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Der König Der Dunkelheit

3 Mal Asagi
von

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Es ist Krieg

Watarikuni 1702

Es war eine eiskalte, verschneite Dezembernacht. Wahrscheinlich die kälteste Nacht des Jahres 1730. Der Wind raschelte durch die schneeweißen Baumkronen und trug den Schnee, der in den letzten Tagen gefallen war, von einem Ort zum anderen. Er blies die kleinen Flammen in den Straßenlaternen aus und tauchte die Nacht in völlige Dunkelheit. Der Himmel war mit einer dicken Schicht aus Wolken bedeckt, sodass man die Sterne nicht sehen konnte. Schnee viel wie kleine Kristalle vom Himmel und bedeckte das ganze Land. Es war ruhig. Totenstille lag über den Wäldern von Watarikuni. Das Land schien in völlige stille gehüllt zu sein. Doch in der Stadt färbte sich der weiße, jungfräuliche Schnee blutrot. In der Luft lag der Geruch von geronnenem Blut, Verwesung und verbranntem Fleisch.Über der Stadt lag eine riesige schwarze Rauchwolke und riesige Flammen stiegen in die Luft. Man hörte das Angstschreien der Kinder, die Rufe der besorgten Mütter und das Klirren der aufeinander schlagenden Schwerter. Watarikuni war von den zwei benachbarten Königreichen angegriffen worden. Der Angriff kam völlig überraschend, und niemand konnte sich erklären, was diesen Angriff ausgelöst hatte. Verrat? Vielleicht war es Verrat gewesen, doch wonach strebte es den anderen Königreichen? Nur der König von Watarikuni kannte diese Antwort. Er war ein treuer König. Er liebte jeden einzelnen Einwohner seines Königreiches und erwies sich oft als gnädig und hilfsbereit. Er hatte sein Königreich immer mit dem Leben verteidigt. Doch in der letzten Zeit wurden seine täglichen Besuche in der Stadt immer seltener. Zu guter Letzt sah man ihn tagsüber gar nicht mehr außerhalb seines Schlosses und keiner konnte sich erklären weshalb.
 

Er hatte bereits einige Männer der feindlichen Länder besiegt. Tapfer schwang er sein Schwert, um sein damit Volk zu schützen. Der Kampf dauerte bereits einige Stunden an und er schien kein Ende zu nehmen. Immer mehr Männer kamen aus den Ländern Kage und Kasumi und sie nahmen keine Rücksicht. Sie töteten alles und jeden, der ihnen in den Weg kam. Kinder, Frauen, Männer niemand blieb verschont. Doch er gab nicht auf. Tief in seinem Herzen existierte die Hoffnung, dass er sein Volk retten könnte und seine Stadt schützen würde. Doch zurzeit sah es alles andere, als gut aus. Immer mehr Männer starben und die Anzahl der Gegner wurde immer größer. Trotzdem versuchte er sein Königreich so gut es ging zu verteidigen. Er schwang sein Schwert gekonnt, wie ein Meister und erlegte Einen nach dem Anderen doch das sollte ihm in dieser Nacht nicht helfen. Als er gerade gegen einen der Hauptmänner kämpfte, ertönte plötzlich ein ohrenbetäubender Knall und die Erde fing an zu beben. Um ihn herum hörte er laute Schreie von Kindern und Frauen einen Ort zum Verstecken suchten, Männer vielen zu Boden und das Blut, das sie verloren, ließ den Schnee schmelzen und verwandelte ihn zu einer riesigen lache aus tiefrotem Wasser.Dann ertönte ein weiterer Knall. Es wurde grell und wieder bebte die Erde. Dann wurde es plötzlich Dunkel. Die Geräusche um ihn herum verstummten und ein lautes, quälendes Summen betäubte seine Ohren.

Danach war alles ruhig.
 

Als Dreizehn wieder aufwachte, schmerzte sein Kopf. Ihm war schwindelig und konnte seine Umgebung nur verschwommen wahrnehmen. Er konnte eine Stimme hören “Ich glaube er wacht auf”, er blinzelte mit den Augen um seine Umgebung besser wahrnehmen zu können und konnte erkennen, dass er sich in seinem Gemach befand. Vor ihm standen zwei seiner Soldaten Toshi und Ryo. “Eure Hoheit geht es Euch gut? Es gab eine große Explosion und Ihr wurdet ohnmächtig.”, Dreizehn nickte leicht, immer noch benommen. Vorsichtig versuchte er aufzustehen, doch einer seiner Männer versuchte ihn aufzuhalten ”Eure Hoheit wartet noch, Ihr seid zu schwach”,doch er tat es trotzdem und murmelte dabei “Ich muss mein…...mein V..Volk be...schützen, muss K..K..Kämpfen”. Seine Männer kamen ihm zur Hilfe und stützten ihm beim Aufstehen. Dreizehn trat an ein Fenster, von dem aus er auf sein Königreich schauen konnte, oder das, was davon übrig gewesen war. Es standen kaum noch Häuser aufrecht und die die noch nicht zerstört waren brannten lichterloh. Die Straßen waren getränkt in Blut und überall lagen Leichen von Soldaten, Frauen und Kindern. Kein Mensch kein Tier, kein Lebenszeichen. Die Straßen waren umhüllt mit dem Nebel des Todes. Schwarzer Rauch lag in der Luft, sodass man die Sterne am Himmel nicht mehr sehen konnte.
 

