitte auf, den Dämon von Silent
Hill zu provozieren. Dieses Unterfangen dauert schon viel zu lange, ja?“
#^_^;#
An einem anderen Ort...
Alessa: „Oh … oh Golden...“ ಥ_ಥ
rief und schrie aber nichts und niemand tauchte auch nur auf.
Golden: „Wie infantil.“ #O_o# „Ja ja, kaum funktioniert was total Simples
nicht, werfen wir uns schreiend und strampelnd auf den Boden und hoffen, dass
unsere Mummy auftaucht, um die Welt wieder heile zu machen.“
Wojtek: „Dumm nur, dass Mummy nicht mal weiß, wo Sophia hin ist, und weder
über diese noch die letzte Nacht- und Nebel-Aktion auch nur informiert
wurde.“
Seltsam, dachte sie
Goe: „Sakra aber auch, schon wieder so ein Wortdreher! Hier müsste 'Seltsam,
sie dachte' stehen, als korrekte Umschreibung des Umstandes, dass Sophia
TATSÄCHLICH mal einen Gedanken hat.“ *tadelnd den Kopf schüttel*
Wojtek: „Es geschehen wirklich noch Zeichen und Wunder. Wow!“
sich, normalerweise wimmelt es doch nur so von Monstern auf dieser Straße.
Basy: „Würdah mi net wundern, wenn se sich alle ängstlich hinta Türen
verbarrikadiert ham un hoffen, dat Kotzphia bald wieda verschwindet! Wenn se es
mit eina gut'n alt'n ZERG RUSH versuchahn, passiert ja bei diesa Kack-Sue wieda
wat total ungewöhnliches un se wird von Pyri gerettet, indem a se alle
killt.“
Wieso ist es hier so still?
Goe: „Vor dem Hintergrund, dass Sophia hier seit Minuten brüllend und
kreischend durch die Straßen rennt, kann diese Stille nur sehr relativ sein.“
{>}_{>}7
Wojtek: „Apropos 'wieso': Wieso braucht Sophia jetzt eigentlich keine Gasmaske
mehr? Am Ende von MwaH legte Pyri größten Wert darauf, dass sie eine trägt,
da sie sonst aufgrund des Kohlebrandes keine Luft bekommt. Ist der
zwischenzeitlich durch all die Liebesschnulze und gelöscht worden oder so?“
Golden: „Genau, es hat nichts damit zu tun, dass die Autorin den Trope einfach
wieder vergessen hat.“ xD
Nun sehr unruhig, griff Sophia in ihre Tasche und zog eins der Messer hervor.
Das hier war nicht normal, ganz und gar nicht und sie wusste hier war irgendwas
faul.
Golden: „Jetzt auf einmal? Aber gerade hat es noch geheißen, es hätte sich
nichts verändert und alles sei so wie damals.“ #o.ô#
Wojtek: „Möglicherweise der Inhalt unzähliger Mülltonnen, die seit 20
Jahren nicht mehr geleert worden sind? Wobei das eigentlich alles zu Humus
zerfallen sein müsste...“
Basy: „Wie praktisch, dat wa da heimischen Messerblock imma im Gepäck ham.
Wenn se noch ma genau zwisch'n ihra fünf Lagen Extra-Kleidung sucht, findet se
vielleicht auch noch a Tasch'nlampe.“
Goe: „Donnerknispel, ist es eigentlich Tag oder Nacht?“
Golden: „Aber aber, Goe, bei der Tageszeit handelt es sich doch nur um ein
nebensächliches Detail! Viel wichtiger finde ich zum Beispiel, ob der Ort, an
dem sie zum ersten mal den Träger ihres auserkorenen Lieblings-Penisses gesehen
hat, hier ist oder vielleicht doch noch zehn Schritte weiter nördlich.“
#*_*#
Plötzlich ertönte von sehr weit weg die Sirene,
Basy: „Uuuh Alessa, sieht aus als hätte dei Nachfolgah es nach zwei Jahren
tatsächlich hingekriegt, dat Ding wieda zu fixen!“ :D „Oda da IS rückt
jetz auch in Silent Hill an, weiß ma halt net so genau.“
Goe: „Das glaubst du doch wohl selbst nicht, teuerste Basy. Ich gehe davon
aus, dass er einfach eine neue gekauft hat - ein fundamentaler Unterschied,
gell. Bei Sophias funkenschlagendem Gehirnbrand und den infolge dessen
beständig aus ihren Ohren strömenden Rauchschwaden, nimmt es natürlich nicht
Wunder, dass der Feueralarm irgendwann auch mal los geht.“
laut und warnend vor dem was kommen würde
Basy: „Haltet euch fest! Da Romanze geht weitah! Warnuuung, ruft da national'n
Notstand aus! AAAH!“ D:
und da dämmerte es Sophia. Natürlich gab es keine Monster auf den Straßen,
jetzt würden sie sich aus ihren Löchern wagen.
Wojtek: „Im normalen, realweltlichen Silent Hill, das man jederzeit betreten
kann, gibt es natürlich keine Monster. Wenn überhaupt, findet jetzt die Fog
World Transition statt, und dort gehören Monster an allen Ecken und Kanten dann
zum Inventar. Aber nie und nimmer kommen die jetzt aus der Fog World in die
Realität.“ >_> „Wirklich, ich kenn mich da aus. Hat Sophia denn nicht auf
die subtilen Shifts in der Atmosphäre und den Details geachtet? Stinknormale
Ruine zu nebelverhangenem, triefend feuchtem Sumpfloch, anyone?“
Alessa: „Du weißt zu viel über meine Welt, Wojtek. Ich verlange, dass du
nach diesem MSTing hier bleibst.“
Golden: „Ach was, gar nichts verlangst du.“ :P
Wojtek: *mittlerweile sichtlich genervt* „Verrate mir doch bitte einfach mal,
WELCHES Problem du mit mir hast, Samael. Ich hab dir nie was getan und
verurteile selbst, wie sich der Kult Alessa gegenüber verhalten hat!“
Alessa: „GROOOAH!“ (☄◣д◢)☄
Aber das war ihr egal,
Wojtek: „Vor fünf Sekunden war es ihr doch noch nicht egal! Sie … ach, ich
gebe es auf. Endgültig.“ *geschwächt seufzt*
Basy: „Zum zweit'n Mal, Altah. I bewundere ja dein' Optimismus un wie de ganz
bis zum Schluss dat Zeug hintahfragt hast.“
sie wollte nur ihn sehen und ihre verdammten Antworten kriegen.
Goe: „Bei allen was mir heilig ist: Ich glaube, in dieser FF kann man auf
vieles hoffen, aber nicht darauf, dass man auf irgendetwas auch mal Antworten
der Bekommung zuzuführen sich angedenken kann! Hat die Maid denn in
mittlerweile zwölf Kapiteln gar nichts gelernt?!“
Langsam Stiegen ihr Tränen in die Augen
Basy: „Uuh, da Tränen, wo vor zwei Kapitels noch schreiend geflohahn sin,
komm'n jetz wieda angekrochen un woll'n in Sophias Augen zurück! Ham es wohl
nötig, ham se.“ =__=
und sie verstärkte den Griff um das Messer. „KOMM RAUS!“ brüllte sie also
und breitete die Arme aus.
Basy: „Wenn dat jetzt wie da Szene am Ende von Scary Movie 1 endet, wäre i
wunschlos glücklich.“
Wojtek: „Genug Randomness wäre schon mal da, da ist was dran.“ ^^
„KOMM RAUS UND SEI EIN MANN DU FEIGLING!“
Golden: „Oho, oho, oho! Was, wenn Pyri aber 'ne Frau ist, hm? Soll er dann
auch ein Mann sein? Wie genau hängt Mannsein mit "Ich gehe auf diese Verrückte
zu, die seit Stunden dieselbe Straße auf und ab rennt und mit einem Messerblock
unter dem Arm rumläuft" zusammen?“
Basy: „Vor allem, se glaubt wirklich, a is feige un versteckt sich vor iha.
Vor … vor Sophia versteckt a sich!“ xD „Mnahahaha~“
sie wusste, das war vielleicht nicht die klügste Idee ein Monster so stark und
groß zu provozieren, aber was blieb ihr anderes übrig wenn sie doch ihre
Antworten kriegen wollte.
Golden: „Ah ja, sehr nett. Also, selbst jetzt, wo sie sich aus ihrer
Unterwürfigkeit und emotionalen Abhängigkeit mit verbaler Aggression zu
befreien versucht, kommt sie nicht umhin, alles gleich wieder über Pyris
Sexualmerkmale zu relativieren und durch die Implikationen das ungleiche
Kräfteverhältnis aufrecht zu erhalten.“ *greift sich an den Kopf* „Na ja,
zumindest schneidet sie sich nicht mit Hilfe ihres Messers die Kleidung vom Leib
und brüllt laut Fick mich, damit Pyri dann gleich zur Sache kommen kann, wenn
er denn irgendwann mal auftaucht.“ #=_=#
Basy: „Altah, bist da auch da Meinung, Sophia is eina Manifestation von
Sexismus?“ :D
Golden: „Oh jaaa!“ :D
Wojtek: „Und … kritisierst du an der Beziehung der beiden die völlige
Ungleichverteilung von sozialer Macht, welche in einem Abhängigkeitsverhältnis
mündet, welches lediglich aufgrund der Instrumentalisierung von Sophias
psychischen Problemen zustande kommt?“
Golden: „Ja man!“
Goe: „Sag, Golden, bist du AUCH der Meinung, dass man Pyri ganz dringend einen
Keuschheitsgürtel der Anlegung zuführen und Sophia per Sterilisation
nachhhaltig einer Entfernung aus dem Genpool angedeien lassen sollte, zu Zwecken
fortschreitender Gesellschafts-Belöblichung und Verhinderung weiterer
Unkeuschheiten, wie etwa Random-Vergewaltigungen irgendwelcher Monster?“
Golden: „Das … eher nicht.“ xD
Als sich die Straßen langsam umwandelten, manifestierte er sich direkt vor
ihr.
Wojtek: „... das hat wirklich funktioniert!“ O_o „Na ja, so kurz vor
Schluss darf ruhig auch noch mal was klappen. Die Summe der Dinge, die in dieser
FF nicht nach hinten losgingen, steigt damit auf 3. Die anderen beiden waren
jeweils, dass Sophia es tatsächlich nach SH geschafft hat.“
Basy: „Altah, wenn Pyri sich davon au noch angesprochahn fühlt, obwohl se net
ma sein' NAMEN erwähnt hat un so gut wie jeda Hans Wurst gemeint sein könntah,
steht's um sei Selbstwertgefühl noch miesa als wa dachtahn...“
Golden: „Wie praktisch, dass das Plothole ihn direkt vor ihren Füßen
ausgespuckt hat. Das erspart uns weitere Absätze, in denen Sophia noch nach ihm
sucht.“
Goe: „ENDLICH! ENDLICH!!! JAAAA!“ {*}__{*} „Ach mein Teuerster, spürst du
schon, wie das mit Kräutern verfeinerte Badewasser deine Zehen der Umspülung
zuführt? Ich schwöre dir, gleich sind wir mit diesem MSTing fertig,
feurio!“
Eli: (⊙) .⊙
Goe: „AAAH, ach wie gar schrecklich doch dies alles ist!“ *sinkt vor Eli
nieder und beginnt zu weinen*
Wojtek: „Armer Goe.“ :/
Basy: „Altah, dat is auch so eina emotionale Abhängigkeit, mit
instrumenhaumichtot von irgendwelch'n Schwächahn, bei denen.“ >__>;
Groß, Muskulös …
Golden: „Das sind ja auch wirklich seine hervorstechenden Eigenschaften. Die
rote Pyramide auf dem Kopf, die Blutspuren und Narben überall, der Gehrock aus
Menschenhaut und die leichenblasse Haut fallen gar nicht weiter auf. Hat ja
immerhin Abs, der Gute...“
und zum Glück ohne Schwert.
Basy: „Dat is wirklich a enormer Glücksfall, dat diesa drei Meter Muskelproll
sei Schwert net dabei hat.“ *kassiert fragende Blicke* „Nee, wirklich! Wenn
a mit sein Schwert nach iha schlägt, kann se sich darunter weg ducken un
übalebt eventuell. Aba SO hat a beide Hände frei un wie wa alle wissen, is es
seina Spezialität, Leute zu packen un mit nua eina Hand vollständig zu
häutahn!“ xD
Alessa: *maliziöses kichern* „Ich mag dich Basy. Solltest du jemals an Macht
gelangen wollen, bist du in meiner Welt immer willkommen.“ :3
Basy: „Ey, Altah, i dachte eigahntlich, i hätte dat Angebot scho
abgelehnt.“ O__o;
Alessa: *gibt es endgültig auf*
Menschen mit einem gesunden Verstand würden spätestens jetzt die Beine in die
Hand nehmen und davon rennen,
Golden: „Immer diese Spoiler. Jetzt wissen wir schon mal, was Sophia definitiv
nicht tun wird.“
aber sie hatte keinen gesunden Verstand mehr.“
Kommentatoren: „Ja ach nee.“
Golden: „In diesen Momenten hasse ich FFs: Dem Autor und der Figur ist
bewusst, wie bescheuert die Situation ist, sie weisen darauf hin und sind so:
Trolololo, aber sie tut's TROTZDEM, weil Baum! Als ob das je funktioniert
hätte. Dabei funktioniert es erstaunlich oft, wenn ich so darüber
nachdenke.“ #O_o# „Na ja, auch egal.“
„DU!“ brüllte sie und verstärkte den Griff um ihr Messer. „WAS HAST DU
MIT MIR GEMACHT?!“
Basy: „Njoah, streng genommahn … HAT a ja nie irgendwat mit iha gemacht.“
Golden: „Ja, und entsprechend sollte auch die Frage lauten. Wir können uns
schließlich denken, welch leidvolle Entbehrungen Sophia die letzten zwei Jahre
über gequält haben.“ #>_># *OK-Zeichen macht und Zeigefinger der anderen
Hand immer wieder hinein bewegt* „Pyri kann dann der Reihe nach seine
Lieblingsstellungen und favorisierten Fetische aufzählen, bei deren Anwendung
Sophia zweifelsohne ergebenst zu Diensten sein wird.“
heiße Tränen rannen ihr über die Wangen und sie merkte das er irgendwie nicht
so wirklich was mit der Situation anfangen konnte.
Wojtek: „Sieht so aus, als hätte er sein Leben tatsächlich weitergelebt und
die Gefühle von damals verarbeitet. Insofern verhält sich Pyri glaube ich
menschlicher als Sophia! Wer ist hier bloß in Wahrheit das Monster...“
Goe: „Es würde mich jedoch wundern, wenn Pyri irgendwann ein mal mit
IRGENDETWAS auch was anfangen könnte. Möglicherweise haben nur seine geistigen
Mängel wieder zugeschlagen, gell?“
Mit ihrem Messer Stich sie einmal zu und erntete ein Grunzen von ihm was sie ein
wenig ruhiger stellte.
Basy: o__ô
Golden: „Uuh, scheint, als wäre Sophia eine ausgereifte Sadistin!“ :o
„Und Pyri steht auch noch drauf! Na, da haben sich zwei gefunden.“
Goe: „Ich kann kaum in Worte fassen, wie irritierend ich diesen abermaligen
Ausbruch absoluter Random-Gewalt eigentlich finde!“ DX
Wojtek: „Das ist wirklich der Bossfight. Na, dann mal viel Glück, ihr
beiden!“
Sie stach noch einmal zu und noch einmal und noch einmal.
Wojtek: „Alle Achtung, der Dämon hat Pyri zumindest schon mal genug HP
verpasst. Andererseits ist Sophias ATK vermutlich auch nicht besonders hoch,
also so gesehen...“
Golden: „Sieht aus, als wolle sie ihn schnell besiegen. Ja, nicht schlecht.
Solange die Bosse nur rumstehen, kann man ihnen saures geben. Schön blöd, wer
das nicht ausnutzt. Hab ich ja bei Naruto nie verstanden..“
Basy: „Aba ... Pyri macht GAR nix? A weng glitchy is a ja scho.“
Goe: „Sehr geehrte Kommentatoren, folgendes möchte ich anmerken: Selbst mit
5000 ATK wäre sie nicht imstande, die stahlharten Abdominal-Muskeln des Henkers
mit einem einfachen Messer zu durchdringen, gell?“ *kassiert unschlüssige
Blicke* „Ja nun, bei aller angemessener Verachtung für die Rolle des PHs muss
ich ihm EINES zugestehen: Er verfügt über eine mehr als löbliche Physis.“
*shrug*
Dann schien es dem Henker allerdings zu reichen,
Wojtek: „Jetzt erst? Also gemessen daran, dass da gerade random jemand
aufgetaucht ist und anfängt, ihn mit Brotmessern zu stechen, legt er wirklich
erstaunlich viel Geduld an den Tag.“
denn er packte sie am Hals und hebt sie auf Augenhöhe.
Golden: „Oh weh, oh weh... Heißt das jetzt, dass es ihm reicht? Vielleicht
will er ihr auch nur hoch helfen, so dass sie ihm das Messer besser in den Hals
rammen kann! Ach, wenn ich mich doch nur besser auskennen würde, in solchen
Dingen.“ *shrug*
Wojtek: *passt aus dem Augenwinkel auf, wie ihr das Kleid ein bisschen von der
Schulter rutscht*
Golden: „NICHT spannen! Bin da an einem Nagel hängen geblieben. Daher der
Riss. Das ist nur ausgeleiert! Normalerweise sitzt es wie angegossen! Ich bin
eine Mary Sue! EINE MARY SUE, SAGE ICH! HÖR AUF DA DRAUF ZU STARREN!!!“
#<>_<>#
Wojtek: °///°
Wütend schreiend trat sie um sich und versuchte sich gegen seinen Griff zu
wehren.
Goe: „Sie … trat UM sich? Nur, damit ich das richtig verstehe: Sophia tritt
mit ihren auffallend flexiblen Beinen in alle möglichen Richtungen, während
der PH sie am HALS gepackt und HOCHGEHOBEN hat?! Sapperlot!“
Wojtek: „Die Frau sollte üble Schmerzen haben, weil er ihr nicht nur die Luft
abschnürt, sondern auch den Kehlkopf zerquetscht und die Halswirbelsäule
überlastet. An dieser Stelle würde ironischerweise eure Gänse-Theorie so
einiges erklären.“ *snort*
Golden: „Wenn ich die Szene benoten sollte, würde ich ihr für alles 'ne 6
geben. Hier stimmt ja mal gar nüscht.“ #o.ô#
Plötzlich schien es dem Henker zu dämmern wen er da vor sich hatte und er lies
sie los.
Basy: „Jaja, kaum merkt a, dat es Sophia is, lässt a se fallen wie a Stück
Dreck.“ xD
Wojtek: „Ein bisschen tut sie mir sogar leid, wenn ich ehrlich bin. Sophia
bräuchte so dringend Hilfe, die sich in Monaten angemessener, feinfühliger
Therapie äußern sollte. Aber stattdessen steuert sie von einer Demütigung in
die nächste und gerät nur an Arschlöcher und Taugenichtse.“
Goe: „INSBESONDERE an Taugenichtse, gell?“
Basy: „Altah, da einzige Therapie, wo diesa Krücke noch helf'n kann, is eina
.44er zwisch'n da Augens!“
Alessa: „Ich möchte abermals anbieten, dass … ach, egal.“
Konnte es sein?
Golden: „... dass diese Geschichte einfach immer langweiliger wurde? Ja, das
ist möglich. Man munkelt...“
Nein natürlich nicht.
Golden: „Also … doch, doch, es ist wirklich wahr. Die Story ist
stinklangweilig.“ *kratzt sich am Hinterkopf* „Aber das hat natürlich
nichts mit implizierter Selbstironie zu tun. Hier wird wohl das Makeover
ausgeschlachtet. Sophia hat sich ja tatsächlich optisch ziemlich verändert, da
ist klar, dass ein Dummkopf wie Pyri sie erst mal nicht erkennt … andererseits
hat Pyri sie in dem einen Kapitel, glaube ich, auch nur auf ihre langen Beine
reduziert, und DIE hat sie ja eben noch nach allen Richtungen vor ihm
rumgeschwungen. Sofern er die Beine unter den zwölf Jeans, die sie sich anzog,
überhaupt erkannt hat.“ #>_>#
Wieso würde sie freiwillig nach Silent Hill kommen? Aber immer noch brannte dem
Henker diese Frage auf der Zunge. Sie hatte ihn gefragt was er mit ihr gemacht
hatte,
Golden: „Zum Glück steht das da noch mal. Ich hätte beinahe vergessen
gehabt, was vor wenigen Sekunden noch geschah.“
aber er wusste nicht so recht was sie meinte.
Golden: *lol* „Ich wollte ja gerade sagen: 'Das weiß kein Mensch', war mir
aber vor dem Hintergrund, dass Pyri ein Monster ist, nicht sicher, ob ich ihn
nicht unbeabsichtigt diskriminiere.“ xD „Hach, es ist schon manchmal
schwierig, eine politisch korrekte Mary Sue zu sein, das kann ich euch
vielleicht husten...“
Aber bevor er sich überhaupt für irgendwas entschied, musste er eines aus dem
Weg räumen.
Golden: *als PH* „Puuh, was ess ich denn heute nur zu Abend? Pasta Bolognese
oder doch lieber ein Neugebohrenes an Zwiebeln? Na ja, erst mal muss ich diese
Gothik-Röhre hier aus dem Weg räumen. Wenn ich sie ganz ganz hart werfe, treff
ich vielleicht direkt die Schlucht!“ *husthust* „Wieso sagt niemand mehr
was?“
Die anderen: *sehen Golden verblüfft an*
Basy: „Altah, da zerlegst dat Ding ziemlich präzise auch allein.“ xD
Goe: „In der Tat, gell? Da bricht sich wohl Bahn, dass es sich bei dir um eine
MSTing-Sue-Per handelt, werte Golden. Gehe ich recht in der Annahme, dass du
schon sehr viele FFs dem MSTing hast angedeien lassen?“
Golden: „Öh … ja, ich mach das eigentlich meistens sogar alleine!“ #^^;#
„Na ja, auch egal.“
Wojtek: „Also, was genau ist denn eine MSTing-Sue-Per, wenn ich mir die Frage
erlauben darf?“
Golden: „Pff. DU hast mich anrüchig angesehen. Dir beantworte ich erst mal
gar nichts mehr.“ *wendet sich versnobbt ab und wirft sich zickig die weiße
Pelzstola um*
Wojtek: *drop*
Basy: „Wenn dat ma Arin wüsstah.“ xD
Und das war die Frage ob sie es wirklich war.
Wojtek: „Die Frage ist durchaus berechtigt. Neue Haarfarbe und Frisur, mehrere
Schichten Makeup...“
Goe: „... Piercings, die jeden Metalldetektor verrückt werden lassen, ein
Zwiebelschalenlook, derjenige welche ihren BMI optisch auf 40 hebt...“
Basy: „... un da Umstand, dat se sich sogar eina plastischen Chierurgie
untahzogen hat, um ihra Hackfresse bessa an die von Amy Lee anzugleichahn, um
mehr 'Goth' zu sein un mehr 'Schmerz' auszudrückahn!“
Golden: „Frage mich, wieso sie sich nicht auch noch umbenannt hat.
Nachtflügel Seelenpein oder Gefickte Seele Rabenkleid, das würde doch sehr gut
zu ihr passen.“ #>__>#
Also nahm er all seinen Mut zusammen und sprach in seiner tiefen und rauen
Stimme:
„Sophia?“
Kommentatoren: *halbtot applaudieren*
Basy: „Es wäre aba geil gekommahn, hätte a se jetzt Claudia genannt oda so.
Frag mich, welches Hex'nwerk a gebraucht hat, um sich da Namen ENDLICH merk'n zu
könnahn...“
_______________________
Hey Leute!
Wojtek: „Sieht so aus, als gäbe es mal wieder ein Nachwort. Na ja, wieso auch
nicht.“
Basy: „Boah, dat is gut! Dat impliziert, dat es Kappi jetz vorbei is!!!“
*__*
Es tut mir so leid das ich so lange nicht mehr hochgeladen habe,
Goe: „Meines Erachtens hätte sie ruhig noch ein wenig länger hätte warten
können. Der St. Nimmerleins-Tag wäre mir persönlich als das beste
Veröffentlichungsdatum für jedes nur erdenkliche Kapitel dieser FF
erschienen!“ {>}_{>}7 „Abgesehen vielleicht vom Zwischenkapitel, in dem es
um diesen kaputten Laptop ging. Das fand ich durchaus redlich.“
und das Kapitel wird eines der vielen sein die jetzt nach und nach hochgeladen
werden!
Kommentatoren: „Oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott...“
Alessa: „Es ist das letzte Kapitel.“ -.-
Kommentatoren: *erleichtert ausatmen*
Goe: „In dem Fall möchte ich anmerken, dass ich dieses Ende wahrlich
beschissen fand, gell?“
Wojtek: „Ja, schon, nicht? Es wäre besser gekommen, das letzte Kapitel als
Ende zu nehmen. Dann hätten wir einen schönen Time Loop gehabt, was man mit
ein bisschen Dreherei durchaus als Silent Hill typisches Ende hätte durchgehen
lassen können.“
Ich hatte eine massive Schreibblockade
Basy: „Mnaha … ahahahaha … BWAHAHAHAHAAA~“ XD *kippt um*
Wojtek: „Ich glaube, sie meint das ernst.“
Basy: *nach Luft ringt* „Ghahaha … i … i WEIß, Altah! Muahahahaha~“
*rollrollroll*
und ich hab die ganzen Monate nichts auf Papier bringen könne,
Goe: „Wie schön.“ *nod*
Eli: „Vor allem für die ganzen Bäume, die dann nucht gefällt worden
sind.“ (°)3° „Meine Güte. War DAS spannend.“
Die anderen: „... ELI!“
aber das ist jetzt vorbei und ich werde wieder regelmäßig updaten!
LG,
Eure [zensiert]
Goe: „Ja ja ja, sehr nett.“ *Nachwort verscheucht* „Oh, Eli! Mein ...
TEUERSTER!“ *ihn glücklich umarmt*
Basy: „Aaaltah!“ :D *springt Eli ins Haar und hält sich fest*
Wojtek: „Puh, ein Glück...“ *erleichtert ausatmet*
Eli: „Huhu, ihr alle.“ (◕ )_◕/ „Huhu, Golden.“
Golden: „Huhu, Eli. Na, wer ist denn da wieder in die Welt der Lebenden
zurück gekehrt?“ #^_^#
Eli: „Weiß ich nucht.“ (°)-°
Basy: „Altah, könntest da uns ma plz erklährahn, wat mit dia los gewes'n is?
Da warst wie eina Zombie, warst da.“
Goe: „In der Tat, mein Teuerster, wären wir einer Erklärung über die Maßen
zugetan.“
Eli: „Es dut mir leid, dass ihr euch Sorgen gemacht habt, aber ich kann das
leider überhaupt nucht wirklich erklären dun. OIch hab wirklich nur richtig
Hunger.“
Golden: „Aha.“ #o_ô# „Nun, kannst du uns vielleicht...“
Die Sirene heult auf.
Für den Lidschlag einer Sekunde scheint der Raum zu flackern.
Wo uralte Holztäfelungen die Wände verbergen, scheint kurz etwas anderes zu
sein, wie eine zuckende, lebendige Masse - doch die Illusion verfliegt, noch ehe
sie jemand zu fassen vermag.
Alessa erscheint vor den Kommentatoren, und abermals hallt dröhnender, dumpfer
Sirenenlärm aus allen Richtungen gleichzeitig heran.
Alessa: „Es beginnt. Das Plothole öffnet sich und die Sue erscheint!“
Golden: „Oh weh, oh weh!“
Golden springt auf und eilt zu Alessa, die mit zu Schlitzen verengten Augen auf
den Fernseher starrt.
Wabernde Fetzen der Realität lösen sich vom Boden, aus der Luft selbst, und
schemenhaft beginnen sich die Silhouetten zweier Personen im Raum zu
manifestieren; eine riesengroß und mit langen Kanten in der Form einer Pyramide
anstelle eines Kopfes, die andere viel kleiner und hagerer, und sie reicht dem
Pyramid Head kaum bis zur Brust.
Golden: „Scheint, als hätten wir zwei Sues aus der FF befreit.“
Alessa: „Umso besser. Ich beschwere mich nicht über eine zusätzliche
Kraftquelle.“
Wojtek: „... Kraftquelle?“
Kommentatoren: *beugen sich neugierig herum, um die Erscheinung besser sehen zu
können*
Sekunden später haben sich der Pyramid Head und die Gothik-Karrikatur von
Sophia manifestiert.
Alessa: „Das … das sind ein Pyramid Head und Sophia! Kein Dämon! Nein …
nein, das DARF nicht sein!“
Golden: „Ach, verdammt.“
Eli: (⊙) .⊙
Die anderen Kommentatoren: „Eli...?“
Basy: „Altah, da glotzt scho wieda so komisch.“
Eli: „Aber wahrscheinlich ist Sophia der zweite Dämon. Dämis Kräfte gingen
auf sie über, nachdem er starb, da sie bei ihrer Geburt in Silent Hill vom Kult
geweiht worden ist. Daher zog es Sophia auch immer wieder nach Silent Hill,
obwohl es keinen erkennbaren Grund dafür gab. Sie hat nur immer Pyri als
Erklärung heran gezogen, da sie es nucht besser wusste.“
Golden: „... sehr interessant. Ich nehme an, du hast die Kontinuitäten der
Subplots dieser FF gespürt, genau so wie du die Subplots der Realität gespürt
hast?“
Alessa: „Deine Erklärung stimmt mich äußerst wohlwollend, Eli. In diesem
Fall...“
Sophia: *zeigt allen den Vogel* „Ich werde diese Welt vernichten und eure
Seelen verschlingen! Und mein heißer Pyri wird mir dabei helfen, ehe er mich
danach ordentlich durchnudelt, da er so geil auf mich ist! Nicht wahr, Pyri?“
:D
Pyri: „Ich opfere dir ihre Genitalien, meine Gebieterin. Dann bekommst du
meinen harten Schwanz in deiner Spalte zu spüren, du dummes Weib, du.“ e__e
Sophia: „Oh Pyri, du bist mir so überlegen!“
Alessa: „Das wage ich zu bezweifeln.“ =.=
Alessa tritt einen Schritt vor und reckt ihre Arme weit von sich.
Der Pyramid Head hebt bereits sein Schwert und Sophia beginnt, gackernd und
manisch zu lachen.
Dann geht alles ganz schnell: Alessa brüllt mit einer Stimme, die nicht die
eines Menschen ist, und ihre Augen werden zu schwarzen Löchern.
Sämtliche Adern in ihrem Gesicht treten dunkel hervor.
Begleitet von einem lauten, reißenden Geräusch verlängern sich ihre Arme,
pendeln wie zwei schlohweiße Schlangen mit weit gespreizten Händen anstelle
von Köpfen auf die Sues zu!
Noch bevor sie sie erreichen, schießen sämtliche Fingerknochen aus Alessas
Händen hervor, verlängern sich zu meterlangen, vielgliedrigen Ketten und
umschlingen die Sues!
Alles passiert so schnell, dass weder der Pyramid Head noch Sophia auch nur
reagieren können.
Alessas Knochenketten würgen die Sues so fest, dass sie sich in ihr Fleisch
schneiden, ihnen donnernd und splitternd die Knochen brechen.
Blut spritzt wie ein Regenschauer durch die Luft.
Alessa schreit abermals und die Sues gehen in Flammen auf, werden zu lodernden,
gleißend hellen Schemen, deren klägliche, gurgelnde Schmerzensschreie kurz
darauf schlagartig verstummen.
Die metallene Pyramide fällt polternd zu Boden.
Mit einem Geräusch, feucht, schlüpfrig und so anstößig, dass Goe sich
beinahe übergeben muss, bilden sich hautfarbene Membranen um die zu schwarzen,
unförmigen Gebilden verbrannten Sues, überwuchern sie wie ein Pilz, der sich
im absurdesten Zeitraffer über totem Holz ausbreitet.
Kurz darauf sind Pyri und Sophia zu pulsierenden organischen Klumpen geworden,
Schleim triefend und von dunklen Adern und fahler Haut überzogen.
Alessa atmet erleichtert aus, während sie auf die Gebilde zu geht, ihre ins
absurde verlängerten Arme langsam wieder kürzer werdend.
Alessa: „Sie ist tatsächlich ein Dämon... Sobald ich sie absorbiert habe,
müssen wir aufbrechen, Golden. Wir dürfen keine Zeit verlieren!“
Kommentatoren: *Alessa nur noch entsetzt anstarren*
Basy: „Altah...“ O__o;
Golden: „Hach ja...“ *geht wieder zu den Kommentatoren* „Es tut mir
wirklich, wirklich leid, dass ihr das mit ansehen musstet. Aber ich glaube,
dafür, dass ihr uns geholfen habt, verdient ihr nun die Wahrheit. Wir haben
noch etwas Zeit.“ #^_^;#
Goe: *bleich* „Das ist … das ist nicht einmal mehr unlöblich! Alessa,
binden Sie sich doch wenigstens ein Lätzchen um!“ D:
Alessa: =__= *nomnomnom*
Eli: OIch glaube, ich kenne die Wahrheit, Golden. Da Richtward die menschliche
Alessa in den Deus Ex Machina gesperrt hat, wird ihre dämonische Hälfte immer
schwächer. Sie ist niacht dazu in der Lage, einen Zugang zur untersten Ebene
von Silent Hill zu öffnen, wo sich Richtward und der Deus Ex Machina befinden.
Außerdem kann sie niemanden von außen nach Silent Hill holen. Also hast du
damals dieses MSTing mit Sayuri und Zero Kater Brown eingefädelt, um...“
Goe: „Wie bitte?! Dieses MSTing war von DIR geplant, Golden?!“
Golden: *sieht ihn verblüfft an* „Ich würde meine dreckige Wäsche gern
selbst waschen, Eli.“ #^^;# „Aber ja, dieses MSTing wurde von mir in die
Wege geleitet. Ich wusste, dass MSTsaw daran arbeitete, in die Welt der Chaosfee
einzudringen, da er auch die Chaosfee in den Deus Ex Machina sperren wollte, um
sich ihre Kräfte zu holen. Die FF, die ihr vorher geMSTet hattet, hat MSTsaw
selbst mit Absicht im Gericht platziert, weil er wollte, dass sie in die Hände
der Chaosfee gelangt. Also hab ich ein bisschen nachgeholfen. Jessica brachte
euch die FF, aber nicht nur das: Sie brachte euch auch eine Schriftrolle, in der
sich dieser Sue Bunshin von mir befand, um ihn im rechten Moment beschwören zu
können!“
Wojtek: „Momet, bitte. Du bist ein Sue Bunshin? Also … eine
Doppelgängerin?“
Golden: „Ja man! Sue Bunshin, das ist 'ne Technik von mir! Du weißt schon!
Die wahre Golden hat das Plothole aus Sicherheitsgründen nie verlassen.“ #^^#
„Stattdessen müsst ihr mit einer schwächeren Kopie von mir Vorlieb nehmen.
Na ja, als MSTsaw dann wieder aus der Welt der Chaosfee floh, nutzte ich die
Gelegenheit, durch sein Plothole in Silent Hill einzudringen und verbündete
mich hier mit Alessa. Ihr müsst wissen, dass MSTsaw meine beste Freundin in
seinem Deus Ex Machina gefangen hält. Außerdem hält er auch Alessa gefangen,
aber das wisst ihr glaube ich schon. Da also ziemlich viele
Organisations-Mitglieder Hilfe brauchten, konnte ich nicht anders, als mir was
zu überlegen und siehe da, es hat funktioniert!“ *wischt sich Schweiß von
der Stirn*
Wojtek: „Also … Moment, dann ist Samael ein Mitglied dieser
MSTing-Organisation?“
Golden: „Nun ja, nicht direkt.“ #^_^;# „Die menschliche Alessa ist das
Mitglied. Aber wie ihr eventuell wisst, wäre sie beinahe von einem religiösen
Kult ermordet worden und ist heute an ihr Bett gefesselt. Aber Alessa war IMMER
eine Mary Sue! In ihrer Wut und Trauer schrieb sie eine Rache-Fanfiction über
Silent Hill und den Kult, und dank ihrer Sue-Kräfte erwachte diese Welt zum
Leben! Die unterschiedlichen Dimensionsebenen von Silent Hill sind durch Alessas
FF erschaffen worden und die Kultmitglieder wurden hier schon vor Jahren zur
Strecke gebracht. Samael ist ihre persönliche Selfinsert Mary Sue, die ihre
Rache damals vollzog. Später MSTete die Organisation diese FF und befreite
Samael. Aber Nevan war dafür zuständig … und sie verstand Alessas
Beweggründe. Also wurde Alessa in die Organisation aufgenommen und zu Nevans
MSTing-Sue! Samael ist gewissermaßen ihre Vertreterin. Sie mag es übrigens
überhaupt nicht, wenn man sie Samael nennt.“
Wojtek: °_____________°;
Golden: „Ja, so ist es. Das verwirrt euch vermutlich. Na ja, ist ja auch
eigentlich egal.“ #^_^;#
Eli: „Aber Golden, das ist nucht die ganze Wahrheit.“ (o).o „Du hast
einige Aspekte für dich behalten.“
Golden: „Ich … du liebe Zeit, Eli! Woher...“
Eli: „OIch habe es gesehen, Golden.“
Golden: „Dann … WAS?! Du hast es gesehen?!“
Eli: „Ja! OIch habe wirklich sehr viele Dinge gesehen und ich fürchte, wir
müssen uns unterhalten. Es dut mir leid, wenn ich dich vor den Kopf stoße.
Vermutlich lag alles daran, dass die Schwingungen im Multiversum mittlerweile
wirklich sehr angeregt sind.“
Golden: „Eli … du hast wirklich eine Astralreise durchgeführt!“
Goe & Basy: „Astralreisen?!“
Goe: „Aber mein Teuerster, dann … verfügst du tatsächlich über
Sue-Kräfte!“
Eli: „Weiß ich nucht Vermutlich sind aber imzuge dieses MSTings tatsächlich
irgendwelche Sue-Kräfte in mir erwacht und stehen mit meinen vielen Ideen, die
ich sonst so habe, in Zusammenhang. Es ist zumindest nocht gänzlich
ausgeschlossen.“ (°)3°
Basy: „Boah, Altah! Wat haste geseh'n? Wat is da Wahrheit un wat verschweigt
uns Golden?“
Eli: „Nun ja, das … kann ich euch nocht sagen, ehe ich niacht mit Golden
darüber gesprochen habe.“
Wojtek: „Aha? Nun, Golden ist hier. Sprich doch mit ihr.“ ^^;
Eli: „IAch muss wirklich erst mit der echten Golden darüber reden. Es dut mir
leid.“ :/
Golden: „Oh, Eli... Ich werde mich darum kümmern. Du und ich, wir werden uns
unterhalten, bis die Schwarte kracht!“ :D „Hab auch Kekse und Kakao.“
Eli: „IAch möchte dich nucht verletzen, Golden, aber Kekse und Kakao sind mir
im Moment eher egal. Vielleicht sind wir uns bald nocht mehr nah...“ :/
Golden: „Oh, Eli...“
Alessa: *neben Golden erscheint* „Dann wollen wir hoffen, dass du diesen Kampf
überlebst, Golden, um danach zu deinem Original zurückzukehren. Es ist
vollbracht. Ich spüre neue Macht in mir. Wir MÜSSEN jetzt aufbrechen!“
Golden: „Ah, so so... Nun, Alessa, dann erinnere ich dich an unsere
Abmachung.“
Alessa: „Natürlich, Golden. Kommentatoren, ich bringe euch nun in die
Realität zurück. Nach eurer Transition werdet ihr euch in MSTsaws altem
Herrenhaus wiederfinden. Ihr kennt diesen Ort. Wie ihr aber von dort zu euren
Verbündeten zurück kehrt, nun, dabei kann ich euch nicht behilflich
sein...“
Eli: „Die sind vermutlich schon da und suchen nach uns. Wir werden es sicher
schaffen.“ (o).o
Basy: „Lass mi rat'n, Altah. Dat fiel dia so ein?“
Eli: „Ja genau, Basy. Du verstehst mich und bist mir nah.“
Alessa: „Habt Dank für eure Unterstützung, Kommentatoren. Ohne euch hätten
wir dieses MSTing nicht durchführen können. Doch wisset dies … wenn ihr
jemals wieder einen Fuß nach Silent Hill setzt, wird meine Rache schrecklich
sein!“
Golden: „Ach was, gar nix machst du!“ xD
Goe: „Sehr geehrte Alessa, Samael, wie auch immer: Ich möchte abschließend
anmerken, dass ich Sie für ein fulminantes Arschloch halte und gar keinen Wert
darauf lege, jemals wieder ihr unsägliches Etablissement mit meiner
hervorhebbar löblichen Präsenz zu beehren, gell? Sie können mir mit Karacho
den Buckel runter rutschen und wenn Sie unten ankommen, mit der Zunge sich
selber der Abbremsung zuführen, bis es qualmt.“ {>}.{>}
Basy: „Mnahahaha~ Genau, Altah! Da kannst uns ma kreuzweise!“
Wojtek: „Bye bye.“ ^^/
Eli: „Tschüssi, Alessa! Danke für die imaginären Hotdogs und so.“ (o).o/
Alessa: „Ich habe noch nie erlebt, wie...“
Goe: *schneidet ihr mit einer genervten Geste das Wort ab und räuspert sich*
„Golden, ehe wir gehen, habe ich ein Anliegen. Bevor wir dieses MSTing
begannen, versprach MSTsaw uns, er würde uns die FF geben, aus der er uns
damals beschwor.“
Golden: „Das … das wisst ihr? Das ihr beschworen worden seid?“
Goe: „Ja nun, in der Tat. Dieser Umstand ergab sich zwangsläufig aus einer
von mir über das Multiversum aufgestellten Theorie und wurde hernach von MSTsaw
persönlich bestätigt. Ich bitte also freundlich um Herausgabe besagter FF, so
dass wir sie uns durchlesen können, gell?“
Golden: „Eine Theorie über das Multiversum? Dazu würde ich gern mehr
erfahren, mein Lieber. Wenn Eli zu Besuch kommt, kommt doch bitte direkt mal
mit. Was die FF angeht … die habe ich leider nicht. Tut mir leid, Leute.“
Goe & Basy: *drop*
Eli: „Das macht nuchts, Goe und Basy. OIch weiß, wo wir sie finden können.
Vermutlich liegt sie noch in MSTsaws Haus.“ (°)3°
Die Sirene beginnt zu heulen.
Golden: „Was?! Moment! Nein, Alessa! Halte es an!“
Alessa: „Ich kann nicht, Golden! Sie dematerialisieren sich bereits! Den
Prozess jetzt aufzuhalten, würde sie zerreißen!“
Golden: „Eli, das mit dem MSTing hast du AUCH gesehen?! Was weißt du
noch?“
Eli: „Na alles eben.“
Golden: „Wirklich … alles?! Also, alles-alles? Auch das mit … dem ganz
fiesen Typen?!“
Eli: „Ja!“ (ó)_ò „OIch habe auch den neuen Diener des ganz fiesen Typen
kurz gesehen, der bereits gegen Richtward kämpft. Wenn ihr gleich auch zum Deus
Ex Machina geht, müsst ihr wirklich aufpassen dun. Der ist vermutlich
außerordentlich mächtig. Ihr dürft ihn nucht bekämpfen. Ihr müsst die Sues
befreien, Richtward beschützen und verhindern, dass der Diener an den Deus Ex
Machina gelangt, indem ihr ihn in die Realität zwingt. Wenn ihr das nocht
schafft, ist das Multiversum dem Untergang geweiht.“ (>)_>
Basy: „What the fuck...? Altah?“
Goe: „Mein Teuerster, habe ich dir schon einmal gesagt, dass ich beizeiten
wirklich etwas Angst vor dir habe?“
Die Kommentatoren beginnen bereits zu flacken und zu wabern.
Golden: „Nein, wartet! Was für ein neuer Diener! Wen hat er geschickt?!
Bitte!“
Golden sieht noch, wie Eli den Mund bewegt, doch seine Worte erklingen bereits
in einer anderen Welt.
Schließlich sind die Sessel, in denen die Kommentatoren zuvor noch saßen,
leer.
Alessa: „Endlich sind sie weg.“ *lächel*
Golden: „Aber, gerade jetzt … was hat Eli gemeint? Wen hat Elypsion
geschickt? ICH bin doch seine Dienerin! Kann es sein...?“
Alessa: „Der Grund dafür, dass du das sichere Plothole der MSTing-Sues nicht
mehr verlässt, da du um deine Vernichtung fürchtest? Wenn es stimmt, was du
erzähltest, dann hat der ältere Autor das Kommen eines neuen Avatars bereits
angekündigt.“
Golden: „Ja, schon! Aber ausgerechnet jetzt?! So bald?“
Alessa: „Das ist wohl möglich, Golden. Schade, dass Eli diese so wichtige
Information erst ganz zuletzt mit uns geteilt hat.“
Golden: „Alle Achtung. Die Kontinuitäten im Multiversum haben sich WIRKLICH
geändert und Eli hat es gesehen. Und du hast seinen Plan auch gehört, Alessa.
Jetzt haben wir keine andere Wahl mehr... Gehen wir zum Deus Ex Machina...“
Alessa: „Sehr wohl. Nevan und die wahre Alessa, sie sind schon viel zu lange
dort gefangen.“
Die Sirene heult, doch anders als zuvor: Viel dumpfer und dröhnender, immer
wieder mit überschnappenden, schrillen Lauten, als sei sie kaputt - auch wenn
es die Sirene, die diese geisterhaften Klänge erzeugt, niemals gegeben hat.
Golden: „Ehrlich gesagt habe ich ein wenig Angst. Ein neuer Diener Elypsions,
der gegen MSTsaw kämpft?“
Alessa: „Zweifelsohne ist dieser Kampf der Grund dafür, dass meine Kräfte in
den letzten Stunden immer weiter geschwunden sind. Wir werden sehen, was uns
blüht.“
Golden: „Ja, klar. Nur, weißt du... Ich bin mir nicht sicher, ob meine
Kräfte dafür ausreichen. Bin ja nicht die echte Golden. Nur eine Kopie.“
Alessa: „Das ist mir bewusst, so wie dir bewusst ist, dass ich nicht über
meine volle Macht gebiete.“
Golden: „Hach... Oh weh, oh weh.“ :/
Kapitel 16: Die Seher
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Eli schlägt die Augen auf.
Der Junge braucht einen Moment, ehe er erfasst hat, was um ihn herum geschieht
… worüber er sich wundert, als er bemerkt, dass hier buchstäblich gar nichts
ist, was sich eigentlich schnell erfassen lassen sollte.
Verwundert sieht er sich um, dreht sich langsam einmal um die eigene Achse und
erblickt düstere, zwielichtige Schwärze, wohin er auch sieht.
