White Devil von Tombstone (Ein weißer Teufel mit großem Herzen) ================================================================================ Kapitel 11: Spezialkapitel 4: Ende eines alten Jahres, Anfang eines neuen Jahres -------------------------------------------------------------------------------- So langsam neigte sich das Jahr dem Ende, und nicht nur das Jahr. Charly war die letzten Tage so glücklich gewesen wie nie, obwohl sie im 8ten Monat schwanger war, und sie am 28ten Dezember einen ersten Fehlalarm hatte, also eine erste Vorwehe. Nun war der Morgen von Silvester und es ging ihr besser als jemals zuvor während der Schwangerschaft. Das brachte sie ihrer kleinen Schwester und ihrer Mutter gegenüber auch freudestrahlend zum Ausdruck. „Ah, man fühl ich mich gut! Hey Jacky, du siehst heute echt scheiße aus.“ Zähneknirschend sah die Rothaarige mit den rot-blau heterochromen Augen ihre Schwester an. Noch trug sie die Kontaktlinse für ihr linkes Auge nicht, und ihre Zöpfe hatte sie mit ihren Haargummis auch noch nicht gebunden, trotzdem war sie schon am Frühstücks-Tisch. „Ich will dich mal sehen wenn ich die ganze Nacht über auf Klo renne und ich dich damit immer wecke! Wir teilen uns ein Zimmer, Sis, vergiss das nicht!“ Fies grinsend schenkte Charly sich erneut Milch in ihre Tasse ein. „Ach, c’mon lil‘ sis, ich kann nichts dafür wenn ich pissen muss. Außerdem, vergiss nicht dass in 2 Wochen der errechnete Termin ist. In ein paar Wochen bist du mich und meine schwache Blase los… dann renn ich in unserem alten Ferienhaus auf Klo. Weißt du ob wir noch saure Gurken haben? Ich hab echt Bock auf saure Gurken mit Ahorn-Sirup.“ „Nee, beides aus. Hast du alles aufgefressen, du Fresssack.“ Das hätte Jacky lieber nicht sagen sollen, denn ihre große Schwester verpasste ihr eine Kopfnuss die sich gewaschen hatte. Etwas später am Vormittag hatte sich der gesamte Freiwilligenclub zusammengefunden und saß nun unterm Pavillon des Sakuramori-Parkes und röstete über der Feuerschale Süßkartoffeln. „Es gibt doch nichts Schöneres als ein paar Süßkartoffeln im Winter überm Feuer zu rösten!“ grinste Mio und biss herzhaft von ihrer Kartoffel ab. Charly ihrerseits saß dicht an Aki und Shiho gekuschelt und reichte ihrer sportlichen Freundin die Hälfte ihrer Kartoffel, während Aki sich ein paar Marshmallows grillte. „Ja, das ist echt cool. Bei uns in den USA gibt es sowas nicht. Da grillen wir im Sommer im Ferienlager ja eher Marshmallows. Hat jemand von euch vielleicht Senf dabei? Meine Kleinen haben gerade echt Kohldampf auf Süßkartoffeln mit Senf.“ „Nee Süße, das hab ich nicht dabei…“ lachte Shiho nur und biss von ihrer Kartoffel ab. Plötzlich zuckte die Weißhaarige zusammen und hielt sich mit Schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch. „Ouch! Man, die spielen hier Fußball in meinem Bauch… Alter, warum müssen die beiden auch gleichzeitig zutreten…“ Ja, so war Charly nun mal, fand in fast allem etwas Lustiges. Besorgt sah besonders Tarou, der ja schon seit Ewigkeiten mit ihr befreundet war, sie an. „Sicher dass das keine Wehe war? Vor ein paar Tagen hast du sowas ja schon mal gehabt.