Die benachbarten Länder hatten Dreizehn´s Königreich am helllichten Tage angegriffen. Zu dieser Tageszeit war es Dreizehn unmöglich sein Volk zu beschützen, denn der Kontakt mit der Sonne wäre sein Todesurteil. Sie würde ihn verbrennen und zu Asche werden lassen. Er schickte seine Besten Männer in den Kampf doch die Situation schien aussichtslos. Er hatte sich in den Tagesstunden nur schwer davon abhalten können einfach nach draußen zu stürmen, um zu kämpfen, denn es hätte sowieso nichts gebracht außer einen Toten König. Früher hatten die Drei Königreiche in Harmonie miteinander gelebt es hatte Jahrhunderte lang keinen Krieg gegeben. Dreizehn hatte ein wunderschönes Königreich aufgebaut. Watarikuni mit seinen prächtigen Wäldern, der großen Stadt mit dem wunderschönen Marktplatz auf dem sogar Einwohner der anderen Länder einkauften, weil es hier die wertvollsten Kostbarkeiten weit und breit gab. Doch dann drohte ihm der Lord der Dunkelheit dem dass Königreich Kage gehörte sein Königreich an sich zu reißen und ihn zu töten. Um das zu retten ,was Dreizehn am meisten liebte Trank er das verbotene Elixier des Königreiches, welches demjenigen der es Trank ewiges Leben schenkte. Keiner der Letzten zwöf Könige von Watarikuni hatte es bis jetzt benutzt, den die Konsequenzen bedeuteten ewiges Leid und würden denjenigen der es Trank in eine Kreatur der Dunkelheit verwandeln. Dreizehn wusste um die Konsequenzen, doch er wollte sein Volk retten.

Nun war alles zerstört. Dreizehn schaute hinab auf sein zerstörtes Königreich. Tränen liefen sein Gesicht herunter und brodelnde Wut stieg in ihm herauf. Er würde sein Königreich retten, koste es, was es wolle. Er wusste genau das hinter diesem Angriff auch der Lord der Dunkelheit steckte. Er trachtete Dreizehn schon lange Zeit nach dem Leben, damit auch die Vampire unter seiner Kontrolle standen.

Doch das würde Dreizehn niemals zulassen, Vampire waren keine gottlosen Wesen. Sie regierten die Nacht, aber sie konnten sich anpassen.Sie konnten sich sogar in Menschen verlieben und mit ihnen Freundschaften pflegen. Wenn der Lord der Dunkelheit an die Macht gelangen würde, wären die Folgen fatal. Er würde die Vampire zu Killer Maschinen machen um die Menschheit auszulöschen. Dreizehn musste das verhindern, egal ob er dabei sterben würde. Er würde sein Königreich wieder aufbauen und er würde den Lord der Dunkelheit vernichten. Dreizehn griff zu seinem Schwert auf dem noch immer das geronnene Blut seiner Feinde zu sehen war. “Ich brauche…Ein Pferd…und ihr müsst….mich begleiten. Ihr seid meine besten Männer,..... Ich will mich an diesem Bastard rechen...er soll wissen, dass ich ihm diese Tat heimzahlen werde und das er bis an sein Lebensende Leiden wird für das, was er getan hat.”. Seine Männer nickten und folgten ihm zu den Ställen. Sie waren ihm treu ergeben und würden es niemals wagen ihn zu hintergehen. Er war ein gutmütiger König und führte seine Männer mit weiser Hand und Güte. Bei den Ställen angekommen, stieg Dreizehn auf sein großes, schwarzes Pferd, welches auf den Namen Meteor hörte. Seine Männer bestiegen derweil zwei andere Pferde und rüsteten sich mit Waffen aus. Danach ritten sie durch die Stadt, durch die in Blut getränkten Straßen die noch immer in Rauch gehüllt waren und es deutlich schwerer machten den Weg zu finden. Sie ritten in Richtung Wald, der in beide anderen Königreiche führte. Noch ahnten sie nicht, dass diese Suche die nächsten Jahrhunderte dauern würde.

Guten Morgen

Tokio 2013

Es war ein warmer Sommermorgen, durch das offene Fenster stieg frische Luft in das Zimmer und verbreitete den Geruch von Lavendel und Rosen. Auf den Straßen vor dem Haus war das Gelächter der Kinder zu hören, die auf dem Weg zur Schule waren.

Plötzlich klingelte der Wecker, es war ein ohrenbetäubendes Piepen und wäre in der Lage ein Mammut aus dem Schlaf zu reißen. Asagi hob langsam den Kopf um auf die Uhr zu sehen, in der Hoffnung der Wecker hätte ein bisschen zu früh geklingelt, aber vergebens. Es war genau 6 Uhr. Er streckte seine Arme, hob seinen Oberkörper und schwang seine Beine aus dem Bett. Nun saß er am Bettrand und rieb sich mit der Hand durch die müden Augen, die sich immer noch weigerten, sich komplett zu öffnen.

Seine Zimmertüre öffnete sich und seine Mutter stand in der Türe. “Guten Morgen, raus aus den Federn, das Frühstück ist fertig, beeile dich, bevor dein Vater losfahren muss.“

und schon war sie auch wieder verschwunden. Es wäre schön zur Abwechslung auch mal ein “Hast du gut geschlafen” zu hören, aber nein, soweit dachte seine Mutter nicht. Was seinen Vater betraf, der war fast nie zu Hause. Er war immer in Japan unterwegs, manchmal sogar in Amerika und Europa und dann war er meistens mehrere Wochen nicht zu Hause. Er war Geschäftsführer eines Megakonzernes der Computer und Computerzubehör herstellte nichts was für Asagi von Bedeutung wäre, er Interessierte sich nicht für den ganzen neumodischen schnick schnack. Aber sein Vater lebte quasi dafür.
 

