Life happens (Sieben Kapitel) von Yuichaan (Ruki x Reita) ================================================================================ Kapitel 5: -Kapitel 5- ---------------------- -Kapitel fünf- Montage. Ruki hasste sie einfach nur und das leidenschaftlich. Völlig verspätet suchte er verzweifelt nach seinen Schulbüchern und –heften sowie seiner dunkelblauen Schuluniform, die er irgendwo ganz ordentlich zusammengefaltet hingelegt hatte. Selbst seine Strähne zeigte in einem blassen hellrosa, wie sehr ihr dieser Tag missfiel. Ruki beschloss, sie dringend einmal nachzufärben und erreichte noch gerade rechtzeitig zum letzten ihn noch pünktlich zur Schule bringenden Zug. Die Bahn würde in einer Minute bereits einfahren und lauter Menschen drängelten sich auf dem Gleis. Erwachsene und Kinder aller Altersklassen. Jeder hatte eine Tasche oder einen Aktenkoffer, was es Ruki deutlich erschwerte, sich in die Bahn zu quetschen und gleichzeitig Reita zu schreiben, wo er blieb. Schließlich in der Bahn stehend atmete er erleichtert aus. Gleich würde er einen Teil seines Schulwegs geschafft haben… Und dann wäre Reita auch da. Der hatte extra auf ihn gewartet. Und Ruki müsste ihm in die Augen sehen. Diese wunderschönen, schwarzbraunen Augen… Und was würde er zu dem Kuss sagen? Gar nichts? Oder eine halbe Ballade, warum er das bloß getan hätte? Während er so in Gedanken schwelgte, stand der Blonde bereits in üblicher Coolness am Bahnsteig, bloß sein etwas genervter Blick verriet Ruki, dass der Ältere ebenso wenig Lust auf Schule hatte wie er. Als Ruki ausstieg, kam er grinsend auf ihn zu und gab ihm einen Kuss, was den Jüngeren ziemlich erschreckte. Ein paar Menschen drehten sich kurz verwundert zu ihnen um. „Idioten…“, knurrte er kurz. Dann grinste er zu Ruki gewandt: „Ich hätte dir ja nen Kuss auf die Wange gegeben, aber die sieht immer noch ziemlich… Eh… Blau aus. Von daher…“ Ruki grinste verlegen und ziemlich rot. „Das sind doch alles bloß Ausreden!“ Dann lachte er, während sie bereits im Eiltempo zur nächsten Bahn rannten. Wenig später standen sie an der Schule, wo Miku Ruki noch kurz abfing. Er zog ihn eigentlich schon fast auffällig beiseite und bedeutete Reita, allein mit Ruki sprechen zu wollen. Langsam und leise begann er dann: „Ich hab gestern noch einmal mit Saga gesprochen und unter solchen Umständen wäre er sogar gestern Nacht noch zu dir gekommen, um dir das alles zu erklären- Jedenfalls trefft ihr euch heute um 15:00 Uhr am Kaufhaus, hab ich jetzt für dich so mit ihm abgemacht. Ruki nickte zögerlich, begrüßte dann Shou, der ihm lächelnd zunickte. Aus den Augenwinkeln bemerkte er Maya, der auf Miku zurannte und Nao, der auf Reita zuging und ihm zunickte. „Na, wie war dein Wochenende so?“, fragte Shou Ruki dann grinsend und fügte hinzu: „Sieht ja nach ein paar sehr gelungenen Abenden aus…“ Da musste Ruki lachen. „Denkste! Uruha hat mich verprügelt und Sonntag hab ich mit Miku Mathe gewälzt!“ „Na ganz toll… Ich war Samstag mit Maya und Miku im Park, meine Güte! Da muss man echt jede Sekunde achtsam sein, dass die keinen Mist bauen! Maya wollte allen Ernstes ein Kleinkind dazu bringen mit ihm Ponponpon zu tanzen!“, lachte er. In dem Moment kam Miku an und hängte sich an Ruki. „Duhuuu… Hast du Lust, mich abzufragen? Englisch?“, fragte er mit Hundeblick und Ruki kramte seufzend nach seinem Buch. Nach einigen Vokabeln hatte Miku allerdings wie erwartet keine Lust mehr und so vergingen die ersten zwei Stunden bis zur Pause recht ereignislos. Dann gingen sie in der Pause zu sechst auf den Schulhof und Nao zog Ruki beiseite. „Und… Hat Reita dich gut behandelt…?“, fragte er besorgt und beäugte Ruki kritisch. „Ja, die blauen Flecken sind ja von Uruha, der hat mich ziemlich erwischt, weil…“ „Weil?“, hakte Nao nach. „Naja… Ich hab Reita geküsst, also er mich, und dabei ist Uruha um die Ecke gekommen und…-“ „RUKI!“, rief Nao aufgebracht, „Halt dich verdammt noch mal von Reita fern!