The Lucky Ones von zerocool ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Kapitel 11 Da sind Momente im Leben einer Frau; entscheidende Momente, wo sich alles in einem Herzschlag ändert und nichts ist jemals wieder so, wie es war. Dein erster Schwarm. Der Tag, an dem du deine Menstruation bekommst. Dein erster Freund. Deine erste Erfahrung mit Sex. Der Tag, an dem du deinen ersten Heiratsantrag annimmst. Dein Hochzeitstag. Die Geburt deines ersten Kindes („Herzlichen Glückwunsch, Frau Higurashi. Es ist ein Mädchen.“). Der unerwartete Verlust deines Mannes und du musst zwei Kinder alleine großziehen. Der Tag, an dem deine Tochter ihren ersten Schultag hat. Der Tag, an dem sie dir sagt, dass der alte Brunnen im Schrein 500 Jahre in die Vergangenheit führt. Der Tag, an dem ein Halbdämon kommt, um sie zurück zu schleifen. Der Tag, an dem sie mit ihren ersten Narben von einem Kampf wieder kommt und du erkennst, dass sie sich in Lebensgefahr befindet und dass du nichts tun kannst, um es zu stoppen. Der Tag, an dem ihr Herz gebrochen wird und sie die ganze Nacht in ihrem Zimmer weint. Der Tag, an dem du weißt, dass sie sich verliebt hat. Der Tag, an dem sie in die Oberstufe kommt. Der Tag, an dem du erkennst, dass das kleine Mädchen, das du groß gezogen hast, jemand ist, den du nicht mehr kennst. Der Tag, an dem sie auftaucht, Halbdämon im Gepäck, ein Säugling tragend und alle deine Hoffnungen und Träume für sie ein normales Leben zu haben lösen sich komplett in Rauch auf. Entscheidende Momente. Entscheidende Entscheidungen. Entscheidungen, die du in einem Augenblick machst und die du nicht zurück nehmen kannst. Dinge, wo du dachtest, du machst sie richtig, nur um herauszufinden, dass alles falsch war und außer Kontrolle gerät. Der Tag, an dem du die schlimmste Entscheidung deines Lebens triffst und etwas Kostbares zerstörst, vielleicht etwas Unreparierbares. Mama Higurashi saß am Küchentisch und schenkte sich im Dunkeln ein weiteres Schälchen mit Sake ein, das einzige Licht in dem Raum kam von dem Display der Mikrowelle und der Küchenuhr. Es ist über zehn Jahre her, seit sie sich so betrunken hatte, aber heute Nacht brauchte sie es, um den Schmerz zu betäuben. Den Schmerz von dem ihrer geliebten Tochter beschämten, entsetzten Gesicht, den klagenden Augen und dem kranken Gefühl in ihrem Bauch zu wissen, dass sie der Grund dafür war. Sie war so verängstigt. Ihre Tochter, ihre kostbare Kagome, kaum siebzehn und Heim kehrend mit einem Baby in ihren Armen, sogar einem Stillenden! Etwas musste getan werden! Sie traf die Wahl, schrieb das Gesetzt und zerstörte ihr Kind damit. Oh, was würde sie nicht darum geben für eine Chance alles zurück zu nehmen und es anders zu machen. Sie hätte auf Jii-chan hören sollen, anstatt von ihrer eigenen irrationalen Panik geblendet zu sein. Jetzt war sie sich nicht sicher, ob etwas Zerstörtes repariert werden kann. Konnte der Halbdämon mit den Hundeohren die Wunden ihrer Tochter heilen? Die, die ihre eigene Mutter ihr zugefügt hat? Konnte er den Schmerz lindern und den entsetzten, gebrochenen Blick in den Augen ihres Kindes verschwinden lassen? Sie waren nun oben – in offensichtlichen Ungehorsam gegen die neuen Regeln, aber zumindest hörte sie nicht mehr die herzzerreißenden Schluchzer ihrer Tochter. Es war schon ein paar Stunden da oben ruhig und keiner von ihnen hatte den Rufen aufs Abendessen geantwortet, also war Kagome wohl in einem schmerzlosen Schlaf gefallen. Sie wusste nicht, wann sie selbst Schlaf kriegen würde. Jedes Mal, wenn sie ihre Augen