Nur zur Übung von Drakea ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Titel: Nur zur Übung Teil: 2 von 2 Autor: Drakea Thema: Marvel’s The Avengers, Captain America - The First Avenger Genre: Short Story, Slash, Crossover Altersfreigabe: ab 12 Jahren / PG-13 Wortzahl: 1.007 Disclaimer: Die Figuren, Handlungsorte, usw. sind nur geliehen und alle Rechte bleiben bei ihren Erschaffern. Geld wird mit dieser Geschichte nicht verdient. Am späten Nachmittag stieg Steve Rogers die steinernen Stufen, in die geheime Waffenschiede der amerikanischen Wissenschaftsdivision, hinab. Er wollte nachsehen, wie weit sie mit seiner neuen Uniform und dem Schild waren, die er für seine Einsätze geordert hatte. Erst als Steve das Kellergewölbe betrat, bemerkte er die dort herrschende Stille. Normalerweise lärmte immer irgendetwas bei einem Testlauf. Es war auch kein Mensch zu sehen. "Hallo?", rief Steve, den die Ruhe eindeutig störte. "Ist jemand da?" "Hier, Kumpel", antwortete ein Mann und winkte den Soldaten heran. Unter einem Tisch lag Howard Stark auf dem Rücken und werkelte an einem Motorblock. "Was gibt es?" "Wo sind alle Ihre Mitarbeiter?" "Ich habe ihnen für heute Frei gegeben", erklärte Howard, während er eine Schraube festzog. "Sie sollen das schöne Wetter genießen, bevor bald der Herbst anbricht und ihre Stimmung durch Regen getrübt wird." "Sehr mitfühlend", spottete Steve, über diese unbekannte Seite des Arbeitstiers Stark. "Sie sollten das Geheimnis der Moral kennen", erwiderte Stark in einem resoluten Tonfall und schob sich unter dem Tisch hervor. "Ist die Stimmung gut, wird die Arbeit auch besser verrichtet." "Das stimmt wohl", gestand Steve und erinnerte sich daran, dass seine Soldaten nach einem Abend in der Kneipe besser kämpften. "Sie sollten sich auch mal etwas Freizeit gönnen", empfahl der Erfinder, als er sich aufrichtete und Steve auf die Schulter klopfte. "Nur weil wir Sie körperlich Verbessert haben, heißt es nicht, dass Sie sich nur dem Krieg widmen müssen. Wie läuft es mit Ihnen und Agentin Carter? Haben Sie sie schon zu einer Verabredung eingeladen?" Betreten starrte Steve auf die Spitzen seiner Stiefel und verweigerte die Antwort. Ansonsten müsste er sich eingestehen, dass es mit Peggy Carter überhaupt nicht lief. Sie arbeiteten zusammen, aber Privat herrschte zwischen ihnen Funkstille. "Laden Sie Agentin Carter doch mal zum Fondue ein. Es wird ihr gefallen, ich verspreche es Ihnen. Alle Frauen mögen heißen Käse." "Sehr witzig", antwortete Steve trocken. "Haben Sie keinen besseren Vorschlag?" "Vielleicht sollten Sie das Gleiche bei ihr tun, wie bei unser Empfangsdame", riet ihm Howard, während er zu dem geöffneten Werkzeugkasten ging und sich ein anderes Arbeitsgerät heraussuchte. "Ich weiß nicht, wieso sie das getan hat. Ich habe nichts Besonderes gemacht. Ich saß nur da und habe versucht auf ihre Fragen zu antworten. Da ist sie einfach aufgesprungen, hat mich in eine Ecke gezogen und geküsst", ereiferte sich Steve, bis er merkte, dass er direkt in Starks Falle getappt war. "Moment einmal. Woher wissen Sie das?" In einem war sich Steve sicher. Keiner von ihnen, weder Miss Carter, die Sekretärin, noch er, hatte jemanden von diesem Zwischenfall, der für alle peinlich ausgegangen war, erzählt. Lachend drehte sich Stark um. "Glauben Sie, ich wäre blind? Einen liebeskranken Mann erkenne ich auf Anhieb und mit gekränkten Frauen kenne ich mich aus." Mit einem