Asagi erhob sich vom Bettrand und schaltete das Licht an. Er schlenderte hinüber zum Kleiderschrank und suchte sich etwas zum Anziehen heraus. Danach machte er sich auf den Weg ins Badezimmer um sich ein wenig zurechtzumachen. Anschließend machte er sich auf den Weg ins Esszimmer, wo der Tisch zum Frühstück gedeckt war. Sein Vater saß bereits dort und las wie jeden Morgen die Zeitung. Von ihm kam nicht einmal ein "guten Morgen". Er war viel zu sehr damit beschäftigt im Wirtschaftsteil berichte über die Konkurrenz zu lesen. Wenn es etwas Neues gab, berichtete er sofort der Firma davon und musste unbedingt einen Schritt voraus sein. Wenn eine Firma einen neuen Computer auf den Markt brachte, der etwas ganz besonderes hatte. Entwickelte die Firma seines Vaters in kürzester Zeit etwas, was noch besser war. Und so ging das schon seit vielen Jahren.
 

Asagi setzte sich an den Frühstückstisch gegenüber von seinem Vater, der weiterhin keinen Blick für seinen Stiefsohn übrig hatte. Die beiden hatten des Öfteren Streit, den sein Vater wollte unbedingt, dass er später seine Firma übernehme. Doch Asagi hatte andere Pläne er wollte die Welt sehen, vielleicht im Ausland arbeiten. Tiere waren auch schon immer etwas gewesen, was ihn fasziniert hatte. Vielleicht würde er auch was mit Tierschutz machen. Er war sich da noch nicht sicher. Seinem Stiefvater gefiel das überhaupt nicht, er wollte seinem Stiefsohn unbedingt seinen Willen aufzwingen.

Doch Asagi hatte sich immer so dagegen gewehrt, dass die beiden mittlerweile kaum noch miteinander redeten.
 

Seine Mutter betrat den Raum und setzte sich ebenfalls an den Tisch neben seinen Vater. Auch zu ihr hatte er nicht die beste Beziehung, aber sie war auf jeden Fall besser als die zu seinem Vater. ______ seine Mutter sah für ihr Alter schon recht alt aus, sie war gerade einmal 40 also eigentlich noch sehr jung. Trotzdem hatten die harten Zeiten, die sie früher mit ihrem ersten Mann hatte, gezeichnet. Sie sah immer erschöpft aus. Unter ihren Augen hatten sich mit der Zeit dunkle Ränder gebildet und ihr Haar war schon sehr ergraut. Sie wirkte müde und lustlos.

Früher hatte sie ein kleines Blumengeschäft in der Stadt. Dort hatte sie auch ihren jetzigen Mann kennengelernt. Sie hatte ihre Arbeit geliebt. Doch mittlerweile verließ sie das Haus nur noch, wenn es unbedingt nötig war. Sie war eigentlich das genaue Gegenteil von ihrem Vater weshalb Asagi sich immer wieder fragte warum die beiden bis heute noch verheiratet waren. Glücklich waren die beiden nicht mehr miteinander, schon seit Langem nicht mehr. Abends flogen des Öfteren die Fetzen. Sie stritten sich heftig und manchmal stundenlang.
 

Während des Frühstücks viel kaum ein Wort, kein Blickkontakt, nicht einmal ein lächeln. Nach dem Frühstück half Asagi seiner Mutter den Tisch zu räumen und packte seine Schultasche. Danach war es Zeit sich von seinem Vater zu verabschieden, der wieder auf eine lange Geschäftsreise nach Europa reiste. Seine Mutter bekam einen kalten Kuss auf den Mund, der ein wenig wirkte, als würde sein Vater sich quälen das zu tun. Für Asagi hat er nur einen verachtenden Blick über, mehr nicht. Kein “Auf wiedersehen“, und kein “ich werde euch vermissen“. Danach verließ er das Haus und stolzierte zu seinem Auto.

Auch für Asagi war es Zeit sich auf den Weg zu machen, wenn er nicht zu spät in die Schule kommen wollte. Er schwang sich eine Tasche über die Schulter, schlüpfte in seine Schuhe und verließ ebenfalls das Haus.
 

Bis zur Schule war es nicht weit, ungefähr 15 Minuten. Weshalb er es nie in Erwägung zog, den Bus zu nehmen, der nur ein paar Schritte vor seiner Haustüre hielt. Er musste nur am Tierheim vorbei, dann über den Parkplatz vom Supermarkt und zu guter Letzt am Schwimmbad vorbei welches auch für den Schwimmunterricht der sechsten und achten Klasse genutzt wurde. Und schon war er da. Asagi besuchte die elfte Klasse, er hatte seine Qualifikation für die Oberschule erworben und wollte dies auch ausnutzen.

Er war ein fleißiger Schüler, und gab immer sein bestes, damit er seine Hochschulqualifikation bekam.
 

Als er auf dem Schulhof ankam, waren bereits Hunderte Schüler dort versammelt.

Er drängte sich durch die Schülermenge, um endlich am Hauptgebäude anzukommen, welches genau in der Mitte des Schulhofes stand. Dort traf er dann auch endlich auf die Person, die er gesucht hatte. Alley, seit Kindertagen seine beste Freundin und Klassenkameradin. Ihre Eltern waren aus Großbritannien hierhergekommen. Alley selber wurde aber hier in Tokio geboren, sprach zwar fließend japanisch, ihr Englisch war dagegen aber eine Katastrophe. Sie war ein freundliches Mädchen, ein bisschen verrückt, aber immer hilfsbereit. Sie hatte langes rotes Haar und smaragdgrüne Augen.

Alley war schlank und zierlich und wirkte manchmal ein wenig zerbrechlich. Doch wenn sie ihren Mund einmal öffnete, war es schwer sie wieder zum Schweigen zu bringen. Wenn man sie lassen würde, würde sie den ganzen Tag ohne Unterbrechung reden.