schloss, sah sie das schreckliche, herzzerreißende Gesicht und sie fing wieder zu weinen an. Jii-chan versuchte sie zu trösten, versuchte sie von ihrer Schuld freizusprechen für den kolossalen Fehler im Verurteilen den sie machte, aber sie würde sich selbst für Jahre bestrafen. Würde Kagome ihr jemals verzeihen? Da war eine Bewegung bei der Tür und da stand er, weiße Haare, ein starker Kontrast zu der Dunkelheit des Flurs hinter ihm. Sie wusste, er würde vielleicht runter kommen und sie hatte ihn schon erwartet. Er war Kagome extrem beschützend gegenüber, vielleicht sogar böse beschützend, und da war kein Weg daran vorbei, dass er das Ereignis von heute so unbestraft vorbeiließ. Und wirklich, sie würde wenig von ihm halten, wenn er es täte. Welcher Mann, der wirklich ihre Tochter liebte, würde ihren Schmerz unbestraft erlauben? Der Umstand, dass er da stand, bereit, der eigene Mutter seiner Liebe gegenüber zu treten, war Beweis seiner Zuneigung und sie musste ihn dafür respektieren, auch wenn ein Teil von ihr tödlich verängstigt war. Er könnte sie in einem Herzschlag töten und sie wusste es. Sie hatte gesehen, was diese Klauen tun konnten, aber sein Körper schrie nicht nach Gewalt und Rache. Seine Hundeohren waren angelegt, seine Augen blickten nach unten und seine Hände waren an seiner Seite in harte Fäuste geballt. Sie wusste nicht, ob er wütend oder traurig war, dann dachte sie, er wäre möglicherweise beides. „Du solltest stolz auf sie sein.“, sagte er plötzlich in die schwere Stille, seine Stimme rau mit Emotionen. „Du solltest stolz auf sie sein, Frau, nicht beschämt. Was sie getan hat… Sie nahm ein waisen Hanyouwelpen auf und liebte ihn. Liebte ihn genug, um ihn von ihrem eigenen Körper zu stillen, auch wenn er nicht ihr eigener war. Sie nahm einen Welpen auf, andere würden ihn sofort töten oder ihn zum Verhungern zurück lassen. Das ist nicht etwas, wofür sie bestraft werden sollte.“ Er hielt an, aber sie wusste, dass er noch nicht fertig war zu reden, also bleib sie ruhig, wartete. „Deine Tochter hat das reinste Herz, das ich kenne. Ich habe sie mehr opfern sehen und mehr von sich gebend an einem Tag als die meisten von uns nutzlosen Bastarden in einem gesamten Leben. Durch sie habe ich die Welt in all ihren Möglichkeiten gesehen, anstatt in all ihren Enttäuschungen. Jeden Tag bin ich beeindruckt und demütig bei ihrer Macht der Liebe und des Vergebens. Ich weiß, ich bin ein wertloser Hanyou, der ihrer nicht wert ist, aber dennoch bleibt sie bei mir und behandelt mich mit Liebe und Güte - mehr Liebe und Güte als dass ich jemals erfahren habe und ich bin dankbar für jeden Tag, den sie in meinem Leben ist.“ Er sah zu ihr hoch, seine Augen flammten vor Wut. „Ich schulde ihr mehr, als mein Herz und mein Verstand. Ich schulde ihr meine Seele, da sie mir sie zurück gegeben hat, als ich dachte ich bin für immer verloren. Und wenn du ihr jemals wieder so weh tust, werde ich sie mit nehmen. Ich werde sie durch den verfluchten Brunnen nehmen und ihn auf der anderen Seite zerstören. Es wird mir egal sein, wenn sie mich hasst oder mich tausend Mal ´Platz´ machen lässt. Ich werde Kagome beschützen und ich werde meinen Welpen beschützen. Auch vor dir.“ Sie schluckte hart, wusste, wenn jemand seine Drohung wahr machte, dann würde es dieser Junge sein. „Ich weiß.“, erwiderte sie ruhig. „Und wenn ich jemals einem meiner Kinder wieder so weh tue, werde ich dir helfen.“ Er schien über ihre Worte überrascht zu sein, dann nickte er grimmig. „Dann verstehen wir uns.