Ein kurzer Blick in Richtung seiner Füße offenbart jedoch, dass es zumindest
einen Boden gibt, auch wenn Eli sich wundert, aus welchem Material er wohl
besteht - und einen vielleicht zehn Schritte messenden, kreisrunden Bereich, in
dem alles ein wenig heller zu sein scheint.
'Eben habe ich meine Augen geschlossen, um mich kurz auszuruhen', denkt Eli.
'Vermutlich bin ich eingeschlafen, auch wenn es sehr schnell ging.'
Das funktioniert; Eli findet den Traum eigenartig, und deutlich eigenartiger als
die Dinge, die er sonst so träumt, aber wieso sollte man nicht auch von
absolutem Nichts träumen können?
'Vermutlich würde Goe einwenden, dass es sich bei einem absolutem Nuchts um
eine niacht definierbare und somit unlöbliche Beschreibung handelt, und dass
dieser Raum hier zumindest räumlich, zwielichtig und mit einem Boden ist. Es
kann sich also gar niacht um Nochts handeln...'
Eli brütet noch einen Moment darüber, entschließt aber dann, dass es keine
Rolle spielt, wie er den Traum am passendsten beschreiben könnte; denn
langweilig ist er so oder so.
Schließlich geht er zögerlich einige Schritte.
Nach kurzer Zeit im Nichts ist Eli so langweilig, dass er beginnt, mit den
Fingern irgendeine Melodie auf seinen Hüftknochen zu trommeln.
Das Nichts, oder was auch immer, ist nicht nur leer und langweilig, sondern auch
still; Elis geklopfter Fingerrythmus klingt eigenartig hohl und matt, als würde
der Schall, den er aussendet, sich buchstäblich in der Entfernung verlieren.
Während er dahinschreitet, fallen ihm Dinge ein, die hier passieren könnten,
in diesem Nichts … oder was auch immer.
Landschaften vielleicht.
Auf einmal wabert alles um ihn herum; es hat nicht irgendwie angefangen, bemerkt
Eli überrascht; es ist einfach plötzlich so.
Wellenartige, fließende Bewegungen laufen durch den Raum, bewegen die Schwärze
und Eli hält erstaunt inne, um der Erscheinung beizuwohnen.
Bald entstehen halb durchsichtige Dinge, die nur aus Licht zu bestehen scheinen,
fast wie Hologramme.
Es entstehen Felsen und erdiger Boden, Büsche, und viel weiter hinten Bäume.
Plötzlich bescheint ein abnehmender Mond die Szenerie und einige Wolken
verdecken hier und da den ansonsten sternklaren Himmel.
Eli freut sich, lächelt über die Szene.
Auch als hinter ihm hastige Schritte und Keuchen laut werden, freut Eli sich
noch, und selbst als er sich umwendet und sieht, dass dort Leute auf ihn zu
rennen, wird die Freude nicht geschmälert.
Eli sieht eine junge Frau mit zweifelsohne aerodynamischem Kurzhaarschnitt und
in militärischer Uniform, mit einer großkalibrig wirkenden Waffe im Anschlag,
die blanke Panik auf dem Gesicht, und einen jungen, blonden Mann in abgewetzten
Jeans und Tanktop, von Blut überströmt.
Sie zerrt ihn hinter sich her und offensichtlich sind beide viel zu langsam, da
er fast stirbt.
Eli freut sich darüber, dass das Mädchen so tough ist, auch wenn er sie auf
Anhieb nicht leiden kann.
Als die beiden an Eli vorbeirennen und ihn dabei so fest anrempeln, dass es ihn
mit einem dumpfen Ruck von den Füßen reißt, freut er sich nicht mehr.
Eli geht keuchend zu Boden - plötzlich dringt Lärm aus allen Richtungen an ein
Ohr, und der Unterschied ist von einer Sekunde auf die andere so gewaltig, dass
ihm fast schwindlig wird.
Überall wird geschossen.
Menschen schreien.
Dinge explodieren.
Irgendetwas brüllt.
Weitere Menschen rennen auf Eli zu; sie scheinen ihn nicht zu bemerken, auch
dann nicht, als er laut nach ihnen ruft.
Als sie immer näher kommen, wird ihm klar, dass sie über ihn hinwegrennen
werden.
Eli kauert sich zusammen und spürt ihre Stiefel, die wuchtig gegen seinen
Körper prallen, auf ihn trampeln und an ihn stoßen, als wäre er ein Stein.
Sie hören nicht, wie er vor Schmerz aufschreit.
Abermals brüllt irgendetwas.
Ein gewaltiger Schatten fährt über sie und in dem Maß, in dem alles dunkler
wird, heben die fliehenden Menschen ihre Kopfe, um über die Schulter zurück
und gen Himmel zu blicken.
Ihre Schreie werden immer lauter.
Irgendetwas donnert zu Boden; alles geht so schnell, dass Eli nicht einmal
erkennt, was es ist; der Umriss ist dunkel, groß und gezackt, und die Kreatur
scheint Flügel zu haben; doch die Wucht ihres Aufpralls reißt Eli empor und
schleudert ihn davon wie ein Stück Müll, das von starken Windböen erfasst
wird.
Eli schreit erstickend und hat bereits keine Luft mehr in den Lungen, als er zu
Boden kommt, sirrende, pfeifende Töne sich über die Schüsse und Schreie legen
und sie beinahe zu verschlingen scheinen.
Alles dreht sich.
Eli bemerkt noch, wie weitere Flüchtende mit schweren Waffen hinter einem der
Hügel hervorkommen und sich dort einrichten, ihre Raketenwerfer anlegen und auf
die riesige Kreatur zielen, die jetzt hinter ihm sein müsste.
Es zischt laut, als erste Raketen nur wenige Meter über ihm davonsurren und
bereits nach kurzer Zeit explodieren, ohrenbetäubenden Lärm erzeugen und den
Boden vibrieren lassen.
Weitere Raketen werden abgefeuert - und eine weitere, gigantische Kreatur fährt
vom Himmel aus auf die Schützen nieder, begräbt sie unter sich und schnappt
einen von ihnen mit ihrem viel zu großen Maul.
Eine der Raketen löst sich noch und hält auf Eli zu.
Alles scheint in Zeitlupe zu verlaufen, als er sie kommen sieht und ihm klar
wird, dass sie ihn zwar nicht direkt treffen, aber sehr nah neben ihm
einschlagen wird, und dass die Explosion ihn töten könnte … als plötzlich
die Stimme einer Frau erklingt: Laut, befehlend und unerbittlich.
„Genug!“, ruft sie und in diesem einen Wort liegt so viel Macht, dass es die
Realität regelrecht zu zerschlagen scheint.
Die grauenhafte Szene, in der Eli sich befindet, hält an, als sei die Zeit
völlig eingefroren; er staunt, als er auf den dunkelgrünen, glänzenden Kopf
der wie aufgehängt in der Luft steckenden Rakete blickt, nur noch wenige
Schritte von ihm entfernt - und erschrickt sich, als sich die Drachen, die
Landschaft, die Kämpfenden und einfach alles um ihn herum in Nebel auflösen
und verschwinden.
Was bleibt, sind das endlose Zwielicht und ein hellerer Kreis, in dessen Mitte
Eli liegt.
Dann spricht wieder die Frau: „Dass von all jenen, die ich jemals getroffen
habe, ausgerechnet du einst diesen Ort betreten würdest...“, murmelt sie
hinter Eli.
Er erhebt sich taumelnd und dreht sich noch in dieser Bewegung herum, um sie zu
sehen; doch ein merkwürdiges Rauschen erklingt und er kann niemanden
entdecken.
„Das Schicksal, ach ... wahrlich, es ist ein Rüpel“, klagt die Frau, die
sich, ausgehend vom Klang ihrer Stimme, wieder hinter Eli befinden muss.
Mit einem frustrierten Laut dreht sich der Junge abermals schnell herum, um sie
zu sehen; doch erneut ist da nur dieses Rauschen, und niemand ist zu sehen.
„Da frage ich mich, was es damit auf sich hat; ich kenne nicht einmal deinen
Namen, Mensch, und würde es, wenn du auch nur den Hauch einer Wichtigkeit
besäßest! Oder sollte mir diese entgangen sein?!“, spottet die unsichtbare
Sprecherin, die wieder hinter Eli sein muss.
Er blinzelt mehrmals. „Hör auf damit!“, ruft Eli überrumpelt. „Das ist
voll geimen!“
Das Rauschen.
Ein Ruck geht durch die Leere, wabernde, irisierende Wellen und Linien
durchzucken sie wie Stromschläge - die Frau wird regelrecht heraus und hinein
in den helleren Kreis gerissen, wo sie so unsanft aufkommt, dass sie auf die
Knie fällt.
Als er sie schließlich sieht, erschrickt Eli sich so sehr, dass er einige
Schritte zurück setzt.
„Oh...“, macht die Frau mit bebender Stimme, hebt den Kopf und starrt den
Jungen aus ihren vor Überraschung weit aufgerissenen, mandelförmigen Augen in
der Farbe polierten Stahls an, hindurch zwischen Strähnen rabenschwarzen
Haares, welche ihr wild über die Stirn hängen.
Einen Moment lang verharrt sie noch in der Hocke und mustert ihn nur; Eli weiß
nicht, ob er weiter stehen bleiben oder die Flucht ergreifen soll, ballt nervös
die Fäuste.
„Als sei es nicht bereits eine Demütigung, dass mein Geist nunmehr so
geschwächt ist, dass selbst ein stupider, ungestählter Wille wie deiner ihm
befehlen kann … mit einer dermaßen unhöflichen Begrüßung hat man mich
lange nicht geschmäht.“
Dann erhebt sie sich mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung, dass sich ihr
Gewand nur so bauscht.
„Doch, es mag dich überraschen, ich habe bereits schlimmere erdulden müssen,
und ich gräme mich nicht ob meines bevorstehenden Untergangs“, sagt sie
schneidend, während sie sich mit ausholenden Schritten nähert.
Ihr nachtschwarzer, mit filigranen Runen und Gurten in hellem Beige verzierter
Mantel bauscht sich bei jeder Bewegung, das Haar folgt ihr wie ein Schleier.
„Uhm … huhu, Taldeer“, murmelt Eli schüchtern und winkt ihr
gewohnheitsmäßig zu. „Wir haben uns lange nucht gesehen.“
Taldeer winkt nur genervt ab. „Ja, ja, hallo und so weiter. Wisse, dass ich
dich gerettet habe, Mensch; der Kampf war nichts als eine Illusion; ein Bild aus
einer Welt, das du gesehen hast, da du deinen Geist nicht disziplinierst. Die
Visionen standen kurz davor, dich zu begraben, hinfortzureißen wie eine
Springflut und dich zu brechen wie Gestrüpp, welches, seiner vermeintlichen
Wurzeln zum Trotz, von den Wellen verschlungen wird, da sie sich nicht scheren
um Wurzeln, stattdessen das Erdreich entzweien... Deinen Körper als eine
sabbernde, zuckende Hülle hätte das zurückgelassen, während deinem Geist
Dinge geschehen wären, die du dir in deinen kühnsten Alpträumen nicht
ausmalen könntest!“
„Oh, OK“, macht Eli leicht irritiert und blickt sich verlegen um.
„Ich habe mir erlaubt, deinen panischen Geist zu beruhigen, um dies zu
verhindern und deine ungezügelten Visionen zu beenden; die Schuld, die ich bei
dir offen habe, betrachte ich damit als beglichen - auch wenn sich gezeigt hat,
dass ich meine Mühen besser anders investiert hätte als in das MSTing zu
Alle-x-Alle...“ Taldeer winkt ab. „Aber wie dem auch sei: Sprich, Mensch:
Wie, um alles in den Welten des Multiversums, hat es dich in den Strom der Zeit
verschlagen?“
Schließlich hat sie Eli erreicht, baut sich mit an die Hüften gestemmten Armen
vor ihm auf.
Taldeers Blick ist so streng, als wolle sie ihn damit erdolchen.
Eli muss seinen Kopf zurück legen, um der viel größeren Taldeer ins Gesicht
sehen zu können; sie wirkt schmal und ausgezehrt. Tiefe Augenringe zeichnen
sich allzu deutlich auf ihrer alabasterfarbenen Haut ab.
„Antworte!“, befiehlt Taldeer nach kurzem Schweigen, weitet zornig die
Augen. „Oder wünschst du, dass ich deinen Geist wie eine Nuss knacke, um mir
die Antworten zu holen?!“
Eli weicht erschrocken zurück. „Weiß ich nucht!“, ruft er hastig und hebt
abwehrend die Hände.
Eine Spur der Überraschung blitzt in Taldeers elfenhaftem Gesicht auf.
„Wirst du mich jetzt umbringen dun?“, fragt er sie mit zitternder Stimme.
„Ob ich...? Ach, die Schmähungen; sie werden nicht weniger“, beginnt
Taldeer, die Stimme bebend vor Klage, und schließt beinahe resignierend die
Augen, lässt ihre Arme hängen. „Zweifelsohne Torquemadas Einfluss; ich will
verdammt sein, wenn er nicht mittlerweile die gesamte Welt der Chaosfee gegen
mich aufgehetzt hat. Taldeer, die Mörderin, die wehrlose Kinder erschlägt -
zuzutrauen wäre es dem Greis, und mehr noch, er wird mich als das alleinige
Übel des Multiversums dämonisiert haben, ignorant, wie er ist, der Narr...
Torquemadas Fantastereien sind mir aber gleich.“
Schließlich sieht sie Eli wieder an und dieser hat Mühe, noch irgendeine
Regung auf ihrem Gesicht erkennen zu können.
„Genug davon: Trotz der kläglichen Umstände im Multiversum, erlaube mir,
dich willkommen zu heißen, junger Seher. Als MSTing-Sue-Per und fähigste
Seherin des Multiversums bin ich jedoch nicht gewillt, Tölpeln und Narren zu
gestatten, die Zeiten zu betrachten - wahrlich, ich begegnete tausenden von
ihnen, aus allen Welten, und bei den meisten erkannte ich bald, wie jeder
einzelne von ihnen nicht etwa die Zeit sehen wollte, oh, nein...“
Taldeer wird immer zorniger, während sie spricht, und bald ist Eli so nervös,
dass er einen harten Kloß in seinem Hals spürt, den er hinunterzuwürgen
versucht.
Dennoch lässt ihn der Eindruck nicht los, als würde sie überhaupt nicht mit
ihm sprechen, sondern einfach irgendetwas erzählen.
„In Wahrheit wollten sie sehen, wie sie ihre Macht mehren, oder meinetwegen
die ihrer Fürsten, Könige und wie auch immer ihre Titel lauten mögen ...
einige gar bloß, wie sie ihre auserwählten Männchen und Weibchen für sich
anwerben können und dergleichen mehr. Ich habe jeden einzelnen von ihnen in
ihren Welten aufgespürt und abgeschlachtet; ich dulde nicht, dass eine der
heiligsten und mächtigsten aller Gaben pervertiert wird, um die Ränkespielchen
von Primitivlingen zu befeuern, oder ihre banalen Bedürfnisse zu
befriedigen.“ Taldeer winkt energisch ab, scheint sich nahezu in Rage geredet
zu haben. Ihr Haar wirkt wüst und ungepflegt. „Beantworte nun meine Frage,
Mensch: Was hast du hier zu suchen? Wie bist du hier her gelangt? Wer hat dir
geholfen? Wem soll es dienen?“
Eli blinzelt mehrmals und legt seine Fingerspitzen aneinander. Taldeer spricht
so schnell und so viel, dass er Mühe hat, ihr zu folgen, und die Aufregung tut
ihr Übriges.
„Weiß ich nucht“, sagt er schließlich und wünscht sich bereits, er wäre
nicht länger hier.
„So, so, du weißt es nicht... Nun fehlt mir leider die Geduld für heitere
Ratespiele, wie du feststellen wirst, und ich habe Situationen wie diese zu oft
erlebt, als dass ich dir auch nur das geringste Interesse mehr entgegenbringen
würde als einem Insekt, welches nicht davon ablassen will, sich an meinem Mahl
gütlich zu tun, bis ich es zerquetsche … und sollte mir deine Antwort
missfallen, dann mögen dir die Götter gnädig sein!“
Eine Woge telepathischer Macht bricht über Eli herein und der Junge erstarrt am
ganzen Körper, als Taldeer in seinen Geist eindringt und ihn zu sondieren
beginnt.
Er weiß nicht, wie sie es tut; er spürt es einfach.
Kurz darauf verengt sie die Augen zu Schlitzen.
Ein wissendes Lächeln beginnt, ihre Züge zu umspielen.
„Ah... Ein MSTing... MSTsaw ist in die Welt der Chaosfee eingedrungen, hat
euch entführt und danach sind Golden und Nevans kleine Speichelleckerin Samael
aufgetaucht, die verzweifelt versuchen, entführte MSTing-Sue zu befreien. Als
ob das noch irgendeinen Unterschied machen würde, ach, wie entzückend.“
Taldeers mentalen Fühler ziehen sich mit einem Ruck aus Eli zurück, was er
allzu deutlich spürt, und schließlich sinkt er keuchend und schwitzend zu
Boden.
„Nun unterliege nicht der Illusion, dass du in irgendeiner Weise erschöpft
seist, und lasse es dadurch Wirklichkeit werden, du Narr!“, faucht Taldeer
sogleich. „Dies ist ein Ort jenseits des Multiversums, eine Welt wie keine
andere, die allein durch unseren Geist existiert - dass ich deine Gedanken
gelesen habe, hat dir weder Kraft geraubt noch dich in irgendeiner Weise
beeinflusst. Ich bin kein kleiner Mutant, welcher gewaltsam Energie von dir
abschöpft, um etwas auszuüben, das er in einem Anflug von Größenwahn als
'mentale Kräfte' bezeichnet - ICH bin eine MAGIERIN!“
Eli blinzelt mehrmals - und stellt verblüfft fest, dass Taldeer Recht hat.
Als er plötzlich den mit Runen bestickten Saum ihres Gewandes vor sich bemerkt,
richtet er sich etwas auf, um verwirrt und ängstlich zu Taldeer empor zu sehen;
die Runenprophetin rollt nur noch mit den Augen.
„Erhebe dich!“, grollt sie keine Sekunde später.
Telekinetische Kräfte packen Eli und richten ihn ruckartig auf, stellen ihn auf
seine Füße, als sei er ein Spielzeug.
„Ich dulde nicht, dass Seher sich im Staub wälzen, ganz gleich, wie närrisch
sie und wie ungeschliffen ihre Macht auch sein mögen; selbst der unfähigste
von uns weiß mehr als die Millionen Narren, die ihn umgeben, und er möge sich
entsprechend seines Standes nicht ängstlich klein machen!“
Taldeer würdigt ihn keines Blickes mehr, beginnt, ihn gemessenen Schrittes zu
umrunden.
„Dies hier ist das Nichts“, erzählt sie, „der Strom der Zeit, welcher die
Welten des Multiversums durchtränkt und umspült wie ein See, der einen Boden
sättigt, von dem aus sich die höchsten Bäume gen Himmel recken. Ich habe
diesen Ort und diejenigen, die ihn bereisen, wie auch mich selbst, so lange
studiert, dass es sich wie eine Ewigkeit anfühlt, und wenn ich zumindest eines
mit Gewissheit sagen kann, dann, dass sich keinem von uns seine Gabe völlig
unverhofft oder gar plötzlich eröffnet! Du magst also in dich gehen, Mensch,
und du wirst feststellen: Dass du ein Seher bist, überrascht dich nicht so
sehr, dass du jetzt nicht mehr von dir geben kannst als stupides Gestammel und
aussaglosen Nonsens.“
Taldeer hält im Schritt inne und fährt so schnell herum, dass ihr Haar weht.
„Wie hat es sich angekündigt, hm? Lebhafte Träume von Dingen, die später
genau so geschehen sind, wie dein Geist sie dir vorgemalt hat? Eingebungen und
Intuitionen? Vermutungen, die wie aus dem Nichts plötzlich in deinem Geist
aufflackern, so speziell, dass sie absurd erscheinen … nur, um danach ohne
dein Zutun Wirklichkeit zu werden?“
Eli spürt, wie ein Tropfen glühend heißer Nässe über seine Wange fließt
und sogleich eine eiskalte Spur hinterlässt. „Weiß ich nucht!“, schluchzt
er mit bebender Stimme, gibt sich alle Mühe, nicht in Tränen auszubrechen.
„Ach, du liebe Zeit“, zischt Taldeer verächtlich. „Natürlich, du weißt,
wer ich bin, oder glaubst, es zu wissen, zweifelsohne genährt durch Torquemadas
paranoide Tiraden und Pauschalurteile, Meons Geschwätz, das ihre
Erinnerungslücken ausfüllt und die Beipflichtungen der Chaosfee, die im Grunde
nichts anderes tut, als Torquemada nach dem Mund zu reden. Natürlich erinnerst
du dich auch noch an unser Zusammentreffen, und kurz darauf zerriss meine Macht
euer Schiff wie ein Blatt Papier. Lasse mich dir aber versichern, Mensch, dass
dir von mir keine Gefahr droht - und ich für meinen Teil weiß nur wenig über
dich; wenn ich die Wahl habe, so möchte ich mich später nicht an einen
jammernden Narren erinnern müssen.“
Eli gibt sich alle Mühe, nicht länger zu weinen; und wenn auch nur, um
Taldeers geharnischten Wutausbruch nicht länger ertragen zu müssen.
Er ist erstaunt darüber, wie viel Taldeer spricht, und keine ihrer Aussagen
scheint irgendwie mit ihm zu tun zu haben; ihm ist fast, als hätten sich die
Worte in Taldeer aufgestaut und brächen nun aus ihr hervor, nur, weil jemand da
ist, der ihr zuhören kann.
Bisher hat er noch niemand anderen im Nichts gesehen und vermutlich ist Taldeer
hier ganz alleine.
Plötzlich kommt ihm eine Idee: „Taldeer“, hebt er zögerlich an und die
Runenprophetin reckt bereits angriffslustig das Kinn vor, kaum dass ihr Name
erklingt. „Es dut mir leid, wenn ich dich verwirre, aber bist du vielleicht
sehr traurig?“, fragt er und sieht sie aus großen, noch immer feuchten Augen
an.
Taldeer zögert einen Moment, sichtlich überrumpelt … und legt den Kopf
schief, während sie ihn nur mit undeutbarem Blick mustert.
„Eine gewisse Trauer magst du mir in Anbetracht der Tatsache, dass unser aller
Untergang bevorsteht, wohl nachsehen, Mensch; selbst einen so simplen Geist wie
deinen muss das unabwendbare Ende des Multiversums doch mit Furcht und
Verzweiflung erfüllen, oder vermagst du nicht, den Sinn der Worte zu erfassen?
Oder hast du es noch nicht selbst gesehen, bei deinen Versuchen, zu entdecken,
was auch immer du dir von der Zukunft erhofft hast?“
Eli blinzelt. „OIch habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Geht das Multiversum
etwa unter?!“, fragt er entsetzt und schlägt die Hände zusammen.
Eli wird heiß und kalt zugleich. Sein Herz rast.
„In der Tat“, entgegnet Taldeer, in einem Ton, der beinahe gleichgültig
ist. „Das tut aber nichts zur Sache. Ich frage erneut, und ich rate dir, mir
diesmal...“
„Oh mein Gott!“, ruft Eli aufgebracht. „Das ist ja furchtbar! Taldeer, das
Multiversum darf nucht untergehen!“ Er schreit sie beinahe an, geht eilig auf
sie zu. „Können wir es nocht irgendwie retten dun?!“
Die Runenprophetin starrt ihn an, einerseits empört darüber, unterbrochen
worden zu sein, doch andererseits...
„Du stellst es nicht in Frage?“, hakt sie nach. „Du glaubst mir? Du hörst
mir zu, wenn ich dir das Ende des Multiversums prophezeie, und du ächtest mich
nicht, wenngleich ich die Botin des Untergangs bin?“
Eli zögert einen Moment. „Ja nun, also ich habe natürlich über die Dinge,
die in letzter Zeit so passiert sind, ein bisschen nachgedacht, und wenn Wojteks
Welt verschwunden ist, könnten auch andere Welten verschwinden dun, denn, es
muss ja irgendeinen Auslöser dafür geben und wer sagt uns, dass der sich nocht
wiederholt?“
Er schaut Taldeer beinahe verschwörerisch an und verschränkt die Arme. „Vor
dem aktuellen MSTing hat MSTsaw von einem Gegner erzählt, mit dem er es nocht
aufnehmen kann und auch wenn MSTsaw ein bisschen verrückt ist, also, ich hatte
nucht den Eindruck, dass er sich alles nur ausdenkt.“
Der Raum um sie herum beginnt zu flackern und zu schwingen wie bereits zuvor.
Geisterhafte Schemen tanzen auf und ab, ballen sich zu einer Sphäre und
erzeugen halb durchsichtige Bilder aus nichts als Licht.
Eli schreit, als sich die Erscheinung manifestiert und blickt sich ängstlich
um.
„Nein!“, ruft Taldeer. „Diszipliniere dich; die Bilder werden dir nicht
schaden, wenn du sie als das erkennst, was sie sind!“
Ein See aus Glut, über dem ein von Stacheldraht gehaltenes Gitter baumelt;
darauf kauern Eli, Goe, Basy und Wojtek; vor ihnen baumelt ein Fernseher,
umschlungen von einem Gewirr aus Draht und Ketten; auf dem Bildschirm ist
MSTsaws schattenhafte Silhouette zu sehen.
Eli: „Oooh mein Gott!“
Taldeer: „Nicht, Mensch!“
Eli: „Ja aber Taldeer, was passiert hier?!“
Taldeer: „Es ist deine Vision, du Narr! Begreifst du es denn nicht?“
Eli: „IAch hab aber keine Visionen!“
„Genug von dieser Schwurbelei!“, brüllt MSTsaw. „Passen Sie auf, sehr
geehrte Damen und Herren, werte Hamster; Sie ahnen nicht, wo Sie hineingeraten
sind und auch ich bin noch dabei, das wahre Ausmaß der Verschwörung
aufzudecken! Sobald ich herausgefunden habe, was in drei Teufels Namen in diesem
Multiversum vorgeht, werde ich in Erwägung ziehen, Sie zu informieren!“,
faselt er, blickt sich dabei immer wieder um, als würde er verfolgt. „Wissen
Sie, wir können uns nicht zu sicher sein, wir werden sehr wahrscheinlich auch
jetzt von ihm abgehört und beobachtet!“ Er nähert sich der Kamera, oder was
auch immer es ist, was diese Aufnahme sendet, und scheint die Kommentatoren
eindringlich anzusehen. Licht fällt auf MSTsaws Gesicht; er wirkt panisch und
sehr besorgt, nur das rote Glimmen seiner Augen macht ihn noch bedrohlich.
Taldeer: „Erstaunlich...“
Eli: „OIch habe leider keine Ahnung, was hier überhaupt passiert. Sind das
deine Kräfte als Runenprophetin? Torquemada hat nämlich erzählt, dass du in
die Zukunft sehen kannst.“
Taldeer: „Närrischer Mensch; wahrhaftig, ich verfüge über die Macht, die
Zukunft zu sehen und ich habe es dir vor wenigen Momenten selbst gesagt; doch
dies hier ist die Vergangenheit. DEINE Vergangenheit!“
Eli: „Wow, cool! Meine Güte, ist das spannend!“ (*)_*
Taldeer: „Zügle dich! Konzentriere dich auf die Vision! Ist dies der Moment,
in dem MSTsaw seinen Gegner erwähnt?“
Eli: „... ja schon, es ging aber natürlich noch ein bisschen weiter.“
„Abgehört und beobachtet?!“, wiederholt Goe die Worte lautstark. „Was
reden Sie da eigentlich?!“
„Sehr geehrte Damen und Herren, werte Hamster, um Sie nicht unnötig in Gefahr
zu bringen, behalte ich diese Informationen bis auf Weiteres für mich, sonst
wird er Ihnen am Ende noch schaden, da Sie zu viel wissen!“
Eli: „Wir haben natürlich keine Ahnung, von wem MSTsaw gesprochen hat, weil
er es uns nucht gesagt hat.“
Taldeer: „Suche es. Finde es, Mensch! Konzentriere dich auf MSTsaw und sieh in
seine Vergangenheit! Es muss Momente geben, in denen offenbar wird, wer MSTsaws
Gegner ist; in denen er mit ihm spricht und dergleichen!“
Eli: „OIch weiß leider überhaupt erst seit ein paar Stunden, dass es MSTsaw
noch gibt, da ich eigentlich dachte, er sei gestorben. Dando und Meon haben ihn
nämlich getötet.“ (ó)_ò
Die Szene beginnt erneut zu wabern; alles zerfasert zu Rauch und bunten Schemen,
die sich umwälzen, zu einem Farbenreigen werden, sich neu sammeln und nun eine
dunkle Halle zeigen, darin ein wirres Konstrukt aus Metallringen und Streben, in
welchem der ausgemergelte Leib einer uralten Frau hängt, mit langem,
silberweißem Haar und roten Augen mit grünen Punkten, die katatonisch in die
Leere starren...
„Wohl kaum“, meint Dando gleichgültig und nickt in Richtung des
abgetrennten Armes, der vor ihm auf dem Boden liegt.
„Aber das...“, stöhnt MSTsaw entsetzt, als er das Schmuckstück an seinem
Handgelenk gewahrt. „Das darf nicht sein!“
Meon springt in die Luft und ihr wachsen dunkle Flügel.
Dann schwebt sie. „Offenbar darf es das doch. Und jetzt werde ich dich
vernichten, MSTsaw, damit ein für alle Mal Ruhe herrscht!“ Sie breitet die
Arme aus und beginnt zu leuchten, generiert eine Kugel aus gleißend blauem
Licht. „SHOOP DA WHOOP!“, brüllt sie und feuert gleißende Strahlen auf
MSTsaw.
Der Alte kreischt entsetzt und versucht zu fliehen ... doch knickt er um und
verstaucht sich das Bein.
Verzweifelt aufjaulend wird er von der Energie erfasst und davongeschleudert.
Kurz vor dem Deus Ex Machina kommt er zu Boden, bleibt Blut röchelnd und
dampfend liegen.
„Mein ... Engel“, keucht er mit letzter Kraft und hebt seine verbleibende
Hand in Richtung Sethas, als wolle er sie berühren. Doch er erreicht sie nicht
mehr, erlahmt einen Moment später und sackt zusammen.
Eli: „Siehst du, da ist MSTsaw eigentlich gestorben. Wenn ich so darüber
nachdenke, war sein Tod ziemlich bizarr.“
Taldeer: „Irrelevant, Mensch; du siehst zu tief in MSTsaws Vergangenheit. Gehe
voran, näher hin zum Hier und Jetzt; suche den wiedergeborenen MSTsaw, sieh,
welchen Feind er sich gemacht hat!“
Eli: „Findest du es nucht eigentlich ziemlich schlimm, dass MSTsaw nach seinem
Tod wiederbelebt worden ist? IAch hatte nocht den Eindruck, dass er besonders
glücklich darüber war.“
Die Bilder lösen sich auf, nur um sich neu zu formieren; aus dem tosenden Sturm
an Farben und Lichtern wird abermals ein stockdüsterer Raum, doch dieser ist
geschlagen in blanken Fels.
In der Mitte strahlt eine kleine Insel aus fast gleißender Helligkeit,
aufrechterhalten durch dürre Operationslampen und diverse Apparaturen, die um
ein Bett herumstehen.
Darauf liegt jemand; wie ein einziger, mumifizierter Körper. Man hört
lediglich an seinen Schreien, dass es ein Mann ist, und dieser scheint
unausstehliche Qualen zu durchleiden. Größtenteils sind die Bandagen vor
lauter Blut ganz nass. Das Licht erzeugt unheimliche Reflektionen darauf.
Eli: „Das ist ja furchtbar!“
Taldeer: „Ich … kann es nicht glauben... Ich würde es nicht glauben, würde
man mir davon berichten … würde ich es nicht mit eigenen Augen sehen...“
Drei Gestalten stehen um ihn herum, verhüllt in dunkelbraunen Kutten. Sie
fixieren seine bebenden Gliedmaßen, drücken ihn fest auf die Matratze.
„Das genügt jetzt“, meint eine kratzige, alte Männerstimme. „Er reißt
nur alles wieder auf!“
„Nein“, zischt die Größte der drei sogleich. „Noch nicht, erst will ...
nein, muss ich es wissen. Sprich, Leib!“, befielt sie herrisch, während sie
in die tränenden, im gleißenden Licht der Operationslampen funkelnden Augen
blickt, die man gerade so durch einen Spalt zwischen den Bandagen erkennen kann.
„Sprich und sag mir deinen Namen!“
„Mein Name“, gurgelt der Bandagierte, als er kurz innehält. Doch dann
schreit er wieder, bäumt sich wie in Agonie auf und treibt die drei an, ihn
abermals festzuhalten.
„Es ist völlig sinnlos, Taldeer“, zischt die, die hinter dem Mann steht,
und seine Schultern fest umklammert hält.
Der Junge schreit so laut, dass sich seine Stimme beinahe überschlägt und
kneift die Augen zu.
Sogleich zerfällt die Vision, verlieren Silhouetten und Gegenstände ihre
Substanz und zerfasern zu Rauch und Nebeln.
Zurück bleibt nur die Leere.
„Taldeer, ihr habt MSTsaw wiederbelebt!“, ruft er und deutet anklagend auf
sie. „OIch habe es erst nucht geglaubt, als Alessa davon erzählt hat, aber es
ist wirklich wahr! Wie konntet ihr das nur dun?!“
Taldeers Blick spiegelt nichts als blanke Fassungslosigkeit wider.
Schweigend mustert sie den Jungen, lässt sich von ihm beschuldigen und
beschimpfen.
Die Tiraden, die er ihr entgegen wirft, nimmt sie nicht wahr, misst ihnen
keinerlei Bedeutung bei.
Stattdessen denkt sie über die eben erlebte Vision nach, ballt unwillkürlich
die Fäuste und bemerkt es erst, als ihre langen Nägel sich allzu schmerzhaft
in ihr Fleisch bohren.
Taldeer ruft sich zur Räson und entledigt sich der Illusion von Schmerz -
nichts davon ist real.
Was er ihr gezeigt hatte, hätte unmöglich sein sollen: Die Festung der
MSTing-Sues befindet sich im Plothole des Multiversums, einem Ort, der vieles
ist, aber nicht, was man gemeinhin als „existent“ bezeichnet.
Das Plothole existiert nicht in den Realitäten des Multiversums, liegt
außerhalb der Welten, zwischen ihnen; es kennt keine Naturgesetze.
Auch wenn Taldeer nicht übertrieb, wenn sie sich als die mächtigste Seherin
rühmte, welche die Zukunft unzähliger Welten des Multiversums gesehen und
studiert hatte, so vermochte sie nie, in eine wie auch immer geartete Zukunft zu
blicken, die sich innerhalb der Festung zutrug; Zeit galt dort nicht, verstrich
nicht in den steinernen Mauern der Festung.
Der Junge aber hatte es soeben vollbracht, hatte in einen Teil von MSTsaws
Vergangenheit geblickt, welcher sich im Plothole zutrug.
Noch immer beschimpft er sie.
Taldeer registriert beiläufig, dass er ihr vorwirft, irgendeinem Dando viel
Leid zugefügt zu haben, auch wenn sie es vermutlich nicht beabsichtigt habe,
und er könne ihr unmöglich verzeihen … Taldeers Aufmerksamkeit schweift ab,
weg von den Anschuldigungen.
Wenn der Junge über die Macht verfügt, eine Vergangenheit zu sehen, die es
keiner bekannten Theorie nach je gegeben hat, da der Ort, an dem die Ereignisse
stattfinden, nicht existiert, dann vermag er eventuell, auch in die Zukunft
dieses Ortes zu sehen.
Als sie die Möglichkeiten abwägt, fühlt Taldeer einen Eifer in sich
aufwallen, den sie lange vergessen zu haben glaubte.
Die Zukunft, die nicht existiert, zu sehen, würde eventuell einen Weg ebnen,
gänzlich losgelöst vom Schicksal des zur Auslöschung verdammten Multiversums
einen Weg zu dessen Rettung zu sehen; außerhalb seiner weltlichen Grenzen, im
Plothole.
Der zeternde und mittlerweile unverhohlen schluchzende und weinende Junge, der
vor ihr steht, ist zweifelsohne ein Gary Sue - und womöglich einer der
mächtigsten Seher, die Taldeer je getroffen hat.
Schließlich kneift sie die Augen zu, winkt energisch ab und ruft: „Genug!“
Tatsächlich hält er inne, blickt aus trotzigen, von Tränen der Wut ganz
feucht gewordenen Augen zu ihr empor.
„Nenne mir deinen Namen, Mensch“, fordert Taldeer mit bebender Stimme.
Ihre Hände zittern vor Erregung.
Der Junge zögert für einen Moment. „OIch will dir aber meinen Namen nucht
sagen!“, trotzt er dann und sieht aus zu Schlitzen verengten Augen zu ihr
empor. „Als wir uns damals getroffen haben, hast du uns beleidigt und bedroht.
Du hast Meons Kreuzfahrtschiff zerstört, Auftragsmörder auf ihre Freunde
angesetzt, Richtward zu einem Monster gemacht und damit noch mehr Leid über
hunderte Familien und Menschen gebracht... OIch kann nucht gerade sagen, dass
ich dich besonders sympathisch finde, Taldeer. Auch wenn du wahrscheinlich
Gründe dafür hast, dass du so bist, wie du bist, und all das getan hast.“
Um sie herum wallen Nebel auf, tanzen Schemen auf und ab.
Der Junge selbst scheint sich zu erschrecken.
'Es geschieht wieder', denkt Taldeer, überrascht und entsetzt zugleich, beinahe
erregt in Anbetracht der Möglichkeit, dass er nun tatsächlich sie sehen
könnte; sie, die sie das Plothole niemals, nicht für eine Sekunde, verließ
und niemals außerhalb einer dimensionalen Abnormalität existierte.
Der Raum wirkt beinahe abnormal quadratisch, ist karg, düster, nur von blauem,
fast magisch wirkendem Zwielicht erfüllt, das sich auf irisierende Weise auf
den schwarzgrauen Obsidianwänden spiegelt.
Unzählige Symbole schweben durch die Luft, winzig kleine Runen, die wie
Glühwürmchen hin und her tanzen und um Taldeer kreiseln, welche schlaff und
müde auf einem steinernen Thron sitzt, die Augen bar jedes Ausdrucks geöffnet,
von blauem Leuchten und den Zukünften des Multiversums erfüllt...
„Siehst du etwas anderes?“, fragt streng die Stimme eines Mannes, der gerade
eingetreten ist, mit energischen Schritten auf Taldeer zu hält; es ist
Torquemada, der jünger zu sein scheint, schmaler und bärtiger, ohne Glatze.
Taldeer benötigt einen Moment, um sich zu sammeln.
„Hast du eine Lösung?“, hakt er schließlich nach und Taldeer hebt müde
den Kopf, um ihn anzusehen.
„Es ist das gleiche Schicksal, Torquemada. Es ist nicht anders als zuvor; das
Ende selbst hat sich geändert, doch es wird eintreten, wie...“
„Du widersprichst dir“, fährt Torquemada dazwischen. „Wir haben die
Anhänger der Feenschale vernichtet. Wenn wir verhindert haben, dass die
Feenschale das Multiversum verschlingt … dann IST das Ende abgewandt.“
„Oh, Torquemada...“, entgegnet Taldeer wehleidig. „Die MSTing-Organisation
auszulöschen hat das Multiversum nicht gerettet. Ein anderer älterer Autor
wird kommen; von außerhalb des Multiversums.“
„Ein zweiter?!“, ruft Torquemada entsetzt. „Wann?! Wann geschieht es?“
„Das … weiß ich nicht. Er muss es über das Plothole betreten; ich sehe
nichts, im Plothole... Es existiert nicht.“
Torquemada presst die Kiefer aufeinander, so fest, dass seine Wangenmuskeln wie
knotige, dicke Stränge hervortreten. „Dann müssen wir uns vorbereiten“,
sagt er. „Zu zweit können wir nicht gegen einen älteren Autor bestehen. Wir
brauchen Verbündete.“
„In der Tat“, stimmt Taldeer ihm zu, klingt so unbeschreiblich müde,
während sie spricht. „Eine neue MSTing-Organisation aus Sues des
Multiversums.“
Der Inquisitor nickt. „Wir können es ihnen aber nicht sagen. Bereits das
Wissen um die älteren Autoren könnte genug sein, um die Geschehnisse, die wir
gerade noch aufgehalten haben, erneut in Gang zu setzen. Die neue
MSTing-Organisation muss für das Multiversum und die Sues sein, nicht für ihre
Schöpfer.“
Eli: „Cool... Es gab schon mal eine MSTing-Organisation, die sich dafür
eingesetzt hat, eine ältere Autorin namens Feenschale aufzuhalten. Dann haben
du und Torquemada sie aufgehalten, um das Multiversum zu beschützen! Ihr seid
ihm nah...“
Taldeer: „Wie könnten wir nicht? Es wäre eine Form von Geisteskrankheit, die
zu beschreiben mir die Begriffe fehlen, das Ende der Welten herbeizusehnen, oder
gar … aktiv darauf hinzuarbeiten.“
Eli: „Jetzt weiß ich aber immer noch nucht, wo eigentlich dein Problem
liegt.“
Taldeer sitzt auf ihrem Thron … und sieht, und alles geschieht viel schneller
als zuvor.
Leute, die Eli noch nie getroffen hat, kommen zusammen mit Torquemada in den
Schrein.
Ein kleiner, alter Mann in einer militärisch wirkenden Uniform, der beinahe all
sein Haar verloren hat und nur noch einen dünnen, schlohweisen Pferdeschwanz an
seinem Hinterkopf trägt - und eine vollbusige, junge Frau mit grünlicher Haut
und feuerrotem Haar, die fast nackt und nur in einen schwarzen, bodenlangen Rock
gekleidet ist.
Doch sie bewegen sich wie in Zeitraffer und verlassen den Schrein, ihr Gespräch
nichts anderes als ein bizarres, spitzes Quieken und Plappern.
Danach kommen ein grauer Hamster im langen Mantel und ein violetter, etwa
fußballgroßer Schleimklumpen mit religiös anmutenden Gewändern dazu ... und
verschwinden wieder.
Taldeer bleibt auf ihrem Thron … und sieht.
Eli: „Aah, es ist Meon!“ :D „Die ist mir nah. Die anderen kenne ich nucht,
aber vermutlich ist das eine da St. Ditto und die ersten beiden sind der Bookman
und Nevan. Dando und Malik haben mir von ihnen erzählt. Damit sind fast alle
Anführer der Organisation beigetreten, aber es fehlt noch Golden.“
Taldeer: „Keine drei deiner Menschenjahre sind verstrichen, seit Golden sich
uns angeschlossen hat. Von hier an wirst du sie noch lange nicht sehen - und in
der Geschwindigkeit, in der du siehst, magst du sie verpassen; Golden hat diesen
Raum nur ein einziges Mal betreten.“
Taldeer verharrt auf ihrem Thron und sieht.
„Die Organisation ist skeptisch“, murmelt Torquemada, der sie in ihrem
Schrein besucht und ihr Tee bringt. „Sie fordern, dass du Präsenz zeigst. Was
nun?“
„Präsenz?“, fragt Taldeer kraftlos.
Ihre Stimme klingt hier ganz anders als Eli sie je gehört hat; beinahe so, als
könne sie kaum sprechen; keine Silbe schwingt auch nur annähernd in dem
kräftigen, befehlenden Ton, mit der Taldeer sonst gesprochen hat.
Torquemada muss ihr die Tasse reichen, da Taldeer ihre Arme scheinbar nicht
bewegen kann.
„Wenn du dich nicht mehr rühren kannst, müssen wir es ihnen sagen. Sie
sollen nur wissen, welches Opfer du bringst“, meint Torquemada.
Eli: „OIch wohne jetzt seit mehreren Monaten mit Torquemada im selben Schloss
und das hier ist das einzige Mal, dass ich ihn was Nettes sagen höre.“ (o).ô
„Der Typ ist eigentlich nur schlecht drauf.“
Taldeer: „...“
„Nein“, wehrt Taldeer ab, die beinahe wie eine Statue auf ihrem Thron
verharrt. „Wir sind die Anführer. Die MSTing-Sues dürfen niemals von meinem
Zustand erfahren; genau so, wie sie niemals erfahren dürfen, dass dein Körper
dem Verfall anheim gegeben ist.“
„Meine Riten verlangsamen meinen Verfall und wenn ein Geschwür zu groß wird,
schneide ich es heraus“, entgegnet Torquemada eisern, „aber dir wird man es
bald unmittelbar ansehen, Taldeer. Deine Füße, deine Knie... Du kannst nicht
mehr gehen.“
Eli sieht genau hin und muss ein bisschen um Torquemada herum laufen, um Taldeer
besser erkennen zu können.
Die Füße der Runenprophetin scheinen mit dem Boden verschmolzen zu sein;
dünne, bläuliche Schichten und Spitzen eines Kristalls sind über ihre Stiefel
gewachsen und weiter oben, wo ihre Knie sich unter ihrem Rock abzeichnen, hebt
und senkt sich der Stoff unregelmäßig.
Hier und da durchdringen kristallene Spitzen ihr Gewand.
„Ich werde meine Macht nutzen, um eine Illusion von mir zu erzeugen; einen
Astralkörper, der wie ich ist“, flüstert Taldeer.
„Einen Astralkörper? Das werden sie bemerken. Du kannst nicht IMMER einen
Astralkörper projizieren.“
„Ich muss nicht, Torquemada; ich werde mir treu bleiben und mich in
Geheimnisse kleiden, wie ich es immer getan habe. Ab und an werde ich in
Erscheinung treten, um die Anführerin zu sein, der sie mit Furcht begegnen;
deren Wissen sie nicht im Ansatz erahnen können. Sei du präsent. Lenke von mir
ab. Sei der Anführer, vor dessen Zorn sie sich fürchten; den selbst alle von
ihnen ihn nicht besiegen könnten.“
„Ich werde aber nicht immer unbesiegbar bleiben“, murmelt Torquemada und
schüttelt den Kopf. „Du wirst nicht immer sehen. Wenn du dich jetzt bereits
nicht mehr bewegen kannst...“
„Es ist mir gleich, Torquemada. Ich sehe, bis ich einen Weg gefunden habe, das
Multiversum zu retten. Der ältere Autor ist nicht mehr fern...“
Eli: „IAch hätte nucht gedacht, dass ihr euch mal nah wart.“ (o).ô
„Offensichtlich bist du nie aus deinem Schrein herausgekommen und hast so
lange in die Zukunft gesehen, bis du zu kristallisieren anfingst. Vermutlich
wirken sich die Schwingungen dieses Ortes auf deine Seele und damit indirekt
auch auf deinen Körper aus. OIch weiß nur nucht, wie ich darauf komme. Es fiel
mir so ein.“
Taldeer: „Und … es stimmt, Mensch. Wenn du weiter siehst, wirst du bald
feststellen, dass ich zu viel gesehen habe und nun kurz davor stehe, den Preis
dafür zu bezahlen.“
Eli: „Heißt das, du wirst sterben?“
Taldeer: „Ja, sehr wohl - ich kann mir vorstellen, dass die Organisation
meinen Tod nicht beweinen wird. Jubeln werden sie, und Torquemada wird in die
Festung zurückkehren, um meinen Leichnam zu verspotten … doch am Ende wird
auch seine Freude nur von kurzer Dauer sein, denn, die Mühen, die ich auf mich
genommen habe, waren vergeblich. Ich habe nicht gesehen, wie wir das Multiversum
retten können...“
Eli: „Ach Taldeer, es dut mir leid. OIch will nucht länger sehen, wie du
stirbst! IAch will überhaupt nucht sehen, wie Leute sterben!“
Taldeer: „Wenn du mir zugehört hast, Mensch, wird dir jedoch auffallen, dass
du keine andere Wahl haben wirst. Wir alle … werden sterben.“
Eli: „Ja aber Taldeer, vermutlich irrst du dich. Wahrscheinlich gibt es etwas,
das du übersehen hast!“
Taldeer: „Nonsens. Du weißt nicht, worüber du sprichst, Narr. Wie du es
überhaupt wagen kannst, meine Vision in Frage zu stellen...“
Eli: „Weiß ich nucht, es fiel mir so ein. OIch hab ständig solche Ideen.“
(°)3° „Jetzt muss ich mir aber was anderes ansehen.“
Die Szene verschwimmt schließlich und Taldeers Schrein verliert sich im Nichts,
um wieder dem improvisierten Operationstisch zu weichen, auf dem MSTsaw
gewaltsam ins Leben zurückgerissen wird. Schließlich narkotisieren sie ihn und
nachdem er sich beruhigt hat, entfernen sich die MSTing-Sues vom
Operationstisch...