“ „Ja…“, murmelte Ruki schuldbewusst, hatte er doch den Kuss heute Morgen auch sehr genossen. Er würde sich heute noch einmal Sagas Geschichte anhören, auch wenn er unendlich Angst davor hatte, was er heute erfahren würde. Der Schultag verging viel zu schnell, mit Bauchschmerzen saß er im Unterricht, aber nur Miku, der ihn ab und an mit einem mitleidigen Blick betrachtete, wusste um seinen inneren Konflikt. Er hatte einfach so eine Panik… Schließlich ging er mit flauem Gefühl im Magen los, gerade umgezogen in Richtung Kaufhaus. Dort erkannte er Saga bereits von weitem, und er war tatsächlich alleine. Ohne Kanon. Es musste verdammt ernst sein. „Hey…“, sagte Ruki unsicher und Saga kam lockeren Schrittes auf ihn zu. „Hi!“, erwiderte er und lächelte ruhig. Mit entspannter Miene bat er Ruki dann, mit zu ihm nach Hause zu kommen. Der Weg war relativ lang, schließlich aber gingen sie in ein Haus und saßen kurze Zeit später in einer gemütlichen Wohnküche. „Meine Eltern arbeiten bis sieben!“, murmelte Saga entschlossen, „also haben wir ein ganzes Weilchen Zeit.“ Ruki nickte beklommen, wusste aber nicht, wie er das Gespräch aufbauen, geschweige denn in die richtige Richtung lenken sollte. Schließlich übernahm Saga das mit der einfachen Frage: „Wie hast du eigentlich überhaupt gemerkt, dass du was von Reirei willst?“ „Hm…“, überlegte Ruki, „Naja… Daran, dass ich halt… Also es begann mit diesem Traum und…“, er wurde rot, „dann musste ich halt, wegen dem Traum… Naja, du weißt schon… Man, auf jeden Fall haben sich irgendwie immer mehr an Gefühlen aufgebaut, und er ist trotzdem der erste Kerl und… Dann dieser Kuss…“ Saga nickte nachdenklich. „Und dann hat er dich so zugerichtet? Ach nein, stimmt ja… War ja Uruha, der nicht so begeistert von dem Kuss war, richtig?“ Ruki nickte. „Hai…“, murmelte er und erzählte leise und mit allen Details von dem Abend. „Das ist harmlos.“, erwiderte Saga fast gelangweilt. „Hattet ihr…?“, fragte Ruki vorsichtig. „Ja, hatten wir. Und denk nicht mal dran, in dem Kuss irgendeine Bedeutung zu sehen… Bei Reita hat nichts irgendeine Bedeutung- Bis er anfängt, hinter dir herzulaufen.“, seufzte Saga. „Aber er hat sich doch so süß gekümmert…! Ich glaube, dass er mich sehr mag… Und warum sollte er sonst angeboten haben, dass ich bei ihm pennen kann?“ „Er wollte dich ficken, weil du betrunken warst, war doch eine günstige Gelegenheit für ihn. Und nur, weil er sich um dich gekümmert hat…?! Er hat dich nur nicht flachgelegt, weil du derart verprügelt warst, dass du vermutlich das Bewusstsein verloren hättest. Glaub mir, hätte dein Kopf nicht so verdammt viel abgekriegt, wären ihm alle blauen Flecken dieser Welt egal gewesen. Und dann hättest du jetzt noch wesentlich schlimmer ausgesehen.“ Ruki bemerkte den gefährlich wackeligen Unterton in Sagas Stimme, doch der redete bereits weiter. „Weißt du… Reita… Wenn du verliebt bist, so die erste Zeit ist es ganz toll. Er weiß, wie er dich ausnutzen und dir dabei das Gefühl geben kann, etwas Tolles zu sein. So bist du also glücklich. Es gibt oft Sex, viele Küsse. Dann beginnt die nächste Zeit, in der er beginnt, dich immer mehr zu vernachlässigen. Er meldet sich kaum, wenn er dich sieht, ignoriert er dich. Wenn du mal fragst, was los ist, ist natürlich alles wie immer und du bildest dir was ein. Sex gibt’s trotzdem, wenn ihr euch mal trefft. Bis er fürs Bettchen warmhalten wen neues gefunden hat. Dann schießt er dich endgültig ab. Die Begründung? War eben einfach nicht das Wahre, heißt es. Recht schnell beginnst du, dir Vorwürfe zu machen. Denkst dir, du warst nicht das Wahre. Und du veränderst dich, negativ. Da sind gute Freunde wichtig. Ziehen dich hoch, treten dir wenn nötig kräftig in den Hintern…“, er lächelte. Ruki nickte nachdenklich. So war Reita also… Das könnte ja eine heitere nächste Zeit werden, er könnte Reita niemals wieder so entgegentreten wie bisher…! Nach einigen weiteren Themen, die allesamt weniger wichtig und nicht weiter interessant waren, verabschiedete Saga sich mit den Worten: „Ruki? Lass dir den einen Tipp von mir geben: Halt dich bitte von Reita fern.“ Und mit den Worten und den ganzen Fakten des Tages beschäftigt fuhr Ruki mit der Bahn zurück. Er schlief fast ein dabei und endlich zuhause legte er sich ins Bett, wo er sich einkuschelte und trotzdem nicht schlafen konnte, zu viel schwirrte ihm im Kopf herum. Dann versuchte er, seinen Kopf klarzukriegen. Kein Mensch wäre wohl derart scheiße, gerade Reita, der sich so süß gekümmert hatte, nicht. Er färbte seine Strähne erneut knallrot und konnte dann endlich schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)