“ Sie nickte. „So weit, wie es etwas zu verstehen gibt. Glaub mir, niemand weiß mehr als ich, wie schrecklich ich mich verhalten habe und wie falsch ich lag. Ich weiß nicht warum ich tat, was ich tat. Ich kann nur sagen, dass ich um die Gesundheit meiner Tochter gefürchtet habe. Wie auch immer, so bald wie uns gesagt wurde, dass was geschehen ist normal ist, hätte ich Kagome da raus bringen sollen. Ich hätte sie sich… dem… nicht aussetzten lassen sollen.“ „Du hättest ihr vertrauen sollen. Kagome würde dich niemals belügen.“ „Ich weiß, aber manchmal treffen Eltern selber falsche Entscheidungen aus richtigen Gründen und sie machen aus Versehen am Ende damit mehr Schlimmes als Gutes. Ich bete, dass du dich niemals in dieser Position befinden wirst.“, sagte sie ihm. Er nickte, sein Mund zog sich zu einer dünnen Linie zusammen. „Ich wusste, ich mache einen Fehler in dem Moment, in dem wir in das Büro des Arztes gingen und ich sah wie entsetzt und nervös sie war, aber ich habe nicht auf das gehört, was mein Herz mir sagte. Ich wusste nicht, wie schlimm es wird, bis es zu spät war und dann war der Schaden schon da. Aber als ich der abscheulichen Frau zuhörte, wie sie meine Tochter beleidigte und erniedrigte, dann beleidigte sie mich und zog meine elterlichen Fähigkeiten in Frage, erkannte ich, dass ich ein Kind groß gezogen habe, das fast niemand verstehen würde. Das Herz und die Seele meiner Tochter waren so groß und so rein, dass die durchschnittliche Person es nicht einmal im Ansatz verstehen könnte. Aber ich wusste das. Ich wusste es immer. Es war mir nur noch niemals so deutlich wie in diesem Moment.“ Der Junge sah mit flehenden Augen zu ihr. „Wenn du wusstest, warum tatest du es nicht? Sie verdiente es nicht, das zu erleiden.“ „Weil du schon bald verstehen wirst, was ein Elternteil tun wird, um ihr Kind zu beschützen, den Weg, den sie gehen wird, um ihr Kind zu bewahren.“, versuchte sie zu erklären. „Ich hatte um meine Tochter Angst. Ich habe immer noch um sie Angst. Jedes Mal, wenn sie mit dir durch den Brunnen geht, weiß ich, da ist eine Chance, dass sie nicht zurück kommen wird. Ich habe die Narben gesehen, die sie trägt und die Schatten hinter ihren Augen. Ich habe mein sorgloses, kleines Mädchen gesehen, dass sich über Verbände und ernste Wunden sorgt, wenn alles worüber sie weinen sollte Haare und Jungs sind. Als sie mit einem Baby ankam und meinte, dass es ihr eigenes ist… war alles was ich wollte, sie zu retten.“ „Vor mir.“, sagte er mit einem deprimierten Seufzer. Sie schüttelte ihren Kopf. „Vor dem Leben. In deiner Zeit, sind Mädchen in Kagomes Alter vielleicht schon verheiratet und haben schon zwei Kinder, aber in dieser Zeit ist sie immer noch nur ein Kind. Sie hat ihr ganzes Leben vor sich, voll von Träume und Möglichkeiten, die, wenn sie ein Baby mit siebzehn hat, ihr weg genommen werden. Ich wollte ihr die Erschwernis des Weges ersparen, den sie gewählt hat.“ „Also, wenn ich sie liebe, soll ich gehen? Den Welpen nehmen und gehen?“, fragte er plötzlich. Sie zögerte. War es das, was sie wollte? Für ihre Tochter zurück zu kehren, wieder ein normales Kind sein? Keine weiteren Reisen durch den Brunnen, keine weiteren Kämpfe, keine weiteren Halbdämonen, die in ihrer Küche Ramen essen? Wenn sie die Entscheidung für Kagome treffen könnte, würde sie es tun, aber sie konnte es nicht und Kagome könnte niemals zurück  und ein normales Kind sein. Sie hat zu viel gesehen und getan. Und darüber hinaus wusste Mama, dass Kagome in den Halbdämon mit ihrem ganzen Herzen verliebt war und es würde zerstört werden, wenn sie entweder ihn oder das Baby, das sie geplant hatten, zusammen groß zu ziehen, verlieren würde. Nach all dem Schaden, den sie heute angerichtet hat, war sie nicht in der Stimmung ihrer Tochter noch mehr Herzschmerz und Leid zu bereiten. „Nein. Wenn du sie liebst, wirst du bei ihr bleiben und es durchhalten. Wenn du sie genug liebst, um für sie willentlich zu sterben, willentlich für sie zu leben. Sterben ist einfach, Inuyasha. Es ist das Leben, das schwer ist.