Aber wenn man sie brauchte, war sie immer für einen da.
 

“Guten Morgen, na, bist du froh das Du die nächsten Monate nicht das Berufs Getue von deinem Vater hören musst”, rief sie aus voller Kehle. Asagi ging weiter auf sie zu, bis er es endlich aus der Menschenmenge raus geschafft hatte und antwortete: “Naja, ich streite mich nicht gerne, irgendwann werde ich das mit ihm klären müssen”. Alley sah Asagi verwundert an “Was ist den mit dir Los, normalerweise freust du dich doch immer so wenn dein alter wieder auf Geschäftsreise ist”. Asagi nickte “Er ist ja Nichtmal mein alt...mein Vater, trotzdem schmerzt es mich das es jedes Mal im Streit ausarten muss, wenn ich mit meinem Vater etwas bespreche und es um meine Zukunft geht”.

Alley nickte nur und entgegnete dem nichts. Sie konnte Asagi verstehen. Sie selber hatte keine Familie mehr und lebte seit 12 Jahren in einem Kinderheim. Ihre Eltern hatte sie bei einem Flugzeugabsturz verloren. Ihre Eltern hatten sich zum Hochzeitstag eine Reise zurück nach Großbritannien gegönnt, ein teures vorhaben, weshalb sie dafür lange gespart hatten. Da Alley zu der zeit erst 5 Jahre alt weshalb sie bei ihrer japanischen Paten Tante bleiben musste. Das Flugzeug, das ihre Eltern nach Großbritannien befördern sollte, stürzte auf halber strecke ab, mitten über dem Ozean. Keiner überlebte. Zuerst lebte Alley 1 Jahr bei ihrer Patentante, doch diese verstarb an Altersschwäche. Danach bekam sie einen Platz in einem Kinderheim. Seitdem lebte sie dort, keine Familie nahm sie auf. Sie wirkte nicht traurig darüber, sie sprach auch nie darüber.
 

Die Schulglocke ertönte, und langsam leerte sich der Schulhof, die Schüler verschwanden im Hauptgebäude, Asagi und Alley mittendrin. Es wurde geschubst und gedrängelt, jeder wollte der Erste in der Klasse sein, um schnellstmöglich auf seinen Platz zu können.
 

Als die beiden endlich in der dritten Etage angekommen waren, auf dem sich die Klassen der elften bis dreizehnten Klasse befanden, herrschte auf dem Flur ein riesen Tumult. Überall standen die Schüler in Schlangen vor den Klassen und warteten auf ihre Lehrer. Der Klassenraum der elften Klasse war bereits aufgeschlossen. Der Lehrer stand in der Türe und hielt nach seinen Schülern Ausschau Asagi und Alley beeilten sich, um nicht die Letzten zu sein, den das würde wieder nur dummes Gelächter der anderen Schüler und einen Klassenbucheintrag geben. Asagi nahm an seinem Tisch Platz, Alley saß nur zwei Tische weit von ihm entfernt. Jeder hatte seinen eigenen Tisch und der Abstand zwischen den Tischen betrug mindestens zwei Meter. Dementsprechend waren auch die Klassenräume sehr groß, und alle dies diente dem Zweck, das die Schüler im Unterricht nicht miteinander redeten. Der Lehrer hatte sein Pult nicht direkt vor der Tafel stehen, sondern zwischen den ersten zwei Tischen. Die beiden Tische dienten dazu Schüler, die ungehorsam waren und im Unterricht doch versuchten zu reden oder sogar bei Klausuren versuchten zu schummeln direkt zum Pult zu setzen, wo der Lehrer sie im Auge hatte. Dies war eine effektive Methode, denn kein Schüler wollte vorne beim Lehrer sitzen.
 

Als endlich alle in der Klasse waren, konnte der Unterricht endlich beginnen. Der Tag zog sich in die Länge, denn jeder freute sich, wenn heute die Schule aus war. Es war Freitag, morgen war dann endlich Wochenende. Darauf freute sich wirklich jeder.

Eine merkwürdige Begegnung

Endlich ertönte die Schulglocke und verkündigte damit die freudige Nachricht, dass die Schule nun vorbei war und alle ins Wochenende starten konnten. Auf diesen Moment hatte jeder gewartet. Überall war das Geräusch von Reißverschlüssen und Papier zu hören, das noch irgendwo in die Tasche gequetscht wurde. Wieder wurden die Flure von Schülermengen überfüllt. Asagi und Alley hatten großes Glück, dass der Lehrer die Klasse schon etwas früher hatte gehen lassen, weil die Klausuren so gut ausgefallen waren. Sie waren schon längst auf dem Weg nach Hause.

Die beiden waren schon auf dem Parkplatz vom Supermarkt. Für beide waren es nur noch knappe zehn Minuten bis nach Hause. Nur mussten sie beide in verschiedene Richtungen. Sie verabschiedeten sich mit einer Umarmung und einem “Tschüss bis nächste Woche, ein schönes Wochenende“ voneinander. Nun gingen sie getrennte Wege. Alley würde dieses Wochenende zusammen mit den anderen Kindern aus dem Heim einen Ausflug machen, weshalb die beiden sich erst am Montag wiedersehen würden. Asagi machte sich auf in Richtung zu Hause, wo seine Mutter wahrscheinlich schon mit dem Mittagessen auf ihn warten würde. Er versuchte sich zu beeilen, den seine Mom war sehr ungeduldig, er hatte keine große Lust sich deswegen mit ihr zu streiten. Als er gerade am Tierheim vorbei war, fing er an in seiner Tasche herum zu krosen um seinen Haustürschlüssel ausfindig zu machen. Dies dauerte ein bisschen länger, da er sich ganz unten in der Tasche unter Schulbüchern und Heften versteckt hatte.
 