„Nun, das wäre wohl vorerst ausgestanden“, keucht Taldeer erschöpft.
„Ich bin froh, dass es funktioniert hat.“
Blut klebt auf ihrem Gewand, wie auch auf denen der anderen, und die Anstrengung
steht ihnen ins Gesicht geschrieben.
Der Bookman macht sich daran, das zu Boden gefallene Operationsbesteck
aufzusammeln.
„Ich hatte meine Zweifel, dass es überhaupt funktioniert“, nuschelt er,
mehr zu sich selbst, während er nach einem Skalpell greift. „Es ist ein
Wunder, dass wir diesem ... Ding überhaupt Leben einhauchen konnten. Offenbar
sind es nur die Kräfte des Gary Sues, die ihn hier halten.“
„Die Kräfte des Gary Sues, korrekt“, meint Taldeer selbstsicher. „Diese
und sein Wille, nicht aus dieser Welt zu schwinden.“
Eli: „Bist du dir sicher, dass er nucht lieber tot geblieben wäre, Taldeer?
OIch habe selbst mitbekommen, wie schlecht es Richtward geht...“
Taldeer: „Die Seele des alten Mannes wurde gewaltsam aus dem Leben gerissen;
ungeachtet des Grundes, Meon und Dando haben ihn bekämpft und schließlich
getötet. Es ist aber ein intrinsisches Bedürfnis aller Seelen, das Multiversum
nicht zu verlassen, ehe sie nicht bis zur letzten Absicht alles vollendet haben,
dem sie jemals auch nur die geringste Bedeutung beimaßen. Wenn MSTsaw nicht
hätte leben wollen, würde er nicht leben - unser Experiment mag komplex und
ein abgewogenes Zusammenspiel von Suekräften und Plotdevices gewesen sein, aber
letztlich haben wir nichts anderes getan, als einen Körper zu erschaffen, in
dem MSTsaw wieder leben könnte, wenn er es denn wollte.“
Eli: „Aber wieso denn bloß?“ D:
Taldeer: „Wenn du dieser Vision folgst, genau dieser, dann wirst du es
womöglich herausfinden.“
„So wie auch mein eigener Wille. Ich lasse nicht zu, dass er so einfach
stirbt. Nicht nach allem, was wir durchgemacht haben. Vertraut mir, MSTing-Sues,
seid euch dem gewiss, was wir uns ersonnen haben. MSTsaw wird leben, und mit ihm
auch der Paninischneider, der unlängst noch in ihm schlummert.“
Eli: „Der Paninischneider ist das blanke Böse! Andererseits verstehe ich
jetzt, woher Richtward diese Kräfte hat...“
Taldeer: „MSTsaw sollte eine Waffe sein; ein Dämon, der vermag, durch seinen
bloßen Willen die Realität zu verändern und zweifelsohne einer der
mächtigsten Gary Sues ist, die jemals aus einer FF befreit worden sind, gebannt
in einen Körper, dessen Geist wahnsinnig genug ist, um unter der bizarren Last
seiner Macht nicht zu zerbrechen. MSTsaw wäre vielleicht mächtig genug
geworden, um die Zerstörung des Multiversums, oder einzelner Welten, zu
verhindern, oder umzukehren. Und wenn nicht dies, so hätte er womöglich
zumindest die Zerstörung meines Körpers und Torquemadas Krebs aufhalten
können... Leider haben wir seinen Wahnsinn unterschätzt.“
Taldeer möchte mehr sagen, doch sie hustet plötzlich wie wild, und muss sich
einen Moment lang sogar am Tisch abstützen. Es dauert über eine Minute, ehe
sie sich beruhigt. Die anderen sehen verwundert zu ihr.
„Bist du okay, Liebes?“, fragt Nevan, während sie herbeieilt und Taldeer
stützen will.
Eli: „Aww~ Ihr seid euch nah.“ :D
Taldeer: „Dazu enthalte ich mich jeder Bemerkung.“
Eli: „Vermutlich zeigen sich hier die negativen Auswirkungen deiner Krankheit
auf deinen Astralkörper. Da deine Macht immer schwächer wird, leidet der
Astralkörper darunter. Aber die anderen MSTing-Sues scheinen wirklich nie
Verdacht geschöpft zu haben.“
Taldeer: „Oh, durchaus... Es gibt neben Torquemada noch eine weitere
MSTing-Sue, die mein Geheimnis kennt: Dr. Golden Chie. Die Dienerin des älteren
Autors.“
Elis Augen weiten sich erschrocken und mit einem Schlag verfliegt die Vision.
Er sieht Taldeer entsetzt an, während sich die Leere um sie herum manifestiert
und bald nichts anderes mehr da ist als der kleine Kreis aus Helligkeit, in dem
sie stehen.
„Golden kann aber keine Dienerin des älteren Autors sein!“, begehrt Eli
auf. „Sie liebt das Multiversum und würde niemals wollen, dass es vernichtet
wird!“
Taldeers Miene wird bitter.
„Wenn ich es dir sage, Mensch, magst du es anzweifeln oder nicht; aber wenn es
offenkundig geschehen ist, und du es nicht glaubst, dann bist du ein Narr!
Golden dient dem älteren Autor. Die Mary Sue kommt nicht aus unserem
Multiversum; sie kommt von jenseits der vierten Wand. Wenn du meine
Vergangenheit betrachtest, kannst du es selbst sehen...“
„OIch will jetzt eigentlich nucht weiter Visionen haben dun. Mir ist schon
ganz schwindelig“, wehrt Eli ab und schüttelt vorsichtig den Kopf.
„Nun“, meint Taldeer und reckt höhnisch das Kinn vor, „dann magst du dich
erholen, und mir womöglich deinen Namen nennen. Wenn ich noch die Macht hätte,
hätte ich ihn mittlerweile selbst herausgefunden - doch auch, wenn ich
natürlich nicht so närrisch bin, dass ich mich völlig verausgabt habe, so
werde ich den letzten Rest, der mir bleibt, nicht für Banalitäten
verschwenden.“
„Na ja“, macht Eli und geht langsam von ihr weg, lässt seinen Blick durch
die endlose Leere schweifen. „Nachdem ich jetzt einige Zeit hier war, finde
ich den Ort nucht mehr bedrohlich. Und nachdem ich gesehen habe, was in der
Organisation passiert ist … kann ich noch immer niacht gutheißen, dass ihr
Richtward wiederbelebt habt. Aber zumindest verstehe ich es jetzt. Ihr fürchtet
euch vor der Vernichtung des Multiversums und müsst alle Mittel ergreifen, um
sie abzuwenden!“
„So ist es“, meint Taldeer und nickt. „Dein Verständnis schmeichelt mir;
ich hatte bereits angenommen, Torquemadas Hetze säße so tief, dass meine
Handlungen abgelehnt würden, schlicht, da ich die Handelnde bin. Dieser Tage
habe ich keine Verbündeten mehr, nicht einmal angehörige meines Volkes kann
ich kontaktieren.“
Elis Augen weiten sich, während er Taldeer zuhört und bald ist ihm, als sei
die Runenprophetin von einer ungeheuerlichen Aura der Trauer umgeben, ganz
anders als zuvor, als sie von selbstsüchtigen Sehern sprach.
„Gibt es denn keine anderen Eldar mehr? Ist eure Welt schon ausgelöscht?“
Taldeer zögert einen Moment, ehe sie antwortet. „Das … weiß ich nicht, und
ich wage zu behaupten, wie die Dinge stehen, spielt es auch keine Rolle.
Torquemada und ich, wir stammen beide aus dem gleichen Universum; dorthin
zurückzukehren, blieb uns jedoch verwehrt, wenngleich wir durchaus dazu in der
Lage sind, alle Welten des Multiversums zu bereisen, die mit dem Plothole in
Verbindung stehen. Was aber das Schicksal unseres Universums ist...? Ob wir
vielleicht ebenfalls als Sues aus FFs beschworen worden sind? Ich weiß es
nicht.“
„Ach Taldeer, es dut mir so leid. Weißt du, meine Freunde Goe und Basy und
ich, wir sind ebenfalls aus einer FF beschworen worden und haben keine
Heimatwelt, in die wir zurückkehren können.“ Eli blinzelt. „Da fällt mir
ein...“
Der Raum schwingt und bebt, als sich die nächste Vision anbahnt.
Eli muss die Augen schließen, um sich besser konzentrieren zu können.
Schließlich tritt Taldeer widerwillig neben ihn, um ihm eine Hand auf die
Schulter zu legen. Eli spürt bald, wie ihn die Macht der Runenprophetin
erfüllt und schafft es tatsächlich, eine neue Szene im Nichts entstehen zu
lassen.
Anderswo, in einem stockdüsteren Raum, sitzt ein alter Mann vor einem Fernseher
und beobachtet mit verbissener Miene, wie die Jungs und der Hamster langsam zu
Bewusstsein kommen.
Eli: „Schau nur, es ist Richtward! OIch habe mich erinnert, wie wir damals in
Silent Hill aufgewacht sind und mir gedacht, kurz vorher müsste er die FF
geMSTet haben, aus der wir stammen!“
Taldeer: „Interessant; ich gebe zu, ich wusste, dass MSTsaw wieder
Kommentatoren für sein Spiel der Schatten, wie er es in seinem Irrsinn nannte,
eingesperrt hielt; ich maß dem aber zum damaligen Zeitpunkt keine Bedeutung
bei. Dass tatsächlich du dazu gehört hast, und von ihm als Gary Sue beschworen
worden bist, stimmt mich allerdings neugierig.“
„Sehr schön~“, murmelt er zufrieden, während er sich den Bart zwirbelt.
„Sie sind also aufgewacht.“ Jemand räuspert sich. Eine Frau, offenbar noch
sehr jung, und der Mann wendet den Blick um.
„Nun, MSTsaw, dann wünsche ich Ihnen alles Gute, haha~“
„Vielen Dank für Ihre Hilfe, meine Dame“, meint er und nickt ihr zu.
„Nach wie vor weiß ich nicht, wer Sie sind, doch ich bin sehr zuversichtlich,
dass Sie Recht behalten werden und mir diese Kommentatoren bessere Dienste
erweisen als die anderen.“ Die junge Frau tritt aus dem Schatten und kommt zu
ihm. Deutlich hellt das Licht des Monitors ihre schlanken, wohl proportionierten
Züge auf, schillert auf ihrem goldenen Seidenkleid. „Darf ich fragen, wie Sie
in den Besitz dieser FF gekommen sind?“ MSTsaw sieht sie neugierig an, aber
lediglich eine grüblerische, fast traurige Miene stiehlt sich auf die Züge der
jungen Frau.
„Es ist egal, woher ich die FF habe, MSTsaw. Aber verlassen Sie sich darauf:
Mit diesen Kommentatoren werden Sie Erfolg haben. Ich kenne die drei –
immerhin bin ich ja auch eine Mary Sue!“
Taldeer: „Golden!“
Eli: „Ja genau, schau nur, es ist Golden! Damit hätte ich nucht gerechnet!
Goe, Basy und ich haben Golden nur zweimal getroffen, aber wir hatten immer das
Gefühl, als würden wir sie kennen! Das hier erklärt, warum - danach hat
MSTsaw unsere Gedächtnisse mit Sethas Kräften gelöscht und die Erinnerungen
entfernt, aber vermutlich die Gefühle niacht. Aber woher kennt sie uns? Hat sie
uns in einer Welt gesucht und als Kommentatoren zusammen gebracht?“
Taldeer: „Das kann nicht … Golden war nie autorisiert, MSTsaw mit FFs zu
versorgen. Die Organisation SAMMELT FFs, um zu verhindern, dass Sues
unbeabsichtigt von Narren befreit und auf die Welten losgelassen werden! Wir
verteilen FFs jedoch nicht an Wahnsinnige! Hat Nevan sie dazu abgehalten? Sie
ist für Silent Hill zuständig. Dieses MSTing hat sich ohne Absprache mit der
Organisation abgespielt.“
„Sie sind ... wie bitte?!“, ruft MSTsaw verwirrt, als sich nicht nur die
Überraschung, sondern auch ein Hauch Panik in seinem Blick breit macht. Aber
die Frau hebt nur beschwichtigend die Hände.
„Machen Sie sich keine Sorgen, MSTsaw. Sie werden mich sowieso gleich
vergessen haben. Immerhin möchte ich ja auf Nummer Sicher gehen. Alles Gute!“
Kichernd tippt sie dem überrumpelten Alten gegen die Stirn. Er kneift die Augen
zu, als kurz ein unangenehmes, taubes Gefühl in seinem Kopf aufflammt, wenn
auch nur für eine Sekunde. Es hört auf, so schnell es begann, und als er die
Augen wieder öffnet, ist er allein in seinem düsteren Raum.
„Hm?“, grummelt er, schüttelt den Kopf. „Nun, wie dem auch sei.“ Er
wendet sich wieder um und sieht auf den Monitor, der mittlerweile nur noch
pechschwarze Dunkelheit zeigt. „Deus Ex Machina!“
Eli: „Danach hat sie sich offenbar aus MSTsaws Gedächtnis gelöscht. Aber
wieso würde Golden ihre Spuren verwischen wollen, Taldeer?“
Taldeer: „DAS weiß nur ihr Meister. Golden habe ich seit jeher in nicht einer
einzigen Vision gesehen; das Wirken der Mary Sue beeinflusst Gedeih und Verderb
so vieler Welten, und wann immer ich ihr folgen wollte, entzog sie sich und ich
konnte allenfalls die Konsequenzen ihres Handelns in den Zukünften anderer Sues
erkennen. Sie ist wie ein wandelndes Störfeld, ein schwarzes Loch im Strom der
Zeit, das meine Visionen stets verschlungen hat - zweifelsohne eine
Vorsichtsmaßnahme des älteren Autors, der unsere Organisation fürchtet, um
seine Agentin vor unseren Gegenmaßnahmen zu schützen. Schlimm genug, dass
Golden sich noch eigenmächtig zur MSTing-Sue-Per ernennt - und dann manipuliert
sie … Seher! Ich muss mehr erfahren. Du bist weit in deine Vergangenheit
zurückgereist, wenn...“
Eli: „Nein, Taldeer. Es ist Richtwards Vergangenheit, weil ja er uns befreit
hatte.“ (°)3°
Taldeer: „Wie auch immer … du siehst Golden! Etwas, wozu ich nie imstande
war. Ich schlussfolgere, dass die Mary Sue gegen DEINE Kräfte nicht immun ist.
Bitte, folge ihr! Ich muss sehen, was sie noch getan hat!“
Eli: „Mir wird schon wieder schwindelig.“ (@)_@
Taldeer: „Nein! Ich unterstütze dich mit meiner Macht. Wir müssen Goldens
Vergangenheit sehen! Schnell jetzt!“
Eli: „Meep.“ (=)_=
Die Vision verändert sich und zeigt kurz darauf eine nebelverhangene Straße,
ein Rentnerpaar und Golden, welche fest ein blutbesudeltes Schwert umklammert.
Vor ihnen liegen einige tote Kreaturen, die entfernt an Hunde erinnern.
„Vielen Dank“, keucht Enemose erleichtert, während sie sich an Jachter
klammert. Ihr Mann nickt zustimmend. Jachter und Enemose mustern die junge Frau
ehrfürchtig und vielleicht auch ein bisschen verwirrt, da sie in dieser
unwirtlichen Umgebung so deplatziert wirkt, mit ihrem wallenden, blonden Haar,
dem goldenen Seidenkleid und dem Schwert.
Eli: „Das sind Jachter und Enemose. Richtward hat sie aus irgendwelchen
Gründen gehasst und nach Silent Hill gelockt, um sie zu ermorden! Golden hat
sie offenbar gerettet. Wie schön!“ :D
Taldeer: „Belanglos; wir wollen unsere Zeit nicht damit verschwenden, in der
Vergangenheit Wildfremder zu wühlen; gehe weiter, Seher. Dieser Moment ist
bedeutungslos.“
Eli: (°)3° „Vermutlich nucht.“
„Och, kein Problem“, zwitschert die Unbekannte vergnügt, „wissen Sie, ich
bin ja eine Mary Sue, ich kann einfach nicht zusehen, wenn alte Leute in
Schwierigkeiten stecken, haha~“
„Wie heißen Sie, junge Frau?“, fragt Enemose lächelnd, während sie
langsam auf sie zugeht, aber die Fremde winkt ab.
„Das ist ja nun wirklich egal. Jachter und Enemose, ihr solltet euch nicht zu
lange hier draußen rumtreiben. Die Straßen sind ziemlich riskant, ich weiß,
wovon ich spreche, denn ich bin eine Mary Sue. Geht zur Kirche!“
„Ja, aber...“ Weiter kommt Jachter nicht. Die Fremde setzt mit erstaunlicher
Geschwindigkeit vor und tippt den Rentnern kurz gegen die Stirn. Gleichzeitig
macht sich ein unangenehmes, taubes Gefühl in den Köpfen der beiden breit,
aber nur für einen Moment, dann verschwindet es wieder. Als sie die Augen
öffnen, ist die junge Frau nicht mehr da.
„Jachter, ich glaube, wir sollten die Kirche suchen“, nuschelt Enemose,
während sie sich über die Stirn reibt.
Taldeer: „Belanglose Zufallsbegegnungen bringen uns nicht weiter. Ich
verschwende meine Macht nicht, um...“
Eli: „Aber in dieser Kirche sind Jachter und Enemose dann von MSTsaw
erschossen worden. Darum hatte er sein Haus verlassen, und dann haben Dando und
Meon uns befreit und in die andere Kirche gebracht... Golden hat die beiden in
ihr Verderben gelockt, und so dafür gesorgt, dass Meons Plan funktioniert und
sie den Deus Ex Machina aufspüren konnten.“ (o).ô
Taldeer: „Wie überraschend...“
Eli: „Sie können aber nucht zusammengearbeitet haben. Meon hat Golden später
erst auf ihrer Kreuzfahrt kennen gelernt.“
Schließlich weicht die nebelige Straße dem stockdüsteren Gebälk eines
Kirchenschiffes, wo an einem morschen Holzbalken ein grauer Hamster im schwarzen
Mantel lehnt.
Von einem Dachfenster aus pfeift jemand; Meon fährt herum und erblickt die
mysteriöse Fremde mit dem wallenden, blonden Haar.
„Meon, hier!“, ruft sie gepresst und die Hamsterdame bemüht sich, auf den
schmalen Balken nicht die Balance zu verlieren, als sie zu ihr eilt.
„MSTsaw ist draußen! Wenn ihr zuschlagt, dann jetzt.“
„Oh … keine Ahnung, wie du es hingekriegt hast, aber danke! Sein Neffe hat
es mehrmals versucht und es nicht geschafft, ihn wegzulocken.“
„Ja, natürlich, haha~ Ich bin eine Mary Sue, ich helfe gern alten Freunden
aus.“
Meon stutzt. „... Freunde? Wir kennen uns doch gar nicht. Du bist
Geheimagentin und arbeitest gegen MSTsaw, hast du erzählt.“
„Ehm, ja ja, wie auch immer“, murmelt Golden augenrollend und hebt eine
Hand. „Alles Gute, Meon! Und pass mir bitte, bitte auf die Kommentatoren auf.
Sie sind wirklich wichtig.“
Dann schnellt ihre Hand vor, um Meon gegen die Stirn zu tippen, noch ehe der
Hamster es sich versieht.
Nachdem der dumpfe Schmerz hinter Meons Schläfen abgeklungen ist, bleibt sie
allein im Gebälk zurück.
Eli: „Oder auch nucht.“ (o)3o?
Taldeer: „Golden hat während dieses MSTings offenkundig exzessiven Gebrauch
von ihren Fähigkeiten gemacht; es würde mich nicht wundern, wenn sie nicht
auch Meon und diesen Neffen MSTsaws nach Silent Hill gebracht hätte. Wie
umständlich, wenn man bedenkt, dass Golden MSTsaw jederzeit selbst und ohne
Mühe hätte ausschalten können, hätte sie dem irgendeine Bedeutung
beigemessen. Allerdings wäre dies Nevan zuwider gewesen, also hat sie dieses
Marionettenspiel hier abgehalten, um MSTsaw auf diese Weise loszuwerden, und so
die ehemalige MSTing-Sue-Per, Meon, auf den Plan gerufen … mit Erfolg.“
Eli: „Ja schon, irgendwie... Wenn ich so darüber nachdenke, haben hier alle
Konstellationen ihren Anfang genommen, die sich noch bis heute auf unsere
Erlebnisse auswirken. Meon hat uns danach auch adoptiert und später hat Dando
uns wieder entführt und das MSTing zu In an other time machen lassen.“
(°)3°
Taldeer: „... ein bedeutungsvolles MSTing, gemessen an seinen Auswirkungen auf
das Multiversum. Seher, suche nach diesem MSTing! Ich will verdammt sein, wenn
Golden hier nicht ihre Finger im Spiel hatte!“
Eli: (=)3= „IAch weiß überhaupt nucht, wo Golden hier gewesen sein könnte
und gehe deshalb über Dando rein. Der hatte die FF angeblich gefunden.“
Taldeer: „Wie auch immer~“
Das Gebälk weicht einer von Kerzen und Petroleumlampen nur allzu spärlich
ausgeleuchteten Empore in einer Kirche.
Eli: „Wieso ist es in jeder Vision so dunkel?“ (o).o?
Arin und Dando flanieren auf den Bänken, die dort stehen, und während Dando
raucht, zerknüllt Arin gerade das Papier irgendeiner Süßigkeit „Hm, Meon!
Ihr seid miteinander fertig und ab jetzt geht es um Fressen oder gefressen
werden, wenn du mich fragst“, sagt Arin feixend und knetet sein
Papierbällchen.
„Im Leben nicht. Meon zerreißt uns doch in der Luft, Mann. Selbst mit Sethas
verbleibender Macht können wir uns nicht mit ihr anlegen. Außerdem ... mag ich
sie irgendwie. Und sie hat uns geholfen.“
„Nun, wie auch immer, Danny, ich verzieh mich. Du bist ja auch der Boss und
so, nicht wahr? Wie gesagt, denk darüber nach: Fressen oder gefressen
werden.“ Schließlich verlässt er die Empore und überlässt den Raucher
erneut seinen Gedanken.
Eli: „Arin mag Meon offenbar niacht; dabei hat sie sich später meistens nur
mit Dando in die Haare gekriegt. Aber na ja, wen kann Arin schon wirklich
leiden...“
Taldeer: „Weiter, Seher. Suche nach Golden!“
„Mächtige Sues müssen her, hm?“, zwitschert jemand. Eine Frauenstimme,
glockenhell, jung, fast melodisch. Dando fährt auf dem Absatz herum, kaum dass
er sie vernimmt, und starrt in die dunkle Ecke, aus der er sie hört. „Oh,
aber nicht doch!“, ruft die junge Frau sogleich, „entspann dich, Kleiner,
haha~ Ich bin nicht gekommen, um hier irgendeinen Streit anzuzetteln oder so.
Ich bin ja selbst eine Mary Sue.“
Taldeer: „Wenn man vom Teufel spricht … wie ihr so schön sagt.“
Eli: „Es ist wirklich wieder Golden. Vermutlich hat … sie Dando die FFs
gegeben und sich danach aus seinem Gedächtnis gelöscht, sodass er glaubte, er
hätte sie gefunden!“
„Wer sind Sie?“, fragt er lauernd, spannt sich langsam an.
„Ist doch überhaupt nicht wichtig, du hast mich ja sowieso gleich wieder
vergessen. Mal wieder.“
Eli: „Vorher auch schon? Weiß ich nucht, wann das gewesen sein könnte.“
Taldeer: „Du kannst es herausfinden, weil du ein Seher bist; doch, nicht
jetzt, wenn ich bitten darf. Folgen wir Golden!“
Die junge Frau kichert amüsiert, doch ehe sie verstummt, schleicht sich ein
fast wehleidiger Ton hinein. Dando stutzt.
„Mal wieder?! Okay, ich frage noch einmal, dann...“
„Ja, was auch immer“, keift die Fremde zickig und wirft ihm zwei Bündel
Papierblätter zu. Er fängt es reflexartig auf. „Hier, versucht es mal damit.
Mit der kürzeren fangt ihr bitte an und darin findet ihr eine wirklich
mächtige Sue, oh, und was für eine~ Ich kenne mich da ein bisschen aus, da ich
ja selbst eine Mary Sue bin, weißt du?“ Dando beäugt die FF skeptisch.
„Aber ihr werdet die FF nicht zu viert kommentieren, ja? Das ist die
Gegenleistung dafür, dass ich sie dir gebe. Die drei Kinder, die damals von
MSTsaw entführt wurden, sollen das erledigen!“
Taldeer: „Sieh, sieh an... Was hat Golden nur für einen Narren an euch dreien
gefressen. Diese MSTings … und ich weiß noch von einigen mehr. Jedes einzelne
davon hat auch deine Sue-Kräfte genährt, und zweifelsohne einen Beitrag dazu
geleistet, dass du hier und heute zu alle diesem überhaupt imstande bist!“
Eli: „Kann ich mir nucht vorstellen. OIch hab nämlich gar keine
Sue-Kräfte!“ (>)_<
Taldeer: „...“
Dando stutzt. „Wieso helfen Sie...“ Aber weiter kommt er nicht. Wie ein
goldener Blitz schnellt die Fremde plötzlich aus dem Schatten heraus, so
schnell, dass er sie kaum erfassen kann, und noch ehe etwas anderes passiert,
tippt sie ihm flüchtig gegen die Stirn. Dando stöhnt überrascht auf, als sich
ein dumpfes, unangenehmes Gefühl in seinem Kopf breit macht. Er verliert das
Gleichgewicht und geht unsanft zu Boden. Es dauert nur einen Moment, dann
beruhigt sich alles wieder. Als er die Augen öffnet, ist er allein auf dem
Balkon, wundert sich darüber, warum er auf dem Boden sitzt. Schließlich
gewahrt er die FFs in seiner Hand, von denen er keine Ahnung hat, wie sie da
hingekommen sind.
Er muss sie wohl hier oben gefunden haben oder so...
Eli: „Ja das hat er auch erzählt. In Wahrheit hat Golden alles eingefädelt
und wieder ihre Spuren verwischt...“
Taldeer: „Ich bin nicht überrascht. Mir war IMMER klar, dass Golden dahinter
steckte, dass DIESE FFs aus der Festung der MSTing-Sues verschwanden und geMSTet
wurden. Ganz recht, Seher; In an other Time und auch Alle-X-Alle, beide FFs
wurden von der Organisation unter Verschluss gehalten, ihre mächtigen Sues in
unserem schützenden Gewahrsam - und ich muss dir nicht verraten, wer am Ende
zum Sündenbock der Organisation ernannt wurde, nicht wahr? Ich war es!“
Eli: *gasp* „Aber was hat Golden dir angelastet? Das verstehe ich nucht! Die
Chaosfee ist sehr nett und setzt sich für das Multiversum ein! Wenn eure
Organisation auch für das Multiversum ist, geht es nocht mit rechten Dingen zu,
dass die Chaosfee eure Feindin sein soll. Sie ist mir nah!“
Taldeer: „Nun, junger Seher … die Umstände sind etwas komplizierter zu
erklären. Wieso siehst du dir nicht zunächst an, wie die Situation letztlich
ausgegangen ist? Suche nach Golden, und ich sage dir, dass du sie finden wirst.
Sie, Nevan und ich, wir waren am Ende persönlich vor Ort, ganz in der Nähe des
Landhauses...“
Eli: (>)_<
Und ganz weit weg von alledem, nur beschienen vom Mondlicht, fristen unbemerkt
zwei Frauen ihre Zeit und warten auf etwas. Eine von ihnen lehnt an einem Baum
und harrt geduldig aus, während die andere vor einer auf dem Boden eingekerbten
Linie hin und her schreitet. Man erkennt die beiden kaum, zu spärlich scheint
der Mond, aber die vor der Kerbe scheint unerklärlicherweise zu funkeln,
während das Gewand der anderen, das noch etwas dunkler als die Nacht selbst
ist, sich in steter, fließender Bewegung befindet – obwohl sie ganz still
steht.
Taldeer: „Golden und Nevan warten auf meine Rückkehr, während ich mich
unbemerkt ins Landhaus begeben hatte, um den fehlenden Epilog der FF
einzuspeisen. Gewiss stellst du dir dazu eine Reihe von Fragen, die ich dir
vorwegnehmen werde. Dieses MSTing führte zur Befreiung der Chaosfee, einer Mary
Sue, die in der Organisation durchaus berüchtigt war, wenngleich kein Mitglied
der aktuellen Organisation jemals in Kontakt mit ihr kam. Sie war jedoch eine
Feindin der alten MSTing-Sues und wurde vor Urzeiten von ihnen in eine FF
verbannt, wohl, da sie sie nicht vernichten konnten, nehme ich an. Die alten
MSTing-Sues ächteten die Chaosfee und warnten in ihren Schriften eindringlich
davor, ihre FF jemals zu lesen; als Feindin der Feenschale und Verräterin der
älteren Autorin sollte sie niemals wieder einen Fuß in die Freiheit setzen.
Bereits einige Zeit vor diesem MSTing vermeldete der Bookman allerdings, dass In
an other Time aus dem Archiv verschwunden, und nur noch der Epilog in seiner
staubigen Gruft aus Büchern und Behältnissen vorzufinden war. Zur selben Zeit
verschwand Alle-X-Alle, eine FF, zu der ich eine persönliche Bindung pflege,
aus meinem Privatbesitz. In Anbetracht der … Wichtigkeit der Chaosfee, wurde
ich also dazu aufgefordert, einmal mehr meine seherischen Begabungen
einzusetzen, und wenn ich auch zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dazu im Stande
war, in dem Maße in die Zukunft der Welten zu sehen, wie du es in deiner Vision
miterlebt hast, so erkannte ich die Notwendigkeit und gestattete mir einen
kurzen Blick in die Auswirkungen dieses MSTings. Was würde geschehen, wenn es
stattfindet? Was, wenn es unterbrochen wird? Würde die Chaosfee eine Gefahr
darstellen, oder wäre sie womöglich eine nützliche Verbündete?“
Eli: „Vermutlich hast du dich dafür entschieden, das MSTing abschließen zu
lassen, da sie die Feenschale verraten hatte...?“
Taldeer: „In der Tat; eine Mary Sue, die sich gegen eine ältere Autorin
stellte, würde womöglich eine fähige Verbündete im Kampf gegen einen neuen,
älteren Autor darstellen. Natürlich wussten nur Torquemada und ich davon, und
… die Rolle des Inquisitors werde ich noch erörtern. Zunächst reisten wir
Anführerinnen jedoch nach Silent Hill, um die FF zu vervollständigen, auf dass
die Chaosfee erfolgreich befreit werden möge. Die Macht der Chaosfee schien uns
Grund genug zu sein, keine einfachen MSTing-Sues zu schicken, die sich, wenn es
anders käme als geplant - ein Weh, von dem ich leider eine eigene Litanei
anstimmen könnte - der Chaosfee nicht im Kampf stellen könnten.“
Eli: „Aber Malik hatte mentale Kräfte. Er hätte euch eigentlich spüren
müssen.“ (°)3°
Taldeer: „In der Tat. Maliks Anwesenheit und seine empathischen Begabungen
stellten ein Problem dar; auch wenn der Mutant weder Nevan noch mich zu spüren
vermag, so waren wir uns sicher, würde er Goldens Anwesenheit wahrnehmen
können, da sie trotz allem auch ein Mensch ist - und die Mary Sue bestand
darauf, uns zu begleiten. Also wartete sie in sicherer Entfernung, während ich
den Epilog persönlich in MSTsaws Landhaus brachte. Weiterhin fragst du dich
nun, warum die Golden Sues eure … Gastgeber … an diesem Abend angriffen?“
Eli: „Ja! Sie hätten sie beinahe umgebracht!“
Taldeer: „Bitte, nein. Natürlich nicht! Die Organisation hegt kein Interesse
daran, Sues zu finden und zu töten - nicht, wenn sie nicht zu mächtig sind,
und selbst dann … egal, ich schweife ab.“
Eli: „Du schweifst allgemein viel ab, Taldeer. OIch mag, wie viel du
erzählst.“ xD
Taldeer: „... der Bookman legte großes Gewicht auf den Umstand, dass Dando
und seine kleine Gruppe in einem Bündnis mit Meon stehen. Jedoch ist Meon eine
ehemalige MSTing-Sue-Per, welche die Organisation verlassen hatte - im Guten,
wie ich anmerken möchte. Zwischen ihr und der Organisation besteht seither ein
Pakt; sie ist eine mächtige Mary Sue, zu mächtig, als dass die Organisation
tolerieren würde, Meon unbeaufsichtigt in ihrer Welt ihr Dasein fristen zu
lassen. Im Gegenzug für die stets guten Dienste, die sie der Organisation
geleistet hatte, wurde Meon allerdings Immunität zugestanden. Dass MSTing-Sues
ihre Alliierten in dieser Situation angreifen, hätte diesen Pakt jedoch
gebrochen. Eine unabhängige Partei damit zu beauftragen, für Ablenkung zu
sorgen, erschien dem Bookman als einzige verlässliche Möglichkeit, den Spagat
zwischen unserer Einmischung und unserem Pakt zu bewältigen.“
Eli: „Ergibt Sinn.“ (°)3°
Taldeer: „...“
Eli: „Na ja, was soll ich dazu noch sagen. Mir ist wirklich ziemlich
schwindelig.“ (@)_@
Taldeer: „Nun … ich muss dir diese Einblicke nicht gewähren, wenn du sie
nicht willst, Seher. Ich unterstütze dich lediglich, um dir zu helfen, dich an
deine Begabung zu gewöhnen. Wenn du hier an deine Grenzen gerätst, können wir
abbrechen … und uns womöglich später wiedersehen, wenn wir dann noch nicht
untergegangen sind.“
Eli: „Ach Taldeer, es dut mir leid, aber nach dieser Vision würde ich erst
mal wirklich aufhören wollen.“ (@)_@
Taldeer: „Nun gut; es gibt auch nur noch einen Auspekt, den zu beleuchten sich
lohnt. Er wird dir helfen, die weitreichenden Folgen der Befreiung der Chaosfee
und die Auswirkungen dessen auf das Multiversum zu verstehen - Auswirkungen,
wohlgemerkt, bei denen ich mir aufgrund Goldens Involvierung sicher bin, dass
sie absolut konform gehen mit den Plänen des älteren Autors! Gehe nun voran.
Wenige Minuten nur, nicht zu weit. Die Anführerinnen und ich bleiben nicht
besonders lang.“
Dann erklingt ein hoher Ton und eine bläulich schimmernde Silhouette zeichnet
sich in der Dunkelheit ab, aus der Taldeer entsteht. Sofort reagieren die
anderen Frauen und huschen auf die Erscheinung zu.
„Und? Und?“, fragt Golden ganz aufgeregt.
„Natürlich ist alles so eingetreten, wie ich es euch prophezeit habe. Was
erwartest du auch? Es sei denn natürlich, du hast die Linie überschritten?“
„Nein, natürlich nicht“, meint Nevan und lacht. „Ich habe gut auf sie
aufgepasst.“
„Ausgezeichnet. Dann wurden wir nicht bemerkt und die Dinge gehen ihren
gewollten Gang. Während die Golden Sues für Ablenkung sorgten, schickte ich
den Kommentatoren den Epilog. Die Chaosfee wurde aus ihrem Gefängnis befreit
und ist verschwunden. Wir müssen zusehen, dass wir sie schnell erwischen, ehe
sie ihre Kräfte völlig regeneriert hat!
Eli: „Wieso willst du die Chaosfee schnell erwischen, obwohl du gesagt hast,
du hattest dich mit ihr verbünden wollen?“
Taldeer: „Eine … zweideutig gewählte Formulierung, wie ich zugeben muss.
Die MSTing-Organisation verfährt im Angesichte mächtiger Mary Sues wie der
Chaosfee nach einem strengen Prozedere, welches von uns Anführern lange
diskutiert und schließlich einstimmig beschlossen wurde. Mächtige Sues
erhalten die Gelegenheit, sich uns anzuschließen. Wir offenbaren uns und die
Vorzüge unserer Organisation und laden die Sue in unsere Reihen ein; lehnen sie
unser Angebot jedoch ab, werden sie als Sicherheitsrisiko für ihre Welt
betrachtet und unter Beobachtung gestellt. Gibt es dann auch nur den geringsten
Grund zur Sorge … vernichten wir die Sue. Wir können nicht zulassen, dass
mächtige Sues außerhalb der Organisation durch das Multiversum wandeln; wir
können nicht riskieren, dass der ältere Autor sich ihrer womöglich
bemächtigt!“
Eli: „... finde ich nucht gut. Ihr könnt doch niacht Leute umbringen, nur
weil sie nochts mit euch zu dun haben wollen!“
Taldeer: „In Unkenntnis der Fakten lassen sich solche Behauptungen leicht
treffen; ein wahrhaft menschlicher Zug an dir, Seher, den ich dir nicht
vorwerfen werde - und doch: Selbstverständlich können wir diese Sues
vernichten, und haben es vielmals bereits getan, genau so, wie wir auch viele
Mitglieder in unserer Gruppe begrüßen durften. Es bringt uns jedoch nicht
weiter, nun über Ethik zu disputieren...“
Eli: (=)_=
Taldeer: „Für die Einladung der Chaosfee … war Torquemada zuständig. Er
konnte die Chaosfee einige Zeit später noch in dieser Welt aufspüren und
stellte sie. Was dort geschah, liegt jedoch bis heute im Unklaren; ich weiß
nicht, ob Torquemada ihr nicht nahelegen konnte, wofür unsere Organisation
steht, oder warum sie die Möglichkeit der Bedrohung durch einen weiteren
älteren Autor nicht ernst nehmen und sich uns verweigern würde... Dem Rat
gegenüber hieß es jedoch, Torquemada habe die Chaosfee zum Kampf
herausgefordert, nachdem sie seiner Einladung nicht gefolgt war - und dann sei
sie ihm und seinen MSTing-Sues entkommen.“
Eli: „Vermutlich hat sie nur das Wort MSTing-Organisation gehört und gleich
alles abgeblockt. Die Chaosfee hasst eure Organisation wirklich. Sie weiß
wahrscheinlich niacht, dass ihr heute andere MSTing-Sues seid als damals
diejenigen, die sie versiegelt haben!“
Taldeer: „Eine naheliegende Vermutung, aber wer weiß... Ich vertraue darauf,
dass du dieser Sache auf den Grund gehen wirst, Seher; wie ich mittlerweile
vermute, hat sich um dieses Duell mehr zugetragen, als später publik gemacht
worden ist...“
Eli: „... vielleicht. Wenn ich Zeit hab.“ (°)_°;
Taldeer: „... danach wurde mir von Torquemada vorgeworfen, ich hätte die
Organisation betrogen. Meine Visionen seien Lügen gewesen, und ich müsse wohl
geheime Pläne geschmiedet haben, die nur mir dienten. Zu diesem Zeitpunkt waren
Torquemada und ich uns schon lange nicht mehr wohlgesonnen. Seine Niederlage
gegen die Chaosfee fiel also negativ auf mich zurück - und kurz darauf verließ
der Inquisitor die Organisation, gebeutelt von Paranoia und Wahnvorstellungen,
und aus wer weiß welchen Gründen... Immerhin ist er heute mit der Chaosfee im
Bunde; solange du nicht gesehen hast, was wirklich bei diesem Treffen geschah,
werde ich mich mit meinen Urteilen zurückhalten... Ich für meinen Teil sah in
Wahrheit etwas anderes - dass die Chaosfee sich uns anschließen würde! Dass
sie es nicht getan hat, kann nur eines bedeuten...“
Eli: „Meinst du, Golden hat etwas damit zu tun?“
Taldeer: „In der Tat. Lasse dich von Golden nicht täuschen. Sie ist eine
charismatische Blenderin und Lügnerin, eine Manipulatorin … und Dienerin des
älteren Autors. Auch der Umstand, dass ich Alle-X-Alle nicht zurückholen
konnte, wurde mir vorgeworfen. Golden hatte bereits das Gerücht gestreut, ich
hätte die FFs selbst aus den Archiven des Bookman gestohlen und in diese Welt
gebracht, und … da du selbst dabei warst und erlebt hast, welche Wellen dieses
MSTing noch geschlagen hat, kannst du dir ausmalen, wie mein Ansehen unter den
MSTing-Sues gelitten hat.“
Ich habe es nicht geschafft, die andere FF zurückzuholen und wir werden sehen
müssen, wozu dieser Umstand führt, und...“ Sie möchte noch mehr sagen, wird
aber von der mit der melodischen Stimme unterbrochen.
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mich das nicht hast machen lassen!
Immerhin hatte ich alles erst eingefädelt, außerdem...“
Taldeer: „Moment.“
Eli: *hält alles an*
Taldeer: „Ich möchte diese wenigen Sekunden erneut erleben, wenn es in deiner
Macht liegt.“
Eli: „OK.“ (°)3°
Ich habe es nicht geschafft, die andere FF zurückzuholen und wir werden sehen
müssen, wozu dieser Umstand führt, und...“ Sie möchte noch mehr sagen, wird
aber von Golden unterbrochen.
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mich das nicht hast machen lassen!
Immerhin hatte ich alles erst eingefädelt, außerdem...“
Taldeer: „An dieses Gespräch kann ich mich nicht erinnern! Nein … so war es
nicht!“
„... eingefädelt?!“, hakt Taldeer nach. „Golden?“
„Golden, äußere dich. Was hast du eingefädelt?“, fragt dann Nevan.
„Ich … uhm … gar nichts!“
Golden reagiert blitzschnell und lässt ihre Hände vorschnellen, um den anderen
beiden auf die Stirn zu tippen.
Nevan taumelt sichtlich, während Taldeer zumindest ächzend zurückweicht.
Kurz darauf zieht Golden scharf Luft ein und ruft: „Ich kann noch immer nicht
glauben, dass du mich das nicht hast machen lassen! Immerhin hab ich mich
freiwillig gemeldet, jawohl!“
„Falle mir gefälligst nicht ins Wort! Wo war ich...? Wenn ich auch die andere
FF nicht zurückerlangen konnte...
Taldeer: „Genug. Bitte, beende die Vision jetzt.“
Eli: „Meine Güte, ist das aufregend... Golden hat sich verplappert und sogar
eure Gedächtnisse manipuliert. Dabei ist Nevan ihre beste Freundin oder so.“
Taldeer: „Diese Aussagen … sie bestätigen, dass es Golden war, die dieses
MSTing eingefädelt hat! Sie log, als sie behauptete, ich hätte die FFs
gestohlen und ihre Posse diente einerseits dazu, mich anzuschwärzen, und
andererseits … zweifelsohne dem Willen des älteren Autors. Die anderen
MSTing-Sue-Per werden zweifelsohne davon erfahren wollen.“
... so werden sich zumindest die Probleme, die sich um den Deus Ex Machina unter
der Kirche ranken, in wenigen Augenblicken in Luft auflösen. Wortwörtlich.“
Taldeer kichert spöttisch, ein unheimliches Geräusch.
„Wie meinst du das?“, fragt Nevan sogleich. „Ich bin nicht einverstanden,
dass sich der Deus Ex Machina ... in Luft auflöst!“
„Natürlich nicht, meine Liebe. Ich weiß. Leider geht es aber nicht anders.
Die Gary Sues haben sich entschieden, diesen Ort zu verlassen, wie von mir
vorhergesehen. Nun werden sie den Deus Ex Machina zerstören, da sie ihn nicht
mit sich nehmen können, aber wie das so ist, wenn man mit Kräften spielt, die
das eigene Vermögen übersteigen, bleibt dies nicht ohne Folgen! Silent Hill
wird in der entstehenden Explosion untergehen ... und, ich bitte dich, bedenke,
was im Grunde verloren geht..“
„Wie bitte?! So haben wir aber nicht gewettet!“, ruft Nevan aufgebracht.
„Nun, selbst wenn wir es hätten: Abwenden lässt sich nun nichts mehr. Bis es
so weit ist, möchte ich uns den Rat geben, von hier zu verschwinden. Wir wollen
ja nicht, dass ihr zwei noch in Mitleidenschaft gezogen werdet. Natürlich werde
ich dem sofort Folge leisten. Gehabt euch wohl, meine Schwestern, ich erwarte
euch später zum Tee.“
Eli: „IAch finde deinen Abgang ziemlich kaltschnäuzig, Taldeer. Hast du Nevan
denn nocht gesagt, dass die Stadt zerstört werden würde?“
Taldeer: „... nein. Ich gebe dir wie ihr gegenüber offen zu, dass ich beides
zunächst verschwieg, wohl aber nicht in völliger Eigenmacht; der Bookman und
ich, wir besprachen jedes der Details und wogen die Möglichkeiten gegeneinander
ab - und entschieden uns, dass es die beste Lösung sei, ein wenig Schutt und
Geröll in Kauf zu nehmen, wenn der Lohn womöglich eine neue Verbündete sein
könnte, die uns im Kampf gegen den älteren Autoren beisteht. Wäre Nevan über
die Konsequenzen informiert gewesen, hätte sie sich jedoch dagegen entschieden
- was sich wiederrum negativ auf unser Abkommen mit Meon hätte auswirken
können. Zuletzt grollte mir Nevan natürlich ob der Zerstörung Silent Hills -
der Heimat einer ihrer MSTing-Sues - und des Deus Ex Machina - eines wohl
gehüteten Schatzes besagter MSTing-Sue -, wenngleich wir noch einige Zeit gut
miteinander standen.“
Eli: „Für mich sieht es so aus, als hättest du dich verzettelt, Taldeer.