“ „Jaja, Pig-Boy, mir geht es gut. Aber meine beiden Süßen spielen hier ständig Fußball mit meinen Nieren. Wenigstens ist das in ein paar Wochen vorbei… Ouch, das war die Milz…“ Erleichtert atmeten die anderen auf. Sie wollten nämlich nicht in der Kälte den Notarzt rufen müssen. Schnell lenkte Aki das Thema um, damit die Stimmung nicht wieder so beklemmend wurde: „Hey, kommt ihr heute Abend alle zu unserer Silvester-Party bei Charly? Wir feiern heute wieder im Ferienhaus, so wie Weihnachten. Das wird sicher super lustig wenn alle kommen, ja?“ Natürlich willigten alle ein zur Party zu kommen. Sie wollten sehen, wie so eine Silvester-Party in Amerika aussah, wollten dabei auch mal mitmachen. Am Späten Nachmittag dekorierten Charlys kleine Schwester, sowie Shiho und Aki das Wohnzimmer und die Küche des Ferienhauses. Charly machte nicht mit, denn in ihr strampelten die Zwillinge als wollten sie jeden Moment raus kommen. Aus diesem Grund sollten auch Michiru und die Mutter der beiden Halb-Amerikanerinnen bei der Party dabei sein. „Jesus Christe! Das wird ja langsam ein richtiges Länderspiel… oder eher der Super-Bowl in Chicago.“ scherzte die Weißhaarige und rieb sich den Baby-Bauch, während sie auf der Couch saß und versuchte sich auf ein Glas ihrer Soja-Milch zu konzentrieren. „Schon Scheiße wenn die Knirbse mit deinen Nieren machen was sie wollen, nicht wahr, Schwester?“ lachte Jacky, bekam schnell einen Hausschuh gegen die Stirn geschmissen. „Halt die Klappe du Stöpsel! Werd du erstmal mit Twins schwanger, dann reden wir mal weiter!“ fauchte Charly, starrte ihre kleine Schwester mit ihrem blotroten Auge an. Die junge Rothaarige erbleichte beim Anblick dieses roten Auges, wandte sich wieder ihrer Dekoration zu. Shiho und Aki hatten mit Absicht nichts gesagt, da sie die Launen ihres geliebten weißen Teufels inzwischen kannten, besonders jetzt in der Schwangerschaft. Es war nicht zu übersehen wie sehr sie sich um Charly sorgten und erstrecht wie sehr sie sie liebten. Nicht umsonst wollten sie wenn sie alt genug waren die Zwillinge adoptieren, um im schlimmsten Falle für sie da sein zu können. „Weißt du Jacky, deine Schwester hat Recht. Reg dich da nicht so auf. Und du, Süße, lässt mal deine Wut nicht mehr an deiner kleinen Schwester aus. Das ist sowas von uncool.“ Zähneknirschend legte sich die Weißhaarige auf die Couch, verschränkte die Arme hinterm Kopf. Ja, sie sollte etwas netter zu ihrer kleinen Schwester sein, aber Jacky machte es ihr bei Gott nicht leicht. Mal im Ernst, die kleine Rothaarige sollte mal echt mit ihr tauschen und Zwillinge zwischen den Nieren in sich tragen. Während die Weißhaarige schmollte hing Aki über der Treppe zum oberen Teil des Loft die Girlanden auf. Wie üblich hatte sie einen Dauerlutscher im Mund und lächelte. Sie wusste das sowohl Charly, als auch Shiho Recht hatten, denn sie kannte beide schon lange genug. Auf der anderen Seite vermisste sie die schönen Stunden zusammen mit Charly alleine. Naja, obwohl: Die schönen Stunden mit Shiho, und die Stunden mit beiden zusammen waren auch besonders. „Charly ist schon was besonderes… Wenn sie wieder die Alte ist, werde ich sie mir für ein paar Stunden entführen…“ Am Abend, genau um 8 begann schließlich die Party. Yumi wunderte sich warum Tatsukichi zwar eingeladen war, aber nur Tatsumi da war. Verlegen lächelte die grünhaarige Diva und wandte sich von der Rosahaarigen