Plötzlich merkte er das er gegen etwas Weiches stieß. Sein Blick richtete sich wieder nach vorne, und er sah diesen großen, leicht ergrauten Mann vor ihm stehen, der ihm einen bösen, drohenden Blick zu warf. “Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst”. Asagi sah den Mann nur erschrocken an und merkte dann erst, dass dem man ein halber Becher Kaffee, den er in der Hand hielt, über das Hemd gekleckert war. “Das tut mir wirklich leid, ich wollte nicht…” der Mann unterbrach ihn inmitten des Satzes und sagte:“ Ihr Kinder habt wohl überhaupt kein Benehmen mehr” er packte Asagi am Handgelenk “Du wirst dafür sorgen das der Fleck weggeht hast du verstanden”? Asagi sah den Mann erschrocken an und nickte nur. Sein Handgelenk brannte, der Mann hatte ihn fest im Griff und es schien als hätte er nicht vor ihn wieder loszulassen. Auf einmal ertönte von hinten eine weitere stimme “Ryo, lass den Jungen los“. Dieser entgegnete widerwillig: “Seinetwegen habe ich mir den Kaffee über mein gutes Hemd verschüttet”.

“Der Kaffee ist schwarz, das gibt keine Flecken und jetzt lass den Jungen los“. Asagi spürte, wie sich zwei Hände sanft auf seine Schultern legten. Der Mann der offensichtlich auf den Namen Ryo gehörte, gehorchte ihm als wäre er ihm treu untergeben. Trotzdem warf er Asagi einen verachtenden Blick zu, als er sein Handgelenk freigab.

Asagi drehte sich um, um den Mann zu erblicken, der ihm aus dieser Situation geholfen hatte. Es war ein ebenfalls großer Mann mit langen schwarzen Haaren. Seine leuchtenden Augen stachen aus seinem blassen Gesicht hervor und betonten sein leicht feminines Aussehen.

Er war deutlich Jünger als Ryo, und anscheinend auch sehr viel freundlicher.

“Verzeihe meinem Freund hier, er hat das mit der Höflichkeit noch nicht so drauf.” sprach er zu Asagi mit einem Sanften Lächeln auf seinen Lippen. “Ich werde für den Schaden aufkommen, ich bezahle die Reinigung, es war wirklich keine Absicht” entgegnete Asagi. Ryo sah ihn zornig an und sprach: “Das will ich dir auch raten, das Hemd war Schweine teuer und...”.

“Ryo” sprach der jüngere man mit erhöhter Stimme, bevor Ryo seinen Satz beenden konnte. Seine Stimme klang nun ernster “es reicht jetzt, du musst wegen einem Kaffeefleck nicht so einen Aufstand machen”. Asagi stand nun inmitten der zwei Männer, die sich gegenseitig wütende Blicke zu warfen. Seine Mutter würde sicher schon ungeduldig werden, er hätte schon vor zwanzig Minuten zu Hause seien sollen, und nun hatte er noch mehr Theater am Hut.

“Sag, wie ist dein Name kleiner?” fragte ihn der große Mann mit den seidenen schwarzen Haaren. Seine Stimme war sehr angenehm, sie klang rein und ehrlich und passte gut zu ihm. “ähm..Asagi,..ich heiße Asagi”. “Nun Asagi, ich muss mich bei dir für meinen Freund Ryo entschuldigen, er meint es nicht böse, er ist nur ein wenig…...im...Stress” Entgegnete der Dunkelhaarige. Asagi fühlte sich von den Blicken des Mannes hypnotisiert, wenn man genau hinsah, wirkten seine Augen nicht braun, nein sie waren Rot. Ein Schauer fuhr ihm über den Rücken. Dieser man hatte etwas Mysteriöses an sich, etwas was Asagi ein wenig Angst machte. “Mein Name ist Takahiro, und ich würde dich gerne zum Essen einladen, um diesen kleinen Vorfall wieder gut zu machen”. Asagi zuckte ein wenig zusammen, er kannte den Mann….Takahiro doch kaum. “Ähm...Ich kann heute Lieder nicht, meine Mutter wartet sicher schon mit dem essen auf mich” entgegnete Asagi mit zittriger Stimme.

“Schade kleiner, vielleicht Morgen Mittag, ich lade dich ein.” entgegnete Takahiro, wieder mit diesem sanften Lächeln auf den Lippen welches Asagi schwach werden ließ. “Ja, das…das sollte gehen. Ich muss nur…meiner Mutter Bescheid sagen.” stotterte er.

“Gut, das freut mich, wir treffen uns hier Morgen um drei”. Asagi nickte, ohne ein Wort zu sagen. Danach verabschiedete sich Takahiro von Asagi, dieser drehte sich, um ohne ein weiteres Wort zu sagen, und machte sich geradewegs auf den Weg nach Hause. Er ging in einem Tempo als würde man ihn verfolgen. Er wollte nur schnell weg dort.

Warum zum Teufel hatte er sich bloß darauf eingelassen? Er kannte die beiden doch gar nicht, ganz zu schweigen davon das ryo ihn wahrscheinlich nah diesem Vorfall nie leiden würde.

Zu Hause angekommen wartete seine Mutter bereits am Esstisch auf ihn. Sie sah ihn wütend an und fragte:” wo zur Hölle warst du so lange, ich warte schon seit einer halben Stunde, dass du endlich zum Essen kommst” Asagi spürte schon das dies wieder eine lange Diskussion geben würde. Er konnte seiner Mutter aber nicht einfach erzählen, dass er von einem Wildfremden zum Essen eingeladen wurde. Seiner Mutter würde wahrscheinlich aus lauter Panik sofort die Polizei, das F.B.I und das Militär verständigen.