“, antwortete sie ehrlich. Der Halbdämon in der Küche schnaufte. „Keh, das brauchst du mir nicht sagen, Frau. Ich wusste es mein ganzes Leben lang. Menschen und Youkai haben versucht mich loszuwerden, seit dem Tag, an dem ich geboren wurde.“ „Wie das hilflose Baby, das seine Eltern verloren hat.“ Er nickte ernst. Sie seufzte und nahm noch einen Schluck von ihrer Schale. Sie hörte ihn riechen und grunzen. „Sake, he?“, kommentierte er trocken. Sie nickte, füllte die Schale erneut. „Der Trank der Reuigen.“ Er hustete leicht. „Und der Törichten.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Heute Nacht bin ich beides.“ Er sah weg, seine Augen nachdenklich. „Wie gut ich dieses Gefühl kenne.“ Sie waren für einige Momente still, dann nahm sie ihren Mut zusammen und fragte. „Wie geht es Kagome?“ „Schläft. Der Welpe auch.“, antwortete er lediglich. „Sie hat kein Abendessen gegessen. Auch du nicht.“ „Wir waren nicht hungrig.“ „Bist du jetzt hungrig?“ „Nicht wirklich. Vielleicht später.“ „Es ist schon nach neun.“, wies sie auf. Er zuckte mit den Schultern. Sie kehrte zu ihrem Trinken zurück. „Ich werde noch eine Weile auf sein. Wenn sie aufwacht, sag ihr, ich möchte mit ihr sprechen. Ich würde mich gerne bei ihr persönlich entschuldigen. Ich weiß nicht, ob es etwas besser macht, aber ich muss es versuchen.“ „Ich sag es ihr, aber ich weiß nicht, ob sie heute runter kommen wird.“, versprach er. „Ich würde es ihr nicht vorwerfen, wenn sie es nicht tut.“ „Aber, wie du sagtest, ihr Herz ist rein und groß. Ich bin sicher sie wird dir vergeben. Sie vergab mir schon Schlimmeres.“, gestand er. „Sie liebt dich sehr. Liebe macht es einfach zu vergeben.“ „Wenn nur diese Vergebung dich die Fehler, die du machtest, vergessen machen könnte.“, kommentierte er mit Bedauern. Sie nickte im perfekten Verstehen und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Trinken. „Danke dafür, dass du dich um sie kümmerst.“, sagte sie nach einem Moment, aufrichtig dankbar. „Ich werde heute Nacht in ihrem Zimmer bleiben.“, sagte er ihr, seine Stimme hielt ein Bisschen einer Herausforderung. Sie nickte und gab nach. Es war sowieso falsch von ihr, sie zu trennen. „Ich weiß, dass du nie etwas tun würdest, dass meine Tochter entehren würde.“, antwortete sie. „Da sind einige, die sagen, sie hat sich selbst entehrt, indem sie einfach nur bei mir ist.“, sagte er traurig. „Die, die das sagen, sind einfach nur ignorant und hasserfüllt. Hör nicht auf sie. Kagome kennt ihr eigenes Herz und sie ist es, auf die es ankommt.“ „Ja.“, stimmte er zu. „Ich gehe jetzt hoch.“ „Gute Nacht, Inuyasha.“ „Gute Nacht.“ Der Halbdämon bewegte sich, um sie alleine im Dunkeln zu lassen mit ihrem Sake und ihrem Bedauern, aber dann hatte sie eine Eingebung. ´Vielleicht kann ich für Kagome heute Nacht nach all dem die Dinge ein bisschen besser machen.´ „Inuyasha…“, rief sie und wartete auf ihn, dass er sie ansah. Er wartete in der Tür und sah sie verwirrt an. „Ja?“ „Kagome weiß, dass du sie liebst, aber… aber manchmal ist es nett es in Worten zu hören.