Vermutlich wären viele Dinge anders gekommen, hättest du dich weniger wie …
du verhalten. Aber wir können jetzt eben nuchts mehr daran ändern...“
Taldeer: „Es ist, wie es ist, in der Tat - und ich habe die Konsequenzen aus
meinem Handeln gezogen; doch, wir wollen dich nicht strapazieren, Seher. Lass
uns deine Vision zu Ende erleben, und dann damit abschließen.“
Noch ehe eine der anderen etwas sagen kann, wird Taldeer wieder vom blauen
Schimmer umhüllt und ist einen Moment später verschwunden.
Golden stampft wütend auf den Boden und brabbelt vor sich hin. „Baah, die
immer und ihre Vorsehungen, ich hasse es!“, giftet sie, als würde sie sich
gleich sehr aufregen.
„Lass es gut sein, Schätzchen“, murmelt die andere frustriert. „Komm, wir
sehen besser zu, dass wir hier verschwinden...“ Sie löst sich in einen
Schwarm flatternder, zwitschernder Viecher auf, die in der Dunkelheit
verschwinden.
„Oooh, ja, klar, lasst mich nur hier stehen, ihr blöden Ziegen! Ich bin ja
nur eine Mary Sue! Ist ja auch nicht so, dass ich...“ Aber dann verstummt sie,
als aus einiger Entfernung ein unheilvolles Grollen herandringt. „Was?“ Sie
fährt auf dem Absatz herum um und erstarrt vor Schreck, als sich im Tal eine
gewaltige, wabernde Säule aus Flammen erhebt. „Heilige Scheiße!“, kreischt
sie und zerpufft zu einem Schwall goldener Fünkchen, Sekunden bevor die
Umgebung in ein flammendes Inferno gehüllt wird.
Eli: „Meine Güte, wie aufregend!“
Taldeer: „Eine gewaltige Säule aus Flammen, wenn mit einer Explosion zu
rechnen ist...? Ich habe eine Explosion vorausgesehen, und deutlich später.
Einen Feuerzauber hingegen, welcher sich mit solcher Urgewalt ausbreitet, dass
er eine Stadt zu verschlingen vermag … beherrscht in dieser Form und
Ausführung, im ganzen Multiversum, nur Torquemada!“
Eli: „Irgendwie machen mich die vielen Unklarheiten aus eurer Organisation
ziemlich nervös, Taldeer. Verstehe ich nucht, was jetzt Torquemadas Magie da
verloren hat. Hatte er sich vielleicht direkt nach Silent Hill begeben, um die
Chaosfee abzufangen, und hat sie dort herausgefordert?“
Taldeer: „Seinen Angaben nach gestaltete es sich schwierig, die Chaosfee zu
finden, und ihr Zusammentreffen soll sich erst Tage später ereignet haben. Wenn
er natürlich gelogen hat … genug jetzt.“
Schließlich endet auch diese Vision und weicht der endlosen Leere.
Eli sinkt keuchend zu Boden, ringt nach Luft.
„Jetzt bin ich erschöpft und kann wirklich überhaupt niachts mehr sehen
dun!“, brabbelt er, während er sich die Schläfen reibt.
„Natürlich“, murmelt Taldeer nachdenklich. „Danke, dass du deine Kräfte
so bereitwillig für mich eingesetzt hast, wo du sie gerade erst entdeckt zu
haben scheinst - und ich nehme an, die Erkenntnisse, die wir gewonnen haben,
haben auch dir gedient, junger Seher...“
Taldeer geht in die Hocke; ihr Kleid raschelt hörbar, als sie sich auf die Knie
und neben Eli setzt, die Hände in ihrem Schoß faltet und zuletzt ihre Augen
schließt.
„Auch ich bin erschöpft und werde meinem Geist erlauben, zu ruhen. Ich muss
über vieles nachdenken … und auch du musst nachdenken. Ich nehme an, du wirst
mich bei der Aufklärung dieser Farce unterstützen, da auch dir daran gelegen
ist, das Multiversum vor Elypsion und seiner Marionette Golden zu
beschützen?“
Taldeer sieht ihn an, als sei ihre Frage rein rhetorischer Natur - und verzieht
beinahe missmutig das Gesicht, als Eli zu überlegen beginnt.
„OIch kann es mir einfach nucht vorstellen dun... Golden liebt das
Multiversum!“, ruft er, sieht Taldeer völlig fassungslos an.
„Hmpf“, macht Taldeer, „und selbst wenn; auch eine von Liebe geleitete
Person kann falsch und schädlich handeln. Golden ist als Dienerin des älteren
Autors erschaffen worden und in ihrer Rolle gefangen, genau wie jede andere Sue,
die bewusst erschaffen worden ist, auch. Sie wird sich niemals gegen Elypsion
entscheiden! Nur die Sues der Feenschale sind frei - UNSER Multiversum hat
keinen älteren Autor, der uns kontrolliert.“
„Aber das ist so einseitig...“, wimmert Eli.
Er kneift die Augen zusammen und schüttelt mehrmals den Kopf, als wolle er die
Erinnerungen an das Gespräch verdrängen.
„Es ist auch in jeder Hinsicht irrelevant - wir müssen uns hier und jetzt
nicht einig werden“, winkt sie das Thema schließlich ab. „Sag nun, wie
lautet er, dein Name? Ich möchte wissen, wer mir gezeigt hat, wie tief Goldens
Intrigen in Wahrheit reichen.“
„OIch bin der kleine Eli!“, ruft Eli schließlich nach kurzer Bedenkzeit und
lächelt Taldeer schüchtern an.
„So, so. Ich werde an dich denken, Eli. Es war schön, sich nach so langer
Zeit wieder mit jemandem zu unterhalten, der so … unvoreingenommen ist. Auch
wenn ich vermutlich nicht übertreibe, wenn ich sage, dass du mit Torquemada und
der Chaosfee im Bunde stehst und Golden äußerst zugetan bist, hast du mich
nicht verurteilt - obwohl ich mich gegenüber dir und deinen Verbündeten bei
unseren wenigen Zusammentreffen alles andere als wohlwollend verhalten habe.“
Sie schweigen für einen Moment, während dem Taldeer zu meditieren scheint und
Eli, ein bisschen nachdenklicher als sonst, seinen Blick durch die Leere
schweifen lässt, die ihm mittlerweile beinahe einladend erscheint.
„Aber Taldeer, in der Vergangenheit zu schauen bringt uns nucht weiter. Wir
müssen in die Zukunft sehen und dort suchen, wenn du sagst, dass das
Multiversum enden wird!“
Taldeer öffnet ruckartig Augen, fixiert Eli mit beinahe drängendem, und
eigentümlich entschlossen wirkenden Blick, ganz anders, als sie ihn bisher
angesehen hat.
„In der Tat. Ich habe gehofft, dass du diesen Gedanken selber fassen würdest
- und hätte nachgeholfen, hättest du es nicht getan. Wie ich miterleben
konnte, unterliegen deine Kräfte offenbar anderen Gesetzmäßigkeiten als
meine. Auch wenn du bisher lediglich dazu in der Lage warst, die Vergangenheit
zu sehen, so siehst du sie an Orten, an denen ich es nie vermochte - und du
siehst Akteure, die sich meinem geistigen Auge stets verbargen! Ich habe die
Hoffnung, dass du in absehbarer Zeit … die Zukunft des Plotholes sehen kannst;
vielleicht, wie ich, viele Zukünfte, Varianten und Spielarten von ihnen, wie
die einzelnen Fäden, die sich schließlich zu einem dichten Garn vereinen. Eine
von ihnen mag der Schlüssel zur Rettung des Multiversums sein, auch wenn ich
mir angewöhnt habe, meine Hoffnung nicht mehr allzu hoch anzusetzen. Wenn du
aber zu mir zurückkehrst, kann ich dir helfen, deine Kräfte zu erforschen,
dich ausbilden. Es gibt im Multiversum keine fähigere und erfahrenere Seherin
als mich, wenngleich mein geistiges Auge mittlerweile beinahe erblindet sein
mag.“
„Vermutlich gibt es im Multiversum auch keine hochnäsigere Seherin als
dich“, schnurrt Eli und feixt sie an; eine Geste, der Taldeer kurz sichtlich
mit Irritation begegnet, während sie mit sich hadert, wie sie darauf reagieren
soll.
„Ich bin müde, Eli; bei künftigen Zusammentreffen hielte ich einen
respektvolleren Umgang jedoch für die probate Herangehensweise.“
„Ach Taldeer, du hast einfach keinen Humor“, murmelt Eli gelangweilt und
sinkt zurück, starrt in die Leere über ihnen und beobachtet sie für einen
Moment. „Aber du bist jetzt ganz anders als vorhin und niacht mehr so arrogant
und übertrieben abwertend.“ Er blinzelt sie an, wartet gespannt auf die
nächste Antwort, die definitiv kommen muss: Vermutlich ignoriert Taldeer keine
Provokationen.
„Nun“, hebt sie nach Sekunden des gemessenen Schweigens tatsächlich an,
„mir ist durchaus bewusst, dass mein Gebaren sich in vielerlei Hinsicht von
den dir bekannten Gepflogenheiten abhebt und ich als … arrogant wahrgenommen
werde; aber wir können eben alle nicht aus unserer Haut. Ich war, bin, und
werde immer sein, eine Runenprophetin der Eldar. Ich muss aber sagen, dass ich
Erfahrungen gemacht habe, die dir bisher noch verwehrt geblieben sind: Der
Seher, Eli, ist allzu oft der Bote des Übels, vor dem sich diejenigen, die den
Seher befragen und deren einzige Motivation die Aussichten auf Prophezeiungen
sind, die sie zufrieden stellen, zutiefst fürchten; und aus meiner eigenen
Erfahrung heraus empfehle ich, dein neues Wissen mit absoluter Diskretion zu
behandeln. Erzähle deinen Verbündeten meinetwegen, dass du sehen kannst - doch
wisse, wenn du ihnen sagst, dass wir uns an diesem Ort begegnet sind, werden sie
sich von dir abwenden!“
Taldeers Augen blitzen auf wie Sterne in der Dunkelheit.
„Torquemada wird dich verdächtigen und jede seiner paranoiden Vorstellungen
auf dich projizieren. Meon wird dich fürchten und sich von dir abwenden, da sie
sich vor mir fürchtet. Die Chaosfee wird dich meiden, da sie die Organisation
verachtet, und womöglich aus ihrer Welt verbannen. Solange wir keine absoluten
Beweise dafür haben, dass Golden die Intrigantin ist, als die sie mich
darzustellen versucht, musst du vorsichtig sein!“
Eli reibt sich den Kopf. „Es dut mir leid, Taldeer, aber ich kann dir wirklich
nocht länger zuhören... Mein Kopf tut richtig weh.“
„Ah ja, ich sehe schon“, sagt Taldeer wissend; Eli meint fast, ein sanftes
Lächeln auf ihrem Gesicht erkennen zu können. „Es scheint, als seien deine
Reserven nun erschöpft; wenn du nicht freiwillig zurückkehrst, wirst du den
Strom der Zeit schon bald unfreiwillig verlassen; hier zu verweilen erfordert
große Mengen an Sue-Kraft.“
„Ja, stimmt. OIch habe auch den Eindruck, dass ich bald zurückkehre, aber
werde das Gefühl nucht los, etwas sehr Wichtiges vergessen zu haben“, sagt er
schließlich, während er abermals beginnt, mit nachdenklichem Blick die Leere
um sie herum abzusuchen.
Taldeer zögert kurz - und entschließt, ihre Gedanken doch noch zu äußern,
auch wenn Eli mittlerweile zu erschöpft zu sein scheint, um sich ihre Worte
auch nur zu merken.
„Es ist möglich, Intuitionen wie dieser in der Leere zu folgen, sich von
ihnen im Strom der Zeit erfassen und davontreiben zu lassen. Vergiss jedoch
nicht, was sie sind; Intuitionen. So oft, wie sie uns zum Ziel führen, können
sie uns trügen - auf verschlungene Irrwege leiten, an deren Ende wir
feststellen, dass wir in Sackgassen geraten sind, aus denen kein anderer Weg
herausführt als der, den wir mühselig gegangen sind. Es ist stets klug, sich
mehrere Wege offen zu halten.“
„Ja genau, Taldeer. Mehrere Wege!“, wiederholt Eli die Worte und klingt
plötzlich ganz eifrig. „Mehrere Wege führen nach Silent Hill, aber nocht
heraus. Nur Alessa kann die Leute rauslassen, aber reinzukommen geht auch
anders, mit Plotdevices und Zaubersprüchen und so. Vermutlich sind einige
meiner Freunde in Silent Hill, aber Alessa will mit Golden gegen MSTsaw kämpfen
und könnte sterben! Wenn das passiert, kommen sie vielleicht nie wieder hinaus,
und es wäre sinnlos, überhaupt hineingegangen zu sein, da sich die
Kontinuitäten der Subplots ganz einfach geändert haben und sie nucht mehr
kommen müssen, um uns zu retten...“
„Wie bitte?“, fragt Taldeer, sichtlich irritiert. „Eli, definiere dies;
Welche Kontinuitäten welcher Subplots haben sich geändert?“
„Och...“, macht der Junge und wirkt kurz, als müsse er erst selbst
angestrengt darüber nachdenken. „Weiß ich auch nocht. Das fällt mir immer
wieder ein. OIch weiß in Wirklichkeit nucht mal, was das heißt! Aber nachdem
der Dämon, den Alessa beschwören wollte, um sich an ihm zu stärken, niacht
erschien, war ich mir ziemlich sicher, dass irgendetwas anders läuft, als sie
es geplant hatte. Der Dämon hätte schließlich in der ersten FF sein müssen,
wurde aber offensichtlich bereits von jemandem befreit und kam nocht, nachdem
wir sie kommentiert hatten. Vermutlich hat jemand ihn herausgezogen, um zu
verhindern, dass MSTsaw ihn in den Deus Ex Machina stecken kann. Der Jemand
wusste dann zwar, dass MSTsaw uns entführt, aber nocht, dass Golden und Alessa
dazwischenfunken dun und das MSTing jetzt einem anderen Zweck diente.“
Elis Augen werden plötzlich ganz leer und seine Pupillen verengen sich, bis sie
nur noch winzige Punkte in tiefen, blauen Seen sind.
Taldeer strafft sich alarmiert, als sie es bemerkt.
„Vermutlich handelte es sich um den Avatar von Elypsion, und er wird das
Multiversum in Brand setzen, wenn wir ihn nucht aufhalten“, sagt Eli ohne den
geringsten Ausdruck in der Stimme … und blinzelt mehrmals, nachdem er seinen
Satz beendet hat, als müsse er selbst darüber nachdenken, woher der Gedanke
kam.
„Das wäre natürlich möglich“, spricht Taldeer, aufgebracht, alarmiert.
Sie kneift die Augen zu und öffnet sie mit einem Ruck wieder, erfüllt von
blauem, strahlendem Licht und die Stille des Zeitenstroms mit einem monotonen,
sirrenden Klang hinwegfegend.
Unzählige Runen erscheinen in der Luft und tanzen wie Glühwürmchen auf und
ab.
Um die Seher herum beginnt die Leere zu tanzen, zu wirbeln, wird regelrecht
gewaltsam in eine neue Form gepresst und bringt einen Sturm aus Nebel und Farben
hervor; unzählige Bilder prasseln auf sie ein, kommen innerhalb eines
Lidschlages und verschwinden sogleich wieder.
Irgendjemand spinnt eine List, um MSTsaws Versuch, in die Welt der Chaosfee
einzudringen, für sich auszunutzen und selber nach Silent Hill zu gelangen;
Taldeers Vision zeigt nicht, wer es ist, und die Bilderflut scheint von einem
Moment auf den anderen abzuebben, geht nicht weiter.
Unklares Gewirr an Farben und Lichtern umgibt sie, und jedes Hologramm zuckt und
flackert unstet hin und her.
„Es ist vermutlich Golden!“, ruft Eli so laut er kann und schafft es gerade
noch, den Lärm, den Taldeers entfesselte Macht mit sich bringt, zu
übertönen.
Ein Ruck geht durch ihre Vision und neue Bilder strömen auf sie ein; danach
entführt MSTsaw die Kommentatoren; Dando und Malik tricksen die Chaosfee aus,
um sie zu bewegen, ihre Gruppe nach Silent Hill zu bringen; dort treffen Meon,
Torquemada und seine Schüler auf Orianna, welche die Organisation informiert;
dann kämpfen die MSTing-Sues gegen Torquemada, Meon und die Chaosfee, welche
ihnen zu Hilfe eilt; die Jungs fliehen zum Landhaus von MSTsaw, wo sie auf Nina
Sharp treffen, die ihnen mit Hilfe von Plotdevices ein Portal auf eine andere
Dimensionsebene von Silent Hill öffnen, von der sie niemals zurückkehren.
Anderswo sucht MSTsaw, mit Hilfe des Deus Ex Machina, nach irgendetwas - doch
Taldeer kann nicht zeigen, was es ist. Ihre Vision gerät abermals ins Stocken;
scheint sich aufzuhängen bei der Frage, wen oder was MSTsaw sucht, und auch
wenn Taldeer die Antwort ins Gesicht geschrieben steht - die Vision kann sie ihr
nicht zeigen, und sie gelangt nicht über diesen Punkt hinaus.
Eli sieht gespannt zu und bemüht sich, so viele der Bilder wie möglich zu
erfassen. „Wahrscheinlich ist es wieder Golden, die durch Silent Hill
flüchtet und dann von Alessa gefunden wird! Die kannst du niacht sehen!“,
ruft er Taldeer zu, und das Gesicht der Runenprophetin scheint sich wie unter
Schmerzen zu verkrampfen.
Sie kneift beinahe gewaltsam ihre Augen zusammen, nur um sie abermals zu
öffnen, noch heller und fast schon brennend wie blaue Sonnen.
Das Bild des auf Monitore starrenden MSTsaw wird kraftvoll davongefegt, und
plötzlich liegen die Monitore in Trümmern auf dem Boden; MSTsaw schreit und
flucht, vollführt wilde Gesten, fällt auf die Knie; dann entfesselt er seine
gestohlenen Kräfte, bewegt sich durch die Ebenen von Silent Hill und erreicht
den tiefsten Punkt im Herzen dieser Hölle, in der sein Deus Ex Machina thront,
drei Mary Sues darin, und hunderte, von Stacheldraht und Ketten umschlungene
Menschenkörper wie ein Mumienwald aus einer endlosen Schwärze herab baumeln;
eine hagere Gestalt erscheint, die aus nichts als violetten, purpurnen und
lilanen Galaxien in einem Glaskörper und Schwärze zu bestehen scheint, und sie
wirft MSTsaw einen toten Kinderkörper zu, den der Alte gereizt fängt und
davonschleudert, und den Eli sofort als „den Dämon!“ ausweist.
„Ist dieses Wesen der Avatar des Elypsion?!“, fragt Taldeer gepresst,
scheint große Anstrengungen auf sich nehmen zu müssen, um die Worte
auszusprechen.
Ihre Vision fokussiert sich auf die Gestalt, deren Arme zu langen Klingen
werden, mit denen voran sie sich auf MSTsaw stürzt.
„Vermutlich schon!“, schreit Eli entsetzt, erfüllt von einer Furcht, die er
sich nicht erklären kann.
Weitere Bilder folgen; so schnell, dass Eli nur noch ein einziges Chaos aus
Bewegung und Farben sieht und dass nur Taldeer die Vision noch erfassen kann.
Plötzlich vergeht das Chaos binnen eines Augenblickes.
Taldeer sitzt noch immer ruhig da, wirkt völlig gefasst; doch Eli spürt, wie
ihr Geist tobt.
Ihre Runen erlöschen.
„Du musst zurückkehren, Eli“, flüstert sie, schafft es gerade noch, die
Worte so laut auszusprechen, dass Eli sie hören kann. „Du musst Golden und
Samael warnen. Sie rechnen nicht mit diesem Gegner. Sie dürfen ihn nicht
bekämpfen. Sie müssen … die Sues befreien … den Avatar in die Realität
zwingen ... MSTsaw retten!“
Taldeer beginnt zu husten und zu röcheln, immer wieder.
Eli versteht nicht, wieso; sie sagte selbst, dies sei ein geistiger Ort und
jeder körperliche Schmerz wäre nur Einbildung.
Doch die Runenprophetin fängt sich sogleich und sieht ihm eisern in die Augen.
„Der Avatar darf den Deus Ex Machina … und den Paninischneider … nicht in
die Finger bekommen. Sonst sind wir jetzt bereits verloren.“
Taldeer flackert wie das Bild eines kaputten Fernsehers, blitzt auf und vergeht,
erscheint und verschwindet wieder binnen Millisekunden.
„Ja, ist gut!“, wimmert Eli, vor lauter Anspannung wieder mit Tränen in den
Augen. „Taldeer, stirbst du jetzt?“, fragt er sie und kann sich kaum
zurückhalten, versucht, die Runenprophetin an den Schultern zu greifen, als ihr
Körper umzufallen droht; doch seine Hände greifen in ein Gespenst, welches
zwischen seinen Fingern zu glimmenden Funken zerfällt.
„Nein, Eli“, antwortet Taldeer monoton. „Warne die Sues. Im Gegenzug werde
ich dafür Sorge tragen, dass deine Freunde noch nicht ihr Ende finden.“
Dann ist Taldeer fort, ihr Bild verschwunden, als sei eine Glühbirne
abgeschalten worden.
Eli bleibt allein in der Leere zurück und Sekunden voller bleierner,
drückender Stille verstreichen. Sein Atem geht hektisch und schwer, während er
zu überlegen beginnt, wie er hier wieder herauskommen kann...
Doch der bloße Wunsch, möglichst schnell zurückzukehren, genügt nicht.
Eli beginnt zu schwitzen, ringt nach Luft.
Wenn er nur wüsste, wie er hier hineingekommen war, könnte er eventuell auf
diesem Wege hinaus.
Vermutlich sitzt er nach wie vor in seinem Sessel, während die anderen
Kommentatoren sich unterhalten und eventuell versuchen, ihn aufzuwecken.
Als er einmal blinzelt, sieht er die anderen plötzlich sogar vor sich; zusammen
mit dem grenzenlos dämlichen Satz, dass irgendjemand in all den Monaten nicht
ein einziges Kapitel einer im Internet veröffentlichten FF aufs Papier bringen
konnte - und merkt reflexartig an, dass dann zumindest keine Bäume sterben
mussten...
Kapitel 17: Acht Prozent
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Hinter ihnen tobt der Kampf, als die MSTing-Sues sich auf Torquemada, Meon und
die Chaosfee stürzen.
Die Straße erbebt unter Explosionen. Schreie, Gepolter und Getöse hallen durch
die Nacht.
Immer wieder wird die Dunkelheit von Torquemadas wüsten Beschimpfungen
durchdrungen, deren Echos selbst in dieser Entfernung noch allzu deutlich
zwischen den Häuserzeilen verhallen.
Dando, Viggo, Arin und Malik, letzterer sich fest an Viggo klammernd, drehen
sich nicht ein einziges Mal um, während sie davon eilen, die Hauptstraße
entlang, immer weiter weg vom Stadtzentrum.
Ihre Mäntel bauschen sich mit jedem Schritt.
„Wohin?“, keucht Dando, während er über einen umgeknickten Laternenmast
hinwegsetzt.
Abermals ertönen dumpfe Explosionen hinter ihnen, verhallen einen Moment
später zwischen den Häuserzeilen.
„Ich bin immer noch der Meinung, dass wir zur Kirche sollten“, antwortet
Arin und späht gerade aus, wo sich in einiger Entfernung die Straße teilt.
„Ist auch nicht weit... glaube ich.“ Arin stutzt, da er den Kirchturm nicht
ausmachen kann.
Dann überkommt ihn ein Gefühl, unwirklich und schwer zu fassen, als habe er
genau diese Situation bereits erlebt, genau so seinen Kopf gehoben, um über die
Häuserzeile zu spähen, und genau so bereits einmal festgestellt, dass der Turm
der Kirche nicht mehr zu sehen ist.
Arin blinzelt, schüttelt mehrmals den Kopf und fegt das Gefühl so davon, sagt
nichts darüber.
Kurz darauf erreichen sie die nächste Kreuzung und verharren.
Während Viggo und Arin sich umsehen, Arin noch dazu vor lauter Nervosität kaum
still stehen kann, stützt sich Dando auf seinen Knien ab und ringt nach Luft.
Seine Stirn glänzt vor Schweiß.
Viggo lächelt schief. „Altah, dein' Kondition is mies“, kichert er,
seinerseits lediglich warm gelaufen durch den kurzen Spurt.
Dando richtet sich auf und ebenso einen Mittelfinger, woraufhin der blonde Riese
nur noch breiter grinst.
„Die Kirche müsste dort hinten sein“, japst Dan schließlich augenrollend
und eilt, kaum zu Atem gekommen, weiter.
Zu beiden Seiten der Straße ragen von Ruß geschwärzte Gebäuderuinen empor.
Überall liegen ausgebrannte Autowracks, manche von ihnen so eingedellt, dass
sie kaum mehr als solche zu erkennen sind.
Wo früher eine Drogerie stand, ragen nur noch einige verkohlte, schiefe Balken
empor.
Auch wenn die Katastrophe bereits Wochen zurück liegt: Noch immer riecht die
Luft nach Asche und Feuer.
„Wir sind jetzt viel näher am Zentrum der Explosion“, meint Malik sogleich,
während er sich umsieht, auf Viggos breiten Schultern abstützt und ein wenig
aufrichtet. „Da sie sich unter Tage ereignete, wurde die meiste Energie auch
vom Boden absorbiert. Wäre der Deus Ex Machina oberhalb der Erde explodiert,
hätte er den größten Teil der Stadt vermutlich von der Landkarte gefegt.“
Immer tiefere Risse zeichnen sich im Asphalt ab, während sie voran eilen.
Teils ist der Boden eingesunken, Rohre ragen zwischen Schutt und Geröll empor.
„Wir alle ahnen ja, was das für ein Verlust für die Menschheit gewesen
wäre“, bringt Arin hervor und kann sich trotz der Eile ein spöttisches
Kichern nicht verkneifen.
Kurz bevor sie auf die nächste Kreuzung abbiegen, werden sie bereits langsamer,
ehe sie schließlich ganz verharren und verblüfft auf die Szene blicken, die
sich ihnen darbietet.
„So viel dazu. Nächstes Ziel?“, keucht Dan, während er die Anderen
unschlüssig ansieht.
Vor ihnen geht es nicht weiter: Wo früher eine luteranische Kirche emporragte,
noch dazu auf einem kleinen Hügel, findet sich nun kaum mehr als eine
chaotische Wüstenei aus Trümmern, ausgeglühten und geschwärzten Eisenzäunen
und verstreut herumliegenden Brocken unterschiedlichster Größe.
Auch der Friedhof ist in den Boden eingesunken und als solcher kaum mehr zu
erkennen.
„Da ganze Block is weg“, grummelt Viggo, dem der Anblick sichtlich Unbehagen
bereitet.
Dando und Viggo nähern sich dem Krater, um einen Moment später ein gut zwanzig
Fuß tiefes Gefälle hinabzublicken. Beinahe wie mit dem Lineal gezogen, senkt
sich der Grund unmittelbar hinter dem von zackigen Scharten gesäumten
Bürgersteig steil ab.
Arin bleibt zurück, sieht auf die Rücken der anderen und auf Malik, der wie
ein zu groß geratener Rucksack an Viggo hängt.
Da ist wieder dieses Gefühl, all das bereits erlebt zu haben.
„Leute, wir müssen weiter“, murmelt er nachdenklich, sieht sich nervös
nach allen Richtungen um. „Hier ist einfach nichts.“
Obwohl das Alchemilla Hospital mittlerweile den Blick auf das hell erleuchteten
Stadtzentrum versperrt, scheint das Inferno weiter südlich nicht abzuebben,
wütet weiter, wie sie es erwarten würden, wenn einige der mächtigsten
Kämpfer des Multiversums aufeinander prallen; orangeroter, im Nebel vielfach
gebrochener Schein umgibt den steinernen Gebäudemoloch wie eine pulsierende
Aura.
Abermals verhallen Explosionen in der Ferne, gefolgt von dumpfen, donnernden
Schlägen und einem zornigen Männerschrei, der sie alsbald übertönt.
„Altah, Torquemada gibt alles“, staunt Viggo, überdeutlich von Ehrfurcht
vor seinem Ausbilder gepackt.
Sie eilen weiter.
Mit einem Blick über die Schulter bemerkt Dando noch, dass die Luft im
Stadtzentrum mittlerweile zu brennen scheint; meterhohe, flammende Säulen
erheben sich meterweit in den Himmel.
Malik nickt zustimmend. „Torquemada rast vor Wut. Ich kann ihre Aufregung
spüren“, flüstert er, deutlich um Konzentration bemüht, während er seine
mentalen Fühler in die Ferne ausstreckt … aber bald gibt Malik es auf, spürt
bereits nichts mehr, als sie sich immer weiter entfernen.
Kurz darauf explodiert irgendwo irgendetwas, so nah und so gewaltig, dass sie
kurz den Boden unter ihren Füßen erbeben fühlen.
Arin sieht über die Schulter zurück und bemerkt eine Rauchsäule, die sich in
der Nähe des Krankenhauses in die Luft erhebt.
„Seltsam“, keucht Dando, der ebenfalls kurz zurück sieht. „Ob uns jemand
folgt?“
„Sie wären ziemlich dumm, wenn sie uns nicht folgen würden“, meint Malik
sogleich. „Aber ich spüre niemanden. Ich kann nur annehmen, dass es der
Roboter ist.“
„Altah, warum bekämpfin wa se nisch?!“, fragt Viggo, der kurz zur Seite und
in Maliks Gesicht sieht, welches schwer auf seiner Schulter ruht.
Eine Antwort erhält er allerdings nur von Dando: „Wir verschwenden hier nicht
unsere Zeit. Du weißt, warum wir hier sind!“, entgegnet er verbissen.
„Ey, isch mach se Schrott, dat geht fix!“, johlt Viggo voll unverhohlener
Kampfeslust, doch keiner antwortet ihm.
Sie rennen weiter. Malik löst einen Arm, um sein Haar zurückzuhalten und
klammert sich mit dem anderen noch fester um Viggos massigen Nacken.
„Es ist zu dunkel“, zischt Arin, „ich kann kaum sehen, wo ich hintrete.“
Er stößt gegen einen emporragenden Asphaltbrocken, flucht verhalten und kann
gerade noch so sein Gleichgewicht halten.
„Ich weiß, ich bin schon dran“, entgegnet Malik gefasst. Je weiter sie sich
vom Stadtzentrum entfernen, umso stärker ebbt der rote Schein ab, den
Torquemadas Feuersbrünste in die Nacht entsenden.
Dafür wird das Rauschen des nahen Gewässers immer lauter. Bald stehen sie vor
einer Böschung, an deren Grund tosend ein Fluss das Land teilt.
„Die Brücke, die auf die andere Uferseite führt, ist offenbar
eingestürzt“, sagt Malik.
Viggo stutzt. „Altah, da siehst noch wat?“, fragt er, woraufhin Malik seinen
Haarschopf wieder fallen lässt.
„Natürlich! Meine Augen sind den euren weit überlegen, wie du ja eigentlich
wissen solltest“, zischt er verächtlich, klammert sich wieder fester an
Viggos Nacken.
Ohne ein Wort zu sagen, streckt Dando einen Arm vor sich, an dem die drei ihn
berühren.
Sie verschwinden in einer schwarzen Rauchwolke, die sie noch in der gleichen
Sekunde am anderen Flussufer wieder freigibt.
Es ist noch dunkler geworden.
„Ob der Fluss sie aufhält?“, will Arin wissen, während er zurück späht
und nach verräterischen Anzeichen Ausschau hält. Noch kann er nichts erkennen.
„Keine Ahnung. Weiß nicht mal, ob uns überhaupt jemand folgt. Wir werden
aber nicht warten, um es herauszufinden. Kommt schon!“, knurrt Dando
unmissverständlich, ehe er sich in Bewegung setzen will.
„Nein, Moment!“, zischt Malik, woraufhin der Andere abrupt herumfährt.
Dando sieht ihn ratlos an. „Was ist denn?!“, ruft er aufgebracht und sieht
ihn eindringlich an. „Wir müssen wirklich weiter!“
Malik bleibt gelassen, während er antwortet: „Auf dieser Seite sind die
Gebäude zunehmend weniger beschädigt, da sie weiter vom Zentrum der Explosion
entfernt liegen. Ich will etwas versuchen. Wir müssen zur Eisdiele weiter
nördlich!“
„Eh... für Eis ist es ein wenig spät, meinst du nicht, Malky?“, stutzt
Arin und Dando will nachsetzen, doch Malik ahnt dies bereits und kommt ihnen
zuvor.
„Ich werde euch auf dem Weg erklären, warum ich dorthin muss. Es geht
schnell, das sind doch keine hundert Meter!“
Und da ist es wieder.
Arins Herzschlag beschleunigt sich von einer Sekunde auf die andere; eine
bizarre Form von Erinnerung blitzt in seinem Geist auf, kaum greifbar und doch
so unbeschreiblich wirklich, als wäre all dies hier bereits geschehen, als
hätten sie genau diese Situation bereits einmal erlebt.
„Du willst dort irgendwas suchen, oder, Malky?“, fragt er, ringt nach Luft
und sieht zu Malik, den er nur anhand seines zarten, grünen Leuchtens noch
erspähen kann.
„Nun … ja, ich glaube, es gibt dort zuckerhaltige Getränke und solches
Zeug“, kommentiert der Mutant sogleich. „Meine Zuckerpillen sind vorhin
zusammen mit meinem Mantel verbrannt. Ich hab nichts, womit ich mich
regenerieren kann, wenn wir kämpfen müssen.“
„Alter...“, murmelt Arin und überlegt für einen Moment.
Sein Déjà-Vû ebbt von einer Sekunde auf die andere ab.
„Alter, ich hab paar Dosen Cola in meinem Gepäck. Meinst du nicht, dass das
reicht?“, fragt er - am Klang seiner Worte hören die anderen überdeutlich,
wie besorgt Arin ist. „Danny hat Recht. Wir müssen weiter!“
Arin sieht zwischen Dan und Viggo hin und her, die ihn mit beinahe dem gleichen,
unschlüssigen Blick bedenken.
„Arin sorgt sich, da er gerade wieder ein Déjà-vu hatte“, sagt dann Malik,
den Blick seines großen, nicht hinter fettigem Haar verborgenen Mutantenauges
allzu deutlich genau auf den jungen Mann mit dem bunten Haar gerichtet. „Er
hatte auch vorhin schon eins, hat aber nichts gesagt.“
Viggo springt von einem Fuß auf den anderen, so abrupt, dass Malik beinahe von
ihm rutscht. „Altah, isch auch!“, platzt es aus ihm heraus und er sieht
eifrig zwischen den anderen hin und her. „Jedes mal wenn, wo isch sag, isch
hau jemand auf's Maul, glaub isch, isch kenn dat von iwo her scho!“
„Ah ja...“, macht Dando dann. „Ich auch. Fühlt sich an, als sei ich schon
über die Straße hier gerannt. Da hinten dachte ich, ich würde uns gleich
teleportieren. Wir sind aber weiter gerannt.“
Arin räuspert sich mehrmals, befreit sich beinahe gewaltsam von dem spürbaren
Kloß, der sich in seiner Kehle angesammelt hat. „Dann haben wir alle
Déjà-vus?“
„Ich nicht. Ich spüre gar nichts“, merkt Malik an. „Aber ihr seid alle
irgendwie aufgewühlt. Das ist wahr. Seltsam...“
„Du hattest doch auch noch NIE ein Déjà-Vu, du weißt gar nicht, was das
ist“, kichert Dando, erlaubt sich einen Moment der Entspannung in dieser
Situation, die irgendwo zwischen Flucht und Rettungsmission eingeordnet werden
muss ... auch wenn Torquemada ihm dafür die Hölle heiß machen würde.
„Ernsthaft, was glaubst du, was bei MSTsaws Villa passieren soll? Können wir
nicht einfach zu dem verdammten Landhaus gehen und nach den anderen suchen,
statt hier Zeit zu verschwenden? Arin hat doch was mit Zucker.“
„Ey, genau“, setzt Viggo nach, „un wenn Orianna kommt, hau isch se zu
Klump. Da kenn isch nix! Hab dat mit Torque au schtrategisch beschprochin. Isch
bin da präzipitiert oda so.“
Malik stöhnt resignierend. „Prädestiniert … ach, auch egal.“
Der Wald nahe Silent Hills...
Aus dem Nichts stiebt eine Rauchwolke empor, kaum zu erkennen im Zwielicht der
Nacht und den Schatten der Bäume.
Als die Gruppe erschienen ist, ringt Dando vor Erschöpfung nach Luft, torkelt
für einen Moment und wird schließlich von Viggo gestützt.
Malik legt eilig einen Handschuh ab und berührt ihn im Genick. Fast
augenblicklich wird die Stelle von unheimlichem, bläulichem Schein umgeben,
welcher auch die Gesichter der anderen beinahe gespenstisch aufleuchten lässt.
Eine Art lumineszierendes Gel tritt aus Maliks Hand aus, nur um sogleich in
Dandos Haut regelrecht einzudringen. Sekunden später kann er bereits wieder
frei atmen und aus eigener Kraft stehen.
„Und auf einmal sind wir hier“, murmelt Arin, der sich nachdenklich umsieht.
Eiskalte Luft dringt binnen weniger Sekunden unter seine Kleidung und lässt ihn
frösteln. „Kurz vor MSTsaws Landhaus. Wieso? Wir haben uns nicht mal darauf
geeinigt.“
„Njoah, wo willst da sonst hin?“, knurrt Viggo, die Stimme weniger gefasst
als sie sein könnte. „Wia müss'n halt iwo such'n.“
„Und was ist mit dieser Gewissheit, dass uns Orianna folgt? Wir haben sie
nicht mal gesehen!“
Viggo zuckt mit den Schultern. „Hat Malik gesagt.“
Schließlich erlischt das blaue Leuchten wieder.
„Na toll. Jetzt kann man hier so gut wie nichts mehr sehen“, nuschelt Arin,
der gerade eben noch erkannt hat, dass sie auf einem zu beiden Seiten von hohen
Bäumen flankierten Pfad stehen.
Ansonsten ist hier nichts außer Schwärze. Nur weit über ihnen sind noch die
Wolken zu erkennen, die sich wie eine Decke über die Baumwipfel spannen,
unmerklich heller dank der Feuersbrünste, welche noch immer in der Stadt lodern
müssen.
Durch sie wirken die zackigen Baumkronen beinahe wie ein aufgerissenes Maul.
Da ist es wieder.
Arin muss mehrmals unwillkürlich blinzeln, als ihn das Gefühl überkommt, das
Echo einer Erinnerung in seinem Geist verhallt, an genau diese Situation - aber
auch an eine andere, ähnliche, in der er und Malik vor irgendeinem endlos
erscheinenden Abgrund stehen, gefüllt mit nichts als Nebel.
„... schon wieder?“, fragt einen Moment später Dando, dem auffällt, wie
hastig Arin atmet.
Malik nickt, die Bewegung seines leuchtenden Gesichtes in diesem Moment das
Einzige, das sie wirklich sehen können. „Ja. Er hat schon wieder ein
Déjà-Vû. Ich muss sagen, dass sich dieses hier eigenartiger anfühlt als das
letzte. Warum … weiß ich aber auch nicht. Ich verstehe dieses Gefühl
nicht.“
„Bro, is dat nisch eh rille?“, murmelt Viggo einen Moment später, macht
sich daran, seinen halb geöffneten Mantel zuzuknöpfen.
Im Wald herrscht beinahe Eiseskälte.
„Nun ja, das ... Herrenhaus liegt höher als die Einundzwanzigste“, sagt
Dando. „Wir müssen also den Hügel hinauf. Wenn wir vorsichtig genau
geradeaus gehen, sollte nichts passieren.“
„Völlig richtig“, antwortet Malik, während sie sich langsam in Bewegung
setzen. Er hat keine Schwierigkeiten, sich dank seiner besonderen Augen
zurechtzufinden. Das halb hinter fettigen Zotteln verborgene Gesicht des Jungen
wirkt beinahe wie ein befremdliches, riesiges Glühwürmchen, welches auf Viggos
Schulter hockt. „Das hatte ich gerade selbst sagen wollen.“ Seine grün
leuchtende Hand deutet in die Richtung, in die sie ihren Weg fortsetzen.
So schnell sie können, eilen sie voran. Immer wieder zerknicken morsche Zweige
unter ihren Füßen. Auch Dando fröstelt mittlerweile hörbar, schlägt seinen
Kragen hoch.
„Ich verstehe nicht, dass keiner von euch Taschenlampen mitgenommen hat. Ich
hatte eine in meinem Mantel!“, tadelt Malik sie schließlich, viel lauter als
nötig. Seine Worte verhallen zwischen den Bäumen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass wir von Torquy und seinem praktischen
Lichtzauber getrennt werden“, murmelt Arin verlegen, kratzt sich hörbar am
Hinterkopf. „Aber wie man sieht...“ Er kichert gezwungen.
„Bla, bla, bla“, macht Malik nur noch mürrisch, während er von Viggo
springt. „Es ist genau so, wie Torquemada sagt: Ihr seid unfähig, denkt nicht
voraus und euer einziges wirkliches Talent besteht darin, euch irgendwie
herauszureden!“ Malik huscht davon.
„Es ist nicht jeder ein Mutant, der im Dunkeln leuchten und sehen kann!“,
ruft Dando mit vor Gift triefender Stimme, hält nach Malik Ausschau.
„Darauf will ich hinaus!“, spottet der Kleine, irgendwo weiter hinten und
lässt sein gehässiges Kichern ertönen, welches verzerrt zwischen den Bäumen
verhallt.
Dando presst die Lippen aufeinander. „Dauert deine Szene jetzt lang oder
kommst du klar?!“
„Es genügt mir, wenn du deine blöden Antworten denkst!“, ruft Malik, der
irgendwo im Unterholz verschwunden sein muss.
„Hey!“, ruft Dando aus, sieht sich hilflos um. Seine Stimme verhallt
zwischen den Bäumen. Lediglich der schwache, grüne Schein, der von Malik
ausgeht, verrät noch, wo er sich befindet. Das vermeintliche Irrlicht
verschwindet immer wieder hinter Bäumen und ist schließlich ganz verschwunden.
„A hat uns abserviert“, brummt Viggo. „Wo müssin wa hin?“ Als hinter
ihm Holz klappert, schreit er vor Schreck auf, macht einen Satz nach vorn und
prallt hart gegen Dando, der unter dem unerwarteten Stoß schmerzhaft ächzt.
„Arsch!“
Der Schein eines kleinen Feuers breitet sich aus, zunächst nur mitten in der
Luft, ausgehend von einer rötlich leuchtenden Hand; von Maliks Fingern tropft
brennendes, öliges Sekret. „Ich habe nichts Trockeneres gefunden“, meint
der Junge, der sich von einer Sekunde auf die andere wieder völlig beruhigt zu
haben scheint. Zu seinen Füßen liegen drei armlange, knorrige Äste, deren
Spitzen rasch zu brennen beginnen. Flackernd erhellen sich die verblüfften
Gesichter der Anderen.
„Ach, Malky, du bist besser als jedes Plotdevice“, sagt Arin dankbar,
während er eine der improvisierten Fackeln aufhebt.
„Wie auch immer! Die werden nicht lange brennen. Wir müssen uns jetzt
beeilen.“ Malik geht los, weiter den Pfad hinauf.
Die Anderen folgen ihm alsbald. „Wahrscheinlich wird Orianna uns so auch
leichter finden. Ihr solltet wachsam bleiben! Bereits unsere Unterhaltungen
könnten sie anlocken. Torquemada hat uns nicht umsonst dazu aufgefordert, still
zu sein.“
Dando seufzt, rollt mit den Augen. „Gut zu wissen. Dann können wir ja jetzt
so tun, als wären wir still und schleichen uns taktisch an.“
„Ey, isch wette, se hat ein' Thermoblick!“, kichert Viggo vergnügt. „Aba
wenn se wirklisch auftaucht, müssin wa uns wat überleg'n. Wenn se MSTsaw sein
Haus sprengt, ham wa kein' Ausgangspunkt.“
„Wir haben auch so keinen Ausgangspunkt, und … wieso denn sprengen? Wegen
vorhin in der Stadt?“, fragt Dando irritiert.
„Ja, keine Ahnung“, macht Viggo nur, braucht einen Moment, um überhaupt zu
antworten. „Kann sein. Se sprengt ja Zeug un so.“
Dando knurrt genervt, schüttelt unmerklich den Kopf. „Diese Déjà-vus machen
mich wahnsinnig. Kann das was damit zu tun haben, dass viele Sues an einem Ort
sind? Sind das … irgendjemandes Kräfte?“
„Kann das sein?“, fragt Arin, während Dan eine Zigarette hervorholt und
kurzerhand versucht, sie an der improvisierten Fackel zu entzünden. Arin
beobachtet die Bemühungen vergnügt aus dem Augenwinkel. „Du weißt schon,
dass du süchtig bist, oder, Danny?“
„Leck' mich! Und klar kann das sein...“ Der Pfad zu ihren Füßen wird
mittlerweile ebener.
Nur noch selten zerbrechen Äste unter ihren Schritten. „... wenn Malik
Gedanken lesen und Torquemada Erinnerungen auslöschen kann, kann auch jemand
Erinnerungen in dich einpflanzen. Wüsste nicht, wieso das nicht gehen
sollte.“
„Aber wer denn? Warum?“, japst Arin ratlos, lacht unwillkürlich.
„Weiß ich doch nicht. Du hast hier die meisten Déjà-vus, oder? Pfuscht
jemand an dir rum?“
„Was?!“, macht Arin und lacht immer ungehaltener. „Die einzige, der an mir
rumpfuscht, ist deine Mutter, wenn sie mal wieder Langeweile hat.
Außerdem...“
Lautes, spitzes Pfeifen ertönt in unmittelbarer Nähe, verhallt zwischen den
Bäumen und wirkt so noch um ein Vielfaches lauter; ein unwirkliches Geräusch,
fast wie der Schrei eines Vogels.
Dando, Viggo und Arin halten inne, als sich ihnen der Eindruck, dieses Geräusch
irgendwo her zu kennen, beinahe mit Gewalt aufzwängt, als hätten sie es
bereits einmal gehört.
Aber das haben sie nicht.
Nur Malik bleibt davon verschont, sieht irritiert zu seinen Freunden.
Er spürt die Assoziationen … die Störungen, die in ihren Erinnerungen
aufflackern, überdeutlich.
Ihre Gesichter wirken beinahe geistesabwesend, als würden sie tagträumen.
Hinter ihnen blitzen gleißend helle, pinke Lichter auf, stechen zwei leuchtend
blaue Raubtieraugen wie Dolche durch die Nacht.
Malik beginnt zu schreien.
Der Lärm einer Explosion verhallt in der Nacht.