ab. „Yo, Blondy kommt später nach, gegen 12 ist er da. Hehe, oder du guckst mal ein bisschen genauer hin, Honey, hehe…“ lachte Charly an der koreanischen Grillplatte und verleibte sich ein Stück Rinder-Filet ein. Fragend sah Yumi sie an, winkte aber schließlich ab. Tarou und Arashiko waren genau wie Tatzumi, oder besser gesagt Tatzukichi ins Schwitzen gekommen, da sie das Geheimnis der Diva kannten, und zwar dass da unter dem Rock etwas zu viel steckte. Wieder beobachteten sie wie Charly zusammenzuckte und sich den schmerzenden Bauch rieb. „Ow, das war ein Touchdown…“ murrte die Weißhaarige. „Sorry Leute, ich geh mal schnell dahin wo der Präsident auch ohne seinen Secret-Service hin geht…“ keuchte sie, erhob sich und wankte schwerfällig zur Toilette. Besorgt sah Tarou seiner ältesten Freundin hinterher. „Du magst sie immer noch, nicht wahr, Tarou?“ wollte auf einmal die Mutter der Mädchen mit den heterochromen Augen wissen. Etwas verlegen sah Tarou zur Seite, worauf Arashiko ihn wütend ansah. Ja, er mochte Charly, obwohl er panische Angst vor ihren Aggressionen hatte. „Naja, wir waren immerhin mal Freunde, nicht wahr Sonoko? Ich darf sie doch weiterhin so nennen, oder?“ „Klar, mach was du willst. Nur wenn du mit meiner Tochter schläfst, egal mit welcher, benutz gefälligst ein Kondom.“ Bis auf Shiho errötete die ganze weibliche Mannschaft plus Tatzukichi und prustete teilweise die Getränke oder das Essen aus. „F**K! JESUS CHRISTE! SCHEIßE, ICH BRAUCH HILFE!“ brüllte auf einmal Charly aus der Toilette, worauf Sonoko Araide sofort aufsprang und Arashiko ihren Autoschlüssel zuwarf. „Hol meinen Ärzte-Koffer aus dem Kofferraum! Shiho, Aki ihr kommt mit mir! Michiru, du und Jacky organisiert heißes Wasser und Handtücher! So viele Handtücher wie ihr kriegen könnt!“ Nickend bestätigten die Schulschwester und Jacky, rannten sofort in die Küche, beziehungsweise im ganzen Haus umher, während Arashiko den direkten Zugang zur Garage nahm und den roten Ferrari Dino nach dem Ärztekoffer untersuchte, und Sonoko, Shiho und Aki zur Toilette eilten um der Weißhaarigen zu helfen. Es sollte sich herausstellen dass die Intuition der rothaarigen Ärztin richtig war: Bei Charly hatten die Wehen eingesetzt und die Fruchtblase war geplatzt. Sofort wurde die Weißhaarige in eines der Schlafzimmer im Obergeschoss gebracht, von wo aus nun ohrenbetäubendes Stöhnen und Schreien der Weißhaarigen zu vernehmen waren. Seufzend setzte sich Tatzumie wieder an den Tisch und nahm die Perücke ab. Der blonde Crossdresser hatte ganz vergessen dass Yumi auch da war. Erstarrt starrte die Rosahaarige ihren Ex-Freund an. „Was zur Hölle ist denn bei dir kaputt?“ Nun realisierte auch Tatsukichi was er getan hatte: Er hatte gegen Regel Nummer 1 der Crossdresser verstoßen: Zieh niemals einem Crossdresser die Perücke vom Kopf. Während von oben her das Stöhnen und die Schreie von Charly zu hören waren, hatte Tatsukichi seiner aufdringlichen Ex sein Geheimnis, dass er schon seit Jahren Frauenkleider anzog, und auch dieses Alter Ego entwickelt hatte. Yumi war zwar sauer auf ihn, aber schließlich kam sie zu einem anderen Schluss wer schuld hatte. „DU!“ fauchte sie Tarou an. „Wer, ich!?“ entkam es dem schwarzhaarigen Masochisten. „Ja, DU! Du hast ihn mit deiner Perversion angesteckt! Dafür bring ich dich um!