mahnend erhobenen Drehmomentschlüssel in der Hand, ging Howard zu Steve zurück und erteilte ihm einen ernstgemeinten Ratschlag. "Wissen Sie, was Ihnen fehlt, Kumpel? Selbstvertrauen. Warten Sie nicht auf den ersten Schritt einer Frau, sondern ergreifen Sie die Initiative, sobald sie sich Ihnen bietet. Damit gewinnen Sie das Herz einer Frau." "Das kann ich nicht", flüsterte Steve und wich wieder einen Schritt zurück. Die ganze Sache entwickelte sich in eine Richtung, die ihm nicht gefiel. "Haben Sie eine Ahnung, wie man sich als kleiner, schmächtiger Junge fühlt, der nur das Anhängsel ist und regelmäßig von größeren und stärkeren Jungen verprügelt wird? Kein Mädchen wollte je etwas mit mir zu tun haben, außer sie wollte Bucky kennenlernen." "Soll das heißen, Sie haben keine Erfahrung im Küssen? War das Ihr erster Kuss?", fragte Stark und blieb dicht vor dem Soldaten stehen. "Nein. Es waren ein paar mehr." "Drei oder Vier? Ihnen fehlt also die Übung", stellte Howard für sich fest und legte den Schlüssel auf den Tisch neben ihm. So gut es ihm möglich war, baute er sich vor dem größeren Mann auf. "Passen Sie gut auf." "Als erstes sollten Sie ihr so nahe wie möglich kommen und Ihre Hand in ihren Nacken legen, wo Sie ihre Haare streicheln", erklärte Stark und stellte sich auf seine Zehenspitzen. Besitzergreifend verschränkte er seine Finger in Steves Nacken. Vorausschauend konnte er auf diese Weise den Fluchtversuch des überraschten Supersoldaten verhindern. "Danach heben Sie ihren Kopf an und zwingen sie Sie anzusehen." Stark selbst blickte nach oben, direkt in die Augen seines Schützlings. "Anschließend beugen Sie sich zu ihr herab." In seinem Fall zog er Steves Kopf zu sich heran, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. "Und küssen sie." Ohne Gegenwähr ließ Steve Rogers es zu, dass ihn dieser Mann küsste. Er spürte Starks raue Lippen, die sich gegen seine pressten und fühlte das borstige Kratzen des Oberlippenbarts. Und nichts davon störte ihn. Er schloss sogar die Augen, um das Kribbeln auf seinen Lippen zu genießen. Zögerlich legte er seine Arme um Stark und hielt ihn fest. Als die fremde Zunge über seine Lippen strich antwortete er nicht, sondern ließ es einfach zu. Starks Zunge war angenehm, als sie ihre feuchte Spur erst auf seiner Ober-, dann auf seiner Unterlippe hinterließ. Und schon im nächsten Augenblick war die gleiche Wärme in seinem Mund und tastete sich an seinen Zähnen entlang, bevor sie genauso schnell verschwand. Noch einmal pressten sich Starks Lippen gegen seine und trennten sich dann. Verwirrt öffnete Steve seine Augen und blickte überrascht auf Stark hinab, welcher ihn hingen mit festem Blick ansah. "Nur zur Übung", erinnerte ihn Howard Stark und der Erfinder löste seine Hände aus Steves Nacken. Wie vom Donner gerührt wurde Steve Rogers bewusste, dass er eben von einem Mann geküsst worden war und es genossen hatte. Reflexartig zog er seine Hände zurück und versteckte sie hinter seinem Rücken, wie ein Junge, der wusste, dass er einen Fehler begangen hatte. "Keine Angst, Kumpel. Das bleibt unter uns. Schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren", lachte Stark und packte den Soldaten am Arm, nur um ihn in Richtung Treppenaufgang zu ziehen. "Lassen Sie uns am besten auch das schöne Wetter genießen. In diesem Keller fällt mir sonst noch irgendwann die Decke auf den Kopf.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)