Am Fuße eines Hügels, auf dem einsam im Wald ein uraltes Herrenhaus thront,
wird das Erdreich entzwei gerissen, erheben sich flammende, wabernde Schemen aus
gleißender Energie und Feuer.
Vor dem Anwesen stiebt eine schwarze Rauchwolke aus dem Nichts heraus empor.
„Fuck!“, ruft Dando alarmiert, sieht instinktiv zum Fuße des Hügels und
dem dahinter liegenden Waldrand.
Keine zehn Schritte hinter ihnen ragt MSTsaws barockes Anwesen in den Himmel;
ein fahler, klobiger Umriss, erhellt vom Licht des Mondes, welcher in einem
beinahe ironisch akkuraten Kreis, aus dem die Wolken sich genau über dem
Anwesen verzogen haben, überdeutlich zu erkennen ist.
„Altah, mach'n wa se nu Schrott oda wat?!“, bellt Viggo.
Hinter ihnen, keine drei Meter entfernt von der kleinen Treppe, die zum
Eingangsportal des Anwesens hinaufführt, beginnt sich der Raum zu krümmen,
scheint aus dem Nichts heraus zu leuchten.
Eigenartige, beinahe elektrische Klänge werden laut.
Dann entsteht ein Riss in der Luft, im Raum selbst, spuckt einen Sturm aus
wirbelnden Lichtern und metallisch glänzenden Ringen in die Realität, welcher
sich binnen Millisekunden formiert; Orianna und die Kugel materialisieren sich,
tauchen die Umgebung in kaltes, blaues Licht, das sich auf ihrem mit Ornamenten
und Insignien verzierten, blank polierten Metallkörper und den langen, dünnen
Streben ihres Drahtrocks spiegelt.
Die starren Augen des Maschinenmädchens scheinen alle vier Gary Sues
gleichzeitig zu fixieren.
„Sie ist uns nicht mal wirklich gefolgt“, stellt Malik mit eiskalter Stimme
fest, schaut zwischen Orianna und der Kugel hin und her. „Sie hat das Plothole
der Organisation benutzt und ist einfach in unserer Nähe erschienen! Kein
Wunder, dass sie über den Fluss gelangen und so schnell so große Entfernungen
zurücklegen konnte!“
Instinktiv spannen sich die Jungs an.
„Ihr haben meine Vorgehensweise schneller durchschaut, als ich es für
wahrscheinlich hielt“, spricht Orianna mit ihrer völlig ausdruckslosen, viel
zu lauten Stimme, ihre Worte kaum mehr als die Karikaturen der Worte eines
Mädchens.
Malik zieht seinen anderen Handschuh aus und versucht, ihn hastig einzustecken,
wirft ihn schließlich genervt auf den Boden.
Dando schnippst, woraufhin eine rostige Sense in seinen Händen erscheint.
Arin schluckt, und Viggo spannt sich.
Eine kühle Brise zieht auf, bauscht dramatisch ihre Mäntel.
„Auch ich habe eure Vorgehensweisen durchschaut; ihr seid mir geschickt
ausgewichen. Da ich eure Kräfte aus meinen Beobachtungen und Datensätzen
kenne, konnte ich in der konfrontationsfreien Zeit allerdings zweiundsiebzig
mögliche Angriffsvarianten ermitteln und in einhundertachtundzwanzig
simulierten Kämpfen Gegenstrategien entwickeln. Ich interpoliere, dass eure
Chance auf einen Sieg aufgerundet acht Prozent beträgt. Schlussfolgerung: Eure
Niederlage ist sehr wahrscheinlich. Fazit: Aufgeben sinnvoll.“
„Quatsch net rum“, knurrt Viggo und lässt bedrohlich seine Fäuste knacken.
„Da kennst meine Kräfte gar net!“
Plötzlich spüren sie Maliks mentale Fühler in ihren Geist tasten.
„Das stimmt!“, ruft er in ihren Köpfen, während für einen Moment alles um
sie herum langsamer vonstatten zu gehen scheint. „Orianna hat einige meiner
Kräfte gesehen, als sie uns vorhin angegriffen hat. Sie hat Dans Waffe gesehen
und wie er teleportieren kann, wie Arin Energiegeschosse abwehrt, eventuell
auch, wie ich Verletzungen heile. Sie hat aber überhaupt nichts von Viggo
gesehen. Was soll das?“
„Vielleicht Bildaufnahmen...“, denkt Arin. „Würde mich nicht wundern,
wenn die Organisation uns auf Band hat, seit dieser Kreuzfahrtschiff-Sache.“
„Und wie soll ihr das bitte nützen?“, kommt es dann von Dando, der nebenbei
nervös seine Füße nach außen dreht, um seinen Stand zu festigen. „Selbst
wenn sie unsere Kräfte kennt, hat sie noch immer keine Erfahrung!“
„Hat sie nicht?“, fragt Arin; mit seinen Worten bricht sich auch seine
Anspannung im Bewusstsein der anderen Bahn. „Alter, seit wann haben wir
zweiundsiebzig Angriffsvarianten? Wir haben vielleicht … fünf eingeübt?!“
Das Okular der Kugel beginnt lautstark zu surren, zieht schlagartig die
Aufmerksamkeit der Gary Sues auf sich. Grellblaue Laser flackernd daraus hervor,
zeichnen sich allzu deutlich in der Dunkelheit ab. Einer nach dem anderen
scheinen sie gescannt zu werden.
„Beobachtungen: Überdurchschnittlicher Gammawellen-Output; beharrliches
Schweigen. Schlussfolgerung: Kommunikation mit Hilfe mentaler Kräfte von Malik.
Vorschlag: Kommuniziert mit mir. Ich kann euch zerstören“, schnattert
Orianna. „Identitätsabgleich: Dando, Viggo, Arin, Malik. Datensätze
unvollständig. Dando, Viggo, Arin: Nennt mir bitte eure Nachnamen.“
Sie werfen sich irritierte Blicke zu.
„Was wollt ihr hier?!“, ruft dann Dando, setzt seine Sense ab und deutet
fordernd auf Orianna. „Warum mischt ihr euch überhaupt ein?“
Orianna bewegt sich keinen Millimeter, während sie spricht, steht beinahe so
starr wie eine Statue vor der Treppe. „Beobachtung: Frage ausgewichen.
Situationsabriss: MSTsaw hat unter Anwendung von Sue-Kräften einen zerstörten
Deus Ex Machina wiederhergestellt und eine Anführerin der interdimensionalen
MSTing-Organisation besiegt. MSTsaw hat...“
„Wir wissen, was MSTsaw getan hat!“, ruft Dando dazwischen, schreit Orianna
beinahe verzweifelt an. „Wir sind hier, um ihn aufzuhalten!“
Doch Orianna reagiert nicht auf seine Worte; das Maschinenmädchen spricht
unbeirrt weiter, als würde sie eine Bandansage abspielen, die sie selbst nicht
stoppen kann. „... eine weitere Mary Sue besiegt, sowie an drei aufeinander
folgenden Begebenheiten dreihundertvierundsechzig Menschen entführt. Vermutung:
MSTsaw hat die Anführerin der MSTing-Organisation und die Mary Sue im Deus Ex
Machina eingeschlossen und gebietet über einen Teil ihrer Kräfte. MSTsaw hat
die entführten Menschen nach Silent Hill gebracht. Schlussfolgerung: MSTsaw ist
mächtig. Allen Sues wird dringlich davon abgeraten, sich in MSTsaws Nähe zu
begeben. Direktive der Organisation: Verhindern, dass Sues sich zu MSTsaw
begeben. Vorschlag...“
Viggo schreit mit vor Wut bebender Stimme, reißt entnervt die Arme empor, als
wolle er ihr mit beiden Händen das Wort abschneiden. „Boah, halt's Maul!“,
brüllt er Orianna entgegen und stößt sich ab.
Was dann geschieht, passiert so schnell, dass die anderen kaum folgen können:
Viggo schnellt auf Orianna zu und die Kugel huscht surrend zwischen sie,
wechselt ihre Farbe von blau zu rot binnen eines Wimpernschlags; doch ehe Viggo
sie auch nur erreicht, fährt vom Himmel eine weitere Person wie ein dunkler
Schemen herab, packt noch im Fall seine voran gestreckte Faust und vollführt
eine blitzschnelle Drehung, kaum dass sie einen Fuß auf den Boden setzt.
Viggo wird von einem grellen, blauen Blitz erfasst und zurück geschleudert,
kommt vor seinen Gefährten unsanft auf dem Boden auf und ringt nach Luft; Dampf
steigt von seiner Brust auf, wo ein handtellergroßes Loch im Stoff seiner
Kleidung klafft.
Malik verengt bereits die Augen zu Schlitzen.
Der unheilvolle Schemen hebt eine Hand, berührt die Seite seines Kopfes - dann
glimmt ein Licht auf, wo das Ohr der Person sein müsste, entsendet einen Speer
aus blendender Helligkeit, welcher die Nacht regelrecht durchbohrt und wie ein
Suchscheinwerfer einen Lichtkegel auf die Jungs wirft.
Als er sie schließlich sieht, verengen sich Maliks Mutantenpupillen zu winzig
kleinen Punkten. „Nina!“, ruft er überrascht.
Orianna bewegt sich, zum ersten Mal in dieser Situation, und wendet sich der
eben erschienenen Rothaarigen im schwarzen Business-Kostüm zu.
„Nina Sharp, meine biometrischen Scans der Umgebung und von der Kugel
registrierte Plothole-Transite haben Ihre Anwesenheit bereits vermuten lassen.
Danke, dass Sie mich unterstützen.“
„Natürlich, meine Liebe“, antwortet Nina in freundlichem, beinahe surreal
warmem Tonfall, während sie dem Maschinenmädchen kurz zu nickt.
Dann wendet sie sich den Gary Sues zu, sieht Malik mit zu Schlitzen verengten
Augen an. Ninas Miene wird eisern.
„Nun, ich gehe davon aus, dass Orianna alles nötige gesagt hat. Was wollt ihr
tun?“, fragt sie und nähert sich mit langsamen Schritten. „Zieht ihr euch
zurück, oder wollt ihr wirklich kämpfen?“
„Ich wusste, dass sie mir irgendwie folgt!“, hören die Jungs Malik in ihren
Köpfen grollen. „Sie muss ein satellitengesteuertes Überwachungssystem haben
oder so. Wann immer ich in dieser Welt auftauche, schlägt irgendwo ein Alarm
und Nina kommt, um mich zu finden.“
„Altah, wia beschütz'n disch scho“, kommentiert Viggo die Gedanken des
kleinsten aus ihrer Gruppe.
Sie sind mental verbunden - und spüren, dass Viggo als einziger von ihnen nach
wie vor keine Angst hat, allenfalls freudig erregt ist, selbst nach Ninas
Überraschungsangriff.
„So meine ich das nicht. Ich bin eine überragende Lebensform und kann Nina
vernichten. Ihr solltet euch um Orianna kümmern.“
„Seid ihr verrückt?!“, begehrt Arin auf. „Das sind zwei MSTing-Sues! Auf
so was sind wir nicht mal vorbereitet!“
„Aldah, langsam“, entgegnet Viggo, der von Sekunde zu Sekunde
zuversichtlicher zu werden scheint. „Nina is defensiv un Orianna mach isch
Schrott. Wia schaff'n dat!“
Abermals beginnt Oriannas Kugel, die Jungs zu scannen.
„Beobachtungen: Überdurchschnittlicher Gammawellen-Output; beharrliches
Schweigen. Schlussfolgerung: Kommunikation mit Hilfe mentaler Kräfte von
Malik“, spricht Orianna, an Nina gewandt. Sie lässt einen verzerrten Laut
vernehmen, der wohl ein enttäuschtes, schmollendes Seufzen mimen soll. „Nina
Sharp, die Gary Sues weigern sich, mit mir zu kommunizieren. Ich weiß nicht,
wie ich sie dazu bewegen kann. Vorschlag: Kommunizieren Sie mit den Gary
Sues.“
Orianna zuckt mit den Schultern - eine Bewegung, die so übertrieben und
abgehackt wie die einer Marionette wirkt.
„Natürlich, mein liebes Mädchen“, meint Nina beschwichtigend, lächelt
beinahe mütterlich.
Orianna nickt drei, vier mal schnell hintereinander und tritt zurück, gefolgt
von ihrer Kugel.
„Hört zu“, fordert Nina. Erneut ist ihre Stimme die einer unerbittlichen
Geschäftsfrau, die dazu ansetzt, in einer Verhandlung allein aufgrund ihres
Status' das Kommando zu übernehmen. „Ihr wisst, was MSTsaw hier tut und ihr
könnt nicht wirklich glauben, dass ihr ihm ebenbürtig seid. Nein, ihr würdet
blindlings in euer Verderben rennen.“ Nina sieht zwischen den Jungen hin und
her, lenkt ihren Lichtkegel durch kaum merkliche Bewegungen ihres Kopfes immer
so, dass sie einen von ihnen blendet. Nur in den wenigen Sekunden, in denen sie
Malik mustert, verkrampfen sich ihre Mundwinkel nicht vor unverhohlener
Geringschätzung und sie neigt sich etwas tiefer; die anderen drei scheint sie
zu hassen. „Jede Sue, die in die Gewalt dieses Verrückten gelang, stärkt
seine Macht zusätzlich“, fährt Nina fort. „Die Organisation kann und wird
daher nicht zulassen, dass Sues sich willentlich in MSTsaws Reich begeben. Es
ist ohnehin nicht möglich, seine Welt zu betreten, wenn er es nicht will.“
Nina verschränkt die Arme.
„Was geht euch das überhaupt an?!“, ruft Dando, deutlich tritt eine Ader an
seiner rechten Schläfe hervor. Sein Gesicht ist vor Wut gerötet. „Wir wollen
unsere entführten Freunde retten! Er hat...“
„Nina lügt“, zischt Malik, fährt einfach dazwischen. Alle außer Orianna,
selbst die rothaarige MSTing-Sue, blicken überrascht zu dem kleinen Mutanten.
„Es ist schwer, deine Gedanken zu entziffern, Nina, aber du weißt, wie man
hinüber kommt. Du kennst einen Weg. Ich glaube, dass du nur deswegen hier bist.
Eigentlich … musst du wollen, dass wir hinübergehen!“
Die Miene auf Maliks schmalem Gesicht wird eisern, als er auf Nina zu geht.
„Wieso jetzt nicht mehr?!“
„Ach, kleiner Malik...“, murmelt Nina nach einem kurzen Moment, klingt
beinahe schwermütig. „Vieles ist anders gekommen als geplant, weißt du?“
„Das interessiert mich nicht!“, gellt Malik und winkt energisch ab. „Ich
werde dich besiegen und mir die die Plotdevices, die du mitgebracht hast,
nehmen. Dann öffnen wir uns selbst einen Weg. Gib mir bitte Cola, Arin.“
„Malky, ich...“, hebt der Angesprochene noch an, doch Malik fährt beinahe
aggressiv herum und streckt fordernd eine Hand aus.
„Tu es!“, ruft Malik energisch … und beginnt Sekunden später, gierig eine
Dose Cola auszusaugen.
„Bist du dir sicher, mein lieber?“, fragt Nina, legt den Kopf schief. „Mir
war klar, dass wir uns … wiedersehen. Ich hätte mir aber erfreulichere Orte
ausmalen können als eine verlassene Ruine irgendwo in der Pampa.“
Malik ballt eine Faust, quetscht mit erstaunlichen Kräften die leere Dose
zusammen. Seine Hand blitzt auf, erstrahlt in violettem Licht und wird von
knisternder Energie umhüllt.
Von einem dumpfen Knall begleitet, wird die Dose abgeschossen wie eine
Pistolenkugel.
Nina seufzt resignierend, reißt ihre Rechte empor und schlägt das Geschoss
scheppernd zur Seite, als würde sie ein Insekt verscheuchen wollen.
Ihr Handschuh reißt unter der Wucht des Aufpralls ein: blaues, synthetisches
Material und Licht dringen darunter hervor. Ninas Augen blitzen auf wie
Sternschnuppen.
„Nun: Wollen wir uns im Park auf der anderen Seite des Anwesens treffen und
ein wenig plaudern, mein Lieber? Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen.“
Der Boden unter Malik beginnt zu schwingen wie die Oberfläche eines Gewässers;
keine Sekunde später sinkt der Junge einfach ein.
„Worauf du dich verlassen kannst“, zischt er mit vor Hass zitternder
Stimme.
„Malik, nicht!“, ruft Dando und versucht noch, ihn zurück zu halten; doch
Viggos Hand schnellt so blitzschnell vor wie das Haupt einer Schlange, packt
Dans Handgelenk.
„Altah, lass ne. A weiß ziemlisch genau wat a hiea tut.“
Dando sieht empört in das Gesicht des Blonden, weiß einen Moment nicht, was er
sagen soll.
Als er wieder zu der Stelle blickt, an der Malik bis eben gestanden hat, ist er
bereits verschwunden.
Nina lächelt; blaue, gleißende Elmsfeuer zeichnen ihre Konturen nach, und
einen Lidschlag später ist auch sie fort.
Als Orianna sich ihnen nähert, verhallen ihre tonnenschweren Schritte lärmend
in der Nacht.
„Altah...“, knurrt Viggo, schlägt lautstark die Fäuste aneinander und
lässt sein Genick bedrohlich knacken.
Dando verstärkt den Griff um seine Sense, festigt seinen Stand.
Arin hat Mühe und Not, nicht herumzufahren und die Flucht zu ergreifen.
„Da Malik sich von eurer Gruppe distanziert hat, korrigiere ich meine
Schätzung eurer Chance auf einen Sieg: Drei Prozent. Schlussfolgerung: Eure
Niederlage ist sehr wahrscheinlich. Fazit: Aufgeben sinnvoll.“
Dando saugt nervös Luft ein. „Du kannst dich mal selber ficken“, knurrt er
und sieht aus den Augenwinkeln zu seinen Gefährten, die schließlich nicken.
Viggo grinst, und kurz darauf ertönt Oriannas schepperndes, mechanisches
Gelächter.
„Beobachtungen: Risikobereitschaft, Uneinsichtigkeit. Ich weiß, wie ihr
tickt. Ich weiß, wie ich dieses Ticken stoppen kann.“
Sie streckt ruckartig einen Arm von sich, greift die Kugel und richtet sie auf
ihre Widersacher, nur um sie mit einer kinetischen Entladung abzufeuern wie ein
Kanonengeschoss.
Arin und Viggo springen zur Seite und Dando verpufft zu schwarzem Rauch, keine
Sekunde bevor die Kugel einschlägt, wo sie eben noch standen und einen tosenden
Sturm aus Energie entfesselt.
Qualm und Asche wirbeln empor, als binnen eines Lidschlags den Rasen versengt
wird.
Dando erscheint hinter Orianna und schwingt die Sense, doch die MSTing-Sue ist
schneller, spreizt in einem absurden Spagat ihre Beine und fällt einfach zu
Boden!
Schreiend holt Dando abermals aus und schlägt nach Orianna, doch sie hebt nur
ruckartig einen Arm, streckt ihn in einem beinahe absurden Winkel hinter sich
und fängt die Schneide mit der bloßen Hand ab; Dando fühlt sich, als würde
seine Waffe auf blankes Gestein treffen; der unverhoffte Ruck reißt sie beinahe
aus seinen Händen.
Kichernd zieht Orianna ihren Arm zurück und entreißt ihm die Sense einfach,
wirbelt mühelos damit herum wie mit einem langen Stock. Dando zerpufft zu
Rauch, entgeht dem Stiel seiner Sense im letzten Moment.
„Dies ist ein lustiges Spiel“, freut sich Orianna, dreht und wendet ihren
mechanischen Kopf, um die Umgebung zu sondieren wie ein kleines Kind, das sich
begeistert auf einem Spielplatz umschaut. Sie registriert beiläufig, wie die
Sense in ihrer Hand sich plötzlich in Rauch auflöst.
Viggo rast grölend heran, hält auf die MSTing-Sue zu; doch Orianna lacht nur
schallend, als sie ihn bemerkt, ruft mit einem Wink ihre Kugel zurück und
streckt den rechten Arm empor.
Das rot leuchtende Konstrukt sirrt wie ein Blitz heran und presst sich bereits
auf ihre Hand, als Viggo noch gut zehn Schritte entfernt ist, schnellt in den
Himmel empor und ist über eine meterlange Kette mit Oriannas Arm verbunden,
umzüngelt von knisternder Energie und Blitzen!
Die MSTing-Sue wird von den unglaublichen Kräften der Kugel empor gehoben wie
von einem Luftballon.
Viggo hält im Schritt inne, sieht ihr irritiert nach, als sie einen Moment lang
acht, neun Meter über dem Boden zu schweben scheint.
Abermals stiebt hinter Orianna eine Rauchwolke aus dem Nichts auf und Dando
erscheint, schwingt mit aller Kraft die Sense; Orianna rührt sich keinen
Millimeter, als die aufblitzende Waffe auf ihren stählernen Schädel zu hält
und kichert vergnügt, als Dandos Angriff einfach abprallt, der Junge ächzend
zurück geworfen wird und wieder verschwindet.
„Zerstören!“, ruft Orianna gellend; die bis zum zerreißen gespannte Kette
zwischen ihr und der Kugel erschlafft von einer Sekunde auf die andere und das
Maschinenmädchen fällt.
Keine drei Sekunden später kommt sie donnernd auf die Füße, erzeugt durch
ihren Aufprall eine Druckwelle, die den Boden erzittern lässt und bohrt sich
fast bis zu den Knien in das Erdreich, als träfe sie auf keinerlei Widerstand.
„Sie steckt fest!“, brüllt Dando, der sie mit vor Anspannung gebleckten
Zähnen langsam umrundet und nach den anderen sucht, die er aus den Augenwinkel
heran eilen sieht.
Doch Orianna lacht nur gellend: „Zerstören!“, ruft das Maschinenmädchen
abermals und schleudert die Kugel wie ein Jo-Jo nach Viggo, der mit hastigen
Sprüngen ausweicht und mehr Distanz zwischen sie bringt, zieht sie zurück und
wirft sie Arin entgegen, der schreiend zur Seite springt.
Dando schnippst zwei mal, beschwört seine Sicheln und wirft sie Orianna
verzweifelt entgegen; doch die Waffen prallen an ihrem stählernen Körper ab,
fügen ihr nicht einmal Kratzer zu.
Orianna lacht immer lauter und mechanischer, beginnt, in weiten, ausholenden
Kreisen ihren Arm zu rotieren und schleudert die Kugel umher wie einen
flammenden Morgenstern!
Immer wieder spritzen Kies und Erdreich auf.
Dando entgeht der todbringenden Drohne nur im letzten Moment, indem er sich in
Rauch auflöst, und Viggo setzt hastig zurück, reißt die Arme vor sein
Gesicht.
Als die Kugel in seinen Körper einschlägt, wird er beinahe von den Füßen
gerissen, schreit vor Schmerz und gerät ins Taumeln; sein Mantel fängt Feuer.
Dando eilt heran und verschwindet mit ihm zusammen in schwarzem Rauch, kurz
bevor Viggo abermals getroffen wird; sie erscheinen bei Arin, der das Spektakel
in gemessenem Abstand verfolgt, die Augen weit geöffnet vor Anspannung und
Angst.
Viggo reißt sich den Mantel kurzerhand vom Leib, wirft ihn davon und sieht
prüfend an sich herab.
„Meine Angriffe zeigen keinerlei Wirkung“, zischt Dando und sieht nervös zu
der MSTing-Sue, die noch immer wie eine Statue auf der gleichen Stelle verharrt.
„Das ist ein verdammter Roboter, keine Ahnung, wie ich die verletzen soll!“
„Alter, ich kann überhaupt nichts tun“, murmelt Arin gepresst. „Sie
schießt auch nicht, weil sie weiß, dass ich es abblocken würde.“
Oriannas Augen glühen in der Entfernung wie blaue Wetterlampen, während sie
sie neugierig zu beobachten scheint.
„Sie verlieren so schnell das Interesse. Sie wollen nicht mit uns spielen, da
sie nicht so gut sind wie wir, dabei haben sie unsere Kunststücke noch nicht
gesehen. Aber die Kugel ist aufgewühlt, sie möchte noch nicht nach Hause!“,
schnattert Orianna in beinahe manischer Euphorie, streichelt ihren schimmernden,
von feuriger Energie umgebenen Todesboten wie ein Haustierchen. „Fazit:
Zerstören!“
Binnen Sekunden fährt sich die Kette in Oriannas Arm zurück, zieht die Kugel
fest an ihre Hand.
Die Kugel und Oriannas Arm fahren auseinander, werden zu einem unmöglichen
Gewirr aus Ringen, Okularen, Zahnrädern und Drähten, die von nichts als
bizarren Energien in Form gehalten werden, sich wie eine Kanone auf die Gary
Sues ausrichten und sich immer schneller drehen.
Gleißende Partikel bilden sich in dem Konstrukt, werden zu Blitzen, die unstet
hin und her zucken.
„Verdammt!“, ruft Arin, klammert sich mit einer Hand an Dandos Schulter.
„Bring uns aus der Schusslinie!“
Dando schluckt, sieht kurz zu Viggo, der seinem Blick mit unverhohlener
Aufregung begegnet.
„Nein, Mann“, flüstert Dando, bewegt kaum die Lippen; die anderen können
ihn kaum verstehen in dem Lärm, den Oriannas entfesselte Kugel erzeugt.
Blitze zucken immer wilder auf und ab, die Ringe glühen in innerem Feuer.
„Wenn sie schießt, sieht sie uns garantiert nicht. Das wird heftig. Du wehrst
es ab, wir schlagen zu. Erst ich, dann Viggo von oben.“
Arin sieht zwischen ihnen hin und her, würgt den Kloß hinunter, der sich in
seinem Hals gebildet hat. „Was ist, wenn es nicht funktioniert?“, flüstert
er und ballt die Hände zu Fäusten, um zu verbergen, wie sehr er zittert.
„Altah“, murmelt Viggo zuversichtlich, beinahe sanft, klopft ihm dabei auf
die Schulter. „Wir vertrau'n dia vollkommen.“
Arin braucht einen Moment, grinst schließlich schräg und streicht sich sein
schweißnasses Haar aus der Stirn. „Ach, leck mich doch.“
Orianna lacht gellend und schießt, entfesselt den Lärm eines Gewitters, der
ihre blecherne Maschinenstimme übertönt - und auch die panischen Schreie der
Gary Sues, als alles um sie herum in blendende Helligkeit getaucht wird.
Der Park erstreckt sich um das komplette Anwesen - und ist auf der anderen
Seite, wo der Lärm des Kampfes gegen Orianna nur gedämpft zu vernehmen ist,
deutlich weniger verwildert.
Es mag daran liegen, dass sie hier auf der Nordseite sind und das riesige
Anwesen tagsüber viel Sonnenlicht abfängt, denkt Malik beiläufig, doch im
Grunde ist es ihm völlig gleichgültig.
Nina steht in einigem Abstand zu ihm, hat die Arme verschränkt und sieht ihn
nur an, lenkt den Lichtkegel ihrer Lampe auf ihn. Ihr Gesichts zeugt von
Frustration.
Malik sagt nichts, blinzelt nur immer wieder.
„Oh … natürlich“, murmelt Nina einen Moment später. „Ich werde sie
ausschalten, um dich nicht zu peinigen.“
Kurz darauf wird es dunkler im Park, nur noch das Mondlicht bescheint ihn.
Malik schweigt.
„Ach, mein Junge...“, murmelt Nina schließlich mit schwerer Stimme, „es
schmerzt mich noch immer, dass du uns verlassen hast.“
Ihr Mantel wiegt sich in der sanften Brise, die über das Land zieht.
„Natürlich, Nina“, entgegnet der Junge und winkt ab, setzt sich in das
knöchelhohe Gras. „Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass ihr gar nicht mehr
wusstet, wen ihr in eure Tomographen schieben solltet.“ Malik macht sich
daran, seine Schuhe auszuziehen, wirft sie achtlos zur Seite, kaum dass er die
Schlaufen gelöst hat.
Seine Füße leuchten grün in der Dunkelheit, genau wie der Rest seines
Körpers.
„Darum geht es doch gar nicht“, seufzt Nina, sieht ihn traurig an - und
weiß genau, dass Malik auch in diesen spärlichen Lichtverhältnissen jedes
Detail auf ihrem Gesicht genau erkennen kann. „Malik, was du für uns warst
… noch immer bist... Ich weiß nicht, wie ich dir begreiflich machen kann, wie
wertvoll du für Massive Dynamic bist.“
„Es ist mir egal, Nina“, zischt Malik zurück, beginnt nun, sich mit
unbeholfenen Bewegungen wieder aufzurichten. Er torkelt, als sein schwerer Kopf
ihn in einer unbedachten Bewegung nach vorne zieht, verliert beinahe das
Gleichgewicht. „Ich weiß, dass ich eine überragende Lebensform bin. Ich
weiß aber auch, warum ihr mich erschaffen habt.“
Nina blinzelt mehrmals, verkrampft unwillkürlich ihr Gesicht. Die MSTing-Sue
ringt nach Worten.
„Das denkst du doch nur. Ich weiß, du glaubst, wir wollten dich nur benutzen,
aber in Wahrheit...“
Malik schreit: „Es interessiert mich nicht!“ Seine Stimme klingt viel
höher, überschlägt sich fast. „Ihr habt meine Geschwister entsorgt wie
Müll und mich ganz allein zurück gelassen. Es gibt niemanden im Multiversum,
der wie ich ist.“
„Aber Malik!“, ruft Nina bebend, schluchzt beinahe. „Deine Geschwister
waren gar nicht dazu in der Lage, zu überleben. Es wäre Folter gewesen, sie,
mit ihren Mutationen ... wenn du ehrlich bist, verstehst du das auch. Aber du
hast überlebt! Du bist...“
„Sei ruhig, Nina!“, ruft Malik voller Hass und greift in die Taschen seiner
Hose. „Es ist mir egal. Die Mitochondrien sind allerdings der Meinung, dass
ihr bestraft werden müsst - ich glaube, dass sie Recht haben.“
„Die Mitochondrien?!“, wiederholt Nina ihn, lächelt verwirrt und schüttelt
unmerklich den Kopf. „Du sprichst über die Neo-Mitochondrien, als wären sie
Personen. So warst du auch damals schon. Verstehst du denn nicht, dass sie nur
Plotdevices sind?! Wer so klug ist wie du, muss doch verstehen, dass...“
„Es ist mir egal, Nina“, sagt Malik, flüstert es beinahe. Er fördert zwei
Hände voll Eisenkügelchen hervor. Viele rieseln zu Boden, als er sie mit
seinen dünnen Fingern kaum umfassen kann.
Nina spannt sich alarmiert, als sie bemerkt, dass der Junge nun irgendetwas
hält.
Malik streckt die Arme vor sich, öffnet seine kleinen Fäuste und balanciert
die zwei Häufchen auf den Handtellern; bereits nach kurzer Zeit beginnen seine
Arme, unter der Belastung zu zittern.
„Wie ich gesehen habe, hast du dich für meine neue Fähigkeit
interessiert“, murmelt Malik, während er sich zu konzentrieren beginnt. Seine
Hände leuchten, werden fliederfarben oder violett, und Sekunden später geht
die Energie auf die Eisenkügelchen über, lässt sie schweben. „Da du die
Dose achtlos zurück geschlagen hast, hast du bereits spezielle Partikel an dir,
die magnetischer sind als der Rest und die ich mit meinen Mitochondrien
ansteuern kann.“
Nina schnappt alarmiert nach Luft, sieht auf ihre Rechte und bemerkt die
schimmernde, violette Schleimschicht an ihrer Handkante erst jetzt.
„Ich nutze diese Gelegenheit, um dir meine neue Fähigkeit ausführlich zu
demonstrieren.“
Malik kneift die Augen zu … und öffnet sie mit einem Ruck wieder, feuert die
unzähligen Eisenkügelchen ab wie eine Ladung glühenden Schrotes; jede
einzelne davon wirbelt durch die Luft, und sie nähern sich ihr wie ein
summender, todbringender Schwarm Hornissen.
Die MSTing-Sue ballt erschrocken ihre Hand zur Faust, streckt sie von sich;
knallend materialisiert sich ein blauer, gleißend heller Energieschild um sie,
Millisekunden bevor die Geschosse sie erreichen und sie prallen ab wie
Gewehrkugeln.
Malik schreit vor Anstrengung, breitet die Arme aus, nur um sie an sich zu
ziehen und die Kugeln zurück zu lenken; sie sammeln sich binnen einer Sekunde
um ihn, umkreisen ihn wie Elektronen ihren Kern. Maliks ganzer Körper erstrahlt
in dem violetten Schimmer, der bald so intensiv ist, dass er das dichte Gewebe
seines Anzuges durchdringt.
Die Kugeln leuchten immer heller; bald glühen sie wie kleine Sternchen.
Malik saugt tief Luft ein, schreit mit aller Kraft und stößt die Arme vor
sich.
Noch in der selben Sekunde spannt sich Nina instinktiv an, dreht ihre Füße
nach außen und sucht nach Halt auf dem feuchten Gras.
Binnen weniger Momente brechen die Geschosse nach und nach aus Maliks
wirbelnder, unsteter Aura hervor, begleitet von knisterndem, surrendem Getöse;
jedes einzelne trifft Ninas Schild mit der Wucht einer großkalibrigen Waffe,
explodiert beim Aufprall in einer gleißenden Energiefontäne aus violetten und
blauen Blitzen.
Bald ebbt der zerstörerische Hagel ab, konnte Ninas Schild nicht durchdringen;
Malik keucht und ringt nach Atem, starrt die MSTing-Sue aus hasserfüllten Augen
an.
Als Nina ihn begeistert anlächelt, über seine Fähigkeit nahezu zu staunen
scheint, erbricht er sich fast vor Wut, muss würgen, gewaltsam blinzeln und den
Kopf schütteln.
„Jeden, der nicht über effektive Abwehrmechanismen verfügt, hättest du
damit in Stücke gerissen... Ich bin begeistert, wie mächtig deine
Mitochondrien geworden sind, Malik!“, ruft Nina entzückt, entspannt sich
langsam wieder.
Malik schreit in Rage, ballt beide Hände zu Fäusten. „Die Mitochondrien und
ich wären auch begeistert, wenn dich das jetzt in Stücke gerissen hätte!“,
ruft er.
Nina verzerrt beinahe schmerzlich das Gesicht, presst ihre Lippen aufeinander.
„Malik, wenn du mir nur zuhören würdest, dann...“ Nina verstummt
alarmiert.
Der Junge wird rot; noch ehe der normale Grünton seiner mutierten Haut ganz
zurück gekehrt ist, verfärbt er sich bereits wieder und sammelt Energie für
den nächsten Angriff.
Sekunden später steigt Dampf um ihn herum, erst nur in einem kleinen Bereich,
der bald immer größer wird, auch Nina in einiger Entfernung kurz darauf
erreicht.
Malik starrt sie einige Momente lang nur gierig an, atmet tief ein und aus.
„Schade“, murmelt er schließlich gepresst. „Ich dachte mir von Anfang an,
dass das hier nicht die echte Nina ist. Du hast dich schon auf dem
Kreuzfahrtschiff angefühlt, als wärst du in Wahrheit ganz weit weg, und heute
ist es genau so.“
Nina blinzelt, ihre Pupillen zittern erregt. „Ich bin eine hochrangige
Geschäftsfrau … und natürlich nicht so dumm, mich persönlich an Orte zu
begeben, an denen ich von Feinden meiner Organisation umzingelt bin“, sagt sie
entschuldigend. „Mit mehr als meinen Surrogaten kann ich nicht dienen; aber
sie sind täuschend echt, nicht wahr?“
„Sie haben keine Mitochondrien. Sie sind nichts als billige Fälschungen“,
zischt Malik.
Der Rasen um ihn herum ist mittlerweile so ausgedörrt, dass er zu brennen
beginnt.
Abermals weitet Nina verblüfft die Augen, sieht begeistert zu, wie sich der
flammende Ring immer weiter ausbreitet, wie ein flackerndes Elmsfeuer die Nacht
kurz aufleuchten lässt und bald den ganzen Rasen um sie herum in nichts als
Asche und schwarze, dampfende Flöckchen verwandelt hat. Die Flammen wandern
mühelos unter Ninas Schild hindurch; sie tritt eilig mal hier hin, mal dort
hin, um das Feuer zu ersticken, sieht immer wieder angespannt zwischen Malik und
ihren Füßen hin und her.
„Schade. Die Mitochondrien und ich, wir hätten dich jetzt gerne einfach
angezündet.“
Oriannas entfesselte Energiekaskade entlädt sich für mehrere Sekunden, frisst
sich mit der Urgewalt eines kleinen Meteoriten in das Land.
Als das Meer aus Licht und Donner schließlich abebbt, zieht sich ein
verbrannter Kegel durch den Park wie eine Narbe, geht am Waldrand in eine tiefe
Schneise über, die sich meterweit hinein gräbt; nichts außer verkohlter,
schwellender Zacken und Bruchstücke erinnert an die Bäume, die zuvor noch dort
standen.
Am Rand der Schneise brennen noch einzelne Wipfel.
Arin öffnet die Augen, erlaubt sich erstmals seit der Explosion, wieder Luft zu
holen. Langsam senkt er die Arme, sieht sich um; oben ist Orianna, ihr
transformierter Arm im Moment nichts außer einem sich langsam drehenden Gewirr
aus Teilen.
Ihre Lampenaugen scheinen ihn beinahe überrascht zu mustern.
„Oh“, macht das Maschinenmädchen nur.
Um Arin herum ist ein wenige Schritte messender Konus völlig unversehrt
geblieben, wirkt wie ein dunkelgrüner Farbtumpfen in einer Spur aus nichts als
Schwärze; der Junge traut dem Anblick erst selbst nicht, sieht auf seine
zitternden Finger und versucht zu verstehen, wie er tatsächlich einen kleinen
Teil dieses Sturms einfach abwehren konnte.
Dann geht alles ganz schnell: Vor Orianna stiebt schwarzer Qualm empor und Dando
erscheint, holt mit zwei gezückten Sicheln aus und rammt sie nacheinander in
ihren transformierten Arm, trifft mit unter Schweiß und Tränen eingeübter
Präzision genau in nur wenige Millimeter messende Abstände zwischen sich
drehenden Ringen und Zahnrädern.
Von einer Sekunde auf die andere kommt die Bewegung zum Erliegen, stoppt wie ein
Uhrwerk, welches an einer einzigen Stelle mit einem Steinchen blockiert wird.
Orianna schreit: So entsetzlich verzerrt und laut, dass Dando zurücksetzen
muss, da der Lärm in seinen Ohren schmerzt wie Messerstiche.
Die MSTing-Sue wirft sich in abgehackten Bewegungen hin und her, wirkt wie eine
Marionette, deren Fäden sich ineinander verheddern.
Immer wieder zieht sich ihr transformierter Arm zusammen und stiebt wieder
auseinander, springen einzelne Ringe in die eine, dann die andere Richtung.
„Fiese Tricks werden abgestraft; Mitspieler sollen fair spielen. Betrug bringt
die Kugel zum Weinen!“, gellt das Maschinenmädchen, verstummt schließlich
und packt mit der freien Hand eine der Sicheln, versucht mit abgehackt wirkenden
Bewegungen, sie aus seinem Arm zu ziehen.
„Hey“, murmelt Dando ächzend, hört auf, sich die Ohren zuzuhalten. „Du
kannst dich wirklich einfach nur selber ficken!“ Er verschwindet in einer
Rauchwolke.
Orianna blickt sich irritiert um, versucht noch immer, sich der Sichel zu
entledigen, die sich fest verkeilt hat.
Über ihr ist plötzlich Viggo, kommt vom Himmel gefallen von einer Stelle in
mehreren dutzend Metern Höhe, zu der Dando ihn kurz zuvor gebracht hatte; seine
Augen fixieren die MSTing-Sue wie die eines Falken, der sich auf eine
ahnungslose Maus stürzt.
Als er sie erreicht, scheint alles wie in Zeitlupe abzulaufen: Viggo wirft sich
mit einer Wucht auf Orianna, dass der Boden unter dem Treffer zu vibrieren
beginnt und kleine Steinchen von einer infernalischen Druckwelle erfasst und
davon geschleudert werden.
Die Generin ist dem Angriff schutzlos ausgeliefert, wird binnen Millisekunden
vornüber gerissen, auf den Boden geschleudert und in beinahe absurdem Winkel
durchgebogen.
Oriannas mechanischer Leib ächzt unter der Last, doch Viggo gönnt ihr keine
Sekunde, als er auf die Füße aufkommt, packt sie mit aller Kraft und reißt
sie mit einem unbarmherzigen Schrei aus ihrer Verankerung, als wöge sie nichts!
Dando erscheint wieder, packt seine Sicheln und zieht mit aller Kraft an ihnen.
Orianna verstummt.
Sekundenlang durchzucken reißende Drähte und berstende Metallteile die
gespenstische Stille, die über dem Anwesen liegt, wie Stromschläge.
Die Gary Sues beginnen vor Anstrengung zu schreien … und reißen Oriannas
transformierten Arm schließlich ab!
Viggo packt die MSTing-Sue mit aller Kraft, reißt sie empor und schleudert sie
davon; Orianna fliegt mehrere Meter durch die Luft, wird gegen die Außenwand
des Anwesens geschmettert und fällt donnernd zu Boden.
Der Hüne schreit aus voller Kehle, setzt nach und packt ihren mechanischen
Schädel, um ihn mit aller Wucht, die er aufzubringen vermag, erneut gegen das
Mauerwerk zu schmettern.
Weiter hinten reißt Dando gewaltsam seine Sicheln aus dem mechanischen Gewirr,
schleudert es davon und wirft die Sicheln hinterher; die unzähligen Ringe
fahren auseinander, geben Oriannas bewegungslosen Arm frei, der wie ein Stück
Metall zu Boden fällt und formieren sich noch in der gleichen Sekunde,
materialisieren die Kugel, deren Okular sich sofort surrend auf Dando ausrichtet
- und nur einen Lidschlag später von einer der Sicheln getroffen wird.
Die Kugel taumelt für einen Moment durch die Luft, dreht sich um die eigene
Achse wie ein aus dem Gleichgewicht geratener Kreisel; Dando erscheint hinter
ihr, holt mit der großen Sense aus und schwingt mit aller Kraft die Angel der
Waffe gegen das Okular. Die Wucht des Aufpralls schleudert die Kugel davon wie
einen Ball.
Weiter hinten prügelt Viggo immer wieder auf Orianna ein.
Eines ihrer Lampenaugen zerbirst und erlischt schlagartig; Scherben fallen zu
Boden und ein Strom gleißender Funken stiebt daraus hervor. Die MSTing-Sue
erhebt sich in einer einzigen, unmöglich erscheinenden Bewegung, reißt ihren
unversehrten Arm empor und schmettert ihn gegen Viggos Schädel wie einen
Knüppel. Er weicht ächzend zurück, blinzelt mehrmals.
„Zerstören!“, gellt Orianna und holt abermals aus. „Zerstören!“
Ihr Unterarm klappt auf und offenbart eine filigrane, von Zahnrädern und
energetisch leuchtenden Fasern angetriebene Säge, deren Lärm sogleich allzu
deutlich durch die Nacht schneidet.
Viggo reißt instinktiv einen Arm hoch, fängt ihr Handgelenk ab und schafft es
gerade so, den Schlag der deutlich kleineren Oriannas zurückzuhalten; jetzt, wo
ihr mechanischer Körper nicht mehr aus dem Gleichgewicht geraten ist, ist ihre
Kraft gewaltig.
Viggo stöhnt vor Anstrengung, muss den Arm mit der anderen Hand packen, um sich
die Säge vom Leib halten zu können.
„Beobachtungen: Die Gary Sues...“, beginnt Orianna und Teile ihrer Aussage
sind nichts als ein unverständliches Rauschen und Schnattern, als sei
irgendetwas in ihr kaputt gegangen. Das letzte Wort lautet: „Sterben.“
„Boah, halt's Maul!“, brüllt Viggo und wirft sich mit aller Kraft auf den
unbarmherzig gegen ihn haltenden Maschinenkörper, beginnt, Oriannas Arm
durchzubiegen und auf ihren Kopf zu richten.
Fürchterliche Stromstöße schlagen in seinen Körper ein, als Orianna sich mit
einer gleißenden Aura knisternder Energie umgibt.
Alles in Viggo schreit danach, den Arm loszulassen, doch er kämpft den Reflex
nieder, zwingt sich, ruhig und gleichmäßig zu atmen und hält weiter gegen die
unerbittliche Maschinenkriegerin an.
Das Tosen und Rauschen der Säge erklingt unerbittlich in seinen Ohren und so
unerbittlich ist auch der Blick, der auf Oriannas starrem, mehr einer Maske
ähnelndem Gesicht ruht.
Ihr verbliebenes Auge glüht immer heller.
Viggo schreit verzweifelt, zieht ein Bein hoch, nur um sich noch in der gleichen
Bewegung aus der Hüfte heraus zu drehen und Orianna von den Füßen zu reißen;
er schleudert sie wie eine Puppe herum, auf den Boden, reißt sie abermals empor
und dreht sich drei, vier Mal um die eigene Achse, um ihren Arm schließlich
ruckartig freizugeben und sie gegen die Mauer zu schleudern.
Orianna trifft mit solcher Wucht auf das poröse Gestein, dass sie es schlicht
durchschlägt und irgendwo im Inneren des Gebäudes polternd und scheppernd
aufkommt.
Viggo fällt auf die Knie, saugt seine Lungen voll Luft und stößt sich ab,
springt ihr mit einem einzigen, gewaltigen Satz nach.
Er reißt schützend die Arme vor sich, als er durch den Spalt huscht, blickt
sich im dunklen Korridor dahinter nach allen Seiten um.
Irgendetwas surrt; Viggo sinkt zu Boden, keine Sekunde bevor Oriannas
Kettensäge wieder lärmt und über ihm in die Wand schlägt, dass die Funken
nur so fliegen.
Ihr grellblaues Auge flammt auf, wirft gespenstischen Glanz auf ihr Gesicht.
„Zerstören!“, schreit das Maschinenmädchen, seine Stimme vielfach in den
Korridoren des Anwesens verhallend.
Viggo kann kaum sehen, setzt zurück und entgeht der Säge erneut nur knapp,
spürt noch den Luftzug, als sie Millimeter vor seinem Gesicht durch die Luft
schneidet.
In der Bewegung stößt er gegen irgendeinen Gegenstand, packt ihn instinktiv
und schleudert ihn Orianna entgegen.
Der Tisch zerbirst und der Lärm zu Boden fallender Holzscheite hallt durch die
Dunkelheit.
Orianna taumelt für den Bruchteil einer Sekunde; Viggo bemerkt die Öffnung im
selben Moment, in dem sie sich auftut, setzt vor und reißt ein Bein hoch, um
Orianna zu treten; dumpfer, metallener Lärm durchdringt die Schwätze und
Orianna setzt zurück, hiebt zwei, drei mal wild mit ihrer glühenden Säge nach
Viggo, der sich verzweifelt in die Hocke fallen lässt, um ihr zu entgehen, noch
in der gleichen Bewegung die Beine herum reißt und Orianna mit aller Kraft
gegen die Füße tritt.
