Speciousness von Lina_Kudo (Trügerischer Schein (Shinichi&Ran)) ================================================================================ Kapitel 2: It's Party Time! --------------------------- Kapitel 2: IT‘S PARTY TIME! »Ich möchte endlich wieder leben!« ****Rückblick**** Heiji befreite sich ebenfalls aus seiner Starre und stand ihr Rede und Antwort. »Nein, ich bin hier wegen eines Falls, der sich bis nach Tokyo erstreckt hat und wollte Kazuha da nicht unbedingt mitnehmen. Ja, und da habe ich mir gedacht, dass ich euch mal einen kurzen Besuch abstatte.« »Du hast sicher Hunger, oder? Ich koche uns gleich mal etwas.« Gut gelaunt verschwand Ran in die Küche. Die beiden Detektive tauschten einen erleichterten Blick aus. Zum Glück schien sie nichts von ihrem vorherigen Gespräch mitbekommen zu haben. Das hätte gewaltig ins Auge gehen können. Da waren sie gerade noch einmal glimpflich davongekommen und hatten wohl mehr Glück als Verstand. ****Rückblick**** Zufrieden betrachtete Ran sich mit einem schleichenden Lächeln im großen Spiegel ihres Zimmers. Zwar war sie nicht unbedingt die selbstbewussteste Person, doch im Großen und Ganzen fand sie sich eigentlich ganz in Ordnung. Sie trug ein königsblaues Cocktailkleid, welches recht kurz und eng geschnitten war, sodass es all ihre wohlgeformten Kurven an den richtigen Stellen betonte. Dazu trug sie silberne Pumps, eine ebenfalls silberne Kette und gleichfarbige Creolen. Ihre langen Haare hatte sie zu einem eleganten Dutt hochgesteckt, während ein paar vereinzelte Haarsträhnen ihr schmales Gesicht umrahmten. Sie hatte sich sogar dezent geschminkt mit Mascara und Eyeliner, und auch, wenn sie sich an diesen Anblick gewöhnen musste: Die betonten Augen gefielen ihr äußerst gut. Als es an der Tür klopfte, antwortete sie mit einem fröhlichen »Herein«. Conan machte die Tür auf und sofort fiel ihm die Kinnlade runter bei diesem Anblick. Konnte er seinen eigenen Augen noch trauen oder spielten sie ihm gerade einen gewaltigen Streich? Das konnte doch nicht wahr sein: Ran, die unschuldige, brave Ran – sie hatte fast nichts an! Das war ja nur ein Fetzen Stoff, der wirklich nur das Allernötigste verdeckte. Zumindest in seinen Augen, die vor Eifersucht jegliche rationale Sicht verloren hatten. Das hieß natürlich nicht, dass sie ihm darin nicht gefiel – ganz im Gegenteil – aber wo zum Teufel wollte sie mit diesem aufreizenden Outfit hin? Denn allem Anschein hatte sie vor, wegzugehen. Sie würde sich wohl kaum so zurechtgeputzt haben, wenn sie vorhatte, zu Hause zu bleiben. »R- Ran, wo möchtest du denn hin um diese Uhrzeit?«, fragte er, stets bemüht, nicht ins Stottern zu geraten und sich seine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen. Er musste sich schon ganz stark zusammenreißen, um sie nicht unverhohlen anzustarren. Das würde ganz und gar nicht zu einem siebenjährigen Kind passen, wenn er bei ihrer momentanen Erscheinung zu sabbern beginnen würde. Aber … Verdammt, sie war so wunderschön, seine Ran. Angefangen bei ihren perfekten Gesichtszügen; den wunderschönen Augen, der süßen Stupsnase, den vollen Lippen bis hin zu ihrem langen, glänzend braunen Haaren. Mal ganz zu schweigen von ihrer durchtrainierten, aber trotzdem so weiblichen Figur: Die schlanken, aber festen Arme, ihre wohlgeformte Oberweite, die äußerst zierliche Taille, ihr knackiger Hintern und dann auch noch diese unendlich langen Beine … Stopp! Hier und nicht weiter! Conan kniff sich seine Augen unbewusst zusammen und schüttelte leicht den Kopf. Das war eine der vielen Momente, wo er es sowohl als Segen als auch als Fluch betrachtete, in einem Kinderkörper zu stecken. Segen, weil er sie eigentlich anhimmeln konnte, ohne dass sie ihn dafür gleich eins überbriet, falls sie ihn dabei tatsächlich erwischen sollte – im schlimmsten Fall würde sie ihn für frühreif halten. Fluch, weil er eben nicht mehr machen konnte, als sie nur zu bewundern. So sah er es zumindest in seiner jetzigen Lage. Wäre er aber in seinem eigenen Körper, hätte er sich bestimmt auch nichts getraut. Zumindest in absehbarer Zeit nicht. Ran lächelte ihn mild an. »Na ja, ich gehe mit Sonoko ein bisschen aus. Du solltest jetzt sowieso ins Bett gehen, mein Kleiner. Ich komme noch mit und decke dich zu, einverstanden?