“ Sie sah, wie seine Augen sich für einen Moment weiteten, dann wurde sein Gesicht ruhig und nachdenklich. Er gab ihr ein kleines Nicken des Dankes und der Bestätigung und ging aus dem Raum. Sie sah ihm nach, bevor sie zu ihrem Sake zurückfand und zu ihren eigenen, dunklen Gedanken.  ********* Inuyasha ging langsam die Treppen rauf, seine Gedanken und sein Herz schwer mit den Ereignissen des Tages. Als er die Treppen raufging ließ er seine Faust entspannen und hob seine Hände, um das Blut auf seinen Handflächen aufzulecken, wo seine Klauen sich in die Haut gegraben haben. Einige der Wunden waren so tief, dass das Blut herausfloss und auf den Boden tropfte. Er leckte seine Hände gründlich, wissend, dass der Welpe sein Blut sofort riechen würde und entsetzt sein würde. Dies gab ihm Zeit über die Worte von Kagomes Mutter nachzudenken.  ´Kagome weiß, dass du sie liebst, aber… aber manchmal ist es nett es in Worten zu hören.´ Er wusste, er hat es nie gesagt. Aber andererseits hatte sie es auch nie gesagt. Es war dieses unausgesprochene Einverständnis zwischen ihnen, es nicht einander zu sagen, wie sie wirklich fühlten. Zumindest nicht mit Worten. Sie haben sich in ihrer Beziehung ´Ich liebe sich´ zu einem Großteil mit Berührungen und Taten verständigt, aber die Worte… die Worte haben nie ihre Lippen verlassen. Er hatte gehört, wie sie sie sagte – zu anderen. Normalerweise wenn sie dachte er würde es nicht hören. Er hörte sie schreien `Ich liebe Inuyasha!´ direkt bevor er den Schoji, von dem Tempel, wohin Kagura Kagome gebracht hatte, als Naraku versucht hatte Kagomes Augen zu stehlen, runter gerissen hatte. Er hatte sie es weinen gehört, als sie die letzte Kontrolle des verdammten Babys über ihre Seele von sich gedrängt hatte, genau in dem Moment, bevor er sich den Weg zu ihrer Seite erkämpft hatte. Wie sie ihn dann angesehen hatte, als sie rückwärts gefallen ist und er sie aufgefangen hatte, bevor sie auf den Boden fiel. Ihre Augen… ihre Augen haben alles gesagt und wieder, später, als sie sie öffnete und ihn kniend neben sich sah. ´Du bist gekommen´ hatte ihr Mund gesagt, aber ihre Augen haben geflüstert ´Ich liebe dich. Ich bete dich an. Du bist mein Einziger.´ und er hatte sich geschämt und schuldig gefühlt und sich selbst gehasst so ein schrecklicher Idiot zu sein und schwor Kagome niemals je wieder so leiden zu lassen. Er wusste sie hatte Sango von ihrer Liebe zu ihm erzählt und, offensichtlich, ihrer Mutter. Der Umstand, dass er niemals diese Worte gesagt hatte ging anscheinend nicht an ihr vorbei und sie hatte etwas zu ihnen darüber gesagt. Wartete sie auf ihn, dass er es zuerst sagte? Kam ihr Liebesgeständnis nicht, weil sie wollte, dass er den ersten Schritt machte? Souta war so hartnäckig, dass er dem kleinen Mädchen sagte, dass er sie mag, als wenn in dieser Zeit die Verantwortung für Gefühle gestehen bei dem Mann läge. In dieser Zeit wurden Gefühle vermutet aber niemals besprochen, zumindest nicht von ihm, aber jetzt wunderte er sich was würde passieren, wenn er sie endlich eingestehen und ihr es sagen würde. Würde es alles zwischen ihnen ändern? Mehr noch als der Welpe schon Dinge geändert hatte? Der Welpe. Sein Sohn. Seine provisorische Familie. Das Leben, das ihn und Kagome zusammen hielt. Endlich hatte er etwas, um sie zu halten, was dauerhafter war als eine Suche oder eine Pflicht. Wenn sie einen Welpen zum groß ziehen hatten, würde sie jetzt bei ihm bleiben? Sie hatte gesagt, sie würde es tun. Sie hatte gedroht, dass sie mit ihm geht und niemals hierher zurück kommen würde, hierher, diesen Ort, den er nicht