Seine Sue-Kräfte tun ihr Übriges, um Orianna zu Fall zu bringen, doch die
stählerne Gegnerin verlagert noch im Fall ihr Gewicht, fällt mit der Säge
voran genau auf Viggo zu!
Er packt sie mit vor Verzweiflung bis zum zerreißen gespannten Nerven, hält
sie an ihrer kaputten Schulter und ihrem Handgelenk gleichermaßen zurück.
Sie ringen für mehrere Sekunden, in den Orianna immer wieder „Zerstören!“
schreit und Viggo zu brüllen beginnt, einfach nur, um die fürchterliche Stimme
des Roboters irgendwie zu übertönen.
Schließlich konzentriert er alle Kraft in seinen Beinen, schnappt mit einer
Beinschere nach ihrem Maschinenleib und wirft sich zur Seite, bringt sich in
einer unmöglichen Drehung über sie und greift mit beiden Händen ihren Arm, an
dem noch immer die Säge rotiert, Viggo mit ihrem schrillen, mechanischen Surren
langsam in den Wahnsinn treibt.
Gierig saugt er die Lungen voll Luft, verlagert all sein Gewicht auf ihren Arm
und drückt ihn immer tiefer.
Oriannas hydraulische Gelenke knirschen, klingen wie Getriebe, die kurz davor
stehen, zu zerspringen.
„Zerstören!“, schreit Orianna ein letztes Mal, Sekundenbruchteile bevor
sich die Säge in ihr eigenes Gesicht frisst, Funken stieben lässt und Kabel
und Zahnräder heraus reißt.
Ein erstickender Schrei hallt aus ihrer mechanischen Kehle, doch nur für einen
Moment.
Oriannas Auge hört von einer Sekunde auf die andere auf zu leuchten.
Die Säge rotiert nicht mehr, verkeilt sich in einer unmöglichen Position in
den Panzerplatten ihres Stahlschädels.
Schließlich rührt sich das Maschinenmädchen nicht mehr.
Viggo verharrt noch länger als eine Minute auf ihr, spürt nichts anderes als
seinen rasenden Puls, eiskalten Schweiß, wie sein Hemd an ihm klebt und sich
sein Brustkorb ruckartig hebt und senkt. Mit fahrigen Bewegungen richtet er sich
auf, streicht sein Haar zurück und tritt ein letztes Mal gegen Oriannas
metallenen Arsch.
Schließlich torkelt er zum Riss in der Mauer zurück, deutlich zu erkennen an
einer hellen Spur des Mondlichtes, welches den Staub im Inneren nur allzu
deutlich bestrahlt.
Draußen schafft Viggo keine fünf Schritte mehr, ehe ihn seine Kraft endgültig
verlässt und er wankend und keuchend zusammen bricht.
Einige Meter entfernt kämpft Dando noch immer verbissen gegen die Kugel; das
kaum fußballgroße Konstrukt hat irgendeinen Mechanismus aktiviert und sich
geöffnet wie eine Spieluhr, doch anstelle tanzender Figürchen offenbaren sich
sechs armlange, vielgliedrige Werkzeuge, besetzt mit von knisternder Energie
umhüllten, Dolchen ähnelnden Aufsätzen.
Die Kugel surrt hin und her und stößt immer wieder mit einem oder mehreren
ihrer Tentakel nach Dando, der die Treffer mit seinen Sicheln abwehrt.
Wenn er nach der Kugel zu schlagen versucht, pariert sie seine Klingen mit
ungeheuerlichen Reflexen, wirbelt zur Seite und peitscht mit ihren Werkzeugen
nach ihm.
Dando blutet bereits aus zahlreichen Wunden; sein Mantel ist eingerissen und
verkohlt.
Aus einem tiefen Schnitt auf seiner Wange sickert beständig Blut, fließt ihm
in den Mundwinkel und erfüllt seine Kehle mit einem widerwärtig metallischen,
süßlichen Geschmack.
Das zerkratzte, gesprungene Okular der Kugel beginnt zu leuchten; sie schlingt
ihre sechs Gliedmaßen um sich, als wolle sie sich umarmen, leuchtet immer
heller.
Dando reagiert instinktiv und löst sich in schwarzen Rauch auf, bringt mehrere
Meter Abstand zwischen sie und entgeht der tosenden Energiewelle, die noch in
der selben Sekunde aus der Kugel hervor bricht, Gras und Büsche versenkt und
Gestein davon schleudert, als wöge es nichts.
Noch ehe die Kugel reagiert, erscheint er wieder vor ihr und schlägt zu, trifft
einen der Fortsätze und trennt ihn mit einem wuchtigen Hieb einfach ab; doch
die Kugel reagiert bereits, als Dandos Sichel ihren Stahl erst zu berühren
beginnt, stößt ihre verbleibenden Glieder vor und treibt fünf
energiegetränkte Dornen gleichzeitig in Dandos bereits geschwächten Leib,
ungeheuerliche Stromstöße durch seine Muskeln sendend.
Der Junge schreit verzweifelt, löst sich auf und setzt zurück, nur um dann auf
die Knie zu fallen und kraftlos keuchend liegen zu bleiben.
Sofort setzt sich die Kugel in Bewegung, was Dando aus dem Augenwinkel bemerkt;
doch sie hält nicht auf ihn zu, um ihm den Rest zu geben, wie er bereits
befürchtet hatte.
Stattdessen schwebt die Kugel weiter, beleuchtet den Boden mit ihrem hell
glühenden Okular und scheint etwas zu suchen.
'Ihr Arm', denkt Dando entsetzt, als ihm klar wird, dass die Kugel Orianna
offensichtlich reparieren kann.
Keine zwei Atemzüge später findet die Kugel das regungslos unter Grashalmen
verborgene Metallgliedmaß, greift es auf beinahe andächtige Weise mit ihren
bizarren Fingern und schwebt in Richtung der Villa.
Dando beißt die Zähne aufeinander, versucht, sich aufzurichten.
Doch er ist am Ende seiner Kräfte angelangt.
Arin steht noch immer an der gleichen Stelle, an der er Oriannas Donnersturm
abgeblockt hat und sieht hilflos zu, wie die anderen gegen das Maschinenmädchen
und die Kugel kämpfen.
Er zittert am ganzen Körper, ringt nach Luft; was ihm erst nur wie ein Anflug
von Euphorie vorkam, entpuppte sich bald als brennender Schmerz, der
mittlerweile jede Faser seines Leibes zu erfüllen scheint.
Jeder Muskel in ihm scheint sich unter Krämpfen zu winden; Arin könnte sich
nicht einmal bewegen, wenn er wollte, ist wie erstarrt und vermag gerade noch zu
atmen.
Einen dermaßen mächtigen Angriff hatte er bisher nicht abgewehrt. In Oriannas
tosender Energiehölle stak so viel Macht, dass es zu viel für ihn zu sein
scheint.
Arin hatte nie verstanden, was eigentlich mit der Energie der Angriffe geschah,
die er beim Einsatz seiner Sue-Kraft abwehrte; es war ihm auch nie wichtig.
Torquemada hielt sowohl für möglich, dass er sie irgendwie neutralisierte, als
auch, dass er sie in sich aufnahm, sie eventuell auf sog wie ein Schwamm.
Arin wird schwindelig, der Schmerz zudem immer intensiver; mittlerweile sieht er
bunte Lichter auf seiner Netzhaut auf und ab tanzen, schwitzt am ganzen Körper
und fühlt sich, als würde er ersticken.
Wie Viggo Orianna durch die Gegend wirft und Dando die Kugel zurück drängt,
bekommt er noch beiläufig mit. Dann sinkt er auf die Knie. Seine Beine fühlen
sich, als würden sie in der Bewegung zerreißen. Arin stöhnt gequält, nimmt
das kühle, feuchte Gras unter sich kaum war.
Düstere Schemen tanzen vor ihm auf und ab, wirken im Mondschein wie feine
Seidentücher, die sich im Wind wiegen. Das Schauspiel droht, Arin zu
verschlingen, zieht sich immer enger um ihn zusammen. Erst als die Nebel
beginnen, sich an seine Haut zu schmiegen, seine Arme und sein Gesicht zu
umspielen wie liebevolle Finger, dämmert ihm, dass dies nicht nur irgendein
Eindruck ist, den seine überreizten Sinne ihm vorgaukeln.
Arin stöhnt vor Schmerz, versucht sich zu bewegen - und jeder Millimeter
scheint tausende Nadeln tiefer in sein Fleisch zu treiben, entlockt ihm weitere,
gepeinigte Schreie.
Die schwarzen Schleier scheinen aus ihm heraus zu kommen.
Arins Pupillen beginnen zu zittern, als er es bemerkt, Sekunden lang verbissen
auf seine Handrücken starrt.
Immer mehr der dunklen Fäden und Gespinste treten wie Dampf aus den Poren
seiner Haus aus.
Sie erinnern Arin an irgendetwas.
Er braucht einige Sekunden, um die Erinnerung in seiner Agonie überhaupt
freizulegen, verfolgt mit Ekel und Faszination gleichermaßen, wie sich die
Dunkelheit selbst um ihn herum zusammen zu ballen scheint.
Mittlerweile umgibt ihn eine dichte Wolke.
Dann hört er sie in seinem Geist kichern, sieht ihr volles, jadegrünes
Gesicht, eingerahmt von flammend rotem Haar, und ihre glühenden, in innerem
Feuer regelrecht brennenden Augen: Nevan.
Solche schwarzen Nebel, die sich verstofflichen und unwirkliche Dinge bildeten,
waren Nevans Waffe; ihr dämonischer Körper, den sie zu formen vermochte wie es
ihr beliebte.
Arin erinnert sich, wie der Sukkubus ihn damals beinahe getötet hatte, ihn
immer wieder biss und ihm die Energie raubte, nur um kurz in schallendes,
melodisches Gelächter auszubrechen und ihn erneut anzufallen.
'Kann das sein...?', denkt Arin entsetzt.
Torquemada hatte während seiner Lektionen über die Verderbnis der Dämonen
gesprochen und ihnen geschildert, welche Auswirkungen der Kontakt zu ihnen
durchaus haben könnte; Verderbtheit und Mutationen waren noch das mindeste;
doch der Inquisitor hatte seinen Geist überprüft und keine Anzeichen einer wie
auch immer gearteten Korruption durch die Magie des Sukkubus festgestellt.
Viggo schreit gellend.
Arin blinzelt, wird beinahe gewaltsam aus seinen Gedanken gerissen und zwingt
sich, zum Landhaus empor zu sehen, gewahrt gerade noch, wie Viggo Orianna so
fest gegen das Mauerwerk schleudert, dass sie es durchschlägt - und dann mit
einem meterweiten Sprung hinterher setzt.
Näher am Waldrand kämpft Dando noch immer gegen die Kugel, die sich erneut
transformiert zu haben scheint; doch sie besiegt ihn nur einen Moment später.
Arins Augen weiten sich entsetzt, als er sieht, wie die Kugel Oriannas Arm
aufhebt und sich auf den Weg zum Anwesen macht. Lange würde es nicht dauern,
bis sie ihre Herrin erreicht; Arin wird klar, dass die Kugel dazu in der Lage
sein muss, Orianna zu reparieren.
Irgendwie muss er ihnen helfen!
Erfüllt von sengenden, lodernden Schmerzen, die ihm fast das Bewusstsein
rauben, rappelt er sich auf, saugt die Lungen voll Luft und setzt einen Fuß vor
den anderen.
Die dunklen Schleier folgen ihm, umspielen seine Finger beinahe zärtlich,
fließen zwischen ihnen wie eine ölige, feine Flüssigkeit.
Es fühlt sich an, als würden sie die Kontrolle über Arin übernehmen: Wie von
Geisterhand heben sich seine Hände, strecken sich seine Arme vor ihn.
Die Dunkelheit ballt sich zusammen, wird immer dichter.
Bald schmiegen sich Arins Finger um einen schlanken, filigranen Bogen, der im
Mondlicht schimmert wie dunkler Kristall, es einzufangen und in unzähligen
Facetten zu brechen scheint.
'Eine Waffe?', denkt Arin überrascht.
Der Bogen hat keinerlei Gewicht, fühlt sich in seinen Händen jedoch massiv an.
Er verfügt über keine Sehne.
Vorsichtig streicht Arin mit der Rechten über den Schaft, spürt eine
eigenartige Energie unter seinen Fingerspitzen knistern.
Als würde er einem Instinkt folgen, greift er zu, winkelt den Arm an; düstere
Schemen sickern aus dem massiven Kristall hervor, folgen Arins Hand, als würde
er einen Pfeil daraus hervorziehen.
Bald macht sich ein gewisser Widerstand bemerkbar und wird immer stärker, als
Arin den Pfeil völlig herausgezogen hat.
Auch nur den Versuch zu unternehmen, weiter gegen den Widerstand anzukämpfen,
erscheint ihm vor den sengenden Schmerzen in seinem Körper absurd.
Mit letzter Kraft legt er den Bogen an, versucht auf die Kugel zu zielen, die
bereits die halbe Strecke zum Anwesen zurückgelegt hat, durchaus beschädigt
sein könnte, so langsam, wie sie voran kommt; doch Arins Arme zittern so stark,
dass er die neu gewonnene Waffe kaum zu halten vermag. Die Kugel kommt voran.
In einem verzweifelten Versuch legt Arin abermals an, verengt die Augen zu
Schlitzen und atmet tief ein.
Der Pfeil löst sich wie von selbst, als er seine Finger entspannt.
Dann geht alles ganz schnell: Ein waberndes Gespenst aus Schwärze und
Verzweiflung sirrt durch die Nacht, wirkt gar nicht wie ein Pfeil, sondern wie
ein schwarzer Strom, der sich blitzschnell durch die Luft schlängelt und auf
die Kugel zu hält, als würde er sie suchen.
Die Kugel hält in ihren Bewegungen inne, verharrt abrupt in der Luft und dreht
sich so, dass sie das Ding sehen können muss.
Sie schafft es nicht mehr, sich zu verteidigen; als der Schemen sie erreicht,
explodiert er in einer Woge aus Rauch und buntem Feuer, mit einer Druckwelle, so
intensiv, dass sie die Kugel Meter weit davon schleudert. Funken stieben aus dem
merkwürdigen Konstrukt, als es noch einige Schritte rollt, endlich liegen
bleibt und sich nicht mehr rührt.
Arin atmet erleichtert aus, sinkt zu Boden.
Sein Bogen löst sich in nichts als Nebel und Schemen auf.
Ihm wird schwarz vor Augen.
Der Lärm von Oriannas tosender Explosion verhallt in der Nacht.
Malik hält abrupt inne, sieht davon ab, Nina weiter anzugreifen; auch die
rothaarige MSTing-Sue horcht auf, legt den Kopf zurück und späht in Richtung
des Anwesens.
Ein wahrer Sturm aus Blitzlichtern erhellt Sekunden lang die Nacht, zeichnet die
Silhouette des steinernen Molochs allzu deutlich nach.
Dann ist alles ganz still.
Malik saugt alarmiert Luft ein, konzentriert sich auf die Umgebung und streckt
seine mentalen Fühler in die Ferne.
Sie müssen noch leben: Es ist unmöglich, dass sie jetzt gestorben sind!
Er braucht nur wenige Sekunden, um sie schließlich zu erspüren, atmet
erleichtert aus, als ihm bewusst wird, dass sie alle noch leben.
„Wie mir scheint, haben deine Freunde Orianna herausgefordert“, kommentiert
Nina dann. „Ob sie es wohl schaffen, das Maschinenmädchen zu bezwingen?“
Malik hadert einen Moment mit sich, folgt den in seinem Geist auf und ab
wallenden Gedankengängen; eine Laune jagt die nächste.
Einerseits ist es ihm egal, ob sie Orianna bezwingen; andererseits wünscht er
sich nichts sehnlicher, als von hier zu verschwinden und ihnen zu helfen.
Doch da sind auch die Mitochondrien; ein Kanon aus Milliarden von Stimmen, der
nach Vergeltung schreit.
Malik ist sich sicher, dass sie Recht haben.
Die Mitochondrien entscheiden über Leben und Tod; sie haben immer Recht.
Er antwortet nicht, starrt Nina Sekunden lang nur an.
„Du bist sehr stark geworden, mein lieber Junge“, murmelt sie nach einer
Weile, senkt ihren Arm und lässt den kinetischen Schild erlöschen, der sie bis
eben umhüllt hat. „Ich frage mich, woran das wohl liegt? Als du noch in
unserer Anlage warst, wolltest und wolltest du dich nicht weiter entwickeln;
doch nun bist du kein Jahr fort - und schon so mächtig geworden.“
Nina lächelt warm, während sie gemessenen Schrittes auf Malik zu kommt, ihn
nicht aus den Augen lässt.
„Bleib weg von mir!“, ruft der Junge verächtlich. „Ich kämpfe nicht
gegen dich, wenn du nicht die echte Nina bist. Deine ferngesteuerten Kopien
interessieren mich nicht!“
Tatsächlich hält Nina im Schritt inne, sieht einmal mehr beinahe wehleidig zu
dem merkwürdigen Jungen mit der grün leuchtenden Haut und dem großen Kopf.
„Ach, Malik, du kannst mir doch nichts vormachen... Ich sehe dir an, dass du
dich verausgabt hast. Deine ganze Energie, aufgebraucht, nachdem du nur zwei mal
deine Sue-Kräfte entfesselt hast; das war natürlich eine
Sicherheitsvorkehrung. Jemand, der über solche Macht gebieten könnte wie du,
dürfte niemals über zu viel Energie verfügen! Er wäre nicht zu
kontrollieren, nicht im Zaum zu halten...“ Ninas Augen erstrahlen in einem
unbeschreiblichen, inneren Feuer, das Malik nicht zu deuten vermag. „Es hat
schon seinen Grund, dass du so dünn bist, mein lieber Junge.“
„Du redest und redest“, zischt Malik verächtlich. „Ich höre dir gar
nicht mehr zu. Dein Geschwätz hat keine Bedeutung für mich. Ich weiß selbst,
was ich bin und wenn ich erst in Erfahrung gebracht habe, wo du dich versteckst,
wirst auch du es herausfinden. Du wirst gar keine andere Wahl haben, als dich
hinter deinem Schild zu verstecken!“, droht er ihr und ballt die Fäuste.
Malik beginnt zu zittern, als er sich erneut in Rage redet - und Nina lächelt
nur voller Mitleid.
„Ich könnte dir niemals weh tun. Ich fühle für dich, als wärst du mein
eigener, kleiner Sohn.“
„Das ist lächerlich“, zischt Malik nur, winkt ihre Aussage mit einer
geringschätzigen Geste ab. „Ihr habt uns vollständig künstlich erschaffen.
Ich bin niemandes Sohn.“
„Natürlich würdest du mir nicht glauben“, murmelt Nina resignierend.
„Aber sag mir doch: Was glaubst du, woher deine Macht rührt? Sind es nur die
Mitochondrien? Diese unzähligen, winzig kleinen Plotdevices in dir?“
Malik schüttelt irritiert seinen großen Kopf, verliert unbeabsichtigt das
Gleichgewicht. „Natürlich sind es die Mitochondrien: Sie sind die alleinige
Quelle meiner Macht! Was ist das für eine dumme Frage?“
„Natürlich. Ich verstehe dich, Malik“, spricht Nina sanft, lächelt ihn an;
da ist irgendetwas in ihrem Blick, als wüsste sie mehr über Malik als er
selbst. Doch der Junge weiß nicht, wie er überhaupt auf die Idee kommt und
verwirft den Gedanken wieder.
Fürchterlicher Lärm hallt aus dem Inneren des Anwesens hervor; Oriannas
Schreie.
Malik weiß bereits, dass Arin die Kugel besiegt hat - und spürt durch Viggo
und Dando, was auf der anderen Seite geschieht.
Mit flinken, hastigen Bewegungen hebt er die Hände, deutet hier hin, dort hin,
mit violett leuchtenden Fingerspitzen.
Überall erheben sich kleine Lichter aus dem verbrannten Gras, die wie Feen kurz
in der Luft verharren.
Nina hebt bereits alarmiert eine Hand, lässt Malik nicht aus den Augen; doch
die Eisenkugeln kehren in Maliks Hände zurück, sammeln sich, als wären sie
Glühwürmchen, die von seinen leuchtenden Fingern angelockt würden.
„Ich muss jetzt gehen“, sagt Malik mit monotoner Stimmer, während der Boden
unter ihm zu wabern und zu schwingen beginnt.
„Jetzt schon?“, fragt Nina traurig. „Ich hätte mich gerne länger mit dir
unterhalten. Wir haben uns so lange nicht gesehen.“
„Wir sehen uns wieder, Nina“, zischt Malik, wirft ihr einen hasserfüllten,
letzten Blick zu, während er im Boden zu versinken beginnt. „Aber Viggo ist
mein Freund. Er ist mir wichtiger als du.“
Dann ist er verschwunden.
Nina bleibt allein zurück.
Viggo sieht mit einer Mischung aus Begeisterung und einem aufkeimenden, kaum zu
bändigen Gefühl der Bedrohung zu, wie ein pechschwarzer Schemen auf die
herannahende Kugel zu eilt, sie schließlich erfasst … und in einer Explosion
aus nichts als Dunkelheit und irisierenden Farben verschlingt.
Oriannas abgetrennter Arm fällt zu Boden; mehrere Meter entfernt poltert die
Kugel nieder, rollt noch einige Schritte und ihre mechanischen Gliedmaßen
zucken ein letztes Mal, ehe sie regungslos liegen bleibt.
„Geil“, murmelt der blonde Hüne vergnügt, grinst gehässig - doch die
Freude währt nur kurz, als hinter ihm röhrender, unbeschreiblich beschädigt
und kaputt anmutender Getriebelärm laut wird, als würden hunderte, tausende
von Zahnrädern und Gewinden gerade so noch ineinander greifen in einem
Konstrukt, das kurz davor steht, auseinander zu fallen.
Orianna schreit gellend; irgendetwas muss in ihr kaputt gegangen sein. Ihre
Stimme ist kaum mehr als ein surrealer Lärm, der innerhalb Millisekunden die
Tonhöhe wechselt, mal in zwei Tonlagen gleichzeitig erklingt, dann wieder von
tief zu hoch springt im Takt von Momenten.
Etwas in Viggos Innerem verkrampft sich unwillkürlich, als ihm klar wird,
welches Entsetzen im Grunde in Oriannas Schrei liegt.
Donnernden Schrittes eilt sie an ihm vorbei, ihr zerstörtes Gesicht wie eine
Grimasse verzerrt und kämpft sich torkelnd und unsicher bis zu ihrer Kugel vor,
die in mehreren Metern Entfernung regungslos liegen geblieben ist.
Orianna wird immer langsamer, verharrt, als sie sie schließlich erreicht, sinkt
auf ihre Knie.
Beinahe andächtig streckt sie ihre verbliebene Hand aus, um über das Okular
der Kugel zu streicheln; das Konstrukt rührt sich nicht mehr. Jedes der
unzähligen Lichter an ihm ist erloschen.
Abermals verhallt der erbärmliche Schrei des Maschinenmädchens in der Nacht.
Sie greift die zerstörte Kugel, richtet sich ruckartig auf und fährt in einer
grotesk anmutenden Marionettenbewegung wieder herum, scheint Viggo aus ihrem
beständig flackernden Auge heraus hasserfüllt anzustarren.
Er setzt zurück, verliert sein Gleichgewicht und robbt mit letzter Kraft ein,
zwei Meter weiter, ehe er abermals erschlafft.
Orianna rennt los, wilde Flüche ausstoßend, die entweder einer fremden Sprache
entspringen, oder nur noch das Produkt ihres beschädigten Maschinenhirns sind;
vieles, doch nicht verständlich.
Surrend bricht sich der Lärm ihrer Säge bahn, die noch immer funktioniert.
Orianna scheint nicht zu bemerken, dass ihre Waffe sich in die Überreste der
Kugel frisst, in ihr stecken bleibt und schließlich Funken aus dem Konstrukt
hervor schlagen.
Viggo hält den Atem an.
Plötzlich wabert zwischen ihnen der Boden: Malik erscheint, wirkt fast, als
würde er aus dem verwüsteten Erdreich herauswachsen. Schreiend stößt er die
Arme vor sich und entfesselt einen summenden Hagel glühend heller, violetter
Projektile, die wie wild gewordene Hornissen durch die Luft wirbeln, auf Orianna
zu rasen und in sie einschlagen, sie zurück taumeln lassen, ihren verwüsteten
Maschinenkörper immer wieder durchlöchern und zurückkehren, nur um abermals
auf die MSTing-Sue niederzugehen; Orianna verliert ihre gummiartige Perücke,
darunter nichts als Zahnräder, Drähte und flackernde Kristalle, die kurz davor
zu stehen scheinen, endgültig zu erlöschen.
Ihr zweiter Arm fällt ab, poltert zusammen mit der Kugel zu Boden.
Die Sue wankt hin und her, als könne sie sich noch gerade so auf den Füßen
halten, nunmehr nur noch eine deformierter Silhouette, aus der Funken und Rauch
gleichermaßen herausströmen.
Nach wenigen Sekunden endet der Angriff. Malik sinkt keuchend zu Boden.
Orianna findet ihr Gleichgewicht wieder; ihr eingedellter vielfach
durchlöcherter Brustpanzer klappt auf, offenbart eine letzte Waffe, in der sich
gleißende Energie zu sammeln beginnt; doch die Schüssel ist zerstört, sammelt
die Energie nicht mehr; wild und ungelenkt brechen sich Blitze in alle
Richtungen Bahn, umhüllen Orianna mit einer tödlichen Aura, welche das Gras
verbrennen lässt, wo sie den Boden berührt.
Viggo ächzt verzweifelt, kommt auf die Knie und kraxelt mit aller Kraft voran,
um zu Malik zu eilen und ihn zu beschützen, als die MSTing-Sue mit stapfenden
Schritten langsam näher kommt.
Plözlich taucht Dando zwischen ihnen auf; seine Sicheln fest umklammernd
beginnt er, auf Orianna einzuharken, immer wieder, schlägt Zahnräder aus ihr
und reißt Kabel heraus, die mit ihren mechanischen Organen verbunden scheinen.
Das Maschinenmädchen zappel immer wilder, als würde ein Kurzschluss nach dem
anderen durch ihr filigranes Netz an kupfernen Adern fahren.
Sengende Energieströme rollen über Dan hinweg, lassen Dampf von seinem mit
Blut besudelten Gesicht aufsteigen.
Er keucht gequält und setzt nach, beschwört mit einer energischen Bewegung
seine größte Sichel, die er beidhändig packt, um verzweifelt zu einem letzten
Hieb auf Oriannas entrüsteten, halb ausgeschlachteten Torso anzulegen; doch
Dando fehlt die Kraft, um den Schlag überhaupt auszuführen; das Klingenblatt
bleibt zwischen zwei ihrer klobigen Komponenten stecken. Dando klammert sich
kraftlos an seiner eigenen Waffe fest, um nicht den Halt zu verlieren.
Wieder ist Viggo heran, rennt mit letzter Kraft auf die Gegnerin zu und stößt
eine Handfläche vor, hämmert die Klinge mit einem finalen Hieb regelrecht in
sie hinein, packt die Sense und reißt sie zurück, verpasst Orianna einen
Roundhouse-Kick, der sie einen halben Meter zurück schleudert und dumpf auf dem
Boden aufkommen lässt.
Surrende, knisternde Entladungen dringen hörbar an ihre Ohren - und sie kommen
nicht von der Gegnerin, die regungslos liegen bleibt.
Sie hören Arin rufen, bemerken ihn links von sich, wie er langsam den Hügel
hinauf kommt, wild gestikulierend und nach oben deutend.
Viggo packt Dando instinktiv an der Schulter und zieht ihn mit sich, weg von der
gefallenen Maschinenkämpferin, wenige Sekunden bevor ein Hagel aus düsteren,
irisierend bunten Geschossen vom Himmel aus auf die MSTing-Sue niedergeht und
sie endgültig zerfetzt.
Kraftlos gehen Dando und Viggo zu Boden, ringen nach Luft.
Arin ist kurz darauf bei ihnen.
„Alter...“, stöhnt er, sieht in die Gesichter der anderen beiden und sucht
kurz nach Malik, welcher mittlerweile am Fuße der Mauer lehnt. „Ist es
endlich vorbei?“, fragt Arin geschwächt und sieht zu dem Haufen Schrott, der
von Orianna übrig geblieben ist.
Nur ihr Kopf ist in all dem Chaos aus Stahl und Draht noch zu erkennen.
„Sieht so aus“, nuschelt Dando müde, wischt sich über sein Gesicht.
Viggo beginnt zu kichern. „Altah, wenn Torquemada dat sieht, wird da...“
„Beobachtung: Bevorstehende Niederlage“, hallt Oriannas unmöglich verzerrte
Stimme heran, klingt jung und alt zu gleich. Ihr verbliebenes Auge flackert
abermals hell auf. „Schlussfolgerung: Hextechkern-Sprengung indiziert.
Hextechkern-Sprengung initiiert. Zerstören!“
Entsetzt fahren die Jungs herum, blicken aus geweiteten Augen zu der
vermeintlich besiegten MSTing-Sue.
Orianna scheint es irgendwie zu bewerkstelligen, selbst jetzt noch einen Befehl
an die Kugel zu senden, die weiter weg von ihr liegt und sogleich aufklappt, ein
leuchtendes, sechseckiges Objekt wie aus Glas zum Vorschein bringt, über und
über besetzt mit filigranen Symbolen und Runen.
Die Überreste der Kugel beginnen von einer Sekunde auf die andere zu glühen
wie ein Flutlicht, tauchen die Umgebung in blendend grelle, pulsierende
Helligkeit.
„Was?!“, schreit Dando atemlos, sieht alarmiert zu den anderen.
„Zurück!“, ruft Arin und packt ihn unter dem Arm. „Kommt!“
Malik eilt ihnen entgegen so schnell er kann.
Das Objekt leuchtet immer intensiver, bildet eine auf und abschwellende Sphäre
aus reinster Energie. Bald ist es so grell, dass sie es nicht mehr direkt
ansehen können.
Arin tut irgendetwas; die anderen erkennen nicht genau, was es ist.
Wabernde, dunkle Schemen breiten sich aus und umhüllen die Gruppe, bilden einen
undurchdringlich wirkenden Schild aus massiv gewordenen Schatten, der sie wie
eine Kuppel zu umgeben beginnt.
Ein letztes Mal erklingt Oriannas bizarres Gekicher, wird unterbrochen von ihren
wirren, unverständlichen Beschimpfungen, der Blick ihres flackernden Auges
bereits in die Leere gerichtet.
Die Kugel explodiert, noch Millisekunden bevor Arins Barriere sich vollständig
um die Gary Sues geschlossen hat; der Lärm ist so gewaltig, dass er in ihren
Ohren schmerzt, das wenige Licht, dass durch die millimeterbreiten Lücken in
der Barriere dringt, sengt und brennt in ihren Augen.
Schließlich versinken sie in einem Meer aus Schwärze.
Kapitel 18: Wider der Prophezeiung
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„Du!“, schreit Torquemada, dass es nur so zwischen den Häuserzeilen
verhallt, fegt die Stille der Nacht von einer Sekunde auf die andere davon. Er
reißt eine Hand empor und deutet auf den kleinen, uralten Mann in einigen
Metern Entfernung.
Der Bookman fährt mit wehender Robe herum, blickt zu der Seitengasse, aus der
Torquemada heraus stampft, seine schwere, blutrote Rüstung bei jedem Schritt
lautstark scheppernd. Noch in der selben Sekunde blitzen goldene, filigrane
Siegel und Runen um seinen linken Unterarm herum auf, vereinen sich zu dünnen
Ketten aus reinstem Licht und umschlingen ihn.
„Du wirst mich nicht noch mal mit deinem Plotdevice manipulieren!“, grollt
Torquemada, der mit bebenden Schritten näher kommt, den Hammer geschultert und
das Gesicht in unerbittlicher Wut verzerrt.
Doch der Bookman bleibt sichtlich gelassen, verharrt mit hängenden Armen mitten
auf der Straße und legt den Kopf zurück, um ohne eine Miene zu verziehen zum
viel größeren Torquemada emporzublicken, der ihn bald darauf erreicht hat.
„Bei dem Lärm, den Sie verursachen, hätte ich Sie eigentlich bemerken
müssen“, kommentiert er trocken, ringt dem Inquisitor kaum mehr als eine
wegwerfende Geste ab.
„Dann wirst du wohl zu alt für all das hier“, knurrt Torquemada und sieht
sich aus den Augenwinkeln um. „Wo sind die anderen? Es ist still geworden.
Kämpfen sie nicht mehr?“
„Die … Kämpfe scheinen in der Tat beendet zu sein“, murmelt der Bookman,
der beiläufig zu entschlüsseln versucht, welches Siegel Torquemada auf seinem
Sharingan platziert hat, mit vor Konzentration verengten Augen nach und nach
jede der leuchtenden Zeilen abgeht, die wie Fesseln um seinen Arm herum liegen.
„Versuche gar nicht erst, den Bann zu heben“, knurrt Torquemada. „Sonst
sprenge ich die Siegel und nehme dir deine verdorbene Mutation ganz!“
Der Bookman rollt mit den Augen, wird von einem Moment auf den anderen von
wabernden Schemen und Schleiern umgeben und verschwindet, nur um kurz darauf auf
die gleiche Weise wieder zu erscheinen - die leuchtenden Siegel auf seinem
Unterarm sind verschwunden.
„Wie?!“, ruft Torquemada empört, woraufhin der Ältere sofort gleichgültig
mit den Schultern zuckt.
„Ich habe mich kurz vergewissert, dass in meiner Bibliothek alles mit rechten
Dingen zugeht. Wie ich beiläufig feststellen muss, kann Ihr Geist diese Siegel
nicht über mehrere Dimensionen hinweg aufrecht erhalten.“
„Du willst mich wohl zum Narren halten!“, gellt Torquemada schallend, das
Gesicht von tiefen Zornesfalten zerfurcht, hebt abermals eine Hand und
vollführt hastige Bewegungen mit den Fingern, um ein weiteres Siegel zu
beschwören.
Erneut verschwindet der Bookman im Plothole - und erscheint wieder, diesmal
hinter dem Inquisitor, der mit bebenden Schritten herum fährt, das Gesicht vor
lauter Wut bereits gerötet.
„Dass du dich das traust, Greis!“, schreit er und versiegelt den Unterarm
des Bookman abermals.
Mittlerweile ziert ein kaum wahrnehmbares, schelmisches Grinsen die gealterten
Züge des MSTing-Sues … der im Plothole verschwindet, nur um sogleich wieder
zu erscheinen.
„Allzu oft kann ich in meinem Alter nicht durch das Plothole reisen. Wenn Sie
mich weiter versiegeln, muss ich mir etwas anderes ausdenken.“
Torquemada schreit aus vollster Kehle. „Du hinterlistiger Betrüger!“, ruft
er, dass es zwischen den Häuserzeilen nur so verhallt. „Ich werde...“
„Torquemada!“, echot es plötzlich von einem der Dächer.
Die Männer sehen aus dem Augenwinkel zur Seite, nicht, ohne dass sich noch in
der gleichen Sekunde abermals leuchtende Siegel um den Arm des Bookman
materialisieren, und bemerken die Chaosfee, die mit eleganten Sätzen von einem
Dach auf den darunterliegenden Vorbau, ein Autowrack und schließlich die
Straße springt, um mit wehendem Haar auf sie zuzueilen.
Der Bookman atmet erleichtert aus, kaum dass er die Mary Sue erblickt - und
Meon, die auf ihrer Schulter sitzt.
„Ah“, brummt Torquemada kehlig, der den Älteren nicht aus den Augen lässt.
„Da seid ihr ja endlich.“
Meon kichert verlegen. „Haha, ja“, ruft sie, hält sich am Haar der Chaosfee
fest, die mit weiten Schritten zu den Männern spurtet. „Ich hatte schon
Angst, dass wir dich nicht wiederfinden, aber zum Glück bist du nicht so der
Undercover-Typ.“
„Wem sagen Sie das?“, murmelt der Bookman und lächelt flüchtig, woraufhin
Torquemada abermals abwinkt.
„Schweig, Greis!“, herrscht er ihn an und sieht zu den Mary Sues. „Hütet
euch vor seinen Tricks! Ich habe das Auge versiegelt, aber wir wissen nicht, ob
er nicht noch auf andere Weise unseren Geist manipulieren kann!“
„Was war das für ein Tumult gerade eben?“, fragt die Chaosfee überrumpelt,
als sie schließlich heran ist. „Wir kämpfen nicht länger, Torquemada.
Bitte, zügle dich.“
Der Inquisitor wirft ihr einen eisernen Blick zu, senkt langsam seinen Hammer.
„Ja, ja“, macht er, mustert beiläufig die zerschlissenen, teils
eingerissenen und verbrannten Gewänder der Frauen. „Wie ich sehe, geht es
euch beiden gut?“
„Nun … durchaus“, murmelt die Chaosfee, der erst jetzt ganz bewusst wird,
wie wüst ihr Overall aussehen muss, und gewiss hatte auch Meons graues
Mäntelchen bessere Tage gesehen. „Ich muss zugeben, dass...“, hebt sie mit
verlegener Stimme an - und verstummt sogleich, als der Bookman sich lautstark
räuspert.
„Wenn ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten darf?“, spricht er gefasst, hat
ihnen den Rücken zugewandt und blickt scheinbar willkürlich auf die
Häuserzeile neben ihnen, scheint durch sie hindurchzusehen.
Torquemada runzelt die Stirn, als er bemerkt, dass der Bookman sich
zwischenzeitlich erneut von seinem Siegel befreit hat, den Arm mit
zurückgezogenem Ärmel schräg vor sich hält.
„Hast du doch schon wieder...“, beginnt er bebend, doch der Bookman saugt
sogleich tief Luft ein und ruft: „Genug mit diesem Unsinn!“, klingt viel
bestimmender als zuvor und so anders, dass die Chaosfee stutzt und Meon
unwillkürlich zu frösteln beginnt. „Etwas geschieht im Zentrum der Stadt.
Chaosfee, wenn Sie so freundlich wären, mich auf das Dach zu bringen?“
Die Angesprochene zögert einen Moment, wirft Torquemada und Meon einen
unschlüssigen Blick zu.
Der Inquisitor zuckt nur übertrieben ratlos mit den Schultern, und schließlich
öffnet die Chaosfee mit einem Wink ein waberndes Portal, welches der Bookman
mit einem flinken Satz durchquert.
Oben auf dem Dach eilt er zur Brüstung, den Arm noch immer erhoben.
Das blutrote Auge in seinem Fleisch kreiselt hin und her, scheint in einem
inneren Feuer zu erglühen.
Beiläufig bemerkt der Bookman, wie die anderen Sues neben ihn treten. „Dort
hinten ist etwas. Was können Sie spüren, Torquemada?“
„Spüren?“, wiederholt der Inquisitor das Wort überrumpelt und blickt nun
in die Richtung, in die der Bookman mit ausgestrecktem Finger deutet. Torquemada
verengt die Augen zu Schlitzen - und sieht nichts als endlose, verfallene
Häuserzeilen und verkrüppelte Nadelbäume, Nebelschwaden und Dunst.
In der Ferne, nahe am Horizont, wird es langsam heller.
„In der Tat. Sue-Kraft ballt sich im Zentrum der Stadt“, murmelt der Bookman
alarmiert.
„So, so“, kommt es Torquemada, der immer wieder zwischen dem leuchtenden
Sharingan des alten Mannes und dem Zentrum der Stadt hin und her sieht. „Sind
es womöglich meine Schüler? Kämpfen sie noch gegen einen deiner Schergen?“
„Nein“, wehrt der Bookman sofort ab. „Ausgehend von den Farben, die ich
mit dem Sharingan sehe … muss ich vermuten, dass es sich um Taldeer
handelt.“
„Taldeer?!“, ruft Torquemada aus, spannt sich von einer Sekunde auf die
andere sichtlich an. Die gepanzerten Stiefel des Inquisitors knirschen hörbar
auf dem Dach „Das sollte mich nicht überraschen. Wenn sich jetzt
herausstellt, dass all das hier eine List der Hexe war...“
Ein flackernder Blitz erhellt die Nacht, verlischt wieder, nur um abermals zu
erstrahlen und nicht mehr zu erlöschen.
Die Sues stocken, wenden sich um - und gewahren in mehreren Kilometern
Entfernung eine leuchtende Sphäre von gewaltigem Durchmesser, die sich über
dem Wald erhebt, Baumwipfel in gleißende Helligkeit taucht und den See, der
zwischen all dem liegt, in grellstem Weiß erstrahlen lässt.
Plötzlich rollt der Lärm einer Explosion über sie hinweg, urgewaltig und
dröhnend, wie eine Kaskade aus Donnerschlägen, die in den Ohren schmerzt.
Weite Teile des Waldes wiegen sich sichtbar unter der Wucht der Sprengung und
die Oberfläche des Toluca Lake scheint regelrecht zu erzittern.
Bizarre Schatten werden in sämtliche Richtungen geworfen.
Es dauert Sekunden, bis das Inferno abebbt, sich von einem Moment auf den
anderen wieder Dunkelheit und Stille über das Land legen wie eine bleierne
Decke, nur durchbrochen von dem zarten Hauch Morgenrot in weiter Entfernung.
„Du liebes bisschen“, piepst Meon kleinlaut, ist sichtlich entsetzt. „Das
war, glaube ich, der Ort, an dem MSTsaws Villa steht!“
„Die Villa des Alten?!“, wiederholt Torquemada die Worte, geht ein, zwei
Schritte und blickt wie gebannt in die Richtung, in der sich soeben noch der
infernalische Feuerball in die Nacht erhob. „Meine Schüler!“, ruft er aus,
das Gesicht erstarrt in blankem Entsetzen. „War das ein Angriff?! Haben sie
dort gekämpft?!“ Torquemada wird immer lauter, während er spricht.
Auch die Chaosfee wirkt mittlerweile sichtlich alarmiert. „Wir müssen dort
hin und nachsehen. Ich wage nicht, zu erahnen, was diese Explosion verursacht
hat.“
„Aber auch vor uns ballt sich etwas zusammen“, bemerkt der Bookman gefasst,
der sich bereits wieder dem Stadtzentrum zugewandt hat.
Bläuliches Licht taucht die Gebäudefassaden und Teerstraßen in gespenstische
Helligkeit, ausgehend von einer Quelle, die zwischen den Häuserfluchten
verborgen liegt, pulsierend und an- und abschwellend, als schlüge ein Herz.
Torquemada knurrt vor Anspannung. Mit mahlenden Kiefern blickt er zwischen dem
Stadtzentrum und dem Wald hin und her.
„Wir können das nicht ignorieren. Aber wenn der Bookman Recht behält und
Taldeer erschienen ist, muss ich dort hin. Ich bin der einzige, der es mit der
Hexe aufnehmen kann“, murmelt er düster. „Wir müssen uns aufteilen.“
Der Bookman nickt, wendet sich um. „Das erscheint mir am vernünftigsten“,
sagt er, nähert sich den anderen Sues. „Ich gehe ebenfalls ins Stadtzentrum -
und ich schlage vor, dass auch Meon uns begleitet. Sollte Taldeer uns wider
Erwarten tatsächlich angreifen, wäre eine weitere MSTing-Sue-Per, die sich
gegen sie stellt, gewiss nützlich.“
Meon schluckt sichtlich, zuckt überrumpelt mit den Öhrchen. „Ach, also …
du liebe Zeit“, nuschelt sie und kichert verlegen.
„Nun gut“, spricht die Chaosfee gefasst. „Die anderen MSTing-Sues haben
sich aufgemacht, um die Stadt zu durchsuchen. Ich werde zum Anwesen gehen und
hoffe, dass ich dort nicht das Schlimmste vorfinde.“
Meon rappelt sich zögernd auf, stößt sich schließlich ab und landet auf
einer von Torquemadas wuchtigen Schulterplatten.
Der Hamster schluckt vor Nervosität. „Oh weh... Viel Glück.“
MSTsaw schreit.
Funken fliegen und der Lärm ihrer aufeinandertreffenden Klingen verhallt in der
Ferne, als der alte Mann und der Avatar des älteren Autors immer wieder
aufeinander einschlagen, mit weiten Sprüngen zurücksetzen, nur um abermals
blitzartig vorzustoßen und auszuholen.
MSTsaw fälscht den Hieb ab, duckt sich zur Seite und entgeht der auf seinen
Hals gerichteten Waffe im letzten Moment.
„Deus ex Machina!“, ruft er noch in der Bewegung und streckt die freie Hand
von sich; haarfeine Fünkchen knistern zwischen seinen Fingern, und einen
Lidschlag später bricht ein dröhnender Blitz aus MSTsaws Hand mit einer
solchen Wucht hervor, dass der Rückstoß ihm beinahe das Gleichgewicht raubt.
Der Angriff schlägt in den Avatar ein, fegt ihn davon wie einen Zweig, der von
Sturmböen erfasst wird; doch der Gegner reagiert noch im selben Moment, reißt
sich herum und erlangt binnen Millisekunden sein Gleichgewicht zurück, nur um
seinen langen, zum Schwert mutierten Arm in den Boden zu rammen und selbst dann
noch zehn, zwölf Meter davonzuschlittern, ehe er die Wucht des Blitzschlags
völlig kompensiert hat.
Das Schwert des Avatars schneidet durch den massiven Fels unter ihnen als träfe
es auf keinerlei Widerstand, reißt eine violett glühende Scharte hinein, die
auf einem Wink seiner dürren Hand hin ruckartig noch weiter aufbricht;
unzählige, winzig kleine Lichter wirbeln daraus empor und durch die Luft, gehen
auf MSTsaw nieder wie ein Platzregen aus todbringender Energie.
MSTsaws Augen weiten sich erschrocken. Einen tiefen Atemzug nehmend setzt er
zickzackartig zurück und zur Seite so schnell er kann, entgeht den auf ihn
niederprasselnden Projektilen nur um Haaresbreite; doch einige treffen ihr Ziel
und durchdringen binnen Augenblicken MSTsaws Robe, entsenden infernalische
Schmerzen in den Körper des alten Mannes, als sie seine Haut berühren und sich
zischend hineinbrennen.
MSTsaw jault vor Schmerz auf, verliert beinahe sein Schwert und fällt in die
Hocke, nur um zu gewahren, wie der Avatar sich bereits wieder abstößt, seine
Waffe emporreißt und die fast zwanzig Meter zwischen ihnen in Windeseile
nimmt.
„Deus ex Machina!“, ächzt MSTsaw und lässt das Schwert fallen, streckt
beide Hände vor sich, zwischen denen grellblaue Energie hin und her zu zucken
beginnen; Sekunden später entlädt sich ein donnernder Blitzschlag, dem der
Avatar mit einem mühelos erscheinenden Sprung zur Seite ausweicht, dann noch
einer, der sein Ziel ebenso verfehlt, dann noch einer.
MSTsaw schreit aus voller Kehle, als der Avatar ihn erreicht hat, abermals zum
Sprung ansetzt und mit voran gestrecktem Klingenarm und auf ihn niederfährt.