Nein, er sagte einfach das er sich Morgen mit Alley zum Mittagessen treffen würde. Sie wusste ja nicht das Alley eigentlich mit dem Heim einen Ausflug machte. Also tischte er seiner Mutter diese Lüge auf, die sie ihm glücklicherweise abkaufte. “Nun gut, lass uns essen, wir wollen ja nicht noch mehr Zeit damit verschwenden darüber zu diskutieren, ich möchte aber das du mindestens um acht Uhr wieder zu Hause bist verstanden?” Asagi nickte und gab ein zustimmendes Geräusch von sich.

Nach dem Mittagessen, was mittlerweile zum Abendessen geworden war, den es war bereits 19 Uhr, half Asagi seiner Mutter dabei den Tisch abzuräumen. Danach verschwand seiner Mutter ins Wohnzimmer, sie nahm sich jeden Tag um diese Zeit ein oder zwei Stunden zeit zum Entspannen. Asagi tat es dem gleich und entschloss sich ein Bad zu nehmen.

Während er das dampfende Wasser in die Wanne laufen ließ, warf er einen Blick in die Zeitung, was er sonst nie tat. Direkt auf der Titelseite lautete die Überschrift der Schlagzeile “Jugendlicher verschwindet spurlos, wurde er entführt”. Asagi bekam ein flaues Gefühl im Magen und begann damit den Artikel zu lesen: “Seit Samstag, den 20. Juli wird, der Schüler Satoshi Agatsuma vermisst. Der 18 Jährige verließ morgens das Haus, um zur Schule zu gehen, kehrte aber von dort nicht wieder zurück. Seitdem ist er spurlos verschwunden. Die Polizei ist sich nicht sicher ob es sich um ein Verbrechen durch Entführung, oder um einen rebellischen Ausbruch handelte. Zeugen gibt es keine. Da der Junge zum Zeitpunkt des verschwinden eine Schuluniform trug, erschwert es den Polizeimitarbeitern die Arbeit zunehmend, den es läuft praktisch jeder Jugendliche um diese Zeit in einer Schuluniform herum. Zeugen, die den Jungen eventuell nach der Schule gesehen haben, melden sich bitte bei der örtlichen Polizei.” Asagi lief es kalt den Rücken hinunter. Es war schon komisch zu Lesen, das ein Junge aus seiner Schule verschwand und vielleicht sogar entführt wurde. Was war, wenn die beiden dahinter steckten. Quatsch, er machte sich wahrscheinlich nur zu viele Gedanken.

Nachdem die Badewanne endlich vollgelaufen war, zog er seine Klamotten aus und legte sich in das angenehm warme Wasser. Er liebte es, nach einem langen Tag ein entspannendes Bad zu nehmen. Gerade nach so einem merkwürdigen Ereignis.

Wieder stieg ihm der Gedanke an den Großen dunkelhaarigen Mann in den Kopf. Wie war sein Name noch gleich ach ja Takahiro. Asagi erinnerte sich an seine sanfte Stimme die wie die eines Engels klang. Und an diese langen schwarzen Haare die wirkten als seine sie aus Seide und natürlich diese Augen. Diese Leuchtenden braunen...nein roten Augen. So etwas hatte er noch nie gesehen. Und Takahiro hatte es geschafft, ihn damit in seinen Bann zu ziehen. Trotzdem hatte er Angst vor Morgen, aber das wollte er sich nicht anmerken lassen. Er würde hingehen. Er lag etwa eine Stunde in der Badewanne, bis das Wasser anfing, kühl zu werden.

Asagi machte sich Bett fertig, er war sehr müde und hatte keine große Lust noch etwas zu tun, deshalb ging er sofort ins Bett und hoffte einfach, dass Morgen alles gut sein würde.

Ein Hinweis?

Dreizehn und seine Männer waren bereits seit Tagen ohne Rast, sie waren erschöpft und gaben die Hoffnung auf den Lord der Dunkelheit irgendwann noch einmal zu finden.

Sie suchten bereits seit fast einem Jahrhundert nach ihm, niemand wusste um seinen Aufenthaltsort. Er war damals aus seinem Königreich Kage geflohen und seitdem hatte man ihn nirgendwo mehr gesehen. Es gab nur wenige Hinweise, und diese hatten Dreizehn und seine beiden Männer bis nach Großbritannien geführt. Sie hatten mehrere Monate auf hoher See verbracht in der Hoffnung in hier zu finden, doch auch hier gab es keinen Hinweis auf die dunklen Machenschaften des Lords der Dunkelheit.

Ihr Schiff hatte damals in St. Ives gehalten und sie waren bis nach London geritten, dort, hatte man erzählt, gab es einen Mann, der auf den Namen Igor hörte. Er stand einst mit dem Lord der Dunkelheit in Verbindung und war der Einzige, der um seinen Aufenthaltsort wusste. Doch als sie das Quartier dieses Mannes nach tagelanger Reise endlich ausgemacht hatten, fanden sie ihn tot auf. Man hatte wahrscheinlich von seinem Verrat gewusst und wollte ihn daran hindern zu reden.
 