mag, weil er sie ihm wegnahm und stank und seine Ohren verletzte und ihn einengte. Sie hatte gesagt, sie würde es tun und er wusste sie hatte es ernst gemeint. Was hatte sie sich gedacht, wenn sie nicht wusste, wie sein Herz vor Freude sprang einen glücklichen, freudigen Tanz um seine Seele tanzte bei dem Klang dieser Worte? Aber ihre Mutter wollte ein anderes Leben für ihre Tochter. Eines, das keine gewalttätigen Hanyous und Welpen beinhaltete und gefährliche Zeitreisen. Wenn er sie liebte, würde er den Welpen nehmen und gehen, sie in ihrer Welt lassen mit Schule und Tests und ´Maschinen´. Sie würde ihn nicht haben, aber sie würde leben und sicher sein… ´Und am Boden zerstört.´, seufzte er. ´Und auch du und du hättest einen Welpen den du groß ziehen musst, der zwei Mütter verloren hätte, bevor er überhaupt gelernt hätte zu laufen. Und um ehrlich zu sein, du bist verdammt zu selbstsüchtig um sie überhaupt aufzugeben. Sie gehört dir und verflucht niemand, niemand nimmt sie dir weg. Der Rest der Welt kann sich verpissen.´ Er lachte leise. Zumindest war ihm noch erlaubt in seinem Kopf zu fluchen. Das Blut war weg und er nahm eine Handfläche runter an die geschlossene Tür, dehnte sein Gehör aus um die Bewohner des Zimmers zu hören. Beide, Kagome und Yukio, schliefen, ihre Atemzüge sanft und gleichmäßig. Leise öffnete er die Tür und blickte auf die eingerollte Kagome, immer noch angezogen, auf dem Bett mit Yukio ganz nah an sich ran. Sie war immer noch eingewickelt in seinen Haori und alles, was er vom Welpen sehen konnte, war ein Schopf von silbernen Haar, der aus dem Feuerrattenfell hervor lugte. Er lächelte bei dem Anblick, sein Menschenherz wurde weich mit Liebe und Zärtlichkeit, während sein Dämon beschützend knurrte. ´Meins. Mein, meins, meins, meins, meins! MEINS!´ Für einmal waren seine zwei Hälften komplett derselben Meinung. Er musste sie halten, wissen, dass sie sicher war und ihre Wärme bei sich spüren, sodass er schlafen konnte. Langsam näherte er sich dem Bett und rieb leicht mit dem Handrücken über ihre Wade. Sie wurde einen Moment später wach und blinzelte ihn mit schläfrigen Augen an. „Inu…yasha?“, murmelte sie. „Darf ich vielleicht mit dir in deinem Bett schlafen?“, fragte er, geschockt über seine eigene Dreistigkeit, aber es war jetzt zu spät. Sie starrte ihn an und er wurde rot, erkannte plötzlich, wie seine Frage vielleicht geklungen haben mag. Dachte sie, er fragte nach dem? „Nur zum Schlafen!“, stammelte er, hielt seine Hände hoch. Sie gab ihm ein müdes Lächeln und nickte. Er ließ den Atem aus, wo er nicht wusste, dass er ihn angehalten hatte und kletterte neben sie rein, legte sich selbst zwischen ihren Körper und der Wand. Ihr Bett war sanft und roch nach ihr und er schlief oft darin, nur niemals mit ihr zusammen zur selben Zeit. Er ließ sich auf seine Seite nieder und sie rollte sich auf ihren Rücken, legte Yukio auf sich drauf. Der Feuerratten-Haori öffnete sich und er konnte sehen, dass der Welpe tief schlief, nur in seiner Windel gewickelt. Er nahm eine Hand und strich über das Haar und den Rücken des Welpens. Kagome drehte ihren Kopf so, dass er seine Schulter berührte und er kam ihr näher. Es war komisch mit ihr so zu liegen. Sie schliefen oft zusammen im sitzen, aber nie lagen sie Seite an Seite. Er mochte es. Ihr warmer Atem rann an seinem ganzen Körper lang und natürlich war ihr Geruch überall, wickelte ihn ein wie in eine süße Decke. Irgendwie fand seine Hand ihre und ihre Finger fanden sich zusammen auf ihrem Bauch. „Ich habe mit deiner Mutter gesprochen.