« Widerwillig nickte Conan. Ihm blieb ja leider auch gar keine andere Wahl. An Schlafen war jedoch nicht zu denken. Hinterherspionieren konnte er ihr aber auch nicht. Schließlich würde ihm sicher kein Zutritt in den Clubs gewährt werden. Und als so kleiner Junge durfte er sich sowieso so spät nicht mehr auf den Straßen aufhalten. Es würde ihn doch sofort jemand erwischen und aufsammeln und zur Polizei bringen. Natürlich war er schon oft alleine unterwegs. Aber er hatte sich meistens nicht erwischen lassen. So nachlässig, wie er in derartigen Situationen bezüglich Ran leider nun einmal war, sah er sich schon selbst im Revier sitzen und auf Onkelchen warten, der ihm sicher ordentlich die Ohren lang ziehen würde. Außerdem hatte seine Eifersucht noch keine so kranken Ausmaße angenommen, dass er sie schon stalken musste. Auch, wenn es ja nicht das erste Mal wäre … Nein! Nein, er vertraute ihr. Sie wollte einfach nur einmal ein bisschen Spaß im Leben haben; was war denn daran verwerflich? Sie war jung und sollte ihre Jugend ausnutzen, um sich zu amüsieren. Sie hatte schon genug gelitten seinetwegen; da musste er ihr dieses Vergnügen doch wenigstens gönnen. Dass er an ihrer Jugend nicht als Shinichi Kudo teilhaben durfte, musste er wohl oder übel akzeptieren. Dennoch verwirrte es ihn schon, warum sie ausgerechnet jetzt auf einmal damit anfing. Hatte ihr Sonoko etwa wieder eingeredet, dass sie sich doch mal mit anderen Typen amüsieren sollte? Diese verflixte Sonoko! An Verehrern mangelte es ihr ja nun wirklich nicht, und das konnte er ihnen auch in keinster Weise verübeln: Ran war ein Engel auf Erden. Unschuldig, rein, freundlich, nett, liebevoll und wunderschön. Noch dazu war sie so stark in jeder Hinsicht, aber auf eine Art und Weise, die trotzdem bei jedem Mann den Beschützerinstinkt weckte. Sie hatte alle Eigenschaften in sich vereint, die jeder anständige Mann am meisten an einer Frau schätzte. Und nun hatte sie doch tatsächlich vor, mit diesem Witz von Kleid das Haus zu verlassen?! Unwillkürlich erschienen vor seinem geistigen Auge Blicke der gaffenden Männer. Er wusste ganz genau, was in den Köpfen solcher Männer vorging, wenn sie das Objekt ihrer Begierde erblickten. Dieser Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht. Nicht nur das: Er machte ihn rasend vor Wut und Eifersucht. Zwar vertraute er Ran, doch den Typen keinesfalls. Sein Misstrauen verringerte sich nicht, als er mitbekam, wie sie erst in den frühen Morgenstunden nach Hause kam. Na ja, wenigstens war sie heil zurückgekehrt. Er setzte sich auf und gab vor, auf die Toilette zu gehen. In Wahrheit wollte er sich nur noch einmal mit eigenen Augen vergewissern, ob sie es tatsächlich war und in welcher Verfassung sie sich befand. Im nächsten Moment wäre sie beinahe über ihn gestolpert. »Oh, hallo Conan. Wieso bist du denn schon so früh wach? Ich habe dich aber nicht aufgeweckt, oder?« Dieser schüttelte lächelnd den Kopf. Das entsprach ja auch der Wahrheit: Sie hatte ihn nicht aufgeweckt. Er hatte bloß die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Mit betont kindlicher Stimme fragte er sie unschuldig: »Bist du jetzt etwa erst nach Hause gekommen, Ran? Du warst aber lange unterwegs!« Na spuck schon aus, wo du so lange warst! Ran lächelte ihn entschuldigend an. »Na ja, wir waren eben noch unterwegs und ich habe total die Zeit vergessen. Außerdem ist morgen doch sowieso Samstag.« Bestimmt war sie in irgendeinem Club oder Disko und hatte die ganze Nacht wild durchgetanzt. Das konnte sie einem kleinen Jungen natürlich schlecht im Detail erzählen. Allein die Vorstellung, wie sich bestimmt diverse Männer an sie herangemacht hatten auf der Tanzfläche, ließ sein Blut regelrecht kochen. Und wieder einmal verfluchte er das Schicksal, das es anscheinend nicht mit ihm gut gemeint und ihn in diesen Kinderkörper gesteckt hatte. Zwar wusste er, dass er gerade dabei war, sich in Selbstmitleid zu suhlen, doch er hatte nicht das geringste Bedürfnis, irgendetwas dagegen zu unternehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)