Nun waren sie auf dem Weg nach Oxford, es waren noch ungefähr zwei Meilen, und der Morgen stand kurz bevor. Sie mussten sich beeilen damit Dreizehn nicht den Sonnenstrahlen zum Opfer viel. Sie würden sich in der Stadt nach einer Bleibe umsehen, um ein oder zwei Tage zu rasten. Außerdem gab es in Oxford einen weiteren Hinweis, im Quartier des Mannes hatte man Karten, auf jeder dieser Karten war ein und dieselbe stelle in Oxford markiert, und zwar die Synagoge. Vielleicht gab es hier einen Hinweis. Den Versuch war es auf jeden Fall wert. Dreizehn war in Gedanken versunken, wie gerne würde er jetzt sein Königreich Watarikuni sehen. Und zwar so wie es einmal gewesen war. Prächtig bewohnt mit liebenden Menschen. Nun war es eine Ruine die jeder Mensch mied. Brodelnde Wut stieg in ihm auf, er musste sich beherrschen, nicht vor Wut zu schreien. Seine Gedanken wurden von Toshi unterbrochen: “Eure Hoheit, wir sind fast da, noch eine halbe Meile, dann haben wir es geschafft, und bis zum Sonnenaufgang dauert es noch mindestens eine halbe Stunde.” Dreizehn lächelte sanft und sprach mit leiser stimme:” das ist gut, wir müssen dringend rasten, auch die Pferde brauchen eine Pause“.

Man konnte schon von Weitem die Lichter der Stadt sehen, die wie Glühwürmchen schienen.
 

Bald war die halbe Meile geschafft, sie waren endlich in der Stadt angekommen.

Direkt im Zentrum der Stadt befand sich ein Wirtshaus, das Übersetzt auf den Namen “zur Trauerweide” hörte. Die drei stellten ihre Pferde in den zum Wirtshaus dazugehörigen Stall, wo sie dem Stallknecht jeweils drei Goldstücke zudrückten. Dieser freute sich sehr über diese gutmütige Geste, normalerweise bekam er nur etwa die Hälfte. Nun gingen sie in das Wirtshaus, hungrig waren sie nicht, sie hatten genug Proviant auf der Reise mitgehabt.

Nur ein warmes Bett für die Nacht und ein Bad, das war alles, was sie begehrten.

Sie hatten Glück, jeder von ihnen bekam ein einzelnes Zimmer. Außerdem konnte jeder von Ihnen ein Bad nehmen, um sich von der langen Reise zu entspannen.
 

Dreizehn genoss das Bad, er liebte es zu baden, er hatte es schon immer geliebt.

Es tat ihm gut und er konnte für eine Zeit lang alles um sich herum vergessen.

Doch dieses Mal viel es ihm schwer zu vergessen. Wie konnte er den auch vergessen, man hatte sein Königreich zerstört und derjenige, der dafür verantwortlich war, konnte überall sein.
 

Plötzlich stieg ihm der metallene Geruch von Blut in die Nase, er riss die Augen auf. Bildete er sich das ein, oder roch er das wirklich. Er stieg aus der Badewanne, trocknete sich ab und zog sich an. Der Geruch wich ihm nicht mehr aus der Nase, er war so stark, als würde in der Nähe jemand sehr viel Blut verlieren. Asagi öffnete die Türe einen Spalt und sah hindurch. Es war nichts zu sehen, alles war still, die Gäste hatten das Wirtshaus alle verlassen. Er öffnete die Türe ganz, um den ganzen Raum betrachten zu können. Immer noch nichts. Alles war leer, die Tische waren abgeräumt und alles war gesäubert worden.

Doch dann vernahm er ein leises schluchzen hinter der Theke. Er bewegte sich leise ein paar Schritte in den Raum, der Blutgeruch wurde immer stärker und das Schluchzen immer lauter. “Hallo”, flüsterte er leise, “alles in Ordnung.” das Schluchzen verstummte, und eine Frau kam hinter der Theke hervor. Sie war noch jung, sie hatte langes schwarzes Haar, braune kleine Augen und eine sehr blasse Haut. Außerdem sah sie müde und verweint aus, außerdem wirkte sie ein wenig angetrunken. Sie antwortete nicht auf Dreizehn´s Frage und starrte durch den leeren Raum als würde sie jemanden oder etwas suchen.

Dann nahm Asagi wieder den Geruch von Blut war und sein Blick viel auf ihr Handgelenk, welches damit verschmiert war. Er konnte seinen Blick kaum davon abwenden, seit so langer Zeit hatte er kein menschliches Blut mehr getrunken und er hatte es auch immer gemieden. Sogar den Geschmack hatte er vergessen. Für einen Menschen wäre dies wahrscheinlich anekelnd, doch für ihn war der Geruch ein Genuss, auch wenn er versuchte sich dagegen zu wehren, doch er konnte sich nicht zurückhalten. Das war es, wovor er so große Angst hatte. Eine Bestie zu werden und unschuldige Menschen zu töten. Er wollte es nicht, doch der Trieb ließ ihn nicht widerstehen bevor das Mädchen irgendeinen Mucks von sich geben konnte, hatte er sie an den Haaren gepackt und seine Fangzähne in ihren Hals gebohrt. Sie war tot, bevor sie sich überhaupt wehren konnte, es ging sehr schnell.

Dreizehn saugte so viel Blut aus dem leblosen Körper, dass er davon für die nächsten tage satt war.
 

Als er wieder von der leblosen Frau ab lies, sackte sie zu Boden, ihre Augen waren weit geöffnet und trugen einen erschrockenen Blick.

Dreizehn machte schnelle und tiefe Atemzüge, was hatte er nur getan, wie konnte er nur so etwas tun. Er hatte einen unschuldigen Menschen getötet. Er drückte den Kopf des toten Mädchens an seine Brust, Tränen liefen über sein Gesicht und er schluchzte:” es tut mir so Leid, es tut mir so unendlich Leid.

Dieses Ereignis ließ in die ganze Nacht nicht Schlafen, es zerfraß ihn innerlich. Er konnte sich dies niemals verzeihen. Er hatte das Mädchen anständig begraben, an einem Ort, an dem sie niemand finden würde. Und er hoffte, dass er diesen Tag irgendwann vergessen konnte.
 