“, flüsterte er. Er fühlte sie sich neben sich versteifen und er kuschelte tröstlich in ihr Haar. „Sie möchte mit dir reden.“ „Nicht heute Nacht.“, kam ihre sanfte Antwort. „Ich habe ihr gesagt, dass du vielleicht nicht runter kommst. Sie trinkt Sake im Dunkeln unten in der Küche.“ „Tut sie?“ Er nickte, wissend sie konnte es nicht sehen, aber sie würde die Bewegung gegen ihren Kopf fühlen. „Sie…sie fühlt sich schlecht wegen heute. Es tut ihr sehr leid. Sie sagte, sie möchte sich bei dir persönlich entschuldigen.“, sagte er ihr. „Tut sie?“ „Sie weiß, dass sie einen großen Fehler gemacht hat. Sie möchte sich mit dir vertragen.“ Sie machte einen erstickten Laut. „Wie kann ich ihr jemals vergeben, dass sie mich das hat durchmachen lassen? Du hast nicht gesehen, wie die Ärztin mich angesehen hat…“ „Ist es irgend schlimmer als einige der Dinge, die ich getan habe? Du hast mir vergeben, oder?“, fragte er. „Ja.“, antwortete sie ohne Zögern und er fühlte immense Erleichterung bei den Worten. „Aber dies ist anders. Das ist meine Mutter und ich habe ihr nie irgendeinen Grund gegeben an mir zu zweifeln.“ „Ich weiß und ich entschuldige nicht was sie getan hat, aber… aber manchmal treffen Eltern die falsche Entscheidung aus den richtigen Gründen und machen am Ende einen großen Fehler.“, beschrieb er. „Vielleicht findest du dich eines Tages selbst vor, wo du mit Yukio dasselbe machst und fühlst dich schlecht deswegen. Und ich werde dich im Dunkeln Sake trinkend finden.“ Sie lachte leicht darüber. „Vielleicht.“ Er kuschelte sich wieder gegen sie. „Kagome…“ ´Ich liebe sich.´ „Du bist jetzt sicher und auch der Welpe und ich denke nicht, dass das noch mal passiert,“ „Ich glaube du hast Recht.“ „Also vielleicht ist es okay ihr zu vergeben und ihr noch eine Chance zu geben. Verdient deine Mutter nicht dieselbe Vergebung, die du einem wertlosen Hanyou wie mir gibst?“ Ihre Hand auf seiner spannte sich an und klammerte sich fest an seine Finger. „Du bist kein wertloser Hanyou. Sag das nicht. Für mich bist du… bist du stark und gut und perfekt so wie du bist.“ Er musste seine Augen schließen, um die Tränen aufzuhalten, die drohten zu laufen. „Kagome…“  ´Ich liebe dich.´ „Aber du hast Recht. Sie verdient meine Vergebung, wenn sie verspricht, es niemals wieder zu tun.“ „Wird sie nicht. Da bin ich mir sicher.“ Sie kuschelte sich näher, drehte sich so, dass ihr Körper sich an seinen presste. „In Ordnung. Ich werde mit ihr morgen reden. Aber jetzt… aber jetzt möchte ich nur mit dir hier liegen. Ist das okay?“ ´Musst du fragen?´ „Ja. Ich sagte deiner Mutter, dass ich hier bei dir heute Nacht bleibe. Sie sagte mir nicht, dass ich das nicht könnte.“ Sie seufzte und auf ihr drauf der Welpe schnuffelte in seinem Schlaf. Sie nutzte ihre freie Hand, um den Haori über ihn zurück zu ziehen, um ihn warm zu halten. „Gut. Ich bin müde.“ „Dann schlaf weiter.“ „Mmm-hmmm.“, murmelte sie und er konnte fühlen, wie sie in den Schlaf fiel. „Schlaf, Kagome.“ ´Ich liebe dich.´ „Nacht…nu…yash…a.“ „Gute Nacht.“, antwortete er, aber sie war schon eingeschlafen. Er lächelte und grub seine Nase in ihr duftendes Haar. ´Kagome. Ich weiß ich bin deiner nicht wert, aber ich liebe dich und ich lass dich niemals gehen. Und irgendwann… irgendwann werde ich mutig genug sein, um es dir zu sagen.´ Er schloss seine Augen, entspannte als das Geräusch ihres Atems und ihres Herzschlages und ihr Geruch ihn wie Balsam für seine Seele beruhigten. Bald folgte er ihr in einen ruhigen, traumlosen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)