Taumelnd reißt er sich empor, setzt zurück und entgeht dem Schlag in letzter
Sekunde.
Erneut bohrt sich die aus geisterhaft leuchtendem Glas bestehende Waffe des
Gegners mühelos in den Boden.
Myriaden haarfeiner Linien entstehen, ziehen sich binnen einer Sekunde wie ein
kreisrundes Spinnennetz mit mehreren Metern Durchmesser über den Boden,
beginnen zu summen und zu pulsieren.
MSTsaw flucht, wirft sich mit aller Kraft zurück und ruft verzweifelt nach dem
Deus Ex Machina.
Fünf, sechs rostige Ketten wirbeln wie von gespenstischem Eigenleben erfüllt
heran, schlingen sich um seinen Körper und reißen ihn davon, keinen Augenblick
bevor gleißende Energiefontänen emporlodern, sengend den Saum von MSTsaws Robe
verschlingt und ihn so stark blendet, dass er die Augen zukneifen muss.
MSTsaw torkelt hin und her, als seine Ketten ihn zu Boden setzen, zwingt sich
mit der Kraft der Verzweiflung, die Augen aufzureißen und sucht nach dem
Gegner, der plötzlich genau vor ihm ist. Sein Herz stockt, als er in das
maskenartige, wie poliertes Glas schimmernde Gesicht des Avatars blickt und für
eine Sekunde alles ganz langsam zu geschehen scheint.
Violette, purpurne und lilane Nebel wallen wie Galaxien hinter der Maske auf und
ab.
„Mein Avatar hat dich bezwungen, MSTsaw“, hört er Stimmen durch seinen
Geist hallen, hoch und tief zugleich, als würde ein ganzer Chor zu ihm
sprechen.
Der Avatar reißt seinen Schwertarm empor, stößt zu - und treibt die Klinge
mit Leichtigkeit durch MSTsaws Brust.
Zitternd reißt der Alte beide Hände nach oben, packt den Arm und stemmt sich
gegen ihn.
Sengende Schmerzen lodern in seinem Körper auf, als das unwirkliche Material
der Waffe ihn durchdringt.
Sekundenlang verharren sie wie Statuen in dieser Position, während MSTsaw mit
verbissenem Blick in das bizarre Gesicht des Gegners starrt, ihn
zurückzudrängen versucht; doch die Kraft des Avatars ist ohnegleichen, er
wankt für keinen Millimeter.
„Elypsion...“, zischt der alte Mann kraftlos, hustet und spuckt Blut auf die
Maske. „Elypsion, du verfluchter Teufel!“
Der Avatar hebt in einer beinahe absurd langsamen Bewegung seine freie Hand, die
aus nichts als drei langen, dünnen Fingern besteht, als wolle er nach MSTsaws
Kopf greifen; doch der Alte ist schneller, wirft sich nach vorn und tritt
gurgelnd und schreiend durch das Schwert des Gegners, bis eine seiner Hände die
viel zu dürre Brust des Avatars berührt.
„Deus ex Machina!“, faucht MSTsaw.
Infernalische Helligkeit dringt unter seiner Handfläche hervor, sirrt und
lärmt in den unwirklichsten Tönen und verdampft die pechschwarze Robe des
Gegners.
Eine Welle aus reinstem, blendend weißen Licht bricht über den Avatar herein,
erfasst ihn und katapultiert ihn davon, kaum mehr als eine dürre, aus violettem
Glas bestehende Gliederpuppe, die hilflos durch den Raum wirbelt.
MSTsaw sinkt zu Boden, als die Waffe des Gegners aus ihm gerissen wird und
reagiert sofort; die Pupille seines linken Auges vergrößert sich, verschlingt
wie ein unwirklicher Schatten bald das ganze Auge, bis es nichts anderes ist als
eine pechschwarze Murmel, in der ein diabolischer, roter Funke aufglimmt.
MSTsaws Wunden verschwinden, als er die Macht des Paninischneiders entfesselt,
sie einfach wegzensiert. Der Alte erhebt sich stramm, als sei nichts gewesen und
fühlt die Macht der Sues wieder ungehindert in sich brodeln.
Hinten fällt der Avatar zu Boden, prallt wieder ab und überschlägt sich
mehrmals, nur um mit einem Ruck seine dürren Glieder von sich zu strecken und
plötzlich in der Luft zu schweben, umgeben von einem tosenden Sturm aus
violetter Energie, die sich um ihn ballt.
MSTsaw spannt sich und breitet die Arme aus. „Deus ex Machina!“, schreit er
und konzentriert sich auf den Avatar, der eine gleißende Sphäre vor sich
generiert.
Ketten wirbeln heran und schlingen sich um die Beine des Avatars, reißen ihn
herum, und noch weitere schlagen auf den Gegner ein, ziehen ihn in seine eigene
Energiekugel, die tosend explodiert und ihn verschlingt.
MSTsaw stutzt, weitet erschrocken die Augen.
Abermals rasen Ketten aus der endlosen Schwärze über ihnen herab, winden sich
umeinander und formen sich zu einer massiven, baumstammdicken Säule, die den
gelähmten Avatar erfasst und zu Boden reißt, ihn scheppernd und rasselnd unter
sich begräbt.
Der Alte blickt sich irritiert um; diese Angriffe wurden nicht von ihm
gesteuert.
„MSTsaw!“, schreit hinter ihm jemand; ein Mädchen, hoch und spitz, und doch
schwingt etwas ganz anderes in dieser Stimme mit, will nicht mit dem Klang eines
kleinen Mädchens harmonieren.
MSTsaw fährt auf dem Absatz herum, dass sich seine Robe nur so bauscht,
erblickt mit beinahe entgleisenden Gesichtszügen Golden und Alessa, die auf ihn
zu rennen. Sein Atem stockt vor Überraschung.
„Ihr!“, ruft er, sieht zwischen den Mary Sues hin und her und bemerkt, wie
Golden alarmiert die Augen aufreißt.
„Vorsicht!“, schreit die blonde Mary Sue mit sich überschlagender Stimme,
deutet auf MSTsaw. Sie setzt vor, überholt Alessa mit übermenschlicher
Geschwindigkeit und beschwört mit einem Wink ein Schwert in ihrer Rechten, das
scheinbar aus grünem Malachit besteht.
MSTsaw spannt sich, hebt beide Hände - und sieht Golden irritiert nach, als sie
an ihm vorbeirennt und sich dem Avatar entgegenwirft, der bereits wieder auf sie
zu eilt.
Schreiend reißt die Mary Sue ihr Schwert empor und pariert den Hieb des
Gegners, setzt um ihn herum und holt aus, hiebt mit drei, vier scheppernd
abprallenden Schlägen auf ihn ein und steppt zurück, um dem Bein des Gegners
zu entgehen, welches wie ein Knüppel nach ihrem Kinn stößt.
„Es stirbt nicht!“, ruft MSTsaw atemlos. „Ich kämpf' gegen das Ding seit
einer Stunde oder so. Es stirbt einfach nicht!“
Golden fällt in die Hocke, reißt blitzschnell ein Bein herum und reißt den
hilflosen Gegner von den Füßen, springt zurück. „Welche Elemente benutzt
du?“, ruft sie hektisch, sieht zwischen MSTsaw und dem sich aufrappelndem
Avatar hin und her.
Der Greis zögert sichtlich, kaut stirnrunzelnd auf seiner Unterlippe.
Hinten erhebt sich der Avatar.
„Er hält Nevan und Alessa gefangen! Bedenke, welcher Kräfte Sues er
nutzt!“, ruft dann Alessa, und sogleich geht ein Ruck durch den Alten, als
würde er aufschrecken.
„Und Setha!“, ruft er überrumpelt.
Golden zögert sichtlich. „Die auch noch … oh weh, oh weh.“
Die Sue lässt ihr grünes Schwert verschwinden und beschwört mit eiligen
Gesten zwei neue Waffen, deren Griffe sie fest umklammert: Einen aus blauem
Kristall bestehenden Degen und ein bronzefarbenes Falchion mit wuchtiger
Klinge.
Noch währenddessen reißt der Avatar seine freie Hand empor und generiert
gleißende Energiekugeln, die er Golden wie Kanonengeschosse entgegenschickt;
doch die Mary Sue ist schneller, hüpft beinahe spielerisch zur Seite, duckt
sich unter dem nächsten Geschoss hinweg, nur um wie ein Blitz vorzuschnellen
und in ausholenden Bewegungen ihre Waffen zu schwingen.
Klirrende Explosionen aus Staub und Schnee folgen jedem Treffer, schlagen
leuchtende Splitter aus dem skelettartigen Körper des Avatars, der
zurückschwebt, ohne auch nur die Beine zu bewegen und sich mit einer
flackernden Sphäre aus wirren, filigranen Symbolen umhüllt.
Golden verengt die Augen zu Schlitzen, fixiert den Gegner wie eine Schlange, die
sich auf ihre Beute stürzen will.
MSTsaw folgt dem Schauspiel beinahe fasziniert; dank des Deus ex Machina gebot
er über die Kräfte dreier Sues und hatte noch einen vierten in sich versiegelt
- doch Golden allein befindet sich offensichtlich auf einem anderen Niveau.
Erst die schneidende Stimme des Mädchens, welches abermals nach ihm ruft,
reißt ihn aus seiner Starre. MSTsaw wendet den Kopf und blickt in Alessas
pechschwarze Augen; die Haut des Mädchens ist leichenblass und ihre Adern
zeichnen sich wie dunkelblaue Schläuche allzu deutlich auf ihrem Gesicht ab.
„Befreie die Sues, MSTsaw!“, befiehlt Alessa, hat die Hände zu Fäusten
geballt.
MSTsaw stockt für eine Sekunde. „… niemals!“, wehrt er ab, macht eine
wegwerfende Geste. „Ich brauche die Kräfte, um gegen den Avatar des Elypsion
zu kämpfen!“
Alessa knurrt. „Also ist es wirklich wahr. Der ältere Autor hat einen neuen
Diener gesandt.“
„Du … woher weißt du das?!“, zischt MSTsaw, sieht abermals über die
Schulter und beobachtet kurz, wie Golden Angriffe des Gegners mit einem
leuchtenden Energieschild abwehrt.
Die Sue duckt sich unter einem Hieb des Gegners hinweg und schmettert beide
Klingen in seinen Leib, deren magische Explosionen wirkungslos von ihm abperlen,
über seinen Körper fließen wie Wasser über Glas.
Ächzend schlägt die Mary Sue noch in der gleichen Bewegung ein Rad, tritt
gegen das Kinn des Gegners und reißt ihn empor - nur um nachzusetzen, über ihn
zu springen und noch im Flug ein von Funken und Flammen umhülltes Langschwert
zu beschwören, mit dem sie in einer ausholenden Bewegung auf ihn einschlägt,
ihn so fest zurückschmettert, dass sein Aufprall ihn wie einen Gummiball
abermals emporreißt. Schreiend setzt Golden nach, fährt mit dem Fuß voran auf
den hilflosen Avatar nieder und schmettert ihn mit einem Dropkick zu Boden, dass
der Lärm nur so in der Ferne verhallt.
„Befreie die Sues!“, befiehlt Alessa erneut und deutet beschwörend auf
MSTsaw. „Jede einzelne von ihnen ist mächtiger als du! Wir sind alle
verloren, wenn du es nicht tust!“
„Niemals!“, gellt MSTsaw zurück, fixiert das Mädchen mit hasserfülltem
Blick. „Ich halte den Autor auf! Wenn ich dich auch noch in den Deus ex
Machina stecke, gewinne ich die volle Kontrolle über Silent Hill und kann
seinen Avatar hier...“
„Richtward, tu es!“, kreischt weiter hinten Golden.
Er wendet sich um, sieht zu, wie Golden unter einem ausholenden, elliptischen
Schwerthieb des Gegners hinweghechtet, ihrerseits die Klinge schwingt und sie
zwei, drei Mal gegen seinen Schädel krachen lässt; blendende, feurige
Explosionen folgen jedem der Hiebe, reißen Splitter aus dem Avatar und bringen
ihn ins Taumeln.
Der Gegner setzt zurück, breitet die Arme aus.
Wabernde Symbole flackern um den Avatar herum auf, wirken wie Worte in einer
fremden Sprache, die sich in Zeilen um ihn legen und um die herum sich der Raum
zu krümmen und zu biegen scheint.
„Verdammt!“, schreit Golden mit sich überschlagender Stimme, setzt einen
Schritt zurück, als sie irgendetwas in den Symbolen zu erkennen scheint.
„Befrei' endlich die Sues, du Idiot!“ Sie packt ihr Flammenschwert mit
beiden Händen, schüttelt eilig mehrmals den Kopf, um das wüst in ihr Gesicht
hängende Haar zurückzuwerfen.
Der Avatar verändert sich; sein zuvor noch massiver Körper beginnt, unstet hin
und her zu zucken, zu beben, als bestünde er plötzlich aus pulsierendem
Gewebe.
„Alessa muss uns und den Avatar aus dieser Welt rausbringen, wo die anderen
MSTing-Sue-Per sind!“, ruft Golden und wirft MSTsaw einen kurzen,
beschwörenden Blick zu, die Augen in Aggression weit aufgerissen.
„Golden?!“, ruft Alessa, sieht die Mary Sue fragend an.
„Ja!“, entgegnet sie hektisch, lässt den Avatar nicht aus den Augen, der zu
wachsen beginnt. „Ich versteh' seine Prophezeiung jetzt! Die anderen
MSTing-Sue-Per sind in Silent Hill! Wenn wir unsere Kräfte kombinieren, können
wir den Avatar versiegeln, aber wenn er den Paninischneider und den Deus ex
Machina gewinnt, ist er nicht mehr aufzuhalten!“
„Woher wisst ihr all das?!“, brüllt MSTsaw mit trockenem Hals, noch lauter
als die Mary Sues.
Alessa packt ihn am Handgelenk, reißt ihn mit übermenschlichen Kräften herum.
„Befreie die Sues!“, fleht sie und sieht beschwörend in sein faltiges
Gesicht.
Mit einem lauten Knall stieben die Schriftzeichen auseinander, die den Avatar
umgeben haben; der Gegner ist über fünf Meter groß geworden und kein dürres
Skelett mehr, sondern ein massiver Koloss mit Beinen, dicker als Baumstämme.
Sein linker Arm wird zu einem meterhohen Turmschild, während der rechte sich
noch um das Doppelte verlängert und in einen gewaltigen, mit Spitzen besetzten
Streitkolben ausläuft.
Der Avatar stürmt los, rast mit donnernden Schritten auf Golden zu und schwingt
seine Waffe, viel schneller, als ihre Größe es vermuten lassen würde.
Die Sue setzt fluchend zurück und entgeht dem Angriff im letzten Moment, fühlt
noch den Luftzug, als die Waffe an ihrem Gesicht vorbeischwingt. Sofort setzt
der Avatar nach, hiebt mit horizontalen Schwüngen auf Golden ein, denen sie
durch Rollen und Sprünge entgeht und lässt die Waffe vertikal zu Boden
krachen, mit einer Wucht, die den massiven Fels erzittern lässt.
Golden taumelt, springt hastig zurück und schleudert vier, fünf Energiebälle
auf den Avatar; doch der Gegner reckt mit einer ruckartigen Bewegung seinen
Schild vor sich und scheint die Geschosse damit regelrecht zu absorbieren; noch
in der gleichen Bewegung lässt sich der Avatar vom Gewicht seines Schildes in
eine Drehung um die eigene Achse ziehen, schwingt den gläsernen Wall mit voller
Wucht und entfesselt eine Energiewelle, die sich knisternd über den Boden
wälzt, sich immer weiter auftürmt und auf Golden zu wallt wie eine Sturmflut.
Fluchend stößt sich die Mary Sue ab, springt mit unglaublicher Kraft über die
Welle hinweg, keine Sekunde bevor sie niedergeht, wo sie zuvor noch stand und
breitet noch in der Luft ruckartig die Arme aus.
Dreizehn von Elementarzaubern beseelte Schwerter materialisieren sich aus Wolken
gleißender Fünkchen und wirbeln um Golden herum, gehalten von unsichtbaren
Händen; die Sue umgibt sich mit einer Aura aus Flammen, Blitzen,
Schneekristallen und noch weiteren Final Fantasy Elementen, welche aufzuzählen
den Rahmen sprengen und die Actionstimmung noch mehr vermiesen würde als dieser
Satz hier.
Schreiend stößt Golden die Arme vor sich, deutet in einer kraftvollen Bewegung
auf den Avatar und schleudert ihm die funkelnden Waffen entgegen.
„Ich versteh nicht, wieso du gegen ihn kämpfst! Du bist doch die Dienerin von
Elypsion!“, ruft MSTsaw verzweifelt, sieht aus blutunterlaufenen Augen zu, die
Golden gegen den Avatar anhält.
„Mein Gott, bist du behindert oder so?!“, kreischt Golden, die von Sekunde
zu Sekunde wütender zu werden scheint.
Ihre Schwerter schlagen klirrend aus allen Richtungen auf den Avatar ein,
umgehen seinen Schild mit blitzschnellen Bewegungen und zucken immer wieder um
ihn herum, doch keiner der Hiebe scheint ihm auch nur das Geringste auszumachen,
und der Sturm aus Elementen weht über den Avatar, ohne ihm zu schaden.
Der Gigant stößt sich ab, springt und reckt den Keulenarm nach unten, um wie
ein Meteor auf Golden niederzugehen.
Mit einem verzweifelten, meterweiten Satz entgeht die Sue dem Angriff, fährt
herum und vollführt hastige Gesten, um abermals ihre Schwerter auf den Avatar
eindringen zu lassen, noch ehe der Gegner wieder den Boden berührt. Die Klingen
umschließen wie ein Fangeisen, drängen ihn zurück und schleudern ihn zu
Boden, wo der Avatar auf die Knie fällt, sich mit seinem Turmschild abstützt.
„Deus Ex Machina!“, ruft MSTsaw gellend, reckt beide Handflächen auf den
Gegner: Knisternde Energie umspült seine Finger und entlädt sich in einem
gleißenden Blitzstrom, der tosend und donnernd in den Avatar einschlägt.
Der alte Mann schreit vor Anstrengung, als er auf den Avatar einhält, doch der
Gegner scheint den Angriff nicht einmal zu spüren, wendet sich beinahe absurd
langsam um und hält seinen Schild dazwischen, welcher MSTsaws Blitzangriff
absorbiert!
Sekunden später geht der Alte keuchend zu Boden.
Der Schild des Avatars leuchtet in einem inneren Feuer, als der Gegner ihn
bedrohlich anhebt.
„Nein!“, schreit Golden entsetzt, reißt sich herum und stürmt zu den
anderen Sues.
Mit donnerndem Getöse schlägt der Schild des Avatars auf den Boden und
entlädt Stürme violetter, sengender Energieströme, die sich wie meterhohe
Wellen durch den Raum ausbreiten und auf die Sues zu rasen.
Golden erreicht die anderen in letzter Sekunde, hebt beide Hände und generiert
einen Schild aus leuchtenden Waben um sie.
Wie unter Schmerzen aufschreiend hält sie gegen den Sturm an und lenkt all ihre
Energie in den Schild, welcher immer heller erstrahlt.
Erst Sekunden später ebbt der Angriff ab.
MSTsaws Gesicht ist vor Entsetzen erstarrt.
„Ich hasse Elypsion“, keucht Golden, sinkt zu Boden und ringt nach Atem.
„Du Dummkopf, ich sabotiere den älteren Autor, seit er mich ins Multiversum
geschickt hat. Verrat mir doch mal, wie jemand diesem Arschloch freiwillig
dienen kann!“, zischt sie und rappelt sich langsam wieder auf.
„Aber...“, stottert MSTsaw. „Wenn wir ihn zusammen angreifen, können wir
ihn besiegen! Dann sperren wir den Avatar in den Deus ex Machina und machen
ihn...“
„Nein!“, ruft Golden, während ihr Schild zu verblassen beginnt. „Der
Avatar darf den Deus ex Machina nicht einmal berühren! Ich kann das jetzt nicht
ausführlich erklären, aber wenn er den D-e-M erreicht, absorbiert er ihn und
gewinnt die Autorenkräfte!“
„Autorenkräfte?!“, gellt MSTsaw, sieht verwirrt zwischen den Sues hin und
her.
„Der Deus ex Machina ist ein Fragment einer älteren Autorin, Narr“, zischt
Alessa mit vor Verachtung bebender Stimme. „Befreie die Sues! Wir versuchen,
dir Zeit zu verschaffen, so lange wir können!“
Der Schild erlischt schließlich, und sofort setzt sich der Avatar in Bewegung.
Golden und Alessa stürmen ihm entgegen.
MSTsaw sieht den Sues hilflos nach, bleibt beinahe wie angewurzelt stehen und
bewegt sich selbst dann noch nicht, als Alessa aus allen Richtungen Ketten
beschwört, die auf den Avatar zu rasen, seinen Schild umschlingen und ihn
herumreißen, und Golden verzweifelt ihre Schwerter zurückruft, um die Lücke
in seiner Deckung auszunutzen.
Schließlich wendet sich MSTsaw um, läuft los - und beginnt zu rennen, als
hinter ihm die Schreie der Mary Sues lauter werden, polterndes Getöse und das
Geräusch von berstendem Stein herandringen. MSTsaw rennt so schnell er kann,
immer tiefer in den endlos erscheinenden Raum hinein, hin zu dem wirren
Konstrukt aus metallenen Ringen und Streben, das in einigen Metern Höhe von
Ketten emporgehalten und von einem rosaroten Schild aus Licht umgeben wird; zu
dem Deus ex Machina, in dem drei Mary Sues gefangen sind, deren Kräfte MSTsaw
raubt.
„Deus ex Machina!“, ruft der alte Mann atemlos. Sogleich kommt Bewegung in
die Ketten, die sich langsam absenken, den Deus ex Machina herunterlassen.
Sethas Armreif versagt seinen Dienst und schließlich erlischt der
Energieschild.
MSTsaw hat den Deus ex Machina fast erreicht, als hinter ihm die Sues
schmerzverzerrt aufschreien.
Ein Stakkato aus urtümlich lauten Schritten bricht sich Bahn.
Der Boden erbebt.
MSTsaw wendet sich um, wirft einen ängstlichen Blick zurück über die
Schulter; und bemerkt noch, wie der Avatar sich abstößt, mit einem
schwerelosen Sprung, welcher seiner Masse und Größe blanken Hohn spricht, auf
ihn zu hält und sich mit vorgestrecktem Schild auf ihn wirft.
Der alte Mann schreit verzweifelt, ehe der Avatar ihn schlichtweg unter sich
begräbt.
In Silent Hill schreiten Torquemada, mit Meon auf der Schulter, und der Bookman
zügig über eine verfallene Hauptstraße; der zwischen mehreren, radial
konzentrischen Häuserreihen gelegene Platz, den sie ansteuern, ist nur noch
wenige hundert Meter entfernt.
Bläuliches, aus Magie geborenes Licht erhellt zu beiden Seiten die Fassaden der
Gebäude, lässt die Pfützen auf der Straße schimmern, die hier und da den
rissigen Asphalt bedecken.
Winzig kleine, aus nichts als komprimierter, stofflich gewordener Helligkeit
bestehende Symbole schweben durch die Luft; unzählige Runen, und es werden
immer mehr, je näher sie dem Platz kommen.
„Das ist definitiv Taldeers Hexerei“, knurrt Torquemada, sieht sich
sichtlich konzentriert um, als wolle er die Runen lesen. „Schildrunen,
Sturmrunen, Runen der Festigkeit... Der Zauber, den sie vorbereitet, wird
gewaltig sein. Ich könnte all diese Runen nicht bannen, selbst wenn ich es
versuchen würde.“
„Defensive Runen?“, fragt Meon verblüfft, die immer wieder zwischen
einzelnen der filigranen Symbole hin und her sieht. „Wozu würde sie denn
einen so großen Schild benötigen?“
„Das weiß nur die Hexe“, brummt Torquemada, späht nun in die Ferne und
sieht davon ab, die unzähligen Symbole weiter zu betrachten. „Vielleicht will
sie sich vor meinem Zorn schützen, den ich ihr entgegenschicke, sobald sie ihr
verschlagenes Antlitz zeigt.“
„Ich bin überrascht, dass sie sich hier zeigen würde“, fährt der Bookman
mit monotoner Stimme fort. „Taldeer hat sich in letzter Zeit sehr bedeckt
gehalten. Keiner weiß, was sie getan hat, seit es zu dem … Zerwürfnis mit
uns anderen MSTing-Sues kam.“
„Ah ja, das Zerwürfnis“, brummt Torquemada. „Davon hast du mir in dieser
Halluzination erzählt. Ihr Narren könnt nicht sagen, dass ich euch nicht
gewarnt hätte. Ich habe seit Jahren prophezeit, dass Taldeer eigene Pläne
schmiedet und die Organisation benutzt.“ Er wirft ihm einen beinahe hämischen
Blick über die Schulter zu, den der Bookman nicht erwidert.
„In der Tat hat sich Taldeer zuletzt in Widersprüche verwickelt“, antwortet
er trocken. „Solange ich ihre Sicht der Dinge nicht kenne, werde ich
allerdings nicht über sie urteilen, Torquemada.“
„Also … ich weiß nicht, was sie noch so alles getan hat...“, beginnt Meon
stockend. „Aber ich hab noch eine Rechnung mit ihr offen, da sie meine Kinder
bedroht und mein Schiff gesprengt hat. Mit ihnen eigentlich auch, Bookman. Wenn
die Chaosfee sich vorhin nicht für sie ausgesprochen hätte … ach, na ja.
Egal.“ Sie kichert und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
„Ich bin durchaus ebenfalls dafür, die Klärung jedweder Dispute auf später
zu verschieben, Meon“, entgegnet der Bookman mit einem beinahe merkwürdig
vergnügten Unterton in der Stimme. „Auch wenn ich anmerken möchte, dass Sie
als ehemalige MSTing-Sue-Per nicht so unschuldig an den Geschicken der
Organisation sind, wie sie nach dem Verlust Ihrer Erinnerungen eventuell
glauben.“
„Ach … na ja“, kichert Meon überrumpelt, und Torquemada räuspert sich
lautstark, noch ehe Meon fortfährt.
„Sie will es nicht wissen, Greis. Ich erzähle ihr nicht davon, da es ihr
nicht gut tun würde. Tu du es auch nicht“, knurrt er und wirft dem Bookman
einen finsteren Blick zu.
„Ehm … ja“, macht Meon. „Ich erinnere ich mich nur noch daran, dass wir
eine Abmachung getroffen hatten und uns gegenseitig in Ruhe lassen wollten. Und
trotzdem laufen wir uns immer wieder über den Weg, Bookman!“ Sie lacht
entschuldigend; ihre hohe, vor Nervosität ganz quietschige Hamsterstimme
verhallt zwischen den Häuserzeilen.
Mittlerweile bricht die Dämmerung allzu deutlich an; weiträumig erscheinen die
Wolken bereits in warmem Orange.
„Nun, Meon“, hebt der Alte schließlich an. „Wenn es Ihnen hilft, kann ich
sagen, dass...“
„Genug!“, zischt Torquemada und hebt eine Hand, deutet geradeaus.
Weiter hinten ist der Platz, im Zentrum ein uralter, mehrstöckiger Brunnen,
über dem eine geisterhaft leuchtende Silhouette in der Luft schwebt, umgeben
von Runen und pulsierendem Licht.
„Taldeer“, zischt der Bookman alarmiert.
„Sie ist es. Ich gehe rein!“, ruft Torquemada und stürmt los.
Die Hamsterdame wird durch den Ruck beinahe unsanft von seiner Schulter
gerissen, überschlägt sich quietschend in der Luft und erweckt ihre
dämonischen Flügelchen, um kurzerhand zu schweben.
Torquemada eilt mit bebenden Schritten auf den Platz zu, den Kriegshammer
beidhändig gepackt.
Die anderen folgen in gemessenem Abstand.
„Hexe!“, brüllt er und fixiert die unheimliche Silhouette über dem
Brunnen.
Taldeer antwortet nicht, als sie sich nähern, schwebt mit ausgebreiteten Armen
still in der Luft. Immer mehr Runen materialisieren sich um sie herum, driften
davon und machen Platz für neue, deren Strahlen Taldeers aus einem Material wie
Obsidian bestehende Rüstung schimmern lässt. Ihr Waffenrock und die Bänder,
die sie schmücken, wehen in einer unnatürlichen Brise.
„Ich wusste von Anfang an, dass du hier auftauchen würdest!“, fährt
Torquemada fort, als sie nur noch wenige Meter entfernt sind. Er hält im
Schritt inne und rammt lautstark den Griff seines Hammers auf den Boden. „In
dem Moment, in dem die MSTing-Sues erscheinen, war mir klar, dass du etwas
vorausgesehen hast!“
Sekunden des Schweigens verstreichen, nur übertönt von einem beinahe
melodischen, summenden Klang, der von den unzähligen Runen ausgeht.
„Äußern Sie sich, Taldeer“, fordert dann der Bookman, wesentlich
gefasster, während er neben Torquemada tritt. „Dass die MSTing-Sues hier
aktiv werden müssen, um die Folgen Ihrer Machenschaften einzudämmen, ist eine
Sache - dass Sie all dies vorausgesehen haben, eine andere. Sie hätten das
ankündigen können.“
Der Inquisitor wirft ihm einen alarmierten Blick zu, den der Bookman nur mit
einem Kopfschütteln abtut.
Taldeer seufzt schließlich; ein Geräusch, welches vor Hohn beinahe
überzulaufen scheint.
„Ach, ihr beiden; zutiefst von euch und euren Ideen eingenommen, einer genauso
ignorant wie der andere. Als ob ich mich vor euch Säugetieren rechtfertigen
oder euch den geringsten Einblick geben müsste in was auch immer meine Augen
gesehen haben.“ Taldeer wendet sich um, mustert die anderen mit unverholener
Geringschätzung. „Der Hamster verhält sich noch am klügsten von euch und
sieht davon ab, mich mit den verbalen Ausdrücken seines bedauernswerten Hasses
zu traktieren.“
„Erspar mir dein Geschwätz, Hexe!“, ruft Torquemada, winkt mit der freien
Hand herrisch ab. „Ich will wissen, was du hier vorbereitest! So viele Runen?!
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, du willst MSTsaw mitsamt
der Stadt in die Luft sprengen, aber dann sind es Schilde?!“
Taldeer lacht verhalten.
„Ach, Torquemada...“, sagt sie, richtet eine Handfläche auf die Sues, als
wolle sie auf alle drei gleichzeitig deuten.
Der Bookman spannt sich alarmiert und Torquemada festigt seinen Stand, während
Meon sich vor lauter Schreck einmal in der Luft überschlägt.
Doch Taldeer greift sie nicht an.
Einige der Runen wirbeln herbei wie schnell fliegende Glühwürmchen, umgeben
die Sues - und senden Bilder in ihre Geister.
„Und doch, ich bin ein letztes Mal bereit, euch schmähenden, verächtlichen,
kurzsichtigen Tölpeln Einblicke in meine Visionen zu gewähren“, sagt sie mit
fester Stimme. „Die Zukunft, in der wir uns nun befinden, Torquemada … ich
habe sie nicht vorausgesehen und wahrlich, was ist es mir für eine Freude, nach
so langer Zeit nicht mehr mit unumstößlicher Gewissheit sagen zu können, dass
das Multiversum zerstört werden wird.“
Die Gesichter der anderen beginnen wie unter Krämpfen zu zucken, als die Vision
über ihre Geister hereinbricht wie eine Flut aus Bildern; als sich binnen
Sekunden abertausende falsche Erinnerungen an Dinge, die geschehen könnten, in
ihrem Bewusstsein materialisieren. Sie sehen Golden, Alessa und MSTsaw, die
gegen den Avatar des Elypsion kämpfen, der immer monströser wird. Dann kommen
die Bilder so schnell, dass sie sie kaum erfassen können.
Meon schreit vor Angst laut auf, als sich plötzlich ein gigantischer Avatar
erhebt, seine riesenhafte Hand vom Himmel aus hinunter streckt, mit einer Faust,
die wie ein Meteor ist.
Die Vision endet von einer Sekunde auf die andere. Taldeer scheint zu flackern,
doch die Erscheinung verfliegt, so schnell sie gekommen ist.
„Deine Schüler habe ich bereits für dich gerettet, Inquisitor - ich habe
verhindert, dass sie versuchen, die Folgen meiner Machenschaften einzudämmen,
wie ihr es genannt habt; ein Ding, wozu allein die MSTing-Sues noch in der Lage
wären, und habe sie auf ihrer kleinen Reise durch Silent Hill mit Erinnerungen
an eine andere Zukunft angetrieben, sich zu beeilen, um das alte Haus im Wald
früher zu erreichen als es notwendig gewesen wäre, um die tief unter dieser
verfluchten Stadt liegende Dimension zu betreten. Der Preis dafür war eine
MSTing-Sue, wofür der Bookman nun mich, dich, oder deine Zöglinge schelten mag
- es ist mir gleich, es macht keinen Unterschied“, murmelt Taldeer hastig.
Die Miene des Ältesten wird eisern, verzerrt sich schmerzlich, als ihm klar
wird, was die Explosion vorhin ausgelöst hat.
Taldeer fährt unbeirrt fort: „Und nun sehen wir uns genötigt, die
Auswirkungen der Pläne einer anderen Entität einzudämmen. Der ältere Autor,
den ich prophezeit habe, ist gekommen, Torquemada. Welchen Preis werden wir aber
zahlen?“
Torquemada lässt abermals seinen Hammer zu Boden sinken, beißt so fest die
Zähne aufeinander, dass seine Kiefergelenke knirschen. Er muss seine Stirn
berühren und kurz die Augen schließen, und Meon ist mittlerweile so irritiert,
dass sie zu Boden sinkt.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es so bald passiert“, murmelt Torquemada,
während Schweiß seine Schläfe hinabrinnt.
„Aber so ist es“, spricht die Runenprophetin, hebt eine Augenbraue. „Der
ältere Autor ist nah. Ein Ereignis, im Übrigen, dessen Torquemada und ich uns
sicher waren, noch ehe Sie, Meon, Sie, Bookman, und die anderen, Teil der
Organisation wurden, und welches wir wie unsere Augäpfel gehütet haben, um Sie
zu schützen - um das Multiversum zu schützen.“
Taldeer spitzt süffisant die Lippen, während Meon und der Bookman zu
Torquemada sehen, sichtlich überrascht.
Der Inquisitor begegnet ihren Blicken gefasst. „Wir haben die Organisation
gegründet. Dass wir das nicht ohne Grund getan haben, ist klar“, brummt er,
während der Bookman die Stirn in Falten legt, sich am Kinn kratzt.
„Etwas Ähnliches habe ich bereits vermutet“, murmelt er, mehr zu sich
selbst, als zu den anderen. „Wenn die Überreste einer älteren Autorin im
Herzen unserer Festung ruhen … muss es andere geben. Wieso sollte das
Multiversum dann nicht das Interesse anderer Autoren wecken?“
Taldeer sinkt darnieder, kommt mit den Stiefelspitzen voran auf dem Brunnen auf
und breitet die Arme aus, um neue Runen zu erschaffen. „Doch nun ist die Zeit
der Geheimnisse vorüber: Elypsion hat seinen Zug gemacht und wird uns die
Realität seiner Existenz allzu bald beweisen. Um zu sehen, was die Zukunft
bringt, bin ich nun hier.“
„Gegen den älteren Autor kämpfen?! Dazu all diese Runen?“, schreit
Torquemada, geht beinahe unbeholfen einen Schritt auf sie zu. „Bist du
endgültig wahnsinnig geworden?“
Taldeer lacht schallend. „Wenn du es wünschst, verkrieche dich im Plothole,
wo er keine Macht hat - vielleicht wird es bald das einzige sein, das vom
Multiversum noch übrig bleibt.“
Meon schreit, springt empor und fliegt zwischen die beiden. „Könnt ihr
eventuell aufhören, euch die ganze Zeit anzugiften?“, ruft sie und
gestikuliert hektisch. „Taldeer, wie können wir diesen Autor denn
besiegen?“
Abermals lacht Taldeer schallend auf - so künstlich, dass jedem klar wird, dass
ihr Gelächter kaum mehr ist als eine eingeübte Geste, die vieles soll, nur
nicht den Humor der Runenprophetin unterstreichen. „Ach, wer weiß das
schon“, seufzt sie schließlich. „Ich habe es nicht gesehen - das bedeutet,
dass ich nicht gesehen habe, wie wir Elypsion bezwingen, aber auch, dass ich
nicht gesehen habe, wie Elypsion uns bezwingt. Womöglich finden wir einen Weg,
und vielleicht auch nicht. Wie sollte ich als eine, die das Schicksal sieht,
über denjenigen befinden, der es seiner Willkür beugt?“
MSTsaws Herz scheint einen Schlag zu überspringen, als er den kolossalen Leib
des Avatars auf sich niederfahren sieht, sich gleichzeitig ein gewaltiger
Schatten und unwirkliches, violettes Licht über ihn ausbreiten - und als in
letzter Sekunde unzählige Ketten herbeiwirbeln, sich von dämonischem
Eigenleben erfüllt um den Gegner schlingen und ihn zurückzerren, ihn gerade
genug abbremsen, um ihn etwas weiter hinter MSTsaw aufschlagen zu lassen.
Der alte Mann verliert sein Gleichgewicht, als abermals der Boden unter der
Wucht des Aufpralls erzittert.
„Schnell!“, schreit weiter hinten Alessa mit ihrer dröhnenden
Dämonenstimme, während die Ketten beginnen, den Avatar zurückzuzerren.
Golden rast heran und drischt mit ihrem Schwert auf seinen Schädel ein.
MSTsaw schluckt, rauft all seine Kraft zusammen und setzt vor, nimmt die letzten
Meter mit der Unermüdlichkeit eines dem Untergang Geweihten, dem der
leibhaftige Tod im Nacken sitzt.
Schreiend reißt er die Arme empor, noch ehe er den Deus ex Machina ganz
erreicht hat und greift nach der ersten Metallstrebe, packt sie und reißt an
ihr.
Sie löst sich schabend, als er immer wieder an ihr zieht, sie schließlich
achtlos davonwirft und die nächste greift.
Hinten wird der Avatar von immer mehr Ketten umschlungen, die sich wie
unermüdliche Fesseln um ihn legen und verknoten. Sein Körper beginnt zu
leuchten, als abermals Schriftzeichen um ihn herum erscheinen, die so unwirklich
sind, dass es in den Augen schmerzt, sie auch nur anzusehen.
„Er verwandelt sich wieder!“, ruft Golden alarmiert und setzt zurück,
bedeutet Alessa mit einer flinken Geste, es ihr gleich zu tun.
Das dämonische Mädchen reagiert geflissentlich und eilt an ihre Seite.
„Was hat das zu bedeuten, Golden? Ich sehe, dass diese Symbole etwas in dir
auslösen“, fragt sie mit vor Anspannung verzerrtem Gesicht, lässt den Gegner
keine Sekunde aus den Augen.
„Das ist kompliziert zu erklären“, murmelt Golden gepresst. „Die älteren
Autoren haben eine Sprache, mit der sie die Realität formen. Wenn er der Avatar
von Elypsion ist, kann er sie wahrscheinlich selbst sprechen und sich immer
wieder verändern. Ich habe festgestellt, dass er sich gegen Elemente
immunisiert, aber ich verstehe das System dahinter nicht.“
„Eine Sprache, um die Realität zu ändern?“, zischt Alessa. „Es gibt
viele Möglichkeiten, die Realität zu ändern. Was ausgerechnet an einer
Sprache, die das bewerkstelligt, so besonders sein soll...“
„Ach verdammt, Alessa, es ist die Sprache der älteren Autoren! Er kann
wahrscheinlich ALLES damit verändern!“, braust Golden auf, doch Alessa bleibt
gelassen.
„Wenn er damit alles verändern könnte, würde er uns auslöschen - warum tut
er es dann wohl nicht?“, fragt sie mit einem Anflug von Spott in der Stimme,
und Golden blinzelt mehrmals, als ihr klar wird, dass das dämonische Mädchen
Recht haben muss.
Ein Ruck geht durch den Avatar.
Die Sue packt ihr Schwert fester, als der Avatar wieder schrumpft, sich wie ein
Wurm aus den metallischen Fesseln herauswindet und seine vier Gliedmaßen in
bizarre, lange Gewehre verwandelt, die er auf die Mary Sues und MSTsaw richtet,
nun zu schweben beginnt und einen Hagel aus Projektilen entfesselt.
Golden flucht, springt vor und generiert einen Wall aus leuchtenden Waben vor
sich, groß genug, um den Hagel abzufangen. Die Geschosse schlagen donnernd
gegen ihren Schild, reißen mit jedem Treffer Splitter heraus.
„Richtward, beeil dich!“, kreischt Golden unter größten Anstrengungen, und
zeitgleich zieht MSTsaw eine weitere Metallstrebe aus dem Deus ex Machina.
Die Augenlider der gefangenen Mary Sues beginnen, unstet zu zucken, als der
Einfluss ihres Gefängnisses schwächer wird.
Setha gleitet bereits heraus, fällt Sekunden später kraftlos zu Boden, bedeckt
von ihrem silberweißen Haar mit rotem Schimmer wie von einem Leichentuch.
Kurz darauf fällt Nevan aus dem Deus ex Machina, geht genauso leblos zu Boden
wie die andere.
„Du musst Alessa befreien!“, schreit weiter hinten das Dämonenmädchen; sie
reißt ruckartig ihre Hände hoch, entfesselt Fontänen aus pechschwarzem
Höllenfeuer, die sich wie Würmer blitzschnell auf den Avatar zu bewegen und
ihn zur Seite drängen.
MSTsaw ächzt vor Anstrengung auf und sieht zur menschlichen Alessa empor, kaum
mehr als einer fast gänzlich von schmutzigen Mullbinden umwickelten Mumie,
deren Augen und Mund gerade so unbedeckt sind. Drei Streben halten die Mary Sue
fest, und vom Boden aus erreicht er sie nicht.
Verzweifelt saugt MSTsaw die Lungen voll Luft, greift einen der wie Kupfer
wirkenden Ringe des Deus ex Machina und zieht sich daran hoch, sucht mit den
Füßen Halt und erklimmt ihn unbeholfen.
Als sein zweiter Fuß auf den Deus ex Machina tritt und er keinen Kontakt zum
Boden mehr hat, ist ihm, als würden Stromstöße durch seinen Körper fahren,
als würde er gleichzeitig erfrieren und verbrennen; als würde einfach alles,
das in ihm ist, aus ihm heraus und in den Deus ex Machina gesogen, nur um danach
wieder in ihn umgeleitet zu werden.
MSTsaw schreit vor Schmerz und Qual, sieht glänzende Funken auf seiner Netzhaut
auf und ab tanzen.
Sein Herz überschlägt sich fast.
Wenn es sich so anfühlte, im Deus ex Machina gefangen zu sein, bereute er nun,
jemals jemanden darin eingeschlossen zu haben.
Hinten verwandelt sich wieder der Avatar, wird von seinen bizarren
Schriftzeichen umgeben und beginnt zu wachsen.
MSTsaw verlangt sich alles ab, klettert weiter und erreicht eine Metallstrebe,
reißt sie mit einem lauten Schrei heraus und greift nach der nächsten.
Der Avatar wird zu einem Giganten, noch dreimal größer als in der Form, in der
er einen gewaltigen Turmschild trug; auf beinahe bizarr dünnen Beinen tut er
einen Schritt und steigt kurzerhand über die gegen ihn anhaltenden Mary Sues
hinweg, streckt einen Arm nach dem Deus ex Machina aus, von dem ihn noch maximal
drei seiner Riesenschritte trennen.
Die Sues schreien entsetzt und unzählige Ketten wirbeln herbei, schlingen sich
um seinen viel zu dünnen Körper, der in der Mitte durchbrechen müsste; doch
der Avatar stampft unbeirrt voran.
MSTsaw saugt seine Lungen voll Luft, greift die letzte Strebe und hält sich mit
aller Kraft an ihr fest, lässt sich zurückfallen, um sie mit seinem bloßen
Gewicht herauszuziehen.
Alessa rutscht bereits herunter.
Im Körper des alten Mannes ist kein Gefühl mehr; jedes Empfindungsvermögen in
ihm wurde hinweggeätzt von der unfassbaren Grausamkeit, den Deus ex Machina zu
berühren. MSTsaw nimmt beinahe beiläufig wahr, wie auf einmal alles ganz
langsam zu geschehen scheint, wie Alessa aus dem Deus ex Machina rutscht und die
bizarre Klaue des Avatars keinen Meter mehr entfernt ist.
Während MSTsaw fällt, fragt er sich, was Alessa mit ihm tun würde, sobald sie
wieder die volle Kontrolle über diese Dimension erlangt; was eventuell die
anderen mit ihm tun würden.
Im wird klar, dass er über keine Suekräfte mehr gebietet, außer denen des
Paninischneiders.
Im Kampf gegen Elypsion und seinen Vasallen würde er dem Multiversum von nun an
keinen Dienst mehr leisten können, würde seinen Neffen und das, was Elypsion
Dando und ihm angetan hat, nicht rächen können.
MSTsaw wird klar, wie langsam alles geschieht.
Die Hand des Avatars nähert sich, doch der Gigant kommt kaum voran.
Auf der anderen Seite fällt die mumifizierte Alessa zu Boden, berührt den Deus
ex Machina nicht länger.
Die kämpfenden Mary Sues beobachten ihn mit entsetzten Blicken und weit
aufgerissenen Mündern, als würden sie schreien; doch MSTsaw hört sie nicht.
Alles geschieht so langsam; als würde jeden Moment Elypsions überweltliche
Stimme von jenseits der Dimensionen in seinen Geist eindringen, um ihn zu
verspotten.
Und eine Stimme kommt; doch MSTsaw spürt, noch ehe sie das erste Wort
gesprochen hat, dass es nicht Elypsion ist.
„Wünschst du, dich dem älteren Autor entgegenzustellen, Richtward?“, fragt
sie und sie verklingt in seiner Seele, wie es die verhasste Stimme Elypsions
getan hat.
MSTsaws Antwort folgt noch im gleichen Moment, und sie kommt beinahe
automatisch, ohne sein Zutun.
„Ja!“, ruft er in seinem Geist, spürt, wie das Echo seines eigenen
Gedankens in seinem Inneren verhallt.
„Dann soll es so sein“, spricht die Stimme, die nicht Elypsion ist.
Der Deus ex Machina beginnt zu leuchten, erglüht in einem inneren Feuer wie
geschmolzenes Metall.
Noch immer passiert alles wie in Zeitlupe, nähert sich die monströse Pranke
des Gesandten Elypsions, lösen sich die Ringe des Deus ex Machina voneinander
und beginnen zu schweben.
Der Avatar schreit; Elypsion schreit, als der Deus ex Machina seiner Klaue im
letzten Moment entwischt, zu Licht wird, das wie eine Flüssigkeit davonrinnt,
Richtward umspült und ihn umgibt, in ihn eindringt.