“ „Jetzt mach mal halblang!“ schritt Mio ein, hielt der Rosahaarigen den neuen Baseball-Schläger gegen die Brust. „Pig-Boy hat damit gar nichts zu tun. Es war diese dämliche Transe die ihn zu mir geschickt hat. Sobald die beiden Freunde wurden hat der Typ den Freiwilligen-Club aufgesucht, damit ich ihm helfe Pig-Boy das zu beichten. Und jetzt halt die Klappe und setz dich hin. Snow-White geht es hörbar schlechter!“ Mio behielt Recht, die Schreie von oben wurden immer schlimmer. Sie lag nunmehr seit 4 Stunden in den Wehen, und schließlich kam Aki mit einem schmerzenden Handgelenk wieder nach unten. „Autsch… Charly hat ganz schön viel Kraft in der Hand… ich hoffe nur dass sie mir nichts gebrochen hat…“ jammerte die süße Brünette und rieb sich die Hand. Dabei fiel ihr Blick auf die ungeduldige Gruppe im Wohnzimmer und gleich danach auf die Wand-Uhr. „Wow… die erste hat es noch vor Mitternacht geschafft…“ murmelte sie und setzte sich neben Mio an den Tisch, ließ den Stiehl ihres Dauerlutschers unruhig im Mund tanzen. „Was meinst du mit, noch vor Mitternacht?“ „Naja sieh mal Tarou: Es ist eine Minute vor Mitternacht. Und das erste Baby ist gerade raus gekommen. Es ist ein Mädchen. Jacky ist auch schon ganz aufgeregt auf ihre zweite Nichte. Es werden Zwillinge. Ähm, Yuuno? Hilfst du mir bitte bei den Gläsern? Ich soll schon mal Sekt holen.“ Natürlich half Arashiko der Brünetten mit der nicht minder großen Oberweite den Sekt zum Anstoßen zu holen. Ein letzter, energischer Schrei war von oben zu hören, bevor nur noch das Weinen von Babys zu hören war. Erleichtert öffnete Aki die Flasche und schenkte in mehrere Gläser ein. „Bin ich froh… beiden Mädchen scheint es gut zu gehen.“ „Ja, bin ich auch. Ich freue mich richtig für euch 3. Für dich, Charly und Shiho. Warten wir auf die anderen bevor wir anstoßen, Charly wird sicher geschafft sein und ihre Töchter erst mal bei sich haben wollen, denkst du nicht auch?“ Zustimmend nickte Aki, schenkte in die nächste Reihe von Gläsern ein. Es waren jetzt genug Gläser für alle Gäste gefüllt worden. Warm lächelnd übergaben Michiru und Sonoko der weißhaarigen jungen Mutter ihre Babys. „Das sind deine Töchter, Charlotte.“ Lächelte Sonoko und strich ihrer Tochter noch einmal über die Wange. Charly ihrerseits war schweißüberströmt war aber überglücklich dass es endlich vorbei war. Nun schliefen ihre beiden, neugeborenen Zwillingstöchter in ihren Armen und man konnte schon sehen, dass die eine später mal blond, die andere eher brünett werden würde. „Hey ihr Süßen… willkommen auf der Welt… och ihr seid einfach zu Süß… Mom… Darf ich dir deine Enkelkinder vorstellen? Das sind Toni und Alex…“ Auch Sonoko, die meistens eher abweisend oder desinteressiert gegenüber ihrer Tochter wirkte, stiegen langsam die Tränen in die Augen. Draußen vor dem Haus hatte das neue Jahr schon längst begonnen. Raketen stiegen in die Luft, Böller und Kanonenschläge knallten und überall wurde auf das neue Jahr angestoßen. So endete das alte Jahr mit einem letzten, neuen Bürger Japans und das neue Jahr begann mit dem ersten Bürger Japans in diesem neuen Jahr. Toni war die Ältere geworden, Alex natürlich die Jüngere. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)