Beim Einbruch der Nacht machten sich die drei auf den Weg zu der Synagoge, alle hofften sie das Sie endlich einen Anhaltspunkt auf das Verbleiben des Lords der Dunkelheit erhielten.

Dreizehn wurde immer noch von einem schlechten Gewissen gequält, er konnte den Blick nicht vergessen den das Mädchen im Gesicht hatte, als es tot zu Boden fiel.

Seine Männer wussten glücklicherweise nichts von dem Vorfall, und sie sollten es auch niemals erfahren. Zu groß war die Angst davor seine treusten Anhänger zu verlieren, sie waren das Einzige, was ihm von seinem zerstörten Königreich noch übrig blieb.

Er würde schweigen, und mit der Zeit hoffentlich vergessen.
 

Als sie bei der Synagoge ankamen, war es bereits tiefe Nacht, die Wolken hatten sich vor den Mond geschoben und ließen sein grelles Licht nicht durchscheinen.

Die Türen der Synagoge waren mit einer dicken Eisenkette verschlossen, Ryo und Toshi schwangen sich von ihren Pferden und schlugen mit ihren schweren Schwertern auf die Eisenkette ein um sie aufzubrechen. Dreizehn war unterdessen wieder in Gedanken versunken.Was verbarg sich wohl hinter dieser Türe, war es wieder nur ein Fehlschlag, oder würden sie dieses Mal endlich zum Lord der Dunkelheit geführt werden?

Und was dann, wenn sie ihn finden würden, dann würde Dreizehn sich an ihm für all das rechen, was er seinem Königreich angetan hatte, er würde den Lord der Dunkelheit vernichten und sein Königreich wieder neu aufbauen. Seine Gedanken wurden von einem lauten Klirren unterbrochen. Toshi und Ryo hatten es tatsächlich geschafft, die Eisenkette zu zerschlagen und somit die Türe zu öffnen.

Dreizehn stockte der Atem, er stieg von seinem Pferd und betrat leisen Schrittes die Synagoge. Sie war leer, nichts und niemand war hier drinnen, nichts was ihnen weiter helfen würde. Enttäuscht schaute Dreizehn zu Boden und schloss seine Augen. Wieder nichts.
 

Doch plötzlich hörte er hinter einer der Sitzreihen ein leises rascheln. Er trat näher heran um denjenigen ausfindig zu machen der die Geräusche verursachte. Hinter den Bänken saß ein alter Mann, er trug eine kreisrunde Brille und hatte einen langen grauen Bart.

Der Mann erblickte Dreizehn und sah ihn erst Fragen an, dann wurden seine Augen groß und er grinste. Dann sagte er:” Ihr habt meine Nachricht also entschlüsselt, ich wusste ihr würdet sie verstehen, das schafft nicht jeder wisst ihr, nur sehr kluge Köpfe können das”.

Dreizehn war erleichtert:” dann seid ihr der Mann zu dem Igor uns geschickt hatte, bevor er starb?”. “Oh nein” entgegnete der Mann “Ich bin Igor, der tote Mann war, naja er war mal mein Assistent, er berichtete mir, dass man über dieses treffen Bescheid wusste und somit hinterließ ich auf den Karten die Hinweise, die euch hierher führen sollten, damit wir uns hier treffen können”. Dreizehn viel ein großer Stein vom Herzen, endlich bestand Hoffnung, den Lord der Dunkelheit zu finden. “Nun gut, erzählt mir, was ihr wisst, wir wissen nicht, wie lange es dauert, bis man merkt, dass wir hier sind”. Der Mann nickte und gab Dreizehn recht. Nun gut hört mir gut zu:” der Lord der Dunkelheit hat schon während des Angriffs auf euer Königreich die Flucht ergriffen, er wusste ihr würdet ihm folgen, weshalb er nie lange an einem Ort blieb, daran hat sich bis heute nichts geändert.

Er schickt ständig seine Männer in die Welt und lässt sie nach euch suchen damit sie ihn warnen können Falls ihr zu nah kommen solltet. Wenn das der Fall ist, verschwindet er wieder und sucht sich ein neues Versteck. Er weiß das ihr sehr mächtig seid und ihn Töten könnt, er fürchtet euch. Leider hat er mittlerweile einen Weg gefunden selber Vampire zu erschaffen, sie sind Killer Maschinen und Töten alles und jeden. Mit ihrer Hilfe will er euch vernichten und die Herrschaft über alle Vampire an sich reißen. Als nächstes plant er zurück nach Japan zu reisen, denn er weiß das er hier seit”.

“Verdammt”, rief Dreizehn “so schnell sind wir nicht, dass wir ihn einholen könnten, bis nach st. Ives ist es ein Ritt von fast einer Woche”. Dreizehn setzte sich auf eine Bank, er ärgerte sich das der den Lord der Dunkelheit so knapp verpasst hatte. “Noch ist nicht alles Vergebens, ihr könnt auch nach Bristol reiten, das sind nur etwa zwei Tage zu Pferd, wenn ihr schnell seid, bekommt ihr das Transportschiff im Hafen nach Tokio.” sagte Igor.

“Gut, dann sollten wir sofort aufbrechen, danke für deine Hilfe, willst du nicht mit uns kommen?” fragte Dreizehn. “Oh nein, ich würde gerne, aber ich muss zurück nach London, dort wartet noch viel Arbeit auf mich. Ich wünsche euch aber viel Glück”. Dreizehn nickte und ging zu seinem Pferd. Endlich ergab sich eine kleine Chance den Lord der Dunkelheit zu finden, nach so vielen Jahren hatte er es vielleicht geschafft. Dreizehn und seine Männer stiegen auf ihre Pferde und brachen auf zu ihrer Reise nach Bristol.



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