Elypsions zorniger Schrei verstummt von einer Millisekunde auf die andere;
Richtward kann ihn nicht mehr hören, spürt instinktiv, dass er ihn nie wieder
hören wird - und freut sich darüber, auch wenn er nicht versteht, warum.
Ein Ruck geht durch den Raum.
Der alte Mann fällt wuchtig zu Boden, liegt inmitten der befreiten Sues.
Elypsions Avatar greift ins Leere, wo kurz zuvor noch der Deus ex Machina
gestanden hat, neigt den Kopf, als würde er verwundert auf seine leere Hand
blicken.
Die Kreatur neigt ihr Haupt abermals um ein My und scheint nun den Alten
anzusehen, der regungslos auf dem Boden liegt, aus getrübten Augen zu der
Gestalt aufschaut.
Dumpfe, dröhnende Laute aus nichts als Zorn dringen aus der Kehle des Avatars,
der seine Arme emporreißt, die Hände ineinander legt und sie wie einen Hammer
auf Richtward niederfallen lässt, um ihn zu zerquetschen.
Wie von selbst hebt der alte Mann eine Hand, streckt sie mit der Fläche voran
ohne jede Kraft vor sich - und fängt den Titanenschlag des Avatars einfach ab!
Die Druckwelle reißt Golden und das dämonische Mädchen von den Füßen, fegt
die bewusstlosen Sues davon, und noch in der gleichen Sekunde wirbeln unzählige
Ketten herbei, fangen die menschliche Alessa beinahe andächtig auf.
Ihr dämonisches Ebenbild erscheint neben ihr, legt ihr eine Hand auf die
Stirn.
Fast im selben Moment kommt Bewegung in die Gesichter der ungleichen Alessas,
die sich voller Wärme anlächeln.
Weiter hinten verfolgt Golden entsetzt, wie MSTsaw die Fäuste des Avatars
abblockt.
„Deus ex Machina“, murmelt der alte Mann müde, und flirrende, wabernde
Störungen ziehen sich wie Risse durch den Raum.
Vier glühende, metallene Sensenblätter von der Länge kleiner Bäume
erscheinen aus dem Nichts heraus, mit bizarren Schriftzeichen auf ihren
Schneiden, die sich wie pechschwarze Gravuren auf der Glut abzeichnen.
Die Klingen wirbeln synchron um den Avatar herum, justieren sich binnen eines
Lidschlags und fahren herum - und durchdringen den gläsernen Leib der Gestalt
fast mühelos, als träfen sie auf keinerlei Widerstand.
Golden japst vor Überraschung auf, als sich der vorgestreckte Arm des Avatars
von seinem Körper löst, violette, purpurne und lilane Nebel daraus
hervorwallen wie Blut. Sein Körper klafft in der Mitte auseinander, seine Beine
kippen zur Seite und sein viel zu kleiner Kopf löst sich mitsamt des oberen
Viertels vom Rest seines Torsos.
Die Fragmente des Avatars verharren in der Luft, scheinen schwerelos
davonzutreiben - bis sie sich einfach auflösen.
Sekunden des Schweigens verstreichen, nur noch durchdrungen vom Rasseln der
dämonischen Ketten, welche beginnen, die menschliche Alessa wie eine Barke
davon und in die Dunkelheit zu tragen.
„Das ist unglaublich“, haucht Golden verblüfft, lässt ihren Blick nicht
von dem alten Mann weichen, der nun regungslos auf dem Boden liegt.
„Ja. Unglaublich“, zischt das dämonische Mädchen, welches aus dem Nichts
heraus neben ihr erscheint. Ihr Gesicht wirkt noch toter als zuvor, und ihre
Augen sind zu lodernden Sonnen geworden. „Und vor allem ist es vorbei.“
Dröhnender Sirenenlärm bricht sich Bahn, dringt aus allen Richtungen zugleich
heran und verhallt in ihnen.
„Danke für deine Hilfe, Golden. Da Silent Hill nun befreit ist, schicke ich
euch alle aus dem Heiligtum zurück in die reale Welt. Nur Alessa und ich
dürfen hier sein.“
„Samael...“, stottert Golden, ehe abermals die Sirene aufheult; sogleich
wendet die Angesprochene den Kopf, um zu Golden aufzusehen.
Die Mary Sue bemerkt noch in der gleichen Sekunde, dass Samael nicht mehr
länger nur ein einfacher Dämon ist.
„Danke, Golden. Wirklich“, spricht die Unheimliche sanft, scheint sie aus
ihren brennenden Augen heraus anzufunkeln.
Dann wird alles um sie herum schwarz.
Als auch im realen Silent Hill die Sirene aufheult, wie ein göttliches Omen aus
dem von der Morgenröte erhellten Himmel herab auf die Erde hallt, heben
Torquemada, Meon und die MSTing-Sues die Köpfe.
„Ist es das?“, ruft der Bookman alarmiert. „Erscheint der Avatar nun?“
„In der Tat; es beginnt“, spricht Taldeer ruhig, hebt ihre Hände. Bewegung
kommt in das leuchtende Runenmeer, das sich immer dichter um die Runenprophetin
zusammenzieht.
Torquemada spannt sich, packt beidhändig seinen Hammer, und Meon springt
kampfbereit auf seine Schulter.
Um den Platz herum öffnen sich Plotholes.
Aus einem heraus fällt Golden, welche die bewusstlose Nevan trägt, aus einem
anderen Setha, die ächzend hinter einer Hecke zu Boden geht.
Fast vor Taldeers Füßen liegt Richtward.
Dann ebbt der geisterhafte Sirenenlärm ab, die Plotholes schließen sich.
Die MSTing-Sues sehen sich alarmiert um, und während der Bookman den neu
Erschienenen flüchtige Blicke zuwirft, wendet sich Torquemada bereits Taldeer
zu.
„Wo ist dieser Avatar?“, fragt er, runzelt die Stirn.
„Er wird bald erscheinen. Uns bleibt aber noch ein kurzer Moment der Ruhe“,
sagt Taldeer, strafft sich. „Bis dahin...“
Die Runenprophetin reißt ihre Hände empor, vollführt ruckartige Gesten mit
ihren Fingern. Ein gleißender Schein aus blauem Licht materialisiert sich um
ihren elfenhaften Kopf herum, als die abertausenden Runen, die sie umgeben, wie
ein Sturm zu tanzen beginnen, zu Taldeer wirbeln und sie umgeben wie eine Aura
.
Einige wehen um sie herum, entfesseln eine Woge aus Energie, die Torquemada,
Meon und den Bookman meterweit zurückstößt, noch ehe sie es sich versehen.
Ein weiterer Runenschwarm formiert sich in der Luft, generiert eine mehrere
Meter messende Barriere aus feinst vernetzten Symbolen und Zeichen, erfüllt von
lodernder Energie, welche Taldeer und Richtward umschließt.
Noch immer schweben tausende Symbole frei in der Luft.
„Du verschlagene Hexe!“, schreit Torquemada, so laut, dass sich seine tiefe
Stimme beinahe überschlägt. „Ich wusste, dass du etwas planst!“
„Diese Runen … Sie sagten, sie wollten gegen den Avatar des Autors
kämpfen!“, setzt der Bookman nach, sieht beinahe fassungslos zur
Runenprophetin, die von ihrem Brunnen herunterschwebt und neben dem kraftlos am
Boden liegenden MSTsaw wieder auf die Füße kommt.
„Oh, und ich werde gegen Elypsion kämpfen“, sagt Taldeer sachlich. „Doch,
nicht jetzt, und ich bitte euch, wie töricht wäre es, den Avatar eines
älteren Autors anzugreifen, von dem wir nicht das Geringste wissen? Der uns
zermalmen könnte, wenn wir nicht fliehen?“
„Du hast die Runen doch für diesen Kampf gesammelt! Du hast gesagt, wir
kämpfen jetzt!“, schreit Meon, trommelt vor Wut auf Torquemadas
Schulterplatte. „Miese Lügnerin!“
„Ich habe euch prophezeit, dass der Avatar erscheinen wird, und dass wir gegen
ihn kämpfen, das ist wahr - aber, Meon, ich habe nicht prophezeit, dass wir es
hier und heute tun werden. Eure Annahme, ich würde Kraft für den Kampf gegen
diesen Gegner sammeln, war gewiss optimistisch, und genauso töricht - leider
fehlt mir die Macht für solche Spielereien.“
Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huscht über Taldeers feines Gesicht, während
sie die Augen zu dünnen Schlitzen verengt, die anderen MSTing-Sues mit ihrem
Blick beinahe zu erdolchen scheint.
„Genau das meine ich!“, brüllt Torquemada. „Jedes Wort eine Lüge und
Manipulation! Sie drückt sich doppeldeutig und unklar aus, sodass jeder sie
falsch versteht, und sobald sie hat, was sie will, fällt sie einem mit dem
Dolch in den Rücken!“ Er packt seinen Hammer und stürmt los, holt aus und
schlägt mit voller Wucht auf Taldeers Barriere ein; doch die Runen erglühen
unter seinen Schlägen lediglich, fangen sie ab, ohne dass die Barriere sichtbar
Schaden nimmt.
Taldeer wendet ihnen den Rücken zu, winkt mit einer Hand.
Unsichtbare Hände packen Richtward und heben ihn empor.
Der alte Mann ächzt vor Schmerz auf.
„MSTsaw!“, ruft Taldeer. „Ich gab dir dieses Leben, und ich gab dir die
Kräfte, die du dein Eigen nennst. Nun verlange ich eine Gegenleistung - du
musst etwas für mich zensieren. Nur ein einziges Mal!“, beschwört sie ihn,
sieht ihn fordernd an.
MSTsaw senkt den Kopf, sieht aus schmerzverzerrten, getrübten Augen zu ihr.
„Du“, knurrt er, als er sie erkennt. Von einer Sekunde auf die andere
verändert sich seine Miene, wird zu einer hasserfüllten Grimasse.
Weiter hinten hockt Golden, sieht skeptisch zwischen dem auf die Runenbarriere
einschlagenden Torquemada, der bewusstlosen Setha und den anderen Sues hin und
her.
Die Dinge haben sich deutlich anders entwickelt als geplant, und war Golden
vorher noch alarmiert, dass Elypsion einen Avatar ins Multiversum gesandt hatte,
so beunruhigt sie nun, dass ein verrückter, alter Mann offenbar mit einem Deus
ex Machina verschmolz - und infolgedessen über die Macht verfügte, besagten
Avatar beinahe mühelos zu besiegen; Golden überlegt, ob der Avatar eventuell
aufgegeben hat, oder ob es daran lag, dass die Waffe ein Deus ex Machina war;
was auch immer nun auf sie zu kommen mag: sie würde all ihre Mary-Sue-Heit
aufbringen müssen, um den Kopf oben zu behalten.
Nevans geschwächtes Stöhnen reißt sie aus ihren Überlegungen. Sie schüttelt
den Kopf, blinzelt mehrmals und wendet sich der Rothaarigen zu, die nun hustet,
langsam den Kopf hebt.
„Golden?“, fragt Nevan mit kraftloser Stimme, öffnet ihre violetten Augen
und sieht zu der Mary Sue empor.
„Ja! Ach, Nevan. Ich bin so froh!“, ruft Golden glücklich, hilft ihrer
Freundin hoch.
Nevans Haltung ist unsicher und zittrig, und sie klammert sich Hilfe suchend an
die Schultern der Mary Sue, lächelt.
Hinter ihnen werden hektische Schritte laut.
„Herrin!“, ruft eine junge Frauenstimme mit türkischem Akzent.
Golden fährt herum, nur um Nevans MSTing-Sues zu bemerken, die aus einer
Seitengasse heraus auf sie zu eilen.
„Meine Mädels“, haucht Nevan mit bebender Stimme. „Ihr seid auch
gekommen, um mir zu helfen.“ Sie schluchzt beinahe.
„Natürlich, Herrin“, antwortet Helga geflissentlich, klingt beinahe, als
würde sie Nevan tadeln.
Dar Pha ist die erste, die heran ist, und obwohl ihr Gesicht zur Hälfte hinter
einem Schleier verborgen ist, spürt Golden regelrecht, wie die Sue sie
anlächelt. „Danke, Golden, dass du die Herrin befreit hast. Wenn es dir
nichts ausmacht, übernehmen wir jetzt“, fährt die Halborkin an die Mary Sue
gewandt fort, während Rayne und Helga die geschwächte Nevan beinahe rabiat von
ihr weg ziehen.
„Ach, ihr alle...“, murmelt Nevan, beginnt zu weinen. Schillernde Tränen
fließen ihre Wangen hinunter. „Ich bin so froh, dass ihr mich nicht vergessen
habt.“
Dann ist es, als ginge ein Ruck durch sie hindurch: Nevan strafft sich, löst
sich von einer Sekunde auf die andere mit erstaunlicher Kraft aus den
Berührungen ihrer Gehilfinnen. Sie schüttelt ihr Haar zurück, winkt mit den
Händen und materialisiert pechschwarze Tücher aus dem Nichts heraus, die sich
wie ein bodenlanger Rock um ihre Hüften legen und alles andere in gewohnter
Manier völlig frei lassen.
„Nun, was ist hier eigentlich los?“, fragt Nevan, deren Stimme und Körper
zusehends an Kraft gewinnen, noch während sie diesen einen Satz spricht. „Die
verräterische Taldeer, der fanatische Torquemada, die erbärmliche Meon und der
wahnsinnige Richtward auf einem Haufen? Da kommt zusammen, was zusammen
gehört“, zischt sie und schüttelt den Kopf, während sie zum Brunnenplatz
starrt. „Verschwindet von hier, meine Mädels.“
Mit einem Wink ihrer Hand öffnet Nevan ein waberndes Plothole, hinter dem
nichts als Dunkelheit liegt. „Ich komme nach, sobald wir hier fertig sind.“
„Du wirkst aber geschwächt, Herrin“, murmelt Dar Pha besorgt, legt den Kopf
schief. „Bist du dir sicher, dass du dich nicht ebenfalls zurückziehen
möchtest?“
„Ja, ja, bin ich“, macht Nevan, klingt beinahe genervt und beginnt, die
Frauen mit spielerischen Bewegungen in das Plothole zu scheuchen. „Nun geht
schon, das hier ist so ein Anführer-Ding.“
Die MSTing-Sues verschwinden schließlich, ohne Nevans Anweisungen weiter in
Frage zu stellen, und das Plothole schließt sich summend.
Nevan seufzt, neigt den Kopf zur Seite und lässt hörbar ihr Genick knacken.
„Nun, Golden: Weißt du mehr als ich? Ich hab in diesem Deus ex Machina nicht
wirklich viel mitbekommen, in den letzten Wochen.“
„Ich … für dich, etwas zensieren?!“, keift MSTsaw, zappelt in der Klammer
aus telekinetischer Macht, die ihn emporhält, hin und her wie eine Marionette.
„Niemals. Du bist für all das doch verantwortlich!“
„MSTsaw“, spricht Taldeer gefasst, kneift die Augen zu und reißt sie mit
einem Ruck wieder auf, sieht ihn beinahe bettelnd an. „Bitte! Ich gebe dir
FFs, Plotdevices, was auch immer du willst! Du musst etwas für mich zensieren!
Gedeih und Verderb des Multiversums mögen davon abhängen, dass du es tust!“,
fleht sie mit bebender Stimme, geht auf ihn zu. „Der Avatar des älteren
Autors, Elypsion … du hast gegen ihn gekämpft, nicht wahr? Ich kann ihn
sehen! Ich kann sehen, wo er wieder zuschlagen wird; wir können Pläne
schmieden, um ihn aufzuhalten, aber ich bin krank, und ich kann nicht mehr
sehen! Du musst diese Krankheit zensieren! Tust du das, MSTsaw?“
MSTsaw stockt, sieht sie unschlüssig an.
Hinten schlägt noch immer Torquemada auf ihre Barriere ein. „Glaub ihr kein
Wort!“, gellt er zwischen zwei wuchtvollen Schlägen. Die Barriere beginnt,
unstet zu flackern. „Sie will, dass du diese Krankheit auslöschst, da sie
ihren Tod fürchtet!“
„Ist das der Grund?“, fragt der Bookman mit leiser Stimme, hat die Arme
verschränkt und sieht Taldeer bohrend an. „Wir haben MSTsaw wiederbelebt und
den Dämon in ihm versiegelt, um Ihre Krankheit zu heilen? Diente dieses
Unterfangen am Ende Ihrem eigenen Nutzen?“
„Nein!“, schreit Taldeer, fährt so schnell herum, dass ihr Mantel weht.
„Torquemada, Bookman, elende Narren! Ich bin die einzige Seherin! Wenn der
Avatar des älteren Autors das Multiversum plagt, muss ich im Vollbesitz meiner
Kräfte sein, denn nur ich werde dazu in der Lage sein, ihn aufzuspüren! Das
ist der Sinn und Zweck unserer Organisation!“
„Stimmt das? Ich weiß nicht... Ich glaube, es stimmt“, nuschelt Meon, so
leise, dass kaum jemand sie hören kann. Jedes von Taldeers Worten weckt ein
Gefühl in ihr, wie ein Déjà-vu, als hätte sie etwas sehr ähnliches bereits
einmal gehört. „Richtward, vielleicht solltest du sie wirklich heilen. Auch
wenn Taldeers Methoden sehr zweifelhaft sind: Irgendeinen Grund für all die
Lügen muss sie doch haben, oder?“, fragt sie Torquemada.
Der winkt nur ab. „Kein Wort ist wahr. Glaubt ihr nichts, was sie sagt!“
„Ich … weiß nicht“, stöhnt Richtward leise, blinzelt mehrmals. „Wenn
du ihn sehen kannst, ist es vielleicht notwendig.“
„Glaub ihr nicht!“, brüllt Torquemada erneut, der beidhändig seinen Hammer
schwingt und einen gleißenden Riss in die Barriere schlägt. „Sie belügt
jeden, selbst ihre Verbündeten!“
„Taldeer...“, murmelt der Bookman nur noch. „Wir haben vieles zu
besprechen.“
Die Runenprophetin schüttelt den Kopf, macht eine wegwerfende Geste und wendet
sich wieder MSTsaw zu. „Nur dieses eine Mal! Bitte, MSTsaw!“
„Ich weiß nicht“, stöhnt der alte Mann. „Nenn mich nicht MSTsaw. Ich bin
nicht mehr...“
„Es ist mir gleich, wer du bist“, zischt Taldeer. „Ich nenne dich, wie es
dir beliebt, nur bitte, zensiere diese Krankheit, bei allen Göttern!“
„Ah...“, macht der Alte, sieht sie mit aufkeimendem Hass an. „Weißt du,
wem noch egal ist, wer wir sind? Elypsion.“
Taldeer blinzelt.
„Deus ex Machina!“, schreit Richtward und reckt die Arme von sich.
Taldeer wiederholt die Worte sichtlich überrascht, als um sie herum der Raum zu
wabern beginnt, sich Risse in der Realität bilden, aus denen ein Hagel
glühender Dornen herausbricht.
Taldeer setzt zurück, ruft ihre Runen herbei und generiert einen zweiten Schild
vor sich.
Richtwards Geschosse schlagen mit einer solchen Präzision in die größere der
Barrieren ein, dass sie fast jedes der Symbole in der Mitte durchdringen, den
Schild augenblicklich auflösen.
Die Augen der Runenprophetin weiten sich erschrocken, während sie die Barriere
senkt.
MSTsaw fällt zu Boden, rappelt sich auf die Knie. „Ich zensiere gar nichts!
Mit euch will ich nichts mehr zu tun haben“, hustet er und funkelt sie an,
bedenkt die ganze Gruppe mit einem einzigen, verächtlichen Blick. „Ihr seid
doch alle … kein bisschen besser als Elypsion!“
„MSTsaw, du musst!“, ruft Taldeer flehend.
„Niemals!“, schreit dann Torquemada. „Der Hexer kommt mit mir und wird
verhört. Ich habe viele Fragen.“
„Deine Fragen, Torquemada, sind nichtig im...“
„Genug!“, schreit jemand: Ein Mädchen. Die Sues fahren herum, als
plötzlich jemand vor Richtward erscheint, heraus aus einer aufwallenden Woge
schlohweißer Federn; sie hat silberweißes Haar, das bis über ihren in der
engen Jeans unverhohlen zur Schau gestellten Apfelpo hängt, und ihre rosarote
Bluse entblößt ihre perfekten, kleinen Doppel-D-Brüste eher, als dass sie sie
verhüllt.
Ein Paar strahlend heller Schwanenschwingen ziert die schmalen Schultern des
Mädchens.
Setha packt ihr Milleniumsschwert mit beiden Händen und festigt breitbeinig
ihren Stand. „Lasst ihn einfach in Ruhe!“, ruft sie zornig. „Er kann nicht
klar denken!“
„Setha... Warum?“
„Ach, Richtward“, haucht die Angesprochene nur: In ihrer Stimme schwingt
eine Güte mit, die einmalig in diesem Multiversum ist. „Ich verzeihe dir. Ich
bin es schon gewohnt.“
Setha fällt in die Hocke und berührt ihn an der Schulter. Richtward versucht
noch, mit Tränen der Scham und Verzweiflung in den Augen zurückzuweichen, doch
kann er der Hand der Sue nicht entgehen. Sie lässt blitzschnell ihr Schwert
verschwinden und macht eine schleifenförmige Bewegung mit dem Armreif an ihrer
Rechten.
Der alte Mann und die Sue verschwinden in einem Wirbel aus Federn.
Noch in der gleichen Sekunde öffnet sich ein Plothole, aus dem die Chaosfee
hervortritt; sie stutzt, sieht irritiert den Federn nach, blickt dann zu
Torquemada, Meon und dem Bookman. Ihre Miene festigt sich, als sie Taldeer
bemerkt, dann Golden und Nevan, die langsam auf sie zu kommen.
Instinktiv spürt die Chaosfee, dass sie einen Moment eher hätte auftauchen
sollen...
Beinahe betretenes Schweigen macht sich breit, bis sich die Sue schließlich
verlegen räuspert.
„Es geht allen gut. Ich habe sie zurückgebracht“, meint sie im Vorbeigehen
und gesellt sich neben Torquemada, wirft dem Bookman einen bitteren,
bedeutungsschwangeren Blick zu, den er ohne jede Regung zur Kenntnis nimmt, sich
abwendet und in Richtung der Frauen geht.
Torquemada nickt, während Meon vor Erleichterung seufzend auf seiner
Schulterplatte niedersinkt.
„So so, noch eine“, raunt Nevan, die zusammen mit Golden zu der Gruppe
tritt. „Chaosfee, was? Lange nicht gesehen.“
Torquemada wirft ihr einen finsteren Blick zu, macht etwas zu beiläufig einen
Schritt und stellt sich halb vor die Chaosfee. „Zurück, Dämon!“, gellt er,
woraufhin Nevan schallend zu lachen beginnt.
„Schön, dass es Ihnen gut geht“, kommentiert der Bookman trocken, und die
Rothaarige braucht einen Moment, um sich zu beruhigen.
„Ach“, macht sie gedehnt, breitet die Arme aus. „Es ist eine Freude, frei
zu sein, nicht wahr?“
„Du solltest achtgeben, dass ich dich nicht wieder versiegle“, knurrt
Torquemada, winkt herrisch ab. „Genug: Was, um alles in der Welt, hat MSTsaw
für Kräfte eingesetzt?!“, fragt er, sieht die anderen kurz nach und nach an.
„Wenn alle Sues befreit sind, sollte er nicht mehr über den Deus ex Machina
gebieten können!“
„Nun ja“, hebt Golden an: „MSTsaw und der Deus ex Machina sind
verschmolzen! Ich habe keine Ahnung, warum, aber es ist wirklich so.“
„Faszinierend“, kommt es vom Bookman, der Golden beinahe begeistert ansieht.
„Möglicherweise hat sich sein Einfluss auf den Deus ex Machina ausgeweitet.
Womöglich hat er ihn nun so lange benutzt, dass er und das Objekt mehr …
aufeinander eingestimmt sind. Das kommt vor.“
„Mir egal“, faucht Nevan, bleckt ihre spitzen Eckzähne. „Ich will ein
paar ganz andere Antworten. Vor allem von dir, Schätzchen.“
Alle Blicke wenden sich Taldeer zu, die auf die Knie gefallen ist; doch der
Blick der Runenprophetin ist leer, als würde sie die anderen nicht mehr
wahrnehmen.
„Ich habe gesehen, dass er es nicht tun würde“, murmelt Taldeer, mehr zu
sich selbst als zu den anderen. „Aber ich habe gehofft; warum nicht versuchen,
das Schicksal zu beeinflussen, in einem Multiversum, das ohne Schicksal sein
sollte...“
„Hör auf zu brabbeln!“, ruft Nevan, macht einen Schritt auf sie zu. „Du
hast mich mit MSTsaw hier her geschickt! Du musst gewusst haben, dass er mich
gefangen nehmen würde! Ich will...“
Golden hält sie an der Schulter zurück. „Nicht! Sie hat noch so viele Runen
beschworen … sie könnte angreifen!“
„Ach, ihr Narren“, seufzt Taldeer, schüttelt den Kopf. Sie erhebt sich
kraftvoll, klopft den Staub von ihrem Gewand. „Alles ist eingetreten, wie ich
es gesehen habe. Als nächstes...“
Taldeer breitet die Arme aus, woraufhin die anderen MSTing-Sues instinktiv
zurückweichen, der Runenprophetin nur abermals ein fast mitleidiges Lächeln
entlockend.
Tausende leuchtender Symbole wirbeln in den Himmel, formieren sich erst mehrere
Meter oberhalb der Stadt erneut und bilden eine Barriere, die sich wie eine
Kuppel über das gesamte Viertel stülpt.
Ein Donnerschlag rollt über das Land, und die Sues blicken überrascht in den
fast wolkenlosen Himmel.
„Nun zeigt er sich, der Avatar des Elypsion. Flieht durch die Plotholes,
solange der Schild hält, ihr bemitleidenswerten Narren.“
Taldeer löst sich auf, wird zu einem Schwall aus knisternden, glimmenden
Lichtern, die im Wind davongetragen werden.
„Ein … Avatar eines älteren Autoren?!“, schreit die Chaosfee, die sich
bisher still zurückgehalten hat, macht einen weiten Schritt um Torquemada
herum, der ihr verwundert nachsieht. „Wie? Golden?!“
Über ihnen reißt der Himmel entzwei.
„Dando.“
Dando umgibt nichts als Schwärze. Sein Kopf, seine Arme und Beine; alles an ihm
ist ein einziger Schmerz. Selbst zu atmen schmerzt. Er muss dringend rauchen.
„Dando, mach mal was.“
Dando bewegt sich, winkelt ein Bein an; das Stechen und Brennen, welches sofort
bis in seine Leistengegend hinein schießt, hält ihn davon ab, die Bewegung zu
vollenden. Ihm ist schwindelig.
Allgegenwärtige Kraftlosigkeit hat seinen Körper übermannt, macht es schier
unmöglich, auch nur die Augen aufzuschlagen.
„Dando!!!“ Irgendetwas Warmes, Weiches drückt ganz sanft gegen seine Wange,
immer wieder, dann gegen seine Nase, seine Stirn, wieder die Wange, dann die
andere Seite.
Dando blinzelt.
„Dandooo!“, hört er jemanden rufen; die Stimme wird zunehmend klarer.
Als er die Augen schließlich zu öffnen vermag, sieht er vor sich einen
verschwommenen Schemen, der nur langsam klarer wird, muss immer wieder blinzeln,
um die Trübe aus seiner Sicht zu verbannen.
„DANDO!“ Etwas klatscht gegen seine Wange.
Dando schreckt auf, japst vor Überraschung und Schmerz, als würde er aus einem
Fiebertraum gerissen.
Neben ihm kniet Eli inmitten von Trümmern und Ruinen. „Huhu, Dando“, sagt
Eli und winkt ihm lächelnd zu.
„... Eli“, murmelt Dando nur noch kraftlos, sieht ihn für einen Moment, der
sich wie eine Ewigkeit anfühlt, an. Sekunden später reißt er die Arme empor,
ignoriert die bis in seinen Rücken schießenden Schmerzen und zieht den Jungen
an sich. „Oh, Eli...“, wimmert er mit bebender Stimme.
„Ach Dando, wir sind uns nah“, nuschelt Eli glücklich, der ihn ebenfalls
umarmt, sich noch etwas fester gegen ihn drückt.
„Eli, ich hatte solche Angst“, jammert Dando, schluchzt immer wieder und
versucht, die Tränen zurückzukämpfen, deren Brennen sich mittlerweile
überdeutlich in seinen Augen bemerkbar macht.
„OIch hatte auch ganz arg Angst, Dando. Aber jetzt wird vermutlich alles
gut.“
„Ach, meinst du?“, fragt Dando mit tiefer Stimme, streichelt über Elis
Wange, fährt schließlich in sein Haar und lehnt sich langsam zurück, um in
sein Gesicht sehen zu können.
Eli wirkt müde und ein bisschen schwermütiger als sonst, doch Dando kann nicht
anders, als unwillkürlich zu lächeln, als er in seine großen, runden Augen
sieht.
Eli blinzelt.
Dando zieht ihn an sich, um ihn zu küssen, was für einige Sekunden klappt -
bis Eli zu prusten anfängt und schließlich nur noch dämlich kichert.
„IAch hab dich auch vermisst“, brabbelt er verlegen und umarmt ihn abermals
flüchtig.
Dann hilft Eli ihm hoch, stützt ihn, als seine Beine noch zu schwach sind, um
ihn zu tragen.
Dando sieht sich um.
Das alte Landhaus ist nicht mehr.
Nur noch eine Wüstenei voller Schutt und Trümmer, eigentümlich friedlich
wirkend im warmen Licht der Morgensonne, zeugt davon, dass es jemals existiert
hat. Der ganze Hof und weite Teile des umgebenden Waldes wirken, als seien sie
schlicht hinweggefegt worden, sind nichts anderes als eine fast kreisrunde
Fläche aus verbrannter Erde.
Lediglich ein kleiner Bereich, an der ehemals eine Treppe zum Eingangsportal des
Anwesens hinausführte, ist noch unversehrt geblieben.
In einigen Metern Abstand sitzt Viggo, mittlerweile nur noch in seine
verschlissene Jeans gekleidet, auf einem großen Steinblock und lässt Malik
eine große Wunde auf seinem rechten Oberarm heilen, während ihm die Sonne auf
den Bauch scheint.
Dando braucht einen Moment, um ihn anzusehen, erfreut sich ein paar Sekunden zu
lang an seiner herausragend athletischen Figur und daran, dass seine dunkle Haut
im Sonnenlicht wie matte Bronze wirkt.
Der blonde Muskelprotz lächelt sanft, als er bemerkt, dass Dando ihn anstarrt
und hebt eine Hand zum Gruß.
Dando wendet sich hochrot ab und entdeckt etwas abseits die Chaosfee, Arin und
Wojtek, die sich offenbar unterhalten. Während Wojtek und Arin abwechselnd
irgendetwas erzählen, wirkt die Chaosfee hochkonzentriert, nickt hin und wieder
und sieht abwechselnd zwischen ihnen hin und her. Dann deutet Arin plötzlich
auf ihn, und die Blicke der drei wenden sich um, woraufhin insbesondere die
Chaosfee in überdeutlicher Erleichterung einmal laut ausatmet.
Dando räuspert sich und entdeckt, halb verborgen hinter Wällen aus Schutt,
Goe, mit Basy auf der Schulter.
Basy wirkt in Anbetracht der Zerstörung auf eigentümliche Weise vergnügt,
wohingegen Goe in Anbetracht all der unlöblichen Sachbeschädigung in Höhe
mehrerer Millionen Dollar kurz davor zu stehen scheint, seinen eigenen Hut zu
essen.
Dando schließt die Augen, seufzt zufrieden, als er weiß, dass es ihnen allen
gut geht.
Kurze Zeit später öffnet die Chaosfee ein Plothole, durch welches sie diese
Welt verlassen.
Noch etwas später blitzt in vielen Kilometern Entfernung, auf der anderen Seite
des Sees, eine blaue Kuppel aus Licht über der Stadt auf, wirkt fast wie eine
Seifenblase, die im Licht der aufgegangenen Sonne in allen Farben schillert.
Donnerschläge rollen aus dem Nichts heraus über das Land, schrecken
Vogelschwärme aus den weiten Wäldern auf und treiben eine Wühlmaus, die an
einem eigenartigen, mit losen Kabeln und Zahnrädern verbundenen Okular genagt
hat, dazu an, eilig das Weite zu suchen.
Über Silent Hill wird der Himmel entzweigerissen, als Kräfte, die nicht von
dieser Welt sind, einen tausende Meter messenden Spalt in die Realität
schlagen, ihn mit einem Ruck aufbrechen und einen Strudel aus violetten,
purpurnen und lilanen Stürmen freigeben, der sich tosend im Nichts zu verlieren
scheint.
Splitter der Realität rieseln wie Schnee über das Land, funkeln im
Sonnenlicht.
Die Hand eines Giganten, bestehend aus nichts als leuchtendem Glas, hinter dem
Galaxien toben, reckt sich aus dem Spalt, krallt sich Halt suchend in dessen
Rand, gefolgt von einer zweiten Hand, dann einem viel zu winzigen Kopf auf einem
viel zu klobigen Körper.
Die göttliche Erscheinung blickt auf Silent Hill darnieder, als wäre es ein
Sandkorn an einem Strand, legt ihren bizarren Kopf in einer fast nachdenklich
wirkenden Bewegung schief auf die Seite.
Schließlich löst der Gigant eine seiner Hände vom Rand des Plotholes, reicht
immer weiter gen Erde, bis er mit einem einzelnen seiner drei langen, klobigen
Finger auf die leuchtende Blase inmitten der Ruinenstadt tippt wie ein Kind,
welches prüfen möchte, ob eine Herdplatte heiß ist, nur weil sie rot
leuchtet.
Der Schild flackert grell auf, drängt die Hand um eine verschwindend gering
wirkende Entfernung zurück. Dröhnende, dumpfe Laute, hohes und tiefes Knistern
und Knacken dringen aus dem Körper des Ungetüms hervor, als es seinen Arm
abermals anhebt, eine Faust ballt und sie wie einen Meteor auf die Stadt
niederfahren lässt.
Als die Götterfaust des Avatars des Elypsion schließlich den Boden berührt,
zermalmt sie den nördlichen Teil Silent Hills unter sich, schlägt mit einer
solchen Wucht eine Wunde in die Erde, dass die Druckwelle kilometerweit Geröll
und Schutt davonwirbelt dass noch in Kilometern Entfernung ganze Felsbrocken aus
dem Boden gedrückt werden, unterirdische Gasblasen einsinken und tiefe Löcher
sich auftun, Quellen versiegen und Geysire ausbrechen.
Der Toluca Lake bricht ein, als sich die Faust schließlich in einer bizarr
langsamen Bewegung wieder hebt, Erdbrocken in der Größe kleiner Autos und
ganze Gebäudeteile davon herabrieseln und zu Boden poltern.
Der Spiegel des Sees sinkt binnen weniger Minuten, als die tiefe Grube, die nun
im Land klafft, wo einst Nord Silent Hill war, sich in Sturzbächen zu füllen
beginnt.
Das Wesen hat kein Interesse an dem Schauspiel, stößt einen dröhnenden Laut
aus, der selbst in weitester Entfernung noch von den Bergen widerhallt und zieht
sich zurück.
Es dauert noch einige Minuten, bis nichts außer eines eigenartig elliptisch
geformten Sees, hier und da gesäumt von Gebäuderuinen und Erdwällen, davon
zeugt, dass es Nord Silent Hill jemals gegeben hat.
Epilog: Stadt der Alpträume
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Lange nachdem sich der Staub in Silent Hill gelegt hat, blitzt in einem in
tiefste Dunkelheit gehüllten Gang, irgendwo in einem der oberen Geschosse des
Alchemilla Hospitals, das es nie gegeben hat, ein gelbes Licht auf.
Ratternder, über Minuten beständig anschwellender Maschinenlärm verhallt in
der Finsternis.
Bald leuchten weitere Lämpchen auf, wirken wie die Augen eines Raubtieres; als
würde die Wand des Gebäudes selbst, beseelt von unwirklichem Eigenleben, einen
Blick in die Dunkelheit vor sich riskieren.
Nachdem das Poltern und Scheppern abrupt verstummt sind, tönt eine Klingel
durch den Gang, und als sich kurz darauf die Tür des Fahrstuhls langsam
öffnet, beginnen vereinzelte Neonröhren aufzuflackern, knacken spitz und
surren monoton.
Quietschender, metallischer Lärm verhallt zwischen den schmucklosen
Betonwänden, als schließlich ein Krankenbett aus dem Fahrstuhl herausgeschoben
wird, uralt und verrostet, blutbesudelt und verdreckt.
Darauf liegt etwas, das auf den ersten Blick wie eine Mumie wirkt und sich auf
den zweiten als am ganzen Körper bandagierte Person entpuppt.
Einzig ihre dann und wann müde blinzelnden Augen und wie unter Krämpfen
zuckende Mundwinkel, gerade so unbedeckt von den blutigen Verbänden, verraten,
dass die Person tatsächlich lebt.
Am Fußende des Bettes sitzt ein Mädchen im blauen Schulkleid; das lange,
rabenschwarze Haar fein gekämmt und über ihre Schultern fallend.
Als schließlich der Pyramid Head, welcher das Bett schiebt, und eine im
gemessenen Abstand folgende Frau im schwarzen Lederoutfit, mit vielen Piercings
im Gesicht, aus dem Fahrstuhl hervorgetreten sind, schließt sich die Tür
wieder surrend.
„Arme Alessa...“, wispert das Mädchen mit sanfter Stimme, schwanger vor
Bedauern und Mitgefühl. „Ich weiß, du musst dich ausruhen. Du hast so viel
durchgestanden.“
Die Mumie antwortet ihr nicht, blickt starr, beinahe apathisch, zur Decke empor,
während sie dahingeschoben werden, sich langsam der zweiflügeligen Tür am
anderen Ende des kurzen Gangs nähern.
Steriles Licht spiegelt sich in Alessas Augen, die hinter Verbänden aufblitzen,
wann immer sie an einer flackernden Neonröhre vorbeikommen.
„Aber was ich dir gleich zeigen werde, wird dir bestimmt gefallen. Richtward
hat uns nämlich ein kleines Geschenk hinterlassen.“
Das Mädchen kichert; ein Laut, der leise und bedrohlich verhallt.
„Unseren Deus ex Machina hat er natürlich gestohlen. Er ist mit ihm
verschmolzen. Aber das weißt du ja bereits“, erzählt das Mädchen weiter,
klingt beinahe trotzig, während sie spricht. „Die Organisation kann sich
nicht erklären, wie er das zustande gebracht hat. Es interessiert mich aber
auch nicht. Wir brauchen den Deus ex Machina nicht.“
Mittlerweile sind sie der Tür sehr nahe.
Der Pyramid Head hält im Schritt inne, und noch fast in der gleichen Sekunde
verstummen die quietschenden Räder und scheppernden Metallstangen.
Das Mädchen braucht einen Moment, ehe es seinen Blick von Alessa abwenden und
zu der ganz in schwarz gekleideten Frau sehen kann, die, langsam hin und her
zappelnd wie eine unsicher gehaltene Marionette, dem Pyramid Head folgt.
Bizarres Geflüster ist zu hören, verklingt sekundenlang im von beständig
flackernden Lampen in fahles Licht und tiefste Dunkelheit getauchten Gang.
Dann geht ein Ruck durch Sophia, die von einer Sekunde auf die andere in
größte Eile zu verfallen scheint, torkelnd an ihnen vorbeihastet und zu der
Tür eilt, um sich dann plump gegen sie zu werfen, mit ihrem zuckenden,
ungelenkten Körper die Flügel aufzustoßen.
Der Lärm verrosteter Türangeln bricht sich Bahn, während dichter Nebel in den
Flur sickert, geboren aus der endlosen Nacht, die außerhalb des Gebäudes
herrscht.
Sophia torkelt unbeholfen weiter nach draußen, verliert schließlich ihr
Gleichgewicht und fällt auf das Dach darnieder, um reglos liegen zu bleiben.
Langsam setzt sich der Pyramid Head wieder in Bewegung, schiebt Alessas eiserne
Barke hinaus.
Das Mädchen sieht wieder auf die blut- und eitergetränkte Mumie herab.
„Weißt du denn, dass Richtward, als er unsere Kräfte kontrolliert hat, sehr
viele Menschen in unsere Stadt gebracht hat, Alessa?“, fragt sie, mit einer
Stimme, welcher der eines neugierigen Mädchens so verblüffend ähnlich ist,
dass selbst dem geübtesten Zuhörer nicht bewusst werden würde, dass dort
etwas gänzlich anderes auf dem Bett sitzt und spricht. „Es sind hunderte
gewesen! Während du geschlafen hast, habe ich sie schon fortgebracht. Das
musste ich tun; ich hatte es Golden versprochen. Ohne sie hätten wir dich nie
befreien können, also halte ich mein Wort natürlich...“
Als sie schließlich mittig auf dem von einer Glocke aus weißen Schleiern
umwaberten Dach sind, löst sich das Mädchen in einer fließenden, fast
verspielt wirkenden Bewegung vom Bett. Während es bereits zum Sims des Daches
schlendert, nimmt der Pyramid Head seine klobigen Finger von den Griffen,
umrundet das Bett mit wuchtvollen Schritten und greift nach Alessa.
Ächzende Laute voller Schmerz und Qual dringen aus ihrer trockenen Kehle, als
sie emporgehoben wird, und kaum dass der Pyramid Head auch nur seine massigen
Arme unter sie schiebt, fährt das Mädchen so schnell herum, dass sein Haar
sich bauscht.
„Sei vorsichtig, du Narr!“, schreit sie so laut, dass es schallend nach
allen Richtungen in den Gassen der Stadt verklingt. Ohne danach auch nur einen
Atemzug zu nehmen, spricht sie viel sanfter weiter: „Ich weiß, du möchtest
in deinem Bett liegen bleiben, Alessa. Aber ich verspreche dir, das wird dir
gefallen! Du wirst sehen!“, ruft sie energisch.
Als der Pyramid Head Alessa zum Rand des Daches trägt, wirkt sie fast wie ein
zu groß geratenes, bizarres Baby, welches zusammengekauert und ohne jede Regung
in seinen Armen liegt.
Mit jedem Schritt dringen Geräusche in Alessas Ohren, gedämpft durch dicke,
blutverkrustete Mullbinden, doch langsam immer lauter werdend, je näher sie dem
Abgrund kommen.
„Die Menschen, die Richtward in unsere Stadt gebracht hat, waren alle unrein,
musst du wissen“, erzählt das Mädchen schließlich, klingt, als würde es
die eigene Mutter belehren wollen.
Langsam kommt Bewegung in die mumifizierte Alessa, die schwer und müde ihren
Kopf zu wenden beginnt. Sekunden vergehen, ehe ihre blutunterlaufenen Augen auf
den Platz vor dem Krankenhaus blicken, erhellt vom Licht antiker
Straßenlaternen, welches sich tausendfach im dichten Nebel bricht, ihn wie ein
gewaltiges, schlohweißes Gespenst wirken lässt, welches sich durch die Gassen
zieht.
Die Stadt ist voller Alpträume.
Unzählige Gestalten drängen sich dicht an dicht, ringen um Platz für ihre
Körper, einer deformierter und unwirklicher als der andere, den sie nicht
vorfinden.
Selbst weit hinten, wo der Nebel so dicht wird, dass er undurchdringlich wirkt,
winden sich noch verzerrte Silhouetten auf und ab.
„Da sie nicht rein waren, sind natürlich auch ihre Sünden, Laster und
dunklen Geheimnisse in unsere Stadt gekommen“, säuselt das Mädchen nach
einer Weile. „Einige von ihnen sind sehr mächtig. Ich freue mich schon
darauf, sie dir später vorzustellen, nachdem du dich ausgeruht hast.“
Sie blickt in Alessas wie tot wirkendes, sich ihr um ein My zuwendendes Gesicht,
als würde sie auf eine Antwort warten.
Sekunden des Schweigens verstreichen, nur durchbrochen von schlüpfrigen,
ungelenken Schritten, die tausendfach durch die Gassen hallen und den
gedämpften Geräuschen der Kreaturen, die sich stöhnend, ächzend und gurgelnd
umeinander balgen.
„Richtward wusste, dass das passieren würde. Welchen Grund sollte er sonst
gehabt haben, so viele Menschen herzuholen? Glaubst du vielleicht, dass er
geplant hat, die MSTing-Organisation mit dieser Armee anzugreifen? Als er
hierher kam, hasste er die MSTing-Sues und wollte sie vernichten!“
Alessa antwortet nicht, sieht noch für einen Moment in das unschlüssige
Gesicht des Mädchens, das plötzlich nickt, als habe es verstanden, obwohl es
nie etwas gehört hat.
„Natürlich. Eigentlich ist es auch egal. Der alte Mann ist fort und wird uns
hoffentlich nie wieder besuchen“, murmelt sie mit verlegener, tiefer Stimme.
Sie wendet sich ab, um den Blick ihrer dunklen Augen einmal mehr über die
Straßen schweifen zu lassen. „Nevan und die anderen MSTing-Sues sind bestimmt
froh, uns zu ihren Verbündeten zählen zu können. Nachdem ich die Essenz des
anderen Dämonen in mich aufgenommen habe, bin ich mächtiger denn je, und
obendrein gebieten wir nun über mehr Kreaturen als je zuvor!“
Sie fährt mit wehendem Kleid herum und eilt zu Alessa und dem Pyramid Head.
„Und mehr noch: Der Avatar des Elypsion hat ein ganzes Viertel des realen
Silent Hill zerstört und damit so viel Aufruhr in der Welt der Menschen
verursacht, dass bald noch mehr von ihnen zu uns kommen werden! Polizisten,
neugierige Jugendliche und Agenten, vielleicht sogar eine Armee... Sie werden
herausfinden wollen, was in Silent Hill geschehen ist.“ Der Dämon kichert,
hebt einen Arm und greift zärtlich nach einer von Alessas geschwollenen,
bandagierten Händen. „Wenn sie kommen, ziehen wir aus jedem einzelnen von
ihnen die Boshaftigkeit heraus...“
Das Mädchen hält inne … und sieht Alessa von einer Sekunde auf die andere so
streng und fordernd an, als würde sie nicht zögern, sie anzuschreien, sollte
ihr die Antwort auf ihre noch ungestellte Frage nicht gefallen.
„Freust du dich denn, Alessa?“, will der Dämon schließlich wissen.
Alessas Blick verliert sich erneut in der Ferne, wo etwas Riesenhaftes,
menschlich Wirkendes mit donnernden Schritten zwischen den Häuserzeilen
dahinwandelt, mit einem langen Schnabel und bizarren, dünnen Arme, welche so
lang sind, dass sie den Boden berühren.
Dinge fliegen über das Dach des Krankenhauses hinweg, die spastisch zuckend
ihre vielen Flügel schlagen und nichts ähneln, das jemals die Lüfte der
realen Welt bereist hat.
Als dann zum ersten Mal seit langer Zeit eine Regung in Alessas Gesicht
aufblitzt, kichert das Mädchen: Sie lächelt.
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